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Vollständige Version anzeigen : Welche Ausweichbewegung?



Wingman
18-12-2003, 09:40
Oss!

Welche Ausweichbewegung bevorzugt ihr beim freien Kumite?

Ich persönlich versuche z.B. immer um den Gegner "herumzutänzeln" (wie manchmal beim Boxen zu sehen). Allerdings hüpfe ich dabei nicht mit beiden Beinen gleichzeitig in die Luft (wie man es manchmal auf Turnieren sieht), sondern setze eines kurz nach dem anderen. Andere Leute bei uns gehen auch nur vor und zurück.

Gibt es da eigentlich im Wettkampf für die Ausweichbewegungen eine Reglementierung?

Sebastian
18-12-2003, 09:47
ich mag das rumgehoppse nicht so sehr und da ich selten die Auslage wechlse gleite ich meist vor-zurück (natürlich auch seitlich). Reglementierung für Ausweichbewegungen gibt es meiner Meinung nach nicht. Kann aber nur für meinen Verband sprechen. Im Jiyu Ippon darfst du nicht zurückweichen bevor dein Gegner seinen Angriff gestartet hat, aber im Jiyu ist meines Erachtens alles frei.

CeKaVau
18-12-2003, 09:49
Hallo Wingman,

ich versuche, so minimal wie möglich seitlich oder nach hinten auszuweichen.

Das resultiert meist in einem schwachen und damit unbedeutenden Treffer, den ich aber sofort mit einem Konter beantworten kann.

Von "um den Gegner herumtänzeln" halte ich nicht soviel, weil gute Karateka, im Gegensatz zu Boxern nicht frontal orientiert sind.

Wenn man seitlich zum Gegner getänzelt ist, kann man genauso gut einen Mawashi-Geri oder Yoko-Geri abkriegen, als ob man davor stehen würde. Eigentlich Energieverschwendung. :)

Tschüssi
Ike

Sir Lothar
18-12-2003, 10:01
Also bei uns im Kung Fu gibts glaub keine Regeln die besagen dass man bestimmte Ausweichbewegungen nicht machen darf ... :p:D
Bei geraden Schlägen/Kicks zur Seite ausweichen.
Bei runden Schlägen/Kicks nach vorne (nah an den Gegner dran) oder nach hinten ausweichen.
Nur halt immer die Mitte halten und nicht ständig in eine Richtung weglaufen, so wie ich das immer mache ... :D;)


mfg Lodda

Wingman
18-12-2003, 10:05
Von "um den Gegner herumtänzeln" halte ich nicht soviel, weil gute Karateka, im Gegensatz zu Boxern nicht frontal orientiert sind...

Nun, ich bin ja noch relativ blutiger Anfänger :). Naja, mal sehen, was sich da noch entwickelt. Aber in ständiger Bewegung dabei bleiben, ist doch sicherlich von Vorteil (obwohl ich schon Karateka gesehen habe, die im Kumite einfach in der Mitte stehen bleiben und den Bewegungen des "umhertänzelnden" Gegners folgen).

CeKaVau
18-12-2003, 10:21
Hallo Wingman,

das mit dem präventiven Ausweichen ist so eine Sache.

Ein guter Karateka wird sich ein paar mal ankucken, wie Du zur Seite tänzelst. Danach wird er einen Mawashi- oder Ura-Mawashi-Keri entgegen Deiner Bewegungsrichtung treten.
Da Du gerade in Bewegung bist, ist das ein fast sicherer Treffer.


Nun, ich bin ja noch relativ blutiger Anfänger :). Naja, mal sehen, was sich da noch entwickelt.

Lass' Dir hier im Forum nichts erzählen - experimentiere immer selbst. Manche
Ratschläge sind gut für Dich, andere nicht.


Aber in ständiger Bewegung dabei bleiben, ist doch sicherlich von Vorteil

Das ist nicht unbedingt so.
Manche kommen gut damit zurecht, andere bringen sich damit selbst aus dem Konzept. Probier's aus.

