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Vollständige Version anzeigen : Vorsicht bei Herkulesstauden



Amun-Ra
03-07-2011, 10:35
Riesen Bärenklau oder Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) ist ein besonders invasiver Neophyt welcher aus dem Kaukasus stammt und hier mitlerweile schon ganze Flußauen einnimmt. Dabei zerstört er nicht nur die heimische Flora durch Lichtkonkurrenz sondern ist auch noch eine giftige Pflanze mit einem tückischen Gift.

Das Gift Furanocumarin wirkt Phototoxisch und kann bei Sonnenbestrahlung schwere Verbrennung auslösen.

Bin letzten Donnerstag unten am Fluss gewesen um diesen Scheißteilen die Blütenstände abzuhacken. War eigentlich kein großer Dickicht aber dann muss es trotzdem passiert sein.
Ich hatte eine kurze Hose an und mir muss etwas von dem Saft aufs Bein gekommen sein. Das tükische ist. Man markt am Anfang nix. Den drauf folgenden Freitag bin ganz ohne Probleme durch die Gegend gelaufen, hatte weierhin kurze Hosen an also ist vermutlich Sonne draufgeknallt. erst am Freitag abend spüre ich ein Kratzen am rechten Bein. Ich hab gedacht es wäre eine Schürfwunde.
Nächstes Morgen gerötet und stark juckend. Dann haben sich über den Tag Blasen gebildet die immer gewaltiger geworden sind.

Und so siehts jetzt aus.


http://img707.imageshack.us/img707/5695/gedc2183.th.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/707/gedc2183.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)

http://img708.imageshack.us/img708/344/gedc2182.th.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/708/gedc2182.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)

Lange Rede kurzer Sinn. Passt bloß auf wenn ihr in der Nähe von dem Zeug seid, wenn ihr sie loswerden wollt dann zieht auf jedenfall lange, am besten Schutzkleidung an und lasst bloß eure Kinder das Zeug nicht anfassen

http://de.wikipedia.org/wiki/Herkule...B.C3.A4renklau

http://www.floraweb.de/neoflora/hand...gazzianum.html

Allgemein möchte ich noch die Problematik der Neobiota einmal ansprechen.
Dieses sind Gebietsfremde Arten die vom Menschen hier eingeschleppt wurden und teilweise invasiv sind.
Dies sind unter den Tieren z.B. Waschbär, Marderhund, Streifenhörnchen, Tigermücke und Ochsenfrosch, bei den Pflanzen wären vor allem das eben genannte Bärenklau, japanischer Staudenknöterich, drüsiges Springkraut, Robinie, Lupine und kanadische Goldrute zu nennen.
Dies sind nur einige Beispiele von vielen. Diesen Tieren und Pflanzen ist gemein, dass sie sich mittels Konkurrenz und Fraßfeinden in unseren Breiten ungestört ausbreiten können und vor allem empfindliche Ökosysteme schädigen bis zerstören können. Aber auch Giftwirkung und Volkswirtschaftliche Schäden entstehen. So sind Riesenbärenklau und Robinie giftig wärend der Knöterich durch seine extrem starken Rhizome selbst Beton und Asphalt sprengen kann und praktisch überall durchdringt und Ochsenfrösche können große Mengen an jungfisch verzehren.

Hier finden sich Listen mit den meisten Neobiota Deutschlands
FloraWeb: Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands (http://www.floraweb.de/pflanzenarten/neophyten.html)

Liste der Neozoen in Deutschland ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Neozoen_in_Deutschland)

Liste der Neophyten in Deutschland ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Neophyten_in_Deutschland)

Wo sich diese Arten bereits festgesetzt haben kann man sie schwer bis gar nicht wieder loswerden. Aber an Orten an denen sie neu auftreten und erst wenige Exemplare auftreten kann auch der aufmerksame Spaziergänger dafür sorgen dass die Arten vor allem wenn es Pflanzen sind sich dort nicht weiterverbreiten.
Es kann also jeder etwas tun wenn er sich in die Thematik ein wenig einließt.

Trinculo
03-07-2011, 10:41
Sorry für die Blasen, sieht echt übel aus :(

Hier was zum Thema Einwanderer:

Don't judge species on their origins : Nature : Nature Publishing Group (http://www.nature.com/nature/journal/v474/n7350/full/474153a.html)

Amun-Ra
03-07-2011, 10:53
Naja die Blasen werden wohl in ner Woche vorbeigehen. Gestern wars am schlimmsten jetzt sidn sie noch groß :D

Zum Artikel den ich zwar nicht lesen will weil ich etwas knauserig bin aber mir den Inhalt denken kann da ich mich schon mit ähnlichen Artikeln dieser Art auseinandergesetzt habe.
Ich sehe eigentlich auch kein Problem darin dass neue Arten in Deutschland ankommen und gegebenfalls das Ökosystem bereichern. Das gibt es ja schon seit der Jungsteinzeit das der Mensch Arten hier eingeführt hat und etlich "etablierte" Wildarten kommen eigentlich aus ganz anderen Erdteilen.

Aber durch Globalisierung und weltweiten Güter und Fernverkehr hat sich die Anzahl der Neuankömmlinge verfielfacht. Und sobald Neue Arten die alten arg in Bedrängniss bringen muss man dagegen vorgehen, sonst hat man große Verluste.

F3NR1R
03-07-2011, 10:59
hab mal ein paar Sätzchen rausgefischt


... Bei empfindlichen Menschen genügt bereits ein einfacher Kontakt mit der Oberfläche der Blätter. Die Reaktionen zeigen sich in Rötungen, Hautentzündungen, Reizungen und in schlimmen Fällen in einer Wiesendermatitis die sich mit entzündlichen, schmerzhaften Blasenbildungen äußert. Diese können großflächig sein und Verbrennungen ersten bis zweiten Grades hervorrufen. Die Hautreizungen beziehungsweise Blasen können wochenlang anhaltende nässende Wunden verursachen und mit anhaltenden Pigmentveränderungen einhergehen. Auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks können die Folge des Umgangs mit der Pflanze sein.

....


Nach Kontakt mit Teilen der Pflanze kann es hilfreich sein, schattige Orte aufzusuchen und die betroffenen Kontaktstellen mit Wasser und Seife zu reinigen. Es ist zu empfehlen, nach einem Hautkontakt mit der Pflanze einen Arzt aufzusuchen.

