Erste Gürtelprüfung bei Kindern [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Gwenchana
03-06-2011, 13:09
Hallo,

meine 7-jährige Tochter macht seit kurzem Taekwondo und steht kurz vor der ersten Gürtelprüfung.
Sie ist ein sehr unruhiges, zappeliges Kind mit Konzentrationsschwäche und niedriger Frustrationsschwelle.
So mache ich mir schon Gedanken, wie sie die Prüfung "durchstehen" wird, denn ewig in Aufstellung stehenbleiben ist enorm schwierig für sie.
Mit dem Trainer habe ich natürlich über ihre Probleme gesprochen, die Prüfung nimmt aber der Großmeister ab, den ich eigentlich nur vom Sehen kenne.

Wie streng sind denn diese ersten Prüfungen für Kinder?
Und an andere Eltern von Taekwondo-Kids: Übt und lernt ihr denn Zuhause mit den Kindern? Meine Tochter hat letzte Woche eine Kopie bekommen, mit koreanische Begriffen, die sie inzwischen kennen sollten. Überraschenderweise kennt sie die - bis auf 2-3 Ausnahmen - alle, aber besprecht ihr Neugelerntes zuhause oder laßt ihr das einfach so laufen?

Grüße

Gwenchana

Alfons Heck
03-06-2011, 13:33
Schau Dir die Prüfung nicht an. Dann wird es Deine Kleine schon machen.
Nein Eltern müßen nichts extra mit den Kids üben.


Gruß
Alfons.

Gwenchana
03-06-2011, 13:38
Danke,
ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob ich zusehen soll oder nicht.
Beim Training möchte meine Tochter auch garnicht, daß ich zusehe, sie meint, dann fühlt sie sich beobachtet.
Ich war inzwischen soweit, daß ich die Entscheidung ihr überlassen wollte, ob ich anwesend sein soll oder nicht.

Meine Tochter führt mir viel zuhause vor, und es vergeht kein Tag, an dem nicht aus irgendeiner Ecke ein "kihap" kommt. Dann lasse ich es dabei und übe nichts mit ihr.

Grüße
Gwenchana

Helmut Gensler
03-06-2011, 15:15
"zusehen" kann für das Kind auch der Respekt der Eltern vor der Leistung sein.
Ich habe meine Kinder einfach gefragt, ob ich mit dabei sein soll.... 2x JA als Antwort

Alfons Heck
03-06-2011, 15:36
Hallo,

"zusehen" kann für das Kind auch der Respekt der Eltern vor der Leistung sein.
richtig. Aber wenn ich das hier lese

Sie ist ein sehr unruhiges, zappeliges Kind mit Konzentrationsschwäche und niedriger Frustrationsschwelle.
So mache ich mir schon Gedanken, wie sie die Prüfung "durchstehen" wird, denn ewig in Aufstellung stehenbleiben ist enorm schwierig für sie.
denke ich (als Vater der Elternabende besucht mit der Klassenlehrerin redet, andere Eltern und Kinder kennen gelernt hat) Gwenchana wird diese Ängste mit in die Prüfung tragen und ihr Kind damit verunsichern; unter "Erfolgsdruck/Versagensdruck" setzen und genau das produzieren was sie eigentlich verhindern möchte. Daher mein Rat nicht zuzusehen.


Gruß
Alfons.

stagediver
03-06-2011, 15:48
Ganz ruhig, ich kenn mich zwar im TKD nicht aus, weiß aber von anderen Stilen, dass die erste Prüfung - gerade bei den Kleinen - kein Problem ist, so sich der Schüler denn bemüht. Es soll ja ein Erfolgserlebnis sein und zum weiter machen motivieren.

Sven K.
03-06-2011, 16:52
Wenn der Lehrer dort "verantwortungsvoll" ist, weiß er ob dein Kind besteht
oder nicht. Er sollte es also nur zur Prüfung zulassen, wenn es alles beherrscht
was gefordert wird.

Luggage
03-06-2011, 17:12
Wie lange ist deine Tochter denn schon dabei? Ich denke, in Reih und Glied zu stehen und die allgemeine Etikette einzuhalten, dürfte sie schon im gewöhnlichen Training gelernt haben und regelmäßig bewältigen. Ich habe auch noch nie erlebt, dass ein Kind bei der ersten Gürtelprüfung durchfällt, dazu müsste sie schon total verweigern oder ähnliches.

Was das Thema Zusehen angeht, ist sie zu fragen, was sie möchte wohl das schlauste. Tendenziell denke ich aber, ihr ist besser damit gedient, so wenig wie möglich bei der Prüfung von der gewöhnlichen Trainingsatmosphere abzuweichen - also wie da auch bei der Prüfung ohne Mami im Rücken. Die Kids machen das egtl. immer ganz gut, ich habe bis her noch nie einen Totalausfall erlebt, auch nicht bei Problemkindern. Die ernste Stimmung und der eigene Ehrgeiz führen schon dazu, dass sie sich konzentrieren und Mühe geben.

Gwenchana
03-06-2011, 21:26
Danke für die Antworten.

Ob der Trainer verantwortungsvoll ist kann ich nicht beurteilen - ich denke und hoffe schon. Aber über den eigentlichen Prüfungsinhalt mache ich mir auch keine Sorgen. Sie kann die gelernten Kicks usw ganz gut, weiß von allen die koreanischen Bezeichnungen und bei Selbstverteidigung usw ist sie denke ich weder besser noch schlechter als die anderen Weißgürtel in ihrem Alter.

Das einzige Problem ist eben das Still stehen bleiben und bei der Sache bleiben. Wenn man ihr sagt: "10 Ap-chagis", dann macht sie das. Aber wenn da vorne einer was erzählt und sie nichts direkt zu tun hat, also keine direkte Anweisung, dann schweifen die Gedanken ab...
Die Frage ist also eher, wie eng sehen die Prüfer das mit dem Stehenbleiben?

Ich werde sie wohl selbst entscheiden lassen, ob ich oder mein Mann oder beide zusehen sollen/dürfen. Kann sie ja auch ganz spontan direkt vor der Prüfung sagen.

Luggage
04-06-2011, 09:48
Aber wenn da vorne einer was erzählt und sie nichts direkt zu tun hat, also keine direkte Anweisung, dann schweifen die Gedanken ab...
Die Frage ist also eher, wie eng sehen die Prüfer das mit dem Stehenbleiben?

Aber das muss sie doch schon im alltäglichen Training bewältigen. Bei ihrer eigenen Prüfung wird überhaupt nicht viel geredet, da muss sie vorturnen. Je nach Organisation muss sie aber still sitzen, während die anderen geprüft werden. In der Regel sind die Kinder durch die ernste Stimmung und den (fremden?) Prüfer fast schon ehrfürchtig gelähmt, da muss man sich egtl. keine Sorgen machen.

AndyLee
04-06-2011, 11:15
Also - sorry: Thema ist ein 7-jähriges Mädchen!!! Kinder wollen sich nunmal bewegen - von Natur aus... Wie schon in "tausenden" Diskussionen zuvor war genau dieser Bewegungsdrang Inhalt vieler Diskussionen. Warum sollte man Kindern "abgewöhnen", still zu sitzen/stehen? Reicht es nicht schon, wenn dies über den halben Tag in der Schule probiert wird?

Disziplin und Kinder - ist das nicht in sich ein Widerspruch? Wie sollte ein Kindertraining aussehen - was für ein Ziel sollte es haben? Wie geht es auf ein bestimmtes Altersklientel ein, wie wird es dessen Bedürfnissen gerecht?

Was ist eigentlich ein "zappliges Kind"? Ist es ein "schlechtes" Kind, ein "anderes" Kind oder einfach nur "Kind"? Wie sieht das Pendant aus...also ein "unzappliges" bzw. "ruhiges" Kind? War es nicht so, dass diese Kinder dann zu einem Training gehen sollten, um Selbstbewusster zu werden? Wo ist das "gesunde Mittelmaß" und wer hat als Trainer die Voraussetzungen dafür, genau dies zu erkennen und Kinder individuell zu Trainieren?

Fragen über Fragen. Was also ist das Ziel: dressierte Kinder?

Mein Tipp für dich: Immer und grundsätzlich bei Prüfungen dabei sein. Es ist dein Kind, du hast die Verantwortung, dein Kind vertraut dir. Wenn nicht zu Hause irgendwas total schief läuft und dein Kind Angst vor dir hat, wird deine Anwesenheit positiv auf sie wirken. Leistungsdruck gibt es mit 7 Jahren noch nicht...sorry...falsch ausgedrückt. Richtig muss es heißen: Für ein 7-jähriges Kind gibt es noch keinen Leistungsdruck, wohl aber für die Erwachsenen (z. B. Eltern) drum herum. Mag sein, dass sich dieses unangenehme Gefühl auf dein Kind übertragen hat...wird Zeit, das zu korrigieren...

