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Vollständige Version anzeigen : Yoga und KK



FireFlea
24-04-2011, 13:00
Wenn alles so wahnsinnig authentisch ist warum nimmt man dann noch Yoga und Feldenkrais in sein Programm ?


:D

In der Tat, ich kenne Karate- und Judolehrer, deren Kampfkunst mit Yoga, Feldenkrais und Qi Gong einhergeht. Das ist auf jeden Fall empfehlenswert, um das Körpergefühl zu verbessern. Statt der üblichen Aufwärmgymnastik einfach mal ne halbe Stunde Yoga, und man ist super aufgewärmt und beweglich.

IMA-Fan
24-04-2011, 13:09
:D

In der Tat, ich kenne Karate- und Judolehrer, deren Kampfkunst mit Yoga, Feldenkrais und Qi Gong einhergeht. Das ist auf jeden Fall empfehlenswert, um das Körpergefühl zu verbessern. Statt der üblichen Aufwärmgymnastik einfach mal ne halbe Stunde Yoga, und man ist super aufgewärmt und beweglich.

Hi FireFlea,

wobei sich auch hier die Geister scheiden :D

Zu starkes Dehnen vor Sportbelastung kann definitiv die Leistung einschränken. Steve Morris hat übrigens mal einen sehr schönen Artikel verfasst, warum er z.B Yoga als ziemlich suboptimal für Kampfsport/kunst sieht und selbst eigentlich gar nicht dehnt.

Grüße Ima-Fan

Polarlicht
24-04-2011, 13:45
@IMA-Fan: Ich dachte immer, Yoga wäre top für KK / KS. Hast du zufällig einen link zu dem Artikel? Würde mich echt interessieren.:-)

IMA-Fan
24-04-2011, 15:34
@IMA-Fan: Ich dachte immer, Yoga wäre top für KK / KS. Hast du zufällig einen link zu dem Artikel? Würde mich echt interessieren.:-)

Wie so vielem aus der neuen ,,Wellness/Bewegungs" Schiene wird ihm das sicher gerne angedichtet. Am ehesten sehe ich persönlich den Sinn noch für den Bodenkampf und einer allgemeinen Kräftigung in manchen Varianten, die aber auch alle möglichen, anderen sportlichen Tätigkeiten auf gleichem, oder besserem Level erfüllen mögen.

Aber wie das halt so schön in der neuen Culture der Bewegungslehre ist, wirft man da halt fröhlich mit Wörtern wie Atmung, Haltung und Fühlen um sich, und alle schlackern mit den Ohren...

Bis da halt wirklich mal einer vor einem steht und einem ins Gesicht hauen möchte :D

Den Artikel und viele weitere Top Artikel findest du hier:

Morris No Holds Barred - Yoga for MMA (http://stevemorris.livejournal.com/17529.html)

Grüße Ima-Fan

FireFlea
24-04-2011, 15:40
Morris geht davon aus, dass die Posen des Yoga statisch seinen - das sind sie aber nicht.


So if we were talking about flexibility within a range of movement, it needs to be dynamic flexibility we’re addressing, not the static poses of yoga.

IMA-Fan
24-04-2011, 15:42
Morris geht davon aus, dass die Posen des Yoga statisch seinen - das sind sie aber nicht.

Du machst also keine zwischen Stops und hälst Positionen im Yoga?

Wieder was neues gelernt...

Bzw er räumt es doch sogar ein, dass es auch anders geht und und zeigt trotzdem, warum es nebst dem statischen, was sicher ein Element ist, nicht das schlauste im Bezug aufs Kämpfen ist:


,,Unless, of course, the static-held positions are done within an isometric framework and the slow-moving patterns are performed in a dynamic tension framework. If you do work isometrically (with an internal sense of explosiveness), you do elicit higher neural drive and high fast-twitch motor recruitment. But it’s only a CNS prep; you must then almost immediately go into explosive movement to train the fast-twitch and superfast twitch fibres specific to what you need to do."


Grüße Ima-Fan

FireFlea
24-04-2011, 15:50
Du machst also keine zwischen Stops und hälst Positionen im Yoga?

Wieder was neues gelernt...


Ich bin nicht so der große Yoga Experte aber auch bei vermeintlich statischen Positionen soll man immer in Bewegung bleiben, und sei die Bewegung auch noch so minimal. Man dehnt sich immer weiter aus, auch im Geiste. Ich empfinde das, was ich vom Yoga bisher gemacht habe jedenfalls als sehr förderlich für meine Kampfkunst.

IMA-Fan
24-04-2011, 15:58
Ich bin nicht so der große Yoga Experte aber auch bei vermeintlich statischen Positionen soll man immer in Bewegung bleiben, und sei die Bewegung auch noch so minimal. Man dehnt sich immer weiter aus, auch im Geiste. Ich empfinde das, was ich vom Yoga bisher gemacht habe jedenfalls als sehr förderlich für meine Kampfkunst.

Statisch ist statisch... Du kannst wie er schreibt nur noch mit Isometrie und gezielten Ansteuern arbeiten. Egal was du bei der Pose suggerierst oder rum wackelst. Wenn du dich bewegst, kannst du es unter dynamischer Spannung ausführen und auch das macht nur Unter Umständen Sinn...

Hast du meinen Edit inklusive Zitat noch gelesen?

Er streitet nirgends ab, dass es dynamische Kraftanstrengung im Yoga gibt. Er zeigt nur, warum die fürs ,,Kämpfen" ziemlich unnütz ist.

In Sachen Biomechanik schätze ich Steves Wissen auch höher ein als das vom Großteil der Yoga Lehrer dieser Welt. Steve hat sich ein Leben lang in diesen Bereichen den ***** aufgerissen und ich bin mir ziemlich sicher, dass er besser einschätzen kann, ob das einen kämpferischen Nutzen hat, als der Mainstream der ein Produkt so großflächig wie möglich an den Mann bringen will...

Grüße Ima-Fan

FireFlea
24-04-2011, 17:05
Es mag sicher auch die Flower-Power Yoga Wellness KK Fraktion geben aber die Lehrer die ich kenne und die sich mit Yoga, Feldenkrais & Co. beschäftigen haben kämpferisch durchaus auch einiges zu bieten. Und abgesehen davon habe ich persönlich das Gefühl, dass es mir was nützt und das ist sicher am wichtigsten für mich. ;)

Jan_
24-04-2011, 17:11
Er streitet nirgends ab, dass es dynamische Kraftanstrengung im Yoga gibt. Er zeigt nur, warum die fürs ,,Kämpfen" ziemlich unnütz ist.


Erzähl das mal Rickson Gracie.

nestor
24-04-2011, 17:55
Ich geb ja zu, daß ich nur ein doofer Ringer mit Blumenkohlohren bin und von nichts eine Ahnung habe, aber ich mach seit eineinhalb Jahren sehr intensiv Yoga.
Ich glaube nicht, daß ich mich täusche, wenn ich das als eine gewaltige Bereicherung empfinde.
Ich bin sehr viel beweglicher geworden, schneller, hab mehr Übersicht.
Das ist eine Einschätzung, die meine Ringerkollegen hier teilen.
Vielleicht (ich hab da ja keine Ahnung) gibt es dann doch einen Unterschied zwischen dem Yoga-Wellness-Hausfrauen-Kurs an der VHS und einem "Hardcore"-Yoga?
Ich frag nur, ich weiß es nicht.
Ich hab nur festgestellt, daß ich deutlich besser geworden bin und daß es einen Zusammenhang zum Yoga gibt.

IMA-Fan
24-04-2011, 18:14
Ich geb ja zu, daß ich nur ein doofer Ringer mit Blumenkohlohren bin und von nichts eine Ahnung habe, aber ich mach seit eineinhalb Jahren sehr intensiv Yoga.
Ich glaube nicht, daß ich mich täusche, wenn ich das als eine gewaltige Bereicherung empfinde.
Ich bin sehr viel beweglicher geworden, schneller, hab mehr Übersicht.
Das ist eine Einschätzung, die meine Ringerkollegen hier teilen.
Vielleicht (ich hab da ja keine Ahnung) gibt es dann doch einen Unterschied zwischen dem Yoga-Wellness-Hausfrauen-Kurs an der VHS und einem "Hardcore"-Yoga?
Ich frag nur, ich weiß es nicht.
Ich hab nur festgestellt, daß ich deutlich besser geworden bin und daß es einen Zusammenhang zum Yoga gibt.

Hier sind wir jetzt leider an dem Selbterfahrungspunkt angekommen und genau hier endet die objektive Diskussion :(

Erinnert mich an meine Tai Chi Debatte letztens :D Da kamen auch so Knaller ,,wie Übersicht" ,,Wahrnehmung" bei rum. Die möchte ich net kommentieren.
Schnelligkeit halte ich auch für äußerst ,,dubios" im Angesicht der Wissenschaft, aber wie gesagt wir brauchen net diskutieren.

Was ich nervig finde, ist wenn Selbsterfahrung hier automatisch zum Gesetz gemacht wird und das passiert immer öfters in letzter Zeit. Wenn jemand für sich Yoga toll findet ist das spitze! Das es für jeden Kämpfer eine Bereicherung darstellt ist erstmal nichts als eine leere These...


Erzähl das mal Rickson Gracie.

Ich hatte doch gesagt, dass ich die Vorteile am ehesten noch wirklich für den Bodenkampf sehen würde, wegen Erhöhter Beweglichkeit dort. Und selbst wenn... Solange er es mir nicht einleuchtend beweist, und das tut er nicht indem er mich als Päkchen verpackt, muss ich es noch lange nicht als richtig erachten. Die Gracies konnten bisher alle toll am Boden rollen... Alle Yoga gemacht? Oder lag es primär an was anderem in der Familie. Ne schon gut ich hör auf, weil das wird eh nur ne unsinnige Debatte.

Grüße Ima-Fan

nestor
24-04-2011, 18:31
Hier sind wir jetzt leider an dem Selbterfahrungspunkt angekommen und genau hier endet die objektive Diskussion

Also mal sehen, ob ich das verstanden habe.
Morris behauptet, Yoga sei kontraproduktiv fürs Kampftraining.
Er begründet das auch ausführlich.

Ich sag, daß ich das anders sehe und begründe das mit meiner eigenen Erfahrung, da ich nichts anderes habe als diese Erfahrung.
Ich bin übrigens nicht erst seit gestern Ringer.
;)

Meine Erfahrung zählt also nicht ...?
Meine Wahrnehmung ergibt etwas anderes als das, was Morris schreibt und damit ist meine Wahrnehmung, die von anderen bestätigt wird, wertlos?
Schade.
:o


Was ich nervig finde, ist wenn Selbsterfahrung hier automatisch zum Gesetz gemacht wird
Ich hab von mir und meiner Erfahrung geschrieben und sonst nix.
Siehe meinen Beitrag weiter oben.
:)

Ich hatte eine Blockade im Iliosakralgelenk (heißt das so?), die mit nix wegzubekommen war. Paarmal Yoga und es machte leise "klick" und die Blockade war weg.
Ich kann mich, seit ich Yoga intensiv mach, viel entspannter bewegen, krieg Kampfbewegungen viel besser und kontrollierter hin.
Ist meine persönliche Erfahrung, aber die hab ich halt so gemacht.
Ich rede ja auch nur von mir und meiner Erfahrung.
Da möchte ich aber dann auch nicht, daß jemand kommt und mir dazu sagt: Stimmt ja gar nicht! Kann ja gar nicht sein!
;)

PS: Ging es hier nicht mal um Kata?
;)

kanken
24-04-2011, 21:34
Auch wenn wir hier mit Yoga und Dehnen sehr off-topic sind eine kurze Anmerkung noch.