Hört sich ja übel an


Die Herkulesstaude wurde 2008 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

na immerhin einen Preis abgeräumt :D


Der Riesen-Bärenklau ist eine oft bis zu 3 oder 4 Meter hohe krautige, zwei- bis mehrjährig-einmalblühende Pflanze
....
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen vor allem mit folgenden Doldenblütlern: Dem häufigen Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) und einer der Engelwurzarten Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris oder Arznei-Engelwurz (archangelica).
--------------------------------------------------------------------------------
glaube nicht das ich mal so eine 3-4m hohe Pflanze gesehen habe

HierUndDaMaL
03-07-2011, 11:02
@ Amun-Ra

ÄÄÄÄööÖöööhh sieht das schei??e aus! Ich hoffe das du dadurch keine bleibenden sichtbaren Schäden davon trägst...igittigitt.

Amun-Ra
03-07-2011, 11:10
@ Amun-Ra

ÄÄÄÄööÖöööhh sieht das schei??e aus! Ich hoffe das du dadurch keine bleibenden sichtbaren Schäden davon trägst...igittigitt.

Steht was von Narbenähnlichen Pigmentverdunklung. Wird aber eher temporär sein. Paar Monate wird mans aber auf jeden Fall sehen.

@Fenrir
Ausgewachsen ist die Pflanze kaum zu verwechseln, aber im Jungen Stadium im Frühjahr kann sie mit diversen Doldenblütlern verwechselt werden.
Wobei der heimische Bärenklau der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
die selben Phototoxischen Reaktionen hervorrufen kann aber deutlich schwächer wirkt und viel kleiner wächst.
Die Blatt form ist darüberhinaus stärker gerippt als die des Riesenbärenklau welcher eher gezackt ist.

F3NR1R
03-07-2011, 11:15
Wie funtkioniert das jetzt genau,
einfache Berührung der Pflanze reicht aus oder
muss da erst irgend ein Zeug richtig auf der Haut sein (fettfilm,klebriges etwas oder sowas ) ?

Trinculo
03-07-2011, 11:50
Naja die Blasen werden wohl in ner Woche vorbeigehen. Gestern wars am schlimmsten jetzt sidn sie noch groß :D

Zum Artikel den ich zwar nicht lesen will weil ich etwas knauserig bin aber mir den Inhalt denken kann da ich mich schon mit ähnlichen Artikeln dieser Art auseinandergesetzt habe.
Ich sehe eigentlich auch kein Problem darin dass neue Arten in Deutschland ankommen und gegebenfalls das Ökosystem bereichern. Das gibt es ja schon seit der Jungsteinzeit das der Mensch Arten hier eingeführt hat und etlich "etablierte" Wildarten kommen eigentlich aus ganz anderen Erdteilen.

Aber durch Globalisierung und weltweiten Güter und Fernverkehr hat sich die Anzahl der Neuankömmlinge verfielfacht. Und sobald Neue Arten die alten arg in Bedrängniss bringen muss man dagegen vorgehen, sonst hat man große Verluste.
Hier gibt's was auf Deutsch dazu:

Wider die Dichotomie von Fremden und Einheimischen | Telepolis (http://www.heise.de/tp/artikel/34/34941/1.html)

Gegen diese komische Herkulesstaude würde ich auch vorgehen, egal wo sie herkommt :boxing:

Pustekuchen
03-07-2011, 11:56
Was gehst du denn auch in kurzen Hosen ins Gestruepp?
da sind doch Spinnen drin! :D

Trinculo
03-07-2011, 11:57
Wie funtkioniert das jetzt genau,
einfache Berührung der Pflanze reicht aus oder
muss da erst irgend ein Zeug richtig auf der Haut sein (fettfilm,klebriges etwas oder sowas ) ?

Bei einer Brennessel hast du auch keinen Fettfilm auf der Haut :) Oft sind es Härchen.

F3NR1R
03-07-2011, 12:01
Bei einer Brennessel hast du auch keinen Fettfilm auf der Haut :) Oft sind es Härchen.

ah, besten dank

Britt Pätt
03-07-2011, 12:20
hallo,

passend zum thema hier noch eine Info zu Ambrosia (http://www.allergie-helfer.de/content/aktiv_leben/umwelt/ambrosia__der_einwanderer_mit_starkem_allergiepote ntial/). In mehreren Ländern Europas ist diese Pflanze per Gesetz schon meldepflichtig und muss beseitigt werden. Ambrosia ist massiv allergieauslösend; auch bei Leuten, die für heuschnupfengeplagte Mitmenschen bisher nur ein Achselzucken übrig hatten.

Gruss
Britt Pätt

bluemonkey
03-07-2011, 12:28
Gegen diese komische Herkulesstaude würde ich auch vorgehen, egal wo sie herkommt :boxing:

Heinz Sielmann hatte schon vor Jahren eine im Garten.
Vielleicht hat der die hier eingeführt:p

Edit: ne doch nicht:



Die Ausbreitung in Mitteleuropa geht auf den russischen Zaren Alexander I. zurück. Er schenkte dem Fürsten Metternich nach dem Wiener Kongress (1815) eine riesige Malachitvase voll Samen des Riesen-Bärenklaus. Der Fürst wiederum pflanzte diese in den Treibhäusern seiner Sommerresidenz in Böhmen im Schloss Königswart als Zierpflanze an.

Biologische Kriegesführung durch die Russen

bluemonkey
03-07-2011, 12:32
Ich hatte eine kurze Hose an und mir muss etwas von dem Saft aufs Bein gekommen sein.
Es kann also jeder etwas tun wenn er sich in die Thematik ein wenig einließt.

da hast Du eventuell noch Glück gehabt:


Es wird deshalb empfohlen, beim Umgang mit der Pflanze vollständige Schutzkleidung zu tragen, zu der auch ein Gesichtsschutz gehört.

Amun-Ra
03-07-2011, 13:10
Hier gibt's was auf Deutsch dazu:

Wider die Dichotomie von Fremden und Einheimischen | Telepolis (http://www.heise.de/tp/artikel/34/34941/1.html)

Gegen diese komische Herkulesstaude würde ich auch vorgehen, egal wo sie herkommt :boxing:

Ich kann beim besten Willen nicht den Bogen von der Bekämpfung invasiver Arten und Rassismus besziehungsweise Fremdenhass ziehen.
Das ist für mich arg konstruirt und zum Teil auch falsch.
Man beurteilt die Arten doch in keinem Fall nach ihrer Herkunft sondern nur nach ihrem Impact im Ökosystem.
Wiegesagt. Etliche Pflanzen und Tiere die wir heute überhaupt nicht mehr als einst fremd wahrnehmen haben sich längst etabliert und sich auch ins ökologische Gefüge eingefügt, so dieses noch vorhanden war.

