Vollständige Version anzeigen : Zivilisationskrankheiten
bluemonkey
13-05-2011, 18:31
ein Film über Ansätze von Steinzeitlebensweise in der Zivilisation.
Teilweise interessant, teilweise etwas seltsam:rolleyes:
DasErste Mediathek [ARD] - Reportage / Dokumentation - Das Steinzeitrezept: Wie wir unsere Zivilisationskrankheiten besiegen (http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage---dokumentation/7131424_das-steinzeitrezept--wie-wir-unsere-zivilisationskr)
Zingultas
13-05-2011, 22:53
Top genau mein Reden
Ich finde die Ansätze auch richtig gut, nur zum Teil auch komplett falsch interpretiert...
z.B dieser Schwedische Professor, der ja Kohlenhydrate nur über Kartoffeln, nicht über Getreide-produkte zu sich nimmt...
Das die Kartoffel Ursprünglich aber aus Südamerika kommt und erst seit ein paar jahrhundeten in Europa Kultiviert wird wiederspricht der ganzen auffassung der natürlichen ernährung...
Sind nochn paar punkte mehr in dem Bericht die so nicht ganz richtig sind, aber dennoch finde ich die denkweise super!
Top genau mein Reden
Dito!
captainplanet
14-05-2011, 12:58
Das die Kartoffel Ursprünglich aber aus Südamerika kommt und erst seit ein paar jahrhundeten in Europa Kultiviert wird wiederspricht der ganzen auffassung der natürlichen ernährung...
Erdäpfel selber essen wir zwar noch nicht lange, aber stärkehaltige Wurzeln, Zwiebeln und Knollen sehr wohl. Man kann also durchaus sagen, daß Erdäpfel unserer ursprünglichen Ernährungsweise entsprechen. Es geht ja nicht um Authentizität. :rolleyes:
Ist innerhalb der CrossFit/S.P.E.A.R. Community ein vergleichsweise alter Hut.
Paleo Solution/original human diet (Robb Wolf/ Loren Cordain) & CrossFit (Gassman) als moderne Immitation der Belastungen, wie sie sich dem Höhlenmenschen stellten. Ich find's gut :)
Prinzip dahinter: elemental pre-historic
-->Ernährung (Paleo), Belastung (CrossFit), natürlicher Kampf (S.P.E.A.R.)
Deshalb gibt's gerade viele neue Kooperationen zwischen den Vertretern der Disziplinen und gegenseitige Seminare. Ich begrüße das!
Am besten fand ich den Typen, der sein Auto in der Garageneinfahrt hin- und herzieht und sich vorstellt, es wäre ein erlegtes Bison :rolleyes:
Die Menschen haben übrigens auch in der Steinzeit schon Getreide gegessen.
Insgesamt nichts neues... das ganze Höhlenmenschen-Dingen ist wohlbekannt, auch beispielsweise Caveman-Training.
Das die Kartoffel Ursprünglich aber aus Südamerika kommt und erst seit ein paar jahrhundeten in Europa Kultiviert wird wiederspricht der ganzen auffassung der natürlichen ernährung...
Es mag dich überraschen.... aber es gibt auch in Südamerika Menschen, die gab es da auch schon vor einigen hundert Jahren ;)
Die Menschen haben übrigens auch in der Steinzeit schon Getreide gegessen.
Quelle?
Ist innerhalb der CrossFit/S.P.E.A.R. Community ein vergleichsweise alter Hut.
Paleo Solution/original human diet (Robb Wolf/ Loren Cordain) & CrossFit (Gassman) als moderne Immitation der Belastungen, wie sie sich dem Höhlenmenschen stellten. Ich find's gut
Prinzip dahinter: elemental pre-historic
-->Ernährung (Paleo), Belastung (CrossFit), natürlicher Kampf (S.P.E.A.R.)
Deshalb gibt's gerade viele neue Kooperationen zwischen den Vertretern der Disziplinen und gegenseitige Seminare. Ich begrüße das!
+1
Insgesamt nichts neues... das ganze Höhlenmenschen-Dingen ist wohlbekannt, auch beispielsweise Caveman-Training.