Yoga ist eines der besten Bewegungsmuster, die man üben kann. Meine Patienten, die mit Yoga angefangen haben, egal welchen Alters haben eine immense Verbesserung ihrer körperlichen Einschränkungen erfahren. All die Gründe hier niederzuschreiben würde den Rahmen hier sprengen. Einige Stichworte sind funktionale Bewegung, Core-Muskulatur, Insulinresistenz, Körpergefühl etc.

Als nächstes sollte man unterscheiden, welche Art von Sportler man sieht. Für 99% der User hier im Board ist Yoga mit Sicherheit die Beste Übungsform die sie machen können. Die Handvoll "Profis" haben schon einen sehr gut austrainierten Körper, sie profitieren immer noch von Yogaübungen, allerdings müssen sie noch um andere Übungen und Trainingseinheiten ergänzt werden. Dazu kommt, das Yoga nicht gleich Yoga ist. Einige Positionen sind hervorragend zur Erwärmung (auch für Profis!!!) geeignet, andere nicht so sehr, es kommt darauf an, was man vermitteln will.

Intensives Dehnen sollte nur vor Trainingseinheiten und Wettkämpfen in Sportarten stattfinden, in denen die Beweglichkeit eine leistungsbestimmende Komponente darstellt, so wie etwa Kampfsportarten, dabei ist natürlich dynamisches Dehnen, dem statischen vorzuziehen, allerdings ist Yoga eine effektive Mischform.
Und nur so zur Info, das ist kein Selbsterfahrungsstatement, sondern medizinisches/sportwissenschaftliches Wissen.

Sein wir doch einmal ehrlich, die meisten Kampfkünstler rennen mit einer so beschissenen Haltung durch die Gegend (wie sehr, sehr viele andere Erwachsene auch), das man heulen möchte. Das dumme ist nur, das Kampfkünstler dann noch von Möchtegerntrainern mit Wochenendkurserfahrung und Trainerschein erzählt bekommen, wie sie sich zu kräftigen und zu dehnen haben. Leider haben die Leute größtenteils ebenfalls keine Ahnung von den Übungen, zeigen sie falsch und korrigieren eben nicht die entscheidenden Punkte (es sei denn sie sind Physiotherapeuten, was leider nur viel viel zu selten der Fall ist). Dann werden die vorhandenen Fehlhaltungen und Dysbalancen noch verstärkt und die Leistungsfähigkeit nimmt noch weiter ab, von den möglichen Folgeschäden im Alter ganz zu schweigen.

Wenn ich Profi bin und Leistungssport mache, dann muss ich Raubbau an meinem Körper betreiben und Folgeschäden in Kauf nehmen. Das Training ist dann in der "Karrierephase" auch daraufhin ausgerichtet, das ist zwar leistungssteigernd, aber nicht gesund. Für einen kurzen Teil seines Lebens kann man so trainieren, aber nicht sehr lange.

Yoga ist und bleibt für die Allermeisten Nicht-Profis die beste Körperübung, so es denn richtig unterrichtet wird. Körperbeherrschung, funktionales Bewegen und eine gute Coremuskulatur ist die Basis für jeden Kampfkünstler, da beisst die Maus keinen Faden ab und Morris kann so viel schreiben wie er will. All die oben genannten Attribute werden durch GUTES Yogatraining erfüllt.

Grüße

Kanken

Polarlicht
24-04-2011, 22:06
@Ima-Fan: Danke für den link. Werde ich mir mal in Ruhe durchlesen, bei englischen Texten geht das nicht so nebenbei. ;-)

@Kranken: Woran erkennt man denn, ob der Yoga-Unterricht gut ist?

Ich glaub, ich mach mal einen fred dazu auf. ;-)

califax
24-04-2011, 22:23
@Kranken: Woran erkennt man denn, ob der Yoga-Unterricht gut ist?


Ich bin nicht Kanken, aber ich habe schon beschissenes Yoga gehabt und als Kontrast das Yoga, das ein Freund und Kollege von Kanken als Aufwärmtraining und Körperarbeit nimmt.

Wenn Du nach spätestens 5 Minuten der Aufwärmübung in Strömen schwitzt, ist es gut.
Wenn die Atemtechnik zwar zunächst mühsam ist, Dich aber während körperlich anstrengender Übungen mit sehr viel Sauerstoff versorgt, ist es gut.
Wenn die Dehnung zum Krafttraining wird und Du ganz ohne Grenzbereich zu Zerrungen und Krämpfen hinterher sehr viel lockerer und entspannter bist, als vorher, ist es gut.
Wenn körperliche Erschöpfung mit Entspannung und Lockerung und weichen Muskeln einher geht und nicht mit Verspannungen und harten verknoteten Muskeln, ist es gut.
Wenn sich bei den Übungen Rückenwirbel einrenken von deren Fehlplazierung Du gar nichts wußtest, und wenn Du direkt danach ziemlich überrascht merkst, was Dir vorher an Informationen über Deinen Körper und Deine Umwelt entgangen ist - dann war es gut und notwendig. ;)

Nebenbei hilft es auch, wenn man etwas über die Theorie hinter den Yogaübungen erfährt und lernt, mit den entsprechenden Visualisierungen zu arbeiten. Aber erstmal ist man eh mit dem Sortieren der Gliedmaßen beschäftigt. :)

Holzkeule
25-04-2011, 10:59
Sein wir doch einmal ehrlich, die meisten Kampfkünstler rennen mit einer so beschissenen Haltung durch die Gegend (wie sehr, sehr viele andere Erwachsene auch), das man heulen möchte.

Das sagst du jetzt aus deiner Warte als Manualtherapeut.
Man muß doch mal klar sehen was kommt aus dem Karate und was ist anderen Einflüssen geschuldet.
Wenn sich jemand mit Naturheilkunde, chinesischer Medizin , Tai Chi , Feldenkrais, Yoga etc. beschäftigt ist das ja wie IMA-Fan sagte für den Einzelnen sinnvoll aber man sollte dann auch klar trennen was ist was. Wenn es sich ergänzt schön.

Und das Qi Gong. Hm , du sagst in jeder Nichtwettkampf- Form ist pures Qi Gong. Ist das nicht ein bischen weitgegriffen. Pures Qi Gong ist für mich wenn man weiß was man da macht wenn man das in Extraeinheiten gezielt übt wie z. B. beim Shaolinquan vom Christian Kronmüller oder beim Weng Chun Kungfu vom Andreas Hoffmann und wie anscheinend bei dir.Wieviel davon kommt denn bei dir da vom Peter M. Rose und wieviel vom Budostudienkreis ? Oder ist letzterer nur so ein Nebenzweig in eurem Stammbaum ?

kanken
25-04-2011, 12:59
Der BSK war eine kurze Phase Ende der 80er/Anfang der 90er meines Lehrers. Sie haben sich dann auch wieder recht zügig getrennt, Details tun hier nichts zur Sache.

Die Qi-gong Elemente sind von unseren amerikanischen Lehrern überliefert worden, allerdings wurde das nicht explizit als "Qi-gong" verkauft, sondern es waren eben die Bilder/Visualisierungen, die man während der Aufstellung, den Kata und den Partnerübungen nutzen sollte. Da ist nichts "esoterisches" dran.

Da mein Lehrer später auch eine Ausbildung als Qi-gong Lehrer gemacht hatte, sah er dann vieles mit anderen Augen, hat jedoch nichts an den Übungen geändert. Wir haben dann noch die ein oder andere Übung ergänzt, es jedoch klar für uns getrennt.

Grüße

Kanken

IMA-Fan
25-04-2011, 13:08
Meine Erfahrung zählt also nicht ...?
Meine Wahrnehmung ergibt etwas anderes als das, was Morris schreibt und damit ist meine Wahrnehmung, die von anderen bestätigt wird, wertlos?
Schade.
:o


Hi Nestor,

ich bin der letzte der jemandem seine Erfahrung abspricht! Ich sehe nur ihren Nutzen im Bezug auf wissenschaftliche Erkenntnisse mehr als gering an :)

Der Unterschied zwischen dir und Steve ist, dass dieser eben genau noch wissenschaftlich reinbringt, warum Yoga für ihn persönlich eben nicht ,, den Über-Kämpfer" produziert und kein wirklicher Leistungsindikator im Bezug auf ernsthafte kämpferische Fähigkeiten ist. Das ist kein Yoga Kreuzzug :D



Einige Stichworte sind funktionale Bewegung, Core-Muskulatur, Insulinresistenz, Körpergefühl etc.


Bekomme ich die durch gutes Krafttraining nicht auch? Ich denke Yoga ist hier nicht das Allheilmittel, aber wir waren ja auch ursprünglich beim Thema Kampf.


Als nächstes sollte man unterscheiden, welche Art von Sportler man sieht. Für 99% der User hier im Board ist Yoga mit Sicherheit die Beste Übungsform die sie machen können.


Im Bezug auf was? Kämpferische Fähigkeiten, oder Gesundheit. Morris geht es primär nur um kämpferische Optimierung. Genau da habe ich dann aber gehörige meine Zweifel, wenn ich jetzt mein halbes Trainingspensum auf Yoga umstelle, ob ich da wirklich solche Sprünge auf der Matte mache...?
Yoga ist für mich ein bwe workout und ich denke das es auf hohen Leistungs Level sogar anderen bwe workouts, inklusive funktionalen Gewichttraining weit unterliegt, im Bezug auf die Leistungskomponente. Anhand der Profis die letzteres trainieren, im Vergleich zur Yoga Fraktion, obwohl sich deren kluges Marketing einem Feuer gleich auch in diesen Regionen ausbreitet, sehe ich es trotzdem als unterlegenes Produkt.



Intensives Dehnen sollte nur vor Trainingseinheiten und Wettkämpfen in Sportarten stattfinden, in denen die Beweglichkeit eine leistungsbestimmende Komponente darstellt, so wie etwa Kampfsportarten, dabei ist natürlich dynamisches Dehnen, dem statischen vorzuziehen, allerdings ist Yoga eine effektive Mischform.
Und nur so zur Info, das ist kein Selbsterfahrungsstatement, sondern medizinisches/sportwissenschaftliches Wissen.


Ich kenne es sogar so, dass statisch vor Höchstleistungen ziemlich schlecht sei. Dynamisch ja, das kenne ich als gut in sinnvoll. Von daher kein Widerspruch. Der Yogi muss halt so schlau sein, dass eine nicht vor dem Wettkampf zu praktizieren. Beinhaltet die Trainingslehre im Yoga so was?



Sein wir doch einmal ehrlich, die meisten Kampfkünstler rennen mit einer so beschissenen Haltung durch die Gegend (wie sehr, sehr viele andere Erwachsene auch), das man heulen möchte.