Man spricht auch nicht von invasiven Arten wenn eine Spezies einfach neu ist sondern erst wenn sie sich aggressiv und ungehemmt ausbreitet.


So ist der Käfer, der in Nordamerika für den Tod der meisten Bäume verantwortlich gemacht wird, ein "heimischer", nämlich der Bergkiefernkäfer (Dentroctonus ponderosae). Auf der anderen Seite hätten sich viele fremde Arten als positiv oder nützlich erwiesen.

Dafür braucht man nicht nach Amerika zu gehen. Der größte Baumschädling in Deutschland ist ebenfalls eine heimische Art. Der Buchdrucker (Ips typographus) und die anderen Borkenkäferarten wurden auch nicht eingeführt, aber weshalb sind sie Schädlinge?
Weil von Mischwäldern mit an den Standort optimal angepassten Bäumen wurden große Fichten und Kiefernmonokulturen angelegt. Wenn nur Fichten in Reih und Glied nebeneinanderstehen, diese darüberhinaus auch noch einem unpassendem Klima ausgesetzt sind, ist es klar dass sich diese sonst eher punktuell und vereinzelt auftretenden und für ein gesundes Ökosystem durchaus nützlichen Käfer in gefährliche "Schädlinge verwandeln.
Diese heimische Art hat sich also erst durch veränderung des Ökosystems in einen Schädling verwandelt.

Mir ist das einfach zu theoretisch. Wir haben bei uns einen Bruchwald der eigentlich auch als Naturschutzgebiet ausgewisen ist und seltene Sumpfpflanzen und tiere enthält. Im Spätsommer sind fast die einzigen Arten die man dort findet. Riesenbärenklau, Drüsiges Springkraut und Japanischer Knöterich. Wo früher etliche Arten Platz fanden haben sich nun einige wenige fremde Arten Pestartig verbreitet.

Das hat auch mitnichten etwas damit zu tun die Natur in einem Zustand zu erhalten den man sich wünscht. Der Artikel verschweigt dass es schon längst den sogenannten Prozessschutz gibt der weniger Ökosysteme dauerhaft erhalten will sondern eher Flächen erhalten will, dass sich Ökosysteme selbständig wandeln können. Ich gehe auch eher in diese Richtung und geht man wachen Auges durch die Natur beobachtet man auch Wechsel von Vegetationen und dem Tierleben, eine Sukkzesion die im großen und kleinen überall stattfindet. Aber viele dieser Neuankömmlinge schaffen bloße eine völlig unproduktive Klimax.

Aber Fakt ist das wir in Deutschland bis vielleicht auf den Bayrischen Wald einfach nicht die Flächen haben um die Natur in jedem Fall sich selbst zu überlassen. Früher war hier alles eine gewaltige Wildniss und wenn irgendwo ein Magerasen zum Wald wurde ist irgendwo anders wieder einer entstanden. Aber heutzutage sind diese Flächen rar und können nicht immer sich selbst überlassen werden.

Letzlich finde ich das wir als Menschen auch eine gewisse Form der Verantwortung haben dafür das wir derart in die Natur eingreifen, vielleicht auch ein wenig etwas zurückzugeben.

Amun-Ra
03-07-2011, 13:38
Wie funtkioniert das jetzt genau,
einfache Berührung der Pflanze reicht aus oder
muss da erst irgend ein Zeug richtig auf der Haut sein (fettfilm,klebriges etwas oder sowas ) ?

Heracleum verfügt ebenfalsls über Nesselhaare, aber im Gegensatz zur Brennnessel wo man die Pflanze problemlos anfassen kann nach dem man die Nesselhaare einmal ausgelöst hat, befindet sich das Gift des Bärenklaus in jedem Teil der Pflanze, daher sind auch Saftspitzer von zerschnittenen Pflanzen toxisch.

Holzkeule
03-07-2011, 14:43
Nun ja also ich halte das ganze für Panikmache.
Sicher die Bilder schauen erstmal schlimm aus und ich hoff daß da nix übrigbleibt aber ich glaub nicht daß diese ganzen Aktionen einen dauerhaften Nutzen haben.Brennesseln verdrängen auch andere Arten und die tun mir viel mehr weh. Ok vielleicht hab ich die Sonne nicht intensiv genug drauf scheinen lassen hab mich nämlich mal probeweise die Unterarme mit dem Zeug abgerieben weil ich diese Schreckenmeldungen nicht glauben konnte. :D

sbenji
03-07-2011, 14:53
Wider die Dichotomie von Fremden und Einheimischen | Telepolis (http://www.heise.de/tp/artikel/34/34941/1.html)



Wider die Dichotomie von Fremden und Einheimischen
Florian Rötzer 02.07.2011
Biologen fordern eine Abkehr von der Verteufelung "invasiver" Arten im Naturschutz

Und schon der erste Fehler. Die Ökologen im verlinkten Nature Artikel (http://www.nature.com/nature/journal/v474/n7350/full/474153a.html) reden von Neobiota und nicht von Invasiven arten.


Biologen sprechen von invasiven Arten, wenn Arten in Gebiete einwandern, in denen sie bislang nicht gelebt haben, dort Fuß fassen und mit den bislang heimischen in Konkurrenz treten oder koexistieren.
Eine Art ist nicht invasiv, wenn sie einwandert und sich etabliert und koexistiert. Invasiv ist z.B. so etwas: Caulerpa taxifolia (http://de.wikipedia.org/wiki/Caulerpa_taxifolia). Also wenn sie die Heimische Flora und Fauna verdrängen.

Amun-Ra
03-07-2011, 14:57
Nun ja also ich halte das ganze für Panikmache.
Sicher die Bilder schauen erstmal schlimm aus und ich hoff daß da nix übrigbleibt aber ich glaub nicht daß diese ganzen Aktionen einen dauerhaften Nutzen haben.Brennesseln verdrängen auch andere Arten und die tun mir viel mehr weh. Ok vielleicht hab ich die Sonne nicht intensiv genug drauf scheinen lassen hab mich nämlich mal probeweise die Unterarme mit dem Zeug abgerieben weil ich diese Schreckenmeldungen nicht glauben konnte. :D

Ich mach keine Panik, wollte nur ein bischen zur allgemeinen Aufklärung beitragen, was man mit den Informationen anfängt ist jedermanns eigene Sache.
Die Brennesseln können zwar bestandbildend sein aber das verläuft im Zuge einer Sukkzession. Nach einiger Zeit findet sich dort wieder eine andere Gesellschaft vor. Auch Brombeerdickichte können sich zu jungen Wäldern wandeln etc.

