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Vollständige Version anzeigen : Anfänger und einige Fragen



Kris_Kris
07-07-2011, 08:15
Hallo zusammen,

ich bin komplett neu hier im Board und auch neu im Kampfsport/Kampfkunst. Job bedingt könnte man sagen ich sitze seit ca. 22 Jahren regelmäßig länger als 8 Stunden am Schreibtisch und das hat sich sowohl auf meine Gelenke als auch auf mein Gewicht niedergeschlagen.
Nun suche ich eine Möglichkeit wieder beweglicher, dünner und selbstbewusster zu werden. Ein positiver Nebeneffekt wären natürlich das man sich zur Not Selbstverteidigen kann (auch wenn ich es bis jetzt noch nie musste), aber ich denke man fühlt sich einfach sicherer. Soviel von mir.

Natürlich habe ich versucht mich durch lesen an die Sportarten ran zu tasten allerdings hat mich das mehr verunsichert als unterstütz… Zum Beispiel fand ich Wing Tsun eigentlich sehr ansprechend das es anscheinend nicht so „akrobatisch“ ist wie einige andere Kampfsportarten. Dazu kommt das auch noch eine Schule ziemlich in meiner Nähe ist. Als ich dann aber lass das der Verband EWTO wohl nicht wirklich darauf aus ist den Schülern die Kampfkunst näher zu bringen sondern mehr Geld schwefeln will.
Auch habe ich an einem Probetraining im Hawarang Taekwondo teilgenommen, an und für sich fand ich zumindest die Schlagtechniken nicht schlecht als es dann aber zu den Tritten und Sprüngen kam war ich doch ziemlich ernüchtert. Natürlich kann ich nicht erwarten mit meiner Fitness (oder auch nicht Fitness) auch nur annähernd mein Bein so hoch oder so schnell einzusetzen wie es der Trainer vor gemacht hat aber hier stellte sich mir die Frage ob man mit 30 (ich fange also recht spät an) überhaupt noch in der Lage ist seinen Körper soweit zu dehnen, aber vielleicht hat ja einer die Erfahrung gemacht und kann mal davon erzählen.

Also Schlussendlich erhoffe ich mir von diesem Post folgendes:


1. Wie ist das mit diesen Verbänden? So gut wie jede Schule die ich gefunden habe ist irgendeinem Verband untergeordnet, welche Pflichten und Kosten hat man hier als Mitglied?

2. Wie ist es Kampfsport/Kampfkunst als Fitness zu betreiben? Macht das überhaupt Sinn?

3. Kennt vielleicht jemand die Schulen in Dorsten und Umgebungen und kann ein paar seiner Erfahrungen darüber kundtun? (Ich war ja ziemlich überrascht wie viele Schulen es hier gibt)

Natürlich beantworte ich Fragen sollten noch Infos benötigt werden. Vielleicht eins noch: Durch meine Arbeit kann ich eigentlich nur abends trainieren aber soweit ich gesehen habe, haben die meisten Schulen Abendkurse. Den Fragebogen habe ich mir auch angesehen:

- Wo wohnst du (Heimatort / bevorzugter Trainingsort) und welche KK/KS werden in deiner Gegend angeboten / kannst du für ein regelmäßiges Training sinnvoll erreichen?
46284 – Dorsten / Karate, Kodokan-Judo, Hawarang Taekwondo, Wing Tsun (EWTO), Kick Boxen, Boxen, Tai-Chi (Yang-Still), Bujinkan Budo Taijutsu (etwas weiter weg)

- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
Wichtig

- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Zweitrangig

- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
wichtig

- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
zweitrangig

- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
zweitrangig – wichtig

- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Stört nicht

- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Beruflich bedingt und auch einer der Gründe warum ich mich für eine Kampkunst oder einen Kampfsport interessiere bin ich zurzeit ziemlich ungelenkig und habe Probleme mit der Muskelmasse in den Oberschenkeln und unterem Rückenbereich

- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Bisschen Schmerz darf schon sein – Vollkontakt

