Bericht Trinity / ISF - "SV mit Regenschirm" [Archiv] - Kampfkunst-Board

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defensiv
26-06-2011, 07:44
Gestern stand in Albstadt bei „Trinity Combat Concepts“ ein Seminar an, das den Titel „Selbstverteidigung mit Regenschirm“ trug.

Eine Hand voll Interessenten fanden den Weg in die Fightzone nach Albstadt, darunter ein angehender Instructor. Eine bayrische Gruppe von Interessenten hatte leider kurzfristig abgesagt. Doch das konnte uns den Spass nicht verderben. Der Hintergrund der Schüler war Kali, Wing Chun, Muay Thai, BJJ, KAPAP, Krav Maga und Benny Hill CQC. ;-)

Dabei verwendet Hendrik einige aus dem Irish Stick Fighting „Rince an Bhata Uisce Beatha“ stammende Techniken, reduziert diese auf wenige, an einem Tag vermittelbare Anwendungen und bietet damit gewöhnlichen Menschen, die unter Umständen gar kein komplexes SV-System erlernen wollen oder können, sich mit einem alltäglichen Gegenstand angemessen zu verteidigen.

Nach Aufwärmübungen (unter anderem Zombiespiel und Medizinball-Werfen) ging es dann auch gleich direkt ins Thema. Trainiert wurde aus Sicherheitsgründen mit „Softstick-Schirm-Übungsdummys“, Marke Trinity-Eigenbau. Übrigens: Viele handelsübliche Schirme sind unter Umständen relativ schnell krumm oder kaputt gehauen, aber es gibt ein nahezu unkaputtbares SV-Modell ( Startseite (http://www.selbstverteidigungsschirm.com) )

Das erste war dann eine Art „Stopp—Stich“, um den Aggressor in seiner Vorwärtsbewegung zu bremsen! Es wurde, allerdings nicht aus einer geschützten, kämpferischen Position heraus, sondern von einem Ausgangspunkt, der dem Angreifer noch keine derartige Gegenwehr ahnen lassen soll, gearbeitet.

Dann wurde der typische, horizontale ISF-Schlag gezeigt. Geschützt durch eine Handpratze bekam der Angreifer die Hiebe des Verteidigers ab, wobei hier schon deutliche Wirkung erahnbar war. Dafür, und auch für später gezeigte Lösungen, gab es neben dem Grundschlag immer auch Folgeschläge, also eine Art „Trommelfeuer“, das eine verheerende Wirkung haben dürfte.

Dann würde geübt, was man macht, wenn der Angreifer den Stock des ISF-Verteidigers mit einer oder zwei Händen zu fassen bekommt. Statt wie zwei Ochsen hin und her zu zerren, wird der Haltende quasi herausgewickelt und bekommt dabei natürlich auch gleich nur die Stockenden zu spüren.

Eine weniger schädliche Antwort auf einen Angriff war es, dem Bösewicht mit dem Schirm die Haxen zu vermöbeln. Hier kamen Schützer aus dem Hockeysport zum Einsatz. Auch hier kann es Anschlusshiebe geben, die einen eventuell noch motivierten Angreifer endgültig stoppen dürften.

Nach zahlreichen Wiederholungen und Partnerübungen kamen gegen Ende noch (weitere) Stressdrills hinzu, plus eine „zwei gegen einen“-Lage. Dabei musste der Schirmmensch den näher befindlichen Angreifer zuerst schnell und wirksam bedienen, bevor der zweite, nur wenige Schritte entfernte und nun heranstürmende Angreifer in Wirkungsreichweite war. Hier gab es einige Durchgänge mit erfolgreicher Verteidigung, aber im Falle einer schwachen, oder in die Hose gegangenen Verteidigung, musste der Verteidiger spüren, was es heisst, von zwei Typen Schläge und Tritte abzubekommen.

Neben viel Schweiss und zwei zerbrochenen Übungswaffen gab es viele blaue und sonstig gefärbte Flecken, leichte Prellungen, Abschürfungen, Hautrisse und eine ausgewischte Kontaklinse, als Zeugen für ein beherztes und direktes Training.

Insgesamt hat das Seminar sehr viel Spass gemacht, brauchbare Tools vermittelt und wieder einmal die Andersartigkeit und Effizienz des ISF-Stils der Doyle-Familie „Rince an Bhata Uisce Beatha“ (Tanz mit dem "Whiskey Stick) gezeigt. Da dürfen wir noch auf einiges gespannt sein!

http://www.abload.de/img/sylisfaio3.jpg

samuraigladiator
13-07-2011, 21:06
Vielen Dank für den kleinen Einblick ins Umbrella System. Ich hoffe, ich schaffe es mal zu einem Seminar.

Sullivan
14-07-2011, 14:11
Interessanter Bericht, danke.

PS: Was ist das "Zombiespiel"?



gruß

defensiv
14-07-2011, 19:26
Das ist so ein Aufwärm-Fangespiel, das ich auch in anderen Hybriden schon gesehen habe: Der Fänger läuft mit beiden Armen ausgestreckt durch die Gegend und versucht, den anderen an den Hals zu gehen. Die Gejagten wehren das ab, indem sie zu Seite gehen und die Arme wegstossen. Das erinnert mich eben etwas an so stupide Zombiefilme. ;)