Luggage
04-06-2011, 12:33
Richtig, ein gesundes Mittelmaß. Ich verlange von meinen Kindern absolute Disziplin und Ruhe, da wird nicht mal gewackelt - wenn es eben gefordert ist. Dafür werden sie in regelmäßigen Abständen mit Spieleinlagen belohnt, bei denen sie sich austoben können. Ich halte nix von Kuschelpädagogik, wer nicht spurt macht erst Liegestützen und verläßt bei Wiederholung die Gruppe für ein paar Minuten. Aber das kommt selten vor, die Kinder verstehen freundlichen Ernst und Strenge schnell und lernen, dass ihre Spielzeit nicht zu kurz kommt, wenn sie dafür am rechten Punkt ordentlich mitmachen.

Gut, diese Grundsatzdiskussion hat hier egtl. nichts zu suchen und hilft auch nicht weiter, weil der Trainer dort unsere Ergüsse nicht liest. Der einzige Rat kann bzgl. des Dabei-Seins erfolgen und den hat ja nun jeder in seinem Sinne abgegeben... Außerdem der schon mehrfach erteilte Trost im Voraus: Bei der ersten Gürtelprüfung fällt niemand durch ;)

stagediver
04-06-2011, 15:30
Außerdem der schon mehrfach erteilte Trost im Voraus: Bei der ersten Gürtelprüfung fällt niemand durch ;)

So sieht's aus! :-)

AndyLee
04-06-2011, 18:40
Richtig, ein gesundes Mittelmaß. Ich verlange von meinen Kindern absolute Disziplin und Ruhe, da wird nicht mal gewackelt - wenn es eben gefordert ist. Dafür werden sie in regelmäßigen Abständen mit Spieleinlagen belohnt, bei denen sie sich austoben können. Ich halte nix von Kuschelpädagogik, wer nicht spurt macht erst Liegestützen und verläßt bei Wiederholung die Gruppe für ein paar Minuten. Aber das kommt selten vor, die Kinder verstehen freundlichen Ernst und Strenge schnell und lernen, dass ihre Spielzeit nicht zu kurz kommt, wenn sie dafür am rechten Punkt ordentlich mitmachen.

Gut, diese Grundsatzdiskussion hat hier egtl. nichts zu suchen und hilft auch nicht weiter, weil der Trainer dort unsere Ergüsse nicht liest. Der einzige Rat kann bzgl. des Dabei-Seins erfolgen und den hat ja nun jeder in seinem Sinne abgegeben... Außerdem der schon mehrfach erteilte Trost im Voraus: Bei der ersten Gürtelprüfung fällt niemand durch ;)

Was nicht hart ist, muss nicht gleich "Kuschelpädagogik" sein...oder sollte es tatsächlich nur schwarz/weiß geben...wie in der Rechtssprechung??

Für mich haben Trainer entweder eine persönliche Autorität oder nicht. Die, welche sie nicht haben, müssen die dann natürlich anderweitig ausgleichen. Die, welche sie haben, können sich dann auf ein kindgerechtes Training konzentrieren - i. d. R. sind diese auch sehr beliebt bei den Kindern.

Vllt. zur Erinnerung: Ein Kindertraining ist kein abgeschwächtes Erwachsenentraining, von wegen: Liegestütze. Wenn dein erster Absatz tatsächlich ernst gemeint ist, musst du mir etwas erklären: Worin besteht bei dir der Unterschied zwischen dem Drill eines Kindes und dem eines Hundes? Ich erinnere mich daran, dass man auch Hunde mit regelmäßigen Spieleinlagen belohnt... Klingt jetzt vllt. n bissl fies meine Frage, ich hoffe aber, du weißt, wie ich das meine...:D

Eltern, die sich für ihre Kinder interessieren, sind selbstverständlich bei so einer Prüfung dabei. Wie ich oben schon erwähnte, sollten Eltern nicht den Fehler machen, ihr Denken auf das Kind zu übertragen. Kinder mit 7 Jahren wissen i. d. R. noch nicht einmal, was überhaupt eine Prüfung ist...woher auch? Wenn ihnen aber z. B. vom Trainer oder von den Eltern eingeredet wird, dass man bei Prüfungen auch durchfallen (versagen) kann und ein riesiger Wirbel gemacht wird, muss man sich andererseits auch nicht wundern, wenn Kinder dadurch verunsichert werden.

Mein Fazit: Wenn Kinder letztlich nicht nur funktionieren sollen, muss man ihnen auch den Raum für die Entwicklung eines gesunden Egos geben. Den Raum kann man gerne begrenzen, nur müssen dann die Grenzen auch kindgerecht justiert sein.

Gwenchana
05-06-2011, 10:12
Ich verlange von meinen Kindern absolute Disziplin und Ruhe, da wird nicht mal gewackelt... Ich halte nix von Kuschelpädagogik, wer nicht spurt macht erst Liegestützen und verläßt bei Wiederholung die Gruppe für ein paar Minuten.

Ganz so streng läuft es bei uns nicht ab. Klar müssen sie in Aufstellung still stehen, aber "still" ist eben Auslegungssache...;)


Außerdem der schon mehrfach erteilte Trost im Voraus: Bei der ersten Gürtelprüfung fällt niemand durch ;)

Das beruhigt! :)

Gwenchana
05-06-2011, 10:19
[QUOTE=AndyLee;2557393]Für mich haben Trainer entweder eine persönliche Autorität oder nicht. Die, welche sie nicht haben, müssen die dann natürlich anderweitig ausgleichen. Die, welche sie haben, können sich dann auf ein kindgerechtes Training konzentrieren - i. d. R. sind diese auch sehr beliebt bei den Kindern. QUOTE]

Haben die Trainer durchaus!
Und in meinen Augen ist das Training kindgerecht und wirklich gut. Nur mache ich selber kein Taekwondo, es fällt also schwer das zu beurteilen. Ich kann also nur aus Elternsicht mit gesundem Menschenverstand (naja, ein bißchen zumindest) reden.

[QUOTE=AndyLee;2557393]Kinder mit 7 Jahren wissen i. d. R. noch nicht einmal, was überhaupt eine Prüfung ist...woher auch? Wenn ihnen aber z. B. vom Trainer oder von den Eltern eingeredet wird, dass man bei Prüfungen auch durchfallen (versagen) kann und ein riesiger Wirbel gemacht wird, muss man sich andererseits auch nicht wundern, wenn Kinder dadurch verunsichert werden.QUOTE]

Ich glaube nicht, daß meine Tochter befürchtet, daß sie durchfallen könnte. Sie denkt glaub ich gar nicht sooo viel an die Prüfung und wenn, dann überlegt sie eher, ob sie es schaffen könnte, den halbgelben Gürtel zu überspringen und gleich den Gelben zu kriegen (ist hier im Verein möglich).

Luggage
05-06-2011, 15:02
Was nicht hart ist, muss nicht gleich "Kuschelpädagogik" sein...oder sollte es tatsächlich nur schwarz/weiß geben...wie in der Rechtssprechung??

Du scheinst eine andere Rechtsprechung zu kennen, als ich :rolleyes: Jedenfalls warte ich immernoch auch deine Ergüsse zur Höchstrichterlichen, die du versprochen hast :)


Eltern, die sich für ihre Kinder interessieren, sind selbstverständlich bei so einer Prüfung dabei.
Damit ist eine Mama, wie die, die hier ihre Frage stellt, eine, die sich nicht für ihr Kind interessiert, sollte sie auf dessen Wunsch hin nicht bei der Prüfung zu schauen? Ziemlich dreistes Pauschalurteil, imho. Ich kenne viele Vereine, die aus guten Gründen keine Zuschauer bei Prüfungen zulassen. Ich bin da unentschieden, denke aber schon, dass es der Entwicklung der Eigenständigkeit des Kindes zuträglich ist, wenn es diese Situation alleine meistert. Der Atmosphäre in der Trainingsräumlichkeit ist es mit Sicherheit zuträglich.



Wie ich oben schon erwähnte, sollten Eltern nicht den Fehler machen, ihr Denken auf das Kind zu übertragen. Kinder mit 7 Jahren wissen i. d. R. noch nicht einmal, was überhaupt eine Prüfung ist...
Ich halte es vielmehr für einen Fehler, Kindern zu wenig Denken zuzutrauen. Die wissen idR. ganz genau, was sie da machen. Natürlich sollte man ihnen keine verfehlten Versagensängste einimpfen oder irgendeinen übersteigerten Wert in die Prüfung hineindiskutieren. Ich persönlich halte sowieso nichts von Prüfungen, ich denke die KK-Welt wäre ohne sie deutlich besser dran. Sie kehren nämlich ganz automatisch bestimmte Denkmuster und Verhaltensweisen hervor, die ich lieber nicht im Dojo haben möchte (Hierarchiebildung, Abgrenzung, Zielorientiertheit anstatt Weg-Lehre, Arroganz, Leistungsdruck, Versagensängste usw.). Aber naja, es gibt sie nunmal und die Kinder haben in der Regel auch durchaus ihren Spass dran. Es fehlt nur oftmals leider ein Lehrer, der ihnen den richtigen Stellenwert eines neuen Gürtelchens um den Bauch näherbringt...


