Vollständige Version anzeigen : Alles Angriff oder was?
Misanthropist
28-07-2011, 21:23
Laut Matthias gibt es im Wing Chun keine nicht-Angriffe. Eine "Abwehr" ist nur ein verhinderter Angriff. Selbst viele Bewegungen in den Formen, die von vielen nur als "Kräftigungsübungen" oder "Dehnübungen" gesehen werden, sind bei Matthias Angriffe. Die wenigen Bewegungen die man nun wirklich nicht als Angriffe gebrauchen kann, sind außerhalb der Formen nicht als eigenständige Bewegungen zu bezeichnen, sondern als Teil eines Angriffes.
Natürlich darf man, wenn man dem Gegner überlegen genug ist, den Angriffsteil entschärfen oder weglassen, damit man nicht gleich jeden zu Hackfleisch verarbeiten muss.
Für mich total neu waren unter anderem Huen Sau, lange-Brücke-Taan Sau und das Einnehmen des Standes als Angriffe. (sieht man schön auf dem neuen SNT Lehrvideo: ‪Siu Nim Tou‬‏ - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=4-RQ8ywo9xA))
Bitte nicht den thread mit Kritik an der Ausführung der Form zumüllen, wir wissen alle, dass es dazu viele unterschiedliche Meinungen gibt. Die gegen Ende schlimmer werdende Rückenlage bei der Seitenansicht ist uns bewußt, nach über 6 Stunden unterrichten darf auch Matthias mal faul werden. Wie schon anderswo erwähnt sind die Videos keine kommerziellen Produkte sondern Gedächtnisstützen für uns Schüler.
Wie wird das in anderen Schulen gesehen? Gibt es bei euch so etwas wie "Abwehr"? Wenn ja, gibt es Abwehr ohne gleichzeitigen "Angriff"? Wenn ja, wie wird verhindert, dass man in den "Rückwärtsgang" geratet (aus dem Abwehren nicht mehr rauskommt)?
Und zum Video - ganz ehrlich: welche der gezeigten Anwendungen waren neu für euch?
Eine "Abwehr" ist nur ein verhinderter Angriff.
lololooöl
ne eine abwehr ist eine abwehr
der angriff kommt bei einer abwehr ja nicht von dir
Georg Keys
28-07-2011, 22:06
Da waren ein paar gute Beispiele dabei in dem Video..
und wenn ich mal so überlege.. eine Abwehr im wing tsun ist als Symbiose zu sehen .. Sie paart sich mit dem daraus resultierenden Angriff als logische Konsequenz...
eine abwehr kann man auch als angriff nutzen
im karate zum beispiele den age uke als schlag gegen den hals
jenachdem wie man die abwehr ausführt
Royce Gracie 2
28-07-2011, 22:39
War jetzt der Matthias in dem Video ?
Seh da nur 2 Menschen beide eher keine Kämpfer, sich windend in seltsamen Posen
Wer ist dieser Matthias von dem du hier so "erfürchtig" sprichst
Wenn ich das aus den anderen threads in den letzten Tagen richtig mitbekommen habe, der kleinere von den beiden Darstellern. ;)
Ah, hier: Der Autor (http://www.8pwc.com/index.php/de/der-autor)
Gruß, Kai
Sehr zuvorkommend dass man als nichtsahnender Angreifer nicht gleich "zu Hackfleisch verarbeitet" wird.
Gewürzgurke
28-07-2011, 23:32
Zum Video: Die beiden machen jedesmal denselben Fehler. Die Distanz für den Angriff ist falsch. Viiiel zu weit weg.
Damit erübrigt sich der Rest.
Hierzu ein Zitat:
"When the Distance is wrong and then the guy also freezes, then I can like Kunf-Fu him" :p
Misanthropist
29-07-2011, 06:55
eine abwehr kann man auch als angriff nutzen
im karate zum beispiele den age uke als schlag gegen den hals
jenachdem wie man die abwehr ausführt
Das ist mal interessant, das wußte ich nicht. Leider wird Karate in der *ing *ung Welt oft sehr einseitig dargestellt. Danke für die info!
