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Vollständige Version anzeigen : Systema-Konzepte im Judo



Teashi
21-07-2011, 16:23
interessant zu sehen wie die systema-konzepte im judo implementiert werden. wobei es zu wenig kontakt gibt, um den partner effektiv abzuwehren. wäre der partner mit voller kraft vorangegangen, würde es ganz anders aussehen.

ich finde dass judo auf hohem technischen niveau viel mit systema gemeinsam hat, da man oft die gegnerishe kraft und bewegung ausnutzt und es kraftlos aussieht. im gegensatz zu systema, wird aber mit unkooperativen partnern geübt.


pkatrOtokkE

Jan_
21-07-2011, 16:36
Zeit die Mifune und Hirano Videos in den Müll zu schmeissen, wenn dieser Herr doch noch viel müheloser werfen kann. :o

Im Ernst - Was für ein Blödsinn!

Quanfa
21-07-2011, 16:48
Ich finde das Konzept interessant.

Aber ich denke das funktioniert nur in ganz ausgewählten Fällen.

Ich werde trotzdem mal versuchen das nächste mal beim Sparring meinen Partner so auf die Matte zu legen. ;)

Ich meld mich dann, wenn ich dafür ne ordentliche Quittung bekommen haben sollte :o

Jörg S.
21-07-2011, 16:51
@jan, @shaolin.

wie habt ihr denn eure techniken erlernt?

Mr.Fister
21-07-2011, 17:07
Zeit die Mifune und Hirano Videos in den Müll zu schmeissen, wenn dieser Herr doch noch viel müheloser werfen kann. :o

Im Ernst - Was für ein Blödsinn!

sehe ich auch so. :halbyeaha

das problem ist hier recht simpel: da hat jemand ein paar systema-videos geschaut und sich ein paar sachen abzugucken versucht und gibt jetzt den systema-immitator bzgl. dessen, was er glaubt, verstanden zu haben... mit sehr bescheidenem resultat.:o

wer sich mal die alten hand to hand combat tapes von v. vasiliev ansieht, der wird dort übrigens einiges sehen, was deutlich näher an judo ist, als das obige an systema... ;)

Jan_
21-07-2011, 17:15
@jan, @shaolin.

wie habt ihr denn eure techniken erlernt?
Anders ....
Aber warum ist das wichtig? Wichtiger wäre doch zu wissen, wie die ganz großen des Judo gelernt haben.
Ich nehme mal Hirano als einen der genialsten Techniker des Judo aller Zeiten als Beispiel:

In high school, Hirano practiced Judo six hours a day and would randori for two hours. Between 8:30pm and 11pm at Yoshikatakai Ziku, he would randori against 3-4 th dan opponents from Bushen (Academy of Martial Arts). Every night he slept around 1:00am.The following morning he awoke at 5:30am and repeated the routine again. He started with one hundred and fifty push-ups, then jogged and sprinted for 2km, and finished with 40 minutes of randori.

... kling nicht wirklich weichgespült.

Hirano revolutionized the order to tsukuru, kumu, kakeru and nageru. This is the current European style Judo. This is a proven method to defeat bigger opponents, as demonstrated by Hirano's stunning success. Wilhelm Ruska (Holland) 192 cm, 115 kg, was his most accomplished student. Ruska was the world heavyweight champion in 1967 and 1971 and runner up in 1969
(open weight). Wilhelm was the dual gold medallist in heavy and open weight class at the 1972 Munich Olympics.

... er hat auch etwas mehr Aufwand für einen Wurf betrieben, als nur ein bisschen mit dem Hintern zu wackeln.

Das kann man hier nachlesen: Tokio Hirano: The Man Who Revolutionized Judo (http://www.judoinfo.com/hirano.htm)
Da findet man u.a. auch Informationen über andere Größen wie Mifune und Kimura.
Die haben alle gemeinsam, dass sie ihre Reputation inner- und ausserhalb des Judo erkämpft haben.