Mein Fazit: Wenn Kinder letztlich nicht nur funktionieren sollen, muss man ihnen auch den Raum für die Entwicklung eines gesunden Egos geben. Den Raum kann man gerne begrenzen, nur müssen dann die Grenzen auch kindgerecht justiert sein.
Klar, aber erstens ist das so formuliert inhaltslos und kann beliebig mit allen Abstufungen von "Grenzen" und "Kindgerecht" ausgefüllt werden und zweitens ist das Dojo (hier Dojang) kein Spielplatz. Das Training einer Kampfkunst ist nicht das gesamte Leben eines Kindes, sondern nur ein Element davon und braucht daher auch nicht alle anderen zu bedienen. Ein Kind, dem ich ein scharfes Kochmesser in die Hand gebe, lasse ich auch tun und lassen, was es will, weil ich ja grundsätzlich der Ansicht bin, dass ein Kind sein gesundes Ego entwickeln muss. Nein, in dieser spezifischen Situation achte ich streng auf die Einhaltung von Regeln und lasse es sich später entwickeln. Mir ist wichtig, dass meine Kinder im Training lernen, dass das, was wir da machen Ernst und was anderes als Alltag ist. Ich habe oft in anderen Vereinen gesehen, wie Kinder sich in Pausen oder nach dem Training mit den gelernten Techniken mehr oder weniger spielerisch verkloppen. Sowas ist die Konsequenz, wenn sie nicht lernen, dass das Kochmesser nur zum Karottenscheiden da ist und damit besondere Verantwortung und Vorsicht geübt werden muss...

Das Betreten eines Dojo ist das Betreten einer besonderen, irgendwo heiligen Welt. Mit dem Verbeugen am Eingang wird ein Modus ausgelost und ein bestimmter Kodex akzeptiert. Dieser muss auch konsquent durchgesetzt werden, sonst verliert er seine Bedeutung. Das schlimmste, was man einem Kind antun kann, ist Inkonsequenz...

Helmut Gensler
05-06-2011, 16:19
Das Betreten eines Dojo ist das Betreten einer besonderen, irgendwo heiligen Welt
Und der Trainer ist der Hohepriester???
o.k. Sarkasmusmodus aus.
Das Besondere am Training und der Stellung des Trainers ist unwidersprochen und gut so. Da ich im Erwachsenenbereich richtige Gurus erlebt habe, die göttergleich agierten würde ich das Vorgehen bei Kindern recht fragwürdig finden. Aber das ist ja hier kaum der Fall.

Aber, liebe Mutter, wie viel von deinen Befürchtungen und Ängsten sind "nur deine" und was ist von deiner Tochter aus da? Lass sie ihre eigenen Erfahrungen und auch Mißerfolge erleben. das gehört zum Leben und es ist schädlich für Kinder, wenn ihnen die Großen alles aus dem Weg räumen wollen.

Big F
05-06-2011, 16:30
Ich würd sagen nicht zuschauen. Bei uns im JJ sind auch eine paar etwas kleinere dabei, die gerne ein bisschen zappeln. Bei der Prüfung sind ja auch Kameraden und Trainer dabei, die motivieren un ermutigen, dass reicht. Villeicht noch als Ergenzung: Bei unserer Prüfung hat der Kleinste die meisten Punkte gemacht, d.h. die Prüfung am besten absolviert.

Luggage
05-06-2011, 16:51
Und der Trainer ist der Hohepriester???
o.k. Sarkasmusmodus aus.
Ja, ich hatte beim Schreiben dieses Wortes schon Bauchschmerzen, aber ich denke man versteht was ich meine... Ich bin weder religiös, noch propagiere ich den Trainer irgendwie zu überhöhen, ganz im Gegenteil. Es geht um die Achtung des Ganzen, nicht einzelner Personen.

Gwenchana
05-06-2011, 18:47
Aber, liebe Mutter, wie viel von deinen Befürchtungen und Ängsten sind "nur deine" und was ist von deiner Tochter aus da? Lass sie ihre eigenen Erfahrungen und auch Mißerfolge erleben. das gehört zum Leben und es ist schädlich für Kinder, wenn ihnen die Großen alles aus dem Weg räumen wollen.

Um ehrlich zu sein, ich denke, es sind nur meine Ängste.
Meine Tochter ist zwar etwas nervös, aber es war für sie nie eine Frage, ob sie an der Prüfung teilnehmen möchte oder nicht: es ist jetzt einfach an der Reihe und sie "möchte ja kein ewiger Weißgürtel bleiben" (ihre Worte).
Auch hat sie weder vor den Trainern noch vor dem Großmeister Angst. Respekt ja, sie spurt, wenn die etwas sagen, aber keine Angst.

Eigentlich möchte ich ihr nur eine herbe Enttäuschung ersparen, weil ich glaube, daß sie dann nicht mehr zum Training gehen wollte, wenn sie jetzt durchfallen würde. So weit ist sie noch nicht, daß sie das einfach einstecken könnte. Muß sie lernen - ganz klar, aber ich will ihr den Spaß an diesem Sport nicht dadurch verderben...

Meine ursprünglichen Fragen sind ja auch eigentlich beantwortet:
Durchfallen ist sehr unwahrscheinlich, bis auf Totalverweigerung.
Und extra mit ihr zuhause üben muß ich auch nicht... macht sie aber ohnehin von sich aus fast täglich, wobei sie natürlich nicht korrigiert wird - der Sinn sei damit dahingestellt.

Luggage
06-06-2011, 10:06
zu hause üben... macht sie aber ohnehin von sich aus fast täglich, wobei sie natürlich nicht korrigiert wird - der Sinn sei damit dahingestellt.
Och, das ist schon ok. Sie vertieft, was sie im Training gelernt hat und beschäftigt sich introspektiv damit, ohne große Ablenkungen von außen. Macht sie Fehler, werden die ja im kommenden Training wieder korrigiert. Ich denke sie tut damit viel für ihr Körpergefühl und Bewegungsverständnis. Außerdem ist Bewegung immer gut und es ist toll, wenn sie so motiviert ist.

Cillura
06-06-2011, 10:19
Also unsere Kleinsten sind bei ihrer Prüfung immer ganz vorbildlich. Sowohl Benehmen als auch Leistung. Ich bin jedes Mal total baff, dass sie sich doch benehmen können, wenn sie wollen. :ups: Immer wieder ein Erfolg, wenn man sieht, dass sie sich richtig gut benehmen können, wenns um was geht. ;)

Ich würd mir also um das "still Stehen" keine Sorgen machen.

Luggage
06-06-2011, 10:27
Also unsere Kleinsten sind bei ihrer Prüfung immer ganz vorbildlich. Sowohl Benehmen als auch Leistung. Ich bin jedes Mal total baff, dass sie sich doch benehmen können, wenn sie wollen. :ups: Immer wieder ein Erfolg, wenn man sieht, dass sie sich richtig gut benehmen können, wenns um was geht. ;)

Ich würd mir also um das "still Stehen" keine Sorgen machen.
Eben, die Erfahrung habe ich auch immer wieder gemacht - egal, wie sie sich im Training benehmen, sie spüren die andere Stimmung in der Prüfung und verhalten sich ganz still und gehen ernsthaft und konzentriert an die Sache ran.

Gwenchana
06-06-2011, 14:26
Eben, die Erfahrung habe ich auch immer wieder gemacht - egal, wie sie sich im Training benehmen, sie spüren die andere Stimmung in der Prüfung und verhalten sich ganz still und gehen ernsthaft und konzentriert an die Sache ran.

Ich muß sagen, so langsam bin ich wirklich nur noch gespannt...

Nachtrag zum Thema Stellung des Trainers:
Ich habe mich heute beim Mittagessen mit meiner Tochter über Vorbilder unterhalten. Es hatte eigentlich gar nichts mit TKD zu tun, es ging um eine Situation in der Schule. Da meinte meine Tochter, ihr allergrößtes Vorbild wäre ja ihr Taekwondo-Trainer.
Hach, wie schön! Hätte ja wesentlich schlimmer kommen können...:)

Papatom
06-06-2011, 14:49
Moin,
also bei uns sind die Eltern bei Prüfungen nicht dabei und ich persönlich finde das gut.

Wenn Eltern beim Training anwesend sind, schweift die Konzentration öfters ab und wendet sich Mama & Papa zu. Mach ich das richtig? -> Kurzer prüfender Blick. Sonstige Konflikte oder Ärgernisse werden "mitgebracht". Die kleinen zappeln auch eher und machen ihre Späße in Richtung der Eltern. Wenn mal ein Wehwehchen vorkommt, rennt man doch eher mal zu den Eltern, als wenn sie nicht da sind.

Sie waren dann auch sehr "stolz" das alleine geschafft zu haben....

Generell habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass meine Jungs sich ohne mich viel besser verhalten, als wenn ich dabei bin. Dann scheint die Erziehung doch zu fruchten. Sie müssen sich dann nicht an mir reiben, denke ich....:p Ich bin also langsam beruhigter, wenn ich nicht dabei bin.:D

Also, ich habe gute Erfahrung gemacht, meine Kids zur Prüfung zu bringen, draußen zu warten und sie dann zu beglückwünsche...aber das mag natürlich für andere Kinder anderswo anders sein..

