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Vollständige Version anzeigen : Deeskalationstraining



Panther
11-05-2011, 22:58
Hallo Leute,

eine Frage - gehört Deeskalationstraining bei Euch zum Selbstverteidigungstraining?

Wenn ja, wie genau ist es bei Euch aufgebaut? Wie wird es trainiert?

DANKE

Heiko

mario63
11-05-2011, 23:13
In Krefeld wird regelmäßig über die verschiedenen Stufen der Vorkampfphase (Zielauswahl, Positionierung, Interview etc.) gesprochen. In diesem Zusammenhang erläutere ich natürlich auch die taktischen Optionen, den Konflikt im Vorfeld zu vermeiden.

Aber wenn der Konflikt einmal begonnen hat, trainieren wir nur noch eine Form der Deeskalation: Die eindeutige Aussage (Verbal und mit Körpersprache) "Noch einen Schritt und du fällst".:D

Gruß
Mario

jkrizzel
11-05-2011, 23:23
In Krefeld wird regelmäßig über die verschiedenen Stufen der Vorkampfphase (Zielauswahl, Positionierung, Interview etc.) gesprochen. In diesem Zusammenhang erläutere ich natürlich auch die taktischen Optionen, den Konflikt im Vorfeld zu vermeiden.

Aber wenn der Konflikt einmal begonnen hat, trainieren wir nur noch eine Form der Deeskalation: Die eindeutige Aussage (Verbal und mit Körpersprache) "Noch einen Schritt und du fällst".:D

Gruß
Mario

ihr würdet ernsthaft sagen: "wenn du mir näher kommst hau ich dich!"?
sagt ihr auch: "halt stop, ich mache kampfsport?" :p

Paul_Kersey
11-05-2011, 23:26
ihr würdet ernsthaft sagen: "wenn du mir näher kommst hau ich dich!"?
sagt ihr auch: "halt stop, ich mache kampfsport?" :p

Steht da: "Wenn du mir näher kommst hau ich dich" ?

Nein ;)

Es heißt: "Noch einen Schritt und du fällst!" :D

Panther
11-05-2011, 23:31
In Krefeld wird regelmäßig über die verschiedenen Stufen der Vorkampfphase (Zielauswahl, Positionierung, Interview etc.) gesprochen. In diesem Zusammenhang erläutere ich natürlich auch die taktischen Optionen, den Konflikt im Vorfeld zu vermeiden.


Hallo Mario,

sprecht Ihr nur darüber oder trainiert Ihr es auch? Und wenn, wie?

DANKE

Heiko

Panther
11-05-2011, 23:35
ihr würdet ernsthaft sagen: "wenn du mir näher kommst hau ich dich!"?
sagt ihr auch: "halt stop, ich mache kampfsport?" :p

Ich glaube er wollte damit nur sagen dass er dem anderen klar macht dass es keine gute Idee ist diese Grenze zu überschreiten.

Persönlich finde ich es besser mitzuteilen was ich will - meist meine Ruhe ;)

Brodala
12-05-2011, 07:21
Bei uns ist das ca. ein Drittel des konzeptualen Trainings, d.h. wenn man Attributtraining mal außen vor lässt und selbst da spielt es theoretisch mit rein.
Wir haben ja diese 3 D's (siehe meine Website), Detect, DEFUSE, Defend, und Defuse beinhaltet u.a. auch das, wonach du gefragt hast.

Ich möchte nich zu viel über konkrete Drills schreiben, weil ich das auch so direkt (zumindest online) nicht darf, aber was wir haben ist z.B.:

- Non Vioent Posture Matrix
- Choice Speech Training
- Stress Management & F.E.A.R. Management
- Pre Contact Cue Training, findet auch Anwendung bei Deeskalation/ Entschärfung über die NVP Matrix
- Primary Initiation Attack/ PIA Matrix
- Cycle Of Behavior
- ASAP Model
- Life Action Response Drills
... Alter, es sind noch paar mehr, aber ich bin gerade im Zug und schreib alles nur ausm Kopp.

Unterm Strich: ja, wir trainieren Deeskalation als ein Mittel der Entschärfung bestehender vorübergrifflicher Konflikte (den Begriff hab ich mir gerade selber ausgedacht, aber er klingt eigentlich ganz passabel).

Ein großes Motto bei uns ist, dass der, der Selbstschutz nur körperlich trainiert, auch im Ernstfall nur nach körperlichen Lösungen suchen wird bzw. nur in den körperlichen Lösungen (im allerbesten Fall) kompetent ist. Das ist EIN Grund, warum aus meiner Sicht MMA, MT, Boksn toll sind, aber nicht viel mit realistischem Selbstschutz, sondern nur mit Kämpfen zu tun haben.

Combat Base Hamburg
12-05-2011, 10:58
Spannendes Thema und mE extrem notwendig!

Ich unterrichte gerade eine Behörde in "Konfliktmanagement". Fürs reguläre Training wäre vieles aber zu viel!

Vll schreib ich später noch mehr dazu...

Gewaltfreie Grüße aus´m Norden
MO

Mr.Fister
12-05-2011, 11:01
Ein großes Motto bei uns ist, dass der, der Selbstschutz nur körperlich trainiert, auch im Ernstfall nur nach körperlichen Lösungen suchen wird bzw. nur in den körperlichen Lösungen (im allerbesten Fall) kompetent ist. Das ist EIN Grund, warum aus meiner Sicht MMA, MT, Boksn toll sind, aber nicht viel mit realistischem Selbstschutz, sondern nur mit Kämpfen zu tun haben.
gutes posting, wichtige punkte (nicht nur das gequotete, auch der rest). :halbyeaha

Mr.Fister
12-05-2011, 11:08
Spannendes Thema und mE extrem notwendig!

Ich unterrichte gerade eine Behörde in "Konfliktmanagement". Fürs reguläre Training wäre vieles aber zu viel!

unterrichtest du denn im regulären training eine "runtergekochte", d.h. für zivile selbstverteidiger angepasste version dieses behördenprogramms? oder fliessen deine erfahrungen daraus anderweitig in dein training ein?


Vll schreib ich später noch mehr dazu...
au ja, mach mal. :)

mario63
12-05-2011, 12:03
ihr würdet ernsthaft sagen: "wenn du mir näher kommst hau ich dich!"?
sagt ihr auch: "halt stop, ich mache kampfsport?" :p

Lach. Nein. Es geht darum, kongruent verbale und nonverbal klarzustellen, das man jederzeit bereit ist, seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen und keine passiven Demutshaltungen an den Tag legt.

Da die meisten ja nicht wirklich nach einem Gegner suchen (sonst würden sie das im Ring oder Cage tun), sondern nach einem Opfer, ist es meiner Meinung nach die effektivste Form der Deeskalation, gar nicht erst als Opfer in Betracht zu kommen.

Wurde man dann doch ausgeguckt wird, geht es darum, in eine für mich komfortable Distanz zu kommen. Gerne mit dem Satz: "Lass mich in Ruhe, ich will keinen Ärger" (oder irgedwas in der Art), aber nonverbal signalisiere ich: "Noch einen Schritt und DU bekommst gewaltigen Ärger, mein Freund." Das gilt es natürlich dann auch zu erfüllen :D

Und nein, abgesehen von Szenarios mit hot & cold assaults machen wir kein verbales Deeskalationstraining.

Gruß
Mario

Panther
12-05-2011, 12:25
Und nein, abgesehen von Szenarios mit hot & cold assaults machen wir kein verbales Deeskalationstraining.


Hallo Mario,

ich kann mir unter dem gerade nichts vorstellen - was ist das für ein Szenario?

DANKE

Heiko

krav maga münster
12-05-2011, 12:29
Hallo Leute,

eine Frage - gehört Deeskalationstraining bei Euch zum Selbstverteidigungstraining?

Wenn ja, wie genau ist es bei Euch aufgebaut? Wie wird es trainiert?

DANKE

Heiko

Ich meine du warst es Heiko, der vor einigen Jahren im FMA Unterforum, einen ähnlichen Thread aufgemacht hast und ich kann nur die selbe Antwort, wie damals geben.

Deeskalation, ob verbal wie auch nonverbal, ist ein vielschichtiges Thema.

In meiner Ausbildung für den privaten Sicherheitsbereich, haben wir sehr viel Zeit damit verbracht, jedoch auch da, das Thema eigentlich nur angekratzt

Daher unterrichte ich nicht explizit, die Deeskalation in meinem Training.

Gruß Markus

Karateka94
12-05-2011, 12:43
leider nicht...

Sven K.
12-05-2011, 14:51
Machen wir. Hauptsächlich in unseren SV-Kursen. "Häppchenweise" im
normalen Unterricht. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass die meisten
Anbieter zwar den Begriff nutzen aber nicht wirklich Ahnung oder den Willen
haben, das auch adäquat nahezubringen. Oft wird das Deeskalieren darauf
beschränkt, zu sagen "Lass das" und sich dann halt körperlich auseinander zu
setzen.

Ich glaube, es ist mittlerweile erwiesen, dass "Stresssituationen" in den
allermeisten Fällen, VOR einer körperlichen Auseinandersetzung, hätten
vermieden werden können. Ich gebe aber auch zu, dass es ein wirklich sehr
großes Spektrum umfasst. Psychologie, Wahrnehmung, Rhetorik,
Selbsteinschätzung, Opferverhalten, Täterverhalten, Kommunikation usw. usf.

Es gibt sehr viel schlechte Bücher/DVD zu dem Thema bzw. schneiden diese
das Thema höchsten mal an (z.B. "Gewaltfreie Kommunikation") haben aber
eben NICHT den Schwerpunkt eine körperliche Auseinandersetzung zu
vermeiden.
Es gibt aber auch einige gute "Perlen", die diesen Aspekt gut behandeln.

Meistens muss man sich aber fachübergreifend informieren und sachkundig
machen. Das kostet Zeit und Mühen.

mario63
12-05-2011, 15:40
Hallo Mario,

ich kann mir unter dem gerade nichts vorstellen - was ist das für ein Szenario?

DANKE

Heiko

Hallo Heiko,
ist im Grunde nix wildes:
cold Assault (kalter Anschlag): Unauffällige Annäherung des Täters mit Finten, wie z.B: "Ey, haste mal Feuer" und dann direkter Angriff.
hot Assault: mit vorgeplänkel wie Schubsen, rumbrüllen (Alda, ich mach dich fette kickbox :D) usw.
Die Schüler sollen hierbei lernen, aufmerksam zu sein und auf Körpersprache zu achten (cold assault) und über Distanzverhalten bzw. Präventivschläge (hot assault) Herr der Situation zu bleiben.
Im Grunde sind es Mini-Szenarien, die etwas mehr Leben ins Training bringen.:)

Gruß
Mario

Panther
12-05-2011, 18:02
Es gibt aber auch einige gute "Perlen", die diesen Aspekt gut behandeln.