Es mag dich überraschen.... aber es gibt auch in Südamerika Menschen, die gab es da auch schon vor einigen hundert Jahren ;)
Und, haben die Kartoffeln gefressen? :rolleyes:
Und, haben die Kartoffeln gefressen? :rolleyes:
Das ist anzunehmen.....
Quelle?
Thirty thousand-year-old evidence of plant food processing (http://www.pnas.org/content/early/2010/10/08/1006993107.full.pdf+html)
Ich fands ganz interessant, denke man kann da ein bisschen was mitnehmen, auch wenns nur ne grobe Zusammenfassung ist. Ich find zwar den ganzen Paleo-Hype dens teilweise gibt, bisschen übertrieben, aber ich glaube, dass man gerade bei der Ernährung einiges verbessern kann wenn man paar von den Ratschlägen berücksichtigt.
Ist es wohl.:D
Trotzdem: 16. Jahrhundert ist jetzt nicht sooo lange her, außerdem waren die Inkas auch schon ne "Zivilisation", sicher auch mit den dazu gehörenden Krankheiten...
Thirty thousand-year-old evidence of plant food processing (http://www.pnas.org/content/early/2010/10/08/1006993107.full.pdf+html)
Interessant, danke!
Ist es wohl.:D
Trotzdem: 16. Jahrhundert ist jetzt nicht sooo lange her, außerdem waren die Inkas auch schon ne "Zivilisation", sicher auch mit den dazu gehörenden Krankheiten...
Meines Wissen nach geht man davon aus, dass Kartoffeln schon vor über 15'000 Jahren kultiviert wurden.
ALLERDINGS: Ich bestriete, dass Kartoffeln zu unserer natürlichen Ernährung passen.. schliesslihc enthalten sie für uns giftige Alkaloide. Wir müssen sie kochen, um sie aufnehmen zu können ;)
Vielmehr Früchte, Nüsse, Kerne... Kleintiere etc. :)
Der Terminus "Zivilisationskrankheit" fasst einige Körperliche und psychische Beschwerden zusammen, welche in der modernen Kultur vermehrt auftreten.
Grossteils sind dies Auwirkungen davon, dass wir immer älter werden, und nicht mehr an "normalen" Krankheten verrecken vor dem 40ten Geburtstag. Oder eine Umbenennung... kürzlich las ich, dass kaum mehr einer an "Altersschwäche" sterben würde. Doch nichts anderes als "Altersschwäche" war früher der Begriff, wenn einer an einem Herzinfarkt dahinschied, oder ein (Damals noch unbekannter, und unbehandelbarer) Tumor in dahinraffte.
Und andererseits halt eben Depressionen, Rückenschmerzen etc.
Andere "Zivilisationskrankheiten" sind genetische Schwächen, deren Träger in früheren Kulturen vor der Geschlechtsreife aus dem Genpool entfernt worden wären, und dank dem Segen der modernen Medizin und Gesundheitsvorsorge trotzdem ein lange und erfülltes Leben führen können.
Das Ganze relativiert sich also.... man soll ja schliesslich keiner Statistk glauben, die man nict selbst gefälscht hat ;)
Meines Wissen nach geht man davon aus, dass Kartoffeln schon vor über 15'000 Jahren kultiviert wurden.
ALLERDINGS: Ich bestriete, dass Kartoffeln zu unserer natürlichen Ernährung passen.. schliesslihc enthalten sie für uns giftige Alkaloide. Wir müssen sie kochen, um sie aufnehmen zu können ;)
Vielmehr Früchte, Nüsse, Kerne... Kleintiere etc. :)
Der Terminus "Zivilisationskrankheit" fasst einige Körperliche und psychische Beschwerden zusammen, welche in der modernen Kultur vermehrt auftreten.
Grossteils sind dies Auwirkungen davon, dass wir immer älter werden, und nicht mehr an "normalen" Krankheten verrecken vor dem 40ten Geburtstag. Oder eine Umbenennung... kürzlich las ich, dass kaum mehr einer an "Altersschwäche" sterben würde. Doch nichts anderes als "Altersschwäche" war früher der Begriff, wenn einer an einem Herzinfarkt dahinschied, oder ein (Damals noch unbekannter, und unbehandelbarer) Tumor in dahinraffte.
Und andererseits halt eben Depressionen, Rückenschmerzen etc.