Gruß,ein etwas durch die Fülle an Kampfsportarten überforderter
Kris

steffge
07-07-2011, 09:03
Also, ich kann dir eines sagen. Es ist NIE zu spät etwas für deinen Körper un dein Wohlbefinden zu tun. Kampfkunst ist dafür Wunderbar geeignet. Du wirst am Anfang (wie bei allen anderen Sportarten auch) dich ein bisschen durchbeißen, die Bewegungen erlernen und den jeweiligen Stand bzw. Gleichgewicht erlernen müssen. Aber mit der Zeit wirst du merken wie selbstsicher und zufrieden du mit dir selber wirst!
Zu deinem Gewichtsproblem: Du wirst auf jeden fall dünner werden! Ich z.B. habe oft probleme damit mein Gewicht überhaupt halten zu können;-) Es kommt aber auch auf deine Ernährung an. (Nehm dir mal die Bodybuilder als Beispiel. Die sagen es ist 30 % training und 70 % ernährung!!!!!!!!)
Jetzt brauchst du nur noch die für dich passende Kampfkunst.
Ich betreibe hauptsächlich Boxen, nebenbei aber auch Muay Thai und MMA. Diese 3 kampfsportarten sind definitiv die besten die zu mir pasen und ich habe mir auch viele damals angeschaut!( war sogar einmal im Judo für ein Jahr;-))
Schau dir die jeweiligen Kampfkünste an, absolviere ein Probetreining nach dem anderen und finde so deine Kampfkunst und passende Schule!

Viel Glück dabei
und denk daran, wer nicht wagt der nicht gewinnt;-))

Kris_Kris
07-07-2011, 14:47
Hallo,

erstmal danke für das Feedback. Ich werde mir mal Wing Tsun anschauen. Hierzu noch eine Frage. Ich habe hier nun viel im Forum rum gelesen und gerade im Wing Tsun Bereich kommt immer wieder die Anmerkung das EWTO nicht mehr wirklich etwas mit Wing Tsun zu tun hätte. Ist das so?
Wenn ja welcher Stil/Verband wäre den dann noch so traditionell das es etwas mit Wing Tsun zu tun hat? Oder warum ist es bei der EWTO nicht mehr so? Ist es eine Weiterentwicklung (was ja nicht schlecht sein muss) oder ist es Geldmacherei (Was im Forum wohl auch öfter mal als Vorwurf erwähnt wird)?

Gruß
Kris

steffge
08-07-2011, 09:11
Poste des am besten in den Wing tsun bereich;-)

hab leider keine ahung von Wing Tsun..dort findes du mehr Antworten denk ich

Viel Spaß bei deinem Training!!!

fang_an
08-07-2011, 09:41
Poste des am besten in den Wing tsun bereich;-

komm blos nicht mit so eine allgemeine frage in *ing *ung bereich, sonst gibt's wieder eine elendlange diskussion ohne ergebnis ;)

hängt viel vom trainer ab. frag lieber nach erfahrungen mit Wing Chun, WT, VT, WC, Yong Chun, Weng Chun usw. in raum Dorsten.

Cyankali
08-07-2011, 09:44
1) Selbstverteidigung:

Wirst du nur dann können, wenn man auch hart trainiert (Sparring). Bei der EWTO wohl so nicht der Fall, aber das musst du selber herausfinden, ob diese Schule mal anders ist, als was man sonst so sehen oder auch von WT-Leuten hört. Kämpfen lernt man nicht durch Wischewaschepatsche, sondern indem man lernt einzustecken, den eigenen Willen zum Kampf zu entwickeln und für die letzte Konsequenz. Es relativiert sich soviel, wenn man eine gezimmert bekommt und trotzdem noch weitermachen muss. Du möchtest Vollkontakt, wie du schreibst. Mach dir mal ein Bild davon, was das letztendlich bedeutet. Aber das allerwichtigste ist, dass du Selbstvertrauen erlangst. Und das bietet wirklich jede Kampfkunst (wie auch imo auch anderer Sport).

2)

Auch habe ich an einem Probetraining im Hawarang Taekwondo teilgenommen, an und für sich fand ich zumindest die Schlagtechniken nicht schlecht als es dann aber zu den Tritten und Sprüngen kam war ich doch ziemlich ernüchtert. Natürlich kann ich nicht erwarten mit meiner Fitness (oder auch nicht Fitness) auch nur annähernd mein Bein so hoch oder so schnell einzusetzen wie es der Trainer vor gemacht hat aber hier stellte sich mir die Frage ob man mit 30 (ich fange also recht spät an) überhaupt noch in der Lage ist seinen Körper soweit zu dehnen, aber vielleicht hat ja einer die Erfahrung gemacht und kann mal davon erzählen.