Meistens muss man sich aber fachübergreifend informieren und sachkundig
machen. Das kostet Zeit und Mühen.

Hallo,

@Sven - spar uns doch allen etwas Mühen und sag uns was die "Perlen" sind?

@Mario - DANKE für die Erklärung

Sven K.
12-05-2011, 19:01
Hallo,

@Sven - spar uns doch allen etwas Mühen und sag uns was die "Perlen" sind?

@Mario - DANKE für die Erklärung

Es kommt halt darauf an, mit welchen "Erwartungen" man an die Geschichte geht und welche Vorkenntnis man hat. ;)

Kommunikative Deeskalation: Praxisleitladen zum Umgang mit aggressiven Personen im privaten und beruflichen Bereich: Amazon.de: Tim Bärsch, Marian Rohde: Bücher (http://www.amazon.de/Kommunikative-Deeskalation-Praxisleitladen-aggressiven-beruflichen/dp/3837054209/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1305221397&sr=1-1)

Gewalt im Griff 02. Deeskalations- und Mediationstraining.: Amazon.de: Judy Korn, Thomas Mücke: Bücher (http://www.amazon.de/Gewalt-Griff-02-Deeskalations--Mediationstraining/dp/3779920182/ref=sr_1_4?s=books&ie=UTF8&qid=1305221397&sr=1-4)
Hiervon gibt es drei Bände.

Das darf natürlich auch nicht fehlen. ;)
Das Ruge-Prinzip: Signale der Gewalt erkennen, Konflikte meistern, Zivilcourage zeigen!: Amazon.de: Michel Ruge: Bücher (http://www.amazon.de/Das-Ruge-Prinzip-erkennen-Konflikte-Zivilcourage/dp/3802537173/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1305221601&sr=1-1)

Das ist auch nicht schlecht. Ist aber Inhaltlich sehr dem ersten ähnlich. (Selber Autor ;))
Verhindern Sie Gewalt: Über 100 Anregungen zur Deeskalation: Amazon.de: Tim Bärsch: Bücher (http://www.amazon.de/gp/product/3839109485/ref=s9_simh_gw_p14_d0_i3?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-2&pf_rd_r=11F9B4FBFX414CTQ3S3D&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375173&pf_rd_i=301128#reader_3839109485)

Der hat auch ein Buch mit "Übungen" draußen.
125 Übungen zur Gewaltprävention: Das Praxisbuch für Anti-Gewalt- und Deeskalationstrainings: Amazon.de: Tim Bärsch: Bücher (http://www.amazon.de/gp/product/3842357133/ref=s9_simh_gw_p14_d0_i4?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-2&pf_rd_r=10ETMMEFYQMEHEZR6F78&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375173&pf_rd_i=301128)

Kann man aber nur bedingt einsetzen.

Das geht zwar speziell um die Schule. Ist aber sonst auch recht interessant,
da hier auch "Fälle" aufgezeigt und analysiert werden.
Gibt aber einen sehr schönen Einblick über die Entstehung von Gewalt und
liefert "Zahlenmaterial". Sind auch verschiedene Autoren.
Gewalt an Schulen: Analyse und Prävention: Amazon.de: Wolfgang Melzer: Bücher (http://www.amazon.de/Gewalt-Schulen-Pr%C3%A4vention-Wolfgang-Melzer/dp/3898069389/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1305222344&sr=1-2)

Dann kann man auch noch die Bücher der Akademie Villigst (http://www.gewaltakademie.de/) bestellen.
Viele Rollenspiel und Übungen zum Thema Gewalt und Rassismus.
Aber eher für den Umgang mit Kindern und Jugendliche gedacht. So mit
"Wahrnehmungsspiele" und so. ;)


Dann gibt es noch etliche Psychologiebücher, die die Thematik teilweise
anschneiden. Ebenso wie Büchern über Rhetorik, Verhaltensforschung,
Kommunikation, Forensische Anthropologie usw.

Wie ich schon sagte: Es gibt nicht DAS Deeskalationsbuch. Es ist immer ein
Puzzle, welches man sich zusammensuchen muss. ;)

Ohne scheiß! Ich würde auch ein Abo der "Psychologie Heute" empfehlen.
Oder wenigstens ab und an mal am Kiosk das Inhaltsverzeichnis durchschauen.
Dann gibt es auch ab und an "Spezialausgaben" von Magazinen (GEO usw.)
Die befassen sich auch damit. Da erfährt man dann mal aus "erster Hand"
und -am Beispiel der DVD "Gut und Böse" von GEO- mit einer Doku, wie die
Täter ticken und wie z.B. Psychologen mit Tätern arbeiten.
Finde ich super interessant. ;)

Panther
12-05-2011, 19:27
Vielen DANK Sven:)

Linus
12-05-2011, 22:16
Zum Thema Körpersprache gibt es sehr gute Bücher von Samy Molcho

Literatur und Videos (http://www.samy-molcho.at/luv.htm)

Combat Base Hamburg
12-05-2011, 22:17
Die von Sven genannten Bücher von Bärsch und Ruge kann ich auch weiterempfehlen. Die von ihm als "schlecht" gekennzeichnete Bücher der "Gewaltfreie Kommunikation (GFK)" kann ich hingegen nur jedem ans Herz legen. Allerdings muss man sich -trotz der Einfachheit dieser Methode- sehr intensiv mit der "inneren Haltung", die dieser Methode zugrunde liegt auseinandersetzen. Nur "ein Buch lesen" reicht da nicht!

Ich hab damit schon sowohl an der Tür als auch in Nothilfe- und Pre-SV-Situationen grossen Erfolg gehabt. Abgesehen davon hat sie mein Leben um einiges friedlicher gemacht... ;)

Neben der GFK nutze und unterrichte ich auch noch Aspekte aus: Harvard-Konzept, NLP, WingWave, Konfrontative Pädagogik und diversen (zum Teil antiken) Weisheitslehren

Peaceful Greets
MO

Linus
13-05-2011, 00:29
Die von ihm als "schlecht" gekennzeichnete Bücher der "Gewaltfreie Kommunikation (GFK)" kann ich hingegen nur jedem ans Herz legen. Allerdings muss man sich -trotz der Einfachheit dieser Methode- sehr intensiv mit der "inneren Haltung", die dieser Methode zugrunde liegt auseinandersetzen. Nur "ein Buch lesen" reicht da nicht!

MO

Meinst du GFK nach Rosenberg? Das habe ich auch gelesen und finde es nicht so leicht umzusetzen, insbesondere bei sehr aggressiven Personen halte ich diese Methode für zu gewagt.

Gruß aus dem Ruhrgebiet

Combat Base Hamburg
13-05-2011, 11:14
Meinst du GFK nach Rosenberg? Das habe ich auch gelesen und finde es nicht so leicht umzusetzen, insbesondere bei sehr aggressiven Personen halte ich diese Methode für zu gewagt.

Gruß aus dem Ruhrgebiet

Gibt´s ne andere GFK? ;)

Wie geschrieben: Einmal lesen reicht nicht! ;)

In der GFK gibt es ein "Wut-Modell" mit dem man sehr gut gerade solche "Klienten" erreichen kann.

Ich würde jedem empfehlen, mal ein WE-Seminar zu besuchen und in diesem Zusammenhang solche "Bedenken" zu äussern. Das ist dann das geeignetere Setting als hier.

Gewaltfreie Grüße
MO :)

Sven K.
13-05-2011, 13:55
GFK ist in meinen Augen NICHTS für die Straße. Die eigentliche Intention von
Rosenberg erfordert zwingend eine Beziehung. Diese ist aber eben in den
allermeisten Fällen gar nicht gegeben. Auch fordert sie das "Mitarbeiten" des
Aggressors. Komischerweise gibt es "Trillionen Trainer" nach Rosenberg aber
nur ne Handvoll "autorisierte" Vertreter. :rolleyes: Ich glaube kaum, das die alle
drüben waren und sich dort schulen lassen haben. Oder warst Du dort @WuWei-MO?

Ich lasse mich aber gerne überzeugen. Falls es also irgendwelche Quellen/Belege gibt.

Auch einige anerkannte Fachleute bemängeln die Untauglichkeit für die Straße.
Das ist also nicht auf meinem Mist gewachsen.

Zu NLP sage ich jetzt mal nichts. :rolleyes:

Paul_Kersey
13-05-2011, 14:57
Zu NLP sage ich jetzt mal nichts. :rolleyes:

Da bin ich aber froh. Danke! :cool:

Sven K.
13-05-2011, 15:19
Da bin ich aber froh. Danke! :cool:

Auch Practitioner? :rolleyes:

Linus
13-05-2011, 15:28
Gibt´s ne andere GFK? ;)

Wie geschrieben: Einmal lesen reicht nicht! ;)

In der GFK gibt es ein "Wut-Modell" mit dem man sehr gut gerade solche "Klienten" erreichen kann.

Ich würde jedem empfehlen, mal ein WE-Seminar zu besuchen und in diesem Zusammenhang solche "Bedenken" zu äussern. Das ist dann das geeignetere Setting als hier.

Gewaltfreie Grüße
MO :)

Vielleicht lernen wir uns mal kennen und dann können wir mal unsere Gedanken und Erfahrungen austauschen.

Gruß aus Ruhrgebiet

Combat Base Hamburg
13-05-2011, 20:18
Vielleicht lernen wir uns mal kennen und dann können wir mal unsere Gedanken und Erfahrungen austauschen.

Gruß aus Ruhrgebiet

Ja gerne! :) Vll treibt Dich ja mal was nach Hamburg? Dann können wir unseren Austausch mit ner Peacemaker-Kiez-Tour verbinden! In der Praxis ist es am überzeugendsten! ;)

Gruß ins Ruhrgebiet
MO

Combat Base Hamburg
13-05-2011, 20:55
GFK ist in meinen Augen NICHTS für die Straße. Die eigentliche Intention von
Rosenberg erfordert zwingend eine Beziehung. Diese ist aber eben in den
allermeisten Fällen gar nicht gegeben. Auch fordert sie das "Mitarbeiten" des
Aggressors.

Das die GFK nix für Dich ist, glaube ich Dir! Ist ok für mich. Gleichwohl ich überrascht bin, dass Du schreibst, dass zwingend eine Beziehung und die "Mitarbeit" des Aggressors erforderlich ist. Da bin ich mir nicht klar, ob ich Dich richtig verstehe, denn ich bin da anderer Meinung. Kannst Du das bitte ausführen?


Komischerweise gibt es "Trillionen Trainer" nach Rosenberg aber
nur ne Handvoll "autorisierte" Vertreter. :rolleyes: Ich glaube kaum, das die alle
drüben waren und sich dort schulen lassen haben. Oder warst Du dort @WuWei-MO?