Misanthropist
29-07-2011, 06:57
lololooöl
ne eine abwehr ist eine abwehr
der angriff kommt bei einer abwehr ja nicht von dir
mir kommt vor, dass du keine wing chun erfahrung hast. gegen einen angriff kann man sich auch ohne abwehr verteidigen. zum beispiel durch einen geschickten gegenangriff.
der herbie
29-07-2011, 07:02
Meine Meinung: Eine Abwehr bereitet einen eigenen Angriff vor bzw. schafft die Voraussetzungen (sofern man angreifen möchte). Eine Abwehr z. B. den guten alten Doppelblock implizit als Angriff zu bezeichnen halte ich für Unsinn.
Abwehr = Reaktion
Angriff = Aktion
Wehre ich ab, agiere ich nicht. Somit greife ich nicht an. Einen Block als Angriff zu bezeichnen finde
Ist aber aus meiner Sicht eher philosophisch zu betrachten. In einer SV-Situation will ich möglichst unbeschadet bleiben, d. h. der Kontrahent muß umgehauen werden.
Im sportlichen Wettkampf will ich gewinnen, d. h. der Kontrahent muß unter Beachtung des dem kampf zu Grunde liegenden Reglements umgehauen werden (oder halt mehr getroffen werden;);))
Grüße
der herbie
Misanthropist
29-07-2011, 08:14
@herbie
deine Ansicht gefällt mir gut und ist sicher korrekt für Thaiboxen (bzw. auch darüber hinaus)
Im wing chun gibt es meines Wissens allerdings generell keine Blocks.
Das Thema Aktion und Reaktion ist wesentlich komplexer als das Thema Angriff und Abwehr, ich würde das nicht unbedingt gleichsetzen. Ein Angriff kann auch eine Reaktion sein.
Im acht pattern wing chun lernen wir reagieren sowie agieren von Beginn an (in einigen wing chun derivaten wird zuerst lange zeit nur oder hauptsächlich reagieren trainiert). während im chi sau das reagieren zu bevorzugen ist, wollen wir in der SV Situation / im Kampf agieren und möglichst wenig reagieren müssen. Wir wollen sozusagen proaktiv sein und den idealen Angriff machen, der am besten zu der bevorstehenden Bedrohung passt, bevor diese uns zu einer Reaktion zwingt.
also was mir jetzt so besonders in die augen gestochen ist und vollkommen neu ist war jetzt die "anwendung" des long bridge tansau
wer das in einer klopperei so hinbekommt (mit wirkung natürlich) dem gebührt respekt :D
Misanthropist
29-07-2011, 08:41
ist auch nicht schwieriger als der normale augenstich (wobei ja die bezeichnung "stich" offensichtlich irreführend ist). kann man eigentlich sehr schnell lernen.
mykatharsis
29-07-2011, 12:55
Im wing chun gibt es meines Wissens allerdings generell keine Blocks.
Wenn Dir wer ernsthaft auf's Maul hauen will, dann packste im Zweifelsfall besser was dazwischen. Wenn Du das nicht Block nennen willst, nimmste halt nen anderen Begriff. Andere Leute werden das aber trotzdem weiter Block nennen.
Zum Video:
Als Video ganz hübsch gemacht, aber was da so gezeigt wird ist größtenteils nicht für einen tatsächlichen Kampf zu gebrauchen.
Das ist mal interessant, das wußte ich nicht. Leider wird Karate in der *ing *ung Welt oft sehr einseitig dargestellt.
Ich habe selber Dan-Träger in meiner Schule und mich mit ihnen ausgetauscht.
Auf höherer Ebene gibt es überraschend viele Parallelen zum *ing *un. Da ist der "Block" eben kein reiner Block mehr.
Ebenso ist die Schrittarbeit keineswegs so simpel (um es mal höflich zu formulieren) wie es manche Vertreter darstellen. Beispielsweiese reagierte mein Kollege mit einer Distanzverkürzung (!) als ich ihm ans vordere Bein treten wollte, um den Fokus aus dem Angriff zu nehmen.