Andere "Zivilisationskrankheiten" sind genetische Schwächen, deren Träger in früheren Kulturen vor der Geschlechtsreife aus dem Genpool entfernt worden wären, und dank dem Segen der modernen Medizin und Gesundheitsvorsorge trotzdem ein lange und erfülltes Leben führen können.
Das Ganze relativiert sich also.... man soll ja schliesslich keiner Statistk glauben, die man nict selbst gefälscht hat ;)
äh... ja. Wenn Du es so zusammenfassen willst.
Aber was relativiert sich jetzt genau...?
äh... ja. Wenn Du es so zusammenfassen willst.
Aber was relativiert sich jetzt genau...?
Es relativiert sich der "Horror der Zivilisationskrankheiten" ;)
Irgendwann verrecken wir alle, und ein guter Teil der Zivilisationskrankheiten rührt daher, dass wir nicht mehr früh genug an anderen Krankheiten verrecken!
Es relativiert sich der "Horror der Zivilisationskrankheiten" ;)
Irgendwann verrecken wir alle, und ein guter Teil der Zivilisationskrankheiten rührt daher, dass wir nicht mehr früh genug an anderen Krankheiten verrecken!
Da stimme ich Dir nicht zu.
Nicht mit dem "Höhlenmenschen wurden auch nicht alt"- Argument!:D
Ich denke schon, dass viele Störungen wie Allergien, Bluthochdruck, Asthma etc. vermeidbar sind.
captainplanet
14-05-2011, 15:10
Es mag dich überraschen.... aber es gibt auch in Südamerika Menschen, die gab es da auch schon vor einigen hundert Jahren ;)
Auch erst seit 10-15000 Jahren. Das ist zwar schon etwas länger her als der Zeitpunkt an dem der Mensch begonnen hat, Getreide zu züchten, aber auch nicht so viel länger so daß man aus dem Unterschied eine großartige genetische Anpassung herleiten könnte.
ALLERDINGS: Ich bestriete, dass Kartoffeln zu unserer natürlichen Ernährung passen.. schliesslihc enthalten sie für uns giftige Alkaloide. Wir müssen sie kochen, um sie aufnehmen zu können ;)
Das Feuer hingegen kennen wir schon viel länger, da ist sicher eine Anpassung erfolgt. Ich meine mich zu erinnern mal gehört zu haben, daß wir nur deshalb so ein leistungsfähiges Gehirn entwickeln konnten, weil uns durch das Braten von Fleisch große Energiemengen in leicht verdaulicher Form zur Verfügung standen.
Eponaighx
14-05-2011, 16:17
.
bluemonkey
14-05-2011, 16:38
Insgesamt nichts neues... das ganze Höhlenmenschen-Dingen ist wohlbekannt, auch beispielsweise Caveman-Training.
für mich neu war, dass sich Leute mit Hinblick auf "Paleo" auch Kohlenhydratreich ernähren, nur eben ohne Getreide und Milch.
Die Protagonisten (Cordain und Co.) setzen ja eher auf eine Proteinreiche, Kohlenhydrat- und Fettarme Diät.
Es hat mich schon immer gestört, dass dabei die Proteinzufuhrempfehlungen als Mittelwert verschiedener Naturvölker gebildet wurden, die ja eben eine ziemliche Spanne haben.
Darüberhinaus ist die Fettphobie von Cordain wohl wenig mit Paleo zu tun hat, da Naturvölker mit hauptsächlich tierischer Ernährung bis zu mehr als 80% Ihrer Energiezufuhr aus Fett decken.
Auch der Ansatz der "Natürlichkeit" (Kartoffeldiskussion..) ist für mich eher ideologisch. Schlauer ist es, genau hinzugucken welche Inhaltsstoffe von neueren Nahrungsquellen für bestimmte Leiden verantwortlich sind und diese dann entsprechend zu meiden:
Archevore - Archevore Blog - The Only Reasonable PaleoPrinciple (http://www.archevore.com/panu-weblog/2010/3/28/the-only-reasonable-paleo-principle.html)
Interessant fand ich es die Leute life zu sehen und auch die Ausweitung der Gedanken auf andere Aspekte des Lebens (Parasiten, Barfußlauf, Geburt...)
