Ist der Weg frei, stoss vor [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Ist der Weg frei, stoss vor



Benzohorst
26-04-2011, 08:49
Ist der Weg frei, stoss vor. So lautet einer der Leitsätze des WingTsun.
Verstanden hab ich den bis heute nicht. Heißt das, wenn Du eine Lücke siehst oder spürst schlag in eben diese rein?
Ich bin immer grundsätzlich vorgestossen und habe die Zentrallinie des Gegners attackiert, ob da eine Lücke war oder auch nicht.
Nur so kann man vermeiden, mit dem Gegner zu boxen, was imho der grösste Fehler ist, den man als WT Mann machen kann. Der muss in die Chi-Sao Distanz und die freie Beweglichkeit des Gegners einschränken. Das hat nichts mit Arme jagen zu tun, aber für den kurzen Augenblick eines Kontakts mit dem gegnerischen Arm müssen die Chi-Sao-Reflexe übernehmen.
Neben dem Schlagen ist das Ziel des WT, den Gegner am Schlagen zu hindern.
Das geht imho nur, wenn an grundsätzlich vorstösst.

Hab ich da ein zentrales Verständnisproblem?

Transminator
26-04-2011, 09:13
Heißt das, wenn Du eine Lücke siehst oder spürst schlag in eben diese rein?
Ja



Ich bin immer grundsätzlich vorgestossen und habe die Zentrallinie des Gegners attackiert, ob da eine Lücke war oder auch nicht.

Auch. Solange kein Kontakt besteht, ist der weg frei, also stoesst du vor.



aber für den kurzen Augenblick eines Kontakts mit dem gegnerischen Arm müssen die Chi-Sao-Reflexe übernehmen.

Korrekt, entsteht Kontakt, bleib kleben, gib nach etc. Das eine "stoss vor" kommt zum anderen "bleib kleben" wenn kontakt entsteht... Wird dabei wieder eine Luecke frei, stoss vor. Prinzip 1 (wie auch die anderen) bleiben immer in Kraft.



Das geht imho nur, wenn an grundsätzlich vorstösst.

Das ist das Resultat wenn man Prinzip 1 richtig anwendet. Steter Druck nach vorne.

Benzohorst
26-04-2011, 09:33
Auch. Solange kein Kontakt besteht, ist der weg frei, also stoesst du vor.


OK, dann wurde mir das falsch erklärt und ich hab es trotzdem richtig gemacht.
Danke für die Erklärung.

Vollkorn84
26-04-2011, 10:44
.

Jim
26-04-2011, 10:52
Hab ich da ein zentrales Verständnisproblem?

Ich habe versucht zu antworten, aber jede Antwort brigt ein weiteres Verständnisproblem. ;)

Yum Cha
26-04-2011, 11:32
Ist der Weg frei, stoss vor. So lautet einer der Leitsätze des WingTsun.
Verstanden hab ich den bis heute nicht.

Wieso nicht? Ich finde, der Satz ist in seiner Schlichtheit wunderbar - da gibt es eigentlich keinen Raum für Mißverständnisse.




Heißt das, wenn Du eine Lücke siehst oder spürst schlag in eben diese rein?

Ja, schon, aber....nur unter der Voraussetzung, daß du selber keine abbekommst!




Ich bin immer grundsätzlich vorgestossen und habe die Zentrallinie des Gegners attackiert, ob da eine Lücke war oder auch nicht.

Das kann ganz böse ins Auge gehen. Wenn keine Lücke da ist, dann sollte man nicht mit Gewalt versuchen diese zu schaffen, weil man sich dann selber öffnet!




Neben dem Schlagen ist das Ziel des WT, den Gegner am Schlagen zu hindern.
Das geht imho nur, wenn an grundsätzlich vorstösst.

Das kann man so grundsätzlich leider nicht sagen.
Zum einen gibt es Leute, die einfach einen Treffer unbeeindruckt kassieren und das sogar in Kauf nehmen und trotzdem zuschlagen.
Zum anderen gibt es auch alternative Methoden, die je nach Situation ihre Berechtigung haben.




Hab ich da ein zentrales Verständnisproblem?

Möglicherweise.


Gruß,

Yum Cha

Cortalios
26-04-2011, 12:10
Ja, schon, aber....nur unter der Voraussetzung, daß du selber keine abbekommst!