Grüße

Sven K.
06-06-2011, 15:05
Moin,
also bei uns sind die Eltern bei Prüfungen nicht dabei und ich persönlich finde das gut.

Wenn Eltern beim Training anwesend sind, schweift die Konzentration öfters ab und wendet sich Mama & Papa zu. Mach ich das richtig? -> Kurzer prüfender Blick. Sonstige Konflikte oder Ärgernisse werden "mitgebracht". Die kleinen zappeln auch eher und machen ihre Späße in Richtung der Eltern. Wenn mal ein Wehwehchen vorkommt, rennt man doch eher mal zu den Eltern, als wenn sie nicht da sind.

Sie waren dann auch sehr "stolz" das alleine geschafft zu haben....

Generell habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass meine Jungs sich ohne mich viel besser verhalten, als wenn ich dabei bin. Dann scheint die Erziehung doch zu fruchten. Sie müssen sich dann nicht an mir reiben, denke ich....:p Ich bin also langsam beruhigter, wenn ich nicht dabei bin.:D

Also, ich habe gute Erfahrung gemacht, meine Kids zur Prüfung zu bringen, draußen zu warten und sie dann zu beglückwünsche...aber das mag natürlich für andere Kinder anderswo anders sein..

Grüße

Genau so! Eltern lenken ab -auf den unterschiedlichsten Weisen. Es gibt einige
Kinder, die "brauchen" ihre Eltern bei der Prüfung. Bei uns ist das aber
absolute Ausnahme. Dazu kommen noch, dass einige Eltern echt "abdrehen"
und während einer Prüfung irgendwas rein rufen, wild gestikulieren usw. usf.

AndyLee
06-06-2011, 15:45
@Gwenchana
finde ich gut, wie du denkst!

Ich denke auch, dass viele Eltern mehr ihren eigenen Befürchtungen unterliegen - warum sie ihre positiven Gefühle nicht in der Stärke mit eingeben, bleibt dabei ein Rätsel. Ich glaube, dass die Angst zu versagen höher bewertet wird, als das Selbstbewusstsein zum siegen.

Ich denke, wir als Gesellschaft wollen Sieger und da nicht jeder immer gewinnen kann, wissen wir insgeheim, dass jeder mal mit dem Verlieren dran ist...

Sven K.
06-06-2011, 15:57
Ich denke, dass das Wort "Prüfung" bei den Eltern eben anders Belegt ist.
"Prüfungen" sind wichtig, man kann "Versagen", man wird gewertet, eingestuft
und das Kind soll ja "voran "kommen.

Wir machen den Eltern eigentlich immer klar, dass die "Prüfungen" NICHTS
sind. Sie haben nur einen ideellen Charakter. Ganz im Gegensatz zu einer
Abi-, Führerschein-, Gesellen-, Meisterprüfung usw. Natürlich sind auch die
Prüfungen "wichtig", aber nur im Kontext mit der KK. Ein "Durchfallen" ist
absolut NICHT TRAGISCH. Macht man es eben noch mal. Die nächste
Möglichkeit kommt in Kürze.

Luggage
06-06-2011, 17:06
Wenn Eltern beim Training anwesend sind, schweift die Konzentration öfters ab und wendet sich Mama & Papa zu. Mach ich das richtig? -> Kurzer prüfender Blick. Sonstige Konflikte oder Ärgernisse werden "mitgebracht". Die kleinen zappeln auch eher und machen ihre Späße in Richtung der Eltern. Wenn mal ein Wehwehchen vorkommt, rennt man doch eher mal zu den Eltern, als wenn sie nicht da sind.

Sie waren dann auch sehr "stolz" das alleine geschafft zu haben....

Generell habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass meine Jungs sich ohne mich viel besser verhalten, als wenn ich dabei bin. Dann scheint die Erziehung doch zu fruchten. Sie müssen sich dann nicht an mir reiben, denke ich....:p Ich bin also langsam beruhigter, wenn ich nicht dabei bin.:D

Jop, entspricht auch meinen Erfahrungen.

AndyLee
06-06-2011, 21:41
Genau so! Eltern lenken ab -auf den unterschiedlichsten Weisen. Es gibt einige
Kinder, die "brauchen" ihre Eltern bei der Prüfung. Bei uns ist das aber
absolute Ausnahme. Dazu kommen noch, dass einige Eltern echt "abdrehen"
und während einer Prüfung irgendwas rein rufen, wild gestikulieren usw. usf.
Das trifft bei uns nicht zu!

Die Eltern können bei uns uneingeschränkt zuschauen. Ich weiß nicht, was wir anders machen, bei uns kam es bisher (mittlerweile ca. 15 Jahre) zu keiner einzigen Auseinandersetzung wegen so einem Eltern-Kinder-Zeugs. Im Übrigen motiviere ich die Eltern auch dazu, mal mit zu trainieren, damit sie sehen, was ihre Kinder da eigentlich leisten. Bei Prüfungen sind fast grundsätzlich alle Eltern dabei - auch hier kam es bisher zu keinem Vorfall. Natürlich wird sich zugewunken - ja und, schließlich sind es Kinder. Wenn Eltern nicht zuschauen wollen, weil sie denken, dass es ihrem Sprössling besser tut, sage ich dagegen allerdings auch nichts. Nur mache ich diese Eltern gerade bei Prüfungen darauf aufmerksam, dass sie ein wichtiges Ereignis im Leben ihres Kindes nicht mitbekommen.

Wir sehen und propagieren Prüfungen als technische Messlatte, die lediglich ein Angebot darstellt, das angenommen werden kann oder nicht. Jedes Kind entwickelt sich weiter, mit oder ohne Prüfung. Letztlich läuft keinem Kind irgendwas weg und letztlich trage ich als Trainer die Verantwortung über die Entwicklung eines jeden Kindes. Ich glaube, dass mir die Eltern in diesem Punkt auch zutrauen, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Andererseits: Mein Sohn trainiert neben dem Kampfsport bei mir auch noch Fußball. Da habe ich diese "störenden Eltern" häufig miterlebt, vor allem auch bei Punktspielen. Scheint allerdings keinen Eindruck auf die Trainer und die Kinder zu haben: Obwohl die Eltern rein-schreien, setzen die Kinder das um, was der Trainer sagt.

Wenn Kinder im Training nicht lernen, mit Lernsituationen bezüglich "Störungen" von außen umzugehen, werden sie dies Verhalten - konsequent - auch bei Prüfungen umsetzen. Insofern ist das eigentliche Lernfeld das "normale" Training - eben auch für die Kinder. Letztlich habe ich mit meinen Kindern einige entsprechende Angebote für Kinder gesichtet und überall waren dort während des Trainings auch Eltern anwesend und - man staune - auch dort kam es zu keinen Vorfällen. Ansonsten hätte man diese Strategie längst geändert.

Ich betone noch einmal, dass wir hier über Kinder im Altern von ca. 7 Jahren sprechen - es handelt sich dabei also weder um Kinder im Kindergartenalter, noch um Kinder in den Anfängen der Pubertät. Diese Kinder befinden sich entweder in der 2. oder noch in der 1. Klasse. Damit haben sie vom Lernen und dessen Konsequenz auch noch keine klare Idee. Dabei sind sie über die Hälfte ihres Tages von ihren Eltern getrennt und die Eltern von ihnen. In ihrer Freizeit - das ist meine Meinung - sollte sich der Lernprozess deutlich von dem in der Schule unterscheiden. Training soll Spaß machen und vor allem die Fähig- und Fertigkeiten der Kinder bedürfnisgerecht modifizieren. Das ist für mich der Grund, warum Eltern - so sie wollen - an der Freizeit ihrer Kinder partizipieren sollten. Nur so können sie sich auch mit ihren Kindern in gleicher Augenhöhe über die betreffenden Angebote auseinandersetzen...weil sie wissen und nicht ahnen.

Gwenchana
07-06-2011, 07:51
Ich kenne beide Seiten:
Im Kinderturnen war es wirklich so, daß Eltern "rausgeworfen" wurden. Und wenn ich mal 10min am Ende der Stunde zugeschaut habe, dann hat sich meine Tochter auch wirklich ab dieser Sekunde daneben benommen. Vorher war alles wunderbar.
Hab ich dann eben sein lassen...

Im TKD-Training sind Eltern als Zuschauer erlaubt, allerdings habe ich noch keine Einmischung mitgekriegt. Auch hier komme ich meistens so, daß ich noch die letzten 10 min zusehen kann. Das findet meine Tochter ok, und sie benimmt sich auch in dieser Zeit gut.

Die Prüfung würde ich gerne miterleben, aber sollte ich meine Tochter stören oder ablenken, dann eben nicht - gibt Schlimmeres.


Möglich, daß die Gürtelprüfung bei uns auch etwas heruntergespielt wurde, denn vor einigen Wochen kam meine Tochter mit der plötzlichen Erkenntnis nach Hause, daß Gürtel ja nur dazu da sind, den Dobok ordentlich am Platz zu halten. Die Farbe wäre nicht sooo wichtig.
Waren ganz neue Töne!