Ansonsten sehe ich den Angriffsgedanken wie Matthias. Die Form spielt dabei übrigens keine Rolle. Jede Form bzw die Umsetzung dessen beinhaltet Angriffselemente.
Übrigens finde ich die Transparenz und die Bereitschaft Informationen zur Verfügung zu stellen sehr löblich. Davon können sich einige Dauer-Nörgler mal eine Scheibe abschneiden.
Gruß,
Yum Cha
Kampfkauz
29-07-2011, 13:22
Laut Matthias gibt es im Wing Chun keine nicht-Angriffe. Eine "Abwehr" ist nur ein verhinderter Angriff.
Finde ich immer wieder kritisch die Ansicht. Das hat für mich einen einfachen Grund: Manchmal bist du gezwungen schlicht abzuwehren, um nicht die Hucke vollzukriegen (jeder mit ehrlichen Sparringserfahrungen weiß das). Nach Möglichkeiten sollten jedoch Abwehren direkt Möglichkeiten für Konter bieten, oder einen in eine bessere Position als zu vor bringen (optimaler wäre natürlich auch, wenn man in eine bessere Position als der Gegner kommt)
Und zum Video - ganz ehrlich: welche der gezeigten Anwendungen waren neu für euch?
Bis auf das der Tan ein Augenstich sein soll, eigentlich alle. Bin aber kein Freund von dem Suchen von Anwendungen innerhalb der Formen... Für mich vermitteln sie eher universellere Ideen, an denen ich mich im Kampf orientieren kann.
eine abwehr kann man auch als angriff nutzen
im karate zum beispiele den age uke als schlag gegen den hals
jenachdem wie man die abwehr ausführt
Hab ich mal auf einem Seminar des DJJVs mit einem hohen Karatekas auch gehört. Der hat mir damals die Augen geöffnet, als er meinte, dass die Blocks keineswegs starre Hindernisse sind, sondern verkappte Angriffe gegen die angreifenden Glieder, nach Möglichkeit direkt zum Körper des Gegner gehen sollten.
Im wing chun gibt es meines Wissens allerdings generell keine Blocks.
Hängt von deiner Definition von Block ab...
Wenn Dir wer ernsthaft auf's Maul hauen will, dann packste im Zweifelsfall besser was dazwischen.
:yeaha:
Ich habe selber Dan-Träger in meiner Schule und mich mit ihnen ausgetauscht.
Auf höherer Ebene gibt es überraschend viele Parallelen zum *ing *un. Da ist der "Block" eben kein reiner Block mehr.
Gibt doch auch Karate-Stile mit Chi Sao, Holzpuppen und sehr ähnlichen Konzeptionen wie WC. Hat halt mit dem sehr ähnlichen Ursprung zu tun.
Beispielsweiese reagierte mein Kollege mit einer Distanzverkürzung (!) als ich ihm ans vordere Bein treten wollte, um den Fokus aus dem Angriff zu nehmen.
Na ja, so untypisch ist das jetzt nicht?
Damals wie heute höre ich bzgl. Kicks vor allem eins: Die beste Abwehr für Kicks ist Distanzkontrolle. Entweder bin ich zu weit weg, dass der Kick ins Leere geht, oder ich bin zu dicht dran, so dass der Kick keine Kraft mehr entfaltet, im Bestcase kann ich noch dem anderen aus der Balance bringen und entsprechend dann auseinandernehmen.
Bin aber kein Freund von dem Suchen von Anwendungen innerhalb der Formen... Für mich vermitteln sie eher universellere Ideen, an denen ich mich im Kampf orientieren kann.
Das ist richtig. Die Anwendungen sind auch nur Beispiele, um die Prinzipien zu verdeutlichen.
Eine Anwendung ist weder festgeschrieben noch Gesetz. Es ist nur ein Beispiel, um das Verständnis zu fördern, mehr nicht.
Gibt doch auch Karate-Stile mit Chi Sao, Holzpuppen und sehr ähnlichen Konzeptionen wie WC. Hat halt mit dem sehr ähnlichen Ursprung zu tun.
Ich weiß. Sehr empfehlenswert dazu sind die Bücher von Werner Lind. Bisher waren er und seine Schüler die einzigen hierzulande, die ich jemals Kakie praktizieren sah...