Insbesondere die Vorhersage der weiteren Evolution finde ich aber hanebüchen.
der hier sieht IMO bei gleichem Alter irgendwie besser erhalten aus, als De Vany:
-5om6gbDwA8
bluemonkey
14-05-2011, 16:39
An Experten: Im Film läuft der immer barfuss. Heute morgen in der Stuttgarter Zeitung stand, dass barfuss laufen schädlich ist. Was ist jetzt richtig?
wer ist "der"?
Der Professor, der über's barfußlaufen berichtet, läuft nicht immer barfuß.
Hängt wohl vom Anlaß und dem Untergrund ab.
In Teilen Japans kann barfußlaufen tatsächlich schädlich sein.
In Teilen Japans kann barfußlaufen tatsächlich schädlich sein.
:rofl:
Es mag dich überraschen.... aber es gibt auch in Südamerika Menschen, die gab es da auch schon vor einigen hundert Jahren ;)
Und wenn irgendwo in Südamerika n Stamm Indianer Kartoffeln isst passt sich der Europäische Organismus automatisch an? Ist dann sehr sinnig wenn ein Schwede so ne diät macht, außer er hat 2/3 Indianer in seinem Stammbaum xD
captainplanet
14-05-2011, 19:13
An Experten: Im Film läuft der immer barfuss. Heute morgen in der Stuttgarter Zeitung stand, dass barfuss laufen schädlich ist. Was ist jetzt richtig?
Auf den Untergründen, auf denen wir häufig gehen - Aspahlt oder sonstige flache, harte Dinge - ist es sicher nicht gesund. Das geht - wenn man sich nicht zum ungewohnten Vorfußgang zwingt - voll auf die Gelenke. Da wäre es schon besser, wenn irgendwas weiches, elastisches, gummiartiges wie ein Schuh dazwischengeschaltet wäre.
Auch erst seit 10-15000 Jahren. Das ist zwar schon etwas länger her als der Zeitpunkt an dem der Mensch begonnen hat, Getreide zu züchten, aber auch nicht so viel länger so daß man aus dem Unterschied eine großartige genetische Anpassung herleiten könnte.
Milchviehwirtschaft in Europa ist auch nicht viel älter eher jünger. Und dennoch haben sich hier innerhalb postglazialer Zeiträume bereits Anpassungen vorgefunden die vor allem Nordeuropäer dazu befähigen auch im Erwachsenen Zustand noch Milchzucker zu vertragen
captainplanet
14-05-2011, 23:39
Aber Milch trinkt der schwedische Herr Professor ja auch keine!
Aber Milch trinkt der schwedische Herr Professor ja auch keine!
Es wird aber extra erklärt, dass dies manche vertragen, andere aber nicht.
bluemonkey
15-05-2011, 08:14
Milchviehwirtschaft in Europa ist auch nicht viel älter eher jünger. Und dennoch haben sich hier innerhalb postglazialer Zeiträume bereits Anpassungen vorgefunden die vor allem Nordeuropäer dazu befähigen auch im Erwachsenen Zustand noch Milchzucker zu vertragen
Eine Mutation, die dazu führt, dass eine in der Jugend funktionierende Enzymproduktion nicht eingestellt ist wohl wahrscheinlicher, als eine Kette von Mutationen, die einen Organismus befähigen, mit Fraßschutzstoffen zu recht zu kommen.
Im Falle der Kartoffel hat man ja eher, durch Zuchtwahl, das Lebensmittel an sich angepasst, statt umgekehrt. Die Indios haben die Knollen noch teilweise tagelang in den Bach gelegt um das Solanin auszuwaschen, im Laufe der Zeit hat man den Gehalt runtergezüchtet.
Heutzutage macht man es umgekehrt und bringt per Genmanipulation Nutzpflanzen dazu, wieder mehr Fraßschutzstoffe zu produzieren.
Der Ansatz: "Steinzeitmenschen haben Wurzeln gegessen, daher vertragen Menschen Kartoffeln."
Ist für mich so sinnig, wie der Ansatz, "Steinzeitmenschen haben grüne Nahrung gegessen, daher esse ich grüne Gummibärchen."
Dass jemand Milchzucker verdauen kann, bedeutet übrigens nicht, dass für ihn Milchkonsum nicht schädlich ist.