Cillura
07-06-2011, 08:42
:D Naja, Erkenntnis ... Wir sagen den Kids schon von Anfang an, dass es nicht auf die Farbe des Gürtel drauf ankommt. Irgendwann werden sie das auch begreifen oder es zumindest nachplappern (ist die halbe Miete). Ein bunter Gürtel macht ja keinen besseren Menschen.

Gwenchana
07-06-2011, 08:54
Ok, noch keine Erkenntnis.
Im Moment ist sie eher noch im Nachplapper-Stadium! :)
Immerhin ein Anfang...

Cyankali
07-06-2011, 12:30
Eigentlich möchte ich ihr nur eine herbe Enttäuschung ersparen, weil ich glaube, daß sie dann nicht mehr zum Training gehen wollte, wenn sie jetzt durchfallen würde. So weit ist sie noch nicht, daß sie das einfach einstecken könnte. Muß sie lernen - ganz klar, aber ich will ihr den Spaß an diesem Sport nicht dadurch verderben...

Es geht um irgendeine "belanglose" Prüfung in einer KK. Schon klar, dass es noch viele Prüfungen im Leben zu bestehen gilt, die weitaus wichtiger und weitreichender sind? "So weit ist sie noch nicht" - na dann hoffe ich, dass diese Samthandschuhe die nötige Erziehung bringen wird, damit man dann Ihr Kind später mit Versagen, folgender Kritik und Enttäuschung umgehen kann.

Einfach mal die Kleine wie ein Menschen wahrnehmen, der durchaus selbst handeln kann und nicht mit solchen elterlichen Ängsten beladen. Das Leben ist ein stetiges Lernen und am besten, wenn man das für sich selber herausfindet.

Papatom
07-06-2011, 12:49
Moin,

unsere Kleinen lernen doch recht früh, mir Frust, Versagen und Scheitern klar zu kommen. Mag uns selber nicht bewußt sein, aber damit kämpfen sie schon jeden Tag. Das geht ja beim Krabbeln und Laufen lernen los, Sprechen...später dann beim 1000. Versuch, das blöde Türmchen zu stapeln, oder das verdammte lego Duplo in einander zu stecken. Geschweige denn, Fahradfahren, Schwimmen.....das Leben steckt voller Prüfungen. Wenn Kinder aber Spaß an etwas finden, sich selber entwickeln dürfen, ihrre Grenzen immer wieder austesten und wachsen....das ist doch sehr wünschenswert. Die haben da auch eine bewunernswerte Ausdauer.

Wie schlimm ein Scheitern jeweils ist, bestimmt oft das Umfeld...nicht nur das Kind...

Grüße

Cillura
07-06-2011, 12:59
...
Wie schlimm ein Scheitern jeweils ist, bestimmt oft das Umfeld...nicht nur das Kind...
...


Kann dem nur zustimmen. Wenn ein Kind an etwas scheitert und von seiner Umwelt nur negative Reaktionen erntet, dann ist es normal, dass es resigniert und irgendwann aufgibt. Wenn es allerdings auch schon für kleine Erfolge Lob erntet, dann wird es irgendwann die Kraft haben sich an größerem zu Versuchen. Scheitert es daran und bekommt positives Feedback ("du kannst ja beim nächsten mal das und das versuchen, dann klappt es bestimmt" etc.) wird es auch gern einen weiteren Versuch unternehmen.

Am schlimmsten sind immer die Leute, die ihrem Kind sagen, du bist noch zu klein dafür, du schaffst das noch nicht oder ich habs dir doch gesagt, bla bla etc.

Sven K.
07-06-2011, 13:37
Das trifft bei uns nicht zu!

Die Eltern können bei uns uneingeschränkt zuschauen. Ich weiß nicht, was wir anders machen, bei uns kam es bisher (mittlerweile ca. 15 Jahre) zu keiner einzigen Auseinandersetzung wegen so einem Eltern-Kinder-Zeugs. Im Übrigen motiviere ich die Eltern auch dazu, mal mit zu trainieren, damit sie sehen, was ihre Kinder da eigentlich leisten. Bei Prüfungen sind fast grundsätzlich alle Eltern dabei - auch hier kam es bisher zu keinem Vorfall. Natürlich wird sich zugewunken - ja und, schließlich sind es Kinder. Wenn Eltern nicht zuschauen wollen, weil sie denken, dass es ihrem Sprössling besser tut, sage ich dagegen allerdings auch nichts. Nur mache ich diese Eltern gerade bei Prüfungen darauf aufmerksam, dass sie ein wichtiges Ereignis im Leben ihres Kindes nicht mitbekommen.

Ich habe auch nicht gesagt, das sie nicht zuschauen dürfen oder sie es nicht tun. ;)
Ich haben nur Möglichkeiten angegeben. Mit "zuwinken" meinte ich nicht das
"Huhu. Guck mal. Ich mach Prüfung"- Winken sondern eigentlich eher ein
wildes "rumfuchteln" und gestikulieren der Eltern, nach dem Motto "Mach ...
anständig", "reiß dich zusammen", "Konzentriere dich" usw. Also "böses"
Winken. :D
Das ist nicht immer so. Ab und an halt. Auch wieder nur eine Möglichkeit. ;)



Wir sehen und propagieren Prüfungen als technische Messlatte, die lediglich ein Angebot darstellt, das angenommen werden kann oder nicht. Jedes Kind entwickelt sich weiter, mit oder ohne Prüfung. Letztlich läuft keinem Kind irgendwas weg und letztlich trage ich als Trainer die Verantwortung über die Entwicklung eines jeden Kindes. Ich glaube, dass mir die Eltern in diesem Punkt auch zutrauen, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Jau! 100% Zustimmung. Hatte ich ja schon geschrieben.



Andererseits: Mein Sohn trainiert neben dem Kampfsport bei mir auch noch Fußball. Da habe ich diese "störenden Eltern" häufig miterlebt, vor allem auch bei Punktspielen. Scheint allerdings keinen Eindruck auf die Trainer und die Kinder zu haben: Obwohl die Eltern rein-schreien, setzen die Kinder das um, was der Trainer sagt.

Die gibt es eben leider in so ziemlich jeder Sportart. :(



Wenn Kinder im Training nicht lernen, mit Lernsituationen bezüglich "Störungen" von außen umzugehen, werden sie dies Verhalten - konsequent - auch bei Prüfungen umsetzen. Insofern ist das eigentliche Lernfeld das "normale" Training - eben auch für die Kinder. Letztlich habe ich mit meinen Kindern einige entsprechende Angebote für Kinder gesichtet und überall waren dort während des Trainings auch Eltern anwesend und - man staune - auch dort kam es zu keinen Vorfällen. Ansonsten hätte man diese Strategie längst geändert.

Kein Problem. Wir sprechen aber auch von "Prüfungen", nicht vom Training.
Die "Vorfälle" werden sicherlich nicht vor deinen Augen geschehen. Da
kommen die Streitigkeiten wohl eher zu Hause zum Tragen.
Man sollte es eben einfach den Kindern überlassen, ob sie jemanden dabei
haben müssen/wollen. Nicht mehr und nicht weniger. Eltern sollte halt auch
ein "Nein" akzeptieren/respektieren. ;)



Ich betone noch einmal, dass wir hier über Kinder im Altern von ca. 7 Jahren sprechen - es handelt sich dabei also weder um Kinder im Kindergartenalter, noch um Kinder in den Anfängen der Pubertät. Diese Kinder befinden sich entweder in der 2. oder noch in der 1. Klasse. Damit haben sie vom Lernen und dessen Konsequenz auch noch keine klare Idee. Dabei sind sie über die Hälfte ihres Tages von ihren Eltern getrennt und die Eltern von ihnen. In ihrer Freizeit - das ist meine Meinung - sollte sich der Lernprozess deutlich von dem in der Schule unterscheiden. Training soll Spaß machen und vor allem die Fähig- und Fertigkeiten der Kinder bedürfnisgerecht modifizieren. Das ist für mich der Grund, warum Eltern - so sie wollen - an der Freizeit ihrer Kinder partizipieren sollten. Nur so können sie sich auch mit ihren Kindern in gleicher Augenhöhe über die betreffenden Angebote auseinandersetzen...weil sie wissen und nicht ahnen.

Jau. Passt. :D

Gwenchana
07-06-2011, 14:31
Ja, es ist mir durchaus auch klar, dass das hier nicht DIE wichtigste Prüfung ihres Lebens darstellt. Ich habe auch deswegen keine Panikattacken und schlafen kann ich auch noch.
Es war eine simple Frage - wie schon erwähnt war sie für mich bereits beantwortet.

Eigentlich hatte ich nur gehofft, dass mir evtl. andere Eltern (oder Trainer/Prüfer) ein bisschen erzählen können, wie streng die Prüfung ihrer Erfahrung nach abläuft und ob sie mit ihren Kindern zuhause über den Sport reden, mitmachen, etc.

Aber nur weil ich mich hier über die Prüfung erkundigt habe, heißt das weder, dass ich sie grundsätzlich immer mit Samthandschuhen anfasse und ihr immer alle Steine aus dem Weg räume, damit sie ja nirgends aneckt. Noch heißt es, dass ich sie mit meinen Ängsten belade. Ich habe HIER im Forum meine Gedanken geäußert – ich habe niemals zu meinem Kind gesagt:“ Laß das, dazu bist du zu klein, das schaffst du nicht!“ Im Gegenteil.