Das ist in meinen Augen das große Problem der Zentrallinie. Verkrampft durchkommen und selbst keine kassieren, ist vllt bei kooperativen Partnern möglich, in der Praxis jedoch kaum. Auch die meisten untrainierten Gegner schützen normalerweise nämlich in erster Linie ihre Zentrallinie, wenn auch nur unbewusst.

In dem Wing Chun Stil, welchen ich betreibe, arbeiten wir darum viel über die Seiten. Erfordert natürlich mehr Schrittarbeit, ist aber in meinen Augen irgendwie sicherer. Wir achten somit auf unsere Zentrallinie, versuchen sie auch stets gegenüber dem Gegner beizubehalten, jedoch bewegen wir uns von seiner Linie in Richtung der Seiten weg. Würde die Schrittarbeit beinahe als FMA-lastig bezeichnen. Wenn man nämlich mal seitlich zum Gegner steht, ist das mit dem "Stoße vor" dann nämlich auch leichter. Wichtiges Attribut in dem Fall ist halt Geschwindigkeit.

Eiweißfresser
26-04-2011, 12:17
Die Bewegungen müssen automatisiert werden

Cortalios
26-04-2011, 12:22
Die Bewegungen müssen automatisiert werden

Ohne dem kann man es sowieso vergessen, egal in welcher KK. Aber in *ing*ung wird es halt oft aufgrund der Fülle der Techniken vergessen.

angHell
26-04-2011, 12:33
Ich würde es genau wie du (benzohorst) sehen. Ich denke das ist auch die einzig sinnvolle Interpretation im WT, imo. Dass heißt aber nicht, dass es oft anders gemacht/interpetiert wird - bspw. gibts Sifus, die überhaupt keinen eigenen Druck machen wollen, und alles nur erfühlen. Andere hammern immer nur über die Mitte rein, andere versuchen eher zu flankieren...

Dass gefährliche ist halt allgemein daran einfach frontal reinzumaschieren, denn dass funktioniert vll. bei geraden Angriffen auf der Zentrallinie, die meisten aber greifen ja auf der Außenbahn an - da gibts weder Kontakt - wenn Du nicht der erste bist und den anderen gnadenlos umrußt siehts schlecht aus. Bei geübten sowieso, die stellen 2, 3 mal wieder Distanz her und schauen sich dass an und schießen dich dann ab, wenn Du wieder wie ein bekloppter nach vorne stürmst.

Alles in allem so interpretiert also dennoch ne riskante Sache, aber im WT imo die einzig sinnvolle INterpretation.

Kampfkauz
26-04-2011, 13:33
In dem Wing Chun Stil, welchen ich betreibe, arbeiten wir darum viel über die Seiten.

Dachte das sei sowieso eine ziemlich grundsätzliche Idee vom WC allg.: Flanken was das Zeugs hält. Erstmal schauen, was der Andere macht und dann versuchen in die Seiten reinzukommen (selber hin gehen, oder anderen einfach manipulieren, bis er richtig steht für einen)


Zum einen gibt es Leute, die einfach einen Treffer unbeeindruckt kassieren und das sogar in Kauf nehmen und trotzdem zuschlagen.

:D
Körpertreffer nehme ich schon mal hin, wenn ich die Chance sehe einen Ordentliche ballern zu können.

@angHell: Ehrlich gesagt sehe ich darin eines der Schlüsselprobleme im WT. Gibt inzwischen viel zu viele (schlechte) Interpretationen von den ursprünglichen Ideen. In Ermangelung von WK und/oder "Inzucht"-Sparring der einzelnen Ideen/Interpretationen wird das Schlechte allerdings auch nicht aussortiert.
Ich rechne immer noch damit, sollte es je zu WC-WK kommen, eine ziemliche Desillusionierung statt finden wird (und nicht nur bei den WT'lern).

big X
26-04-2011, 17:16
sieh´s doch einfach so:
* im kampf siehst du ne deckunxlücke und schläxt rein.
* in einer SV-situation siehst du eine möglichkeit zur flucht und nutzt diese.
* im "richtigen leben" erkennst du deine chance und versuchst sie zu nutzen.

80erfan
26-04-2011, 21:29
sieh´s doch einfach so:
* im kampf siehst du ne deckunxlücke und schläxt rein.
* in einer SV-situation siehst du eine möglichkeit zur flucht und nutzt diese.
* im "richtigen leben" erkennst du deine chance und versuchst sie zu nutzen.
Bleib bitte bei der korrekten Schreibweise!

