Vollständige Version anzeigen : Beintraining bei "kaputten" Knien...
Kamikaze-Snoopy
02-04-2011, 10:07
Moin zusammen!
Ich habe in beiden Kniegelenken Arthrose (u.a. durch zuviele OPs...) Im linken Knie fehlt seit zig Jahren auch der komplette Außenmeniskus.
Bei bestimmten Belastungen spüre ich deshalb außen im Gelenkspalt (da wo der Meniskus saß) teilweise einen stechenden Schmerz. Ansonsten tut öfter mal die Kniescheibe weh und es knirscht beim Treppensteigen....
Nochmal unters Messer legen, kommt nicht mehr in Frage, vor allem, weil der Knorpel eh wohl schon ziemlich dünn geworden ist.
Laufen/Rennen ist gar nicht mehr möglich, da es schmerzt. Nur noch Walken.
1. Inwieweit kann ich durch konsequentes Beintraining das Gelenk soweit entlasten (durch Muskelaufbau), um die Beschwerden weitgehend zu verringern?
2. Was ist "gesünder" für die Kniescheibe? Beinstrecker oder Beinpresse/Kniebeuge?
3. Inwieweit ist "Beincurler" notwendig?
4. Lieber halbe Kniebeugen mit eher schwerem Gewicht, oder lieber ganze Kniebeugen mit eher leichtem Gewicht?
5. Welche Rolle spielt die Wadenmuskulatur? Kann solch eine ausgeprägte das Knie indirekt ebenfalls entlasten?
6. Welche Rolle spielen die Add-/Abduktoren? Können auch die bei entsprechendem Training das Kniegelenk entlasten?
Wäre nett, wenn der ein oder andere mir dazu ein paar Infos/Erfahrungsberichte geben könnte.
Danke!:)
Und ? Was sagt dein Arzt dazu ? :rolleyes:
Wenn es machbar ist solltest du Kniebeugen machen, sie sind die beste "Beinübung" und erzeugen eine gute Kniestabilität. Volle Kniebeugen mit der Hüfte tiefer als dem Knie sind besser als halbe, auch was die Belastung angeht schonender.
Von Beinstrecker- und Beincurlmaschinen würde ich dir ganz abraten. Außerhalb eines Fitnessstudios gibt es keine isolierte Arbeit nur des Beinstreckers oder nur des Beinbeugers, es ist immer ein Zusammenspiel.
Die Frage ist natürlich ob du so einfach Kniebeugen machen kannst. Kannst du in der tiefen Kniebeuge sitzen (ohne Gewichte, einfache BWE-Kniebeuge)?
Auf jeden Fall wären Kniebandagen wie sie im Kraftdreikampf benutzt werden eine gute Investition, weil du so Belastung von den passiven Strukturen (Sehnen, Bänder, Menisken etc.) nimmst und gleichzeitig die Muskeln arbeiten lässt.
Neben Kniebeugen könnte auch ein Foam Roller deine Beschwerden lindern, besonders nach vielen Operationen, vermutlich Verletzungen(?) und der ganzen Fehlbelastung wird dein IT-Band und die gesamte Beinmuskulatur voller Trigger Points sein. Foam Rolling kann hier helfen dass das Gelenk wieder etwas "reibungsloser" läuft, Schmerzen beseitigen und die Beweglichkeit verbessern.
Wadentraining, Abduktoren, Adduktoren und alle andere Maschinen und Übungen kannst du vergessen, das ist Zeitverschwendung. Von einer Maschine wird weniger Muskulatur aufgebaut und deine Knie können sich nicht stabilisieren. Außerdem zeigt dir eine Maschine nicht wie du dich bewegen musst um Probleme zu vermeiden.
Kamikaze-Snoopy
02-04-2011, 11:26
Und ? Was sagt dein Arzt dazu ? :rolleyes:
Der kann da naturgemäß nix mehr machen... außer vielleicht ein paar Cortison-Spritzen, wenn die Schmerzen zu doll werden sollten.