Laufe ich davon auch im Kampf gerade, wenn ganz andere Faktoren auf einen einwirken.? Es ging hier nur um Leistung im Kampf, nicht um Gesundheit im Apothekenheft. (bitte nicht provokant auffassen :) )

Ich würde übrigens gerne den par und 60 jährigen sehen, der das Leistungs und Fitness Niveau eines Steve Morris im Bezug auf Kampfsport//kunst aufweist. Ich gespannt auf Vorschläge? :)


Yoga ist und bleibt für die Allermeisten Nicht-Profis die beste Körperübung, so es denn richtig unterrichtet wird. Körperbeherrschung, funktionales Bewegen und eine gute Coremuskulatur ist die Basis für jeden Kampfkünstler, da beisst die Maus keinen Faden ab und Morris kann so viel schreiben wie er will. All die oben genannten Attribute werden durch GUTES Yogatraining erfüllt.


Mein neues lieblings Wort ,,Bewegungsschulung". Was ist das? Ist Yoga ,,der" Leistungsindikator im Bezug auf Kämpfen? So muss die Frage lauten und wenn du das so darstellst, würde mich aber doch der Vergleich zu wirklich gutem funktionalen Training interessieren.

Steigert Yoga die schnell/explosiv Kraft?
Steigert Yoga die Maximalkraft in einem Ausmaß wie Gewichttraining?
Verbessert Yoga die Reflexe?
Steigert Yoga die Kondition wie andere darauf spezialisierte Modelle, oder überhaupt die spezifische sportliche Tätigkeit, bei der es das tuen könnte?


Ich könnte die Liste endlos fortführen....


@ Mods: Bitte verzeiht mir, aber ich musste noch mal auf diese Statements trotz OT eingehen. Vielleicht können wir das Thema, ich finde es extrem interessant, auslagern?

Liebe Grüße Ima-Fan :)

chrisdz
26-04-2011, 07:34
Ich liebe diese Diskussionen!

Aus einer Ausgangsfrage "warum man Yoga oder Feldenkrais nicht mit ins Trainingsprogramm aufnimmt", wird plötzlich die Frage, ob man damit den "Überkämpfer" "produzieren" könne.....

Unabhängig von der Frage, ob ein einzelnes Buch (Steve Morris) überhaupt den Sachverhalt schlüssig beantworten kann, frage ich mich, warum ein gewisser Moshe Feldenkrais eben die nach ihm benannte Methode entwickelt hat und nicht Herr Müller oder Meier und welche Verknüfungen es zwischen Feldenkrais und Budo gibt - viele!

Kommen Leute daher, die wissentschaftlich argumentieren, kommt sofort der Einwand, bei mir hat das nicht gewirkt, meine Yoga-Tante hat nur Quatsch gemacht, das Fitnesstudio ist doch genauso gut, wo wird die Schnellkraft trainiert..... bla, bla, bla.

Ich beneide die Mods nicht, im Sinne einer sachlichen Diskussion den "roten Faden" nicht zu verlieren!

kanken
26-04-2011, 08:35
Hallo IMA-Fan,

ich glaube wir gehen hier von unterschiedlichen Voraussetzungen aus.

Für mich ist es das Grundziel jemanden körperlich "fit" zu machen, bevor ich ihn zu einem Kämpfer mache. "Fit" meine ich jetzt nicht, dass er einen Marathon laufen kann, sondern ich will seine muskulären Dysbalancen und "Blockaden" beseitigen, denn nur so kann man sich funktional bewegen und das ist nun einmal die Grundlage einer jeden effektiven Kampfkunst.

Wie man das schafft, ist doch relativ egal, es gibt sehr viele unterschiedliche Arten der Körperarbeit (Feldenkrais, Alexandertechnik, Yoga, Qi-gong und noch sehr viele mehr). Yoga habe ich für mich deswegen gewählt (und empfehle es auch allen), da es gleichzeitig eine sehr gute "Kraftübung" für die gesamte Coremuskulatur darstellt, wenn man nicht in einem "Grünen-Tee-Hausfrauen-Kurs" gelandet ist, und es flächendeckend verfügbar ist.

Yoga (oder eben jede andere Körperarbeit, ich werde ab jetzt nur noch von Yoga sprechen) kann man immer und überall machen und genau das ist der Schlüssel. 10-20 Minuten jeden Tag und man hat schon ein sehr gutes körperliches Training im Sinne der "Körperarbeit".
Yoga vor dem Training erwärmt die gesamte Muskulatur, löst "Verklebungen" der Faszien und Muskeln, löst hypomobile artikuläre Dysfunktionen und das alles schnell und effektiv. Yoga ist eben kein "Dehnen" wie sich alle immer vorstellen, wer Yoga als "Dehnübung" versteht, der sollte mal zu einem guten Yogalehrer gehen und die Übungen mitmachen, oder ist für dich der "Staubsauger" (indische Liegestütze) Dehnen?

Wenn man dann einen Körper hat, der eben frei ist von den Dysbalancen und Blockaden, dann kann man Krafttraining machen, vorher macht man eben mehr kaputt, als das man stärkt.
Die Grundlage jedes effektiven Schlagens, Tretens und Bodenkampfes ist eine gescheite Beweglichkeit und eine "blockadefreie" Kraftkette (Muskulatur/Wirbelsäule). Von daher bringt Yoga natürlich etwas in Bezug auf Schnell-/Explosivkraft, Maximalkraft, Reflexe, denn man muss, gerade in der KK, den Körper als ganzes betrachten und nicht einzelne Muskelgruppen.

Du hast natürlich recht, dass es in der Physiotherapie andere Konzepte gibt, diesen "funktionalen Körper" zu erreichen, die mit Sicherheit dem Yoga nicht unterlegen sind, in einigen Bereichen vlt. sogar besser, aber wer kann es sich leisten einen guten Physiotherapeuten zu engagieren, der einem in jedem Training (oder jeden Tag) behandelt?

Gesundheit und Kampfkraft gehen für mich Hand in Hand, nur ein gesunder Körper ist in der Lage Hochleistung zu bringen!


Da aber die Mehrzahl der KK eben nicht einen funktionalen Körper hat, im Gegenteil Kampfkunst sorgt meistens für eine Verstärkung der Dysbalancen, sollte man an den Basics anfangen und das ist nun einmal Körperarbeit. Wenn die klar sind, dann kann man andere Übungen dazunehmen. Um das zu erreichen nimm jede Körperarbeit die du willst, muss ja nicht Yoga sein.

Die alten KK (Koryu, IMA, Judo, Karate ... ) sind alle hervorragende Körperarbeit, nur leider werden sie so kaum unterrichtet, wie auch, denn einige Dinge kann man z.B. mit einem blockierten SIG nicht (oder nicht so gut) machen (Escapes am Boden, Struktur beim Schlagen/Treten etc.).

Ich habe Karate immer zuerst als "Gesundheitsmittel" kennengelernt mit dem man dann auch kämpfen kann, mag an meinem Lehrer gelegen haben und mein Beruf prägt natürlich auch meine jetzige Einstellung, gebe ich gerne zu.
Wir sind wieder an der Stelle, wo man in einem Forum aneinander vorbeischreibt, ich denke keiner hier wird Yoga als alleiniges Training zu Kampfkraftsteigerung anpreisen wollen, aber Yoga sollte die Basis eines jeden Trainings sein. Was man dann dazunimmt muss individuell entschieden werden, denn nicht jeder Körper ist gleich.

Grüße

Kanken

Holzkeule
26-04-2011, 10:07
Ich liebe diese Diskussionen!
Aus einer Ausgangsfrage "warum man Yoga oder Feldenkrais nicht mit ins Trainingsprogramm aufnimmt", wird plötzlich die Frage, ob man damit den "Überkämpfer" "produzieren" könne.....


Die Frage war warum man es reinnimmt wenns doch schon (vielleicht oder wahrscheinlich ) im " authentischen " Karate drin sein sollte .Yoga ist für mich etwas was aus Indien kommt.Und wenn man auf bestimmte Art und Weise geprägt ist dann hat man vielleicht einen höheren Anspruch an Gesundheit als Ottonormalverbraucher/Künstler.
Man kann es doch auch so sehen ,Verschleiß ist natürlich, der Zwang oder Drang einem Broterwerb nachzugehen ( wenn es sich denn lohnt ) ist natürlich und die Lust sich mit anderen zu messen auch.
Und daß alle Exprofisportler nun körperliche Krüppel sind kann ich mir auch nicht vorstellen.

Ich frag mich wie die das früher gemacht haben ohne Medizinstudium, Physiotherapieausbildung,Hobbyhistoriker und Bücher wo man seinen Stil nachrekonstruieren konnte . ( ist nicht bös gemeint ;))

kanken
26-04-2011, 11:26
Ich frag mich wie die das früher gemacht haben ohne Medizinstudium, Physiotherapieausbildung,Hobbyhistoriker und Bücher wo man seinen Stil nachrekonstruieren konnte . ( ist nicht bös gemeint ;))

Noch einmal, wenn KK vernünftig unterrichtet wurde, dann war alles was man brauchte darin. Man wurde durch das Üben der KK einfach gesunder und die körperlichen Wehwehchen nahmen ab. Dafür braucht man kein Studium oder sonstwas, sondern einfach einen guten Lehrer.

Die "modernen" Ausbildungen helfen vlt. das was man macht besser zu verstehen, aber das ist rein deskriptiv. Die Übungen sollten in den KK enthalten sein.

Grüße

Kanken

IMA-Fan
26-04-2011, 13:04
Ich liebe diese Diskussionen!

Aus einer Ausgangsfrage "warum man Yoga oder Feldenkrais nicht mit ins Trainingsprogramm aufnimmt", wird plötzlich die Frage, ob man damit den "Überkämpfer" "produzieren" könne.....

Unabhängig von der Frage, ob ein einzelnes Buch (Steve Morris) überhaupt den Sachverhalt schlüssig beantworten kann, frage ich mich, warum ein gewisser Moshe Feldenkrais eben die nach ihm benannte Methode entwickelt hat und nicht Herr Müller oder Meier und welche Verknüfungen es zwischen Feldenkrais und Budo gibt - viele!

Kommen Leute daher, die wissentschaftlich argumentieren, kommt sofort der Einwand, bei mir hat das nicht gewirkt, meine Yoga-Tante hat nur Quatsch gemacht, das Fitnesstudio ist doch genauso gut, wo wird die Schnellkraft trainiert..... bla, bla, bla.

Ich beneide die Mods nicht, im Sinne einer sachlichen Diskussion den "roten Faden" nicht zu verlieren!


Du solltest den Thread vielleicht noch mal lesen... :rolleyes:

Yoga wurde hier im Forum schon öfters als Leistungsindikator für kämpferische Fähigkeiten dargestellt und empfohlen. Genau darum habe ich da einfach mal Einspruch erhoben und gesagt, es gibt konträre Meinungen diesbezüglich und ich hinterfrage es von einem wissenschaftlichen Trainingslehre Standpunkt stark! Wenn man jetzt pro und contra über so was diskutieren möchte dann braucht man auch Argumente und je nachdem wie fundiert so was werden soll, muss man diese auch entsprechend ausführen/belegen.

Jetzt hat hier aber niemand gesagt Yoga wirkt nicht weil meine Tante nicht deutscher Meister im Hallen-Jojo wurde, sondern es kamen wie üblich erstmal nur Selbsterfahrungswerte auf der anderen Seite bei rum.
Diese waren jedoch völlig ohne wissenschaftlichen Bezug, bis Kanken hin zu gestoßen ist, der für mich zumindest eine plausible Erklärung zum gesundheitlich Förderndem geliefert hat.

Genau darum werde ich mich jetzt auch weiter seiner Argumentation zu wenden ;)





Hallo IMA-Fan,

ich glaube wir gehen hier von unterschiedlichen Voraussetzungen aus.