Na ja, so untypisch ist das jetzt nicht?
Damals wie heute höre ich bzgl. Kicks vor allem eins: Die beste Abwehr für Kicks ist Distanzkontrolle. Entweder bin ich zu weit weg, dass der Kick ins Leere geht, oder ich bin zu dicht dran, so dass der Kick keine Kraft mehr entfaltet, im Bestcase kann ich noch dem anderen aus der Balance bringen und entsprechend dann auseinandernehmen.
Es ist insofern untypisch, weil es nicht die bevorzugte Distanz eines Karatekas ist.
Die Distanz war eher was für *ing *ungler.
Gruß,
Yum Cha
Asahibier
29-07-2011, 13:49
Hab ich mal auf einem Seminar des DJJVs mit einem hohen Karatekas auch gehört. Der hat mir damals die Augen geöffnet, als er meinte, dass die Blocks keineswegs starre Hindernisse sind, sondern verkappte Angriffe gegen die angreifenden Glieder, nach Möglichkeit direkt zum Körper des Gegner gehen sollten.
.
So kenn ich das auch, ein Block ist ein Schlag gegen den Schlag, kein passives Hinhalten des Arms. Auch kann jeder Block als Angriff eingesetzt werden, je nach Distanz. Z.B. zwischen einem Uchi Uke (block von innen nach außen) und einem Uraken Uchi (Handrückenschlag) sehe ich als Pragmatiker nicht so den Unterschied...
mykatharsis
29-07-2011, 13:59
Einfach mal bisschen Kloppen und die Diskussion erübrigt sich.
Misanthropist
29-07-2011, 14:00
gut unter dieser definition könnte man sehr wohl sagen, dass wing chun blocks hat. diese kommen bei uns aus der messerform. wir sagen halt angriffe gegen "sekundärziele". wobei in speziellen fällen sogar so ein treffer kampfentscheidend sein kann.
vielleicht liegt es an der laien-vorstellung eines blocks als etwas passives, abwartendes, dass wir diesen begriff vermeiden.
Misanthropist
29-07-2011, 14:02
Einfach mal bisschen Kloppen und die Diskussion erübrigt sich.
wenn du das für so irrelevant hältst, warum "diskutierst" du dann überhaupt mit? und glaubst du ernsthaft wir kloppen uns nicht?
mykatharsis
29-07-2011, 14:05
wenn du das für so irrelevant hältst, warum "diskutierst" du dann überhaupt mit? und glaubst du ernsthaft wir kloppen uns nicht?
Ich halte die Diskussion für unnötig. Würdest Du Dich tatsächlich öfter mal Kloppen würdest Du mir wahrscheinlich zustimmen.
Misanthropist
29-07-2011, 14:08
du wiederholst dich...
und weil du's bist, tu ich es dir nach...
warum hältst du die disskusion für unnötig? wenn ja, warum diskutierst du mit?
mykatharsis
29-07-2011, 14:18
*seufz*
Wenn man kämpf, schlägt man wenn man kann und wehrt ab wenn man muss. Man geht keine Umwege, ausser sie führen einen doch schneller ans Ziel. Man kann alles aggressiv (Yang) machen oder eher defensiv/passiv (Yin). Mal ist das Eine besser, mal das Andere. Wenn ich die Sache mit einem Angriff regeln kann, brauch ich nichts anderes mehr. Wenn nicht, hab ich das Andere wohl doch gebraucht.
Wer sich tatsächlich kloppt, stellt ganz andere Fragen.
Royce Gracie 2
29-07-2011, 14:25
*seufz*
Wenn man kämpf, schlägt man wenn man kann und wehrt ab wenn man muss. Man geht keine Umwege, ausser sie führen einen doch schneller ans Ziel. Man kann alles aggressiv (Yang) machen oder eher defensiv/passiv (Yin). Mal ist das Eine besser, mal das Andere. Wenn ich die Sache mit einem Angriff regeln kann, brauch ich nichts anderes mehr. Wenn nicht, hab ich das Andere wohl doch gebraucht.
Wer sich tatsächlich kloppt, stellt ganz andere Fragen.
Das kann ich so nun echt mal 100% unterschreiben.
ich wollt hier nicht als Basher etc gelten , drum habe ich bisher nichts mehr weiter gepostet.
Aber mir lag die ganze Zeit auf der Zunge , dass ihr redet wie Laien die übers Kämpfen philosophieren aber es nie getan haben ..
Aber mir lag die ganze Zeit auf der Zunge , dass ihr redet wie Laien die übers Kämpfen philosophieren aber es nie getan haben ..
Naja, ich komme aus der VK-Ecke und habe es fast 10 Jahre praktiziert.
Trotzdem kann das Benutzen der grauen Zellen durchaus von Vorteil sein. Ich ziehe das dem Plattschlagen der Birne mittlerweile deutlich vor.
Gruß,
Yum Cha
Aber mir lag die ganze Zeit auf der Zunge , dass ihr redet wie Laien die übers Kämpfen philosophieren aber es nie getan haben ..
Dann hast du die Tiefe der Fragestellung nicht verstanden.;)
Royce Gracie 2
29-07-2011, 15:35
*seufz*
Wenn man kämpf, schlägt man wenn man kann und wehrt ab wenn man muss.
So und nicht anders siehts aus :)
Das gerede von jeder Block muss auch ein Angriff sein oder es gibt keine Blocks etc ... das ist alles wunschdenken ... und dann schau ich mir das video an und kann nur schmunzeln , weil so was so in nem kampf nicht funktioniert.
Das man neben praktischer Hau drauf Erfahrung auch taktisches denken etc nicht vernachlässigen sollte und man sich ein paar gedanken machen sollte zu verschiedenen Situiationen vor allem bezüglich SV bestreite ich ja nicht
voigtstaler
29-07-2011, 19:51
So und nicht anders siehts aus :)
Das gerede von jeder Block muss auch ein Angriff sein oder es gibt keine Blocks etc ... das ist alles wunschdenken ... und dann schau ich mir das video an und kann nur schmunzeln , weil so was so in nem kampf nicht funktioniert.
Meine Erfahrung als ehemaliger Karateka und jetziger HP- Praktizierender ist die:
- du kannst einen passiven Block machen, der dich schützt aber keinen Angriff darstellt.
- du kannst einen aktiven Block machen (und ggf. dabei dem Gegener entgegengehen und ihn damit direkt angreifen) und damit auch sein Gleichgewicht beeinflussen (Angriffsvorbereitung).
MfG. voigtstaler
Auch wenn die Form etwas locker dargestellt wird, (habe schon viel schlechtere Darstellungen erlebt) so ist sie doch zur Erläuterung ausreichend.
Aber nach über 35 Jahren wing chun sehe ich dort nicht wirklich neues!
Misanthropist
30-07-2011, 10:06
Wenn man kämpf, schlägt man wenn man kann und wehrt ab wenn man muss. Man geht keine Umwege, ausser sie führen einen doch schneller ans Ziel. Man kann alles aggressiv (Yang) machen oder eher defensiv/passiv (Yin). Mal ist das Eine besser, mal das Andere. Wenn ich die Sache mit einem Angriff regeln kann, brauch ich nichts anderes mehr. Wenn nicht, hab ich das Andere wohl doch gebraucht.
das sehe ich eh sehr ähnlich. wobei ich wie vorher wo es um reaktion und aktion ging, aggressiv und defensiv nicht ganz gleichsetzen würde mit angriff und abwehr. yin und yang müssen stets ausgeglichen sein im wing chun, auch wenn ich angreife, darf ich nicht aggresiv sein dabei, ansonsten verspanne ich mich unnötig.
@ed
35 jahre wing chun? wo bzw. welches *ing *ung? Da müsstest du Mario, Matthias, Vujo, Vent, Gschließer oder thomas fast persönlich kennen, in den 70ern waren es ja nicht gerade viele... (gerne auch per PN)
Klar kenne ich einige von denen.
Unter anderem Wing Tsun und Ving Tsun studiert.
Fisting 4.0
30-07-2011, 23:39
Eine Abwehr- oder Schutzbewegung kann auch immer gleichzeitig ein Angriff sein.
z.B. wenn ich als WT´ler meinen Keil satt rausfeuere und ein gegnerischer Fauststoß daran abgleitet und ich den Gegner mit meiner Faust treffe, dann hat diese Keil-Bewegung sowohl eine defensive als auch eine offensive Funktion!
Wenn ich vom Gegner am Handgelenk erfasst werde und dieses Fassen bzw. Ziehen mit einem kräftigen Gan-Sao zum gegnerischen Arm beantworte, dann hat diese Bewegung sowohl einen defensiven (der Gegner löst den Griff) als auch offensiven (dem Gegner schmerzt danach der eigene Arm) Charakter!
Man nennt dieses Prinzip im Boxen "Konterboxen", in den Filipino Martial Arts (FMA) "defanging the snake" und im Wing Tsun "Gleichzeitigkeit" ...
Einen einzige Bewegung oder zwei zeitgleiche Bewegungen, die sowohl Verteidigung als auch Gegenangriff miteinander verbinden, stellt/stellen für mich höchste technische Fertigkeiten dar, da man damit einen Zeitvorteil hat und nicht nur passiv, sondern aktiv reagiert!
Mal im Ernst ... man kann ein Defensivkünstler par excellence sein ... jemand, der ein außerordentliches Distanzgefühl hat und jedem Angriff ausweicht oder jeden Angriff abblockt ... aber ... gewinnt er damit den Kampf oder stoppt er den Gegner in dessen Absicht ihn zu verletzen? Nein! Der Gegner wird nur durch eigene Treffer und das Zufügen von Schmerzen gestoppt!
Daher ist ein rein abwartender oder abwehrender Kampf ... ein nutzloser und verlorener Kampf ... denn irgendwann geht immer irgendwas durch ... so gut ist niemand in der Defensive!
Deshalb mag ich das FMA-Konzept ... man grob ausgedrückt ... wenn Dich hier jemand hauen will, dann haust Du gegen sein Angriffsarm, allerdings nicht als passiver Block, sondern als aktiver Nervenschlag ... z.B. gegen den Bizeps.
Mach das ein- oder zweimal ordentlich und Dein Gegner hat nicht mehr soviel Lust Dich anzugreifen, was dazu führt, dass Du selbst offensiv zu Werke gehen kannst.
Im WT nutzt man Gleichzeitigkeiten ... eine passive, weiterleitende oder kontrollierende Bewegung, die mit einem eigenen Angriff verbunden wird.
Im Boxen taucht man weg und schlägt gleichzeitig in den gegnerischen Angriff hinein.
Für mich ist das die höchste Kunst! Die erst abwehren- und dann gegenangreifen-Methode ist ... realistisch betrachtet ... für den *****!
Royce Gracie 2
30-07-2011, 23:47
Eine Abwehr- oder Schutzbewegung kann auch immer gleichzeitig ein Angriff sein.
z.B. wenn ich als WT´ler meinen Keil satt rausfeuere und ein gegnerischer Fauststoß daran abgleitet und ich den Gegner mit meiner Faust treffe, dann hat diese Keil-Bewegung sowohl eine defensive als auch eine offensive Funktion!
Wenn ich vom Gegner am Handgelenk erfasst werde und dieses Fassen bzw. Ziehen mit einem kräftigen Gan-Sao zum gegnerischen Arm beantworte, dann hat diese Bewegung sowohl einen defensiven (der Gegner löst den Griff) als auch offensiven (dem Gegner schmerzt danach der eigene Arm) Charakter!
Man nennt dieses Prinzip im Boxen "Konterboxen", in den Filipino Martial Arts (FMA) "defanging the snake" und im Wing Tsun "Gleichzeitigkeit" ...
Einen einzige Bewegung oder zwei zeitgleiche Bewegungen, die sowohl Verteidigung als auch Gegenangriff miteinander verbinden, stellt/stellen für mich höchste technische Fertigkeiten dar, da man damit einen Zeitvorteil hat und nicht nur passiv, sondern aktiv reagiert!
Mal im Ernst ... man kann ein Defensivkünstler par excellence sein ... jemand, der ein außerordentliches Distanzgefühl hat und jedem Angriff ausweicht oder jeden Angriff abblockt ... aber ... gewinnt er damit den Kampf oder stoppt er den Gegner in dessen Absicht ihn zu verletzen? Nein! Der Gegner wird nur durch eigene Treffer und das Zufügen von Schmerzen gestoppt!
Daher ist ein rein abwartender oder abwehrender Kampf ... ein nutzloser und verlorener Kampf ... denn irgendwann geht immer irgendwas durch ... so gut ist niemand in der Defensive!
Deshalb mag ich das FMA-Konzept ... man grob ausgedrückt ... wenn Dich hier jemand hauen will, dann haust Du gegen sein Angriffsarm, allerdings nicht als passiver Block, sondern als aktiver Nervenschlag ... z.B. gegen den Bizeps.
Mach das ein- oder zweimal ordentlich und Dein Gegner hat nicht mehr soviel Lust Dich anzugreifen, was dazu führt, dass Du selbst offensiv zu Werke gehen kannst.
Im WT nutzt man Gleichzeitigkeiten ... eine passive, weiterleitende oder kontrollierende Bewegung, die mit einem eigenen Angriff verbunden wird.
Im Boxen taucht man weg und schlägt gleichzeitig in den gegnerischen Angriff hinein.
Für mich ist das die höchste Kunst! Die erst abwehren- und dann gegenangreifen-Methode ist ... realistisch betrachtet ... für den *****!
Und in der Praxis schonmal geklappt ?
ich frage , weil ich mit einem sehr gutem FMA erfahrenem standup sparring gemacht habe und er auch meinte mir auf die Arme hauen zu können.
ist ihm nicht gelungen :)
Ausweichen und Konterschlag ist nicht wirklich gleichzeitig :)
Auch wenn es zeitlich in schneller abfolge geschieht sind es doch 2 schritte.
Man erkennt den Angriff und leutet eine Verteidigungsmaßnahme ein
die enwteder ein Block , oder eine Distanzveränderung bedeutet.
erst wenn man wieder in guter ballance ist kann man einen oderntlichen Konterschlag landen
bei guten Boxern geschiet das so schnell , dass es für einen ausenstehenden nach gleichzeitig aussieht :)
Ist es aber meiner erfahrung nach nicht
Und in der Praxis schonmal geklappt ?
Naja die FMAler werden sich dabei schon was gedacht haben.
ich frage , weil ich mit einem sehr gutem FMA erfahrenem standup sparring gemacht habe und er auch meinte mir auf die Arme hauen zu können.
ist ihm nicht gelungen :)
Vl war er doch nicht so gut oder du warst einfach besser.
Vl ist FMA aber genau so nutzlos wie Ing Ung:p
Vl bist auch einfach der Überkämpfer und niemand kann dir das Wasser reichen, wer weiß.
Ausweichen und Konterschlag ist nicht wirklich gleichzeitig :)
Auch wenn es zeitlich in schneller abfolge geschieht sind es doch 2 schritte.
Das ist mit Gleichzeitig, zumindest so wie ich es verstanden hab, wohl auch nicht gemeint.
Geht eher darum während man blockt einen Angriff zu setzen.
Also z.B. Tan + Fauststoß. Oder das Techniken Angriff und Abwehr in einem sind wie z.B. der Keil oder KFS.
Boxerjugend
31-07-2011, 02:41
Einen einzige Bewegung oder zwei zeitgleiche Bewegungen, die sowohl Verteidigung als auch Gegenangriff miteinander verbinden, stellt/stellen für mich höchste technische Fertigkeiten dar, da man damit einen Zeitvorteil hat und nicht nur passiv, sondern aktiv reagiert!
Hm naja , wenn du grösser bist brauchst ja nur eine Bewegung zu machen, und das ziemlich leicht.
Wenn du kleiner bist werdens zwangsläufig mehr.
Also ist das schonmal eine surreale Aussage, da sie nichts mit der Realität zu tun hat :p
Laut Matthias gibt es im Wing Chun keine
Für mich total neu waren unter anderem Huen Sau, lange-Brücke-Taan Sau und das Einnehmen des Standes als Angriffe. (sieht man schön auf dem neuen SNT Lehrvideo: ‪Siu Nim Tou‬‏ - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=4-RQ8ywo9xA))
Bitte nicht den thread mit Kritik an der Ausführung der Form zumüllen, wir wissen alle, dass es dazu viele unterschiedliche Meinungen gibt. Die gegen Ende schlimmer werdende Rückenlage bei der Seitenansicht ist uns bewußt, nach über 6 Stunden unterrichten darf auch Matthias mal faul werden. Wie schon anderswo erwähnt sind die Videos keine kommerziellen Produkte sondern Gedächtnisstützen für uns Schüler.
tut mir ja leid das ich das video anspreche, aber ich denke ein großteil dieser anwendungen enden negativ in einer realen auseinandersetzung:ups:
b2t:
leung ting sagt die angreifende hand ist die verteidigende hand bzw. angriffstechnik = verteidigungstechnik.
wo doch der unterschied beim wt im vergleich zum karate liegt, sind doch die reflexe die durch z.b. das chi-sao training ausgelöst werden wodurch die verteidigung direkt zum angriff werden kann. was sie ja auch soll wenn man den 4 grundprinzipien im wt folgt. deswegen erübrigen sich die meißten deiner gestellten fragen meiner meinung nach von selbst..:o
marius24
31-07-2011, 08:54
Das Vid ist nett gemacht, man hat sich Mühe gegeben.
Das Gezeigte würde wohl bei uns im Sparring kein bestand haben.
Das wird zuviel gespielt! Kein Struktur und alles ist Anwendungsorientiert.
Es stellt sich nicht die Frage ob man mit dem Stil sparrt, sondern wie man es macht. Nur weil Matthias seine Schüler dominiert, heisst es nicht, dass es realistisch und durchführbar sein muss und in meinen Augen, ist das Gezeigte zu weiten Teilen unrealistisch.
Das sollte das Motto sein
VUslGSoEH8I
marius24
31-07-2011, 09:02
wo doch der unterschied beim wt im vergleich zum karate liegt, sind doch die reflexe die durch z.b. das chi-sao training ausgelöst werden wodurch die verteidigung direkt zum angriff werden kann. was sie ja auch soll wenn man den 4 grundprinzipien im wt folgt. deswegen erübrigen sich die meißten deiner gestellten fragen meiner meinung nach von selbst..:o
Ist das so? Karate kann man nicht globalisieren, genauso wenig wie Wing Chun.
Ich kenne Karatestile, die eine Art Chisao haben, wohlverstanden keine Kopie sondern eine Integration die aus dem Karate geboren wurde. Dazu kommt die Verschmelzung von Verteidigung und Angriff, wenn der Schüler sicher wird. Dann ist ein Block nicht mehr ein Block sondern ein Angriff, so wie beim Gunting.
Die Prinzipien des WT's setzen praktisch alle anderen Stile auch um, nicht unbedingt so wie man es im WT macht aber sie sind da, nur hat man dafür keine Namen, man macht es einfach.
Mar
Also ist das schonmal eine surreale Aussage, da sie nichts mit der Realität zu tun hat :p
Wieso? Fisting 4.0 hats doch gesagt: Es ist die höchste Kunst!
Wer erreicht diesen hohen Level? Kaum einer!
Daraus jetzt den Schluß zu ziehen, daß es nicht geht, ist surreal.
Gruß,
Yum Cha
Boxerjugend
31-07-2011, 21:53
Wieso? Fisting 4.0 hats doch gesagt: Es ist die höchste Kunst!
Wer erreicht diesen hohen Level? Kaum einer!
Daraus jetzt den Schluß zu ziehen, daß es nicht geht, ist surreal.
Gruß,
Yum Cha
Genau das hat er gesagt, das es einfach von den physischen Eigenschaften der Kombattanten im Verhältnis zueinander abhängt.
Und es deswegen auch keine hohe Kunst ist . jow das hat er gesagt :rolleyes:
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