Ja, es ist wirklich erstaunlich, dass gerade in Deutschland die GFK so unglaublichen Erfolg feiert! :) Mit Autorisierung meinst Du sicher die CNVC-Trainerzertifizierung, oder? Hier ist seit Jahren ein Umdenkprozess erfolgt, der die Zertifizierung dezentralisiert hat. Das hat vier (!) Jahre gedauert. War offensichtlich keine Notwendigkeit! Rosenberg ist da ganz im Vertrauen! ;) Auch hat eine Zertifizierung nicht nur Vorteile, so dass viele darauf verzichten. Hier jetzt aber Einzelheiten über diese Internas zu schreiben würde zu OT sein. Meine Trainer-Ausbildung erfolgte über ein Jahr (2006) bei einem deutschen und von Rosenberg ausgebildeten GFK-Urgestein: Klaus-Dieter Gens, eine "Meister-Giraffe"! :)


Ich lasse mich aber gerne überzeugen. Falls es also irgendwelche Quellen/Belege gibt.

Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, welche GFK-Vorbildung Du hast? Viel scheinst Du Dich nicht mit dieser Methode/Haltung beschäftigt zu haben, denn sonst würden Dir zahlreiche in den Büchern von Rosenberg & Co genannten Beispiele einfallen. Rosenberg und viele seiner Schüler und Schüler-Schüler (einschl. mir ;) ) haben in unzähligen (Hochstress-)Krisen die GFK unter Beweis gestellt.


Auch einige anerkannte Fachleute bemängeln die Untauglichkeit für die Straße.
Das ist also nicht auf meinem Mist gewachsen.

Hmmm...also kennst DU die GFK tatsächlich nicht so gut und verlässt Dich auf Aussagen anderer?! Wer sind denn diese "Fachleute" und welche GFK-Vorbildung haben die?
Nochmal: Für mich (und viele anderer) funktioniert die GFK, was ich auch schon dutzendfach unter Beweis gestellt habe!

Kannst Du das annehmen, auch wenn die GFK vordergründig für DICH nicht funktioniert?


Zu NLP sage ich jetzt mal nichts. :rolleyes:

Warum nicht? Gehe ich recht in der Annahme, dass NLP im Deeskalationsmanagement Deiner Ansicht nach keinen Platz hat?? Es würde mich schon sehr interessieren, warum Du das glaubst, wenn Du das glaubst! Also: Nur zu... Bin gespannt!

Peace
MO

Sven K.
14-05-2011, 08:32
@WuWei-MO

heute wird es eng. Ich gebe gleich einen SV-Kurs mit Deeskalationstraining. ;)

Eventuell schreibe ich morgen etwas dazu.

Boxerjugend
14-05-2011, 09:19
Deeskalation hmm. kommt glaub ich drauf an, wie weit der Eskalierende von dem Deeskalator weg steht.

Ansonsten höflich sein, gepflegte Sprache wählen, langsam aber betont laut sprechen. Reife und Sicherheit ausstrahlen.

Hände zum Gestikulieren benutzen, Hände oben , aber Entschlossenheit signalierende Stellung der Hände halten.

Den Eskalierenden anstrengen, z.B ihn bitten das er sich wiederholen soll, weil der Deeskalator ihn akkustisch nicht verstanden hat.

Deswegen auch langsam reden, je mehr Zeit vergeht desto weniger wird seine Aggresion. Und aber auch einpaar Meter weiter wegstehen von ihm,
um Affekthandlungen vorzubeugen.

So in die Richtung würd ichs machen.

Und diese Information ist kostenlos ;)

Panther
14-05-2011, 10:31
Den Eskalierenden anstrengen, z.B ihn bitten das er sich wiederholen soll, weil der Deeskalator ihn akkustisch nicht verstanden hat.

So was kann z.B. meiner Meinung nach auch die Eskalation auslösen - nach dem Moto - wie Du verstehst mich nicht, dann muss ich wohl eine deutlich andere Sprache (nonverbal) nehmen.

Boxerjugend
14-05-2011, 15:05
So was kann z.B. meiner Meinung nach auch die Eskalation auslösen - nach dem Moto - wie Du verstehst mich nicht, dann muss ich wohl eine deutlich andere Sprache (nonverbal) nehmen.

Joa kann sein, aber man soll ja eh paar Meter weg stehen, da kann man ja annhemen das man nich alles hört, vermute ich mal.
Und wenn er aggressiv wird, dann muss er ja schon ne Hemmschwelle überschreiten, das er dich wegen sowas angreift.
Und 2. er muss noch ne Distanz von paar Metern überbrücken.

Er muss praktisch 2 Hürden überwinden , das macht Affekthandlungen äusserst unwahrscheinlich und bietet ne Chance das seine Aggression verpufft.

Angemerkt, bin nur ein armer Boxer, gibt sicher Sachkundigere.

JuanJuan
15-05-2011, 18:07
Auch Practitioner? :rolleyes:

Willkommen im Club!

Das Thema Konfliktmanagement und Gewaltprävention ist für mich sehr interessant.

Meine persönliche Erfahrung war, dass NLP einen da so garnicht weiterbringt.

Combat Base Hamburg
15-05-2011, 19:28
Willkommen im Club!

Das Thema Konfliktmanagement und Gewaltprävention ist für mich sehr interessant.

Meine persönliche Erfahrung war, dass NLP einen da so garnicht weiterbringt.

NLP ist ein Sammelsurium von sehr vielen Formaten und Kommunikationstechniken. Was konkret hast Du mit welcher Vorbildung ausprobiert und als Nichtwirksam erkannt?

Beste Grüße
MO

Linus
16-05-2011, 08:51
Ja gerne! :) Vll treibt Dich ja mal was nach Hamburg? Dann können wir unseren Austausch mit ner Peacemaker-Kiez-Tour verbinden! In der Praxis ist es am überzeugendsten! ;)

Gruß ins Ruhrgebiet
MO

Danke für das Angebot. Sollte ich dieses Jahr noch mal nach HH fahren, werde ich mich melden.

Gruß in den Norden

Cyankali
16-05-2011, 16:31
Man muss sein Umfeld und den Gegenüber einfach "lesen". Wenn jm., dir richtig auf die Schnauze hauen will und kein Sprücheklopfer ist, hilft eigentlich nichts mehr, außer das irgendein Freund einspringt, der euch beide kennt. Also hätte man schon vorher so jm. aus dem Weg gehen müssen. Da hilft auch kein Herumgefuchtel oder sonstiges Beschwichtigen mehr. Die Positionieren sich ebenfalls ganz unauffällig und lassen dich im Glauben, dass dein Deeskalationsprogramm wirkt. Die sind zwar doof, aber was Prügel angeht, auch nicht völlig.

JuanJuan
17-05-2011, 20:31
@WuWei-MO

heute wird es eng. Ich gebe gleich einen SV-Kurs mit Deeskalationstraining. ;)

Eventuell schreibe ich morgen etwas dazu.

Ich wollte das Thema nochmal aufgreifen, da es für mich sehr wichtig und essenziell im täglichen Leben ist.
Wenn ich abends weggehe, dann sehe ich immer mehr Leute, die recht aggressiv auftreten. Ob sie´s dann auch wirklich sind, oder nur ne große Klappe haben ihren Freunden imponieren wollen, sei mal dahingestellt.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich durch Kampfsport eher in der Lage bin, "draufzuhauen" (aber um es gleich vorwegzunehmen: NEIN, ich bin kein Schlägertyp!), als den Konflikt schon in der Vorkampfphase zu lösen.
Jedoch behaupte ich mal, dass Gewalt nur in den wenigsten Situation notwendig ist.

Kennt ihr gute Seminare oder Workshops zu dem Thema Konfliktmanagement und Selbstbehauptung?
Vor allem wo auch strassentaugliche Methoden gelehrt werden.


@MO: Werd dir noch antworten bzgl NLP. War etwas beschäftigt die letzten Tage.

123keilerei
18-05-2011, 11:32
Hallo Leute,
eine Frage - gehört Deeskalationstraining bei Euch zum Selbstverteidigungstraining?

Wenn ja, wie genau ist es bei Euch aufgebaut? Wie wird es trainiert?

DANKE

Heiko


Bei uns ist sie regelmäßiger Bestandteil *jedes* Trainings.
Wie es trainiert wird, würde den Rahmen eines Threads sprengen, würde ich sagen, grundsätzlich aber ein paar Bemerkungen dazu:

a) ungünstig: dem Aggressor Befehle geben (bsp. "Beruhig dich", "Komm runter" uä.)
b) ungünstig: beleidigen oder drohen
c) ungünstig: aggressive Körpersprache (dazu gehören auch Kampfstellungen)
d) ungünstig: NICHT auf eventuelle Bemerkungen des Aggressors eingehen

Das fällt mir auf die Schnelle ein.

jkrizzel
18-05-2011, 11:53
Bei uns ist sie regelmäßiger Bestandteil *jedes* Trainings.
Wie es trainiert wird, würde den Rahmen eines Threads sprengen, würde ich sagen, grundsätzlich aber ein paar Bemerkungen dazu:

a) ungünstig: dem Aggressor Befehle geben (bsp. "Beruhig dich", "Komm runter" uä.)
b) ungünstig: beleidigen oder drohen
c) ungünstig: aggressive Körpersprache (dazu gehören auch Kampfstellungen)
d) ungünstig: NICHT auf eventuelle Bemerkungen des Aggressors eingehen

Das fällt mir auf die Schnelle ein.

was machst du stattdessen?
sollte man die äußerungen/ beleidigungen kommentieren?
also einen art befehlston ala " lass mich in ruhe, fass mich nicht an...." muss doch drin sein.
kommt doch auch nicht gut rüber, wenn man zum bittsteller wird?!

123keilerei
18-05-2011, 12:14
sollte man die äußerungen/ beleidigungen kommentieren?


Kommentieren eher nicht, eher "drauf eingehen" im Sinne von ernstgemeinten Antworten, die NICHT "frech" sind und eher Mitleid oder Verständnis auslösen. Das ist natürlich kein Rezept, das immer paßt, aber sehr, sehr oft.


also einen art befehlston ala " lass mich in ruhe, fass mich nicht an...." muss doch drin sein.


Das ist eher empfehlenswert, wenn du in einer Machtposition (Türsteher uä) bist. Wenn nicht, dann könnte genau dieser so oft propagierte Befehlston genau das Gegenteil bewirken und eskalieren; dann ist als nächstes vielleicht ein Messer im Spiel, das der Typ nie gezogen hätte, wenn dein Ton anders gewesenn wäre.