Dass jemand keine akute Glutenunverträglichkeit hat bedeutet auch nicht, dass er auf lange Sicht durch Weizenverzehr keinen Schaden erleidet, der sich nicht auf seine Fortplfanzungsfähigkeit auswirkt, aber unter die Kategorie "Zivilisationskrankheit" fällt.
Allein die dauernde Ansage "für X (Y) ist der Mensch (nicht) gemacht" zeigt, dass der Autor des Films Evolution nicht verstanden hat.
Man kann höchstens sagen "X hat den Menschen nicht davon abgehalten sich unter widrigen Bedingungen fortzupflanzen" bzw. "Menschen die Y nicht essen (aßen) haben (hatten) die Krankheit Z eher nicht".
Aber Milch trinkt der schwedische Herr Professor ja auch keine!
Ich denke auch dass was der Prof macht nicht unbedingt wissenschaftlich fundierte "Paläodiat" ist sondern einfach nur willkür.
Ich finde im allgemeinen das diese Sache mit dem "natürlichen" ein bisschen zu ernst genommen wird bzw. dem Menschen nicht zugestanden wird dass man sich anpassen kann. Könnte der Mensch sich nicht an die verschiedensten Lebensräume anpassen hätten wir niemals die gesamte Welt besiedelt.
Wenn man nämlich davon ausgeht wo unsere natürliche Heimat ist, wären nur Pflanzen und Tiere "gesund" die aus den ostafrikanischen Savannen stammen würden.
Selbst das Klima hierzulande ist nicht natürlich für unseren Organismus. Dessen Behaarung und Stoffwechsel ist ebenfalls für afrikanische Verhältnisse gemacht worden. Also demnach ist auch Kleidung und das Leben in nördlichen Breiten ungesund.
bluemonkey
15-05-2011, 08:31
Selbst das Klima hierzulande ist nicht natürlich für unseren Organismus. Dessen Behaarung und Stoffwechsel ist ebenfalls für afrikanische Verhältnisse gemacht worden. Also demnach ist auch Kleidung und das Leben in nördlichen Breiten ungesund.
bist Du dunkelhäutig?
bist Du dunkelhäutig?
Im Sommer Ja :D
captainplanet
15-05-2011, 09:04
Der Ansatz: "Steinzeitmenschen haben Wurzeln gegessen, daher vertragen Menschen Kartoffeln."
Ist für mich so sinnig, wie der Ansatz, "Steinzeitmenschen haben grüne Nahrung gegessen, daher esse ich grüne Gummibärchen."
Ich habe jedenfalls noch nie von einer Kartoffelunverträglichkeit gehört.
Und ja, ich esse gelegentlich grüne Gummibärchen. :cool:
Dass jemand Milchzucker verdauen kann, bedeutet übrigens nicht, dass für ihn Milchkonsum nicht schädlich ist.
Dass jemand keine akute Glutenunverträglichkeit hat bedeutet auch nicht, dass er auf lange Sicht durch Weizenverzehr keinen Schaden erleidet, der sich nicht auf seine Fortplfanzungsfähigkeit auswirkt, aber unter die Kategorie "Zivilisationskrankheit" fällt.
Jetzt wird es im höchsten Maße spekulativ, nach dieser Logik dürfte ich gar nichts mehr essen. Ich kann mir bei praktisch keinem Lebensmittel absolut sicher sein, daß es nicht in irgendeiner Form schädliche Auswirkungen hat. Ich muß mich eben an das halten, was sich beobachten und mit einer gewissen Sicherheit belegen läßt, und dann ein Restrisiko in Kauf nehmen.
Ist helle Haut eine Zivilisationskrankheit? :gruebel:
Falls ja bin ich bestimmt ein terminal case :D
Ich habe jedenfalls noch nie von einer Kartoffelunverträglichkeit gehört.
Nunja, weil wir heute das Ergebniss von 30'000 (dachte 15'000 aber scheinbar doppelt so lange) Jahre auslese und Zucht für Kartoffeln essen.
Und weil wir die Dinger nur gekocht verzehren,
captainplanet
15-05-2011, 09:15
Doppelt so lange? Du meinst, Du kannst die Zahl mal zwei nehmen, weil sich ja nicht nur der Mensch an die Kartoffel angepaßt hat, sonder die Kartoffel auch dem Menschen angepaßt wurde? :D
Letztlich ist es aber auch egal, ob eine Verträglichkeit immer schon bestand und wenn nein, wie sie zustande gekommen ist. Wichtig ist, ob sie jetzt nachweislich besteht.