Es wird vermutlich sogar so sein, dass es sich im Laufe der Jahre mehrfach ändern wird.


obwohl ich schon Karateka gesehen habe, die im Kumite einfach in der Mitte stehen bleiben und den Bewegungen des "umhertänzelnden" Gegners folgen

Ich würde einem tänzelnden Gegner nicht folgen, das würde mich berechenbar machen. Wenn er zuweit seitlich kommt - siehe oben.

Tschüssi
Ike

Wingman
18-12-2003, 10:32
Lass' Dir hier im Forum nichts erzählen - experimentiere immer selbst...

Das ist klar. Ohne Selbsterfahrung bring alles nichts. Aber die Erfahrung anderer Karateka interessiert mich natürlich auch. Dafür ist das Forum ja da ;).


Ich würde einem tänzelnden Gegner nicht folgen, das würde mich berechenbar machen. Wenn er zuweit seitlich kommt - siehe oben.

Das ist vermutlich wieder individuell. Der Karateka, der das mit dem folgen gemacht hat, hatte jedenfalls zwei Kämpfe im Finale gewonnen :). Aber das ist ja nicht repräsentativ.

Sir Lothar
18-12-2003, 11:23
Nun, ich bin ja noch relativ blutiger Anfänger :). Naja, mal sehen, was sich da noch entwickelt. Aber in ständiger Bewegung dabei bleiben, ist doch sicherlich von Vorteil (obwohl ich schon Karateka gesehen habe, die im Kumite einfach in der Mitte stehen bleiben und den Bewegungen des "umhertänzelnden" Gegners folgen).

Das mit dem Ständigen bewegen halte ich nicht unbedingt für sehr gut. Erstens kostet es zu viel Energie (ok, ich geb's zu, ich bin ein fauler Sack :D) und zweitens kann der herumtänzelnde Gegner wenn du ihm folgst gewisse Bewegungen von dir fordern (zb. Gewichtsverlagerung vom einen aufs andere Bein), die er zu seinem Vorteil nutzen kann ... Aber naja wie CeKaVau schon sagte, probiers erstmal selber aus. ;)



mfg Lodda

keksi
19-12-2003, 09:41
Oss!

Welche Ausweichbewegung bevorzugt ihr beim freien Kumite?

Ich persönlich versuche z.B. immer um den Gegner "herumzutänzeln" (wie manchmal beim Boxen zu sehen). Allerdings hüpfe ich dabei nicht mit beiden Beinen gleichzeitig in die Luft (wie man es manchmal auf Turnieren sieht), sondern setze eines kurz nach dem anderen. Andere Leute bei uns gehen auch nur vor und zurück.

Gibt es da eigentlich im Wettkampf für die Ausweichbewegungen eine Reglementierung?

Ich weich meistens mit einen gleitschritt nach links aus (meine Lieblingsseite) *g* . Wir trainieren ausweichbewegungen und schrittwechselungen sehr oft , da gibts millionen möglichkeiten ...Wir haben einmal trainiert nen mae-washi geri anzugreifen, absetzen, und dann 3 schritte zurückgleiten, dann wieder stellungswechsel, maewashi geri, zurückgleiten und davon dann 5 * pro linke seite, 5 ma rechte seite, und dat dann * 100 *lol* (der Patner hält dabei eine Pratze in der Hand) die übung erfordert sehr viel Kraft und kondition ;)...

Viele Grüße Keksi

-=Basti=-
19-12-2003, 13:53
Ich persönlich gehe meistens zum ausweichen minmal auf eine
entsprechende Seite und dannch in den Gegner hinein.
Vorallem wenn der Gegner mit drehkicks oder hohen kicks kommt ist das optimal,
denn Selbst wenn er dichh trifft spürst du keine Wirkung mehr, und noch während er ausführt kanst du kontern.

Von hüpferei und "Rein und rausgehen" halte ich persönlich nichts, das ist mir zu Risikoreich und macht mich berrechenbar.