Es heißt chanxe !

Cortalios
26-04-2011, 22:05
Dachte das sei sowieso eine ziemlich grundsätzliche Idee vom WC allg.: Flanken was das Zeugs hält. Erstmal schauen, was der Andere macht und dann versuchen in die Seiten reinzukommen

Das hätte ich auch als logisch empfunden. Ich versuche prinzipiell auf die Seite zu kommen und dann die möglichst ungedeckte Seite zu bearbeiten.
Allerdings scheint es mir so, als würden es nicht alle so allgemein machen, viel zu oft lese ich dazu in diesem Forum von einer extremen Fixierung auf die Zentrallinie.

Benzohorst
26-04-2011, 22:22
Allerdings scheint es mir so, als würden es nicht alle so allgemein machen, viel zu oft lese ich dazu in diesem Forum von einer extremen Fixierung auf die Zentrallinie.

Ich kann nur für das EWTO-WT bis zum 1.TG sprechen.
Dort gibt es im klassischen Teil ausschliesslich den frontalen Angriff auf die Zentrallinie.
Jede aktive Veränderung der Ausrichtung ist verpönt, eine Wendung darf nur 'passiv' erfolgen.

Im Blitzdefence hingegen wird gewinkelt, also aktiv gewendet.

Jim
26-04-2011, 23:10
Ich kann nur für das EWTO-WT bis zum 1.TG sprechen.
Dort gibt es im klassischen Teil ausschliesslich den frontalen Angriff auf die Zentrallinie.
Jede aktive Veränderung der Ausrichtung ist verpönt, eine Wendung darf nur 'passiv' erfolgen.

Im Blitzdefence hingegen wird gewinkelt, also aktiv gewendet.

Offenbar kannst du nicht für das EWTO-WingTsun sprechen.;)

ReakTsun beinhaltet Angriffe, die nicht zentral auf die ZL geschlagen werden. Blitz ebenso. Diverse Anwendungen, die ich mir tagtäglich ausdenken auch nicht.;)

Indariel
26-04-2011, 23:38
@Jim Bo:

Im Endeffekt hast du recht er kann nur für sich und über seine Erfahrungen sprechen. Jedoch müsste man wenn man ihm als ehemaligen Stilvertreter die Kompetenz abspricht, dir als momentaner Stilvertreter, deine Kompetenz genauso absprechen, da du auch nur das wiedergeben kannst was du wahr nimmst und wie du Dinge erlebst. Genau so mir und jedem anderen User hier im Board, wir dürften nicht mehr über unsere Stile sprechend sondern nur über das Erlebte und wahrgenommene bei uns.

Das gewisse Dinge in unterschiedlichem Ausmaß und mit unterschiedlichem Schwerpunkt behandelt werden ist normal. Aber die Idee sollte doch immer gleich sein.

Jedoch lassen diese starken Differenzen der Wahrnehmung und der Vermittlung von Inhalten, auf eine gewisse Unzulänglichkeit bei der Vermittlung eben dieser Prinzipien und dem zu behandelndem Curriculum in der Ausblidung der Trainer und Schüler schließen.

@ Topic:

"Ist der Weg frei, stoße vor"

Ist doch eigentlich ein recht sinniger und logsicher Grundgedanke. Kann ich meinen Gegner treffen tue ich genau dass.
Dabei muss ich fähig sein zu erkennen ob mein Gegner fintiert, ob ich mich nicht zu sehr selber in eine ungünstige Postion (z.B. für einen Konter) bringe und ich muss fähig sein die Technik dann am Ende auch durchzubringen.
Nutze deine Chancen und bring deine Schäfchen ins trockene. Ein geschultes Auge erkennt wann wie und wo ich am besten anzusetzen habe und eine gewisse Aggressivität und der Zug nach vorne sind mmN in jeder Kampfsituation und auch nach meinem Verständniss dieses Prinzips nie verkehrt. Das heißt nicht dass ich wie ein Berserker auf meinen Gegner losgehe sondern ihm kühl, kalkulierend und logisch einschenke.

Benzohorst
27-04-2011, 04:36
@JimBo

Reaktsun war vor meiner Zeit,ok vielleicht werden dort die Winkel aktiv verwendet. Zu meiner Zeit (bis vor 3 Jahren) wurde im klassischen Programm ausschliesslich frontal in den Mann gegangen. .

Zongeda
27-04-2011, 06:19
Erstaunlich wie schnell man die Kompetenz verliert Wing Tsun WT zu beurteilen, nachdem man es ausgiebig trainiert hat. Und erstaunlich, dass sich jemand neues findet, der die gleichen Erfahrungen wie einige verpönte Kritiker am Board gemacht hat. Aber das nur am Rande.

Die Erfahrung zeigt, dass dieses Prinzip nur schwer zu verstehen ist - auch von Menschen die länger als nur ein Probetraining dabei waren.

Der nächste Punkt ist, das ich dieses Prinzip für funktional halte, wenn man es im Chi-Sao anwendet. Dort schult es Vorwärtsdruck und Angriffslust/-bereitschaft.

In der nichtkooperativen Übung ist dieses Prinzip nur sehr schwer umzusetzen (ich würde sogar behaupten: unmöglich).

Fazit: Um Menschen die sich nie in ihrem Leben prügeln mussten und daher keine Kampferfahrungen mitbringen das Kämpfen näherzubringen, kann man das Prinzip "Ist der Weg frei stoß vor" empfehlen. Menschen mit Kampferfahrung bzw. Menschen die auch mal gegen erfahrene Kämpfer kämpfen werden das Prinzip über Bord werfen.

MaFyA
27-04-2011, 08:29
Offenbar kannst du nicht für das EWTO-WingTsun sprechen.;)

ReakTsun beinhaltet Angriffe, die nicht zentral auf die ZL geschlagen werden. Blitz ebenso. Diverse Anwendungen, die ich mir tagtäglich ausdenken auch nicht.;)

ich kann mich über solche aussagen von dir mittlerweile nur noch krum und schief lachen :D

das hatten wir doch schon, in deiner wt schule läuft alles bilderbuchmässig, und alles funzt was du machst und lehrst ;)

andere stellen aber vielleicht etwas in frage was sie vermittelt bekommen. wenn es dein schüler wäre und er würde dies behaupten wäre es legitim zu sagen das es nciht so ist, sofern du es auch wirklich anders vermittelt hast. aber ich glaube nciht das du das kannst? die masse aller wt lehrer vermittelt in etwa schon ihren schülern die selben techniken und verhaltensweisen. ausschläger sind dabei natürlich möglich. wäre dies nicht so, müsste die ewto kein spezifisches prüfungsprogramm haben und dies dann auch abfragen. insofern lässt sich meiner meinung nach die einheitliche meinung aller kritiker hier an board erklären, was sich natürilch deinem verständnis entzieht weil es ja alle falschc verstanden haben was gelehrt und gemacht wird in der ewto...

Kampfkauz
27-04-2011, 08:46
Fazit: Um Menschen die sich nie in ihrem Leben prügeln mussten und daher keine Kampferfahrungen mitbringen das Kämpfen näherzubringen, kann man das Prinzip "Ist der Weg frei stoß vor" empfehlen. Menschen mit Kampferfahrung bzw. Menschen die auch mal gegen erfahrene Kämpfer kämpfen werden das Prinzip über Bord werfen.

Ah Ja... :D
Da spricht ein Wissender. Mal ganz ehrlich, wenn du Sparring betreibst, mir egal welcher Natur, und du eine Lücke siehst, und versuchst diese zu nutzen, was genau machst du dann? Wenn du z.B. deinen Gegner mit der Führhand dazu provozierst seine Deckung höher zu nehmen (Finte) und dann einen Tritt in den Sola durchjagst, machst du was genau? Wenn du im Clinch die Möglichkeit siehst, einen TD anzusetzen, was genau machst du dann?
"Ist der Weg frei, stoß vor (greif an)"... Ich glaube ganz ehrlich, dass einige SEHR verquere Meinungen vom WT existieren (auch innerhalb der jeweiligen Verbände. Anders kann ich mir die viele scheinbar übernommene Grütze nicht erklären!). Hört doch mal auf, zu glauben, dass WT alles anders macht (auch wenn es die Werbeabteilung erklärt und die macht das aus guten Gründen. Sie will den Verkauf des Produkts ankurbeln) und die Prinzipien mit irgendwas Mystischen (in vielen Fällen Unsinnigen) zu versetzen. Ich gehe soweit zu sagen, dass letztendlich so gut wie jeder Kämpfer sich zu mindestens teilweise an die Prinzipien hält (wenn man diese allg. interpretiert und mal die WC-Brille abnimmt). Dieses total dogmatische Denken hier ist teilweise echt ein Witz und spricht vor allem für eins: Mangelnde Kampferfahrung jener, die genau solche Diskussionen immer wieder anheizen.

Kraken
27-04-2011, 10:21
Erstaunlich wie schnell man die Kompetenz verliert Wing Tsun WT zu beurteilen, nachdem man es ausgiebig trainiert hat. Und erstaunlich, dass sich jemand neues findet, der die gleichen Erfahrungen wie einige verpönte Kritiker am Board gemacht hat. Aber das nur am Rande.


+1

Scheinbar haben nur diejenigen eine legitime Meinung zu EWTO-WT die ihren Mitgliedschaftsbeitrag bezahlen.

Andere, egal wie lange sie dabei waren, haben mit ihrem Austritt automatisch keine Ahnung mehr... bzw. hatten nie eine. Egal was vorher gesagt wurde, ich meine, natürlich hat nie jemand gesagt, die hätten Ahnung, und wir lagen schon immer im Krieg mit Eurasien :blume:


Ah Ja... :D
Da spricht ein Wissender. Mal ganz ehrlich, wenn du Sparring betreibst, mir egal welcher Natur, und du eine Lücke siehst, und versuchst diese zu nutzen, was genau machst du dann?

Ja, das 1. Prinzip ist tatsächlich ein guter Rat.

Doch schon beim zweiten happerts mehr als massiv ;)



wenn man .... mal die WC-Brille abnimmt.

Was soll das bringen? :confused:







http://www.badshop-world.de/images/658001.jpg

Jim
27-04-2011, 10:33
@JimBo

Reaktsun war vor meiner Zeit,ok vielleicht werden dort die Winkel aktiv verwendet. Zu meiner Zeit (bis vor 3 Jahren) wurde im klassischen Programm ausschliesslich frontal in den Mann gegangen. .

Das stimmt einfach nicht.

Jim
27-04-2011, 10:39
ich kann mich über solche aussagen von dir mittlerweile nur noch krum und schief lachen :D

das hatten wir doch schon, in deiner wt schule läuft alles bilderbuchmässig, und alles funzt was du machst und lehrst ;)

andere stellen aber vielleicht etwas in frage was sie vermittelt bekommen. wenn es dein schüler wäre und er würde dies behaupten wäre es legitim zu sagen das es nciht so ist, sofern du es auch wirklich anders vermittelt hast. aber ich glaube nciht das du das kannst? die masse aller wt lehrer vermittelt in etwa schon ihren schülern die selben techniken und verhaltensweisen. ausschläger sind dabei natürlich möglich. wäre dies nicht so, müsste die ewto kein spezifisches prüfungsprogramm haben und dies dann auch abfragen. insofern lässt sich meiner meinung nach die einheitliche meinung aller kritiker hier an board erklären, was sich natürilch deinem verständnis entzieht weil es ja alle falschc verstanden haben was gelehrt und gemacht wird in der ewto...

Es geht nicht um falsch verstehen, sondern um falsch machen, bzw. falsch trainieren.

Wer im LT-WT, bzw. im EWTO-WT nur frontal reingegangen ist, hat ein massives Verständnisproblem oder einen Lehrer mit Verständnisproblemen.

Macht aber nichts: Ich habe das Missverständnis ja jetzt aufgeklärt.:rolleyes:

Nite
27-04-2011, 10:39
Jetzt mal als WC-Laie:
Wird hier nicht wieder mal viel Wirbel um nichts gemacht?
"Ist der Weg frei, stoße vor" sagt doch eigentlich nichts anderes aus, als dass man Lücken in der gegenrischen Abwehr nutzt.
Simples anschaulisches Beispiel:
Gegner lässt die Deckung fallen, ich sehe das und verpasse ihm eine.

Wird prinzipiell in jeder KK so gemacht, nur wird es meist nicht explizit als "Prinzip" formuliert weil es eigentlich selbsterklärend ist.

Kraken
27-04-2011, 10:43
Es geht nicht um falsch verstehen, sondern um falsch machen, bzw. falsch trainieren.

Wer im LT-WT, bzw. im EWTO-WT nur frontal reingegangen ist, hat ein massives Verständnisproblem oder einen Lehrer mit Verständnisproblemen.

Macht aber nichts: Ich habe das Missverständnis ja jetzt aufgeklärt.:rolleyes:

Doch wie kann es sein, dass DERART viele es falsch gelehrt bekommen und falsch verstehen... bei der berühmten EWTO-Qualitätskontrolle?