@ helle Haut: Ich vermute, daß das weniger eine Anpassung an unseren Lebensraum ist - dunkle Haut wäre ja kein Nachteil - sondern daß sie dadurch entstanden ist, daß durch die geringere Sonneneinstrahlung einfach der Selektionsdruck, dem hellere Menschen in Afrika unterliegen, weggefallen ist. Manchmal setzt sich nicht nur das durch, was ein Vorteil ist, sondern auch das, was keinen nennenswerten Nachteil bringt.
Nunja, weil wir heute das Ergebniss von 30'000 (dachte 15'000 aber scheinbar doppelt so lange) auslese und Zucht für Kartoffeln essen.
Und weil wir die Dinger nur gekocht verzehren,
30000 was? Jahre?
Doppelt so lange? Du meinst, Du kannst die Zahl mal zwei nehmen, weil sich ja nicht nur der Mensch an die Kartoffel angepaßt hat, sonder die Kartoffel auch dem Menschen angepaßt wurde? :D
Letztlich ist es aber auch egal, ob eine Verträglichkeit immer schon bestand und wenn nein, wie sie zustande gekommen ist. Wichtig ist, ob sie jetzt nachweislich besteht.
@ helle Haut: Ich vermute, daß das weniger eine Anpassung an unseren Lebensraum ist - dunkle Haut wäre ja kein Nachteil - sondern daß sie dadurch entstanden ist, daß durch die geringere Sonneneinstrahlung einfach der Selektionsdruck, dem hellere Menschen in Afrika unterliegen, weggefallen ist. Manchmal setzt sich nicht nur das durch, was ein Vorteil ist, sondern auch das, was keinen nennenswerten Nachteil bringt.
Helle Haut lässt einen bei weniger Lichteinstrahlung mehr Vitamin D produzieren als dunkle
Helle-/Dunklehaut hat doch was mit Vitamin D und UV strahlung zu tuen, oder ?
oder bei wiki schauen :D
Dunkle Haut hat einen sehr entscheidenden Vorteil gegenüber heller Haut. So wird das wichtige Vitamin Folsäure durch UV-B Strahlung zerstört, wodurch es zu Fehlbildungen beim Nachwuchs kommen kann, ....
Dunkle Haut ist ein Schutz gegen das Eindringen von UV-Strahlen. Somit haben meist nur Menschen mit einem tendenziell niedrigem Melaninanteil einen Mangel an Folsäure, dem in der Schwangerschaft durch zusätzliche Folsäurepräparate entgegen gewirkt werden kann.
Pigmentierung hat außerdem den Vorteil, mit dem Sonnenlicht einfallendes UV-Licht möglichst bereits in den obersten, abgestorbenen Hautzellen zu absorbieren und es damit nicht in tiefere Schichten eindringen kann, wo die UV-Strahlung mutagene und kanzerogene Wirkungen ausüben könnte.
Eine helle Haut erleichtert dagegen das Auffinden von Parasiten, da viele der Ektoparasiten Gliederfüßer sind und dunkles Sklerotin zur erhöhten Festigkeit im Chitin ihrer Cuticula eingelagert haben.
Dieser Vorteil gilt natürlich nur, soweit überhaupt (soziale) Fellpflege stattfinden kann.
Pigmentierung bringt den Nachteil, dass infolge Absorption von UV-Licht in der obersten, überwiegend toten, Hautschicht nicht sehr viel UV-Strahlung in tieferen Schichten durch lebende Zellen genutzt werden kann zur Produktion von Cholecalciferol (Vitamin D).
Infolgedessen sollte eine angepasste Pigmentierung eine Optimierung entsprechend der tatsächlich verfügbaren UV-Menge darstellen.
Dem folgt die globale Verteilung der Hautfarbe auf genetischer Basis, aber auch die Verwendung von UV-Blockern im Sonnenschutz sowie (entgegengerichtet) Sonnenbad.