Also du hast dir mit Herakleum die Arme eingerieben? Du weißt aber schon das das Gift nicht nur phototoxisch ist sondern auch Krebserregend sein kann, da es sich bei UV-Einwirkung in die DNA einbaut. Wird in den meisten Fällen wohl nix geben aber muss esunbedingt sein?

Amun-Ra
03-07-2011, 14:58
Und schon der erste Fehler. Die Ökologen im verlinkten Nature Artikel (http://www.nature.com/nature/journal/v474/n7350/full/474153a.html) reden von Neobiotika und nicht von Invasiven arten.


Eine Art ist nicht invasiv, wenn sie einwandert und sich etabliert und koexistiert. Invasiv ist z.B. so etwas: Caulerpa taxifolia (http://de.wikipedia.org/wiki/Caulerpa_taxifolia). Also wenn sie die Heimische Flora und Fauna verdrängen.

Sag ich doch.

Amun-Ra
03-07-2011, 15:57
So, nachdem die Blasen noch ein bischen größer geworden sind hab ich die beiden größten mal aufgestochen. Ist ordentlich was rausgeflossen, aber dafür tuts kaum noch weh.

Holzkeule
03-07-2011, 19:06
Krebserregend ? Nee wußt ich jetzt nicht.

Also ich habs mit den Blättern gemacht vielleicht sind die nicht so toxisch keine Ahnung , ein Rohr hab ich glaub ich mal geknickt und reingekuckt ist aber auch nix passiert. Also scheints dann ja nur bei intensiverem Sonnendrauffall solche Reaktionen zu geben ?

Also ich finde diese Diskussionen generell immer etwas hysterisch , mal ist es die Ambrosia dann der Eichenprozessionsspinner. Da hängen dann überall so tolle Plakate von engagierten Bürgern " Achtung der Spinner ist unterwegs " .
Und ob dieses Gegenmittel Dimilin so harmlos für den Rest der Insekten ist wag ich mal zu bezweifeln.

bluemonkey
03-07-2011, 20:15
Ok vielleicht hab ich die Sonne nicht intensiv genug drauf scheinen lassen hab mich nämlich mal probeweise die Unterarme mit dem Zeug abgerieben weil ich diese Schreckenmeldungen nicht glauben konnte. :D

in Fukushima suchen die noch Leute:)

Holzkeule
04-07-2011, 11:31
Außerdem ist es doch mal unabhängig von der Ivasivität und der Toxität schon auch eine schöne Pflanze.
Hab sie letztes Jahr zum ersten Mal auf so ner Lichtung gesehen und wußte sofort das ist das Biest.:)
Und auch wenns vielleicht noch keine Raupen hier gibt die die Blätter von diesen Neophyten abknabbern sind doch die Blüten so wie ich das sehe immer gut besucht von allerlei Insekten.
Was mich immer tierisch nervt sind Brombeeren und so ein kleines klebriges Zeugkraut was immer an meiner Jeans rumbappt wenn ich mal durchs Unterholz streif. Laut Google Klettenlabkraut geheißen falls das jemand kennt

Dietrich von Bern
04-07-2011, 11:34
Danke für den Tip!

sbenji
04-07-2011, 13:47
Und auch wenns vielleicht noch keine Raupen hier gibt die die Blätter von diesen Neophyten abknabbern sind doch die Blüten so wie ich das sehe immer gut besucht von allerlei Insekten.
Wenn sie nicht von Insekten besucht werden würde, wäre die Pflanze kein Problem;)


Was mich immer tierisch nervt sind Brombeeren und so ein kleines klebriges Zeugkraut was immer an meiner Jeans rumbappt wenn ich mal durchs Unterholz streif. Laut Google Klettenlabkraut geheißen falls das jemand kennt
meinst du das hier?(Link) (http://ww2.bgbm.org/herbarium/view_large.cfm?SpecimenPK=106659&idThumb=317258&SpecimenSequenz=1&loan=0)

(am besten ist es, den Wissenschaftlichen Namen ebenfalls zu erwähnen, denn Trivialnamen können einen in die Irre führen.;))

Amun-Ra
04-07-2011, 14:28
Außerdem ist es doch mal unabhängig von der Ivasivität und der Toxität schon auch eine schöne Pflanze.
Hab sie letztes Jahr zum ersten Mal auf so ner Lichtung gesehen und wußte sofort das ist das Biest.:)
Und auch wenns vielleicht noch keine Raupen hier gibt die die Blätter von diesen Neophyten abknabbern sind doch die Blüten so wie ich das sehe immer gut besucht von allerlei Insekten.
Was mich immer tierisch nervt sind Brombeeren und so ein kleines klebriges Zeugkraut was immer an meiner Jeans rumbappt wenn ich mal durchs Unterholz streif. Laut Google Klettenlabkraut geheißen falls das jemand kennt

Aber Brombeeren und Klettenlabkraut kann man essen :D

meridian9
04-07-2011, 18:35
:ups: die Blasen sehen übel aus.
Du solltest Dich auf jeden Fall besser auf Deine Touren vorbereiten.

Gute Besserung, Wandersmann.

Bombylus maior
04-07-2011, 19:39
Kleiner Tipp (falls der hier nicht schon gefallen ist): Die Blasen mit einem Puder - Verband langsam ausziehen und verflachen und AUF GAR KEINEN FALL aufstechen, da die phototoxischen Inhaltsstoffe dann weiter Hautpartien schädigen ( bei Exposition in Sonnenlicht oder starkem Kunstlicht).
Ansonsten - keine Panik. Schockreaktionen sind extrem selten. Erwachsene sind empfindlicher als Kinder (ich selber habe als Kind in Heracleum gespielt, mich über und über mit Saft bekleckert und passiert ist nichts).
Im weiteren gibt es noch andere Pflanzen mit ähnlich nervigen Wirkstoffen. Zum Beispiel Weinraute (Ruta graveolens). Die hat bei mir mal solch eine schöne Blase von 12 cm Länge und 2 cm Höhe erzeugt.
Meinem Vater rutschte mal ein Blatt der Burgmansie in die Hosentasche. Hat ebenfalls zu einer saftigen phytochemischen Verbrennung geführt.
Aber Panik ist eher unangebracht. Heracleum mant. ist in unseren Breiten nun schon seit beinahe 100 Jahre in allgemeiner gärtnerischer Kultur . Die Vermehrungsfreudigkeit ist sehr hoch, weshalb die Panik in keinem Verhältnis zur tatsächlichen (hohen) Anzahl der Pflanzen steht. Wäre es sooo schlimm, hätte man H. schon mit der gleichen Akribie wie Hanf ausgerottet. Die bööösen Neophyten- Und dann noch aus dem Ural! Welch Niedertracht.
Übrigens hat M. Fressfeinde in unseren Breiten - der ganze Lochfraß in den Blättern kommt ja nicht durch den Wind.
Frage an Amun-Ra: Warum gehst Du eine phototoxische Pflanze gezielt ärgern und hast kurze Hosen an? Das spricht für wahrhaft ägypischen Großmut gegenüber Deiner Gesundheit. Und wärest Du nicht dort gewesen ... . Neophyten bekämpft man nicht mit köpfen! Vielleicht mit der gezielten Anwendung von Glyphosaten (einzeln Blätter pinseln) und regelmäßger Maat bei gleichzeitiger Entsorgung der Schnittgüter (außer Sacchalinknöterich und Konsorten - die vermehrt man damit). Das Bodenarchiv der Samen kratzt Du eh nicht an. Also was zur Hölle hast Du dort zu suchen gehabt? Und warum sind Pflanzen Mistviecher? Nur Du nimmst an ihnen Anstoß. Der Welt ist es wurscht.
bm

