Vollständige Version anzeigen : Karate & Interkulturelles Lernen
martin.d
11-05-2011, 06:30
Könntet ihr euch vorstellen, dass Karate einen Beitrag zum interkulturellen Lernen im Bereich des Schulsportes liefern kann? Im Folgenden soll vom Rahmen 2-3er Doppelstunden im Schulsport oder einiger Projekttage ausgegangen werden.
Weiterhin entscheide ich mich für "traditionelles" Karate, sodass weitgehend hauptsächlich sportfixierte Elemente wie man sie etwa in Kombination von Soundkarate und Schulsport kennen mag in den Hintergrund treten.
Zur Diskussion stehen somit:
- Kann die intensive Beschäftigung mit dieser Kamfkunst in entsprechendem Rahmen (weiterhin nehmen wir an einen entsprechend qualifizierten Trainer zu haben) Einblicke in die japanische Kultur vermitteln? Bsp. Höflichkeit, Bescheidenheit, Respekt,...
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kihon ein Gefühl für die asiatische Körperwahrnehmung / -philosophie vermitteln? Wobei insbesondere an dieser Stelle eine kleine Exkursion zum Thema Vitalpunkte bzw. Grundgedanken der asiatischen Medizin gemacht werden darf.
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kata Hintergründe der japanischen Geschichte (insb. Okinawa) anreißen?
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kumite - wobei hier kein Kontakt im Vordergrund steht - Vertrauen und Respekt dem Partner gegenüber vermitteln?
- Kann eine abschließende Reflexion mit Vergleich der Einstellung die man davor zu Karate hatte (Filme, Medien) und der "tatsächlichen" Erfahrung damit kritische Gedanken zum Thema Vorurteile fördern?
- Welche anderen Aspekte interkulturellen Lernes könnte Karate i.A. noch fördern?
"Intensiv" bezieht sich hier insbesondere auf den Rahmen und die Möglichkeiten die gegeben sind. Obwohl diese Frage für einen Zeitraum von mehreren Jahren vielleicht leicht beantwortbar sein mögen; stellt sich die Frage ob eben diese Elemente in entsprechend kurzem Zeitintervall hervorrufbar sind.
Was ist eure Meinung dazu? Was habt ihr diesbezüglich für Erfahrungen gemacht? :)
Edit:
Für die interessierten, hier eine Ausarbeitung in PDF Form dazu:
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxtaWx0dXJuZXJzfGd4OjVhMWJj NWRiMmQzMjM3ZDY
Wenn du Klischees vermitteln willst, kein Problem. Wenn du den Schüler_innen wirklich die japanische Kultur näher bringen willst, wie sie heute ist, stell ich mir das sehr sehr schwer vor. Wieviele Menschen in Japan betreiben denn heute noch Karate? ;)
amasbaal
11-05-2011, 08:32
Wenn du Klischees vermitteln willst, kein Problem.
:sport006:
Sehr interessantes Projekt! Meine 2 Cent dazu:
Zur Diskussion stehen somit:
- Kann die intensive Beschäftigung mit dieser Kamfkunst in entsprechendem Rahmen (weiterhin nehmen wir an einen entsprechend qualifizierten Trainer zu haben) Einblicke in die japanische Kultur vermitteln? Bsp. Höflichkeit, Bescheidenheit, Respekt,...
Eindeutig ja. Wer sich mit den Hintergründen etwas beschäftigt, versteht auch, warum Japaner anders denken als bspw. wir Europäer, i.d.R. disziplinierter sind, nach Perfektion streben und es so in 100 Jahren von einer mittelalterlichen Inselgruppe zu einer wirtschaftlichen Weltmacht gebracht haben...
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kihon ein Gefühl für die asiatische Körperwahrnehmung / -philosophie vermitteln? Wobei insbesondere an dieser Stelle eine kleine Exkursion zum Thema Vitalpunkte bzw. Grundgedanken der asiatischen Medizin gemacht werden darf.
Das müsste man schon sehr genau herausarbeiten, da sich das meiner Meinung nach nicht zwingend so darstellt.
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kata Hintergründe der japanischen Geschichte (insb. Okinawa) anreißen?
Anhand einiger Kata (zB Jion) kann man sehr gut den starken chinesischen Einfluss auf Okinawa belegen und einen kleinen Geschichtsexkurs vornehmen.
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kumite - wobei hier kein Kontakt im Vordergrund steht - Vertrauen und Respekt dem Partner gegenüber vermitteln?
Wenn dieser Punkt nach den geschichtlichen Exkursen kommt, wird das klarer. Aber das ist nun nicht (mehr) zwingend eine Eigenheit asiatischer Künste, aber vielleicht kann man die Herkunft dort suchen...
- Kann eine abschließende Reflexion mit Vergleich der Einstellung die man davor zu Karate hatte (Filme, Medien) und der "tatsächlichen" Erfahrung damit kritische Gedanken zum Thema Vorurteile fördern?
Absolut! Man kann sehr viel Entmystifizieren und klar machen, dass Künste nichts mit Zauberei zu tun haben. Vielleicht kann man das anhand des so "bewunderten" Bruchtest (Tameshiwari) verdeutlichen.
- Welche anderen Aspekte interkulturellen Lernes könnte Karate i.A. noch fördern?
Ich würde besonders auf das veränderte Lernverhalten der Japaner eingehen und sich mal einen normalen Schultag bei denen ansehen, der ja oft minütlich durchgeplant ist. Eben durch das Streben nach Perfektion und der Dienst an der Gemeinschaft / Gesellschaft (egal ob in der Schule oder im Unternehmen) sind Aspekte, die in einem Unterricht sehr gut herausgearbeitet werden können.
amasbaal
11-05-2011, 08:43
japanische Kultur ... Bsp. Höflichkeit, Bescheidenheit, Respekt,...
asiatische Körperwahrnehmung
äh,...
das erste sind IM RAHMEN der kultur dominante erwartungshaltungen an das individuum bzgl. sittsamen verhaltens, nicht die kultur selbst!
und was bitteschön soll den eine "asiatische körperwahrnehmung" sein? haben alle asiaten die gleiche körperwahrnehmung? gibt es etwa eine gemeinsame "asiatische kultur" mit entsprechenden allgemeingültigen performanzen und embodyment-erfahrungen? ist DER japaner, so es ihn denn überhaupt gibt, die blaupause für DEN asiaten?
:ups:
Könntet ihr euch vorstellen, dass Karate einen Beitrag zum interkulturellen Lernen im Bereich des Schulsportes liefern kann?
Yep. Bekanntlich gibt es bei interkulturellen Lehrveranstaltungen oft ein Disziplinproblem. Mae Geri schafft Ruhe.
Zur Diskussion stehen somit:
- Kann die intensive Beschäftigung mit dieser Kamfkunst in entsprechendem Rahmen (weiterhin nehmen wir an einen entsprechend qualifizierten Trainer zu haben) Einblicke in die japanische Kultur vermitteln? Bsp. Höflichkeit, Bescheidenheit, Respekt,...
Absolut. Läßt sich alles einprügeln. Insbesondere das klassische Sempai-Kohai-System beruht auf intensivem Durchprügeln der Anfänger. Kann man sehr schön durchexerzieren und für alle mal nachfühlbar machen.
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kihon ein Gefühl für die asiatische Körperwahrnehmung / -philosophie vermitteln? Wobei insbesondere an dieser Stelle eine kleine Exkursion zum Thema Vitalpunkte bzw. Grundgedanken der asiatischen Medizin gemacht werden darf.
Absolut. Insbesondere ständige leichte Treffer in Vitalpunkte machen das Schmerzempfinden mehr so bansaiig. Man weiß, was kommt, man resigniert, man läßt sich prügeln. Sehr japanisch. Sehr traditionell japanisch.
Nebenbei liefert die Vitalpunktstimulation herrlich schmerzhafte Methoden gegen Nasenbluten, Hämatome, Hirnvernebelung und andere Nebenwirkungen des Karate.
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kata Hintergründe der japanischen Geschichte (insb. Okinawa) anreißen?
Kaum. Weiß ja kaum noch jemand, wofür Kata eigentlich gut ist, was drinsteckt.
Man könnte höchstens die große Ähnlichkeit zu den Solo-Formen chinesischer Schulen aufzeigen und mit Verweis auf die chinesischen Wurzeln des Te den starken chinesischen Einfluß in Okinawa demonstrieren.
- Kann das intensive Ausüben von (stellvertretend) Kumite - wobei hier kein Kontakt im Vordergrund steht - Vertrauen und Respekt dem Partner gegenüber vermitteln?
Jain. Auf der einen Seite braucht man gerade bei unsportlichen Bewegungslegasthenikern äußerst viel Vertrauen in das nicht vorhandene Distanzgefühl. Andererseits kann gerade bei Mae Geri eine versehentlich richtig gewählte Distanz dem einen oder anderen zu einer respektvollen japanischen Verbeugung verhelfen.
Aber bei intensivem Ausüben über längere Zeit - Ich weiß nicht, ob ich einem Partner vertrauen kann, der ständig darauf trainiert, sein Ziel nicht zu treffen...
- Kann eine abschließende Reflexion mit Vergleich der Einstellung die man davor zu Karate hatte (Filme, Medien) und der "tatsächlichen" Erfahrung damit kritische Gedanken zum Thema Vorurteile fördern?
Selbstverständlich.
Vorher: "Karate isn Witz, die fuchteln nur um und können nix."
Nachher: "Mae Geri durch den Solar Plexus knallhart in die Wirbelsäule rein! Voll genial, Alda! Probier ich morgen an Ali aus!"
- Welche anderen Aspekte interkulturellen Lernes könnte Karate i.A. noch fördern?
Kleiner Kurs in Japanisch zum Beispiel.
Was ist eure Meinung dazu? Was habt ihr diesbezüglich für Erfahrungen gemacht? :)
Oi Tsuki auf die Brustwarze hilft beim Verbeugen.
martin.d
11-05-2011, 10:56
äh,...
das erste sind IM RAHMEN der kultur dominante erwartungshaltungen an das individuum bzgl. sittsamen verhaltens, nicht die kultur selbst!
und was bitteschön soll den eine "asiatische körperwahrnehmung" sein? haben alle asiaten die gleiche körperwahrnehmung? gibt es etwa eine gemeinsame "asiatische kultur" mit entsprechenden allgemeingültigen performanzen und embodyment-erfahrungen? ist DER japaner, so es ihn denn überhaupt gibt, die blaupause für DEN asiaten?
:ups:
"Asiatische Körperwahrnehmung" sollte hier stellvertretend dafür stehen, dass sich zwischen den Kulturen verschiedene unterschiedliche Einstellung in Bezug auf den eigenen Körper und dessen Funktion ausmachen lassen können, welche inbesondere im Bereich des Karate beispielsweise durch Betonung des Hara Niederschlag finden können.
Natürlich ist bewusst, dass dies nicht stereotyp verallgemeinernd "den" von dir titulierten Japaner erzeugt - sondern dass sich aufgrund einiger Aspekte hinsichtlich der Einstellung zum Körper welche man im Karate finden kann entsprechende Rückschlüsse ziehen lassen. Eben inwieweit und in welchem Umfang dies möglich ist war die genaue Frage.
Bei uns findet interkulturelles Lernen im Dojo definitiv statt....allerdings nicht zwischen österreichischer und japanischer Kultur, sondern zwischen polnischer und österreichischer (Trainier ist aus Polen), zwischen bulgarischer, polnischer, finnischer, serbischer, kroatischer, mazedonischer, philipinischer, armenischer, russischer Kultur und österreichischer, weil in unserem Dojo dermaßen viele Nationalitäten zusammen traineren....da lernt man sich einfach kennen, auch wenn man sich manchmal am Anfang nicht wirklich versteht ;)
Ich denke, der kulturelle Austausch muss immer zwischen Menschen der jeweiligen Nation passieren, nicht zwischen von Österreichern gelebtem japanischem Klischees und österreichischen Menschen....
Gürteltier
11-05-2011, 15:02
Yep. Bekanntlich gibt es bei interkulturellen Lehrveranstaltungen oft ein Disziplinproblem. Mae Geri schafft Ruhe.
Absolut. Läßt sich alles einprügeln. Insbesondere das klassische Sempai-Kohai-System beruht auf intensivem Durchprügeln der Anfänger. Kann man sehr schön durchexerzieren und für alle mal nachfühlbar machen.
Absolut. Insbesondere ständige leichte Treffer in Vitalpunkte machen das Schmerzempfinden mehr so bansaiig. Man weiß, was kommt, man resigniert, man läßt sich prügeln. Sehr japanisch. Sehr traditionell japanisch.
Nebenbei liefert die Vitalpunktstimulation herrlich schmerzhafte Methoden gegen Nasenbluten, Hämatome, Hirnvernebelung und andere Nebenwirkungen des Karate.
Kaum. Weiß ja kaum noch jemand, wofür Kata eigentlich gut ist, was drinsteckt.
Man könnte höchstens die große Ähnlichkeit zu den Solo-Formen chinesischer Schulen aufzeigen und mit Verweis auf die chinesischen Wurzeln des Te den starken chinesischen Einfluß in Okinawa demonstrieren.
Jain. Auf der einen Seite braucht man gerade bei unsportlichen Bewegungslegasthenikern äußerst viel Vertrauen in das nicht vorhandene Distanzgefühl. Andererseits kann gerade bei Mae Geri eine versehentlich richtig gewählte Distanz dem einen oder anderen zu einer respektvollen japanischen Verbeugung verhelfen.
Aber bei intensivem Ausüben über längere Zeit - Ich weiß nicht, ob ich einem Partner vertrauen kann, der ständig darauf trainiert, sein Ziel nicht zu treffen...
Selbstverständlich.
Vorher: "Karate isn Witz, die fuchteln nur um und können nix."
Nachher: "Mae Geri durch den Solar Plexus knallhart in die Wirbelsäule rein! Voll genial, Alda! Probier ich morgen an Ali aus!"
Kleiner Kurs in Japanisch zum Beispiel.
Oi Tsuki auf die Brustwarze hilft beim Verbeugen.
Gibs zu. Mae Geri ist Deine Tokui Waza.
Zum Thema :
Welche Schulform, welches Alter, welcher Rahmen, wie intensiv von Seiten der Schulleitung "beworben", welche Erwartungshaltung kannst Du selber vorher schaffen (persönliche Vorstellung in Aula bis zu Infozettel, denkeiner richtig liest)
Über 1-3 Stunden läßt sich der Neuheitseffekt halten, dann setzen die Gruppenprozesse ein. Gerade, wenn keine eingespielte Klasse unterrichtet
wird, sondern zusammengewürfelte Splittergruppen.
Gruss
GT
FireFlea
11-05-2011, 19:49
äh,...
das erste sind IM RAHMEN der kultur dominante erwartungshaltungen an das individuum bzgl. sittsamen verhaltens, nicht die kultur selbst!
und was bitteschön soll den eine "asiatische körperwahrnehmung" sein? haben alle asiaten die gleiche körperwahrnehmung? gibt es etwa eine gemeinsame "asiatische kultur" mit entsprechenden allgemeingültigen performanzen und embodyment-erfahrungen? ist DER japaner, so es ihn denn überhaupt gibt, die blaupause für DEN asiaten?
:ups:
Wenn du Klischees vermitteln willst, kein Problem.
Ganz genau. Was wissen denn die meisten Karatelehrer über japanische Kultur etc., doch auch nicht mehr als jeder andere, der mal einen Film über Japan gesehen hat. Abgesehen davon ist das Thema ohnehin schwierig - klar ticken die Uhren drüben ein bißchen anderes aber wenn wir hier von perfektionistischen, harmonischen und was weiß ich für Japanern reden ist das auch nichts anderes, wie der typische Lederhosen-Sauerkraut-Bier Deutsche. DEN Japaner gibt es nicht und schon gar nicht DEN Asiaten. ;)
Die Frage nach "dem" Japaner wurde nicht gestellt. Es geht um kulturelle, gesellschaftliche Unterschiede, mehr nicht.
FireFlea
12-05-2011, 05:48
Die Frage nach "dem" Japaner wurde nicht gestellt. Es geht um kulturelle, gesellschaftliche Unterschiede, mehr nicht.
Und da sind Verallgemeinerungen schwierig. Nicht alle Japaner streben nach Perfektionen, dienen der Gesellschaft oder lernen viel in der Schule. Natürlich gibt es Unterschiede und die kann man vorstellen. Aber nicht ala "die Japaner sind dies und das, machen dies und das und die Asiaten haben dies und das". Wie gesagt, das ist genau so als wenn man sagt die Deutschen sind alle ordentlich und fleißig und essen alle Kassler mit Sauerkraut.
Wie gesagt, das ist genau so als wenn man sagt die Deutschen sind alle ordentlich und fleißig und essen alle Kassler mit Sauerkraut.
Tun sie nicht? :D
Nein, schon klar. Aber der kulturelle Unterschied ist erkennbar - den an einem Beispiel in der Schule zu erklären und geschichtlich herzuleiten ist doch ne feine Sache.
martin.d
12-05-2011, 08:09
Nein, schon klar. Aber der kulturelle Unterschied ist erkennbar - den an einem Beispiel in der Schule zu erklären und geschichtlich herzuleiten ist doch ne feine Sache.
Das sehe ich auch so. Insbesondere stellt sich sogar die Vermutung, dass die Unterschiede zu Japan den Teilnehmenden signifikant mehr ins Auge stechen, als wenn man ein Projekt mit Franzosen / Italienern / Türken machen würde. Die gemachten Erfahrungen allerdings auf diese Länder im Sinne interkulturellen Lernens auszuweiten wäre dann allerdings deutlich leichter.
martin.d
12-08-2011, 16:10
Wen es interessiert: Hier eine schriftliche Ausarbeitung zu dem Thema:
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxtaWx0dXJuZXJzfGd4OjVhMWJj NWRiMmQzMjM3ZDY (https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxtaWx0dXJuZXJzfGd4OjVhMWJj NWRiMmQzMjM3ZDY)
Bitte beachtet, dass der Schwerpunkt nicht auf der Darstellung von Karate lag, sondern auf der Ausarbeitung des Interkulturellen Lernens, sodass zu diesem Zweck Karate stark vereinfacht (und somit machen wohl zu einseitig oder sogar falsch erscheinen mag) werden musste - dies soll nicht Bestandteil der Diskussion sein.
Karateka94
12-08-2011, 16:40
ich würds als lehrer nicht machen. dann laufen überall halbstarke rum, die erzählen sie hätten derbe die ahnung von karate, und hätten eigentlich schon nen meistergrad verdient -.-
FireFlea
12-08-2011, 19:26
Wen es interessiert: Hier eine schriftliche Ausarbeitung zu dem Thema:
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxtaWx0dXJuZXJzfGd4OjVhMWJj NWRiMmQzMjM3ZDY (https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxtaWx0dXJuZXJzfGd4OjVhMWJj NWRiMmQzMjM3ZDY)
Bitte beachtet, dass der Schwerpunkt nicht auf der Darstellung von Karate lag, sondern auf der Ausarbeitung des Interkulturellen Lernens, sodass zu diesem Zweck Karate stark vereinfacht (und somit machen wohl zu einseitig oder sogar falsch erscheinen mag) werden musste - dies soll nicht Bestandteil der Diskussion sein.
Hallo,
habs erstmal nur überflogen - werds demnächst nochmal genauer lesen. Aber meine vorher geäußerten Bedenken bleiben soweit. Karatetraining per se vermittelt keine interkulturelle Kompetenz im Bezug auf Japan, da viele Karate Lehrer schlicht und einfach ebenfalls nicht die nötige interkulturelle Kompetenz mitbringen, um diese vermitteln zu können.
Und noch eine kleine Anmerkung am Rande; Quellen wie bspw. Handel eignen sich meiner Meinung nach nicht, um in einer wissenschaftlichen Arbeit zum Thema jap./okin. Geschichte zitiert zu werden. ;)
The little Dragon
14-08-2011, 14:27
ich würds als lehrer nicht machen. dann laufen überall halbstarke rum, die erzählen sie hätten derbe die ahnung von karate, und hätten eigentlich schon nen meistergrad verdient -.-
Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Eher im Gegenteil. Ich denke wenn sich die Schüler mal genauer mit dem Karate beschäftigen und es auch selbst trainieren wird klar das es eigentlich gar kein "hokus pokus" ist und aus irgendwelchen "tricks" besteht, die, wenn man sie erstmal beherscht, einen zum superkämpfer machen.
Mir schien es bisher als glaubten die meisten Leute, Karate habe nur diese "Tricks" die nie funktionieren bis man erstmal ein richtiger Meister geworden ist und dann klappt auf einen Schlag alles.
Ob es zur besseren Kulturverständnis führt, wage ich zu bezweifeln. Man müsste schon einige theoretische Exkurse im Training vornehmen um wirklich etwas über die Gesellschaft oder die Geschichte Japans zu vermitteln. Zumindest würde ich nicht behaupten beim gewöhnlichen Training im Verein viel über die japanische Kultur zu lernen.
Grundsätzlich finde dieses "Projekt" sehr gut.
Wenn man Kultur mit vermitteln will muss man viel Theorie mit ins Training integrieren, allerdings sind die Leute dafür vielleicht aufnahmefähiger wenn man es nicht wie sonst in einem Hörsaal erzählt bekomment, sondern auch etwas körperliche Betätigung bei der ganzen Sache dabei ist.
Für das Karate ist es ( meiner Meinung nach ) auf jeden Fall förderlich. Die Schüler kommen damit in Kontakt und können aus erster Hand entdecken was Karate ist. Ich war früher auch stark durch die Medien beeinflusst und hatte die gleiche Meinung wie die meisten anderen auch, bis ich das erste mal im Training war. Ich war vorher sehr skeptisch ( "ach was, zuschlagen kann ich auch so" ) und habe es dann von der ersten Trainingsstunde an geliebt. Heute wünschte ich ich hätte früher angefangen. ( Und ich war nun wirklich kein Späteinsteiger :D )
Dragon
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.