Ich denke nicht, dass man aufgrund von dieser Frage und den Gedanken, die ich mir darüber mache auf meine Erziehung schließen kann. Ich will nur ungefähr wissen, was auf sie zukommt, was ich eigentlich für normal erachte.

Sven K.
07-06-2011, 14:39
Ja, es ist mir durchaus auch klar, dass das hier nicht DIE wichtigste Prüfung ihres Lebens darstellt. Ich habe auch deswegen keine Panikattacken und schlafen kann ich auch noch.
Es war eine simple Frage - wie schon erwähnt war sie für mich bereits beantwortet.

Eigentlich hatte ich nur gehofft, dass mir evtl. andere Eltern (oder Trainer/Prüfer) ein bisschen erzählen können, wie streng die Prüfung ihrer Erfahrung nach abläuft und ob sie mit ihren Kindern zuhause über den Sport reden, mitmachen, etc.

Aber nur weil ich mich hier über die Prüfung erkundigt habe, heißt das weder, dass ich sie grundsätzlich immer mit Samthandschuhen anfasse und ihr immer alle Steine aus dem Weg räume, damit sie ja nirgends aneckt. Noch heißt es, dass ich sie mit meinen Ängsten belade. Ich habe HIER im Forum meine Gedanken geäußert – ich habe niemals zu meinem Kind gesagt:“ Laß das, dazu bist du zu klein, das schaffst du nicht!“ Im Gegenteil.

Ich denke nicht, dass man aufgrund von dieser Frage und den Gedanken, die ich mir darüber mache auf meine Erziehung schließen kann. Ich will nur ungefähr wissen, was auf sie zukommt, was ich eigentlich für normal erachte.

Stop! Locker bleiben. Niemand macht Dir Vorwürfe. Es artet nur bei Einigen
immer zu einer Grundsatzdiskussion aus. Wenn für dich alles geklärt ist, ist es
doch absolut ok. Mach einfach weiter so. ;)

Nicht alles, was so geschrieben wird, sollte man so ernst nehmen. :p

Gwenchana
07-06-2011, 14:53
Ich kann nur einfach Leute nicht verstehen, die ihre Kinder „blind“ irgendwo abliefern, ohne zu wissen, was da mit den Kindern passiert. Wenn man neu anfängt, kennt man weder die Trainer, noch die anderen Kinder und weiß auch nicht wie das alles abläuft.
Mein Kind ist erst 7 Jahre alt, da möchte ich doch noch informiert sein was da mit dem Kind gemacht wird . Daher schaue ich auch gern mal 10 min zu und ich erkundige mich auch mal über die Abläufe, wie hier nach der Prüfung (und nein, ich bin keine von den Müttern, die nach jedem Training den Trainer ½ Stunde in Beschlag nehmen um nach Fortschritten, Fehlverhalten o.ä. zu fragen).

Aber wenn ich mich erkundige und mir Gedanken mache (GEDANKEN – Keine Panik wie ich mein Kind vor der bösen weiten Welt beschützen kann), dann verderbe ich gleich mein Kind durch Verhätschelung für alle Zeiten...? :ups:

Papatom
07-06-2011, 15:05
:beer:

Nimm's nicht so ernst. Ist doch alles nicht böse gemeint. Wir sind hier einfach zu viele harte Grundsatzdiskussionen mit Grabenkrieg gewohnt. Einfache, neutrale und interessierte Anfragen mit simplen Gedankenaustausch überfordern uns einfach... :p

Grüße

Luggage
07-06-2011, 15:10
Ich kann nur einfach Leute nicht verstehen, die ihre Kinder „blind“ irgendwo abliefern, ohne zu wissen, was da mit den Kindern passiert. Wenn man neu anfängt, kennt man weder die Trainer, noch die anderen Kinder und weiß auch nicht wie das alles abläuft.
Mein Kind ist erst 7 Jahre alt, da möchte ich doch noch informiert sein was da mit dem Kind gemacht wird . Daher schaue ich auch gern mal 10 min zu und ich erkundige mich auch mal über die Abläufe, wie hier nach der Prüfung (und nein, ich bin keine von den Müttern, die nach jedem Training den Trainer ½ Stunde in Beschlag nehmen um nach Fortschritten, Fehlverhalten o.ä. zu fragen).

Aber wenn ich mich erkundige und mir Gedanken mache (GEDANKEN – Keine Panik wie ich mein Kind vor der bösen weiten Welt beschützen kann), dann verderbe ich gleich mein Kind durch Verhätschelung für alle Zeiten...? :ups:
Quatsch, das denkt doch keiner hier von dir. Ich finde, du machst das alles schon richtig. Das hier ist ein Internetforum, da wird IMMER gestritten und selten geholfen. Am besten hörst du weg, wenn du deine Info hast ;) Die Menschen verhalten sich leider so, wenn sie ihrem Gesprächsparnter nicht ins Gesicht sehen müssen...

Cyankali
07-06-2011, 15:44
Wie schlimm ein Scheitern jeweils ist, bestimmt oft das Umfeld...nicht nur das Kind...

So ist es und das kann man eigentlich auch auf unsere Welt als Erwachsener münzen. Da ist es eigentlich auch nichts anderes.


Ich kann nur einfach Leute nicht verstehen, die ihre Kinder „blind“ irgendwo abliefern, ohne zu wissen, was da mit den Kindern passiert. Wenn man neu anfängt, kennt man weder die Trainer, noch die anderen Kinder und weiß auch nicht wie das alles abläuft.
Mein Kind ist erst 7 Jahre alt, da möchte ich doch noch informiert sein was da mit dem Kind gemacht wird . Daher schaue ich auch gern mal 10 min zu und ich erkundige mich auch mal über die Abläufe, wie hier nach der Prüfung (und nein, ich bin keine von den Müttern, die nach jedem Training den Trainer ½ Stunde in Beschlag nehmen um nach Fortschritten, Fehlverhalten o.ä. zu fragen).

Aber wenn ich mich erkundige und mir Gedanken mache (GEDANKEN – Keine Panik wie ich mein Kind vor der bösen weiten Welt beschützen kann), dann verderbe ich gleich mein Kind durch Verhätschelung für alle Zeiten...? :ups:

Die übertriebene Mutter bist du ja nicht (die gibt es sehr wohl, wie du ja auch oben schreibst). Es ist auch in Ordnung, kurz zuzuschauen, wie der Trainer mit den Kindern umgeht. Das hat gar niemand bezweifelt, dass man das nicht machen soll. Gedanken sind ja in Ordnung, aber deine Formulierung ging ja in eine andere Richtung, darum mein Post.

Kein Ahnung, was man machen soll, wenn das Kind wirklich bockt, weil es durch eine Prüfung gefallen ist? Da hilft nur an der Ehre packen und gut zu reden. Ist ja bei Erwachsenen auch nicht anders (Stichwort: Prüfungsangst).

Cillura
07-06-2011, 18:32
:D Ok, dann mal aus meiner Sicht als Trainer:

Unsere Prüfungen bei den Kleinen laufen immer recht locker ab. Ähnlicher Ablauf wie im Training, nur dass unser Cheftrainer mit drin sitzt. Wenn eine Aufgabe nicht gleich verstanden wird, wird noch mal erklärt und dann gehts los. Meist werden 4 oder 5 Leute gleichzeitig geprüft. Das macht das ganze etwas lockerer.

Alles andere war nicht als Angriff gemeint. Also nicht so ernst nehmen ;) (Grundsatzdiskussionen :rolleyes: )

Gwenchana
08-06-2011, 07:56
:D Ok, dann mal aus meiner Sicht als Trainer:

Unsere Prüfungen bei den Kleinen laufen immer recht locker ab. Ähnlicher Ablauf wie im Training, nur dass unser Cheftrainer mit drin sitzt. Wenn eine Aufgabe nicht gleich verstanden wird, wird noch mal erklärt und dann gehts los. Meist werden 4 oder 5 Leute gleichzeitig geprüft. Das macht das ganze etwas lockerer.



@ Papatom:
Ihr könnt es ja doch!!!! Nix mit überfordert!;)

@Cyankali:
Ja, mein Post war vielleicht etwas falsch formuliert, aber ich glaube wirklich, daß es extrem schlimm für sie wäre hier jetzt durchzufallen. Sie ist im Moment eine ziemliche Mimose. :(
Ich wollte damit aber nicht sagen, daß ich sie sofort von der Prüfung abgemeldet hätte, wenn ihr mir gesagt hättet, daß man durchaus schnell mal durchfallen kann. Aber dann hätte ich überlegt, wie ich darauf reagieren soll oder hätte nochmal mit dem Trainer geredet, wie er sie einschätzt, usw.
Jetzt bin ich eigentlich beruhigt und laß die Dinge einfach laufen...