Rezo
04-07-2011, 20:07
Naja. Nicht alle neobiota können so schnuckig will Wollhandkrabben sein ^^;

Amun-Ra
04-07-2011, 21:23
Kleiner Tipp (falls der hier nicht schon gefallen ist): Die Blasen mit einem Puder - Verband langsam ausziehen und verflachen und AUF GAR KEINEN FALL aufstechen, da die phototoxischen Inhaltsstoffe dann weiter Hautpartien schädigen ( bei Exposition in Sonnenlicht oder starkem Kunstlicht).
Ansonsten - keine Panik. Schockreaktionen sind extrem selten. Erwachsene sind empfindlicher als Kinder (ich selber habe als Kind in Heracleum gespielt, mich über und über mit Saft bekleckert und passiert ist nichts).
Im weiteren gibt es noch andere Pflanzen mit ähnlich nervigen Wirkstoffen. Zum Beispiel Weinraute (Ruta graveolens). Die hat bei mir mal solch eine schöne Blase von 12 cm Länge und 2 cm Höhe erzeugt.
Meinem Vater rutschte mal ein Blatt der Burgmansie in die Hosentasche. Hat ebenfalls zu einer saftigen phytochemischen Verbrennung geführt.
Aber Panik ist eher unangebracht. Heracleum mant. ist in unseren Breiten nun schon seit beinahe 100 Jahre in allgemeiner gärtnerischer Kultur . Die Vermehrungsfreudigkeit ist sehr hoch, weshalb die Panik in keinem Verhältnis zur tatsächlichen (hohen) Anzahl der Pflanzen steht. Wäre es sooo schlimm, hätte man H. schon mit der gleichen Akribie wie Hanf ausgerottet. Die bööösen Neophyten- Und dann noch aus dem Ural! Welch Niedertracht.
Übrigens hat M. Fressfeinde in unseren Breiten - der ganze Lochfraß in den Blättern kommt ja nicht durch den Wind.
Frage an Amun-Ra: Warum gehst Du eine phototoxische Pflanze gezielt ärgern und hast kurze Hosen an? Das spricht für wahrhaft ägypischen Großmut gegenüber Deiner Gesundheit. Und wärest Du nicht dort gewesen ... . Neophyten bekämpft man nicht mit köpfen! Vielleicht mit der gezielten Anwendung von Glyphosaten (einzeln Blätter pinseln) und regelmäßger Maat bei gleichzeitiger Entsorgung der Schnittgüter (außer Sacchalinknöterich und Konsorten - die vermehrt man damit). Das Bodenarchiv der Samen kratzt Du eh nicht an. Also was zur Hölle hast Du dort zu suchen gehabt? Und warum sind Pflanzen Mistviecher? Nur Du nimmst an ihnen Anstoß. Der Welt ist es wurscht.
bm

Wenn ich die Herkulesstauden im großen Maß erledige habe ich immer Schutzkleidung an.
Hier habe ich bloß im Vorbeigehen drei von den Lümmeln am Ufer gesehen und wollte denen mal eben die Samenreife vermiesen.
Bisher konnt ich sie mir immer vom Leibe halten. Klar wars ein Fehler. Aber aus sowas lernt man ja bekanntlich.
Die einzigen wirklich funktionierenden Methoden sind das ausgraben der Wurzel zwischen März und November und das möglichst hohe entfernen der späten Blüten und Fruchtstände.
Denn die Pflanze ist mehrjährig und stirbt erst nach austreiben der Blüte ab. Schneidet man sie immer kurz passiert gar nix ausser das man die Pflanze gewissermaßen unsterblich macht.
Vor allem verhindert man durch das enfernen von Fruchtständen die weitere Ausbreitung.
Egal welche Methode man verwendet, die Erfolge zeigen sich nur über Jahre.



Und warum sind Pflanzen Mistviecher?

Auf diesen Blödsinn brauch ich nicht weiter einzugehen, wenn du meinst dir hier irgendeine moralische Überlegenheit anhand einer simplen flapsigen Forumulierung meinerseits anzumaßen.

Holzkeule
05-07-2011, 08:44
meinst du das hier?(Link) (http://ww2.bgbm.org/herbarium/view_large.cfm?SpecimenPK=106659&idThumb=317258&SpecimenSequenz=1&loan=0)
(am besten ist es, den Wissenschaftlichen Namen ebenfalls zu erwähnen, denn Trivialnamen können einen in die Irre führen.;))



Hm ja habs nicht so mit Latein.Hab einfach mal nach klebrig und Kraut gesucht. Scheint es wohl zu sein.

Bet. Klau

Um Kinder zu schützen meinetwegen aber man könnte sie ja auch frühzeitig darüber aufklären daß man Blasrohre lieber bei Vedes kauft.

So wie in den USA beim Giftefeu :

" Mit dem Merksatz “Leaflets three, let it be” werden nordamerikanische Kinder bereits sehr früh über die Gefahren dieser Pflanzen aufgeklärt. Europäische Kinder, die häufig amerikanische Fernsehserien sehen, kennen das vom Gift-Sumach ausgehende Gefahrenpotenzial unter Umständen besser als das des heimischen Riesen-Bärenklaus " ( Wiki )

Horrido
05-07-2011, 10:14
Aber Fakt ist das wir in Deutschland bis vielleicht auf den Bayrischen Wald einfach nicht die Flächen haben um die Natur in jedem Fall sich selbst zu überlassen. Früher war hier alles eine gewaltige Wildniss und wenn irgendwo ein Magerasen zum Wald wurde ist irgendwo anders wieder einer entstanden. Aber heutzutage sind diese Flächen rar und können nicht immer sich selbst überlassen werden.