Probier's aus: Du bist der Aggressor, und du steigerst dich richtig rein. Dein Trainingspartner spielt das Opfer. Und du gehst voll in die Aggression, richtig massiv, schubst, schreist, das ganze Programm. Und dein Opfer schlägt dann Befehlston an. Ich kann dir aus unserer Erfahrung sagen, daß die Aggressoren in mindestens 9 von 10 Fällen *AUSTICKEN*, weil das ********* von Opfer es gewagt hat, die Fresse aufzumachen. Probier's aus, und ziehe deine eigenen Schlüsse.


kommt doch auch nicht gut rüber, wenn man zum bittsteller wird?!


Doch, meistens eben schon!
Es gibt ganz aktuelle Untersuchungen, die das wiederum belegen. Alleine die beschwichtigende Geste (Hände oben, Handflächen nach vorne, klassischer Fence) bewirkt im Aggressor eine *Reaktionsverlangsamung*. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Alle Ergebnisse weisen darauf hin, daß Deeskalation mit Stimme und Körpersprache sehr wirksam ist. Das heißt nicht, daß sie immer funktioniert, aber die Rate ist sehr hoch.

Paul_Kersey
18-05-2011, 14:09
Doch, meistens eben schon!
Es gibt ganz aktuelle Untersuchungen, die das wiederum belegen. Alleine die beschwichtigende Geste (Hände oben, Handflächen nach vorne, klassischer Fence) bewirkt im Aggressor eine *Reaktionsverlangsamung*. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Alle Ergebnisse weisen darauf hin, daß Deeskalation mit Stimme und Körpersprache sehr wirksam ist. Das heißt nicht, daß sie immer funktioniert, aber die Rate ist sehr hoch.

Mal davon abgesehen dass ich einige deiner Tipps (aus eigener realer / nicht Trainings Erfahrung) durchaus abenteuerlich finde, würden mich mal diese "aktuellen Untersuchungen" interessieren.

Wäre nett wenn du dazu Quellen und Infos bereitstellen könntest! ;)

Sven K.
18-05-2011, 14:23
Zu den von @123keilerei noch folgende Tipps.

Leise aber ruhig (bestimmt) reden. Hat den Vorteil, das der Aggressor zuhören muss und seine eventuell umstehenden Kumpels nicht/schlecht mithören können. Das bietet eventuell Zeitfenster für Reaktionen. (Drauf oder Weg).

Nie herablassend reden !

Der größte Aggressionsgrund ist "Schmach".

Keine "hochgestellte" Sprache verwenden. Also z.B, Fremdworte vermeiden. Zum einen kann es -bei Nichtverstehen- missinterpretiert werden zum anderen kann es auch wieder den "Klassenunterschied" hervorheben, der wiederum Aggressionen freisetzten kann.

Nie direkt in die Augen schauen. Entweder neben den Kopf schauen oder zwischen die Augenbrauen.

Sven K.
18-05-2011, 14:24
Mal davon abgesehen dass ich viele deiner Tipps (aus eigener realer / nicht Trainings Erfahrung) durchaus abenteuerlich finde, würden mich mal diese "aktuellen Untersuchungen" interessieren.

Wäre nett wenn du dazu Quellen und Infos bereitstellen könntest! ;)

Das ist pure Psychologie. Einfach mal entsprechende Lektüre lesen. Bücher und Magazine habe ich ja schon genannt. ;)

Paul_Kersey
18-05-2011, 14:32
Das ist pure Psychologie. Einfach mal entsprechende Lektüre lesen. Bücher und Magazine habe ich ja schon genannt. ;)

(fragwürdige) Allgemeinplätze (oft eigener Machart) trifft es eher ;)

Daher meine Frage nach direkten Quellen und Belegen.

Sven K.
18-05-2011, 14:48
(fragwürdige) Allgemeinplätze (oft eigener Machart) trifft es eher ;)

Daher meine Frage nach direkten Quellen und Belegen.

Naja. Es ist ja wie eigentlich immer.

Man hat SEINE Fachleute, denen man glaubt. Andere habe andere Fachleute, denen sie glauben. :D
Ich denke, ich glaube eher den Fachleuten, die sich tagtäglich mit GENAU diesen Fragen auseinandersetzen und/oder wissenschaftlich untersuchen und in diesem Bereich arbeiten.

Genannt hatte ich sie ja schon. ;)

Paul_Kersey
18-05-2011, 14:58
Naja. Es ist ja wie eigentlich immer.

Man hat SEINE Fachleute, denen man glaubt. Andere habe andere Fachleute, denen sie glauben. :D
Ich denke, ich glaube eher den Fachleuten, die sich tagtäglich mit GENAU diesen Fragen auseinandersetzen und/oder wissenschaftlich untersuchen und in diesem Bereich arbeiten.

Genannt hatte ich sie ja schon. ;)

Jo, aber DU warst doch auch gar nicht gefragt Sven. ;)

Aber wenn schon kommt: "Es gibt aktuelle Untersuchungen..." dann fänds ich gut die Allgemeinheit daran teilhaben zu lassen, Links, Quellen und Literaturhinweise zur Verfügung zu stellen, soweit vorhanden.

Völlig unerheblich ob das nun "meine" oder "seine" oder "deine" Fachleute sind. :rolleyes:

Sven K.
18-05-2011, 15:03
Jo, aber DU warst doch auch gar nicht gefragt Sven. ;)

Aber wenn schon kommt: "Es gibt aktuelle Untersuchungen..." dann fänds ich gut die Allgemeinheit daran teilhaben zu lassen, Links, Quellen und Literaturhinweise zur Verfügung zu stellen, soweit vorhanden.

Völlig unerheblich ob das nun "meine" oder "seine" oder "deine" Fachleute sind. :rolleyes:

Ja. OK. Ich sah mich nur angesprochen, weil ich eine ähnliche Sicht habe und mir einbilde ähnliche(oder gleiche) Quellen zu kennen. Das Problem ist immer das doofe Rumgesuche, bis man in jahrealten Magazinen die Quellen wiederfindet. :D


*Edit* Sage doch mal was genau du belegt haben möchtest. Ich könnte dann mal schauen ob ich was dazu finde.

123keilerei
18-05-2011, 15:54
(fragwürdige) Allgemeinplätze (oft eigener Machart) trifft es eher ;)

Daher meine Frage nach direkten Quellen und Belegen.

Ich werde nicht mit dir diskutieren, da ist mir die Zeit zu schade.
Du verlangst Beweise. Gut. Beispielsweise hier: Fear fosters flight: A mechanism for fear contagion when perceiving emotion expressed by a whole body (http://www.pnas.org/cgi/reprint/0407042101v1?hits=10&FIRSTINDEX=0&FULLTEXT=gelder&SEARCHID=1100982971623_2819&gca=pnas%3B0407042101v1&gca=pnas%3B99%2F6%2F4121&)

Paul_Kersey
18-05-2011, 16:06
Ich werde nicht mit dir diskutieren, da ist mir die Zeit zu schade.
Du verlangst Beweise. Gut. Beispielsweise hier: Fear fosters flight: A mechanism for fear contagion when perceiving emotion expressed by a whole body (http://www.pnas.org/cgi/reprint/0407042101v1?hits=10&FIRSTINDEX=0&FULLTEXT=gelder&SEARCHID=1100982971623_2819&gca=pnas%3B0407042101v1&gca=pnas%3B99%2F6%2F4121&)

Ich hatte auch nicht um eine Diskussion gebeten ;)

Danke

jkrizzel
18-05-2011, 16:33
Zu den von @123keilerei noch folgende Tipps.

Leise aber ruhig (bestimmt) reden. Hat den Vorteil, das der Aggressor zuhören muss und seine eventuell umstehenden Kumpels nicht/schlecht mithören können. Das bietet eventuell Zeitfenster für Reaktionen. (Drauf oder Weg).

verstehe ich nicht ganz. ich würde es als unvorteilhaft erachten, wenn der aggressor probleme hat mich zu verstehen.


Nie herablassend reden !

Der größte Aggressionsgrund ist "Schmach".

leuchtet ein.


Keine "hochgestellte" Sprache verwenden. Also z.B, Fremdworte vermeiden. Zum einen kann es -bei Nichtverstehen- missinterpretiert werden zum anderen kann es auch wieder den "Klassenunterschied" hervorheben, der wiederum Aggressionen freisetzten kann.

auch das ist klar.

also ich denke, ich verstehe schon den ansatz. aber vermittelt das nicht eher eine art opferhaltung?! fährt man nicht bei leuten, die einfach nur ein opfer wollen, besser mit klaren ansagen?

Paul_Kersey
18-05-2011, 16:54
verstehe ich nicht ganz. ich würde es als unvorteilhaft erachten, wenn der aggressor probleme hat mich zu verstehen.


Schön, einer merkts! Danke ;)


also ich denke, ich verstehe schon den ansatz. aber vermittelt das nicht eher eine art opferhaltung?! fährt man nicht bei leuten, die einfach nur ein opfer wollen, besser mit klaren ansagen?

So siehts aus!

Deeskalation beginnt nicht erst zum Zeitpunkt der Konfrontation mit Gewalt sondern schon vorher.

Wir nennen das präventiven Selbstschutz und der ist sehr klar umrissen.

Täter suchen Opfer, das ist eine sehr klare Sache.
Wenn ich jetzt als Deeskalationsstrategie die Handlungsweise verfolge leise zu sprechen, unterwürfig / mitleiderheischend zu sprechen und mich zu verhalten, führt das in aller Regel auch zu einem unterwürfigen Habitus.

Wir wollen aber doch das genaue Gegenteil erreichen: Wir wollen potenzielle Opfer zu "Nicht-Opfern" machen.

Und nur ein "Nicht-Opfer" kann sich auch wirklich deeskalierend und nicht nur unterwürfig verhalten, im vollen Bewußtsein dass zur Deeskalation immer zwei gehören und das Gegenüber sich oft genug gar nicht deeskalieren lassen will.

Target Hardening ist das Schlagwort:

Sich selbst unattraktiv für Übergriffe und Täter machen durch selbstbewußtes und aufmerksames Verhalten und Auftreten.

"Bauch rein - Brust raus - Kopf hoch" sozusagen.

Im Falle der direkten Deeskalation:

- Klar und verständlich sprechen

Dazu gehört auch eine gewisse Lautstärke die Entschlossenheit signalisiert, was viel eher zur Deeskalation führt als Mitleid erregen zu wollen und gleichzeitig geeignet ist um andere auf die Situation aufmerksam zu machen.

- höflich aber bestimmt

Nicht Duzen, nicht im Niveau absinken
Klar sagen was man nicht will

- nicht herablassend

Nicht den Schlaumeier oder Scheriff spielen
Keine Bemerkungen über sozialen oder ethnischen Hintergrund

- nicht argumentieren

Es gibt keinen Grund für Rechtfertigung oder Diskussion. Dadurch verliert man auch den Fokus und wird unaufmerksam

Man mag da anderer Meinung sein, aber jemandem zu empfehlen sich bloß ruhig und Mitleiderregend zu verhalten halte ich für äußerst fragwürdig und in keiner Weise der Realität von gewaltsamen Übergriffen Rechnung tragend.