Oder halt Krankengymnastik verschreiben. Aber da halte ich vernünftiges Krafttraining in der Muckibude für ebenbürtig.
Außerdem kenn ich schon sämtliche Übungen, die mir son Physiotherapeut empfiehlt, aber ich mach se halt nicht zuhause, weil sie keinen Spaß machen. :ups:
@Vielen Dank erstmal für Deine Aussagen, werde morgen bissken ausführlicher drauf eingehen, ist grad schlecht.:)
Der kann da naturgemäß nix mehr machen... außer vielleicht ein paar Cortison-Spritzen, wenn die Schmerzen zu doll werden sollten.
Oder halt Krankengymnastik verschreiben. Aber da halte ich vernünftiges Krafttraining in der Muckibude für ebenbürtig.
Außerdem kenn ich schon sämtliche Übungen, die mir son Physiotherapeut empfiehlt, aber ich mach se halt nicht zuhause, weil sie keinen Spaß machen. :ups:
Hat denn irgend ein Artzt das Krafttraining für dich abgesegnet ?
Kamikaze-Snoopy
02-04-2011, 13:13
Hat denn irgend ein Artzt das Krafttraining für dich abgesegnet ?
Klar. Jeder Orthopäde, bei dem ich war, hat mir empfohlen, die Beinmuskulatur aufzutrainieren, um die Belastung im Gelenk zu vermindern. Alles natürlich unter der Prämisse, dass keine Schmerzen auftreten. Radfahren natürlich auch, aber das mach ich eh schon.
Die Frage ist halt, welche Übungen in der Muckibude besonders geeignet sind, bzw. wie man die Ausführung am günstigsten machen sollte.
Irgendwo hab ich mal gehört, dass der "Beinstrecker" mehr die Kniescheibe belasten würde, als die Beinpresse. Komischerweise hab ich jedoch beim Beinstrecker keine Schmerzen. Bei der Presse hingegen kommt das schon mal vor...
Wenn es machbar ist solltest du Kniebeugen machen, sie sind die beste "Beinübung" und erzeugen eine gute Kniestabilität. Volle Kniebeugen mit der Hüfte tiefer als dem Knie sind besser als halbe, auch was die Belastung angeht schonender.
Von Beinstrecker- und Beincurlmaschinen würde ich dir ganz abraten. Außerhalb eines Fitnessstudios gibt es keine isolierte Arbeit nur des Beinstreckers oder nur des Beinbeugers, es ist immer ein Zusammenspiel.
Die Frage ist natürlich ob du so einfach Kniebeugen machen kannst. Kannst du in der tiefen Kniebeuge sitzen (ohne Gewichte, einfache BWE-Kniebeuge)?
Auf jeden Fall wären Kniebandagen wie sie im Kraftdreikampf benutzt werden eine gute Investition, weil du so Belastung von den passiven Strukturen (Sehnen, Bänder, Menisken etc.) nimmst und gleichzeitig die Muskeln arbeiten lässt.
Neben Kniebeugen könnte auch ein Foam Roller deine Beschwerden lindern, besonders nach vielen Operationen, vermutlich Verletzungen(?) und der ganzen Fehlbelastung wird dein IT-Band und die gesamte Beinmuskulatur voller Trigger Points sein. Foam Rolling kann hier helfen dass das Gelenk wieder etwas "reibungsloser" läuft, Schmerzen beseitigen und die Beweglichkeit verbessern.
Wadentraining, Abduktoren, Adduktoren und alle andere Maschinen und Übungen kannst du vergessen, das ist Zeitverschwendung. Von einer Maschine wird weniger Muskulatur aufgebaut und deine Knie können sich nicht stabilisieren. Außerdem zeigt dir eine Maschine nicht wie du dich bewegen musst um Probleme zu vermeiden.
Kann ich so unterschreiben. Das beste was du machen kannst, sind tiefe Kniebeugen.
Und ? Was sagt dein Arzt dazu ? :rolleyes:
vor allem weil ein Arzt auch so viel Ahnung von Krafttraining hat:rolleyes:
Wenn es machbar ist solltest du Kniebeugen machen, sie sind die beste "Beinübung" und erzeugen eine gute Kniestabilität. Volle Kniebeugen mit der Hüfte tiefer als dem Knie sind besser als halbe, auch was die Belastung angeht schonender.