Stimmt diese großen Flächen werden einfach immer weniger. Muss noch dazu sagen, dass es in Thüringen und Hessen (aus eigener Erfahrung) auch noch einige Gebiete gibt, die sich zum großteil selber überlassen werden.


Letzlich finde ich das wir als Menschen auch eine gewisse Form der Verantwortung haben dafür das wir derart in die Natur eingreifen, vielleicht auch ein wenig etwas zurückzugeben.

Absolut richtig!

Daniel_
05-07-2011, 11:19
Ich hasse das Zeug wie die Pest und muss leider sagen, dass das Abschneiden nur bedingt für irgendwas taugt.
Der Bürgermeister eines kleinen Orts in der Nähe meiner Heimat hat es fertiggebracht mit der Motorsense auf den Kram loszugehen und sich das Gesicht zu verätzen.
Nach mehreren Jahren regelmäßigen Kürzens, die die Verbreitung dennoch nicht eingedämmt haben, haben wir nun zu Triclopyr und Glyphosat gegriffen.

Und man kann es nicht oft genug sagen: Sich in kurzer Hose an dem Mist zu vergehen ist keine intellektuelle Glanzleistung.


Ich weiß auch gar nicht wo das Problem sein soll den Kram auszurotten. Ich bin ziemlich sicher, wenn wir nur wirklich WOLLTEN dann wäre diese Pflanze hierzulande längst Geschichte.
Nehmen wir mal alles Geld was in die Verfolgung von Cannabis geht und verwenden es stattdessen mal drei Jahre für die Herkulesstaude, mal schauen was dabei rumkommt. :P

Holzkeule
06-07-2011, 09:45
Naja. Nicht alle neobiota können so schnuckig will Wollhandkrabben sein ^^;


Na diese Königskrabben sind doch noch viel süßer. Haben allerdings erst Norwegen erobert. Aber wer weiß , vielleicht auch bald vor Westerland ? :)

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1e/Redkingcrab.jpg

Es gibt doch sicher drängendere Probleme im Naturschutz.
Kaum noch Futterpflanzen für die varoageschwächten Bienen.Landschaftsversiegelung. Mangelnde Naturerfahrung bei Kindern. Schreckensvisionen und Ängste vor wiederheimkehrenden Wolfsrudeln. etc

Soll man den Fingerhut auch verbieten weil 2 gegessene Blätter tödlich sind ?

Hab übrigens gestern noch mal ein zerriebenes Blatt an die Nase gehalten.
Hat voll nach diesen weißen Ferrero Kokos Kugeln gerochen. :D

sbenji
06-07-2011, 19:14
Die Kleinen nicht vergessen.
ZB die Krebspest (http://de.wikipedia.org/wiki/Krebspest), welche unserem Astacus astacus (Europäischer Flusskrebs, Edelkrebs) (http://de.wikipedia.org/wiki/Astacus_astacus) zusätzlich zur Wasserverschmutzung massiv zusetzt.
Der Erreger ist ein "Pilz": Aphanomyces astaci (http://www.europe-aliens.org/speciesFactsheet.do?speciesId=50122)
Gehört aber nicht zu den Chitinpilzen, sondern ist mehr mit den Braunalgen und Kieselalgen verwandt.
Hat man den einmal im Gewässer gibt es Massensterben :(

Aber ein gutes Beispiel, was eine invasive Art anrichten kann.

Edit: Die oben gezeigte Königskrabbe bringt den Fischern gutes Geld.
So gut, dass es sogar Fangquoten gibt, damit man sie nicht aus versehen in der Nord/Ostsee ausrottet.

Holzkeule
07-07-2011, 08:50
Hm in der Ostsee gibts die aber bisher nur im Aquarium .Und in der Nordsee bei den Lofoten.

Monsterkrabben im Sea Life Timmendorfer Strand (http://www.ostsee-netz.de/174/2007-0201/ausflug-sealife-timmendorf-monsterkrabben.html)

Sind ja mutig die Kinder.

miskotty
07-07-2011, 10:33
danke für die fotos. hatte vor knapp 8 jahren mal aus dem nichts heraus 2 genau solche blasen am schienbein und wusste nie woher. arzt konnte es mir auch nicht sagen. hat ewig gedauert bis alles abgeheilt war. war wohl das selbe zeug:)

Holzkeule
08-07-2011, 13:29
Bei dem hier 2 mal empfohlenem Glyphosat kommt eine Studie des NABU übrigens zu dem Schluß daß dieses Herbizid krebserregend ist und Fehlgeburten auslösen kann. :rolleyes:

Unkrautkiller hat Nebenwirkungen - Umwelt - derStandard.at ? Panorama 15. Juni 2011 19:22 (http://derstandard.at/1304554503720/Verbot-gefordert-Unkrautkiller-hat-Nebenwirkungen?seite=2)

Dann doch lieber mit dem Katana absäbeln wenn mans schon nicht leiden kann.