Stickman
18-05-2011, 17:05
aber jemandem zu empfehlen sich bloß ruhig und Mitleiderregend zu verhalten halte ich für äußerst fragwürdig und in keiner Weise der Realität von gewaltsamen Übergriffen Rechnung tragend.

So verkehrt finde ich das jetzt überhaupt nicht...wenn man dieses Verhalten in bestimmten Situationen an den Tag legt.....können sich durchaus Vorteile daraus ziehen lassen. :)

Paul_Kersey
18-05-2011, 17:11
So verkehrt finde ich das jetzt überhaupt nicht...wenn man dieses Verhalten in bestimmten Situationen an den Tag legt.....können sich durchaus Vorteile daraus ziehen lassen. :)

Du meinst "Das dümmste Schaf der Welt" spielen ? ;)

Mag ab und an ne Option sein, ist für mich aber grundsätzlich was anderes als die Strategie zu verfolgen beim Gegenüber Mitleid erregen zu wollen.

Die Mehrheit derjenigen die Gewalt ausüben tun dies zur Selbstbestätigung und geilen sich geradezu am Opferverhalten des anderen auf.

So lange also nicht wirklich Top Skills in Punkto SV, gepaart mit einer "röberschen Entschlossen- und Rücksichtslosigkeit" vorhanden sind, würde ich auch vom "dummen Schaf" abraten.

Man muss doch im Blick behalten was bei den meisten Menschen erreichbar und umsetzbar ist und was sich unterstützend in den Aufbau einer "Nicht-Opfer" Persönlichkeit einbinden läßt.

Mr.Fister
18-05-2011, 17:11
So verkehrt finde ich das jetzt überhaupt nicht...wenn man dieses Verhalten in bestimmten Situationen an den Tag legt.....können sich durchaus Vorteile daraus ziehen lassen. :)
sehe ich auch so. :cool:

Sven K.
18-05-2011, 17:14
verstehe ich nicht ganz. ich würde es als unvorteilhaft erachten, wenn der aggressor probleme hat mich zu verstehen.

leuchtet ein.

auch das ist klar.

also ich denke, ich verstehe schon den ansatz. aber vermittelt das nicht eher eine art opferhaltung?! fährt man nicht bei leuten, die einfach nur ein opfer wollen, besser mit klaren ansagen?

JEIN! ;)

Wenn Du WIE EIN OPFER sprichst, bist du auch ein Opfer. Sinn ist es, durch das Komplettpaket aus Stimme(Lautstärke, Höhe, Geschwindigkeit usw.), Körperhaltung, Mimik, Blick usw. zu signalisieren, dass du eben KEIN OPFER bist.

Es mag augenscheinlich unterwürfig sein, ist es aber nicht, wenn alles andere stimmt. ;)

Paul_Kersey
18-05-2011, 17:19
JEIN! ;)

Wenn Du WIE EIN OPFER sprichst, bist du auch ein Opfer. Sinn ist es, durch das Komplettpaket aus Stimme(Lautstärke, Höhe, Geschwindigkeit usw.), Körperhaltung, Mimik, Blick usw. zu signalisieren, dass du eben KEIN OPFER bist.

Es mag augenscheinlich unterwürfig sein, ist es aber nicht, wenn alles andere stimmt. ;)

Die einzige Situation wo ich sowas empfehle und auch ins Training einbringe ist im Bereich der Waffenbedrohungen. Sowohl Messer als auch Schusswaffen.

Da sind wir dann aber auch ganz schnell wieder beim "Triggern" (was sich hier regelrecht anbietet) und damit schon nicht mehr ganz im Bereich der Deeskalation.

Das wär dann "Schauspielern um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen"

Sven K.
18-05-2011, 17:24
Wer redet denn hier von "Mitleid erregen"? ;)

Es geht darum, dass unterbewusste Abläufe stattfinden.
Wenn ich "bestimmt" aber ruhig und auch "etwas" leiser spreche, "zwinge" ich den Aggressor mir zuzuhören, da er ja darauf wartet, das ich etwas "falsches" sage. Wenn ich etwas zu ihm sage muss sein Gehirn dieses erst mal verarbeiten. Daher auch die "Reaktionshemmung". Das könnte z.B. auch dummes Zeug sein. Eben nur um sich ein "Aktionsfenster" zu öffnen.

Hier können aber sicherlich unsere GFK und NLP - geschulten Profis was zu sagen.
(Ich sage nur emotionaler Stroop-effekt et al.)

Stickman
18-05-2011, 17:41
Aus meiner Sicht nur mal ein paar Aspekte, die hier zum Tragen kommen können:


"Bauch rein - Brust raus - Kopf hoch" sozusagen.


Sascha, genau dieses Gehabe kann auch Revierverhalten provozieren......:) in der Realität sieht es übrigens oft auch so aus, dass ein unscheinbarer "Lockvogel" provoziert und die Gruppe um die Ecke (sinngemäß) wartet...


Wenn Du WIE EIN OPFER sprichst, bist du auch ein Opfer. Sinn ist es, durch das Komplettpaket aus Stimme(Lautstärke, Höhe, Geschwindigkeit usw.), Körperhaltung, Mimik, Blick usw. zu signalisieren, dass du eben KEIN OPFER bist.

Das ist nur bedingt möglich, weil die Botschaft, die ich ausstrahlen möchte, nicht unbedingt auch so beim Empfänger ankommen muss....nennt sich Kommunikationstheorie..den Inhalt der ausgestrahlten Botschaft bestimmt der Empfänger, nicht der Sender.. wobei das Komplettpaket/die Authenzität schon stimmen muss, um überhaupt Erfolg versprechen zu können.


Mag ab und an ne Option sein, ist für mich aber grundsätzlich was anderes als die Strategie zu verfolgen beim Gegenüber Mitleid erregen zu wollen.

Hat nichts mit Mitleid zu tun..mehr mit taktischen und technischen Aspekten...zudem geht es vielen "Tätern" um Machtausübung und manche geben sich dann auch tatsächlich mit relativ harmloser Erniedrigung zufrieden......ein gezeigtes Verhalten muss man sich auch leisten können, bzw. sollte man dann auch in der Lage sein, seinem "Auftreten" Taten folgen zu lassen - und das ist nunmal nicht jeder..


Du meinst "Das dümmste Schaf der Welt" spielen ?

:D Ist mehr eine Art Schach....:)

Brodala
18-05-2011, 17:42
Das wär dann "Schauspielern um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen"
Sehe ich auch so. Wir machen das im Falle unausweichlicher Konfrontation durch "submissive Postures", also "unterwürfigen" Haltungen, die aber immer noch unsere Primärwaffen aufs Ziel ausrichten.

Was ich auch interessant finde, in diesem Thread "glaube ich" noch nicht besprochen: Devaluing.
Kann im Prinzip auf jedes Szenario angewendet werden.

fpEQICb-9Sg

Paul_Kersey
18-05-2011, 18:00
Sascha, genau dieses Gehabe kann auch Revierverhalten provozieren......:) in der Realität sieht es übrigens oft auch so aus, dass ein unscheinbarer "Lockvogel" provoziert und die Gruppe um die Ecke (sinngemäß) wartet...

Es geht ja nicht darum mit geschwollener Brust durch Problemviertel zu laufen sondern ganz grundsätzlich den Habitus des Opfers abzulegen.


Das ist nur bedingt möglich, weil die Botschaft, die ich ausstrahlen möchte, nicht unbedingt auch so beim Empfänger ankommen muss....nennt sich Kommunikationstheorie..den Inhalt der ausgestrahlten Botschaft bestimmt der Empfänger, nicht der Sender.. wobei das Komplettpaket/die Authenzität schon stimmen muss, um überhaupt Erfolg versprechen zu können.

Durchaus richtig, aber ich muss als Sender zumindest eine für mich "richtige" Botschaft ausstrahlen. Ich kann mich nicht vorrangig darum kümmern was beim potenziellen Empfänger ankommt, weil es einfach viel zu viele Typen und Situationen gibt denen ich Rechnung tragen müßte.

Und mMn. sollten ein gutes SV Training immer das Komplettpaket anstreben, eben die Stimmigkeit von Habitus und Aktionsfähigkeit.
Für mich gehört ein wirklich gesundes Selbstbewußtsein (im vollen und besten Wortsinn) absolut dazu.


Hat nichts mit Mitleid zu tun..mehr mit taktischen und technischen Aspekten...zudem geht es vielen "Tätern" um Machtausübung und manche geben sich dann auch tatsächlich mit relativ harmloser Erniedrigung zufrieden......ein gezeigtes Verhalten muss man sich auch leisten können, bzw. sollte man dann auch in der Lage sein, seinem "Auftreten" Taten folgen zu lassen - und das ist nunmal nicht jeder..

Wie gesagt: Meiner Meinung nach gehört es zum Training ein stimmiges Gesamtpaket zu erzeugen damit der Trainierende sich im Vorfeld richtig verhält und im Falle der Eskalation auch seinen Mann stehen kann.

Stickman
18-05-2011, 18:20
Es geht ja nicht darum mit geschwollener Brust durch Problemviertel zu laufen sondern ganz grundsätzlich den Habitus des Opfers abzulegen.

Das hat nichts mit Problemviertel zu tun, so etwas kann dir in jeder Kneipe/Disko, auf jedem Dorffest oder auf jeder Einkaufsmeile passieren..
Das ergibt sich mit dem Training irgendwann aber von ganz alleine und muss nicht speziell forciert werden..andernfalls hängen die Fähigkeiten dem konstruierten Habitus hinterher. Außerdem befinden wir uns hier ja schon einen Schritt weiter....die Nichtopferausstrahlung hat bereits versagt - es gibt eine (verbale) Kommunikation...


Ich kann mich nicht vorrangig darum kümmern was beim potenziellen Empfänger ankommt, weil es einfach viel zu viele Typen und Situationen gibt denen ich Rechnung tragen müßte.:

:D wenn dem so ist, warum sollte man dann unbedingt den selbstbewussten Nichtopfertyp spielen?
Meine größte Sorge sollte doch sein, dass eben genau das beim Empfänger ankommt, was ich ihm mitteilen möchte....

These: Ein "Selbstbewusstsein ausstrahlendes" Opfer wird anders angegriffen, als ein "mitleiderregendes" Opfer:D

wobei hier eigentlich niemand das Wort "mitleiderregend" benutzt hat....


Wie gesagt: Meiner Meinung nach gehört es zum Training ein stimmiges Gesamtpaket zu erzeugen damit der Trainierende sich im Vorfeld richtig verhält und im Falle der Eskalation auch seinen Mann stehen kann.

Training hat, die psychologischen Aspekte betreffend, nicht wirklich viel mit der Realität zu tun und Ausstrahlung kann vermutlich keiner von uns erzeugen....die kommt entweder von alleine oder halt auch nicht...

Paul_Kersey
18-05-2011, 18:33
Das hat nichts mit Problemviertel zu tun, so etwas kann dir in jeder Kneipe/Disko, auf jedem Dorffest oder auf jeder Einkaufsmeile passieren..
Das ergibt sich mit dem Training irgendwann aber von ganz alleine und muss nicht speziell forciert werden..andernfalls hängen die Fähigkeiten dem konstruierten Habitus hinterher. Außerdem befinden wir uns hier ja schon einen Schritt weiter....die Nichtopferausstrahlung hat bereits versagt - es gibt eine (verbale) Kommunikation...

Das war jetzt auch nicht auf Problemviertel allein bezogen, sondern ein Beispiel für den absoluten Extremfall ;)

Ich sagte ja auch: Wir vermeiden oder versuchen Eskalation zu vermeiden indem wir uns im Vorfeld schon richtig verhalten.
Dazu gehört für mich ein bestimmter Habitus (der keinesfalls künstlich sein muss bzw. sein darf. Wir bilden die Leute vorrangig in SV aus und nicht in Schauspielerei)


:D wenn dem so ist, warum sollte man dann unbedingt den selbstbewussten Nichtopfertyp spielen?

Wer redet von "spielen" ?
Mir gehts es um eine echte Veränderung.



Meine größte Sorge sollte doch sein, dass eben genau das beim Empfänger ankommt, was ich ihm mitteilen möchte....

Klar, das sage ich ja auch. Aber ich kann das nur zu einem kleinen Teil beeinflussen. Wenn ich aber nicht als Opfer wahrgenommen werden will, sollte ich mich auch entsprechend verhalten. Sowohl vor der Kontaktaufnahme als auch danach.


These: Ein "Selbstbewusstsein ausstrahlendes" Opfer wird anders angegriffen, als ein "mitleiderregendes" Opfer:D

Wo du das rauslesen willst ist mir schleierhaft :rolleyes:
Wahrscheinlicher ist aber dass ein mitleiderregendes Opfer eher Prügel kassiert als jemand der zeigt dass er sich notfalls zur Wehr setzen wird.
(Dass er sich dann auch zur Wehr setzen kann ist Aufgabe des Trainers)



wobei hier eigentlich niemand das Wort "mitleiderregend" benutzt hat....


Kommentieren eher nicht, eher "drauf eingehen" im Sinne von ernstgemeinten Antworten, die NICHT "frech" sind und eher Mitleid oder Verständnis auslösen. Das ist natürlich kein Rezept, das immer paßt, aber sehr, sehr oft.

Meiner Meinung nach ein eher unrealistisches Unterfangen.


Training hat, die psychologischen Aspekte betreffend, nicht wirklich viel mit der Realität zu tun

Jo, trotzdem sollte man sich diesen Themen im Training widmen und immer die größtmögliche Nähe zur Realität suchen.


und Ausstrahlung kann vermutlich keiner von uns erzeugen....die kommt entweder von alleine oder halt auch nicht...

Da haben wir unterschiedliche Ansprüche würd ich sagen. ;)
Is ja auch okay.

IMA-Fan
18-05-2011, 18:55
Interessante Diskussion wie ich finde, wo alle Parteien ganz interessante Einsichten beisteuern.

Denke jedoch im Bezug auf Konflikt Vermeidung durch ,,Ausstrahlung" ist es sehr schwer pauschal Lösungen zu finden. Ich finde eine Ausstrahlung dem natürlichen Habitus der Person entsprechend eigentlich am sinnvollsten.

Es gibt jedoch auch sicherlich Situationen wo die Schauspielerei erfolgreich sein kann, wenn doch diese schon wieder vermehrt dem Dialog zu zuordnen ist.

Vor allem das Wissen über die Wahrnehmung des Aggressors ist in der Kampfkunst/Selbstverteidigungs Welt in meinen Augen sehr mangelhaft. Liegt wahrscheinlich daran, dass die wenigsten guten Menschen mit solchen Leuten zu tun haben und wenn jemand einen Bösen mal umgeklatscht hat, er wohl selten ein ausgiebiges Gespräch im Nachhinein führt :D

Trotzdem ist die ,,andere Sichtweise" sicherlich ein sehr interessanter Punkt bevor man überhaupt dran denken kann, authentische Gegenmaßnahmen in der Prävention zu entwickeln :)

Grüße Ima-Fan

Stickman
18-05-2011, 18:57
Ich kann mich nicht vorrangig darum kümmern was beim potenziellen Empfänger ankommt, weil es einfach viel zu viele Typen und Situationen gibt denen ich Rechnung tragen müßte.:

Wer redet von "spielen" ?
Mir gehts es um eine echte Veränderung.

streiche spielen - setze darstellen...:)

Ich meinte, wenn ich mich nicht vorrangig darum kümmern soll/kann, was beim Empfänger ankommt, dann kann es ja eigentlich auch egal sein, was tatsächlich bei ihm ankommt..für mich ist eigentlich immer am wichtigsten, dass genau die Botschaft ankommt, die ich übermitteln will...wie auch immer die nun aussehen mag.

Wenn es jetzt nach deiner Aussage geht, was mache ich denn dann mit Typen, die kein Opfer suchen, sondern eine Bestätigung/ eine Herausforderung?


These: Ein "Selbstbewusstsein ausstrahlendes" Opfer wird anders angegriffen, als ein "mitleiderregendes" Opfer
- Wo du das rauslesen willst ist mir schleierhaft

Nun sagen wir mal aus knapp 25 Jahren mehr Erfahrung ...:)


Wahrscheinlicher ist aber dass ein mitleiderregendes Opfer eher Prügel kassiert als jemand der zeigt dass er sich notfalls zur Wehr setzen wird.
(Dass er sich dann auch zur Wehr setzen kann ist Aufgabe des Trainers)

Du hast die These falsch verstanden/interpretiert;)


Kommentieren eher nicht, eher "drauf eingehen" im Sinne von ernstgemeinten Antworten, die NICHT "frech" sind und eher Mitleid oder Verständnis auslösen. Das ist natürlich kein Rezept, das immer paßt, aber sehr, sehr oft.


Mein Fehler...:D hatte ich überlesen! Die Formulierung gefällt mir auch nicht sonderlich - vermute aber mal, dass das anders gemeint ist..


Da haben wir unterschiedliche Ansprüche würd ich sagen.
Is ja auch okay.

Nein Sascha, haben wir vemutlich nicht...nur eine unterschiedliche Auffassung über die Definition.

Paul_Kersey
18-05-2011, 19:11
Wenn es jetzt nach deiner Aussage geht, was mache ich denn dann mit Typen, die kein Opfer suchen, sondern eine Bestätigung/ eine Herausforderung?

Eine echte Herausforderung wird doch so gut wie nie gesucht.
Auch ein "Täter" sucht den Weg des geringsten Widerstands.

Würde er wirkliche "Gegner" und damit eine Herausforderung mit möglicher Bestätigung suchen, dann würde er sich einem Wettkampf stellen.

Natürlich wird sich der "Straßentäter" mit der Zeit auch an Leute heranwagen die weniger das klassische Opfer verkörpern, aber auch hier ist die "Steigerung" doch nur vermeintlich.



Mein Fehler...:D hatte ich überlesen! Die Formulierung gefällt mir auch nicht sonderlich - vermute aber mal, dass das anders gemeint ist..

Ich vermute nicht, ich lese, staune und schüttel den Kopf ;)


Nein Sascha, haben wir vemutlich nicht...nur eine unterschiedliche Auffassung über die Definition.

Kann sein. :beer:

Stickman
18-05-2011, 19:20
Eine echte Herausforderung wird doch so gut wie nie gesucht.
Auch ein "Täter" sucht den Weg des geringsten Widerstands.

Würde er wirkliche "Gegner" und damit eine Herausforderung mit möglicher Bestätigung suchen, dann würde er sich einem Wettkampf stellen.

Natürlich wird sich der "Straßentäter" mit der Zeit auch an Leute heranwagen die weniger das klassische Opfer verkörpern, aber auch hier ist die "Steigerung" doch nur vermeintlich.

Nicht immmer....es gibt tatsächlich Leute, die sich selber austesten wollen, die Herausforderungen suchen, weil sie sich danach noch "größer" fühlen. Ein Wettkampf mit Regeln ist für die aber keine Option...

Nächstes Beispiel: Gruppenzwang....Suche nach Anerkennung innerhalb einer bestimmten Gruppierung - die findet man nicht über ein leichtes Opfer - im Rahmen einer Initiation wird das "Opfer" häufig sogar von der Gruppe ausgesucht/vorgegeben.

Warum definierst du "Opfer" nur über 1:1 Situationen...gegen eine Tätergruppe spielt die Ausstrahlung nur eine untergeordnete Rolle......


Letztendlich liegen wir vermutlich auf einer Linie, aber es gibt nicht nur weiß und schwarz - diese Thematik bietet sehr viele Grautöne und deshalb liegt 123Keilerei mit seinem Post gar nicht so verkehrt... und am Rande...Rick Dimitri ist nicht gerade dafür bekannt, dass er realitätsferne Weicheier produziert...:)

Paul_Kersey
18-05-2011, 19:28
Nicht immmer....es gibt tatsächlich Leute, die sich selber austesten wollen, die Herausforderungen suchen, weil sie sich danach noch "größer" fühlen. Ein Wettkampf mit Regeln ist für die aber keine Option...

Nächstes Beispiel: Gruppenzwang....Suche nach Anerkennung innerhalb einer bestimmten Gruppierung - die findet man nicht über ein leichtes Opfer

Warum definierst du "Opfer" nur über 1:1 Situationen...gegen eine Tätergruppe spielt die Ausstrahlung nur eine untergeordnete Rolle......


Tu ich nicht, ich sprech nur erstmal nur sehr allgemein weil auch ein allgemeiner (wenn auch mMn. nicht guter) Rat gegeben wurde ;)

jkrizzel
18-05-2011, 23:36
also ich habe mit klaren ansagen gute erfahrungen gemacht.
damit trennt sich doch auch die spreu vom weizen.
jemand der wirklich stress will, den wird das nicht interessieren aber der wird wahrscheinlich auch auf keine "gut-wetter-aktion" einsteigen.

klar ist die gefahr da, dass dem aggressor klare ansagen nicht gefallen und er aggressiv wird, weil er, ggf. vor seinen freunden, sich blos gestellt fühlt.
aber genauso kann er sich durch das beschwichtigen ermutigt fühlen, einen auf dicke hose vor seinen freunden zu machen.

ich erachte klare ansagen für einfacher, weil es im großen und ganzen die "natürliche"(zumidest bei mir) reaktion auf sowas ist.

123keilerei
19-05-2011, 08:39
Jeder Mensch tickt anders. Deshalb habe ich in meinen Beitrag auch folgende Ausdrücke verwendet:

"ungünstig" (anstatt "verboten"), "Das ist natürlich kein Rezept, das immer paßt, aber sehr, sehr oft", "ziehe deine eigenen Schlüsse" und "Das heißt nicht, daß sie immer funktioniert, aber die Rate ist sehr hoch".

Grundsätzlich gilt aber trotzdem, daß Deeskalation auch deeskalierend (sprich: beschwichtigend) sein sollte, sonst wäre es keine Deeskalation, sondern einfach ein besser getanzter Monkey Dance.

Sven K.
20-05-2011, 19:21
Ich denke, dass hier einiges nicht richtig gelesen, oder eben verstanden, wurde. ;)

Niemand hat davon geredet, das man "etwas" spielen soll. Dies halte ich auch für sehr gefährlich. Erstens merken es die "Täter" fast immer. Zweitens besitze ich dann -unter Umständen- nicht das Pfund, mit dem ich Poker. :D Gerade für Anfänger ist es nichts. Zu einigen benötigten Attributen habe ich ja schon etwas geschrieben. Wurde aber vermutlich überlesen. Dieser Art Training soll zu "Veränderungen" führen, die eben signalisieren, dass man kein Opfer ist. Das kann eben auf verschiedener Weise passieren. NICHTS klappt immer und überall. Mich wundert nur, dass für einige ein "leise sprechen" IMMER auch "Opfer sein" bedeutet. :gruebel:
Das zeigt mir doch, das einige sich nur auf die Aussagen anderer verlassen, statt sich mal wissenschaftlich mit der Thematik auseinander zu setzen. Hört sich eventuell "böser" an als ich es meine. Nur ist es oft so, das man gerne glaubt was einem beigebracht wird. Umso-mehr, weil es ja "irgendwie" Sinn macht und weil man es eventuell nicht besser weiß.

Es gibt etliche Studien zu diesem Bereich. Die sind sehr interessant. Leider sind es meist "Schnippsel", die man eher nebenbei findet, da sie auch oft Fach übergreifend sind. Nur ein Beispiel: Viele versuchen in einigen Situationen Gewalttäter zu beruhigen. "Bleib doch locker", "Komm mal runter", "Bleib Ruhig". Bei sehr vielen ist dieses Vorgehen aber unnütz. Die sind innerlich absolut Ruhig. Die brauchen nicht runter kommen. Natürlich nicht alle. Es gibt immer auch den Abgedrehten. Aber doch wohl die größere Menge. Wenn ich also versuche, den Aggressor zu beruhigen, kann es sein, das ich gerade dadurch zur Eskalation beitrage weil ich ja augenscheinlich nicht glaube, dass er "ruhig" ist. Obwohl er es mir doch sagt. Oder meine Aussage hat vielleicht etwas "befehlendes", oder ich nerve ihn einfach. :cool:


P.S. Auch in diesem Fred kommt die "Psychologie" zum tragen. Man liest selektiv. Teile werden nur überflogen, weil sie -für sich selbst halt- keinen Sinn machen. ;)

Combat Base Hamburg
24-05-2011, 22:27
@MO: Werd dir noch antworten bzgl NLP. War etwas beschäftigt die letzten Tage.

Na, bin immer noch neugierig auf Deine fundierte Stellungnahme!

Combat Base Hamburg
24-05-2011, 22:31
Nie direkt in die Augen schauen. Entweder neben den Kopf schauen oder zwischen die Augenbrauen.

:D Ne, schon klar!:rolleyes:

Combat Base Hamburg
24-05-2011, 22:45
@WuWei-MO

heute wird es eng. Ich gebe gleich einen SV-Kurs mit Deeskalationstraining. ;)

Eventuell schreibe ich morgen etwas dazu.

Da Du auf meine Bitte, Deine Behauptungen hinsichtlich der von Dir behaupteten Nichtwirksamkeit der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) zu spezifizieren nicht reagiert hast und darüberhinaus uns Deine Kenntnisse und die der von Dir genannten "Fachleute" bzgl. der GFK nicht offengelegt hast bzw. weiter auf das Thema eingegangen bist, gehe ich nun davon aus, dass Du keine konkreten Gründe gegen die GFK zur Verfügung hast.

Mein Reden! ;-D

Gruß aus HH
MO

Combat Base Hamburg
24-05-2011, 22:57
Ich denke, dass hier einiges nicht richtig gelesen, oder eben verstanden, wurde. ;)

Niemand hat davon geredet, das man "etwas" spielen soll.

Doch ICH! ;)

Aber dazu vll später mehr...

Schwede1968
25-05-2011, 09:45
Auch hier gibt es mal wieder kein Patentrezept. Es wird Aggressoren geben, denen man eine klare Ansage geben muss und bei anderen ist ein eher defensives Verhalten angebracht. Und aus einem defensiven Verhalten kann man hervorragend in die Offensive gehen ohne das der Gegner vorgewarnt ist. :fight:

123keilerei
25-05-2011, 10:17
Auch hier gibt es mal wieder kein Patentrezept. Es wird Aggressoren geben, denen man eine klare Ansage geben muss und bei anderen ist ein eher defensives Verhalten angebracht. Und aus einem defensiven Verhalten kann man hervorragend in die Offensive gehen ohne das der Gegner vorgewarnt ist. :fight:

Genau das ist ein wichtiges Fazit aus der Studie, deren Link ich etwas weiter vorne gepostet habe. Wenn die Deeskalation klappt, dann gewinnen beide, der "Verteidiger" und der Aggressor. Wenn sie nicht funktioniert, hat der "Verteidiger" einen Vorteil, weil die Deeskalationspose die Abwehrmechanismen des Aggressors nachweislich verlangsamt.

So oder so, man hat durch Deeskalation also nur Vorteile.

JuanJuan
25-05-2011, 14:13
Na, bin immer noch neugierig auf Deine fundierte Stellungnahme!


Wenn du wirklich "fundiertes" haben möchtest, dann schick mir bitte ne PN. Thema hier ist ja nicht NLP. Ich hab halt meine Gründe, warum ich kein Fan von NLP bin. Hab auch keine Probleme, sie dir zu nennen, aber möchte hier nicht darüber diskutieren

Sven K.
25-05-2011, 18:59
Da Du auf meine Bitte, Deine Behauptungen hinsichtlich der von Dir behaupteten Nichtwirksamkeit der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) zu spezifizieren nicht reagiert hast und darüberhinaus uns Deine Kenntnisse und die der von Dir genannten "Fachleute" bzgl. der GFK nicht offengelegt hast bzw. weiter auf das Thema eingegangen bist, gehe ich nun davon aus, dass Du keine konkreten Gründe gegen die GFK zur Verfügung hast.

Mein Reden! ;-D

Gruß aus HH
MO

Schau mal! Ich möchte eigentlich nicht, das dies hier in Streit ausartet.
Wenn Du der Meinung bist, das GFK bei einer sich anbahnenden
Gefahrensituation funktioniert, ist es für mich in Ordnung. Du musst das ja
aber auch sagen, weil du sehr viel Geld für die Ausbildungen hingelegt hast.

Natürlich kann ich nichts "belegen". "Fachleute" möchte ich hier auch nicht
nennen. Wenn man sich aber mal ein wenig "umschaut" erfährt man schnell
alles wissenswerte. Man kann mal googeln. Nach deinem "Straßen-Giraffisch"
oder allgemein nach GFK und Wirksamkeit. Auch wundert es eben, das
-natürlich nur die mir bekannten- Psychologen, Psychiater, Therapeuten,
Streetworker, Sozialarbeiter usw. NICHT mit der GFK arbeiten, sich aber
jeden Tag in dem "High Risk"-Bereich betätigen. Die arbeiten mit so vielen
"Tools", nur nicht mit GFK. Einige Bücher (deren Inhalt von mehreren Autoren
stammt) habe ich ja genannt.
Wenn man dann noch mal einen Blick in die Bücher von Rosenberg wirft, was
sehr interessant ist, wird auch eventuell klar für Was und Wen Rosenberg die
GFK entwickelt hat.

Auch wundert mich, dass du so wenig dazu im KKB schreibst. Die Frage nach
"richtiger" Intervention taucht ja nun öfter auf. Bis auf deine Geschichte mit
den rauchenden Kids, fällt mir da aber nichts ein. Oder ist mir da was
entgangen? Genau diese hatte aber nichts von "Deeskalation", weil ja nichts
am eskalieren war. ;)

Es gibt sicherlich gute und interessante Ansätze in der GFK. Wer sich für
diesen Bereich interessiert, findet sicherlich viel interessantes. Nur die Aussage
"GFK ist ideal für die Straße" halt ich eben für nicht stichhaltig.

Ist aber eben nur die Meinung eines Unwissenden. :p

Sven K.
25-05-2011, 19:02
Wenn du wirklich "fundiertes" haben möchtest, dann schick mir bitte ne PN. Thema hier ist ja nicht NLP. Ich hab halt meine Gründe, warum ich kein Fan von NLP bin. Hab auch keine Probleme, sie dir zu nennen, aber möchte hier nicht darüber diskutieren

Warum nicht für alle? Ist doch sicherlich interessant, da NLP ja auch für das
Deeskalationstraining hilfreich sein soll. :rolleyes:

JuanJuan
25-05-2011, 20:34
Warum nicht für alle? Ist doch sicherlich interessant, da NLP ja auch für das
Deeskalationstraining hilfreich sein soll. :rolleyes:

Hi Sven,

eigentlich hab ich kein Problem damit, über NLP zu diskutieren. Nur hab ich die Erfahrung gemacht, dass es manche Leute gibt (besonders die von einer bestimmten NLP-Organisation), die mit einem "Nein" zu NLP einfach nicht klar kommen und die, wenn man bestimmte Dinge am NLP kritisiert (unabhängig vom Deeskalationsbereich) auch gern mal beleidigend reagieren...meine Erfahrung halt.

Ich kann soviel sagen: War mal abends mit einem Freund von mir unterwegs, der sich seit Jahren mit NLP beschäftigt und total dahinter steht. Er war ein bisschen betrunken und hat ein paar Leute locker angequatscht. Als er dann so nen Assi mit seiner Freundin anhielt, brüllte dieser ihn an und meinte:"Was willst du?" Mein Freund ging voll in die Defensive und entschuldigte sich bei dem Typen dreimal a lá:"Sorry. Tut mir echt Leid. Tut mir wirklich Leid!"
Das wirkte zwar in der SItuation deeskalierend, aber ewas NLP-spezifisches konnte ich da nun wirklich nicht erkennen.

Die Frage wäre für mich auch eher, was am NLP denn besonders hilfreich sein soll bei der Deeskalation?

Denke auch eher, dass klare Ansagen hier besser sind.

