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Vollständige Version anzeigen : Bandscheibenvorfall HWS C6/7- Operation - Erfahrung



ZR-ALex
03-05-2011, 18:24
Hallo Leute,

habe vor ca. 7 Wochen einen Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule erlitten mit folgenden Symptomen:

- Höllische Schulter & Armschmerzen (absolut neue Form der Abhärtung ;-)
- Kribbeln in den Fingern usw.
- Kraftverlust, Schlaffheit im Oberarm unten
- 7 Wochen 0 % Schlaf.. nur Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen
- Liegen, Stehen nichts Hilft, nichts funktioniert.. nur Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen
- Von Schmerzen und Schlaflosigkeit wie benebelt/benommen durch den Tag zu taumeln
- Schmerzmittel, was ich nicht alles einnehme.... keinerlei Schmerzunterdrücken, keinerlei Linderung durch die Medikamente

Vor 2 Wochen ein MRT machen lassen mit dem Befund: Bandscheibenvorfall HWS C6/7.
Bandscheibe gerissen, diese samt Gallertkern drückt in den Nervenkanal gegen den Nervenstrang.

Schock!!!

Gestern Termin beim Neurochirurgen gehabt, der mir auch gleich sagte dass eine OP Notwendig sei, meine Symptome und das MRT seien mehr als eindeutig.

Und ehrlich gesagt sehne ich diese OP auch herbei damit dies alles ein Ende hat, ich habe genug von Schmerzen, Schlaflosigkeit, schlechter Laune, Depressiven Phasen und was mir noch am meisten weh tut nicht Trainieren zu können, denn das Training in meiner aktuellen Verfassung macht es nicht unbedingt besser.

Nun komm ich zu meiner eigentlichen Frage an euch.
Mei Arzt hat mir erklärt das meine eigene defekte Bandscheibe entfernt wird und die HWS an dieser Stelle mittels Peek-Cage Knöchern Versteift wird.
Und genau das macht mir Angst,
Angst davor dass ich meinen Kopf nicht mehr wie gewohnt bewegen kann,
Angst davor meinen Sport nicht mehr ausüben zu können.
(betreibe MA seit 20 Jahren, Aktuell: Ving Tsun, Kyokushin, Kali)

Hat schon jemand von euch Erfahrung mit der Knöchernen Versteifung bzw. Bandscheiben OP?
Für den Fall dass,
Habt ihr Einschränkungen?
Habt ihr die OP jemals bereut?
Wie lang habt ihr Pausiert?
Wie läuft’s bei euch mit dem Training (seit dem, danach)
Muss man nach der Knöchernen Versteifung Angst vor Kopftreffern haben (Genick Bruch etc. )

Schreibt mir einfach eure Erfahrungen mit OP und / oder Knöchernen Versteifung.

Ich bin aktuell sehr Emotional und freue mich daher über jeglichen Beitrag, jegliche Meinung, jeglichen Rat und jeglichen Erfahrungsaustausch.

Seit Gegrüßt

Alex

Tatu
04-05-2011, 08:17
Üble Sache, mein Mitgefühl hast Du.
Ich glaub, ich an Deiner Stelle würde mir mindestens noch ne zweite Meinung holen. Eher noch ne vierte und fünfte.
Bei BSV wird heutzutage sehr gerne und oft operiert, oft mit unsicherem Ausgang was z.B. die Bildung und Entwicklung von Narbengewebe angeht. So jedenfalls mein Eindruck.

Auf jeden Fall würde ich mal nen Osteopathen und evtl Chiropraktor oder Physiotherapeuten zu Rate ziehen, die haben meist einen anderen Ansatz als ein Neurochirurg.

Ich jedenfalls kenne niemanden, der nach ner BS-OP auf Dauer beschwerdefrei ist.

wombat
04-05-2011, 12:24
Hallo Alex,

du hast mein tiefstes Mitgefühl! Kann mir vorstellen, dass du im Moment nicht so gut drauf bist.

Ein Freund von mir hatte vor mehreren Jahren einen Autounfall und danach jahrelang Probleme mit der Halswirbelsäule. Er hat alle möglichen Therapien probiert und lange die Schmerzen auch mit Medikamenten bekämpft. Wirklich gebracht hat alles nichts und er mußte unters Messer. Seitdem geht´s im blendend und alle vorherigen Einschränkungen sind weg!