Es wird doch stets betont, das wären nur einzelne schwarze Schafe..... doch man kommt unweigerlich zum gegenteiligen Eindruck, wenn man sieht, wie JEDES Video auseinandergerissen wird, und postuliert wird, das wäre eines der wenigen schlechten Beispiele..... Ausser die wenigen Videos von KRK himself und einigen ausgesuchten Höhergraduierten.

Kanns doch nicht sein, oder was ist deine Mienung dazu?

Jim
27-04-2011, 10:50
Doch wie kann es sein, dass DERART viele es falsch gelehrt bekommen und falsch verstehen... bei der berühmten EWTO-Qualitätskontrolle?

Es wird doch stets betont, das wären nur einzelne schwarze Schafe..... doch man kommt unweigerlich zum gegenteiligen Eindruck, wenn man sieht, wie JEDES Video auseinandergerissen wird, und postuliert wird, das wäre eines der wenigen schlechten Beispiele..... Ausser die wenigen Videos von KRK himself und einigen ausgesuchten Höhergraduierten.

Kanns doch nicht sein, oder was ist deine Mienung dazu?

Ganz kurz, danach bitte über PN:

YouTube ist kein Maßstab für die Bewertung der Qualitätskontrolle in der EWTO. Die Videos werden nicht selten unter völlig falschen Voraussetzungen bewertet und auseinandergenommen. Vieles wird absichtlich in falschem Kontext bewertet, trotz Aufklärung hier an Board.

Das ist aber OT und bitte per PN zu diskutieren.

Zongeda
27-04-2011, 10:58
Ah Ja... :D
Da spricht ein Wissender. Mal ganz ehrlich, wenn du Sparring betreibst, mir egal welcher Natur, und du eine Lücke siehst, und versuchst diese zu nutzen, was genau machst du dann? Wenn du z.B. deinen Gegner mit der Führhand dazu provozierst seine Deckung höher zu nehmen (Finte) und dann einen Tritt in den Sola durchjagst, machst du was genau? Wenn du im Clinch die Möglichkeit siehst, einen TD anzusetzen, was genau machst du dann?

Seit wann fintet man im Europäischen EWTO Wing Tsun WT? Man provoziert im Wing Tsun WT auch nicht einen Gegner seine Deckung höher zu nehmen.

Angriffe sind Angriffe und haben immer die Absicht das Gegenüber zu schädigen. Wird der Angriff abgewehrt/verhindert, startet man unmittelbar den nächsten Angriff aus der sich ergebenden Situation/Position.

Irgendwie bist du derjenige, der sehr falsche Vorstellungen von Wing Tsun WT hat. Dieses Basiswissen wurde bereits sehr ausführlich von plaz und Jim Bo erläutert.

Yum Cha
27-04-2011, 11:32
Es geht nicht um falsch verstehen, sondern um falsch machen, bzw. falsch trainieren.

Wer im LT-WT, bzw. im EWTO-WT nur frontal reingegangen ist, hat ein massives Verständnisproblem oder einen Lehrer mit Verständnisproblemen.

Macht aber nichts: Ich habe das Missverständnis ja jetzt aufgeklärt.:rolleyes:

Ich kann Jimbo nur zustimmen. Auch zu meiner EWTO-Zeit gabs nicht nur frontales Reingehen.

Gruß,

Yum Cha

DeepPurple
27-04-2011, 12:39
Ich kann Jimbo nur zustimmen. Auch zu meiner EWTO-Zeit gabs nicht nur frontales Reingehen.

Gruß,

Yum Cha

Ich weiß nicht viel, aber das kann ich bestätigen.

80erfan
27-04-2011, 12:44
Das frontale Reingehen gab's in den 80er-Jahren genau so, wie das Flanken-Suchen bzw. Attackieren von den Seitenlinien (Stichwort: Cham-Kiu-Konzepte).

Und ebenso gab es auch das Zurückweichen. Letzteres aber nicht im Sinne von Vor- und Zurücktänzeln, sondern wenn die Front "dicht" war.

