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Vollständige Version anzeigen : Rück- statt Fortschritt??



D-Dorfler
03-05-2011, 21:45
Hallo zusammen,

ich habe bei mir in der letzten Zeit eine Entwicklung beobachtet, die mir nicht besonders gefällt.
Und zwar werde ich schlechter! Statt durch das Training Fortschritte in Geschwindigkeit und Technik zu erzielen, scheine ich immer mehr zu verlernen, bzw. Techniken immer mehr falsch auszuführen :(

Zwar musste ich aufgrund des Grundwehrdienstes ein halbes Jahr pausieren, jedoch ist das auch schon wieder 6 Monate her.
Körperlich bin ich wesentlich fitter als vorher, habe ca. 10 Kilo abgenommen und meine Leistungen beim Laufen und Krafttraining verbessert. Daran kann's also eigentlich nicht liegen.

Es ist nur inzwischen einfach so, dass ich teilweise im Training selbst gegen Leute kein Land mehr sehe, die ich früher auf die "leichte Schulter" nehmen konnte.
Doch habe ich halt nicht den Eindruck, dass diese unbedingt besser geworden sind: Sind immer noch sehr hektisch, unsauber und haben auch nicht die Ruhe ein "schönes" Spiel zu machen.

Trotzdem bin ich teilweise zu langsam oder verzettel mich, was gerade beim Spiel gegen oben genannte Leute langsam aber sicher zu Frust führt, da ich jedes Mal mit Zweifeln vom Training komme, woher dieser Rückschritt bei mir kommt.

Das Eigenartige dabei ist, dass ich nicht, wie früher, Probleme mit Kraft oder Kondition während des Trainings bekomme. Die körperlichen Anforderungen stecke ich inzwischen locker weg. Aber trotzdem.....

Ich erzähle euch das jetzt einfach nur, weil ich gerade wieder vom Training komme und die Zweifel wieder aufkeimen.

Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee zu der Sache, 'nen Tipp oder hat vielleicht sogar schonmal Ähnliches erlebt.

Ich freue mich über jegliche Resonanz und hoffe, dass ihr einfach mal euren Senf dazu abgebt und kundtut was ihr dazu meint.

Gruß

Der D-Dorfler

Envy
03-05-2011, 22:01
lass die spiele nochmal in deinem kopf ablaufen. wenn du dich dabei erwischt wie du öfter die selben moves machst, könnte es daran liegen das sich die anderen einfach an deinen stil angepasst haben. Da hilft dann nur arbeit am spielplan.

wenn nicht ist das einfach nur eine temporäre erscheinung.konzentrier dich ne weile auf die musik. spiel zurückhaltender, geduldiger. in 1-2 wochen ists dann wieder gut.

alternativ kann es auch hilfreich sein einfach aufn gruppenfremden workshop zu gehen. einfach neue erfahrungen und selbstvertrauen tanken.

Kigger
03-05-2011, 22:17
Ja,sowas kenne ich vom Kickboxen.
Ich trainiere eigentlich jeden Tag,in der Schule etwa 2-3 Mal die Woche und sonst zuhause und bin dadurch körperlich schon fitter geworden,die Technik wird auch besser aber beim Kämpfen "machen mich oft Leute alle" die technisch eigentlich nicht besser sind oder mehr Erfahrung haben.

Ähnliches kenne ich noch vom Musikmachen : jahrelang jeden Tag Stunden gespielt und dann kriegt man beim gig irgendein verdammtes Riff nicht hin...

Ich glaube,da spielt der Kopf eine wichtige Rolle.
Es bringt nichts nur körperlich fit zu sein sondern der Kopf muss das sozusagen auch wissen.
Will sagen : ich übe jeden Tag eine Technik und der Körper macht das schon ganz gut aber im Kopf habe ich mir das noch nicht klargemacht,in Gedanken kann ich das noch nicht oder bin noch nicht besser.
Der Körper wird vom Kopf gesteuert und kann nur das umsetzen was auch vom Kopf kommt.

Man trifft ja immer wieder auf Leute die total positiv,locker und von sich selbst überzeugt an Sachen rangehen und die dann auch ganz easy hinbekommen.Ist man dagegen eher selbstkritisch klappts nicht so,obwohl man eigentlich die Fähigkeiten hätte.