Nyell
28-02-2004, 11:58
Hi,
früher haben wir auch immer sehr viele verschiedene Ausweichschritte geübt, vor allem schnell auf die Seite und kontern. Zur Zeit trainieren wir aber grade den "überlaufenen Gyaku Zuki" (oder so ähnlich). Ich find das irgendwie ziemlich radikal, da dabei die Attacke des Gegners nur leicht geblockt wird, während man sich gleichzeitig noch auf den Gegner zubewegt und direkt kontert. Quasi Flucht nach vorne. Hab irgendwie Angst das in ´nem richtigen Kampf auszuprobieren...

Kamikaze
28-02-2004, 12:24
Hi,

der überlaufene Gyaku-Zuki kann ziemlich ins Auge gehen, wenn man davon nicht "überzeugt" ist. Ich mache in sehr gerne. Musst halt ohne Kompromisse durch.

Bei uns im Dojo macht den "überlaufenen Gyaku-Zuki" keiner bei mir ;)
Das liegt an meiner Masse (ca.110 kg). Denke ich mal.
Und vielleicht daran, dass ich nicht gerne zurückgehe, egal was kommt.


Bei den ganzen Frontal-Techniken ist halt immer die Gefahr grösser eine Verletzung zu kassieren.
Dies hemmt viele und schon ist der Angriff keiner mehr.

ciao
Kami

Sebastian
28-02-2004, 23:22
Und vielleicht daran, dass ich nicht gerne zurückgehe, egal was kommt.
Zurückgehen ist eh nicht empfehlenswert, außer man kann supergut blocken. In der Regel wird man wenn man gerade zurückgeht von guten Kämpfern dermaßen zugehagelt. Zur Seite raus wenn überhaupt ist bei uns die Devise!

Setumi
29-02-2004, 10:06
Moin.

Also im Training versuche ich natürlich auch, an meiner Kondition zu arbeiten. Ansonsten bevorzuge ich das ruhige Warten und Lauern. Ich bin ehr der Defensiv-Typ, warte, beobachte und greife irgendwann blitzschnell an.
Übrigens verwirrt das einige Gegner. Manche werden ganz nervös, wenn man länger nix macht ... und dann bin ich meistens drin ^^.

Oss.

-=Basti=-
29-02-2004, 10:11
Ich bin ehr der Defensiv-Typ, warte, beobachte und greife irgendwann blitzschnell an.

wartest wohl drauf das man sich überrennt?

Setumi
29-02-2004, 10:27
wartest wohl drauf das man sich überrennt?

Einige Gegner erledigen sich von selbst. Man kann einen Kampf auch ohne Techniken gewinnen. Manchmal reicht schon der Blick ... sehe ich eigentlich so schrecklich aus?

Nyell
29-02-2004, 11:12
...wie? Is das dann irgendwie die Schrittmacher-Fraktion? Wo hast Du so gucken gelernt?? ;)
Ne, ernsthaft, meinste Du willst damit seinen Willen brechen oder einschüchtern?

JuMiBa
29-02-2004, 11:32
Manchmal reicht schon der Blick ... sehe ich eigentlich so schrecklich aus?

Das können wir sooo nicht beurteilen... ein Foto wäre da ganz günstig... ;)

Gruß Micha

Setumi
29-02-2004, 11:34
...wie? Is das dann irgendwie die Schrittmacher-Fraktion? Wo hast Du so gucken gelernt?? ;)
Ne, ernsthaft, meinste Du willst damit seinen Willen brechen oder einschüchtern?

Ich beherzige die Anekdote "Eine wichtige Lektion" aus Funakoshi's Buch "Karate-Dô. Mein Weg" mit dem Gravuer und dem Karate-Lehrer.

Ja, du kannst tatsächlich deinen Gegner brechen, ohne dich zu bewegen ...

D_Invader
29-02-2004, 11:38
Sowohl als auch. Seitlich ausweichen, nach hinten ausweichen. In Bewegung bleiben, stehen bleiben.

Unberechenbarkeit ist eine sehr starke Waffe. Wenn also jemand immer das gleiche macht, hat man sein bewegungsmuster schnell raus, was ihn zu einem leichten Ziel für Angriffe macht.