Wer das alles in der Vergangenheit NICHT oder NIE erlebt hat, bestätigt die unterschwellige Vermutung, dass einige sich hier als die TOP-EWTO-Experten aufspielen und es unter Umständen möglicherweise tendenziell gar nicht sind (soviel zum Thema, "ich war auch sooo lange mit dabei und hab soooo viel Ahnung als ehemaliger Insider :-) )

Kampfkauz
27-04-2011, 12:48
Scheinbar haben nur diejenigen eine legitime Meinung zu EWTO-WT die ihren Mitgliedschaftsbeitrag bezahlen.

Du hast es erfasst :D
Auffällig hierbei ist nur, dass manche der "Exilanten" irgendwie völlig andere (negative) Dinge erlebt haben, als so manch Anderer. Hier haben sich bereits 3 Stimmen gemeldet, die klar gemacht haben, dass es zurückweichen, flanken usw. auch schon früher im WT gab.


Ja, das 1. Prinzip ist tatsächlich ein guter Rat.

Doch schon beim zweiten happerts mehr als massiv ;)

"Ist der Weg nicht frei, bleib kleben!"? Ist in der Tat schwierig umzusetzen, besonders bei erfahrenen Kämpfern. Da gebe ich dir Recht.


Was soll das bringen? :confused:

Nicht die Klobrille, sondern die Lesebrille. Gibt's den Ausdruck in der Schweiz nicht? Etwas durch eine andere Brille betrachten (von einem anderen Standpunkt betrachten)?


Seit wann fintet man im Europäischen EWTO Wing Tsun WT?

Wurde im Rahmen von Tritten und Schwingerabwehr genommen. Daher kenne ich das auch aus dem WT.


Angriffe sind Angriffe und haben immer die Absicht das Gegenüber zu schädigen. Wird der Angriff abgewehrt/verhindert, startet man unmittelbar den nächsten Angriff aus der sich ergebenden Situation/Position.

Und wo steht das im Widerspruch zu einer "Finte"? Man schädigt dem Gegner mit dem abgewehrten Angriff doch auch ("Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine Andere" - hat KRK mal auf irgendeinem Lehrgang gesagt)? Und wer sagt, dass man im WT nicht Fehler des Anderen provozieren darf?
Und genau das meine ich mit dogmatischen Verständnis der Dinge...

hhendrik
27-04-2011, 18:53
In dem Wing Chun Stil, welchen ich betreibe, arbeiten wir darum viel über die Seiten. Erfordert natürlich mehr Schrittarbeit, ist aber in meinen Augen irgendwie sicherer. Wir achten somit auf unsere Zentrallinie, versuchen sie auch stets gegenüber dem Gegner beizubehalten, jedoch bewegen wir uns von seiner Linie in Richtung der Seiten weg.

Find ich normal,wie blöd ist es denn immer frontal anzugreifen zu wollen, wenn der Gegner dort extrem gesichert ist.Sinnvoll ist es sich eine schwächere Seite auszusuchen die kann ggf. natürlich auch frontal sein .
LG Hendrik

Zongeda
27-04-2011, 19:54
Und wo steht das im Widerspruch zu einer "Finte"? Man schädigt dem Gegner mit dem abgewehrten Angriff doch auch ("Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine Andere" - hat KRK mal auf irgendeinem Lehrgang gesagt)? Und wer sagt, dass man im WT nicht Fehler des Anderen provozieren darf?
Und genau das meine ich mit dogmatischen Verständnis der Dinge...

Die Intention ist der Unterschied. Eine Finte ist ein bewußt eingesetztes strategisches Mittel. Der Gegner wird getäuscht.
Im Wing Tsun WT wird nicht getäuscht. Da tut keiner so als ob er wenden wollen würde. Er wendet, wenn es notwendig ist.

Den Satz von Prof. h.c. Dr. h.c. Kernspecht würde ich auch noch mal genauer beleuchten, der hat mit finten nix am Hut.

Wenn es etwas wie ein Dogma im Wing Tsun WT gibt dann das: im Wing Tsun WT wird nicht gefintet.

Zumindest war das zu meiner Zeit so und was ich im KKB lesen kann widerspricht meiner damals gewonnen Einsicht nicht. Man mag mich im Zweifelsfall korrigieren.

WT-Herb
27-04-2011, 21:42
Hallo Benohorst,

Das Prinzip „ist der Weg frei....“, hat zwei Logiken, von der die eine offensichtlich ist und von vielen als selbstverständliches Verhalten im Kampf angesehen wird. Der Weg ist frei wenn kein Hindernis zwischen Angiffswaffe und Angriffsziel auf dem dazu gewollten Weg oder dem direkten, geradlinigen Weg existiert. Das ist die eine Seite des Prinzips und löst dabei noch gar nicht die Frage, was A ein freier Weg überhaupt ist und B, was „...(stoße) gehe vor“ bedeutet. Die Umsetzung des Prinzips kann auch das Reingehen in den Gegner betreffen oder das Folgen einer sich rückziehenden Deckung.