Von Beinstrecker- und Beincurlmaschinen würde ich dir ganz abraten. Außerhalb eines Fitnessstudios gibt es keine isolierte Arbeit nur des Beinstreckers oder nur des Beinbeugers, es ist immer ein Zusammenspiel.
Die Frage ist natürlich ob du so einfach Kniebeugen machen kannst. Kannst du in der tiefen Kniebeuge sitzen (ohne Gewichte, einfache BWE-Kniebeuge)?
Auf jeden Fall wären Kniebandagen wie sie im Kraftdreikampf benutzt werden eine gute Investition, weil du so Belastung von den passiven Strukturen (Sehnen, Bänder, Menisken etc.) nimmst und gleichzeitig die Muskeln arbeiten lässt.
Neben Kniebeugen könnte auch ein Foam Roller deine Beschwerden lindern, besonders nach vielen Operationen, vermutlich Verletzungen(?) und der ganzen Fehlbelastung wird dein IT-Band und die gesamte Beinmuskulatur voller Trigger Points sein. Foam Rolling kann hier helfen dass das Gelenk wieder etwas "reibungsloser" läuft, Schmerzen beseitigen und die Beweglichkeit verbessern.
Wadentraining, Abduktoren, Adduktoren und alle andere Maschinen und Übungen kannst du vergessen, das ist Zeitverschwendung. Von einer Maschine wird weniger Muskulatur aufgebaut und deine Knie können sich nicht stabilisieren. Außerdem zeigt dir eine Maschine nicht wie du dich bewegen musst um Probleme zu vermeiden.
Ich weiß nicht ob in diesem Fall Maschinen auch angebracht wären. Woher hast du dein Wissen/ deine Qualifikationen?(nur aus Interesse, da du so jung bist)
@TE vielleicht fragst du zusätzlich noch einen guten Physiotherapeuten
Viel Erfolg
Ich habe vor in den Bereich beruflich einzusteigen, in welcher Weise ist allerdings noch nicht klar. Daher lese ich ziemlich viel zu dem Thema und habe mir das meiste selbst beigebracht. Das Thema interessiert mich einfach. Dabei stolpert man zwangsläufig auch über Rehamethoden etc.
Ich denke Maschinen haben ihren Platz im Training fortgeschrittener Athleten und bei der Ausheilung von Verletzungen. In seinem Fall wird aber nichts von selbst heilen und es geht eher darum Muskulatur aufzubauen und die vorhanden Strukturen so weit zu stärken wie es geht. Maschinen simulieren keine echten Körperfunktionen und sind daher nicht so gut darin ein Gelenk zu stabilisieren.
Irgendwo hab ich mal gehört, dass der "Beinstrecker" mehr die Kniescheibe belasten würde, als die Beinpresse. Komischerweise hab ich jedoch beim Beinstrecker keine Schmerzen. Bei der Presse hingegen kommt das schon mal vor...
Beinstrecker ist tatsächlich nicht so gut für das Knie. Das muss nicht mit Schmerzen einher gehen.
Beinpresse (in voller Bewegungsamplitude natürlich) ist eine gute Sache, um die gesamte Beinmuskulatur zu trainieren. Sie erfordert nicht so viel "Lernzeit" wie die Kniebeuge.
vor allem weil ein Arzt auch so viel Ahnung von Krafttraining hat:rolleyes:
Wenn es der behandelnde Arzt für das Knieproblem ist, sollte er schon Bescheid wissen oder zumindest auf einen Fachmann hinweisen können.
Kamikaze-Snoopy
03-04-2011, 12:30
So, Danke zunächst mal für Eure Feedbacks. :)
@Mars, kennst Du die genaue Erklärung dafür, dass Beinstrecker schädlicher für die Kniescheibe ist, als Beinpresse?
Hat es damit zu tun, dass beim Beinstrecker die Reibung der Patella-Sehne auf der Patella größer ist...?