Björn Friedrich
21-07-2011, 17:46
Das Video ist schrecklich und der Kerl fällt nur weil er nix besseres zu tun hat.:-)

Es gibt Würfe ohne Widerstand und ich hab für das Konzept gut 2 Jahre gebraucht, um es einigermaßen o.k. umsetzen zu können.

Es geht, Leute fallen, ohne großartige Gegenwehr zu geben, ABER und das ist meine Erfahrung, braucht sich damit niemand beschäftigen, der Leute nicht einmmal mit Widerstand werfen kann.

Jemanden ohne Widerstand zu werfen setzt im Endeffekt eine Menge Präzision und Gefühl im eigenen Körper voraus, man dirigiert den Anderen quasi zu Boden indem man seinen eigenen Widerstand auflöst.

Wie gesagt es ist nicht einfach und ich bin froh das ich Ringen und BJJ kann, aber für mich stellt das z.B. schon die erstrebswerteste Form des Werfens da, in die ich perönlich Momentan auch am meisten Zeit investiere.

Tschüß
Björn Friedrich

Quanfa
22-07-2011, 01:14
@jan, @shaolin.

wie habt ihr denn eure techniken erlernt?


Judo mache ich nicht, habe ich nur mal in der Grundschule für n Jahr gemacht.

Ich kämpfe Shaolin Quan und Jeet Kune Do, da wollte ich das mal ausprobieren, aber auch nur weil ich den Gedanken eigentlich ganz lustig finde. Ich denke aber nicht das ich Erfolg haben werde, aber vielleicht liegt das nur an mir.

Denn ann sich kommt mir das Prinzip welches Björn Friedrich beschreibt sehr elegant und meisterklassig vor. Aber dafür braucht man bestimmt einen unheimlichen Erfahrungsschatz, um die richtigen Momente für sowas zu erkennen, und dann auch tatsächlich wahrzunehmen.

Simplicius
22-07-2011, 05:33
pkatrOtokkE

Lustiger Ansatz: Ich kann mich mit einem Auto mit 180 km/h bewegen.
Dann lasse ich die Scheibenwischer weg, das Dach, die Türen... und irgendwann kann ich mich auch ohne Auto mit 180 km/h bewegen.
Das klappt natürlich, wenn ich meinen kooperativen Partner so konditioniere, dass er nicht durch die Mechanik des Hüftwurfes fällt, sondern auf den Reiz des Hüftwurfes mit Fallen reagiert.
Dann kann ich den Reiz dann nach und nach bis zur Kontaktlosigkeit verschieben.:p

Björn Friedrich
22-07-2011, 09:27
Wie gesagt, das was da auf dem Video zu sehen ist, ist (wie so oft) einfach nur schlechte Mechanik und Fake.

Ich nehm vielleicht heute mal einen kleinen Clip auf wo ich einige Takedowns zeige, wobei die auch leicht den Eindruck erwecken können es sei fake, weil der Partner so leicht fällt, aber ich machs trotzdem mal.:-)

Wobei das was ich mache mehr oder weniger meine komplett eigenen Erfahrungen sind, ich mach da keinen speziellen Stil, ausser das was mein eigenes Gefühl mir sagt.

Tschüß
Björn Friedrich

Quanfa
22-07-2011, 14:52
Lustiger Ansatz: Ich kann mich mit einem Auto mit 180 km/h bewegen.
Dann lasse ich die Scheibenwischer weg, das Dach, die Türen... und irgendwann kann ich mich auch ohne Auto mit 180 km/h bewegen.



:p

you made my day!

Björn Friedrich
22-07-2011, 22:11
Hier ein kurzer Clip, über eine Form des Werfens innerhalb von Friedrich Jiu Jitsu. Allerdings sieht das Video auch ziemlich Fake aus.:-) Kann ich aber nicht ändern, ist halt so:-)

NQn-QnLWEZU

Tschüß
Björn Friedrich

Teashi
22-07-2011, 22:21
Hier ein kurzer Clip, über eine Form des Werfens innerhalb von Friedrich Jiu Jitsu. Allerdings sieht das Video auch ziemlich Fake aus.:-) Kann ich aber nicht ändern, ist halt so:-)
wie soll man dann das echte von unechtem unterscheiden? ich kann dich beruhigen, die würfe sehen schon echt aus. ganz normaler gleichgewichtsbruch.

Jan_
22-07-2011, 22:53
Da sieht nichts gefaked aus. Das ist halt betont entspanntes Werfen. So in der Art werfe ich Anfänger auch manchmal.

Björn Friedrich
23-07-2011, 01:26
Das was dabei das interessante ist, ist die Tatsache, das dieser unbewusste Anspanneffekt den ein geworfener normalerweise hat, nicht da ist. Die Leute fallen einfach um, während man bei normalen Würfen ja immer das Gleichgewicht brechen muss und irgendwo Widerstand im Anderen spürt.

So kenne ich es von O-Soto Gari,usw. Bei dieser Geschichte, ist es halt so das man es mit einer Hand machen kann, ohne das das Widerstand beim Partner aufkommt, den man überwinden müsste.

Die Leute können in diesem Moment einfach nicht entgegen halten, was den Wurf überhaupt erst möglich macht.

Tschüß
Björn Friedrich

Simplicius
23-07-2011, 07:09
was ich zunächst sehe (in dem Friedrich-Vid):

Die Leute stehen im aufrechten Parallelstand und werden relativ weit oben bewegt, da ist der Schwerpunkt schnell nicht mehr über der Standfläche und man fällt eben um.
Das Ungewöhnliche daran beschreibt Björn ja selbst:



Das was dabei das interessante ist, ist die Tatsache, das dieser unbewusste Anspanneffekt den ein geworfener normalerweise hat, nicht da ist. Die Leute fallen einfach um, während man bei normalen Würfen ja immer das Gleichgewicht brechen muss und irgendwo Widerstand im Anderen spürt.


So wie der Titel schon sagt: "Werfen ohne Widerstand".
Das Gleichgewicht wird schon zerstört, aber muss nicht "gebrochen" werden im Sinne von "Eine feste Struktur zerbrechen".
Da sich die Partner nicht wehren sieht das dann wie Fake aus, denn es ist ja von außen nicht zu erkennen warum die sich nicht wehren:

1.) weil sie mitspielen, damit der Lehrer gut aussieht
2.) weil die von ihrem Lehrer gehört haben, dass man entspannt (schlaff) und sensibel sein muss, und sich so eine falsche Reaktion antrainiert haben. Ein Verdacht, der einem bei einigen Systema-Videos kommt.
3.) weil der Lehrer es schafft, ihnen keinen Widerstand zu bieten, so dass sie gar keinen Trigger- und Angriffspunkt haben, sich zu wehren.


(3). ist IMO machbar, zumindest in solchen Settings.)

Allerdings kann man es von außen eben nicht sehen und wer es nie erlebt hat, der sagt natürlich: die wehren sich ja gar nicht, also Fake.

Im Eingangsvideo (der kontaktlose Wurf des Bahnschrankenträgers) passiert allerdings das Gegenteil:

Es wird nicht eine Köpermanipulation durchgeführt, ohne dass der Manipulierte reagiert,
sondern es wird eine Reaktion erzeugt auf eine Manipulation (Gleichgewicht brechen ohne Hüftkontakt) die nicht wirklich stattfindet.
Das ist natürlich theoretisch auch möglich, da ein lebender Mensch auf optische und akustische Reize in seinem Wahrnehmungsbereich reagiert.
Eine klassische Finte ist ein einfacheres Beispiel dafür.
Ob das aber so funktioniert, wie da vorgeführt? :rolleyes:

Björn Friedrich
23-07-2011, 13:12
Ich sag mal in den meisten Fälen fallen die Leute weil sie so konditioniert wurden. Ich hab das selber auf Seminaren erlebt, die Leuten fallen nur wenn man Sie berührt, genauso wie sie extremst auf Schläge reagieren, die überhaupt nicht weh tun......

Bei uns ist BJJ und Grappling die Grundlage und da fällt keiner freiwillig und keiner ist irgendwie extrem weich, im Gegenteil, einige haben einiges an Körperspannung, was aber für das widerstandlose Werfen keine Rolle spielt.

Das was passiert ist, das ich die Leute nicht nach hinten oder zur Seite schiebe, um ihnen das Gleichgewicht zu brechen, sondern meine Bewegung eher nach unten auf den Punkt ihrer Längsachse lenke.

Allerdings ist meine Bewegung nicht geradlinig, sondern verändert sich mit der Reaktion des Gegners. Ich würde sagen, ich umgehe meinen muskulären Widerstand (die Reaktion auf den Widerstand meines Gegners), indem ich andauert die Druckrichtung subtil ändere, bis ich den Punkt erreicht habe, wo er fällt.

Würde ich ihn einfach zur Seite oder nach hinten drücken, würde unebewusst der Körper anspannen, um sich vor dem Fall zu schützen. bzw. Ihn zu verhindern, dann müsste ich diesen Widerstand mit meiner Kraft brechen und eine schnelle, kraftvolle Technik ausführen.

Ist aber bei dieser Art des Werfens nicht der Fall.

Klappt das immer? Nicht immer, aber oft und ich würde sagen man kann auch keine klare Linie ziehen. Meine gesamten Würfe auch die Ringer und Judosachen, sind durch dieses Gefühl geprägt und Ziel ist es immer effizient und nicht mit roher Kraft zu arbeiten.

Tschüß
Björn Friedrich

Teashi
23-07-2011, 13:18
Das was dabei das interessante ist, ist die Tatsache, das dieser unbewusste Anspanneffekt den ein geworfener normalerweise hat, nicht da ist. Die Leute fallen einfach um, während man bei normalen Würfen ja immer das Gleichgewicht brechen muss und irgendwo Widerstand im Anderen spürt.

So kenne ich es von O-Soto Gari,usw. Bei dieser Geschichte, ist es halt so das man es mit einer Hand machen kann, ohne das das Widerstand beim Partner aufkommt, den man überwinden müsste.

Die Leute können in diesem Moment einfach nicht entgegen halten, was den Wurf überhaupt erst möglich macht.

Tschüß
Björn Friedrich
das kommt wohl daher, weil du kein ruckartige kraft verwendest, welche sie automatisch angespannt macht.

Björn Friedrich
23-07-2011, 16:52
Das auch, aber wenn du jemanden nach hinten aus dem Gleichgewicht bringst, wird er automatisch seinen Körper anspannen und einen Schritt machen wollen und dann entsteht mehr Widerstand. Von daher ist es für mich sehr wichtig, nicht nach hinten oder zur Seite zu drücken.

Tschüß
Björn Friedrich

Teashi
24-07-2011, 00:37
Das auch, aber wenn du jemanden nach hinten aus dem Gleichgewicht bringst, wird er automatisch seinen Körper anspannen und einen Schritt machen wollen und dann entsteht mehr Widerstand. Von daher ist es für mich sehr wichtig, nicht nach hinten oder zur Seite zu drücken.

Tschüß
Björn Friedrich
die fallen aber nach hinten oder zur seite.

Björn Friedrich
24-07-2011, 00:47
würden sie das tun, wäre sofort Widerstand da, aber sie tun es nicht, ich weiss es, weil ich die Würfe ausführe......

Man sieht ganz deutlich wie die Hüfte direkt in Richtung Fußboden geht, da wird niemand gesichelt oder sonst wie konventionell bewegt.

Die Bewegung geht zu 90% nach unten, man sieht ja wie die Leute fast immer eine Kniebeuge machen, bevor sie komplett umgefallen sind.

Vollkommen anders als bei einem regulären Fußwurf.

Hier als Vergleich ein konvetioneller Judowurf, komplett andere Mechanik:
mgjfBnTMn1c

Tschüß
Björn Friedrich

Quanfa
24-07-2011, 17:03
Kannst du diese Technik ein wenig genauer erläutern?

Ich verstehe es nicht ganz.

Du drückst quasi nach unten, damit der Gegner nicht das Gefühl hat, sich anspannen zu müssen, und bleibt so weich?! Habe ich das bis dahin richtig verstanden?

Musst du da nicht gegen die "normale" also andauernde Körperspannung arbeiten, die immer vorhanden ist, damit der Mensch überhaupt gerade stehen bleibt?

Und wie verhinderst du, dass der Gegner nicht mit den Beinen dagegen hält? Hat deine Fussarbeit etwas damit zu tun, verhindert er vielleicht eine natürliche Gegenreaktion des Körpers?


Ich bin sehr überfragt wie du siehst :rolleyes:


aber ich finde die Idee und das Prinzip der Technik sehr elegant und genial.

Das ist for mich KampfKUNST!

Simplicius
24-07-2011, 17:49
Kannst du diese Technik ein wenig genauer erläutern?


schau mal hier zu und achte auf die Kraftrichtung, dann schau Dir den ersten Wurf in Björns Video nochmal an
ist IMO aber auch ein Aspekt dabei, den man nicht sehen und schwer erklären kann, eben keinen Druck aufzubauen.

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Jan_
24-07-2011, 17:55
Bah, bitte nicht 'Sensei' Brian Jones.

Björn Friedrich
24-07-2011, 19:10
Torsten hat mich vor über 2 Jahren auf die Idee gebracht das so zu machen. Ich durfte es bei ihm fühlen und konnte es auch nicht ganz verstehen. Ich konnte das Gefühlte nicht ganz verstehen.:-)

Das was ich mache basiert defintiv auf der Arbeit mit Torsten Kanzmeier und Alex Kostic und natürlich meiner Jiu Jitsu Arbeit mit Roy Harris.

Das Auflösen des inneren (muskulären) Widerstandes ist sehr wichtig.

Die Druckrichtung, eben nicht nach hinten ist auch sehr wichtig

Die integrierte Bewegung, also Körper und Extremitäten arbeiten zusammen.

Die richtige Wurfmechanik ist auch wichtig.

Man muss es mal gefühlt haben, mit Worten sehr schwer zu erklären.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

Teashi
25-07-2011, 00:09
würden sie das tun, wäre sofort Widerstand da, aber sie tun es nicht, ich weiss es, weil ich die Würfe ausführe......

Man sieht ganz deutlich wie die Hüfte direkt in Richtung Fußboden geht, da wird niemand gesichelt oder sonst wie konventionell bewegt.

Die Bewegung geht zu 90% nach unten, man sieht ja wie die Leute fast immer eine Kniebeuge machen, bevor sie komplett umgefallen sind.

Vollkommen anders als bei einem regulären Fußwurf.

Hier als Vergleich ein konvetioneller Judowurf, komplett andere Mechanik:
mgjfBnTMn1c

Tschüß
Björn Friedrich
es sieht nach einem osoto-otoshi aus. die mechanik von osoto-otoshi funktioniert nach dem prinzip, dass man seinen schwerpunkt unter den des partners verlagert und ihn damit wirft.

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NQn-QnLWEZU

Björn Friedrich
25-07-2011, 11:24
Komplett andere Mechanik. Alleine wie er seinen Körper anhebt und auf die Fußspitzen geht, da ist extrem viel Widerstand im eigenen Körper.

Dann wir dem anderen das Bein weggesichelt und er nach hinten gedrückt.

Man sieht extremen Druck gegen dem Oberkörper nach hinten.

Bei dem was ich mache wird das Standbein, kaum angegriffen und schon gar nicht vom Boden gesichelt.

Ich drücke die Leute mehr oder weniger in die Kniebeuge und kippe Sie dann um.

Das sind vollkommen verschiedene Ansätze.

Tschüß
Björn Friedrich

Simplicius
25-07-2011, 11:40
es sieht nach einem osoto-otoshi aus. die mechanik von osoto-otoshi funktioniert nach dem prinzip, dass man seinen schwerpunkt unter den des partners verlagert und ihn damit wirft.