@ all:
Sorry für den gereizten Ton, aber Erziehungs-Ratschläge sind für mich ein rotes Tuch. Wenn man ein "Problemkind" hat, dann kriegt man von allen möglichen Leuten Erziehungstips (Freunde, Bekannte, Unbekannte, Omas, kinderlose aber pädagogisch extrem erfahrene Tanten, ...), und alle wissen ganz genau was ich so alles falsch mache und was ich besser machen müßte!
:mad: Bin ich sehr schlecht drauf zu sprechen... (falls es noch nicht aufgefallen sein sollte :D ).

Papatom
08-06-2011, 08:25
Moin,

ach, das ist doch normal. Ich habe selber 3 Kinder und was man sich immer so anhören muss.....:p Im Supermarkt, auf dem Spielplatz...es gibt immer eine(n) der es besser weiß......:(

Ich habe vergessen, wer es war, aber ich habe letzens einen schönen Ratgeber über Erziehung gelesen, in dem es hauptsächlich darum geht, weniger Erziehungsratgeber zu lesen und mehr auf seinen gesunden Menschenverstand zu hören. :D Meist wissen Eltern schon, was das Beste für IHR Kind ist....bei anderen mag es ja anders sein, aber die sollen das dann halt so machen. :cool:

Ach ja: Natürlich wissen es nicht ALLE Eltern...aber darüber brauchen wir jetzt wohl keine neue Grundsatzdiskussion...:D Gesunde Selbstkritik ist natürlich immer sinnvoll....:rolleyes:

Grüße

DarthNeo
08-06-2011, 10:31
Aloa!

Wann ist denn die Prüfung? Jetzt will ich aber auch wissen, ob und wie alles geklappt hat..!^^ :-)

Alemaño
08-06-2011, 11:21
Mein kleiner Sohn macht seid knapp 2 Jahren TKW und ich hatte die gleichen Bedenken. Ich sprach mit dem Trainer/Meister und er meinte das man schon darauf achtet das alles richtig gemacht wird aber bei weitem nicht so streng bewertet wird wie bei Jugendlichen oder Erwachsenen. Bei den Kids ist alles noch meher spielerisch und er hat bisher auch noch niemand durchfallen lassen, weil das Ziel sei Selbstvertrauen zu geben.

Mach Dir keinen Kopf, die Kleine wird das schon schaffen.

Gruß

Luggage
08-06-2011, 12:19
Mein kleiner Sohn macht seid knapp 2 Jahren TKW und ich hatte die gleichen Bedenken. Ich sprach mit dem Trainer/Meister und er meinte das man schon darauf achtet das alles richtig gemacht wird aber bei weitem nicht so streng bewertet wird wie bei Jugendlichen oder Erwachsenen. Bei den Kids ist alles noch meher spielerisch und er hat bisher auch noch niemand durchfallen lassen, weil das Ziel sei Selbstvertrauen zu geben.

Mach Dir keinen Kopf, die Kleine wird das schon schaffen.

Jop - und selbst bei den Erwachsenen habe ich noch nie erlebt, dass jemand durch die ersten Prüfungen gefallen wäre und da waren schon echt schlechte Leute dabei... Da braucht man sich keine Sorgen zu machen.

AndyLee
08-06-2011, 14:45
@Sven K.

Alles klar soweit, nur würde ich mich nicht von Aussagen meines 7-jährigen Jungen abhalten lassen, nicht zur Prüfung zu erscheinen. Wenn es nach ihm ginge, würde er gerne auch dies... oder jenes... lieber alleine machen. Aber daran reiben sich Kinder eben, an dieser Ambivalenz von Nähe und Entfernung. Einerseits wollen sie vieles (eigentlich alles) alles machen, andererseits bekommen sie schnell auch Panik, wenn Mama oder Papa dann doch nicht in der Nähe sind. Kinder in diesem Alter haben oft noch keine klare Vorstellung von Zeit und können sich in einem Moment allein wohl fühlen, im nächsten Moment machen sie sich auf und suchen Mama oder Papa.

Da ich das weiß, überlasse ich meinem Kind nicht die Entscheidung, was ich zu tun habe bzw. mache meine Entscheidung ganz sicher nicht von meinem Sohn abhängig.

Ansonsten finde ich auch, sollte man daraus wiederum nicht wieder "die Panik" machen. Wenn man sich als Elternteil über die Hintergründe im Klaren ist und dennoch anders handelt, dann handelt man eben anders ;)

Gwenchana
09-06-2011, 07:32
Jetzt will ich aber auch wissen, ob und wie alles geklappt hat..!^^ :-)

:D:D:D
Nächste Woche. Ich werde dann Bericht erstatten!


@ Alemano und Luggage:
Na, hört sich ja ganz locker an!
Jetzt habt ihr mich dann bald so weit, daß ich ihr sage, sie braucht sich gar nicht anzustrengen, hinstellen und nett lächeln reicht! ;)
Nein - war nur Spaß, mach ich natürlich nicht!


Wie kann ich denn Zitate von verschiedenen Leuten in einen Post aufnehmen?

Gwenchana
09-06-2011, 07:40
Wenn es nach ihm ginge, würde er gerne auch dies... oder jenes... lieber alleine machen. Aber daran reiben sich Kinder eben, an dieser Ambivalenz von Nähe und Entfernung. Einerseits wollen sie vieles (eigentlich alles) alles machen, andererseits bekommen sie schnell auch Panik, wenn Mama oder Papa dann doch nicht in der Nähe sind. Kinder in diesem Alter haben oft noch keine klare Vorstellung von Zeit und können sich in einem Moment allein wohl fühlen, im nächsten Moment machen sie sich auf und suchen Mama oder Papa.



Klar gibt es Situationen, in denen man nicht das Kind entscheiden lassen kann.
Meine Tochter wollte kürzlich allein zum Zahnarzt! "Mama, das kann ich doch alleine, da mußt du nicht mitgehen!"
Ging natürlich nicht!
Andererseit glaube ich aber doch, daß sie bei einigen Situationen mal mitentscheiden dürfen.

Alfons Heck
09-06-2011, 07:52
Wie kann ich denn Zitate von verschiedenen Leuten in einen Post aufnehmen?
Einfach jeweils das Kästchen rechts neben dem Zitate-Kästchen anklicken und beim letzten das Zitate-Kästchen.

Gwenchana
09-06-2011, 07:57
Wie kann ich denn Zitate von verschiedenen Leuten in einen Post aufnehmen?


Einfach jeweils das Kästchen rechts neben dem Zitate-Kästchen anklicken und beim letzten das Zitate-Kästchen.

Klappt! Danke!

Luggage
09-06-2011, 07:57
Kinder in diesem Alter haben oft noch keine klare Vorstellung von Zeit und können sich in einem Moment allein wohl fühlen, im nächsten Moment machen sie sich auf und suchen Mama oder Papa.

Da ich das weiß, überlasse ich meinem Kind nicht die Entscheidung, was ich zu tun habe bzw. mache meine Entscheidung ganz sicher nicht von meinem Sohn abhängig.

Ich finde es verfehlt, das so pauschal festzustellen. Bei deinem Sohn mag das so sein, bei einem anderen ist es wieder anders. Gerade Mädchen sind ja oft weiter... Ich denke da an eine für mich recht einprägsame Begegnung: Ich war mit dem Bruder (6 Jahre) meiner Freundin auf dem Spielplatz und kam mit einem Mädchen ins Gespräch, das mir zeigen wollte, wie gut sie klettern kann. Ich habe sie am Ende gefragt, wie alt sie sei, habe sie locker auf 9 geschätzt, so verständig und wohlartikuliert kam sie mir rüber. 6 1/2 war ihre Antwort. Das war schon krass, der Entwicklungsunterschied zum kleinen Bruder meiner Freundin, der sich noch nichtmal richtig ausdrücken kann und ständig bei allem Begleitung braucht und dieses clevere, sehr erwachsen wirkende Mädchen. Da können Lichtjahre dazwischen liegen, weswegen Ferndiagnosen und Pauschalaussagen gerade in so entwicklungsreichen Jahren vernünftiger Weise nicht möglich sind.

@Gwenchana: Wenn du mehrere Leute zitieren willst, kannst du die entsprechende Passage entweder per copy&paste zwischen [ Quote] Und [ /Quote] setzen (ohne das Leerzeichen jeweils) oder du klickst unten rechts das Plus in den jeweiligen Beiträgen an und am Ende auf Antworten. Dann hast du alle ge-plusten Beiträge als Komplettzitat in deinem Antwortfenster und kannst rausschnipseln, was du davon brauchst. Ich bevorzuge copy&paste, weil mehrere, oft lange Beiträge zitiert im Antwortfenster schnell die Übersicht flöten gehen lassen.

AndyLee
09-06-2011, 19:48
Klar gibt es Situationen, in denen man nicht das Kind entscheiden lassen kann.
Meine Tochter wollte kürzlich allein zum Zahnarzt! "Mama, das kann ich doch alleine, da mußt du nicht mitgehen!"
Ging natürlich nicht!
Andererseit glaube ich aber doch, daß sie bei einigen Situationen mal mitentscheiden dürfen.