Hi Kanken,

vorneweg: Ich schätze deine sachliche Art zu diskutieren, inklusive deinem Wissen, in diesem Forum sehr! Das musste ich einfach mal loswerden :) Des weiteren denke ich ebenfalls, das wir etwas unterschiedliche Ansprüche im Bezug auf diese Frage haben. Aber es ist ja auch nicht verkehrt, wenn man nicht immer einer Meinung ist :)


Für mich ist es das Grundziel jemanden körperlich "fit" zu machen, bevor ich ihn zu einem Kämpfer mache. "Fit" meine ich jetzt nicht, dass er einen Marathon laufen kann, sondern ich will seine muskulären Dysbalancen und "Blockaden" beseitigen, denn nur so kann man sich funktional bewegen und das ist nun einmal die Grundlage einer jeden effektiven Kampfkunst.


Gehe ich mit konform. Wobei ich diese Vorraussetzung vielleicht etwas anders einordnen würde. Mir sind auch schon Grobmotoriker, Leute mit relativ beschissener Haltung untergekommen die für meinen Standart ziemlich ordentliche Kämpfer waren. Trotzdem halte ich die von dir beschriebenen Vorraussetzungen für durchaus erstrebenswert!


Wie man das schafft, ist doch relativ egal, es gibt sehr viele unterschiedliche Arten der Körperarbeit (Feldenkrais, Alexandertechnik, Yoga, Qi-gong und noch sehr viele mehr). Yoga habe ich für mich deswegen gewählt (und empfehle es auch allen), da es gleichzeitig eine sehr gute "Kraftübung" für die gesamte Coremuskulatur darstellt, wenn man nicht in einem "Grünen-Tee-Hausfrauen-Kurs" gelandet ist, und es flächendeckend verfügbar ist.


Im Bezug auf die von dir beschriebene körperliche Vorbereitung: Ja! Sehe ich genauso, da führen viele Wege nach Rom. Wenn es jedoch um bestimmte Aspekte und deren Optimierung geht, die ich beschrieben habe, denke ich das Yoga dort ein sehr steiniger Weg ist, der unter Umständen, nicht dort hin führt :)

So wird man mit bwe Training irgendwann an Grenzen im Bezug auf die Maximalkraft stoßen, sich gezielt mit explosiver Bewegung auseinander setzen müssen, um diese zu verbessern! Ich gehe weiter unten noch mal genauer darauf ein.



Yoga (oder eben jede andere Körperarbeit, ich werde ab jetzt nur noch von Yoga sprechen) kann man immer und überall machen und genau das ist der Schlüssel. 10-20 Minuten jeden Tag und man hat schon ein sehr gutes körperliches Training im Sinne der "Körperarbeit".
Yoga vor dem Training erwärmt die gesamte Muskulatur, löst "Verklebungen" der Faszien und Muskeln, löst hypomobile artikuläre Dysfunktionen und das alles schnell und effektiv. Yoga ist eben kein "Dehnen" wie sich alle immer vorstellen, wer Yoga als "Dehnübung" versteht, der sollte mal zu einem guten Yogalehrer gehen und die Übungen mitmachen, oder ist für dich der "Staubsauger" (indische Liegestütze) Dehnen?


Eine gewisse Dehnung erfolgt dabei sicherlich, aber sie sind kein gezieltes Dehnen für mich :) Ich denke auch nicht, dass gutes Yoga darauf reduziert werden sollte und glaube auch nicht, dass Morris es so sieht. Ich denke jedoch, dass Yoga viele Dehnungselemente enthält, auch wenn dies nicht der vermeintliche Schwerpunkt der Übung seien mag. Genau so wie halt auch die langsame Geschwindigkeit und eine gewisse Statik beim Üben unumgänglich sind.

Die medizinischen Vorteile sehe ich wie du. Das ne tolle Sache und das tut richtig ausgeführt sicher jedem gut, aber ich war wie gesagt bei einem ganz gezielten Schwerpunkt, nämlich dem Kampf. Ich bin dort von einem relativ funktionstüchtigem Körper ausgegangen!




Wenn man dann einen Körper hat, der eben frei ist von den Dysbalancen und Blockaden, dann kann man Krafttraining machen, vorher macht man eben mehr kaputt, als das man stärkt.
Die Grundlage jedes effektiven Schlagens, Tretens und Bodenkampfes ist eine gescheite Beweglichkeit und eine "blockadefreie" Kraftkette (Muskulatur/Wirbelsäule). Von daher bringt Yoga natürlich etwas in Bezug auf Schnell-/Explosivkraft, Maximalkraft, Reflexe, denn man muss, gerade in der KK, den Körper als ganzes betrachten und nicht einzelne Muskelgruppen.


Wenn man hier mal klar sagen würde, dass Yoga dient primär der Gesundheit und das Krafttraining der spezifischen Leistung, würde ich fröhlich nicken und sagen, am besten beides :) !

Jetzt wird es für mich etwas schwieriger im Bezug auf die Kraftkette. Ich kann mich nicht einer Terminologie bedienen wie du und werde mein bestes Geben mit meinem beschränkten Wissen und Bildern zu arbeiten :D :

Ich denke ehrlich, dass die Gelenk Rom für effektives Schlagen an sich bei jedem relativ gesundem Menschen vorhanden ist. Bei ausgefallenen Tritten mag es schwieriger werden, aber im Bezug auf die eher schlichten Aktionen des Kampfes setze ich die Grundbeweglichkeit als ,,relativ" gegeben voraus.
Wenn es jedoch um eine gute Gelenkausrichtung für Kraftübertragung geht, stimme ich dir zu, wobei ich das spezifisch Trainiert, wie z.B in den Kampfkünsten (Gruß IMAs :D ), sinnvoller finde!

Aber weiter zu den Punkten:

Explosiv/Schnellkraft: Die muss meines Wissens vor allem spezifisch mit schnellen/explosiven Bewegungen trainiert werden, wobei man sich gerne einer Zusatzlast bedient. Ich kenne kein schnelles/explosives Yoga. So schreibt ja auch Steve dieses Problem nieder:

,,Unless, of course, the static-held positions are done within an isometric framework and the slow-moving patterns are performed in a dynamic tension framework. If you do work isometrically (with an internal sense of explosiveness), you do elicit higher neural drive and high fast-twitch motor recruitment. But it’s only a CNS prep; you must then almost immediately go into explosive movement to train the fast-twitch and superfast twitch fibres specific to what you need to do."

Klar kann das Training wie normales BWE oder Gewichttraining das nötige Grundpotential an Kraft schaffen, aber es ist dann kein spezifisches Training für das Attribut ,,Schnell/Explosiv".

Bei den Reflexen bin ich skeptisch. Die mögen von einer verbesserten Bewegungsqualität profitieren, aber gezielte Verbesserung dieser durch das Training, das würde mich wirklich wissenschaftlich interessieren. Ich hätte deren gezieltes Fördern jetzt eher durch gezielte ,,Reaktions-Übungen" trainiert...



Du hast natürlich recht, dass es in der Physiotherapie andere Konzepte gibt, diesen "funktionalen Körper" zu erreichen, die mit Sicherheit dem Yoga nicht unterlegen sind, in einigen Bereichen vlt. sogar besser, aber wer kann es sich leisten einen guten Physiotherapeuten zu engagieren, der einem in jedem Training (oder jeden Tag) behandelt?


Ich denke die wenigsten. Wobei hier die Frage ist, wie nötig dieser ist? Man kann vieles falsch machen, aber auch vieles richtig. Mein Wissen in vielen Bereichen ist leider nur ,,angelesen", aber ich fahre für mich aktuell noch recht gut damit.


Ich habe Karate immer zuerst als "Gesundheitsmittel" kennengelernt mit dem man dann auch kämpfen kann, mag an meinem Lehrer gelegen haben und mein Beruf prägt natürlich auch meine jetzige Einstellung, gebe ich gerne zu.
Wir sind wieder an der Stelle, wo man in einem Forum aneinander vorbeischreibt, ich denke keiner hier wird Yoga als alleiniges Training zu Kampfkraftsteigerung anpreisen wollen, aber Yoga sollte die Basis eines jeden Trainings sein. Was man dann dazunimmt muss individuell entschieden werden, denn nicht jeder Körper ist gleich.

Grüße

Kanken

Ich sage ja, wenn Yoga hier primär als gesundheitliches Fundament gesehen wird, dann stimme ich gerne mit überein!

Grüße Ima-Fan!

nihonto
26-04-2011, 13:49
Yoga wurde hier im Forum schon öfters als Leistungsindikator für kämpferische Fähigkeiten dargestellt und empfohlen.

Echt? Wo? Ich hab' hier nur häufig gelesen, dass Yoga in Sachen Beweglichkeit und Körpergefühl helfen kann. Als "Leistungsindikator für kämpferische Fähigkeiten" ist es mir hier ehrlich gesagt noch nie unter gekommen. Einen solchen Anspruch würde ich auch für falsch halten, da es beim Yoga so überhaupt gar nicht um "kämpferische Fähigkeiten" und genauso wenig um den "Wettbewerbsgedanken" geht.


Mir sind auch schon Grobmotoriker, Leute mit relativ beschissener Haltung untergekommen die für meinen Standart ziemlich ordentliche Kämpfer waren.

Klar, vor allem im Bereich Kampf-Sport werden viele Dinge (an)trainiert, die alles andere als gesund sind:o. Dabei wird aber auch ein zum Yoga völlig konträrer Ansatz verfolgt. Er lautet "Siegen um jeden Preis"!



Wenn es jedoch um bestimmte Aspekte und deren Optimierung geht, die ich beschrieben habe, denke ich das Yoga dort ein sehr steiniger Weg ist, der unter Umständen, nicht dort hin führt :)

Klar, solange es "nur" um körperliche Höchstleistung ohne Rücksicht auf Verluste geht (aka Leistungssport).


Ich sage ja, wenn Yoga hier primär als gesundheitliches Fundament gesehen wird, dann stimme ich gerne mit überein!

Yoga hatte und hat nicht das Ziel, irgendwelche MMA-"Killermaschinen" zu schaffen:ups::rolleyes:. Der "Leistungsgedanke" fehlt im Yoga vollständig (außer, man zwingt ihn sich als zwangsfixierter "Westler" auf:o). Das ist ja auch der Grund, warum man (normalerweise) Yoga vom Kindes- bis zum Seniorenalter machen kann. Im Fokus stehen Gesundheit und Wohlbefinden aufgrund eines ganz grundsätzlich kräftigen Körpers. Und eigentlich kommt sogar noch eine spirituelle Komponente hinzu.

Insofern ist Yoga ganz individuell (!) eine Ergänzung zum Training, ein regeneratives Element oder ganz allgemein eine Kombination von Dehn- und Kraftübungen für jedermann die je nach den individuellen körperlichen Voraussetzungen soft und easy oder auch extrem geübt werden können.