Doppelt so lange? Du meinst, Du kannst die Zahl mal zwei nehmen, weil sich ja nicht nur der Mensch an die Kartoffel angepaßt hat, sonder die Kartoffel auch dem Menschen angepaßt wurde? :D
Letztlich ist es aber auch egal, ob eine Verträglichkeit immer schon bestand und wenn nein, wie sie zustande gekommen ist. Wichtig ist, ob sie jetzt nachweislich besteht.
Hehe, ne hab' mich durch einen Artikel korrigieren lassen :)
Und eben: Wir vertragen immernoch nur gekochte Kartoffeln.
30000 was? Jahre?
Helle Haut lässt einen bei weniger Lichteinstrahlung mehr Vitamin D produzieren als dunkle
Beides richtig :)
Hab's bereits editiert.
Hehe, ne hab' mich durch einen Artikel korrigieren lassen :)
Und eben: Wir vertragen immernoch nur gekochte Kartoffeln.
Wir essen hin und wieder Kartoffeln roh nur mit Salz drauf. Finde ich dass es sehr gut schmeckt und von Beschwerden weiß ich nix.
Beides richtig :)
Hab's bereits editiert.
Ich bin kein Experte für das amerikanische Paläolithikum und die Cloviskultur aber das Eintreffen des Menschen in Südamerika kann nicht älter als das abschmelzen des laurentidischen Eisschildes sein. Und das war vor irgendwas bei 12.000 Jahren.
Wikipedia ist zwar Müll spuckt aber über die ältesten Kartoffelfunde auch nur ca. 13.000 Jahre aus. Und das waren Wildfunde.
Frag mich also wie du auf 30.000 Jahre kommst.
Ich denke nicht, dass man Getreide von vorneherein so veruteilen sollte. Ich schätze, dass z.B. bei traditionellen Reisbauern Zivilisationskrankheiten auch größtenteils unbekannt sein werden.
Der menschliche Körper ist schlicht nicht auf mangelnde Bewegung bei gleichzeitigem Übergewicht eingestellt. Essen im Überfluss und reichlich Zucker fördern dieses natürlich.
Wir essen hin und wieder Kartoffeln roh nur mit Salz drauf. Finde ich dass es sehr gut schmeckt und von Beschwerden weiß ich nix.
Interessant.
Ich bin kein Experte für das amerikanische Paläolithikum und die Cloviskultur aber das Eintreffen des Menschen in Südamerika kann nicht älter als das abschmelzen des laurentidischen Eisschildes sein. Und das war vor irgendwas bei 12.000 Jahren.
Wikipedia ist zwar Müll spuckt aber über die ältesten Kartoffelfunde auch nur ca. 13.000 Jahre aus. Und das waren Wildfunde.
Frag mich also wie du auf 30.000 Jahre kommst.
Durch eine Erinnerungslücke.
Ich dachte eben auch so 15'000 Jahre (für mich reicht das als Rahmen :D) meinte aber der Artikel, den ich vor zwei Tagen las, bezog sich auf Südamerika... der bezog sich aber auf Europa. Und darin gings auch nich tum Kartoffeln... frag' mich also nicht, wie ich diese Dinge zusamengemanscht habe ;)
Interessant.
Was natürlich nicht heißen muss dass sie nicht trotzdem ungesund sind. Ist halt nur meine subjektive Erfahrung und die meiner Familie.
In weiten Teilen Europas gilt die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) wenn man sie richtig zubereitet als essbar, aber die Forschung hat in den letztebn Jahren festgestellt dass der Pilz starke Gifte enthält.
Wobei es immer schwer zu sagen ist welche Seite recht hat. Die Forschung hat zwar objektiv Gifte nachgewiesen, aber (noch) nicht ob und wie es durch bestimmte Zubereitungsarten essbar gemacht werden kann.
Durch eine Erinnerungslücke.
Ich dachte eben auch so 15'000 Jahre (für mich reicht das als Rahmen :D) meinte aber der Artikel, den ich vor zwei Tagen las, bezog sich auf Südamerika... der bezog sich aber auf Europa. Und darin gings auch nich tum Kartoffeln... frag' mich also nicht, wie ich diese Dinge zusamengemanscht habe ;)
:D
Was natürlich nicht heißen muss dass sie nicht trotzdem ungesund sind. Ist halt nur meine subjektive Erfahrung und die meiner Familie.