Wenn man den Schwerpunkt irgendwo an der Gürtelline vermutet, hebt Tori in dem Demovideo eher seinen Schwerpunkt über den Schwerpunkt von Uke und drückt in nach unten-hinten

Teashi
25-07-2011, 12:44
Komplett andere Mechanik. Alleine wie er seinen Körper anhebt und auf die Fußspitzen geht, da ist extrem viel Widerstand im eigenen Körper.

Dann wir dem anderen das Bein weggesichelt und er nach hinten gedrückt.

Man sieht extremen Druck gegen dem Oberkörper nach hinten.

Bei dem was ich mache wird das Standbein, kaum angegriffen und schon gar nicht vom Boden gesichelt.

Ich drücke die Leute mehr oder weniger in die Kniebeuge und kippe Sie dann um.

Das sind vollkommen verschiedene Ansätze.
es wird nichts gesichelt. sicheln heisst gari. otoshi ist das prinzip des verlagerns des eigenen schwerpunkts unter den schwerpunkt des partners.

bei osoto-otoshi geht man leicht am partner vorbei, senkt den schwerpunkt, stellt sein hinter das bein des partners und drückt nach unten. das was du auch machst. da man beim judo aber nicht so entspannt wirft, sieht es anders aus, ist es aber nicht.


Wenn man den Schwerpunkt irgendwo an der Gürtelline vermutet, hebt Tori in dem Demovideo eher seinen Schwerpunkt über den Schwerpunkt von Uke und drückt in nach unten-hinten
das video ist nicht optimal. das ist ein besseres video.

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Björn Friedrich
25-07-2011, 15:06
Auch bei dem Video ist zu erkennen, das der Gegner über einen bestimmten Punkt gedrückt und quasi gebrochen wird, genau das passiert bei meinen Würfen nicht, sons wären es ja keine Würfe ohne Widerstand, sondern reguläre Würfe.

Bei mir setzen die Leute sich quasi auf den Boden, weil ich sie da hin würfe und weniger werfe. Bei den regulären Würfen, werden die Leute nach hinten umgebogen und teilweise das Bein weggesichelt, wie in dem ersten Video.

Tschüß
Björn Friedrich

califax
25-07-2011, 15:29
sicheln heisst gari.


Nein.



otoshi ist das prinzip des verlagerns des eigenen schwerpunkts unter den schwerpunkt des partners.


Nein.

Simplicius
25-07-2011, 17:13
Nein.
.

nicht? was heißt den gari dann?

Teashi
25-07-2011, 17:22
Nein.

?uchi gari - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/%C5%8Cuchi_gari)

Ōuchi gari (大内刈)
刈 - [かり] cut, clip, shear, reap, trim, prune

to reap - ernten, mähen


Nein.
was dann?

califax
26-07-2011, 00:53
Sicheln ist Gama/Kama.

Der Bedeutung von Gari (Geri/Keri - englische Lautumschrift) kommt man vielleicht näher, wenn man sich anschaut, wo das Wort und das entsprechende Schriftzeichen (り) noch so auftaucht: O Soto Gari / O Soto Keri, Ganseki Keri, O Uchi Gari/Keri, Mawashi Geri, Mae Geri, Yoko Geri, Koho Geri, Tobi Geri, ...

Otoshi ist das Fallenlassen des eigenen Zentrums. Mit dem Schwerpunkt des Gegners hat das nichts zu tun.

Teashi
26-07-2011, 01:43
Sicheln ist Gama/Kama.

Der Bedeutung von Gari (Geri/Keri - englische Lautumschrift) kommt man vielleicht näher, wenn man sich anschaut, wo das Wort und das entsprechende Schriftzeichen (り) noch so auftaucht: O Soto Gari / O Soto Keri, Ganseki Keri, O Uchi Gari/Keri, Mawashi Geri, Mae Geri, Yoko Geri, Koho Geri, Tobi Geri, ...
wenn gari tritt bedeutet, wieso wird es dann als sicheln übersetzt?