Nützen kann es jedem, aber alleine mit Yoga wird man natürlich kein Spitzenathlet in irgendeinem Kampfsport. Aber das ist doch auch klar, oder?

kanken
26-04-2011, 14:12
Hallo IMA-Fan,

danke für die Blumen, ich finde auch in einer Atmosphäre wie mit dir, kann man sich gut austauschen. Ist selten in den Foren, aber es tut gut, das es manchmal möglich ist. :)

Ich glaube wir meinen beide das Selbe, ich kann dir nur nicht klarmachen, was ich mit "blockadefreiem" Körper meine. Es geht nicht nur um die ROM eines Gelenkes, es geht vor allem um die Wirbelsäule mit ihren intervertebral und intercostalgelenken und um das SIG (ISG). Wenn eines dieser Gelenke blockiert ist, kommt es zu Muskelverspannungen im beteiligten Segment und zu funktionsverlusten, teilweise auch in den, von diesem Segment motorisch innervierten, peripheren Muskeln. Es geht darum, diese Verspannungen und Blockaden zu lösen, damit ich gescheit arbeiten kann.
Das hat primär nichts mit der Maximalkraft eines bestimmten Muskels zu tun, allerdings kann der Muskel nicht seine maximale Kraft entwickeln, wenn sein Antagonist, oder er selber, durch die Blockade im Bereich der Wirbelsäule irritiert werden. Genauso ist es auch mit der Schnellkraft.
Ich schrieb ja schon oben, dass man eben nicht nur einen Muskel isoliert betrachten darf. Bei einem Schlag sind sehr viele Muskeln beteiligt, gerade auch die der autochthonen Rückenmuskulatur, die durch die Blockaden bevorzugt "geschwächt" werden.

Ich kann natürlich hingehen und isoliert Maximal- und Schnellkraft trainieren (im Idealfall so, dass auch ein optimales Training der intramuskulären Koordination stattfindet), dass wird meine kämpferischen Leistungen auch stärken, keine Frage. Wenn allerdings die "Statik" nicht stimmt, dann werde ich auch nicht das Optimum aus meinem Körper rausholen.
Vlt kannst du dir das am besten so vorstellen:

Die Blockaden der Wirbelsäule sind vergleichbar mit einer angezogenen Handbremse beim Auto, ich kann natürlich meinen Motor tunen und immer mehr P.S. rauskitzeln und mein fahrerisches Können verbessern. Jetzt stell dir mal vor, was passiert, wenn jemand bei dem Auto plötzlich die Handbremse löst... ;)

Zeige den Leuten funktionale Bewegung und bring ihren Körper dazu, dass es klappt, dann werden sie noch besser.
Ein guter Kämpfer kann man auch mit "Blockaden" werden, keine Frage, ist in meinen Augen nur ungesünder und viel anstrengender.

Du kennst doch das Beispiel mit dem "unbendable arm", oder? Ein Körper ohne Blockaden kann das mit allen Gelenken/Muskelgruppen, ist ein Gelenk blockiert, klappt das nicht so gut. Du schreibst, dass du die Grundbeweglichkeit als gegeben voraussetzt, genau das tue ich eben nicht. So viele Leute laufen mit einer schlechten Körperhaltung herum und haben Blockaden, die können sich gar nicht effektiv bewegen (in dem Sinne, wie ich effektiv verstehe). Das muss man ihnen wieder zeigen.

Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass das Krafttraining, das du meinst, effektiver für den einzelnen Muskel/Muskelgruppe ist. Ich jedoch meine, dass durch eine Beseitigung der Blockaden die "Gesamtleistung" hinter einem Schlag/Tritt gesteigert wird, daher sprach ich ja auch davon, dass Yoga die Basis sein sollte und die anderen Schnell- und Maximalkraftübungen dann, wenn die Basis vorhanden ist, die individuelle Leistung steigern.

Zu den Reflexen: Es gibt in der Geriatrie ("Altersmedizin") zahlreiche Studien zur Verbesserung von Reflexen etc. (oft gemessen am "Sturzrisiko"). Es zeigt sich immer mehr, das Yoga, Qi-gong, TaiChi etc. dort sehr wohl das Sturzrisiko signifikant senkt (und zwar besser als "normales" Training, wobei manchmal auch nicht klar ist, was die Autoren der Studien so unter "normalem" Training verstehen, traue halt keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast ;) ). Gerade auf diesem Gebiet wird momentan intensiv geforscht. Wenn dich das interessiert, kannst du ja mal in PubMed nach entsprechenden Artikeln suchen.

Ich glaube man sollte nicht immer alles so Schwarz/Weiß sehen (wie ich es ja auch gerne mache :rolleyes: ), gerade da ja auch in einem Forum sehr viel missverstanden werden kann und man leicht aneinander vorbeiredet.

Grüße

Kanken

Björn Friedrich
26-04-2011, 14:26
Man sollte nicht vergessen aus welcher Tradition das physische Yoga stammt. Es kommt vom indischen Ringen, oder wie Steve Maxwell sagt: Yoga was for people who used it to cut heads off.:-)

Yoga ist perfkt für Kämpfer, weil es eine Mischung aus Kraft, Dehnung, tiefer Atmung und perfekter Haltung bietet, genau das, was vielen Athleten fehlt.

Rickson Gracie ist ein Yoga Fanatic

Kareem Abdul Jabaa (Bruce Lee Freund und Basketballer) macht Yoga für seine lange Basketball Karriere verantwortlich.

Yoga lehrt körperliche Antrengung mit ruhe und innerer Gelassenheit zu akzeptieren. Genau das braucht ein Kampfkünstler.

Es löst emotionale und physische Blockaden, gerade durch die tiefe Atmung, auch ein wichtiger Punkt......

Ohne mein Yoga wäre mein Training sehr viel unausgeglichener.

Der einzige Nachteil ist das es nicht in die: No pain no Gain Mentalität der meisten Menschen passt. Nicht männlich genug ist und vorallem Veränderung und Demut fordert.

Und das mag halt nicht jeder.

Tschüß
Björn Friedrich

IMA-Fan
26-04-2011, 14:54
Nützen kann es jedem, aber alleine mit Yoga wird man natürlich kein Spitzenathlet in irgendeinem Kampfsport. Aber das ist doch auch klar, oder?

Da wäre ich mir leider nicht so sicher :) Ich persönlich finde, dass dem ganzen zum Teil ein seeehr großes Stück vom Kuchen zu kommt, welches ich aber viel kleiner schneiden würde.



Hallo IMA-Fan,

danke für die Blumen, ich finde auch in einer Atmosphäre wie mit dir, kann man sich gut austauschen. Ist selten in den Foren, aber es tut gut, das es manchmal möglich ist. :)


So sollte es sein :)




Ich glaube wir meinen beide das Selbe, ich kann dir nur nicht klarmachen, was ich mit "blockadefreiem" Körper meine. Es geht nicht nur um die ROM eines Gelenkes, es geht vor allem um die Wirbelsäule mit ihren intervertebral und intercostalgelenken und um das SIG (ISG). Wenn eines dieser Gelenke blockiert ist, kommt es zu Muskelverspannungen im beteiligten Segment und zu funktionsverlusten, teilweise auch in den, von diesem Segment motorisch innervierten, peripheren Muskeln. Es geht darum, diese Verspannungen und Blockaden zu lösen, damit ich gescheit arbeiten kann.
Das hat primär nichts mit der Maximalkraft eines bestimmten Muskels zu tun, allerdings kann der Muskel nicht seine maximale Kraft entwickeln, wenn sein Antagonist, oder er selber, durch die Blockade im Bereich der Wirbelsäule irritiert werden. Genauso ist es auch mit der Schnellkraft.
Ich schrieb ja schon oben, dass man eben nicht nur einen Muskel isoliert betrachten darf. Bei einem Schlag sind sehr viele Muskeln beteiligt, gerade auch die der autochthonen Rückenmuskulatur, die durch die Blockaden bevorzugt "geschwächt" werden.


Das habe ich in der Tat so nicht bedacht! Hört sich aber sehr interessant an, die Thematik werde ich mir mal die Tage in Ruhe zu Gemüte führen :) Steve Morris war übrigens einer der ersten, durch welche ich auf die enorm wichtige Rolle der Wirbelsäule und deren Kopfverbindung in Sachen Bewegung aufmerksam wurde!




Ich kann natürlich hingehen und isoliert Maximal- und Schnellkraft trainieren (im Idealfall so, dass auch ein optimales Training der intramuskulären Koordination stattfindet), dass wird meine kämpferischen Leistungen auch stärken, keine Frage. Wenn allerdings die "Statik" nicht stimmt, dann werde ich auch nicht das Optimum aus meinem Körper rausholen.
Vlt kannst du dir das am besten so vorstellen:


Ich tue mir etwas schwer mit dem ,,isoliert". Ich würde diese Kraftarten, immer mit für meine Definition sehr komplexen Übungen ansprechen, wo der Bewegungsapparat als Einheit funktionieren sollte. Z.B Medizinball werfen, Schlagen aus dem Sitzen/ungünstigen Positionen, oder z.B andere Hack/Wurf/Schleuder Bewegungen mit Last.

Natürlich kann dann noch mal etwas isolierter mit gezieltem Gewichtstraining gearbeitet werden, aber von reiner Funktionalität steht das obere für mich klar vorne!




Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass das Krafttraining, das du meinst, effektiver für den einzelnen Muskel/Muskelgruppe ist. Ich jedoch meine, dass durch eine Beseitigung der Blockaden die "Gesamtleistung" hinter einem Schlag/Tritt gesteigert wird, daher sprach ich ja auch davon, dass Yoga die Basis sein sollte und die anderen Schnell- und Maximalkraftübungen dann, wenn die Basis vorhanden ist, die individuelle Leistung steigern.


Das versuche ich mit meinen Trainingsmethoden jedoch auch, wie oben beschrieben. Da wäre z.B Poleshaking zu nennen. Im Bezug auf das reine Gewichttraining, was für mich jedoch nur einen kleinen Teil ausmacht, stimme ich natürlich zu!




Zu den Reflexen: Es gibt in der Geriatrie ("Altersmedizin") zahlreiche Studien zur Verbesserung von Reflexen etc. (oft gemessen am "Sturzrisiko"). Es zeigt sich immer mehr, das Yoga, Qi-gong, TaiChi etc. dort sehr wohl das Sturzrisiko signifikant senkt (und zwar besser als "normales" Training, wobei manchmal auch nicht klar ist, was die Autoren der Studien so unter "normalem" Training verstehen, traue halt keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast ;) ). Gerade auf diesem Gebiet wird momentan intensiv geforscht. Wenn dich das interessiert, kannst du ja mal in PubMed nach entsprechenden Artikeln suchen.


Hehe, ja das mit dem Tai Chi hatten wir erst letztens. Ich werde deinen Vorschlag aber gerne annehmen und mich dort schlau machen :)



Ich glaube man sollte nicht immer alles so Schwarz/Weiß sehen (wie ich es ja auch gerne mache :rolleyes: ), gerade da ja auch in einem Forum sehr viel missverstanden werden kann und man leicht aneinander vorbeiredet.

Grüße

Kanken

Du sagst es, ich hinterfrage halt nur auch mal gerne und denke solange so etwas sachlich abläuft, ist ein Forum der perfekte Ort dafür :)

Vielen dank für die bisher nette Diskussion!

Grüße Ima-Fan

IMA-Fan
26-04-2011, 15:01
Man sollte nicht vergessen aus welcher Tradition das physische Yoga stammt. Es kommt vom indischen Ringen, oder wie Steve Maxwell sagt: Yoga was for people who used it to cut heads off.:-)


Ist das belegt? Ich meine das eine Verbindung bestand glaube ich gerne, aber ich hätte eher angenommen das war so wie mit den lustigen Qi Gong Übungen und den Mönchen.

Also eher körperliche Ertüchtigung im Sinne der Meditation...