Da gabs ja nette Versuche in den 80ern in USA,wo man eine Basketballmannschaft ganz normal trainieren lies,nämlich stinknormale Würfe auf den Korb,während eine andere Mannschaft auf dem Hallenboden lag und die Spieler sich vorstellen sollten wie sie den Ball in den Korb werfen,also reines "geistiges Training".
Nachher hat man die Trainigsergebnisse verglichen und die Jungs mit dem Kopftraining sind ebenfalls besser geworden,wenn ich mich richtig erinnere sogar mehr als die andere Mannschaft.
Was sag uns das ?
Der Kopf trainiert mit :-))
Benny "the jet" Urquidez sagt ja,dass man einen Kampf im Kopf gewinnt.
Wenn man vorher schon zweifelt ob es gegen diesen Gegner wohl klappt hat man nen schlechteren Stand als wenn man selbstbewusst in den Kampf geht und sowas denkt wie "...den mache ich schon lange platt.."

Versuche doch mal Folgendes :
Mach die Augen zu und stelle Dir Techniken vor,z.B. irgendeinen Kick.
Machst Du den in Deiner Vorstellung locker,schnell und flüssig ? Also "wie er sein soll" ?
Oder hakt es irgendwie und kommt nicht so gut rüber ?
Dann kannst Du diese Technik in Deinem Kopf sozusagen noch nicht.
Abhilfe : siehe Basketballspieler.
Also bequem hinlegen und Techniken im Kopf vorstellen - und dann schreibe mal ob das funktioniert :-))
Gruss
Ingo

Spyke
04-05-2011, 17:33
Ich denke mir das problem ist das du mit dem Kopf schon ins Spiel gehst.
Einfach mal versuchen den Kopf im Spiel leer zulassen.
Klappt bei mir zwar auch noch nicht immer, aber wenn dann war ich auch zu frieden mit dem Spiel ^^

Und manchmal hat man solche Tage.

DerBen
04-05-2011, 17:45
Und bleib locker.
Durchatmen, entspannen, machen.

Rhodos
04-05-2011, 19:27
Gebe dir selbst erstmal einfach nur Zeit. Komm bisschen runter vom Training, und wenn du irgendwann mal Bock hast dich auszupowern, mach's. Wenn du kein Bock, leg dich mal 'ne Runde pennen oder triff paar Kumpels.

Jeden Tag stundenlang zu trainieren oder sowas sorgt auch nicht immer für das Beste. Lass mal deinen Kopf und Körper einfach für paar Tage machen, und geh dann wieder ran. Mir hat's geholfen :)

Cillura
05-05-2011, 06:06
:o Ich hab hin und wieder auch so ne Phase. Man trainiert regelmäßig und intensiv und dennoch kommt dabei nichts heraus oder schlimmer noch, man denkt man macht nur Rückschritte. :mad:

Wenns mir dann zu schräg wird, rede ich mit meinem Trainer bei ner Tasse Kaffee mal in Ruhe darüber. Das hilft fast immer. Aber nicht in der Art, dass da nur hohle Frasen kommen wie: "Doch, du machst das ganz gut. Keine Sorge. Ist alles in Ordnung." Darauf kann man dann echt verzichten, weil man innerlich ja was anderes sieht. Nein, da kommen dann so nette Vergleiche wie: Im ersten halben bis 1 Jahr macht man übelste Fortschritte, die man auch selbst richtig merkt, weil alles neu ist. Aber dann gehts an den Feinschliff und den bemerkt ein Anfänger noch nicht, weil er eben selbst ein Anfänger ist. Den bemerkt nur der Trainer. Es ändern sich dann kleine Dinge in den Bewegungen, hier bisl mehr eingedreht oder dort ein Schritt weniger dafür mehr Hüftarbeit. Das ist völlig normal. ;)

Genau an diesem Punkt muss man dann weiter machen. Die Selbstzweifel überwinden. Irgendwann kommt dann die Erkenntnis und schwupp geht es wie von allein. :ups: (Hab ich gehört ;))

Mein Trainer meinte auch, dass er solche Phasen hin und wieder auch hat. Dann geht er meist zu einem Seminar oder einfach mal einem Sondertraining von einem unserer befreundeten Dojos. Und dann gehts wieder.

Also: Dran bleiben. Wird schon. :)