Otoshi ist das Fallenlassen des eigenen Zentrums. Mit dem Schwerpunkt des Gegners hat das nichts zu tun.
->

die mechanik von osoto-otoshi funktioniert nach dem prinzip, dass man seinen schwerpunkt unter den des partners verlagert und ihn damit wirft.
natürlich hat das was mit dem schwerpunkt des gegners zu tun. das otoshi-prinzip funktioniert wenn man seinen schwerpunkt unter den des gegners bringt. wenn der gegner seinen schwerpunkt unter deinem fallen lässt, funktioniert das prinzip nicht mehr.

C-MO
26-07-2011, 02:06
schöner tanz :)

Daniel_
26-07-2011, 04:12
Der Bedeutung von Gari (Geri/Keri - englische Lautumschrift) kommt man vielleicht näher, wenn man sich anschaut, wo das Wort und das entsprechende Schriftzeichen (り) noch so auftaucht: O Soto Gari / O Soto Keri, Ganseki Keri, O Uchi Gari/Keri, Mawashi Geri, Mae Geri, Yoko Geri, Koho Geri, Tobi Geri, ...
Hey Califax, schön mal wieder was von dir zu lesen. :D
Ich nutze diese Gelegenheit mal mich von meinen eigentlichen Aufgaben abzulenken. :P

Das von dir erwähnte Zeichen "り" ist einfach nur der Laut "ri" in Hiragana. :D
Das Kanji davor sollte man nicht einfach wegwerfen. 刈 - Wiktionary (http://en.wiktionary.org/wiki/刈)
刈り könnte man sehr wohl als mähen/sicheln übersetzen würde ich jetzt mal behaupten.
Ich denke die kreisförmig ausgeführte Bewegung einer Sense kommt dem, was man mit dem eigenen Bein macht doch schon recht nahe. :cool:

Ich lasse mich natürlich wie immer gerne eines besseren belehren, meine Kenntnis der japanischen Sprache ist leider mehr als mangelhaft und Starsi schreibt ja sowieso nie was, obwohl sein Japanisch wesentlich besser ist. :o


Tritt hingegen wäre übrigens: 蹴り




natürlich hat das was mit dem schwerpunkt des gegners zu tun. das otoshi-prinzip funktioniert wenn man seinen schwerpunkt unter den des gegners bringt. wenn der gegner seinen schwerpunkt unter deinem fallen lässt, funktioniert das prinzip nicht mehr.
Otoshi hat meines Wissens erstmal recht wenig mit wem anders als dir selber zu tun, das kann auch einfach nur Tai Sabaki sein.
Wenn ich nun einen Ô-Soto-Otoshi ausführe unterstützt die Otoshi-Bewegung meinen Fuß in Ukes Kniekehle. Ich denke dabei wäre es ganz nützlich, wenn mein Schwerpunkt über seiner Kniekehle bleibt.
Siehe folgendes Video ab 0:20
VpkNqx9UNVo

Ich will allerdings anmerken, dass mein Verständnis von Jûdô nicht sonderlich hoch ist, und daher nicht auszuschließen ist, dass ich Blödsinn von mir gebe. :D
Aber bei dem Detail, dass "Otoshi" nicht an den Schwerpunkt von irgendwem anders gebunden ist, bin ich mir ziemlich sicher.



Zum Video von Björn:
Etwas wenig "Wurf" im Wurf, aber das Umgehen des Widerstands ist ja offensichtlich schön ausgeführt. Ich wünschte ich könnte so was auch, aber ich bin zu stumpf und brutal dafür. :D
Zum ersten Video in diesem Thread spare ich mich mal aus. :p

Björn Friedrich
26-07-2011, 11:32
Im Grunde hat sich das Widerstandlose, aus den normalen Würfen für mich entwickelt. Man wird halt immer präziser und sucht den Weg des gerinsten Widerstandes und wenn man merkt wie wenig eigentlich nötig ist, jemanden zu werfen, dann will man das natürlich auch weiter verfolgen.

Tschüß
Björn Friedrich

Antikörper
26-07-2011, 12:22
wenn man merkt wie wenig eigentlich nötig ist, jemanden zu werfen, dann will man das natürlich auch weiter verfolgen.


Wenn man das als Aikidoka von sich gibt wird man meistens ausgelacht.