Grüße Ima-Fan

kanken
26-04-2011, 16:10
Yoga lehrt körperliche Antrengung mit ruhe und innerer Gelassenheit zu akzeptieren. Genau das braucht ein Kampfkünstler.

Es löst emotionale und physische Blockaden, gerade durch die tiefe Atmung, auch ein wichtiger Punkt......

Ohne mein Yoga wäre mein Training sehr viel unausgeglichener.

Der einzige Nachteil ist das es nicht in die: No pain no Gain Mentalität der meisten Menschen passt. Nicht männlich genug ist und vorallem Veränderung und Demut fordert.

Und das mag halt nicht jeder.


Ein sehr schöner Beitrag!

Wir sind bisher nur auf den rein körperlichen Seiten des Yoga, oder der Körperarbeit, aber das ist nur ein geringer Teil.

Die Dinge die Björn anspricht sind auch in meinen Augen die essentiellen und auch da kann Yoga sehr gute Arbeit leisten.

Ich finde Björns Weg sehr bemerkenswert, ist leider viel zu selten. Er hat erkannt (jedenfalls nach dem, was man hier so liest) was wirklich wichtig ist und wie man das mit den KK verbinden kann/muss. Klasse, ich hoffe du erreichst möglichst viele und schaffst es ihnen deine Ideen zu vermitteln.

Die geistige Arbeit sollte ab einem gewissen Level nicht fehlen, denn Leute, die KK machen haben in der Regel einen guten Grund dafür (tief in Ihnen versteckt). Auch aus der Sicht der Körperarbeit ist unser Körper ein Spiegel unserer Seele. Arbeite ich an dem einen, beeinflusse ich auch das andere.

Grüße

Kanken

nestor
26-04-2011, 17:57
ich hatte mal für einige Zeit mit zwei Indern zu tun, die das indische Ringen (Kushti, schreibt man das so?) trainierten und die Jungs waren wirklich richtig gut. Von denen hab ich gehört: No Yoga, no Kusht.
:)

rofada
03-06-2011, 11:47
Der einzige Nachteil ist das es nicht in die: No pain no Gain Mentalität der meisten Menschen passt. Nicht männlich genug ist und vorallem Veränderung und Demut fordert.Und das mag halt nicht jeder.
Tschüß
Björn Friedrich

Du sprichst da einen wichtigen Punk an, tats. ist es für einen "normalen" Mann etwas schwierig ein "geeignetes" Yogahaus zu finden, denn....

Immer noch dominieren wohl die Yogahäuser in denen bei einem geschätzten Frauenanteil von ca. 90 % (was ich als Mann ja klasse fände - wenn die Frauen nicht zu widerum 90 % aus leicht abgedrehten Ökotussen bestehen würden:p) meist ein sehr esotherisches Yoga praktiziert wird und man als "Mann" dort am besten in oranger oder rosafarbener Kleidung auftaucht und möglichst "Stricken" als weiteres Hobby angibt.......

Ich weiß ich verallgemeinere jetzt boshaft, aber der Kern ist leider oftmals wirklich so. Ich hatte letztes Jahr über die Krankenkasse einen 80% Zuschuß zu einem Yogakurs vereinbart (wg. Rückenproblemen - Bedingung ist nat. Beendigung des kompletten Kurs !) und letztlich doch selber bezahlt - weil ich nach 3 Besuchen abgebrochen habe. Warum?

Ich hatte vor Abschluß extra betont, ich wolle haupts. körperbetontes Yoga machen und keinesfalls irgendwelchen Esotherikkram - und was war..?

Lehrerin (eigentlich symphatisch und rel. hübsch) fing bereits in der ersten Stunde an plötzlich mehrfach unvermittelt laut "Om" zu rufen (hat mich erst mal nicht gestört) uns dann irgendwas zu erzählen was wir jetzt fühlen sollten/müßten ("euer Rücken wird jetzt ganz leicht und ihr spürt euren Atem im Rücken fließen" - na ja, bei mir fließt der Atem halt immer noch durch die Lungen:D), ab der zweiten Stunde fingen 2 der "männlichen" Teilnehmer (wir waren zu 6. - 3 M u 3 F) ohne jede Yogavorerfahrung an, ebenfalls begeistert "om" mit an zu summen - warum wußten die vermutlich selbst nicht, aber so waren sie fast schon "Eingeweihte" ;)

Ab der 3. Stunde kam dann noch zu Anfang und Ende der Übungseinheit dazu, dass die Lehrerin anfing irgendwelche indische Mantras vor sich hin zu summen (mein Indisch ist nicht so dolle, also habe ich nicht verstanden ob das der aktuelle Wetterbericht für Neu Dheli, oder das neue Rezept für Haschischplätzchen war ..?) - das hat mir so richtig gut gefallen :mad:

So ein Schmock, was soll so ein Humbug - speziell wenn der Neuling (ich) vor Beginn des Kurses extra gesagt hat, das er keinen Esotherikkurs besuchen möchte ?
Ende des Selbstversuches war dann, dass ich nicht mehr hingegegangen bin (meine Kritik hat die Kursleiterin nicht verstanden, vermtl. war das für ihre Verhältnisse noch die Lightversion ihrer "Erleuchtungsphase") und somit den Scheißkurs komplett selber zahlen mußte. Den Quatsch bis zum bitteren Ende (10x) durchziehen wäre zwar billiger geworden, aber ich kam mir echt vor wie "im falschen Film"....

Rein körperbetontes Yoga mit Atemtechnik und Ruhefinden dagegen, scheint mit immer noch eine sehr gute Ergänzung zum Kampfsport/Mountinbiking/Gewichttraining und Schwimmen zu sein, ein gewisser Anteil an "geistiger Erbauung/Bewußtseinserweiterung/Entspannung" oder wie immer man es nennen mag, darf und sollte ruhg dabei sein, aber bitte nicht so wie oben beschrieben - und aktuell habe ich ein wirklich tolles Buch zu dem Thema gekauft.

Der Autor Dirk Bennewitz ist Kampfsportler (Aikido/KravMaga) hat ein eigenes Securityunternehmen ist also wohl kaum ein "Yogahippietyp" - und "trotzdem" von Yoga überzeugt - aber er bringt es uns "normalen" Männern eben auf eine eher sportliche Weise rüber. Das Buch heißt "Männeryoga: Das Powerprogramm für Körper, Geist und Seele"

Hier mal der Link (ich hoffe das ist ok, wenn nicht bitte ich die Mods um Entfernung aus dem Beitrag):

Amazon.de: dirk bennewitz männeryoga (http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_0_25?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=dirk+bennewitz+m%E4nneryoga&sprefix=dirk+bennewitz+m%E4nneryoga)

Tja - und so eine Art von Yogatraining wie er es (leider nur in HH) anbietet, würde ich auch gerne machen, aber diese Art findet sich weit und breit nicht, daher übe ich halt nach wie vor anhand von einigen CD´s und eben diesem Buch - und ich finde es zumindest angenehm und auflockernd, wobei manche Übungen erstaunlich schwer sind.

Yoga wie ich es mir wünsche, darf ruhig auch etwas für die Seele/meditativ sein, aber bitte ohne irgendwelche "om" Laute und esotherische Mantragesänge, die dem Neuling ohnehin nichts sagen - dann ist es bestimmt (nicht nur , aber auch für Kampfsportler) eine super Sache......



Die geistige Arbeit sollte ab einem gewissen Level nicht fehlen, denn Leute, die KK machen haben in der Regel einen guten Grund dafür (tief in Ihnen versteckt). Auch aus der Sicht der Körperarbeit ist unser Körper ein Spiegel unserer Seele. Arbeite ich an dem einen, beeinflusse ich auch das andere.

Du bringst es auf den Punkt (so wie ich deine anderen Beiträge zu diesem Thema wirklich erstklassig und fundiert empfinde !) wenn man langsam an diesen Punkt rangeführt wird, aber nicht wie in meinem Beispiel...

Aber so eine Yogaschule finden ist wohl fast aussichtslos, zumdindest hier im Raum Frankfurt/Wiesbaden wüßte ich nicht wo ?

shenmen2
03-06-2011, 11:54
Aber so eine Yogaschule finden ist wohl fast aussichtslos, zumdindest hier im Raum Frankfurt/Wiesbaden wüßte ich nicht wo ?
Ich kenne mich in Frankfurt nicht aus, aber wenn du keine Yoga-Schule für Ashtanga- oder Poweryoga findest, schau mal in Fitnesstudios oder Sportvereinen nach Angeboten für Poweryoga.

rofada
03-06-2011, 12:05
Ich kenne mich in Frankfurt nicht aus, aber wenn du keine Yoga-Schule für Ashtanga- oder Poweryoga findest, schau mal in Fitnesstudios oder Sportvereinen nach Angeboten für Poweryoga.

Ich glaube da liegt mein "Problem" bzw. ich drücke mich vermtl. mißverständlich aus - ich will kein "Poweryoga" !

Yoga wie ich es mir wünsche soll ruhig, entspannend, auflockernd und gelenkschonend sein, soll und darf auch den geistigen Aspekt miteinfließen lassen, darf auch meditativ sein - aber bitte nicht per "Holzhammer/was sind wir jetzt doch plötzlich Alle so "erleuchtet" - ich finde "Kranken" hat das, was ich mir vorstelle in seinen Beiträgen schon recht gut (und besser als ich es könnte) in Worte gefasst.
Und auch "Björn" bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt "Yoga lehrt körperliche Antrengung mit ruhe und innerer Gelassenheit zu akzeptieren. Es löst emotionale und physische Blockaden, gerade durch die tiefe Atmung, auch ein wichtiger Punkt......"

Aber warum nur sind fast alle Yogakurse immer noch zu 90 % von Ökotussen und sehr seltsamen Männern (ich sag jetzt nicht "Weicheier/Softies") besetzt - das genau ist es nämlich was die "normalen" Männer eher abschreckt.....

shenmen2
03-06-2011, 13:20
Ich glaube da liegt mein "Problem" bzw. ich drücke mich vermtl. mißverständlich aus - ich will kein "Poweryoga" !

Yoga wie ich es mir wünsche soll ruhig, entspannend, auflockernd und gelenkschonend sein, soll und darf auch den geistigen Aspekt miteinfließen lassen, darf auch meditativ sein Nun, all das ist Poweryoga (ich hab's übrigens bei Dirk Bennewitz mal mitgemacht). Poweryoga ist keine Aerobic-Variante (was du zu vermuten scheinst ?)


Aber warum nur sind fast alle Yogakurse immer noch zu 90 % von Ökotussen und sehr seltsamen Männern (ich sag jetzt nicht "Weicheier/Softies") besetzt - das genau ist es nämlich was die "normalen" Männer eher abschreckt.....
"Normale" Männer probieren garantiert kein Yoga aus und bleiben dann nur deshalb weg, weil es im Kurs an harten Kerlen und gestylten Häschen mangelt.
Die trauen sich schon von vornherein nicht in die Nähe von allem, was sie für Mädchenkram halten.

frey85
03-06-2011, 13:32
@rofada
Das was du beschreibst, hört sich für mich an, als wenn du in eine Schule für Raja Yoga geraten bist.
Dort wird sehr Meditativ gearbeitet, es gibt sehr viele Atemübungen und es werden Mantras rezitiert.
Diese Yoga Richtung ist sehr spirituell und philosophisch, und die Sutras sind ein sehr wichtiger teil der Übung.
Also wohl eher nicht das was du zu suchen scheinst.