Bei der OP wurde meines Wissens seine Bandscheibe durch ein Kunststoffteil (Titan?) ersetzt. Operiert wurde dabei nicht von der Hinterseite sondern von der Vorderseite des Halses aus.

Ich würde an deiner Stelle jedenfalls eine zweite Meinung einholen und auch nachfragen, ob nicht auch bei dir der Ersatz der körpereigenen Bandscheibe durch eine künstliche Scheibe erfolgen kann. Versteifen sollte immer nur der letzte Ausweg sein.

Kopf hoch und alles Gute!

Wombat

Mono
05-05-2011, 15:45
Lies dir mal folgende Seite durch...

das dürfte dir vll. einiges zu dem Thema erläutern:

EuroSpine - Halswirbelsäule (http://www.eurospine.org/f31000139.html)

Grundsätzlich gibt es natürlich immer unterschiedlichen Ansätze.

Konservativ hast du das Problem, das die bestehenden neurologischen Defizite u.U. schlimmer werden und / oder in gewissem Umfang dauerhaft bleiben (je länger der Druck auf einen Nerven umso geringer die Wahrscheinlichkeit vollständiger Regeneration)

Operativ hast du im Gegensatz natürlich immer das Risiko eines offenen Eingriffs - von Blutung über andere Gewebs- und Nervenverletzungen bis hin zu Infekten oder überschießender Narbenbildung etc.

Wofür du dich entscheidest hängt jedoch ausschließlich von deiner persönlichen Entscheidung ab. Eine zweite Meinung - z.B. von einem WS Chriurg - wäre durchaus natürlich eine denkbare ergänzung falls du Zweifel an der Diagnose, Kompetenz oder den Fähigkeiten deines Neurochirurgen hast...

Bei spezielleren Fragen, bitte PN...

Gruß,
Mono

fluvius sanus
07-05-2011, 07:29
Tut mir echt leid für Dich. Da man aus der Ferne und ohne Bilder schlecht etwas sagen kann, hier was ich für mich nach Deiner Beschreibung evaluieren und wahrscheinlich lassen machen würde: Bandscheibenimplantat, anschliessend osteopathische Behandlung oder manuelle Schmerztherapie. Das ist extrem wichtig, denn die OP behebt nur eine störende, zerstörte Bandscheibe, fast noch wichtiger sind die Strukturen um die WS herum, also Muskeln, Bänder, Sehnen, Faszien usw. die für die korrekte Ausrichtung und Zugkräfte sorgen. Schau Dir mal eine WS von der Seite an und Du siehst die Lordose. Wenn es hier zu Verspannungen, Verhärtungen usw. kommt, dann gerät der gesamte Körper in Mitleidenschaft, von Kopf bis Fuss mit allen denkbaren Symptomen. Dies ist z.B. auch der Grund, warum viele Menschen nach Gelenkersatz die gleichen oder sogar stärkere Beschwerden bekommen. Dies vermeidest Du durch anschliessende osteop./schmerzth. Behandlung (hat nichts mit Krankengymnastik u.ä. zu tun)
Bevor ich mich zu einer Versteifung entschliessen würde, bräuchte ich unabhängige Meinung von Spezialisten, die alle schon genannten Verfahren einsetzen.
Drücke Dir die Daumen, dass alles gut läuft und Du schnell wieder genesen bist.

lschnabel
09-05-2011, 17:29
Hallo, nicht verzweifeln!
Anfang Februar hatte ich einen Bandscheibenvorfall C6/C7 mit ausgetretenem Gallertkern, der (transforaminal) in den Nervenkern gerutscht ist.

Das erste was man mir sagte, dass ich wohl um eine HW-OP nicht herumkomme, da der Gallertkern von dort nicht mehr zurückkehren kann.
Ich merkte meine Finger bis auf die Hälfte nicht mehr, und der Arm war sehr schwach, ständige Elsktrostösse im Arm und Schmerzen in der Schulter und im Nacken.

Nach der ersten Verzweiflung habe ich eine sehr starke Kortison und Entzündungshemmende Behandlung gemacht, die ich trotz grosser Schwierigkeiten, wegen allergischen Reaktionen, zuende geführt habe.