Warum sind tiefe Kniebeugen eigentlich "gelenkschonender" als Halbe. Ich dachte immer, die Belastung für die Patella ist bei waagerechten Oberschenkeln am größten, wenn ich jedoch nur halbe KB mache, komme ich doch erst gar nicht in diese Position....?
@Vindur, ich geb Dir durchaus recht, dass "freies" Beintraining (z.B. Kniebeuge) effektiver ist, als Beinpresse, in dem Sinne, dass auch zusätzlich "Hilfsmuskeln" mit angesprochen werden, die u.a. für das Gleichgewicht zuständig sind.
Leider führen aber insbesonder KB mit breitem Stand immer wieder zu Schmerzen im äußeren Gelenkspalt, sodass ich evt. variieren muss (Füße näher zusammen....)
Ich hab noch zwei alte Kniebandagen zuhause rumfliegen, muss mal gucken, wenn die Schmerzen dadurch weniger werden, trainiere ich damit. Denke nicht, dass das irgendwelche Nachteile mit sich bringt, oder??
Wie sieht das eigentlich mit Kreuzheben aus, insbesondere wenn man jedesmal die Hantel bis zum Boden ablässt?? Wäre doch eigentlich die ideale Übung mit Training der Beine, Waden, Gluteus, unterer Rücken, usw.....??
@Mars: Deadlift mit durchgestreckten Knien trainiert den Bein-Bizeps aber nur "isometrisch", ist das trotzdem genau so effektiv wie Bein-Curler, wo ich ja einen wesentlich größeren Bewegungsspielraum habe?
Zu guter letzt, ich denke mittlerweile, dass meine Kniebeschwerden (abgesehen von der Arthrose) auch damit zusammenhängen, dass mein gesamter hinterer Körper, angefangen von den Waden, Bein-Bizeps, Gluteus, unterer Rücken bis hin zum oberen Rücken einfach zu schlecht trainiert ist ---> Muskel-Ungleichgewicht...
Was meint ihr?
Grüße
Jetzt mal ganz dumm etwas anderesy gefragt, was ist mit Knorpelspritzen?
Zu teuer oder hat dein Arzt dir davon noch nichts erzählt?
Du kannst dir innerhalb von mehreren Wochen Knorpel spritzen lassen und dein Körper transportiert es dann dort hin, wo er es braucht (dein Knie). So ist schon vielen Patienten geholfen worden, welche sich, wegen Arthrose z.B., gar nicht mehr bewegen konnten.
Es ist keine OP und hilft. Wird halt nur selten bis gar nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen.
Kamikaze-Snoopy
03-04-2011, 13:03
@Asura, das scheitert an meinem momentanem Budget, und abgesehen davon, halte ich davon auch nicht allzu viel.
Vor vielen Jahren hab ich in Münster mal irgend so eine "Strahlentherapie" mitgemacht, ging über 10 Sitzungen, kostete mich ca. 1000 DM das ganze....
Sollte angeblich den Knorpel zum Wachstum anregen...
Gebracht hatte es gar nichts....
Was das Kreuzheben an Beintraining bereithält wird durch die Kniebeuge bereits abgedeckt.
Tiefe Kniebeugen sind deshalb besser weil unter parallel die Hüftmuskeln und Beinbeuger die Belastung aufnehmen und diese weit besser geeignet sind dafür als der Quadrizeps, bei dem die Belastung immer auf der Patellasehne landet.
Um eine ausgewogene Beinmuskulatur zu haben ist es unerlässlich unter parallel zu beugen. Ein anderer Vorteil ist, dass die Scherkräfte nach unten gehend abnehmen und das Gelenk mehr ROM erhält was auch immer gut ist.
Gut wäre es wenn du mindestens schulterweit stehen könntest bei den Beugen, also mit der Ferse unter den Schultergelenken oder weiter.
Eine Möglichkeit die auch funktionieren könnte wären Boxkniebeugen, dabei hättest du noch weniger Kniebelastung.
Solltest du mit den Kniebeugen anfangen wollen wäre "Starting Strength" (Buch) sicher eine Idee, ich denke es gibt kaum eine bessere Lehrmethode/Beschreibung für Kniebeugen.
Vielleicht könnte Joint Mobility auch helfen wieder etwas Beweglichkeit und Nährstoffversorgung in das Knie zu bringen.
DonBorgetti
03-04-2011, 13:49
Naja denke auch das Kniebeugen das Ziel sein sollten jedoch gibt es vermutlich genug dinge die noch davor gesichert sein müssen wie etwa
Arthrokinematik der Patella ( Vastus medialis (obliquus) ) sollte stark genug sein um in den ersten 20 - 30 ° Flexion des Knies die Patella zu sichern
Die Beinachsen sollten sicher bleiben was auch ein gewisses maß an intermuskulärer koordination voraussetzt
Muskelbalance der gesammten unteren Extremität
Tiefe Kniebeugen sind deshalb besser weil unter parallel die Hüftmuskeln und Beinbeuger die Belastung aufnehmen und diese weit besser geeignet sind dafür als der Quadrizeps, bei dem die Belastung immer auf der Patellasehne landet.
verstehe ich nicht
wenn man Ganze macht hat man die Belastung der halben doch "mit drin"
Halbe Kniebeugen sind (meines Wissens nach) nur "gefährlicher" weil man mit Halben mehr Gewicht bewältigen kann, als für den Rücken gut ist. Daher ist das nicht gut wenn man mit halben an die Belastungsgrenze geht.
Mit halben Kniebeugen meine ich übrigens über-parallel, also nicht 90 Grad sondern darüber
Daher sollten halbe kein Problem sein.
Ich sehe öfters mal Leichtathleten Krafttraining machen (benutze manchmal den Krafttraum). Die machen alle nur Halbe mit nicht so hohem Gewicht.
Die Kniebeuge ist eine Bewegung von oben nach unten und von dort wieder in die Ausgangsposition. Also musst du an irgendeiner Stelle die Bewegungsrichtung umdrehen. Bei einer halben Kniebeuge passiert dies zu einem Zeitpunkt zu dem hauptsächlich der Quadrizeps arbeitet (über parallel ist hauptsächlich Quadrizepsarbeit) Der Quadrizeps funktioniert über die Patellasehne. Dieses "Konstrukt" ist schlecht dazu geeignet Belastungen aufzunehmen und auszugleichen (also das Gewicht abzubremsen und die Bewegungsrichtung umzukehren). Die Hüfte und Beinrückseite sind darauf ausgelegt genau das zu tun und weiter besser darin.
Always Do Full Squats PT23 (http://pt23.wordpress.com/2006/11/29/always-do-full-squats/)
Das ist auch der Grund warum viele Sportler, die viel springen und es nie richtig gelernt haben (z.B. Parkour oder auch im gesamten BMX, Skateboard etc. - Bereich) Knieprobleme haben. Auf der anderen Seite landen tausende Gewichtheber jeden Tag mit dreistelligen Gewichten über dem Kopf in der tiefen Kniebeuge und haben keine Knieprobleme.
Kamikaze-Snoopy
03-04-2011, 15:07
Volle Kniebeuge heißt aber nicht, bis in die Hocke zu gehen, sondern nur etwas weiter runter als Waagerecht, gell?
Wenn ich bis in die Hocke gehen würde, käme ich nämlich nicht wieder hoch...:D
In dem Link von mir im letzten Beitrag ist ein Bild, dass es ganz gut erklärt. Ein Punkt an der Hüfte muss tiefer sein als ein Punkt am Knie. Dann ist alles in Ordnung. Wesentlich tiefer kommst du mit einer Low-bar-Kniebeuge auch nicht. High-Bar kann man noch tiefer beugen, aber das braucht man nicht unbedingt.
ma ne kurze zwischenfrage was ist low-bar was ist high-bar?
Kamikaze-Snoopy
03-04-2011, 17:35
ma ne kurze zwischenfrage was ist low-bar was ist high-bar?
Google doch einfach mal...;)
vergleich high-bar und low-bar squat (video) (http://www.muskelschmiede.de/forum/48978-vergleich-high-bar-und-low-bar-squat-video.html)
Ich denke, ich mach erstmal (möglichst tiefe) Beinpresse und Kreuzheben, hab da heute ganz gute Erfahrungen mit gemacht, d.h. ohne Schmerzen....
Wenn Kniebeugen, dann wohl erstmal an der Multipress, das ist mir sicherer. Gerade bei tiefen KB hab ich bissken Schiss, nicht mehr hochzukommen und auf die Fresse zu fallen. ;)
Hackenschmidt hab ich auch versucht, geht aber ziemlich auf die Kniescheibe. War kein gutes Gefühl...
Bitte keine Kniebeugen in der Multipresse. Dadurch dass dich die Maschine stützt ist es nahezu unmöglich in eine gute Position zu kommen. Frag lieber jemanden, dass er sich hinter dich stellt und dich notfalls auffängt.
Um ein Gefühl für die untere Position in der Kniebeuge zu bekommen "Squat to stands" und "squat stretch" --> Youtube.
Beinpresse und Kreuzheben ist auf jeden Fall schonmal nicht verkehrt und parallel kannst du ja an der Kniebeugentechnik arbeiten.
@snoopy
lass doch dann einfach die hantel nach hinten fallen wenn du angst hast nicht mehr hoch zu kommen.
würde schnellstmöglich damit anfangen tiefe kniebeugen zu lernen und auf die beinpresse scheissen. sooooo schwierig sind die net, und wenn man auf ein paar basics achtet auch sicher nicht schädlich. niemand erwartet von dir sofort mit allerfeinster technik zu beugen
einfach mal die grundlagen auf stronglifts bzw starting strength durchlesen.
Ich hab auch Arthrose. Was mir hilft ist: Fahrradfahren, trampolinspringen.
Meine beste Entdeckung ist Medizinballtraining, ich laufe Bahnen in Ausfallschritt und mache Froschsprünge wobei ich den Ball nach vorne wegdrücke. Dadurch bin ich wenn ich sonst aufpasse und keine Nogoes mache wie Joggen, Skifahren oder Kicken mit dem linken Bein weitestgehend schmerzfrei
tiefe Kniebeugen, ich denke ungünstig ist der hohe Druck auf die Kniescheibe
Beinstrecker kann ich gar nicht machen, sehr unangenehm
Meine beste Entdeckung ist Medizinballtraining, ich laufe Bahnen in Ausfallschritt und mache Froschsprünge wobei ich den Ball nach vorne wegdrücke.
Froschsprünge: Ganz viele kleine und ganz tief runter, also so nach vorne hoppeln oder jeweils große Sprünge?
Dieses hoppeln kommt mir immer ganz schlecht für die Knie vor
Kamikaze-Snoopy
04-04-2011, 08:41
Dieses hoppeln kommt mir immer ganz schlecht für die Knie vor
Sehe ich auch so. Jeder Physiotherapeut rät Dir, gaaaanz laaaangsame Bewegungen zu machen, also möglichst nichts schnellkraft-mäßiges. :)
Abgesehen davon muss mein Innenmeniskus beim "Abfedern" ja immer doppelte Arbeit leisten, weil mein äußerer ja schon komplett fehlt.
nee, sowas wie Häschen-hüpf mit Medizinball. Ich geh runter, stoß den Ball explosiv nach vorne und spring ab möglichst weit, lande wie ein Frosch und spring wieder. Geh dabei ganz runter, Frosch eben;)
max.warp67
04-04-2011, 11:00
Hab auch Arthrose im Knie.
Bei kaputten Knien brauchst Du keine fetten Quadrizeps, Du brauchst funktionelle und gleichmässig trainierte knieumspannende Muskulatur.
Folgendes Trainingsverhalten hilft mir:
Regelmässiges Radfahren bei leichter bis mittlerer Belastung ist Pflicht.
Kraftübungen auf instabilem Untergrund (Propriozeptionskissen) mit leichterem Gewicht bringen in so einem Fall mehr Nutzen mit geringerem Risiko (Kniebelastung) als z.B. Kniebeugen mit hohem Gewicht.
Step Ups und Training mit dem Slingtrainer runden mein Beintraining ab.
?My Knees Hurt for Years until I Started Doing Squats? | StrongLifts.com (http://stronglifts.com/squats-knee-pain/)
mache Froschsprünge wobei ich den Ball nach vorne wegdrücke.
Da man dabei auch in die tiefe Hocke geht, passt das nicht ganz zu:
tiefe Kniebeugen, ich denke ungünstig ist der hohe Druck auf die Kniescheibe
Allerdings ist die tiefe Kniebeuge gut, um die stabilisierende Beinmuskulatur zu kräftigen. Wenn man das auf ein-zweimal die Woche mit drei Sätzen beschränkt ist diese kurzfristig höhere Druckbelastung angesichts der Vorteile durchaus zu vertreten.
Beinstrecker kann ich gar nicht machen, sehr unangenehm
Sollte man bei Arthrose auch bei Schmerzfreiheit nicht anwenden.
@max.warp
"Fett" muss der Quadrizeps nicht sein, aber kräftig. Und ein guter Weg dahin sind Kniebeuge/ Beinpresse.
Der Durchblutungseffekt bei hohen Wiederholungszahlen für die Umgebung der geschädigten Region mag einem ein besseres Gefühl geben, hat aber keine so kräftigende Wirkung wie intensivere Methoden (was nicht bedeutet, dass erste Methoden nichts bringen).
Björn Friedrich
05-04-2011, 10:09
Ich würde einfach mal über die High Tension Prinzipien nachdenken, müssen jetzt nicht die von mir sein, Pavel hat da auch sehr gute Sachen auf Englisch, aber das entscheidende ist doch nicht was man macht, sondern vorallem wie man es macht.
Mit High Tension Prinzipien kannst du Kniebeugen viel sicherer und stabiler machen, weil die erhöhte Muskelspannung dein Gelenk extrem stabilisiert.
Es geht nämlich nicht nur um die Haltung, oder tiefe einer Kniebeuge, sondern darum, welche Muskeln man bewusst anspannt, um mehr Körperspannung im Unterkörper zu entwickeln. Diese schützt wiederum die Gelenke.
Tschüß
Björn Friedrich
Kamikaze-Snoopy
05-04-2011, 10:57
Habt schon mal vielen Dank für Eure Tips!
Noch mal was zu der Fußstellung bei Kniebeugen/Beinpresse...
Oft hört man ja von mindestens schulterweitem (oder größer) Stand.
Bei breitem Stand merk ich allerdings Schmerzen im äußeren Gelenkspalt (da wo der Meniskus saß). Wenn ich die Füße enger zusammen nehme (30-40cm), dann ist es ok.
Warum also der breite Stand (abgesehen von vielleicht besserem Gleichgewicht)? Werden da andere Muskelgruppen wie Gluteus, Bein-Bizeps mehr gefordert?
Wie stehen Deine Füße in den unterschiedlichen Breiten? Wie sieht es mit der Richtung von Knie und Fuß aus? Zeigen sie in diesselbe Richtung?
Da man dabei auch in die tiefe Hocke geht, passt das nicht ganz zu:
Allerdings ist die tiefe Kniebeuge gut, um die stabilisierende Beinmuskulatur zu kräftigen. Wenn man das auf ein-zweimal die Woche mit drei Sätzen beschränkt ist diese kurzfristig höhere Druckbelastung angesichts der Vorteile durchaus zu vertreten.
Sollte man bei Arthrose auch bei Schmerzfreiheit anwenden.
Ich finde sprünge aus der Hocke und tiefe Kniebeugen haben eine ganz andere Dynamik, kommt mir jedenfalls so vor.
Beinstrecker bei Arthrose unter der Kniescheibe kontraproduktiv
Kamikaze-Snoopy
05-04-2011, 11:37
Wie stehen Deine Füße in den unterschiedlichen Breiten? Wie sieht es mit der Richtung von Knie und Fuß aus? Zeigen sie in diesselbe Richtung?
Oberschenkel-Achse gleich Fuß-Achse, also gleiche Richtung.
Ist es nicht so, das eher die breite Fußsstellung propagiert wird, weil damit einfach (im Wettkampf) mehr Gewicht zu stemmen ist, durch den Einsatz weiterer Muskelgruppen?
Ich erinnere mich, dass einige Deadlift-Experten auch extrem weit stehen, also Knie außerhalb der Ellbogen...
Wobei hier auch sicher der Vorteil ist, nicht so weit runter zu müssen....;)
Ohne schulterweiten Stand funktioniert die Lowbar-Kniebeuge nicht, die Highbar-Kniebeuge kann man ein bisschen enger machen.
Je weiter du stehst desto weniger Quadrizepsarbeit (Das ist sehr pauschal gesagt) und desto mehr Hüftarbeit und Beinrückseite. Das ist auch der Grund warum KDK, die sehr weit beugen sich hauptsächlich durch Good Mornings, Glute Ham Raise usw. steigern. Der Quadrizeps spielt da keine so große Rolle mehr.
Kreuzheben im weiten Stand (Sumokreuzheben) eignet sich für Leute mit kurzen Armen, die eine gute Kniebeuge haben. Ist im Prinzip eine sehr weite halbe Kniebeuge und hat nicht mehr viel mit einer Rückenübung zu tun.
Deine Füsse sollten bei schulterweitem Stand etwa 30° nach außen gedreht sein. Am besten mal jemanden fragen ob du unten in der Kniebeuge auch Oberschenkel und Fuss auf einer Linie hast.
Kamikaze-Snoopy
06-04-2011, 00:11
Ohne schulterweiten Stand funktioniert die Lowbar-Kniebeuge nicht, die Highbar-Kniebeuge kann man ein bisschen enger machen.
Ganz ehrlich, Lowbar...Highbar... interessiert mich alles nicht.
Wenn ich mit sauberer Technik runter und wieder rauf komme, und das alles ohne Schmerzen, bin ich schon zufrieden.;)
Je weiter du stehst desto weniger Quadrizepsarbeit (Das ist sehr pauschal gesagt) und desto mehr Hüftarbeit und Beinrückseite.
Also im Umkehrschluss, je enger der Stand, desto mehr Quadrizeps. Das ist doch gut, da ich ja den Quadrizeps trainieren will. Für alles andere mache ich Kreuzheben, Beincurler, Good mornings, etc. :)
Außerdem, alle möglichen natürlichen Bewegungen wie Laufen, Treppensteigen, Hüpfen,.... finden mit eher eng zueinander stehenden Füßen statt. Warum sollte ich dann beim Beintraining unbedingt eher weit stehen. Ist für mich nicht logisch.
Beinstrecker bei Arthrose unter der Kniescheibe kontraproduktiv
Entschuldige, ich habe das "nicht" vergessen.
Zu dem Sprüngen. Die grundsätzliche Belastung ist bei der KB allerdings diesselbe.
Oberschenkel-Achse gleich Fuß-Achse, also gleiche Richtung.
Das ist auf jeden Fall gut.
Ist es nicht so, das eher die breite Fußsstellung propagiert wird, weil damit einfach (im Wettkampf) mehr Gewicht zu stemmen ist, durch den Einsatz weiterer Muskelgruppen?
Ja. In Deinem Falle ist aber das Training der Beinmuskeln (v.a. Quardrizeps) entscheidend. Daher eher enge Breite (KB oder Beinpresse). Da Du Dich dabei ohnehin besser fühlst, ist das umso besser.
Kamikaze-Snoopy
06-04-2011, 11:58
Ja. In Deinem Falle ist aber das Training der Beinmuskeln (v.a. Quardrizeps) entscheidend. Daher eher enge Breite (KB oder Beinpresse). Da Du Dich dabei ohnehin besser fühlst, ist das umso besser.
Danke. Genau das wollte ich hören. :)
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