-=Basti=-
29-02-2004, 11:41
Einige Gegner erledigen sich von selbst. Man kann einen Kampf auch ohne Techniken gewinnen. Manchmal reicht schon der Blick ... sehe ich eigentlich so schrecklich aus?

von was gehst du grade aus?
Von einen Wettkampf oder von der Straße??

Setumi
29-02-2004, 11:56
von was gehst du grade aus?
Von einen Wettkampf oder von der Straße??

Als ich es schrieb habe ich an den Freikampf im Dôjô gedacht, allerdings kann man es auch auf die Straße beziehen.

Rawn
29-02-2004, 13:07
Hi,

ich selbst bleibe in einem Kampf immer in Bewegung. Das das rumgehüpfe auf die Kondition geht, stimmt zwar eigentlich, aber ich merk davon nicht mehr viel - eigentlich garnichts.
Ich bleibe dabei aber immer mit beiden Füßen auf dem Boden, nur die Fersen sind dauerhaft in der Luft. Für alle anderen sieht es allerdings so aus, als würde ich so gut wie keinen Bodenkontakt mehr haben. KA wie die darauf kommen :ui:
Ich üpersönlich weiche ständig aus. Am liebsten lass ich den Gegner ins Lehre laufen, um ihn dann von der Seite anzugreifen. Wenn ich gegen einen viel größeren gegner Kämpfe versuche ich abstand zu halten, bis er mich angreift. Dann verhindere ich seine Technik, in dem ich sie Verkürze und unseren Abstand auf Null reduziere, dabei kann man seinen Gegner meist 2-3 Techniken mitgeben und ist wieder weg, bevor er sich auf die neue Situation eingestellen konnte.
Darf man nur nicht zu oft machen, weil sonst läuft man irgendwann frontal in seine Faust :narf:
Ansonsten gilt auch hier: Ausweichen was das Zeug hält und versuchen seinen Gegner von der Seite zu überraschen.

Manchmal bleib ich aber auch einfach nur stehen und warte darauf, dass mein Gegner angreift. Dann mach ich einfach zu und konter sofart ein mit 2 heftigen Techniken. Das ist die einzige Technik, die ich in nem Kampf antizipier.

-=Basti=-
29-02-2004, 13:09
kann man es auch auf die Straße beziehen.
Und du glaubst wenn dich einer schlagen will lässt er das, nur weil du ihn anschaust?
Und du denkst du hast noch die zeit wenn er aufdich einschlägt?

Setumi
29-02-2004, 13:27
Und du glaubst wenn dich einer schlagen will lässt er das, nur weil du ihn anschaust?
Und du denkst du hast noch die zeit wenn er aufdich einschlägt?

Ja, da komme ich um ein Schmunzeln nicht herum.

Natürlich kann man mit einem selbstbewussten Auftreten, zu dem auch ein sicherer Blick gehört, einige Konflikte im Vorfeld vermeiden. Es kommt natürlich immer auf die Situation an usw.
Ich sage - EINIGE, bei weitem nicht alle.
Hideo Ochi ist auch schon mal angegriffen worden, und er ist ohne eine körperliche Kata und unverletzt aus der Sache wieder herausgekommen ...
Dies sei als Beispiel genannt.

Ich kann euch nicht erklären, was ich meine, wenn ihr so etwas noch nie erlebt habt - man kann Gefühle nicht mit Worten beschreiben. Kennt ihr es nicht, dass euer ganzes Selbstbewusstsein plötzlich futsch ist, nur weil euch jemand ansieht oder sich einfach nur bombensicher verhält? Mir ging es früher manchmal so.
Noch einmal verweise ich auf "Eine wichtige Lektion" aus "Karate-Dô. Mein Weg.". Hiermit ist schon das zweite Beispiel genannt.

-=Basti=-
29-02-2004, 13:32
Kennt ihr es nicht, dass euer ganzes Selbstbewusstsein plötzlich futsch ist, nur weil euch jemand ansieht oder sich einfach nur bombensicher verhält?
nope, kenn ich net weil dazu ist, was allgemein bekannt ist, meine ego viel zu gross inzwischen
:D :D