Bombylus maior
08-07-2011, 22:05
Unkrautkiller hat Nebenwirkungen - Umwelt - derStandard.at ? Panorama (http://derstandard.at/1304554503720/Verbot-gefordert-Unkrautkiller-hat-Nebenwirkungen?seite=2)
ist mir bekannt. Meines Wissens nach alles richtig. 'Gift' ist das Wort und so wirkt es. Das heißt: entsprechende Schutzkleidung tragen um den Kontakt zu vermeiden und minimale Mengen, direkt auf die Pflanze auftragen. Mittels eines Pinsels. Auf keinen Fall schwangeren Frauen zu trinken geben! :ironie:
Substanzen können halt sinnvoll und sinnlos verwendet werden. Das bekannteste Glyphosat 'Roundup', wird massenweise in der Landwirtschaft versprüht. Als Abreifehilfe und zur Grundreinigung der Äcker. Im Falle von transgenen Pflanzen mit entsprechender Glyphosat - Toleranz, wird fast ausschließlich damit "gejätet". Die Substanzgruppe ist ein schweres Umweltgift! Massenweise verbracht. Das heißt nicht, das ein eingeschränkter Umgang damit nicht segensreich ist. Was die Umweltgefährdung angeht, so messe ich den Kumulierten Energieaufwand und die kumulierte Materialmenge (Verweis auf probas (http://www.probas.umweltbundesamt.de/)), Standzeit und Effektivität der Maßnahme. Eine Motorsense schneidet da auch nicht gerade gut ab. Die Welt ist rund!
Insoweit begrüße ich Deine händigen Bemühungen. Wenn Du sonst Schutzkleidung trägst, will ich nichts böses geschrieben haben. Unglück im Affekt. Unter dem Wegetationspunkt abschneiden reicht für das töten meistens aus.
Nimmst Du die abgeschlagenen Blütenköpfe mit? Wegen der Notreife. Du weist schon. Und natürlich entsprechend als Gefahrgut entsorgen. Hast es ja geerntet. Besitzt jetzt eine Giftige Keule +6. :):D
Und deinerseits die Pflanze vergiften ist einfacher. Respekt vor dem konsequent durchgezogenem Kampfgeist.
Nur die Benennung gefällt mir nicht. Pflanzen wachsen einfach. Ihrem Tun liegt keine gefährliche Absicht im Sinne menschlichen Handelns zu Grunde. Man kann sicherlich sachlich gegen den Verbleib der Pflanze in westeuropäischen Fluren argumentieren und arbeiten. Eine Verteufelung finde ich persönlich befremdlich. Ich maße mir deshalb keine moralische Überlegenheit an, sondern lehne lediglich Deine Formulierung ab. Kannste bei mir auch. Freies Board, freies Wort. Wenn ich Dir auf den Schlips getreten bin - T'schuldigung!
Und eine ganze Reihe von Neophyten möchte ich auch nicht missen. Genau wie H.m. sind sie wunderschön, supergiftig, haben duftende Blüten, bieten tausenden Insekten Nahrung und Heim und tun das auch sicher, weil ihre Giftigkeit eigentlich vor essen und ernten allgemein schützt. Manche Giftkeulen essen wir, etwa die Kartoffel oder die Tomate (letztere sehr verbreitet als Sommerbeikraut in Uferfluren --> aus Fäkalien stammend).Beim Getreide ist Mais der jüngsten Zuzügler.
Wo ziehen wir die Grenze? Derzeit sagt man "Neophyt" zu allem, was etwa ab den 1850ern zugewandert/ eingeschleppt worden ist. Pflanzen wandern so oder so. Auch über weite Distanzen. Deshalb gibt es hier wieder so viel Blütenpflanzen, die waren nach der Eiszeit erst einmal eine Weile weg. Richtig in Schwung gebracht hat es der Mensch ab der Industrialisierung. Aber Getreideäcker, Äcker allgemein, gab es bis ins 8te Jahrhundert hier weit und breit nicht viele. Dresden und das Umland waren Sumpfland. Ringsum ziemlich viel alter Wald. Der Ackerbau und Holzerwerb haben die Landschaft lange Zeit am stärksten geprägt. Dann kamen die modernen Städte und und die Verkehrsbauten. Ich sehe nirgends natürliche Landschaften und Lebensgemeinschaften. Das ist ein Konstrukt anhand einer markierten Ideallandschaft. "Landschaft" im Sinne eines Bildes und nicht "Ökosystem", "Geotop" oder "Standort" (derer Worte sind viele), weil über die biologischen Zusammenhänge (d.h. Ökologie) anfangs wenig bekannt war. Noch nicht einmal das Inventar war vollständig erfasst. Es gab damals gerade mal so eine gültige wissenschaftliche Methodik. Umweltschutz hat mit dem Schutz von begehrten LAndschaftselementen, Einzelstandorten begonnen und wird diesen Makel noch immer nicht los. Grundlage waren ein ideal konstruierter Heimatbegriff und ästhetische, sowie hygienische Aspekte. Nach 1850 ging es mit Einfuhren eh drunter und drüber. Mit Fichten und Douglasien, diversen Schmuckstauden und so weiter und so fort ... Das Hiersein vieler Organismen ist problematisch. Passiert isse nun mal. Es heißt die Vielfalt schützen. Ich bin dagegen etwas ausrotten zu wollen, das sich hier wohl fühlt. Hege: Ja! Genozid: Nein! Ich bin eher gespannt, was unter aufmerksamer und teilweise panischer Aufsicht des Menschen entsteht.
Jedes Jahr werden ein paar neue Säue durchs Dorf getrieben und wir haben wieder ein wenig mehr Bammel vor irgendetwas. Wurde eingeführt von Zar Alexander als Geschenk an Metternich, lese ich gerade noch mal nach. Achtzehnhundertundfünfzehn. Seit 195 ganzen Jahren wächst das Kraut hier und überdeckt noch immer nicht die ganze Flur. Wäre interessant, in welchen Intervallen historisch zum Angriff auf H.m. geblasen wurde. Pflanzen haben ja so ihre Standortansprüche und werden auf die passenden Flächen verdrängt. Änderungen der Umweltparameter, Veränderung der Pflanze oder typischer begrnzender Faktoren, können zu Massenausbreitungen führen. Heracleum m. gibt es viel aber nicht überall. Wo er stört sollte man ihn, wie auch immer, entfernen und ansonsten in Ruhe lassen. Kann nicht schaden, wenn der Mensch irgendetwas gefährliches in seiner Umwelt vorfindet. Adler und Luchse wurden auch unter dem Argument der Gefährlichkeit (beinahe) ausgerottet. "Aber die waren schon hier!", sagst Du vielleicht sinngemäß und fügst vielleicht ebenso sinngemäß hinzu: "Damals wußte man es nicht besser und die Menschen haben Angst gehabt und haben wirklich geglaubt was sie taten." Na ja, wahnsinniger Unterschied zu heute. Armer Bruno! Das es hier Braunbären gab war kein Zuwanderungsgrund. Er hätte die ursprüngliche Landschaft / seinen Lebensraum sicher sinnreich ergänzt. Aber die Ängste sind da und er ist fremd gewesen und kannte die Regeln gar nicht, die man ungefragt auf in anwandte. Im ausrotten liegt immer ein Beigeschmack. Unangenehme Gewohnheit. Nenn mich blöde aber Enthusiasmus in dieser Hinsicht und unter den von mir umrissenen Prämissen macht mch immer etwas unruhig. Und bitte nicht persönlich nehmen. Das alles wollte mal raus. Ab jetzt lese ich nur noch und haltes meinen Rand.
Ciao,
B.m.

sbenji
08-07-2011, 23:55
Wo ziehen wir die Grenze? Derzeit sagt man "Neophyt" zu allem, was etwa ab den 1850ern zugewandert/ eingeschleppt worden ist.