Edit: Einbettung fail ->

http://www.youtube.com/watch?v=1UMpHoIp2rw&feature=related

Björn Friedrich
26-07-2011, 12:41
Verstehe ich aber auch, weil den meisten Aikidokas echte Sparringserfahrung im Ringen, Grappling, BJJ, Boxen, usw. fehlt. Und ohne diese Erfahrungen braucht man mit so einem Kram gar nicht anfangen......

Ich würde sagen Aikido, genau wie diese Würfe funktionieren nur, wenn man einen Grapplingbackground hat, wie z.B. Ueshiba......

Tschüß
Björn Friedrich

Antikörper
26-07-2011, 13:01
Verstehe ich aber auch, weil den meisten Aikidokas echte Sparringserfahrung im Ringen, Grappling, BJJ, Boxen, usw. fehlt. Und ohne diese Erfahrungen braucht man mit so einem Kram gar nicht anfangen......

Ich würde sagen Aikido, genau wie diese Würfe funktionieren nur, wenn man einen Grapplingbackground hat, wie z.B. Ueshiba......

Tschüß
Björn Friedrich

Die Herangehensweise im Aikido ist halt sehr speziell. Wenn sie aber nicht da endet, dass sie auch gegen unkooperative Partner funktioniert, ist etwas grundlegend falsch. Ich scheue mich z.B. nicht auch mal ein Sparring mit anderen Stilrichtungen zu machen. Erst am Wochende hatte ich eine Session mit einem Kollegen der selbst den 1. Kyu in Judo hat und ca. 100 kg auf die Waage bringt, ich selbst ca 75 kg bei 1,73. Gut jetzt hat er sich wie die meisten Brocken nur auf seine Kraft verlassen und ich möchte auch nicht sagen dass ich eine wirkliche Chance im Grappling gegen ihn hatte, aber das ein oder andere mal hat er blöd aus der Wäsche gekuckt. Grapplingtechnisch habe ich bisher nichts anderes gemacht wie Aikido. Es ist halt immer wichtig dass man kritisch zu sich selbst ist, nicht alles einfach so annimmt was einem vorgeworfen wird und vor allem sein angebliches Wissen auch prüft. Wovor sich die meisten Aikidokas leider scheuen.


Gruß

Teashi
26-07-2011, 13:48
Otoshi hat meines Wissens erstmal recht wenig mit wem anders als dir selber zu tun, das kann auch einfach nur Tai Sabaki sein.
Wenn ich nun einen Ô-Soto-Otoshi ausführe unterstützt die Otoshi-Bewegung meinen Fuß in Ukes Kniekehle. Ich denke dabei wäre es ganz nützlich, wenn mein Schwerpunkt über seiner Kniekehle bleibt.
Siehe folgendes Video ab 0:20
VpkNqx9UNVo
was ist bei tai-otoshi, tani-otoshi, seoi-otoshi und uki otoshi?

bei all diesen würfen lässt man seinen schwerpunkt unter den des partners fallen.

http://www.sportunterricht.de/lksport/achse6a.gif

yFrP05AORdE

http://www.youtube.com/watch?v=8lbhb4P6DIM
http://www.youtube.com/watch?v=vCheo5A2Yrk
http://www.youtube.com/watch?v=B166K9X-wDA
http://www.youtube.com/watch?v=BB1S18NL46M
http://www.youtube.com/watch?v=GCsCvL6KJHQ

Daniel_
27-07-2011, 00:32
was ist bei tai-otoshi, tani-otoshi, seoi-otoshi und uki otoshi?

bei all diesen würfen lässt man seinen schwerpunkt unter den des partners fallen.
Ich sagte ja nie, dass das niemals zutrifft. Nur, dass otoshi nicht zwingend bedeutet, dass es so ist. ;)
落 ist ja einfach nur "fallen".
Ich bin mir nicht mal sicher, ob man das generell bei jedem Wurf gleich interpretieren sollte.
Das Thema ist interessant, aber übersteigt im Augenblick meinen Horizont, ich melde mich dazu wieder, wenn ich mehr weiß. :)