Sieh dich mal nach Hatha Yoga um, dort wird hauptsächlich mit Asanas und Atemübungen gearbeitet.
Was wohl eher zu dem zu passen scheint was du suchst?

Das Ashtanga Yoga was dir weiter oben empfohlen wurde ist ein System (oder eine Form) des Hatha Yoga, diese ist eine sehr gute Übung Grade auch für Kampfkünstler.

Und nun zum eigentlichen Thema:
Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Yoga, aber ich mag sowohl das körperliche als auch das spirituelle am Yoga.
So hat Yoga wohl für jeden etwas nützliches.
Aber für mich gehört der spirituelle und philosophische Aspekt des Yoga (wie Samadhi, Dhyana usw.) dazu und sollte nicht ausgeklammert werden.
Yoga ist mehr als nur eine Gymnastik oder eine Entspannungübung, Yoga ist eine Ganzheitliche Methode, mit der man seinen Körper und seinen Geist etwas "gutes" tun kann.

Mich interessiert es eben auch wie ich Körper und Geist einswerden lassen kann.
Und wie ich meinen Geist (meine Seele) heilen kann, wie ich wider zu mir selbst und zur Buddhanatur zurück finden und das falsche selbst aufgeben (die Maske ablegen) kann.

Wen das nicht interessiert der kann sich aber auch nur auf die rein Körperliche Arbeit wie eben Asana oder vielleicht auch Pranayama konzentrieren.
Jeder wie er mag.:)

LG

frey85

rofada
03-06-2011, 18:01
Sieh dich mal nach Hatha Yoga um, dort wird hauptsächlich mit Asanas und Atemübungen gearbeitet.
Was wohl eher zu dem zu passen scheint was du suchst?

Stimmt wohl, aber besagte Yogaschule hatte mir auf meine telf. Nachfrage Aukünfte gegeben, die genau in Richtung "Hatha Yoga" gingen, was in der Praxis dann leider anders aussah.


Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Yoga, aber ich mag sowohl das körperliche als auch das spirituelle am Yoga.
So hat Yoga wohl für jeden etwas nützliches.
Aber für mich gehört der spirituelle und philosophische Aspekt des Yoga (wie Samadhi, Dhyana usw.) dazu und sollte nicht ausgeklammert werden.
Yoga ist mehr als nur eine Gymnastik oder eine Entspannungübung, Yoga ist eine Ganzheitliche Methode, mit der man seinen Körper und seinen Geist etwas "gutes" tun kann.

Bis dahin klingt das für mich "nüchternen Vernunftmenschen" wirklich gut, aber....


Und wie ich meinen Geist (meine Seele) heilen kann, wie ich wider zu mir selbst und zur Buddhanatur zurück finden und das falsche selbst aufgeben (die Maske ablegen) kann.

..spätestens hier kann (und will) ich dir nicht mehr folgen, damit kann ich einfach nichts anfangen - nimms mir nicht überl, aber das klingt für mich einfach völlig abgedreht :(


Wen das nicht interessiert der kann sich aber auch nur auf die rein Körperliche Arbeit wie eben Asana oder vielleicht auch Pranayama konzentrieren.
Jeder wie er mag.:)

Richtig, deswegen die Zeilen oben nicht übel nehmen - das ist einfach eine Welt die ich nicht nach voll ziehen kann, aber wichtig ist ja tats. nur, dass es *dir* was bringt.

rofada
03-06-2011, 18:08
Nun, all das ist Poweryoga (ich hab's übrigens bei Dirk Bennewitz mal mitgemacht). Poweryoga ist keine Aerobic-Variante (was du zu vermuten scheinst ?)

So drastisch würde ich es nicht ausdrücken wollen, dafür fehlen mir auch die Kentnisse um das beurteilen zu können. Wobei ich bei Bennewitz (wie war es denn ?) allerdings schon einen etwas tiefergehenden Background unterstelle, allein schon familiär bedingt - er ist ja mit Aikido und einem der bekanntesten Aikidolehrer als Vater, aufgewachsen, das dürfte schon eine Prägung über den rein körperlich/sportlichen Aspekt hinaus mit sich bringen



"Normale" Männer probieren garantiert kein Yoga aus und bleiben dann nur deshalb weg, weil es im Kurs an harten Kerlen und gestylten Häschen mangelt.
Die trauen sich schon von vornherein nicht in die Nähe von allem, was sie für Mädchenkram halten.

Ohne das wir jetzt versuchen zu definieren was den nun ein "normaler" Mann ist - ich weiß schon was du meinst, aber ich glaube es geht weniger um "Mädchenkram" als um das "esotherische" Gerede (wie es z.B. in obigem Beitrag "Frey85" ausdrückt)- damit können einfach viele Menschen (davon tats. meist "Männer") nichts anfangen - mich eingeschlossen.
Yoga wie es Bennewitz anbietet, dürfte zumindest quantitativ eine Bereicherung des Yoga im allgemeinen darstellen und ich denke Herr Bennewitz verdient damit inzw. auch durchaus sein Geld - warum auch nicht.....

Das Yoga welches "Frey85" meint, ist davon Welten entfernt, hat eine ganz andere Qualität und einen tieferen Ursprung evtl. sogar Sinn. Beide Welten werden auf Dauer nebeneinander leben können - und sich wohl nie richtig verstehen.....

Aber das muß ja auch nicht sein, es reicht ja völlig die andere Sicht zu tolerieren.

frey85
03-06-2011, 18:39
@rofada

Stimmt wohl, aber besagte Yogaschule hatte mir auf meine telf. Nachfrage Aukünfte gegeben, die genau in Richtung "Hatha Yoga" gingen, was in der Praxis dann leider anders aussah.
Deswegen schrieb ich:

Das Ashtanga Yoga was dir weiter oben empfohlen wurde ist ein System (oder eine Form) des Hatha Yoga, diese ist eine sehr gute Übung Grade auch für Kampfkünstler.
Viele Kampfkünstler (zb. aus dem Brazilian Jiu Jitsu) die sich für Yoga entschieden haben, praktizieren Ashtanga Yoga.;)


..spätestens hier kann (und will) ich dir nicht mehr folgen, damit kann ich einfach nichts anfangen - nimms mir nicht überl, aber das klingt für mich einfach völlig abgedreht
Macht nichts, kann ich gut verstehen!:o


Richtig, deswegen die Zeilen oben nicht übel nehmen - das ist einfach eine Welt die ich nicht nach voll ziehen kann, aber wenn wichtig ist ja tats. nur, dass es *dir* was bringt.
Das sehe ich ähnlich wie du.
Jeder ist eben anders, aber mit diesem pseudo esoterischen möchtegern New Age Spinnern kann ich auch nichts anfangen.
Das hat eben nicht zwangsweise miteinander zu tun!

Für die einen ist Yoga nur eine Gymnastik und für die anderen ist es eine ganzheitliche Methode den Körper und den Geist in einklang zu bringen und zu sich selbst zurück zu finden.
Das ist nicht zwangsweise etwas Mystisches oder Esoterisches (wovon ich ehrlich gesagt auch nicht viel halte), das kann man auch ganz nüchtern sehen.
Dann ist es nur etwas, dass einem hilft die ganzen falschen und an erlernten Masken die man sonst trägt, wieder abzulegen und einfach manselbst zu sein.:)

Wer das nicht will oder nicht braucht, der kann Yoga immernoch als sehr gute Methode benutzen, den Körper zu kräftigen und Verspannungen, Dysbalancen und Blockaden zu beseitigen.
Und dabei auch noch ein ganz neues Körperbewusstsein zu erlangen.

Naja, und entspannent ist es auch, da man sich während des übens auf das hier und jetzt konzentriert, und mal für ein Paar Minuten den ganzen anderen Krempel vergessen kann.:D

LG

frey85

rofada
03-06-2011, 18:59
Macht nichts, kann ich gut verstehen!:o

Das gefällt mir in diesem Forum, das andere Meinungen nicht sofort zum "Glaubenskrieg" ausarten, so a la Windows vs. Linux, Apple vs. andere Smartphones...



Das sehe ich ähnlich wie du.
Jeder ist eben anders, aber mit diesem pseudo esoterischen möchtegern New Age Spinnern kann ich auch nichts anfangen.
Das hat eben nicht zwangsweise miteinander zu tun!

Dann habe ich deine Zeilen wohl mißverstanden.


Für die einen ist Yoga nur eine Gymnastik und für die anderen ist es eine ganzheitliche Methode den Körper und den Geist in einklang zu bringen und zu sich selbst zurück zu finden.

Wie ich bereits schrieb, so was in der Art würde mich ja auch durchaus interessieren.


Naja, und entspannent ist es auch, da man sich während des übens auf das hier und jetzt konzentriert, und mal für ein Paar Minuten den ganzen anderen Krempel vergessen kann.:D


Wobei mir das (bis auf "entspannt") durchaus auch regelmäßig beim Judo so geht - es ist ein Eintauchen in eine andere Welt. Da vergesse ich alle wirklichen und eingebildeten Probleme, denke nicht an Familie/Job/Geld/Politik usw., sondern bin halt "nur" am trainieren. Das schaffe ich bei allen anderen sportlichen Betätigungen (MTB/Schwimmen/Krafttraining) eigentlich nie so richtig, da ist immer auch der Kopf "an" - im Judo ist nur Platz für Judo :D
Dieses Gefühl würde ich mir auch im Yoga vorstellen können, wenn ich es denn (mit oder ohne Anleitung via Schule) irgendwann hinkriege....

frey85
03-06-2011, 20:08
Wobei mir das (bis auf "entspannt") durchaus auch regelmäßig beim Judo so geht - es ist ein Eintauchen in eine andere Welt. Da vergesse ich alle wirklichen und eingebildeten Probleme, denke nicht an Familie/Job/Geld/Politik usw., sondern bin halt "nur" am trainieren. Das schaffe ich bei allen anderen sportlichen Betätigungen (MTB/Schwimmen/Krafttraining) eigentlich nie so richtig, da ist immer auch der Kopf "an" - im Judo ist nur Platz für Judo

Ja, dass gefällt mir auch an den Kampfkünsten, ganz im hier und jetzt zu sein, die Vergangenheit für einen Moment zu vergessen, alles hinter mir zu lassen,frei zu sein.:)

Yoga ist da auch eine gute Methode für, aber wenn man es ganzheitlich praktiziert, dann ist es möglich (oder zumindest hoffe ich das) das man diesen Zustand der Ganzheit, des Einsseins, dass zurückfinden zur Buddhanatur oder im einklang mit dem Tao zu sein, langfristig zu erreichen.
Und damit seinem Leben eine andere Qualität und Tiefe zu geben.:)

Und vielleicht auch aus der Finsternis hinaus ins Licht zu gelangen und waren Frieden zu finden.
Aber das ist wohl wider zu blumig geschrieben.:o

Ich beziehe mich dabei auf Dhyana und Samadhi, als ein Weg zu einem selbst, zu dem der man wirglich ist.
Also Yoga als ein Weg die Zwiebel ganz zu schälen, bis nichts mehr übrig ist.

Im Zen sagt man mushin no shin, so gesehen ist Budo als Methode den Do zu praktizieren auch ein weg dies zu erreichen.
Im Budo kann man so Muga Mushin erreichen.