Die weniger offensichtliche Logik besteht in der Inaktivität, wenn der Weg nicht frei ist, dem Nichtvorstoßen, dem Nichtfolgen, dem Nichtangreifen, wenn „die Freiheit“ nicht gewährleistet ist. Und das kann auch dann der Fall sein, wenn der direkte Angriffsweg offensichtlich frei ist.

Ein simples Beispiel kann das anschaulich machen:
In der Folge eins Angriffs, der mit Pak-Sao an des Angreifers Innenseite abgewehrt wurde, ist der direkte Weg zur Zentrallinie des Gegners für die Pak-Sao-Hand dann zwar frei, jedoch ist der Weg nicht dann frei, wenn der Gegner seine Angriffstentakel weiterhin auf das Angriffsziel hin ausrichtet. Würde sich hier die Pak-Sao-Hand lösen, würde man selbst dem Gegner den Weg frei machen. Somit ist die Bedingung eben nicht frei, in den offenbar freien Raum anzugreifen, sondern dies erst dann zu tun, wenn die Situation dafür wirklich frei ist.

Betrachtet man die Situation nun auf die Körperwaffe Ellenbogen der Pak-Sao führenden Hand hin, dann kann dieser u.U. den freien Raum für ein Vorstoßen verwenden, solange an der Pak-Sao-Schutzsituation der Schutz nicht aufgehoben wird.

Auf Grund dieser Logik, versucht man schon in der Pak-Sao-Bewegung selbst einen Impuls anzwenden, der die Angriffsbewegung in ein anderes Zielgebiet ablenkt, um auf diese Weise für einen kurzen Moment auch für die Pak-Sao-Hand selbst den Weg tatsächlich auch frei zu haben, anzugreifen. Auf der Außenseite angewendet ist die Situation die gleiche, aber erheblich einfacher zu realisieren.

Oder aber, ein anderes Körperteil löst die Schutzfunktion des Pak-Sao ab, um die Pak-Sao-Hand in eine Freiheit zu übergeben, indem beispielsweise die andere Hand durch zentralen Angriff auf den Gegner dessen Tentakel an der eigenen Außenseite hat, der Pak kann sich nun lösen.....

Das Prinzip hat eben nicht nur den einen Aspekt, der aus der wörtlichen Logik her sich ableitet, sondern bedingt ein ganzes Konzept von Verhalten, um das Prinzip zu realisieren. „Ist der Weg frei....“ ist als einfache Ist-Wenn-Logik zu schmal gedacht. Es geht darüber hinaus und beinhaltet auch das Gegenteil, das Ist-Wenn nicht und die daraus sich ergebenden Notwendigkeiten um dann wieder zu einem freien Weg zu kommen.

Das Prinzip, „folge, wenn.....“ ist im Grunde nur eine Fortsetzung des Prinzips des freien Weges, selbst einige Kraftsätze basieren auf diesem Prinzip. Man darf nicht über die „einfache Logik“ auf eine eingleisige Betrachtung hin einengen lassen.

Noch etwas: Prinzipien sind keine Dogmen. Ein grundsätzlich prinzipielles Verhalten kann verlassen werden, wenn es nicht zum Erfolg führt. Aber das sollte nur dann getan werden, wenn die Ursache außerhalb des Prinzips liegt. Beispiel: Verhielten sich zwei Kontrahenten im gleichen Kampfstil beide systemrichtig, käme es zu keiner Kampfentscheidung. Um eine Entscheidung zu provozieren könnte einer der beiden einen bewußten „Fehler“ begehen, ein Systemprinzip verletzen, um den anderen in eine günstige Position zu bringen, damit er einen Angriff ausführt. Wird in diesem Augenblick das Systemverhalten wieder geschlossen, besteht eine nun veränderte Situation, aus der heraus es neue Variablen des Handeln gibt.


Gruß, WT-Herb

Masterp
02-05-2011, 11:57
OK, dann wurde mir das falsch erklärt und ich hab es trotzdem richtig gemacht.
Danke für die Erklärung.


Vielleicht hast Du das auch nur falsch verstanden.