Nein, du wirst mit 30 Jahren das nicht mehr hinbekommen, sofern du nicht früher schon ausgiebig trainiert hast. Und wenn du es versuchst (mit Biegen und Brechen) schadest du nur. Man kann auch mit 30 Jahren nicht plötzlich anfangen, 100 Liegestütze auf den Fingerknöcheln zu machen, wenn man es nie gemacht hat.
Nimm es als Herausforderung und setzt dir kleine Ziele. Es kann aber auch sein, dass du mit Treten nicht viel anfangen kannst. Dann orientier dich anders.

3) Fitness:

Der Antrieb sollte das Training sein, dahingend etwas zu machen. Im Training sollte mehr wert anderes gelegt werden, obwohl natürlich das Training an sich schon fordernd sein sollte. Fitness kann man auch zuhause oder eben im Gym machen, dafür braucht man keine KK. Aber KK stärkt den Willen, sich fit zu halten - ich sag's mal so.

4) Verbände:

Das ist eben eine lästige Sache, aber auch nicht die Welt. Du musst entscheiden, wie viel du für dein Hobby ausgibst. Informier dich vorher aber!


Gut, dass du schon mal zu Probetrainingsstunden gehst. Es geht nicht von heute auf morgen - denke daran. Nimm komplizierte Techniken als Herausforderungen, die dich in den nächsten Jahren fordern werden.

Kris_Kris
08-07-2011, 09:51
komm blos nicht mit so eine allgemeine frage in *ing *ung bereich, sonst gibt's wieder eine elendlange diskussion ohne ergebnis ;)

hängt viel vom trainer ab. frag lieber nach erfahrungen mit Wing Chun, WT, VT, WC, Yong Chun, Weng Chun usw. in raum Dorsten.

Dann war ich nun wohl zu vorschnell... Naja noch hat die Schule keine Reaktion auf meine Anfrage hin gezeigt, da hab ich natürlich auch gefragt. Mal schauen wann die Schule sich meldet :)


@Cyankali

Danke für die ausführliche Antwort. Ich erwarte gar nicht das ich von jetzt auf gleich (oder überhaupt) mal zu einem Spitzen Kampfsportler werde.
Ich suche nur eine fordernde und gute Möglichkeit mich von der ungesunden Haltung in meinen Büroalltag zu befreien (um es mal so auszudrücken).
Kraftsport hab ich auch eine Zeitlang gemacht (ca. 1 1/2 Jahre) dann hat mein Kumpel mit dem ich trainiert habe aber aufgehört und alleine macht mir Kraftsport einfach kein Spaß dann fehlt mir der Antrieb mich zu messen und vielleicht doch nochmal 10 Wiederholungen zu machen obwohl man gerade eigentlich keine Lust hat.
Da man im Kampfsport aber doch recht häufig mit anderen zusammen trainiert erhoffe ich mir das man dadurch automatisch gefordert wird. Und dann kamen halt die Sachen mit der EWTO die hier gelesen habe. Das dort nur "leicht" Trainiert wird und das Aufsteigen in höhere Gefilde richtig teuer wird (auch wenn man da erst später hinkommt sollte man über so etwas ja vorher nachdenken) etc. Das hat mich dann wieder verunsichert. Deswegen will ich da ja auch erstmal zum Probetraining und hoffe das die Schule sich dazu noch meldet.

Gruß
Kris

heavenlybody
08-07-2011, 10:19
Hi,

ich stimme zu und stimme mit ein :D

http://img519.imageshack.us/img519/108/alwaysthesameneu.png (http://img519.imageshack.us/i/alwaysthesameneu.png/)


Schau dir auch bei einer KK/KS (also einem Stil - z.B. Bujinkan Ninpo/Budo Taijutsu), wenn möglich, verschiedene Dojo/Gym an, denn auch da kann es Unterschiede, allein schon in der Atmosphäre, geben.

Aus meiner Erfahrung: Boxen hat mir Spaß gemacht, Bujinkan Ninpo/Budo Taijutsu hat und macht mir viel Spaß - es ist sehr vielseitig, somit kann jeder sein Stückchen vom Glück/Kuchen/wie auch immer finden.

Zusätzlich würde ich dir empfehlen auch mal beim Yoga oder Pilates mitzumachen, gerade im Hinblick auf Rücken ist das sehr gut und man hat spürbar zügig Erfolge.

Bei allem gilt: Mit Beharrlichkeit wächst man.

Franz
08-07-2011, 12:34
ja Pilates ist gut, bringt dich aber bei der Selbstverteidung nicht weiter.