Aber ich seh´s genau wie du mit dem GFK: Mir ist es egal, ob jemand NLP toll findet oder nicht. Solange es mich nicht tangiert.
Ich hatte schon vor meinem Practitioner starke Zweifel dran, dachte mir aber, dass ich erst wirklich urteilen kann, wenn ich meine eigenen Erfahrungen gemacht habe.
Nun, nachdem ich das tat, gab es immer noch genug Leute, die furchtbar sickig wurden, wenn ich sagte, dass NLP nichts für mich ist.

Sven K.
26-05-2011, 13:48
Hi Sven,

eigentlich hab ich kein Problem damit, über NLP zu diskutieren. Nur hab ich die Erfahrung gemacht, dass es manche Leute gibt (besonders die von einer bestimmten NLP-Organisation), die mit einem "Nein" zu NLP einfach nicht klar kommen und die, wenn man bestimmte Dinge am NLP kritisiert (unabhängig vom Deeskalationsbereich) auch gern mal beleidigend reagieren...meine Erfahrung halt.

Ich kann soviel sagen: War mal abends mit einem Freund von mir unterwegs, der sich seit Jahren mit NLP beschäftigt und total dahinter steht. Er war ein bisschen betrunken und hat ein paar Leute locker angequatscht. Als er dann so nen Assi mit seiner Freundin anhielt, brüllte dieser ihn an und meinte:"Was willst du?" Mein Freund ging voll in die Defensive und entschuldigte sich bei dem Typen dreimal a lá:"Sorry. Tut mir echt Leid. Tut mir wirklich Leid!"
Das wirkte zwar in der SItuation deeskalierend, aber ewas NLP-spezifisches konnte ich da nun wirklich nicht erkennen.

Die Frage wäre für mich auch eher, was am NLP denn besonders hilfreich sein soll bei der Deeskalation?

Denke auch eher, dass klare Ansagen hier besser sind.

Aber ich seh´s genau wie du mit dem GFK: Mir ist es egal, ob jemand NLP toll findet oder nicht. Solange es mich nicht tangiert.
Ich hatte schon vor meinem Practitioner starke Zweifel dran, dachte mir aber, dass ich erst wirklich urteilen kann, wenn ich meine eigenen Erfahrungen gemacht habe.
Nun, nachdem ich das tat, gab es immer noch genug Leute, die furchtbar sickig wurden, wenn ich sagte, dass NLP nichts für mich ist.

Kann ich gut nachvollziehen.

Hier versuchen wir aber eigentlich immer solch radikale Personen recht schnell
auszufiltern. Auch wenn ich mich mit @WuWei-MO hier ein wenig "zoffe",
denke ich nicht, das es hier zu solchen Extremen geht. Da kann ich ja auch
recht schnell eingreifen. Ich glaube auch nicht, dass @WuWei-MO solch ein
"Fanatiker" ist. Er hat halt nur eine Ausbildung gemacht und dies muss sich ja
"lohnen". Alles ganz normal und verständlich. Wer sich ein wenig informiert,
wird recht schnell fündig. Heutzutage sollte dies ja nicht mehr so schwer sein.
Fakt ist eben, das NLP FÜR MICH ein obskures Sammelsurium an
verschiedenen Tools ist. Auch hat es keinerlei Anerkennung, Es ist KEIN
anerkanntes Verfahren und die Wirksamkeit ist wissenschaftlich NICHT
nachgewiesen. Was aber auch am "System", als solches, liegt.
Trotzdem gibt es Leute, für die es eventuell der "richtige" Weg ist.
Eine Freundin vom mir hat auch die Ausbildung absolviert, ein "Interview" mit
mir gemacht und tauscht sich mit mir aus. Daher bilde ich mir ein, ein ganz
klein wenig Einblick zu haben.;)

Dazu kommt auch, das es "falsch" eingesetzt werden kann. Hier kommt die
Ausbildung ins Spiel. Da kann es dann mehr schaden als nützen. Gerade
letzte Woche gab es eine Sendung im Deutschlandradio, in der
verschiedenen "Therapien" verglichen worden sind. Ich schau mal ob ich die
noch finde. Da wurde sogar, von den beteiligten Psychologen, auch davor
gewarnt. Z.B. vor der sogenannten "Familienaufstellung". Man sollte aber
auch beachten, das es auch immer um "Märkte" und "Kunden" geht. Bei
beiden Parteien. ;)

123keilerei
26-05-2011, 14:09
Gerade
letzte Woche gab es eine Sendung im Deutschlandradio, in der
verschiedenen "Therapien" verglichen worden sind. Ich schau mal ob ich die
noch finde. Da wurde sogar, von den beteiligten Psychologen, auch davor
gewarnt. Z.B. vor der sogenannten "Familienaufstellung". Man sollte aber
auch beachten, das es auch immer um "Märkte" und "Kunden" geht. Bei
beiden Parteien. ;)

Du erwähnst etwas, das ich ganz wichtig finde: Es geht immer um Märkte und Kunden -- also letztendlich darum, daß es einerseits Menschen gibt, die auf NLP stehen und eventuell Ausbildungen drin machen (ich beispielsweise beschäftige mich intensiv mit dem Vorgänger, aus dem NLP entstanden ist). Bei diesen Menschen klappt NLP dann auch.

Und es gibt andererseits Leute, denen wissenschaftliche Nachprüfbarkeit wichtig ist, für die ist dann NLP und Verwandtes nichts. Wie halt so oft im Leben: Topf -- Deckel ;)

JuanJuan,
deinen Einwand, daß der NLPler in der Risikosituation kein NLP angewandt hat, verstehe ich nicht ganz. Meine Frage deshalb: Wieso war das Deeskalieren mit wiederholter Entschuldigung (und entsprechender Körpersprache, da bin ich mir sicher) keine NLP? Hört sich für mich irgendwie schon danach an. Und eine Beobachtung meinerseits: Nur weil der Typ deiner Meinung nach kein NLP verwendet hat, entwertet das ja nicht die gesamte NLP an sich. Wenn ich bedenke, daß das gesamte System ein Kasten voller Werkzeuge ist, dann wird es ohnehin schwer, festzulegen, welche Taktik nun neurolingistische Programmierung ist, und welche nicht.

JuanJuan
26-05-2011, 16:10
Also zunächst einmal möcht ich sagen, dass ich MO auf keinen Fall als Fanatiker darstellen wollte!!! Ich kenne ihn überhaupt nicht.
Ich hab lediglich die Erfahrung gemacht, dass besonders die Leute keine Kritik am NLP vertragen können, deren Practitioner der Kürzeste überhaupt ist - da kristalisiert sich eine Organisation halt besonders heraus. Und mit denen zu diskutieren ist mühsam.
Ich z.B. stehe auch dazu, dass ich boxe. Aber wenn mir jemand sagt, dass er davon nichts hält, dann brech ich keinen Streit vom Zaun. Ist doch sein bier! Ich geh trotzdem weiterhin zum Training - ob er nun was davon hält oder nicht.
Genauso sollte es auch mit allen anderen Dingen sein.

@123keilerei: "Wenn ich bedenke, daß das gesamte System ein Kasten voller Werkzeuge ist, dann wird es ohnehin schwer, festzulegen, welche Taktik nun neurolingistische Programmierung ist, und welche nicht." - Diesen Satz find ich sehr relativ. Dann könnte ich ja immer sagen:"Naja, du weißt ja garnicht, ob er NLP angewendet hat oder nicht?"

Ist deeskalieren mit wiederholter Entschuldigung ein spezifisches NLP-Tool? Bestimmt nicht. Das hab ich auch schon gemacht...lange bevor ich das erste mal von NLP hörte.

Und ich diskreditiere das NLP auch nicht! Wie gesagt: Jedem das seine!

123keilerei
26-05-2011, 21:55
OK. Ich wollte wirklich deine Meinung hören; falls es so rübergekommen ist, als würde ich dir in die Schuhe schieben wollen, daß die NLP diskreditierst, möchte ich gerne klarstellen: Das war keinesfalls meine Absicht.

Gute Nacht allerseits ;)

Sven K.
06-06-2011, 16:27
:D Ne, schon klar!:rolleyes:

Falles es ironisch gemeint war.

Hätte ich das genauer erläutern sollen? Hätte ich das "nie" relativieren müssen?
Ich dachte, du kennst dich auch mit dem Aspekt "Augenkontakt" im Sozialverhalten bzw. in der Kommunikation aus. :(

Samy Molcho -oder wenn wissenschaftlicher- Gunter A. Pilz., Allan Guggenbühl haben da interessante Literatur zu raus gebracht.

JuanJuan
06-06-2011, 16:42
Da sich manche von euch anscheinend fundierter mit dem Thema Konfliktverhalten und Deeskalation auseinandergesetzt haben, möchte ich mal etwas fragen:

Kennt ihr gute Trainings/Seminare zum Thema Verhalten in Konfliktsituationen und Deeskalation? Würde mich sehr interessieren.

Sven K.
06-06-2011, 16:50
Da sich manche von euch anscheinend fundierter mit dem Thema Konfliktverhalten und Deeskalation auseinandergesetzt haben, möchte ich mal etwas fragen:

Kennt ihr gute Trainings/Seminare zum Thema Verhalten in Konfliktsituationen und Deeskalation? Würde mich sehr interessieren.

Es gibt recht viele Trainings, in dem Bereich. Ob allerdings eines das ""richtige"
für dich ist, kann man natürlich schlecht sagen. Es kommt auch immer auf die
Erwartung an. Die allermeisten Deeskalationstraining befassen sich hauptsächlich
mit den Feldern Arbeit und Familie. Trainings "für die Straße"
sind doch eher selten. Die meisten, die ich kenne, sind auch nicht für
"Jedermann". Sie sind meist speziell für Behörden/Institutionen. und dann für
deren Angehörigen.

Man sollte auch daran denken, das es ein riesen Markt ist.
Empfehlen könnte ich nur ein paar, an denen du nicht teilnehmen
dürftest. ;)
Aber die Gewaltakademie (http://www.gewaltakademie.de/)macht auch oft Angebote.
Eventuell ist da ja mal was bei für dich.

Wo kommst Du denn her ?

JuanJuan
06-06-2011, 17:05
Dank dir schon mal für die schnelle Antwort! Das Richtige findet man ja sowieso nur durch ausprobieren.

Mir geht es schon um straßentaugliches Konfliktverhalten und -bewältigung.

Komme eigentlich aus dem Kölner Raum, bin aber aus beruflichen Gründen auch oft Nähe Magdeburg. Wenn es sich lohnt, würde ich aber auch woanders hinfahren.

Sven K.
06-06-2011, 17:08
Das s9ind die Autoren der oben genannten Bücher.

Deeskalation und Gewaltprävention (http://www.rabe-deeskalation.de/)

Die geben auch Seminare.
Das ist ja quasi "um die Ecke" :D