Gerne. Nur - welche Situationen meinst du? Ich z. B. würde mit meinem Sohn schon überlegen, was wir zusammen spielen können, wie wir sein Zimmer umräumen usw. Weniger Spielraum hat er, wenn es um Medien geht und noch weniger, wenn es um Dinge geht, die ich ihm aufgrund seines eingeschränkten Sprachverständnisses noch nicht verdeutlichen kann, die also "erwachsenen-Sachen" sind, in die er sich einfach nicht einzumischen hat.

Außerdem würde ich auch nicht auf die Idee kommen, ihn zu fragen, ob ich z. B. bei einer Prüfung dabei sein kann oder nicht. Ich sage ihm einfach "...okay, ich bin dabei...". Das Kind zu fragen, ob es "dies" oder "jenes" möchte, ist m. E. eine völlig falsch interpretierte "demokratische" Erziehungsform. Kein Wunder also, wenn einem die Kinder nachher auch in anderen Bereichen sagen wollen, was man als Elternteil zu tun hat.

Grundsätzlich bestimmen also meine Frau und ich, was zu geschehen hat. Theoretisch haben natürlich beide unserer Kinder ein Mitspracherecht, jedes allerdings nach altersabhängig. Daher tragen beide auch eine altersentsprechende Verantwortung für bestimmte Dinge, also z. B. regelmäßig zum Training zu gehen, Hausaufgaben machen, Fernsehen schauen. Den anderen Teil tragen wir als Eltern und wenn wir einschreiten müssen, dann schreiten wir ein und fangen nicht erst an, darüber zu diskutieren. Da unsere Kinder das wissen, gibt es da auch keine Irritationen. Eher dann, wenn es darum geht, die eigenen Rechte auszuweiten, z. B. beim Fernsehen - beliebtes Thema.

Mit zunehmenden Alter (meine Tochter ist 14 J.) wird die (Eigen)Verantwortung natürlich größer. Die Bedürfnisse verändern sich, also muss auch entsprechend gehandelt werden. Hier wiederum bringen Diskussionen mehr, bei denen wir allerdings darauf aufpassen, die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Was du mit dem Zahnarzt meinst, sind natürlich Pflichtveranstaltungen, die ja für jeden in der Familie gelten - hier sind Eltern natürlich Vorbild.

Ich denke: Mitentscheiden ist immer gut, nur muss es altersentsprechend sein. Natürlich kann man das Kind auch - z. B. als alleinerziehende - mit im ehemaligen Ehebett schlafen lassen. Nur muss man sich eben nicht wundern, wenn das Kind sich so langsam zum Partnerersatz entwickelt und man sich auf Augenhöhe begegnet und nicht mehr als Vater/Mutter und Kind. Das halte ich für sehr bedenklich, emotional würde ich es fast sogar schon als Gefährdung für das Kind ansehen. Gut - aber das war nur ein Extrem und soll zeigen, wo es eben klare Grenzen geben sollte.

Dieses Prüfungsding da ist m. E. keine klare Sache, aber ein gutes Beispiel, an dem z. B. auch die Bedürfnisse der Kinder auf Erziehung deutlich gemacht werden können.

Gwenchana
10-06-2011, 08:15
Grundsätzlich stimme ich dir zu. Eltern müssen auch bestimmen, was sie bestimmen und wo sie ein Mitspracherecht zugestehen.

Im Moment bin ich dabei, die Zügel etwas zu lockern, seit der Einschulung hat meine Tochter einen großen Schritt nach vorne gemacht und ist viel eigenständiger geworden. Als wäre ein Schalter umgelegt, will sie plötzlich alles alleine machen. Jetzt schaue ich schrittweise, was kann ich erlauben, was nicht. Z.B. möchte sie nicht, dass ich sie in die Schule bringe. Da der Schulweg nicht allzu weit ist, darf sie alleine gehen – da habe ich mich dann ja auch nach ihren Wünschen gerichtet. Aber auch Glucken-Mamas müssen ja mal etwas loslassen...:)

Fernsehen ist bei uns lustigerweise gar kein Reizthema. Grundsätzlich ging bei uns der Fernseher schon immer frühestens ab 18 Uhr an – im Moment max. 1 Std. und nur KIKA.
Sehr selten, dass sie diese Stunde auch ausnutzt.

Mit dem Zahnarzt meinte ich nicht die Pflichtveranstaltung Hinzugehen. Dass sie da hingeht war kein Thema. Nur wollte sie eben alleine hin. Das ging nicht, denn da könnte – wie von dir schon weiter oben erklärt – leicht eine Situation entstehen, die sie nicht alleine hinkriegt, oder eine Entscheidung getroffen werden müssen, die sie nicht entscheiden darf. Also bin ich mitgegangen. Ich wollte damit nur sagen, dass Kinder eben nicht immer einschätzen können, ob das so richtig ist, dass sie meinen etwas allein machen zu können. (Ups, komplizierter Satz. Versteht das jetzt noch jemand?)

Ach ja, erschreckend aber wahr: Ich kenne tatsächlich ein Ehepaar, bei denen der Sohn schon von klein auf im Ehebett schläft. Zumindest hat er bis zum letzten Sommer noch da geschlafen, da war er 5 und die Mutter meinte: “Da schläft er eben besser. Ich gehe einfach den leichteren Weg. Wieso soll ich es mir schwerer machen als nötig!“:ups:

Papatom
10-06-2011, 09:01
.......Ich gehe einfach den leichteren Weg. Wieso soll ich es mir schwerer machen als nötig!“:ups:

Moin,
das schlimme ist, sie macht es langfristig nicht nur sich, sondern vor allem auch ihm tatsächlich schwerer....:( **Kopfschüttel**

Gruß

Cillura
15-06-2011, 07:48
@Gwen: War die Prüfung schon? Wie lief es?

Gwenchana
18-06-2011, 09:42
Prüfung geschafft!

Wie erhofft, hat sie direkt den gelben Gürtel bekommen. Und mit dem Still-Stehen-Bleiben hat es auch recht gut geklappt.

So liebe Kinder gab es glaube ich vorher noch nie! ;)
Sie standen schon perfekt in Aufstellung bevor der Großmeister überhaupt die Halle betreten hat...

Ich war bei der Prüfung dabei, meine Tochter hat es nicht kommentiert und war glaube ich ganz froh, daß ich da war.

Helmut Gensler
18-06-2011, 10:34
na also, 100% richtig gemacht.
aber frag sie doch mal, ob deine Anwesenheit für sie richtig war... so rein aus Neugier.

Gwenchana
18-06-2011, 10:51
Sie sagt dazu:
"Ich fand's gut, daß du dabei warst."
Mehr hat sie dazu nicht zu sagen. :D Vielleicht erklärt sie dazu noch irgendwann mal mehr, ich werde es dann hier schreiben.
Sie hängt heute etwas durch, war doch aufregend gestern...:)

KalKlaus
01-07-2011, 15:00
"zusehen" kann für das Kind auch der Respekt der Eltern vor der Leistung sein.
Ich habe meine Kinder einfach gefragt, ob ich mit dabei sein soll.... 2x JA als Antwort

Finde ich auch!

Schnueffler
01-07-2011, 21:39
Bei der letzten Prüfung war es so:
Zwei Mamas mußten zuschauen und die Dritte sollte wegbleiben!
Hat dann auch bei allen drei gut geklappt.

KalKlaus
06-07-2011, 09:43
Kannst auch zu Hause üben. Wir haben erst von unserm Trainer ein Buch bekommen, was uns dabei unterstützen soll:

Taekwondo perfekt 1 Die Formen- und Technikschule vom 7.bis 3.Keup von Chul-Hwan Kim & Konstantin Gil vom Jaguar Verlag.

NeverQuit
06-07-2011, 14:01
Kannst auch zu Hause üben. Wir haben erst von unserm Trainer ein Buch bekommen, was uns dabei unterstützen soll:

Taekwondo perfekt 1 Die Formen- und Technikschule vom 7.bis 3.Keup von Chul-Hwan Kim & Konstantin Gil vom Jaguar Verlag.
Wenn das Buch vom Trainer empfohlen wurde: gut. Ansonsten sollte man sich vorher informieren, welchen Stil das eigene Kind überhaupt trainiert ;)

Gwenchana
07-07-2011, 08:37
Wir haben das Buch "Taewkondo-Kids" oder so ähnlich, und der Formenlauf, der da drin steht entspricht dem, was meine Kleine hier zu Hause immer übt (Il-Jang).

Sie sind bei der DTU, also machen sie WTF, oder? Hab nicht so wirklich Ahnung von den Stilrichtungen :o

Unterscheidet sich das denn schon so sehr in diesem Anfänger-Stadium?
(Ich weiß, über SuFu krieg ich ganz viel über die Unterschiede...)

Für die Sommer-Ferien wären aber ein paar Tips für Übungen zu Hause ganz gut, da ist kein Trainig und meine Tochter wird sicher den ganzen Tag "irgendwas" vor sich hin üben. Wer also Ideen hat: gerne!
(Immer bedenken, daß ICH keine Ahnung habe!;))

NeverQuit
08-07-2011, 14:25
Hallo,

dann hast du ja schon genug Ahnung. Und: ja, bereits im Anfängerstadium gibt es Unterschiede, insbesondere im Formenlauf. Aber auch diverse Techniken können unterschiedlich heißen.

NeverQuit