Nach3 Monaten muss der Gallertkern wohl soweit geschrumpft sein, dass ich nun fast wieder wie vor dem Vorfall fühle und auch der Arm ist wieder stärker geworden.
Ich fange jetzt mit der Physiotherapie an und hoffe der op erstmal entgangen zu sein.
Auf Raten meine Onkels (Neurochirurg) hin habe ich mich erstmal nicht operiern lassen, denn der Körper tut alles um sich selber zu heilen, und manchemal geht dies auch gut.

Auf jeden Fall ist das verschweissen der Wirbel soweit Problemlos und wird vom Patienten nicht wahrgenommen.
Alles Gute, die Hoffnung nicht verlieren!
Brigitte

Fluffy
09-07-2012, 08:50
hatte 1993 eine OP im bereich der HWS.
Die Bandscheibe C6-C7,hatte sich zersetzt ,die Wirbel lagen aufeiander,grose teile der Bandscheibe drückten auf die Nerven.
Die Schmerzen waren Unerträglich konnte nicht Sitzen ,Stehen und auch nicht liegen.
Zuerst bekamm ich Reines Kortison Gespitzt 7 Tage lang ,war wie ein Wundermittel 3mal Täglich,2 mal Nachts.
der Eingriff erfolgte durch denn Hals,C6-C7 wurden Zementiert sprich zusammen verbunden.
im Normalen Leben merkt man nicht sehr viel in Bezug auf die Beweglichkeit.
Muskelabschwächung 80% der Linken Seite.
Kopfschmerzen Häufen sich,Man gewöhnt sich drann.
Nerven probleme werden im lauf der Zeit immer Schlimmer.
Hände ,Finger fangen an zu Zittern .
Hatte 1998 eine weitere OP im Lendenwirbelbereich.
Beide Operationen habe ich in Hamm-Heesen machen lassen,bei Professor Dr. Busch,da kein anderer sich an den Halwirbel Traute auf Grund des hohen Risikos.
Würde dir Empfehlen dort hinzugehen.
Die Schmerzen die man Erleidet sind Enorm ,Unbeschreiblich wenn sie jemand nicht hatte ,habe Nächtelang vor Schmerzen geweint,nicht das ich eine Memme bin sondern weil sie Unerträglich waren.

Grusss Fluffy

Jiji
09-07-2012, 16:54
-

loner
10-07-2012, 13:31
wow, ist ja von 2011 hier!

Fred75
19-10-2012, 12:59
Hi,

mir ist es mit meinem Bandscheibenvorfall (http://www.wirbelsaeulenklinik-berlin.de/erkrankungen/wirbelsaeulen/bandscheibenvorfall-bandscheibenvorwoelbung.html) sehr ähnlich ergangen. Habe aber leider weder Sedativum noch Bestrahlung bekommen. Nach drei Monaten hatte ich dann letztlich einen Termin bei einem richtigen Orthopäden.

Zuerst war ich beim Orthopäden des SVWerder Bremen. Dieser empfahl mir nach etlichem Stunden Wartezeit, das ich im Internet schauen soll, da gäbe es schöne Übungen.

Das war’s damals auch schon – Abschluss der Behandlung.

Der nächste Termin bei einem Orthopäden ließ dann gut drei Monate auf sich warten und der Orthopäde war dann sogar schon richtig gut.

Ich bekam eine einwandfreie Behandlung mit einer Art Streckbank. Das war gut, aber leider ist die Angelegenheit dabei nicht wirklich beständig verbessert worden.

Außerdem hat er bei mir an der Wirbelsäule auch noch einen fetten Tumor entdeckt, der sich aber zum Glück als gutartig herausstellte. Aber das ist eine andere Baustelle.

Wie es der Zufall so will bin ich dann zu einem Bekannten in Berlin gereist, der gleiches Leid durchkämpft hat. Das war mein Sauglück, denn Hardy konnte mir ein gutes Krankenhaus empfehlen; mit kaum Wartezeit usw. und ich musste nicht mal unters Messer. Nur Physiotherapie und einige Gymnastik für zuhause waren notwendig.

Der Hinweis vom Doc der Klinik war einfach geistreich. Er untersuchte mich und empfahl mir die Matratze zu wechseln und siehe da - das Mühsal würde Tag für Tag immer weniger.

Das ist so geblieben und ich kann wieder alles machen - sogar schwere Lasten heben.

Berlin ist für mich zwar ein Bisschen weit weg, aber lieber weit weg, als ständig krank.

Liebe Grüße und gute Besserung