In weiten Teilen Europas gilt die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) wenn man sie richtig zubereitet als essbar, aber die Forschung hat in den letztebn Jahren festgestellt dass der Pilz starke Gifte enthält.
Wobei es immer schwer zu sagen ist welche Seite recht hat. Die Forschung hat zwar objektiv Gifte nachgewiesen, aber (noch) nicht ob und wie es durch bestimmte Zubereitungsarten essbar gemacht werden kann.
Ich finde das äusserst interessant. Ich habe auch schon gehört, dass in bestimmten Gegenden sogar Knollenblätterpilze zubereitet und gegessen werden :ups:
Du hast allerdings Recht, dass die blosse Tatsache, dass die Kartoffeln mancherorts roh verzehrt werden wenig über die Unverträglichkeit aussagen..... schliesslich trinken auch sehr viele Menschen Getränke welche ein Nervengift namens Alkohol enthalten, oder rauchen gar Nikotinhaltigen Tabak, und schlimmeres.
Allerdings dachte ich halt, dass man die Kartoffeln roh gar nicht richtig verdauen kann, und Beschwerden kriegen sollte, das scheint wohl widerlegt :)
:D
Manchmal glaube ich echt, das liegt an den Schlägen oder so :o
Gestern habe ich von einer Person gehört, mit der ich angeblcih mindestens 3 Jahre lang in einer Klasse war, und trotz Erläuterungsversuchen konnte ich mich beim besten Willen kein bisschen erinnern :(
captainplanet
15-05-2011, 10:38
Rohe Kartoffeln sind zwar schwer verdaulich, giftig sind sie nicht. Nur mit grünen Stellen und treibenden Augen muß man aufpassen, die müssen weg. Und dieses Gift geht auch beim Kochen nicht weg.
Das Gift der Frühjahrslorchel ist zwar sehr stark, aber wasserlöslich. Wenn man den Pilz lange genug auskocht und ein paarmal das Wasser wechselt, könnte man ihn theoretisch essen.
Auf das Gift der Knollenblätterpilze trifft das aber nicht zu. Ich kenne vier Arten, den weißen, den grünen, den gelben und den seltenen Frühjahrsknollenblätterpilz. Drei davon sind hochgiftig, aber den Gelben könnte man essen, wenn auch nicht roh. Ich habe aber noch nie gehört, daß das jemand tut.
Allerdings gibt es in der Gattung der Wulstlinge, der die Knollenblätterpilze angehören, noch ein paar eßbare Vertreter.
bluemonkey
15-05-2011, 12:39
Jetzt wird es im höchsten Maße spekulativ, nach dieser Logik dürfte ich gar nichts mehr essen. Ich kann mir bei praktisch keinem Lebensmittel absolut sicher sein, daß es nicht in irgendeiner Form schädliche Auswirkungen hat. Ich muß mich eben an das halten, was sich beobachten und mit einer gewissen Sicherheit belegen läßt, und dann ein Restrisiko in Kauf nehmen.
Bei Milch und Getreide gibt es ja gewisse Verdachtspunkte:
http://www.direct-ms.org/pdf/EvolutionPaleolithic/Cereal%20Sword.pdf
Whole Health Source: Eating Wheat Gluten Causes Symptoms in Some People Who Don't Have Celiac Disease (http://wholehealthsource.blogspot.com/2011/01/eating-wheat-causes-symptoms-in-some.html)
Milch, Fachinfo, Milch (http://www.purenature.de/inhalt/fachinfo_milch.html)
bluemonkey
15-05-2011, 12:41
Ist helle Haut eine Zivilisationskrankheit? :gruebel:
nein, aber gesund in nördlichen Breiten, ungesund in Äquatornähe
,
bluemonkey
15-05-2011, 12:49
@ helle Haut: Ich vermute, daß das weniger eine Anpassung an unseren Lebensraum ist - dunkle Haut wäre ja kein Nachteil
Rachitis/Osteomalazie ist für das Überleben der Art schlimmer als Falten und Hautkrebs
bluemonkey
15-05-2011, 15:53
Irgendwie hat Loren Cordain auch zugelegt?:gruebel:
http://paleophysiciansnetwork.com/images/cordain.jpg?1297351628http://i574.photobucket.com/albums/ss187/livinlowcarbman/Screenshot2011-03-01at25319PM.png?t=1299009473
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.