1492
Der Zeitpunkt an dem Neobiota festgemacht sind ist die (Wieder)Entdeckung Amerikas durch Kolumbus.

Pflanzen wandern so oder so. Auch über weite Distanzen. Deshalb gibt es hier wieder so viel Blütenpflanzen, die waren nach der Eiszeit erst einmal eine Weile weg. Richtig in Schwung gebracht hat es der Mensch ab der Industrialisierung. Aber Getreideäcker, Äcker allgemein, gab es bis ins 8te Jahrhundert hier weit und breit nicht viele. Dresden und das Umland waren Sumpfland. Ringsum ziemlich viel alter Wald. Der Ackerbau und Holzerwerb haben die Landschaft lange Zeit am stärksten geprägt. Dann kamen die modernen Städte und und die Verkehrsbauten.

Ich sehe nirgends natürliche Landschaften und Lebensgemeinschaften.
Wutachschlucht?, Die steilen Hänge an der Schwäbischen Alb?

Das ist ein Konstrukt anhand einer markierten Ideallandschaft. "Landschaft" im Sinne eines Bildes und nicht "Ökosystem", "Geotop" oder "Standort" (derer Worte sind viele), weil über die biologischen Zusammenhänge (d.h. Ökologie) anfangs wenig bekannt war. Noch nicht einmal das Inventar war vollständig erfasst.heute auch noch nicht;)
Es gab damals gerade mal so eine gültige wissenschaftliche Methodik. Umweltschutz hat mit dem Schutz von begehrten LAndschaftselementen, Einzelstandorten begonnen und wird diesen Makel noch immer nicht los. Grundlage waren ein ideal konstruierter Heimatbegriff und ästhetische, sowie hygienische Aspekte. Nach 1850 ging es mit Einfuhren eh drunter und drüber. Mit Fichten und Douglasien, diversen Schmuckstauden und so weiter und so fort ... Das Hiersein vieler Organismen ist problematisch. Passiert isse nun mal. Es heißt die Vielfalt schützen.

Desshalb will man ja Magerrasen, natürliche Waldränder, keine invasiven Arten*, etc...

Douglasie ist ein tolles Beispiel für Wirtschaft vs. Naturschutz.


Ich bin dagegen etwas ausrotten zu wollen, das sich hier wohl fühlt. Hege: Ja! Genozid: Nein!Also wenn es möglich wäre, würden einige die Krebspest, Wollhandkrabben, etc in D. gerne ausrotten
Ich bin eher gespannt, was unter aufmerksamer und teilweise panischer Aufsicht des Menschen entsteht.

Jedes Jahr werden ein paar neue Säue durchs Dorf getrieben und wir haben wieder ein wenig mehr Bammel vor irgendetwas. Wurde eingeführt von Zar Alexander als Geschenk an Metternich, lese ich gerade noch mal nach. Achtzehnhundertundfünfzehn. Seit 195 ganzen Jahren wächst das Kraut hier und überdeckt noch immer nicht die ganze Flur. Wäre interessant, in welchen Intervallen historisch zum Angriff auf H.m. geblasen wurde.

Früher wurde die Pflanze als Bienenweide und Deckung für das Wild angepriesen. Heute ist man da anderer meinung, da die Pflanze dann blüht, wenn auch genug anderes blüht, und sie blüht nicht, wenn man solch "Bienenweiden" braucht. Und Deckung bietet die Pflanze dann, wenn sowieso schon genug Deckung vorhanden ist.


Pflanzen haben ja so ihre Standortansprüche und werden auf die passenden Flächen verdrängt. Änderungen der Umweltparameter, Veränderung der Pflanze oder typischer begrnzender Faktoren, können zu Massenausbreitungen führen. Heracleum m. gibt es viel aber nicht überall. Wo er stört sollte man ihn, wie auch immer, entfernen und ansonsten in Ruhe lassen. Kann nicht schaden, wenn der Mensch irgendetwas gefährliches in seiner Umwelt vorfindet. Adler und Luchse wurden auch unter dem Argument der Gefährlichkeit (beinahe) ausgerottet. "Aber die waren schon hier!", sagst Du vielleicht sinngemäß und fügst vielleicht ebenso sinngemäß hinzu: "Damals wußte man es nicht besser und die Menschen haben Angst gehabt und haben wirklich geglaubt was sie taten." Na ja, wahnsinniger Unterschied zu heute. Armer Bruno! Das es hier Braunbären gab war kein Zuwanderungsgrund. Er hätte die ursprüngliche Landschaft / seinen Lebensraum sicher sinnreich ergänzt. Aber die Ängste sind da und er ist fremd gewesen und kannte die Regeln gar nicht, die man ungefragt auf in anwandte. Im ausrotten liegt immer ein Beigeschmack. Unangenehme Gewohnheit. Nenn mich blöde aber Enthusiasmus in dieser Hinsicht und unter den von mir umrissenen Prämissen macht mch immer etwas unruhig. Und bitte nicht persönlich nehmen. Das alles wollte mal raus. Ab jetzt lese ich nur noch und haltes meinen Rand.
Ciao,
B.m.
Bei Bruno hatten div Leute schiss, dass sie ihren Job so machen müssen, wie anderswo auf der Welt auch. Also auf seine Schafe aufpassen, mehrere Hunde auf dem Hof haben, die einen Bären verbellen, Elektrozaun vernünftig aufstellen, etc... Woanders funktioniert es auch.....
(tDamit meine ich Östereich,Schweiz,Italien und nicht Alaska)


Hm in der Ostsee gibts die aber bisher nur im Aquarium .Und in der Nordsee bei den Lofoten.

Monsterkrabben im Sea Life Timmendorfer Strand (http://www.ostsee-netz.de/174/2007-0201/ausflug-sealife-timmendorf-monsterkrabben.html)

Sind ja mutig die Kinder.
UUps mein Fehler.


__________________________________________
*von 400-500 Neophyten sind zw. 40 & 50 Arten invasiv aber die können viel kaputt machen.

Holzkeule
09-07-2011, 09:50
Besitzt jetzt eine Giftige Keule +6. :):D


Kanns sein daß du mich mit Amun-Ra verwechselst ?

Ich meinte nur wenn man BBT trainiert wär es doch ein passender zusätzlicher Trainingseffekt.

Und wenn diese lieblichen Pflanzen sich angeblich so invasiv ausbreiten stell ich mir das einzelne Bepinseln etwas umständlich vor.
Also bei mir in der Gegend gibts die eigentlich sehr selten.Wird manchmal vom Förster und besorgten Eltern abrasiert.Ansonsten Brennesseln so weit das Auge reicht.Und kein Licht mehr für andere. :mad: