Das Bild von China [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Das Bild von China



Huangshan8
10-04-2011, 01:37
Woher stammt das Bild vom kultivierten, weisen, gesund lebenden Asiaten?


Ist dieses Bild noch in der modernen Frühkapitalistischen Gesellschaft in der VR China noch gültig, oder ist es eine verklärte Sichtweise aus dem Westen?

Wie sind eure Erfahrungen bzw. ist eure Sichtweise zu diesem Thema?

Trinculo
10-04-2011, 12:16
Es ist ein Bild, das aus Filmen oder der Literatur vergangener Jahrhunderte stammt. Ich denke nicht, dass es heute unter Erwachsenen noch sehr verbreitet ist.

Shenming
10-04-2011, 15:35
Hi,

ich muss Trinculo zustimmen. Heute herrscht in China der Kommunismus. Alles wird auf Teufel komm raus an den Westen angepasst, um die Wirtschaft zu stärken. Traditionen, Religionen, Philosophien, Kampfkünste wurden über Bord geworfen und verboten. Zum Glück rudern die Chinesen in dieser Hinsicht zumindest etwas zurück, da sie merken, dass das Volk es teilweise fordert. Trotzdem ist heute nicht mehr viel von 'Yangsheng', der Pflege des Lebens, in China zu sehen. Zur Zeit der Kaiserreiche sah es sicher noch anders aus.

Gruß
Shenming

Nite
10-04-2011, 16:58
Ich denke dieses verklärte Bild herrscht nicht nur in Bezug auf China, sondern oftmals in Bezug auf Fernostasien generell, daher auch ein kleiner Exkurs zu anderen asiatischen Ländern ;).
So werden auch die Japaner ja hier gerne in ähnlich verklärter weise dargestellt und gesehen (Fleiß, absolute Disziplin), und auch im Taekwondo trifft man ab und an auf ein abolust verklärtes Korea-Bild, meist bei Menschen die dann auch noch krampfhaft versuchen sich sie "asiatischer" (oder zumindest das was sie davon halten) zu geben als die Koreaner. Interessanterweise haben die hochgraduierten, koreanischen Dan-Träger welche ich durch das TKD kennen gelernt habe meist in keinster Weise diesen Klischees entsprochen.

Huangshan8
11-04-2011, 06:31
Ich stimme mit den Meisten überein!


Heute herrscht in China der Kommunismus. Alles wird auf Teufel komm raus an den Westen angepasst, um die Wirtschaft zu stärken.

Also ich sehe,spüre hier keinen Kommunismus , hier herrscht ein aggressiver Frühkapitalismus mit einer pseudo sozialistischen Note.(Einparteiensystem Politik,Korruption,Zensur....)

Die Gesellschaft verwestlicht in den Städten und alte chinesische Tugenden sind uncool , veraltet,die Ami Kultur ist bei der Jugend Inn .

Ein ungesunder Lebensstil ist in den Städten sichtbar : (Umweltverschmutzung,Lärm, ungesunde Ernährung,Qualmen bis zum umfallen,kaum Bewegung,Geld-Konsumgeilheit, Asoziales Verhalten gegenüber Anderen.....) .

Unsere Sichtweise auf den Fernen Osten stammt sicherlich von Filmen und esoterischer Literatur und der New Age Bewegung.

Viele Westler sind erstaunt,enttäuscht wenn sie in China ein anderes Bild vorfinden.

Viele alte Bräuche,Traditionen usw. haben auf dem Land zum Glück noch Gültigkeit und in den von der Küste entfernteren Provinzen.

shin101
11-04-2011, 13:09
Ich stimme mit den Meisten überein!



Also ich sehe,spüre hier keinen Kommunismus , hier herrscht ein aggressiver Frühkapitalismus mit einer pseudo sozialistischen Note.(Einparteiensystem Politik,Korruption,Zensur....)

Die Gesellschaft verwestlicht in den Städten und alte chinesische Tugenden sind uncool , veraltet,die Ami Kultur ist bei der Jugend Inn .

Ein ungesunder Lebensstil ist in den Städten sichtbar : (Umweltverschmutzung,Lärm, ungesunde Ernährung,Qualmen bis zum umfallen,kaum Bewegung,Geld-Konsumgeilheit, Asoziales Verhalten gegenüber Anderen.....) .

Unsere Sichtweise auf den Fernen Osten stammt sicherlich von Filmen und esoterischer Literatur und der New Age Bewegung.

Viele Westler sind erstaunt,enttäuscht wenn sie in China ein anderes Bild vorfinden.

Viele alte Bräuche,Traditionen usw. haben auf dem Land zum Glück noch Gültigkeit und in den von der Küste entfernteren Provinzen.


Den Kommunismus spüren deine Landsleute zb. noch bei der Enteignung von Häusern oder der Zwangsumsiedlung und ist in manchen Teilen der Verfassung noch verankert. Wobei es sich da mehr namentlich um Sozialismus und Marxismus handelt und eher so eine Art Plagiatives vor sich her tragen ist. Das ist aber ein anderes Thema. Am sonsten seh ich es wie du. Wobei ich sagen muss das nicht alle von den alten Traditionen und Werten abgegangen sind.
Am Anfang als ich mit Gung Fu anfing hatte ich auch noch ein sehr verklärtes Bild. Jeder Chinese kann Kung Fu und ist eigentlich äußerst mysteriös und so. Das hat sich aber mit der Zeit aber geändert. Habe auch Menschen getroffen die dieses Bild vom Chinesischen voll erfüllen. Sie sind wenige, aber sie gibt es.


Liebe Grüße,
Shin

scarabe
11-04-2011, 13:23
China? Laut und hektisch. Ob unsere Sichtweise aus Filmen stammt oder sich noch an Überlieferungen vergangener Jahrhunderte orientiert, spielt keine wirkliche Rolle, wichtig ist nur, zu wissen, daß das heutige China so jedenfalls nicht mehr ist, jedenfalls weitestgehend.
Wie bei uns die Menschen aus Ost-Deutschland nach der Wende, sind nun die Chinesen nach einer langen Zeit notgedrungener Beschränkungen bestrebt, die "Vorzüge" westlicher Wirtschaft und steigenden Wohlstands auf oft unüberlegte Weise auszukosten und es stellt sich heraus, daß das Wissen um Weisheit und Gesundheit bei den Meisten doch nicht so groß ist, wie angenommen. Oder es wird aus Habgier und aus wirtschaftlichen Interessen darüber hinweggegangen- genau wie im Westen ja auch.
Es ist eben ein Unterschied, ob jemand gesund leben muß, weil er keine anderen Möglichkeiten hat, oder ob er sich selbst beherrschen kann.

So ist es auch mit den Meistern, manche können es, sind weise und innerlich wie äußerlich kultiviert, andere haben durchaus einige Schwachpunkte in manchen Bereichen oder sind nicht immun gegenüber den modernen "Verlockungen". Menschen eben, (noch) keine Götter oder "Unsterbliche".

Hinzu kommt natürlich auch ein etwas anderes politisches System, als wir es hierzulande gewöhnt sind, das den Leuten auch einiges an Kalkül abverlangt.

Huangshan8
12-04-2011, 01:33
Hi Shin

Damit kein falsches Bild von meiner Person entsteht .

Ich bin kein Chinese.

Ich habe seit Jahren bereits China bereist und übe nun hier Kampfkunst aus , lebe ,arbeite nun seit einigen Jahren in Ostchina und bin mit einer Chinesin verheiratet.(Bin kein Freund des pseudo Sozialismus,Kommunismus)
Ich bekomme das Alltagsleben aktiv mit ,im Gegensatz zu Touristen,westlichen Kampfkunstschülern auf Zeit usw. die oft nur einen kleinen,kurzen Einblick in die chinesische Gesellschaft,Leben ..... bekommen.

Ich bekomme seit einigen Jahren diesen extremen Wandel in den Städten mit.

Zum Glück gibt es aber noch Menschen die die alten Werte und Brauche... bewahren.

Muy fa
12-04-2011, 02:36
Woher stammt das Bild vom kultivierten, weisen, gesund lebenden Asiaten?


Ist dieses Bild noch in der modernen Frühkapitalistischen Gesellschaft in der VR China noch gültig, oder ist es eine verklärte Sichtweise aus dem Westen?

Wie sind eure Erfahrungen bzw. ist eure Sichtweise zu diesem Thema?

Dieses Bild ist ein Fantom...
China ist kommunistisch.
Für mich erübrigt sich jede andere Antwort.

Huangshan8
12-04-2011, 05:59
Dieses Bild ist ein Fantom...
China ist kommunistisch.
Für mich erübrigt sich jede andere Antwort.

Muy Fa Defeniere was verstehst du unter Kommunistisch?

Der Kommunismus ist eine utopische Theorie die gescheitert ist, siehe die Geschichte der UDSSR und des Ostblocks!

Die meisten früheren sozialistischen Staaten waren pseudo Sozialistische Gebilde.

VR China, siehe Sozialismus chinesischer Prägung:
http://www.faz.net/s/Rub0778DE9E237D4CD6BB1720FB3B76E07B/Doc~EAE4CEA16788643918D46A31FC28DBE6F~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Freier Geist
12-04-2011, 10:59
-

Shenming
12-04-2011, 11:49
Mit einem System nach westlichem, also letztlich US-amerikanischem Verständnis von „Demokratie“ und „Freiheit“ wäre in China heute aber natürlich alles viel, viel besser, weniger kommerziell, niveauvoller, traditioneller und kulturell vielfältiger. Kölle alaaf :muetze::troete:


Natürlich ist die Demokratie ebenfalls nicht ausgereift und funktioniert auch nicht, das ist hier aber nicht Thema. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich lieber in unser Art von Staatsform lebe, wo mir nicht vorenthalten wird, wenn ein Deutscher den Nobelpreis gewinnen würde, nur weil es der Regierung nicht passt, selbiges gilt für etliche Internetseiten (nur ein Beispiel für die starken Zensierungen der Medien zu Gunsten der Staatsform). Ich ziehe eine Regierung vor, die mir Meinungsfreiheit gewährt und mich nicht ins Gefängnis sperrt und danach überwacht nur weil ich den Weg dieser nicht richtig finde (Chinese Dissident Bao Tong Speaks Out - TIME (http://www.time.com/time/world/article/0,8599,1874164,00.html) <- erinnert mich irgendwie an unser Land ab 1933....). Gleiches gilt eben für Kampfkünste, Kultur, Religionen, ich könnte hier stundenlang Sachen aufzählen. Natürlich kommt jetzt der ein oder andere mit dem Argument, dass ähnliches hier auch vorkommt. Für mich kommt es jedoch auf den Grad der Schwere an. Von einer Maus überrannt zu werden ist sicherlich angenehmer als von einem Elefanten. Ich nehme es der Regierung Chinas wirklich übel, was sie mit ihrer Kultur angestellt haben bzw anstellen, dafür gibt es einfach keinen Grund.

Gruß
Shenming

Reshi
12-04-2011, 12:41
und es stellt sich heraus, daß das Wissen um Weisheit und Gesundheit bei den Meisten doch nicht so groß ist, wie angenommen.

Wie sollten sie auch wenn es den Leuten Jahrzehntelang regelrecht ausgeprügelt wurde, bzw. die "jüngere" Generationen (60 abwärts) es gar nicht anders gelernt hat. (auf schulischem Weg)

Die alte Dichtkunst wurde durch Mao's eigene Sammlung ersetzt. Moral und Ethik wurde auf Parteihörigkeit getrimmt.

"Englischunterricht" bestand aus Sätzen wie "Long Live Chairman Mao". :o

Huangshan8
12-04-2011, 13:27
Freier Geist.

Natürlich gibt es bessere Quellen!

Nicht jeder hier im Forum wird sich jedoch tief mit diesem Thema auseinandergesetzt haben , deshalb ist der Artikel von Professor Dr. Sebastian Heilmann (lehrt Politikwissenschaft an der Universität Trier) ein kleiner Einstieg und eine von vielen Quellen.

Wie sind deine praktischen Erfahrungen , wie lange hast du in China gelebt oder lebst du dort?

shin101
12-04-2011, 14:06
Muy Fa Defeniere was verstehst du unter Kommunistisch?

Der Kommunismus ist eine utopische Theorie die gescheitert ist, siehe die Geschichte der UDSSR und des Ostblocks!

Die meisten früheren sozialistischen Staaten waren pseudo Sozialistische Gebilde.

VR China, siehe Sozialismus chinesischer Prägung:
Staatsideologie: „Sozialismus chinesischer Prägung“ - Politisches System - FAZ.NET - FAZ.NET (http://www.faz.net/s/Rub0778DE9E237D4CD6BB1720FB3B76E07B/Doc~EAE4CEA16788643918D46A31FC28DBE6F~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)


Ich denke du und Muay Fa seit gar nicht soweit auseinander. Für mich hat es sich mit der Beschäftigung am Kommunismus so ergeben das es meißtens so aussah wie in China.Das ist natürlich nur sehr grob beschrieben. Detalliert müßte man das anderweitig ausführen.

Um nicht ganz vom Thema abzuschweifen. Ich finde, auch wenn einige Chinesen ihre Traditionen nicht leben und sogar vergessen, gibt es dafür Menschen aus anderen Ländern, die diese Traditionen aufnehmen und überzeugend Leben. Das ist natürlich kein Trost, es zeigt für mich das sie nicht ganz Wertlos geworden sind.


Liebe Grüße,
Shin

Muy fa
12-04-2011, 16:42
Muy Fa Defeniere was verstehst du unter Kommunistisch?

Der Kommunismus ist eine utopische Theorie die gescheitert ist, siehe die Geschichte der UDSSR und des Ostblocks!

Die meisten früheren sozialistischen Staaten waren pseudo Sozialistische Gebilde.

VR China, siehe Sozialismus chinesischer Prägung:
Staatsideologie: „Sozialismus chinesischer Prägung“ - Politisches System - FAZ.NET - FAZ.NET (http://www.faz.net/s/Rub0778DE9E237D4CD6BB1720FB3B76E07B/Doc~EAE4CEA16788643918D46A31FC28DBE6F~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Shin hat es bereits mehr oder weniger gesagt... :)
Tut mir Leid, wenn es ein bisschen radikal rübergekommen ist. Ich komme halt aus einem Land, das 70 Jahre lang unter einem kommunistischen System gelitten hat. Die überaus, überaus hässlichen Früchte dieser Zeit bestehen aber weiter und leider gelangt man Anbetracht dessen immer wieder an den Punkt, wo einem die Machtlosigkeit des Menschen gegen so etwas bewusst wird.
Mir ist bewusst, dass viele Menschen im "Westen" (trotz der DDR-Zeit) ein relativ blumiges Bild des kommunistischen Systems haben. Man muss das vielleicht erlebt haben, um zu merken, was da nicht stimmt.
Ich kreide es nicht mehr und nicht weniger genau diesem System an, dass hässliche Dinge in Tibet, in Burma, in China selbst geschehen, dass Infekte davon nicht von der Kultur und der Gesellschaft abfallen wollen.
Und selbst heute noch ist es so, dass ein Chinese, der zB.eine Figur von Guan Gung bei sich stehen hat, als Zurückgeblieben und Verdächtig angesehen wird. Es sei denn, er springt profitbetont auf diese Schiene auf, bekommt staatliche Subventionen für das Zeug, das er treibt und lockt Ahnungslose oder "Westler" an.
Kultur & Innenleben wird von der KP bestimmt (gut, das mag vermutlich aber variieren, je nach Ort).
Naja, was soll man da mehr sagen?

Klaus
12-04-2011, 20:44
Das hat nur ziemlich wenig bis gar nichts mit Kommunismus oder Sozialismus zu tun, sondern mit Diktatur. Die Jesuitenreduktionen in Bolivien, oder die Kibbutze in Israel haben durchaus funktioniert, gescheitert sind die an der Habgier der Conquistadores, und daran dass ein bischen reicher sein wollen als die Anderen scheinbar doch eingebaut ist. Unterdrückt wurde da keiner.

Muy fa
12-04-2011, 21:48
Das hat so ziemlich von oben bis unten mit dem Kommunismus zu tun.
Kommnistische Ideen sind als Gedankengebilde vertretbar. In der Form, wie sie ausgeformt wurden, nicht mehr. Eingefasst in ein System stellt sich automatisch eine Diktatur ein, ob eine direkte oder eine indirekte.
Es ist wohl überflüssig, da anzunfangen, Beispiele zu bringen.
Wir wissen alle, dass es Menschen gibt, die gleicher sind als andere.
(Dazu siehe auch: George Orwell: Farm der Tiere)

ich würde China als ein Land bezeichnen, in dem eine indirekte Diktatur herrscht, das zum grössten Teil vom kommunistischen System herrührt, dessen Anlagen heute leider sehr tief und in abscheulicher Weise in Kultur, Gesellschaft und Politik greifen.

Klaus
15-04-2011, 19:02
Kommunismus kommt von Kommune, und eine Kommune ist nur ein Grüppchen Menschen die beschliessen zusammenzuleben. Da ist keine Stasi, kein Führer und kein Bautzen "automatisch" bei. Kommunen unter intelligenten, vernünftigen Menschen funktionieren wunderbar, problematisch wird es in grösserem Rahmen wenn das Thema Macht aufkommt. Ein Gandhi wird nicht plötzlich zu Stalin nur weil er ein bestimmtes Wirtschaftssystem einführt. Und Mao wäre auch in einer sozialen Marktwirtschaft der geblieben der er war, nur mit anderen Begründungen. Die grossen kommunistischen Systeme sind alle aus Bürgerkriegen und Revolutionen entstanden, und in Kriegen kommen Machtmenschen an die Spitze die skrupellos vorgehen. Und das bleiben sie auch wenn sie gewonnen haben. Ich garantiere Dir dass ich einen wunderbar funktionierenden Sozialismus einführen könnte, die Frage ist nur ob ich lange genug am Leben bleiben würde um das abzusichern und stabil zu machen. Was wir jetzt haben ist ein holpriges System das einigermassen funktioniert aber grosse Probleme schafft (Bankenkrise, Outsourcingschwachsinn, Massenentlassungen um des persönlichen Profits wegen), und durch und durch korrupt ist (Leuna, politisch gegen Strafverfolgung geschützte "Finanzkonzerne" usw.).

bluemonkey
15-04-2011, 19:21
Das hat nur ziemlich wenig bis gar nichts mit Kommunismus oder Sozialismus zu tun, sondern mit Diktatur.


Diktatur des Proletariats?



und daran dass ein bischen reicher sein wollen als die Anderen scheinbar doch eingebaut ist.

"Im Kapitalismus beutet der Mensch den Menschen aus, im Kommunismus ist es umgekehrt":rolleyes:

Ist nicht das konfuzinistische Unterordnen unter die öffentliche Ordnung ein Nährboden für einen solchen Frühkapitalismus?

Entsprachen die durchschnittlichen Chinesen je dem Ideal der europäischen Intelligenz der letzten Jahrhunderte?
Was ist mit dem "kranken Mann Asiens"?

Klaus
15-04-2011, 20:08
Der Konfuzianismus war ein früher Versuch, ein grosses Land mit auch für damalige Verhältnisse riesigen Bevölkerung zu regulieren. Da hat man sich übrigens nicht dem Willen eines Muftis unterworfen und der durfte machen was er wollte, sondern der Mufti (Chef, Vater, Kaiser) war verantwortlich für seine Zugeordneten, und musste für deren Wohlergehen sorgen. Den Teil vergessen halt mache öfter.

Muy fa
16-04-2011, 00:16
Mir ging es nicht darum, zu zeigen, wie sehr ich den Kommunismus ablehne, sondern darum, dass der Durchschnittschinese heute kaum mehr Ahnung hat von seiner eigenen Kultur, weil er das nicht für fortschrittlich/praktisch/wertvoll erachtet und eben genau das von den Einflüssen eines kommunistischen Systems herrührt.

Die Verbindung Kommune - Kommunismus ist übrigens etwa die gleiche wie: Rechtswidrig und rechts.
Wenn man aber so tut, als wäre die Vergangenheit des Kommunismus lediglich von einer Hippiekommune in Arkansas bestimmt gewesen, dann ändert man am besten nichts dran. Blumige Bilder mögen so bleiben, wie sie sind.

Klaus
16-04-2011, 01:31
Ich halte es nur für nicht zielführend, Kommunismus/Sozialismus mit Stalinismus in einen Topf zu werfen, weil zufällig die meisten bzw. alle grossen (pseudo-)"kommunistischen" Staaten stalinistische waren. Führt aber zu weit. Vietnam wäre aber ein Beispiel, wie das mit weit weniger Borniertheit und krasser Unterdrückung funktionieren kann. Vielleicht noch nicht ideal, aber ein grosser Schritt in eine bessere Richtung.

Natürlich haben erst Maos Diktatur und dann die Viererbande extrem viel kaputt gemacht. Vorher waren aber auch nicht alle Weise, die wurden vorher nur nicht verfolgt und hatten offener und leichter Einfluss.

Und natürlich hat sich die Gesellschaft in dieser und in neuerer Zeit zu ihrem Nachteil gewandelt, was viele gebildete Chinesen soweit ich mit denen gesprochen habe auch bedauert haben. Heute ist viel Kommerz, Eigennutz, Krawallkapitalismus, und daneben haben wir noch die gleiche schöne Diktatur bei denen sich die Hardliner und Falken leider auch immer mal wieder durchsetzen. In China haben die Gorbatschows offenbar verloren.

Aus daoistischer Sicht ändert man das nicht mit "Kritik", sondern mit geschickt Vorleben. Dumme, aber freundliche Fragen stellen.

Shenming
16-04-2011, 12:24
Ganz ehrlich, die Diskussion über die Bezeichnung der Regierungsform in China, ist doch völlig nebensächlich. Wichtig ist nur, dass man weiß, dass dort vieles falsch läuft und das nicht zu knapp. Hier (http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1853184/Ai-Weiwei-in-Gefangenschaft-So-reagiert-Hamburgs-Kulturwelt.html) noch ein aktuelles Beispiel.

Muy fa
16-04-2011, 15:00
Interessanter Artikel!
Vielen Dank fürs Posten.

Gaoli
23-04-2011, 15:24
-

Ma Shao-De
26-04-2011, 17:22
Ich stimme mit den Meisten überein!

Also ich sehe,spüre hier keinen Kommunismus , hier herrscht ein aggressiver Frühkapitalismus mit einer pseudo sozialistischen Note.(Einparteiensystem Politik,Korruption,Zensur....)

Die Gesellschaft verwestlicht in den Städten und alte chinesische Tugenden sind uncool , veraltet,die Ami Kultur ist bei der Jugend Inn .

Ein ungesunder Lebensstil ist in den Städten sichtbar : (Umweltverschmutzung,Lärm, ungesunde Ernährung,Qualmen bis zum umfallen,kaum Bewegung,Geld-Konsumgeilheit, Asoziales Verhalten gegenüber Anderen.....) .

Unsere Sichtweise auf den Fernen Osten stammt sicherlich von Filmen und esoterischer Literatur und der New Age Bewegung.

Viele Westler sind erstaunt,enttäuscht wenn sie in China ein anderes Bild vorfinden.

Viele alte Bräuche,Traditionen usw. haben auf dem Land zum Glück noch Gültigkeit und in den von der Küste entfernteren Provinzen.

Das sehe ich genauso! Deckt sich sehr mit dem was ich in meiner Zeit dort erlebt habe.


Auch was Scarabe geschrieben hat trifft es auf den Kopf.

Persönlich verwende ich den Ausdruck Kommunismus in Bezug auf China kaum noch, sondern Sozialismus mit chinesischer Prägung.

Denke nicht, dass die Regierung dem Westen sich anpassen oder nacheifern will sondern sie entwickeln eine komplett neue Form der politischen Führung.
Die sog. softpower Methode ist international sehr erfolgreich und ist eben genau das Gegenteil von dem was der Westen zu tun pflegt. Ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt.

Im grossen ganzen ist mir die politische Entwicklung in China sehr sympatisch. Nur wie die Mensches es umsetzen oder eben t.w. nicht missfällt mir sehr oft. Mir gefällt besonders die Mentalität der Städter ganz und gar nicht. Da wird oberperverser Kapitalismus zelebriert, schlicht nicht meine Welt.

Das alte Bild der Chinesen ist geprägt von alten Geschichten und Mythen und wird hoffentlich bald mal revidiert. Aber die verzerrende Berichterstattung hierzulande trägt nicht gerade dazu bei die Realität wie es wirklich ist zu zeigen.

just my 2 cents...

Klaus
26-04-2011, 18:07
Dass dieses System mit lächerlich harten Strafen auf jede öffentliche ungeliebte Meinungsäußerung reagiert, macht die mir aber nicht sympathisch.

Ich halte Demokratie wie bei uns bewiesen für ein System das zwingend zu Korruption führt und nicht funktioniert, sobald es Probleme gibt. Ich brauche keine Demokratie, nicht in China und nicht hier. Allerdings orientiert sich die chinesische Entscheidungsfindung auch nicht immer an der Notwendigkeit, sondern was einer mit Macht will wird durchgezogen, und wenn einer widerspricht wird er erschossen oder in den Knast gesteckt und verprügelt. Welchen Sinn macht das ?

Ich hatte immer diesen Traum, mal mit einem Regierungsvertreter Chinas reden zu können. Ihm die Frage zu stellen, ok, angenommen jemand stellt sich mit einem Plakat auf die Strasse und hat Unrecht - wem tut das weh ? Einfach stehen lassen und fertig. Angenommen er hat Recht - warum kann man das nicht aufgreifen und konstruktiv lösen ? Notiz machen, ihm sagen Du hast Recht wir kümmern uns, auch fertig. Probleme gelöst, und keiner kommt zu schaden, keiner muss verprügelt werden, keiner muss in den Knast. Manchmal könnte es so einfach sein, wenn man nicht an Gesicht verlieren und "keiner darf was sagen was nicht schön ist" denkt.

Huangshan8
28-04-2011, 05:56
Ist nicht das konfuzianistische Unterordnen unter die öffentliche Ordnung ein Nährboden für einen solchen Frühkapitalismus?

Ja so sehe ich es!

Die KP Chinas versucht nun durch den Neo Konfuzianismus und durch starken Patriotismus im politischen,gesellschaftlichen Bereich und im wirtschaftlichen Bereich durch den aggressiven Kapitalismus die Lücken zu füllen und ihren Machterhalt zu sichern.



Es ist meine persönliche Sichtweise der Gesellschaft usw. in der VR China!

Hier sind einige Beobachtungen die ich über die Jahre gemacht habe und die ich seltsam, negativ finde:

Staat: Korruption, keine Meinungsfreiheit, Wirtschaftsspionage, Umerziehungslager,Zensur,Todesstrafe,Eigentum nur auf Zeit (70 Jahre).

Bildung: Nachsagen, kein Individualismus, Hohe Studiengebühren, Abschlüsse gegen Geld an Unis,Zensur

Gesellschaft: Hoher gesellschaftlicher Druck für junge Männer, sie können oft nur Heiraten wenn sie eine Eigentumswohnung besitzen und gut verdienen.
Ehevermittlung durch Freunde,Verwandte. Rote Umschläge(Hong Bao) bei Hochzeiten, die Feier ist eher ein Geldsammelaktion,präsentations Veranstaltung und es gibt nur ein kurzes Essen.

Pinkeln in der Öffentlichkeit,Spuken auf dem Boden, Müll auf den Boden schmeißen obwohl in der Nähe Mülleimer sind.


Autoverkehr: Regeln werden ständig gebrochen, Rücksichtslosigkeit, Fahren ohne Gurt. Elektroroller fahren ohne Licht und oft als Geisterfahrer auf den Strassen, täglich Schwerverletzte da die Leute Motorrad oder E-Bike ohne Helm Fahren. Einige fahren Auto ohne Kennzeichen .LKW rasen über rot.


Wirtschaft: Schlechte Qualitätskontrolle, Fälschen von Produkten,geringe Arbeitnehmerrechte,Umweltverschmutzung, Lebensmittelskandale,schlechte Hygiene in einigen Restaurant Küchen,schlechte Arbeitsbedingungen,niedrige Löhne, Hohe Wohnungspreise in Städten.

:rolleyes: Usw.

Ma Shao-De
28-04-2011, 09:10
Dass dieses System mit lächerlich harten Strafen auf jede öffentliche ungeliebte Meinungsäußerung reagiert, macht die mir aber nicht sympathisch.


Ist auch nicht sympatisch, aber betrachte das doch mal anderst. Als ich 1987 zum ersten mal in China war, durfte ich nicht alleine Reisen, es war immer eine Staatliche "Reisebegleitering" dabei. Sie sprach perfekt Deutsch und sagte mir ständig was ich darf und was nicht, wo ich hin darf und wo nicht. Nicht einmal den RMB durfte ich als Zahlungsmittel nutzen, ich wurde gezwungen FEC (Foreign Exchange Curency) zu wechseln, zurückwechseln war nicht. Man musste alles aufbrauchen..

Wenn ich heute nach China reise, hat sich vieles verändert und zwar auch sehr vieles im positive Sinn...


Allerdings orientiert sich die chinesische Entscheidungsfindung auch nicht immer an der Notwendigkeit, sondern was einer mit Macht will wird durchgezogen, und wenn einer widerspricht wird er erschossen oder in den Knast gesteckt und verprügelt. Welchen Sinn macht das ?
Naja, solange ich nicht versuche Massen gegen die Regierung zu mobilisieren, lassen die mich in Ruhe.. ALso...?

Die Willkür der Geschäftswelt und der Polizei finde ich viel wiederlicher und die ist leider in China Allgegenwärtig. Allerdings ist dies nicht im Sinne der Regierung, man versucht einen Kampf dagegen zu führen, ob und wann das erfolg hat bleibt mal abzuwarten..

christoph
28-04-2011, 09:12
Woher stammt das Bild vom kultivierten, weisen, gesund lebenden Asiaten?


Ist dieses Bild noch in der modernen Frühkapitalistischen Gesellschaft in der VR China noch gültig, oder ist es eine verklärte Sichtweise aus dem Westen?

Wie sind eure Erfahrungen bzw. ist eure Sichtweise zu diesem Thema?

Um mal wieder auf das Ausgangsthema zurück zu kommen - ich weiss nicht genau, was für ein Bild des "kultivierten, weisen, gesund lebenden Asiaten" dir vorschwebt, aber es scheint, dass du verbreitete Erscheinungen des Hobbschen Krieges jeder gegen jeden im öffentlichen Leben in der VR quasi als Negation dieses Bildes betrachtest. Ich würde nicht wagen wollen abzuschätzen, wie verbreitet solch ein Bild im "Westen" ist.

Ich würde nur nicht alle unangenehmen Erscheinungen auf "die heutige Zeit," oder den "market Leninism" der KPC schieben wollen. Mann muss nur mal Klassiker wie Xiangtu Zhongguo (From the Soil) von Fei Xiaotong oder die zitierten Sinologen in Max Webers Abhandlung über die Religionen Chinas zur Hand nehmen, und man findet reichlich Anekdoten über ganz ähnliche Zustände im 19 und frühen 20 Jhrdt. Fei und Weber schieben das auf die Konfuzianische Beziehungsethik die keine Moral gegenüber Fremden kennt.

Dagegen spricht das ähnliche Zustände auch in Indien und anderen Entwicklungsländern herrschen (ich berufe mich da größtenteils auf Hörensagen). Dagegen spricht auch, das sich Hong Konger (hier soll das in den 60er Jahren aber auch noch ganz anders gewesen sein) und Taiwanesen sehr viel besser benehmen. Also die Etablierung von Höflichkeitsstandards im öffentlichen Leben ist ein komplexes soziales Phänomen ... Das das Seilschaftensystem, die Korruption, und das geschürte gegenseitige Misstrauen des Parteistaats zu solchen Auswüchsen wie in der VR beiträgt, halte ich allerdings auch für plausibel.

Zum Thema gesund Leben ... das tun viele Chinesen sicher nicht wirklich. Dennoch, ich sehe das nicht so pessimistisch. Aus meiner Erfahrung haben sich doch recht viele traditionelle Lebenspraktiken was Essen, Freizeitaktivitäten in Parks und anderen öffentlichen Plätzen, chin. Medizin etc. angeht erhalten, während bei uns fast alle Volksweisheiten und trad. Heilmethoden wegmodernisiert wurden. Vieles davon ist natürlich Aberglaube, aber so einige Bräuche, z.B. die sehr weit verbreitete Lehre von Balance beim Essen (qinghuo, shanghuo), sind Modelle die sicher zu einer guten Ernährung beitragen.

Ma Shao-De
28-04-2011, 09:17
Staat: Korruption, keine Meinungsfreiheit, Wirtschaftsspionage, Umerziehungslager,Zensur,Todesstrafe,Eigentum nur auf Zeit (70 Jahre).

Bildung: Nachsagen, kein Individualismus, Hohe Studiengebühren, Abschlüsse gegen Geld an Unis,Zensur

Gesellschaft: Hoher gesellschaftlicher Druck für junge Männer, sie können oft nur Heiraten wenn sie eine Eigentumswohnung besitzen und gut verdienen.
Ehevermittlung durch Freunde,Verwandte. Rote Umschläge(Hong Bao) bei Hochzeiten, die Feier ist eher ein Geldsammelaktion,präsentations Veranstaltung und es gibt nur ein kurzes Essen.

Pinkeln in der Öffentlichkeit,Spuken auf dem Boden, Müll auf den Boden schmeißen obwohl in der Nähe Mülleimer sind.


Autoverkehr: Regeln werden ständig gebrochen, Rücksichtslosigkeit, Fahren ohne Gurt. Elektroroller fahren ohne Licht und oft als Geisterfahrer auf den Strassen, täglich Schwerverletzte da die Leute Motorrad oder E-Bike ohne Helm Fahren. Einige fahren Auto ohne Kennzeichen .LKW rasen über rot.


Wirtschaft: Schlechte Qualitätskontrolle, Fälschen von Produkten,geringe Arbeitnehmerrechte,Umweltverschmutzung, Lebensmittelskandale,schlechte Hygiene in einigen Restaurant Küchen,schlechte Arbeitsbedingungen,niedrige Löhne, Hohe Wohnungspreise in Städten.


Deckt sich absolut mit meinen Erfahrungen. Das ist auch der Hauptgrund, wesshalb ich gegen Ende meiner Aufenthalte immer ganz froh war China wieder zu verlassen, es ist teilweise ein riesen Stress diesen täglichen überlebenskampf zu ertragen ;-)

Da ist es im hektischen Hong Kong oder Taiwan viel erträglicher :D


... und doch zieht es mich immer wieder hin.... :cool:

Ma Shao-De
28-04-2011, 09:29
Dagegen spricht auch, das sich Hong Konger (hier soll das in den 60er Jahren aber auch noch ganz anders gewesen sein) und Taiwanesen sehr viel besser benehmen. Also die Etablierung von Höflichkeitsstandards im öffentlichen Leben ist ein komplexes soziales Phänomen ... Das das Seilschaftensystem, die Korruption, und das geschürte gegenseitige Misstrauen des Parteistaats zu solchen Auswüchsen wie in der VR beiträgt, halte ich allerdings auch für plausibel.

So ist es in der Tat, in Taiwan ist das Benehmen und die Mentalität komplett eine andere als in der PRC. Man fühlt sich sicher und die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit. Die Familien haben eine hohe Bedeutung und die Nachbarschaft wird gepflegt...
Das war vor 25 Jahren nicht so, auch in Taiwan spuckten sie auf die Strasse, rülpsten, furzten und räusperten sich lautstark in der Öffentlichkeit.
Keiner setzte zurück und so gab es sinnlose Stau's in schmalen Gassen. Die Natur wurde verschandelt das einem das Herz blutete.

Es hat sich enorm viel getan in den letzten Jahrzenten. Allerdings freundlich waren sie schon damals immer :-)




Zum Thema gesund Leben ... das tun viele Chinesen sicher nicht wirklich. Dennoch, ich sehe das nicht so pessimistisch. Aus meiner Erfahrung haben sich doch recht viele traditionelle Lebenspraktiken was Essen, Freizeitaktivitäten in Parks und anderen öffentlichen Plätzen, chin. Medizin etc. angeht erhalten, während bei uns fast alle Volksweisheiten und trad. Heilmethoden wegmodernisiert wurden. Vieles davon ist natürlich Aberglaube, aber so einige Bräuche, z.B. die sehr weit verbreitete Lehre von Balance beim Essen (qinghuo, shanghuo), sind Modelle die sicher zu einer guten Ernährung beitragen.

Schon so, allzu pessimistisch darf man das nicht sehen, nur im Alltag sich gesund zu ernähren ist in China nicht einfach. Ausser vielleicht man kocht selbst. Ständige Enthüllungen über vergiftete Esswaren, Zutaten oder wie jetzt gerade die Holzessstäbchen welche zu Millionen täglich verbraucht werden und die teilweise mit hochgiftigen Chemikalien gebleicht und unter extrem unhygienischen Umständen verarbeitet werden, schaffen da wenig optimismus ...

;-)

Huangshan8
28-04-2011, 10:43
Hi christoph

Ja in einigen Punkten bin ich der gleichen Meinung wie du!

Ich beziehe mich auf das künstliche,romantische Bild, dass man in einigen Medien Büchern,Filmen ..... findet und das wie ich finde oft verklärt ist!

Das Bild das ich zeige stammt aus den entwickelten Küstenregionen Chinas und gilt nicht für ganz China.


Zum Thema gesund Leben ... das tun viele Chinesen sicher nicht wirklich. Dennoch, ich sehe das nicht so pessimistisch. Aus meiner Erfahrung haben sich doch recht viele traditionelle Lebenspraktiken was Essen, Freizeitaktivitäten in Parks und anderen öffentlichen Plätzen, chin. Medizin etc. angeht erhalten, während bei uns fast alle Volksweisheiten und trad. Heilmethoden wegmodernisiert wurden.

Das Mag für einige aus den älteren Generationen gelten, die Jüngeren verwestlichen immer mehr!
Das moderne Freizeit,Fastfood..... Angebot!(KFC,Pizzahut,Basketball,Karaoke,PC Games,QQ Chatten ...........) ist inn.

shin101
28-04-2011, 17:42
Hi christoph

Ja in einigen Punkten bin ich der gleichen Meinung wie du!

Ich beziehe mich auf das künstliche,romantische Bild, dass man in einigen Medien Büchern,Filmen ..... findet und das wie ich finde oft verklärt ist!

Das Bild das ich zeige stammt aus den entwickelten Küstenregionen Chinas und gilt nicht für ganz China.



Das Mag für einige aus den älteren Generationen gelten, die Jüngeren verwestlichen immer mehr!
Das moderne Freizeit,Fastfood..... Angebot!(KFC,Pizzahut,Basketball,Karaoke,PC Games,QQ Chatten ...........) ist inn.


Naja verklärt ist es aus meiner Sicht nicht so. Es ist halt unvollständig. Wenn man die Chinesische Geschichte durchgeht merkt man erstmal wieviel sich über die Jahrhunderte immer wieder gewandelt hat. Es gab und gibt immer noch Leute die so sind, bzw. daran arbeiten so zu sein. Es ist nur im Moment in China eine Phase in wo von den Regierenden vorgelebt wird das Böses mit Gutem vergolten wird und Gutes mit Bösem vergolten wird und nicht wie es früher einmal hieß
Gutes wird mit Gutem vergolten und Schlechtes mit Schlechtem. Natürlich gab es das damals auch schon in den Dynastien, es gab aber auch immer wieder Leute die trotz dessen dem Ideal gefolgt sind den Tugenden gefolgt sind und die "Wahren Drachen"(Kaiser ) die nicht dem Himmel folgten sahen auch bald immer ihrem Ende entgegen.



Liebe Grüße,
Shin

bluemonkey
28-04-2011, 18:19
Es ist nur im Moment in China eine Phase in wo von den Regierenden vorgelebt wird das Böses mit Gutem vergolten wird und Gutes mit Bösem vergolten wird und nicht wie es früher einmal hieß
Gutes wird mit Gutem vergolten und Schlechtes mit Schlechtem.

:gruebel:



Zwischen "Gut" und "Böse":
was ist da für ein Unterschied?
(...)
Zu den Guten bin ich gut,
zu den Nichtguten bin ich auch gut;
denn das LEBEN ist die Güte.
Zu den Treuen bin ich treu,
zu den Untreuen bin ich auch treu;
denn das LEBEN ist die Treue.

:cool:

shin101
28-04-2011, 22:03
:gruebel:



:cool:

Nein ich meine das:

Der blaue Himmel alles weiß,

Ihm kann man nicht entgehen.

Und Gut und Bös wird recht belohnt,

Mags oft auch lang anstehen.

Quelle: http://www.zeno.org/Märchen/M/Asien/Richard+Wilhelm%3A+Chinesische+Volksmärchen/43.+Wie+einer+den+Höllenfürsten+beschimpfte


Liebe Grüße,
Shin

christoph
29-04-2011, 02:04
Das Mag für einige aus den älteren Generationen gelten, die Jüngeren verwestlichen immer mehr!
Das moderne Freizeit,Fastfood..... Angebot!(KFC,Pizzahut,Basketball,Karaoke,PC Games,QQ Chatten ...........) ist inn.

Nach meiner Erfahrung sind - auch in der jungen Generation - diverse Volksweisheiten zu gesunder Ernährung weit verbreitet und wenn die Leute erstmal aus Teenageralter und Uni raus sind, erinnern sie sich daran.

Freizeit ... wäre ja auch wirklich sehr überasschend, wenn die junge Generation nicht - wie überall auf der Welt - der Konsumkultur und elektronischen Medien anhängen würde. Das muss ja nun nicht gleich den "Untergang des Morgenlandes" bedeuten. Was trad. KK angeht hat die ja definitiv schon immer nur eine sehr kleine Minderheit ausgeübt. Ob das jetzt heute anteilig mehr oder weniger sind als zu Zeiten der Republik (der Mao Erä) muss mangels Zahlen wohl reine Spekulation bleiben.

shin101
29-04-2011, 08:05
Was trad. KK angeht hat die ja definitiv schon immer nur eine sehr kleine Minderheit ausgeübt.

Schon immer ? War das nicht erst wieder so als die Qing das praktizieren des Kung Fu verboten ? Ich will damit nicht behaupten das es sehr viele waren. Aber allein zu höchst Zeiten von Wudang soll es in den Tempeln und Klöstern über 10000 Praktizierende gegeben haben. Es gab mehre Zweige der Shaolin(Sogar in Umliegenden Ländern wie Korea auch), Emei, Mönchssoldaten. China hatte lange Zeit ein riesiges Herr von denen alle natürlich auch Kung Fu lernten und das auch wenn sie bei sich zu Hause waren. Go Ti wure schon in alter Zeit im Volk verbreitet und gefördert. Also ich denke nicht das es immer nur eine sehr kleine Minderheit war.


Liebe Grüße,
Shin