Im Yoga kann man durch die ganzheitliche Praxis der 8 Glieder (Asana, Pranayama, Niyama, Yama, Pratyahara, Dhyana, Dharana, Samadhi)
Klistavijnana (den vergifteten Geist) auflösen und Alayavijnana (die schlechten Gewohnheiten) überwinden und durch Manovijnana (die klare Bewusstheit) zu Anatta (die Auflösung des Ich) und damit zur Buddhanatur zurück finden, wodurch Dukkha (das Leid) beendet wird.


LG

frey85

rofada
03-06-2011, 21:06
Yoga ist da auch eine gute Methode für, ..
Und vielleicht auch aus der Finsternis hinaus ins Licht zu gelangen und waren Frieden zu finden.
Aber das ist wohl wider zu blumig geschrieben.:o

Sagen wir es mal so - so wie du es beschreibst muß es für dich das Richtige sein, scheint es dir etwas sehr Wertvolles zu bringen und das sei dir wirklich gegönnt. Vielleicht ist dieser "Zustand" sogar beneidenswert, aber....

Ich persönlich kann damit, wie du es hier beschreibst, wenig anfangen und bin mir nicht sicher, ob ich je "soweit" würde kommen wollen. Und da ich schon "etwas" älter wie du bin, bezweifle ich auch, dass es noch was wird mit meiner "Erleuchtung" :D

Aber man weiß ja nie...................;)

frey85
03-06-2011, 22:08
@rofada
Erleuchtung ist nichts besonderes, es ist nur die erkenntnis zu Wissen das die 4 edlen Wahrheiten Stimmen (das Erwachen oder Bodhi).
Zitat Buddha aus dem Kalama Sutta:
"Gebt euch nicht zufrieden mit Gehörtem oder mit Traditionen oder mit überlieferten Legenden oder mit dem in alten Schriften Gesagten oder mit Mutmaßungen oder mit Schlussfolgerungen oder mit dem Abwegen des Augenscheinlichen oder mitdem Hinneigen zu einer Anschauung nach der reiflicher Überlegung oder mit eines anderen Fähigkeiten oder mit dem Gedanken "Dieser Mönch ist unser Lehrer".
Wenn ihr für euch selbst wisst: "Diese Dinge sind zum Heil, ohne Makel, von den Weisen gutgeheißen, und wenn man sie annimmt und anwendet, führen sie zu Wohlergehen und Glück", dann solltet ihr sie üben und bei ihnen bleiben."

Die Erleuchtung bedeutet nichts, wenn sie nicht zum Praktizieren des Achtfachen Weges führt!
Der Achtfache Weg hingegen kennt kein Ziel, er ist endlos.
Man geht ihn nicht um irgendwo anzukommen, sondern um ohne Leid (dukka) zu sein und glücklich zu leben, jeden Tag aufs neue!
Zitat Buddha:
"Wenn es aber keine andere Welt gibt und keine Frucht und kein Ausreifen des guten oder bösen Handelns, dann werde ich hier und jetzt in diesem Leben frei sein von Feindseligkeit, Plagen und Angst und werde glücklich leben."

Deshalb ist das anhaften an der Erleuchtung nichts weiter als eine weitere Täuschung des "Affengeistes".
Im Zen sagt man: "Wenn du Buddha siehst, schlag ihn tot!"
Damit ist nur gemeint das man eben nicht zu so einem New Age Spinner werden soll, und das man nicht an der Erleuchtung festhalten soll.

Die Praxis (oder der Weg) der zu Muga Mushin oder Anatta führt (und nicht zu Bodhi) ist nichts weiter als ein Weg zurück zu sich selbst und damit zur Leere.
Zitat Tsongkhapa:
"Ungeborene Leerheit hat abgelassen von den Extremen des Seins und des Nichtseins. Daher ist sie sowohl die Mitte selbst als auch der Mittlere Weg. Leere ist der Pfad, auf welchen der in seiner Mitte ruhende Mensch geht."

Es geht also nicht um Erleuchtung, weder als Ziel, noch als Weg, es geht darum den Dharma (den Weg Buddhas) zu gehen, und das heißt, den Achtfachen Weg also ariya atthangika magga zu Praktizieren, jeden Tag aufs neue.

Es ist also egal wie alt man ist, panna ist nur der Anfang, der zu samma ditthi führt, der wiederum zu kusala (heilsamme Handlungen) führt, was in einer rechten lebensweise (ariya atthangika magga) endet, durch die dukka (das Leiden) beendet wird und man im hier und jetzt Glücklich sein kann.:)

LG

frey85

rofada
04-06-2011, 12:17
@rofada
Erleuchtung ist nichts besonderes, ....

Mein Smiley hinter dem Wort "Erleuchtung" ist dir wohl entgangen ;)

Deine daurauf erfolgte sehr ausführliche Erklärung ist sicher nett gemeint - aber 99% der Leser (mich eingeschlossen) dürften damit rein gar nichts an zu fangen wissen. Und nimm´s mir nichts übel - es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich.........

Wer sich wirklich dafür interessiert findet hier

Buddhismus ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus)

erst mal genug Infos - aber da wir hier mittlerweile extrem OT sind, denke ich wir beenden diesen Exkurus in Richtung Buddhismus jetzt, ok ?

frey85
04-06-2011, 13:13
aber da wir hier mittlerweile extrem OT sind
Naja, die Philosophi im Yoga stammt aus dem Buddhismus, dem Hinduismus und dem Jainismus.
Zum ganzheitlichen praktizieren des Yoga gehört das also schon irgend wie dazu.;)

Und da der Körperliche Aspekt von Kanken schon sehr gut beschrieben wurde, schadet es bestimmt nicht ein wenig auf den Geistigen Aspekt einzugehen, oder?

Da Yoga auch eine Geistige "Entspannung" und Gelassenheit erzeugt die einem im Kampf durchaus helfen kann.
Diese "Leere" (Anatta) ist im Kampf von vorteil, im Budo spricht man von Muga-mushin, im BJJ spricht man gerne von Flow.

Dieser Leere Geist (Citta) der ohne Ego und ohne anhaften, ohne Ziel oder Ängste ist, kann im Kampf sehr hilfreich sein.
Wenn man in diesem Zustand ist, kommt alles von allein, es ist als wenn man sich selbst beim kämpfen zusieht.
Man reagiert augenblicklich, ohne zu denken und ohne zu zögern.

Man kämpft nicht um zu gewinnen und man fürchtet nicht die Niederlage, "Es" kämpft.
Das ist nichts Esoterisches oder Mystisches, sondern ein Mentaler Zustand in dem man ganz im Hier und Jetzt ist, in dem es weder Vergangenheit noch Zukunft gibt.
Ein Zustand im dem man eins ist, eins mit sich selbst, eins mit dem Gegner und eins mit seiner Kampfkunst.


denke ich wir beenden diesen Exkurus in Richtung Buddhismus jetzt, ok ?
Aber wenn du nicht darüber diskutieren willst, dann musst du nicht!;)

Ps:
Ja ja, zu viel Taisen Deshimaru und Eugen Herrigel, dass konnte ja auf Dauer nicht gutgehen!:p

rofada
04-06-2011, 17:31
Ps:
Ja ja, zu viel Taisen Deshimaru und Eugen Herrigel, dass konnte ja auf Dauer nicht gutgehen!:p

Wohl wahr - einen prinzipiell interessierten Laien kann man sehr schnell "abschrecken" wenn man ihn mit (für ihn völlig unverständlichen) Infos und Fachwörtern "totschmeißt".

Ich kenne das aus dem beruflichen Umfeld, viele sehr gute EDV Fachleute (Sysadmin/Netzwerktechniker/Programmierer) und Mathematiker neigen da ebenfalls dazu, Laien sowie interessierte User mit Basiskentnissen - mit ihrem Fachwissen und dem dazugehörigen Fachterminus förmlich zu überrennen - Ergebnis ist meist, dass die Ansprechpartner schlicht dicht machen, weil sie eh nur "Bahnhof" verstehen....

Anders gesagt - wenn ich einem Windows User ohne große Fachkentnisse,der sich über die Preispolitik der Fa. Microsoft (zu Recht) ärgert, klarmachen will, dass er 90% seiner Bedürfnisse auch mit Linux geregelt bekäme (und das nahezu kostenlos), dann kann ich ihn eine der gängigen leicht zu verstehenden Distributionen (Ubuntu/Opensuse ect.) empfehlen und kurz erklären - ich kann ihm auch Debian empfehlen und ihm versuchen klar zu machen, was er auf der Konsole alles zaubern kann, wie stabil Debian ist und wie er seinen Linux-Kernel kompiliert usw.
Bei Ersterem mag ich sein Interesse wecken und er sieht schnell, dass es dort ebenso einfach geht, aber so gut wie nichts kostet - bei zweitem Beispiel ist er nach spätestens 5 Minuten soweit, dass er aufgibt.

Und wenn du jetzt deine letzten Postings mal völlig neutral anschaust, sollte auch dir klar werden, dass kaum Jemand auch nur ansatzweise verstehen dürfte wovon du redest. Klar Wikipedia hilft da weiter und auch "Taisen Deshimaru und Eugen Herrigel" kann ich da nachschlagen, aber wozu ?

Das was deine Form des Yoga für dich besonders macht, bringst du nicht rüber, deine Begeisterung überträgt sich nicht, weil...s.o.

So und nun ist für mich wirklich Ende, bevor die "Anderen" uns (zu Recht) noch darauf hinweisen müssen in welchem Forum/Forenbereich (Karate, Kobudō) uns wir hier befinden - sofern hier überhaupt noch Jemand außer uns mitliest....

Schönes WE und danke für deine Mühe (ohne jede Ironie)

frey85
04-06-2011, 19:16
@rofada
Alles klar, hau rein.:)

Holzkeule
04-06-2011, 20:31
Ich versuchs mal.
Was ist denn " Es " ?
Das von Freud oder von Stephen King? :D

Diesen nichtdenkenden Flow kann man doch aber praktisch bei jeder Tätigkeit erleben. Beim Joggen , Lesen , Spülen , Klettern , Formel 1 etc....

rofada
04-06-2011, 20:41
Diesen nichtdenkenden Flow kann man doch aber praktisch bei jeder Tätigkeit erleben. Beim Joggen , Lesen , Spülen , Klettern , Formel 1 etc....

Beim "spülen" ?:ups:
Laß das mal nicht meine Freundin hören...........

frey85
05-06-2011, 12:56
@Holzkeule

Was ist denn " Es " ?
Das Tao, die Buddhanatur, die Leere die alles bedingt, der Ursprung, dass was hinter der Maske ist, dass was sich zeigt wenn nichts anderes mehr da ist, wenn das Ich sich aufgelöst hat (Samadhi oder Muga Mushin).;)


Diesen nichtdenkenden Flow kann man doch aber praktisch bei jeder Tätigkeit erleben. Beim Joggen , Lesen , Spülen , Klettern , Formel 1 etc....
Ja, kann man!
Neben den Künsten des Budo, gibt es auch noch andere Übungen, wie Zazen, Kinhin, Chado, Kado, Shodo und auch Samu (wozu auch das Spülen, Putzen oder Gartenarbeit gehört).
In all diesen Tätigkeiten kann man Samadhi erreichen.
Yoga ist dafür genauso geeignet wie zb. Karate oder irgend eine andere Kampfkunst.
Es ist ein Weg zurück zum Ursprung, zurück zur Einswerdung.:D