Rohkost [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Rohkost



Simplicius
25-08-2011, 23:43
Ein Thread ist zum Diskutieren da.:p

Schauen wir uns den Blog an:



Durch die optimale Verdauung kann der Körper mit weniger Energieaufwand mehr Energie aus der Nahrung ziehen, sodass einige Monorohköstler unmittelbar nach der Umstellung einen Zuwachs an Energie erfahren.

tatsächlich kann man durch Rohkost, ähnlich wie durch Fasten, einen gefühlten "Energieschub" erfahren. Insbesondere Frutarier können sich "schwebend" fühlen, insbesondere wenn Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsbestandteile wie Milchprodukte und Getreide wegfallen.
Rein von der physikalischen Energiezufuhr ist jedoch zu bezweifeln, dass unverarbeitete Pflanzenkost besser aufgenommen wird, als verarbeitete, sonst wäre ja die Rohköstler eher dick und die Kochköstler ausgezehrt:D.
Das menschliche Verdauungssystem ist schlecht dafür geeignet, größere Menge von unverarbeiteter pflanzlicher Nahrung aufzuschließen.

Wenn man die Verzehrmenge eines Gorillas runterrechnet, kommt man auf 4 bis 5 Kilogramm pflanzliche Nahrung (Obst und Gemüse), die ein Mensch braucht, um seinen Nährstoffbedarf ausreichend zu decken.
Obst, insbesondere das durch Züchtung stark veränderte, hat im Vergleich zu Gemüse eine hohe Energiedichte und wird von vielen veganen Rohköstlern besonders in der Anfangsphase bevorzugt, teilweise in getrockneter Form, wodurch die Energiedichte nochmals höher ist (Datteln haben z.B. 70% Kohlenhydrate).
Allerdings ist Obst (mit Ausnahmen wie Avocado, Durian) arm an Fett, Protein und Mineralstoffen.
Dazu kommt, dass Früchte meist einen hohen Anteil von Fruchtzucker (Fruktose) besitzen, der im Vergleich zu Glukose eher ungünstig ist Wesentlichen nur von der Leber verstoffwechselt werden, erhöht Harnstoff und Trigliceride...).
Durch die vielen Fruchtsäuren und Mineralstoffunterversorgung kommt es nicht selten zu ernsthaften Zahnproblemen.
Diese Problematiken sind bei erfahrenen Rohköstlern durchaus bekannt und daher gehen viele erfahrenen Praktiker mit der Zeit dazu über mehr Fettreiche Nahrungsmittel (Avocado, Nüsse...) zu essen und mehr Gemüse.
Leider haben die meisten pflanzlichen Fette einen Omega6-Überschuss, der sich auf Dauer ungünstig auswirken kann.
Um die Nährstoffe in Gemüse besser aufzuschließen werden die teilweise entsaftet oder mit Mixern mechanisch zerkleinert (Smoothies).
Rohvegane Sportler, die nicht nur Ausdauerleistung erbringen, ergänzen ihre Nahrung dazu teilweise mit Microalgen wie Spirulina oder pflanzlichen Proteinpulvern auf Basis von z.B. Reis-, Hanf-, Paranuss- oder Lupinenprotein.

kritische Nährstoffe bei (Roh-) veganer Ernährung: Vit B12, Vit D, DHA/EPA

Underhook
26-08-2011, 11:56
Leider haben die meisten pflanzlichen Fette einen Omega6-Überschuss, der sich auf Dauer ungünstig auswirken kann.


Wie meinst du das genau?

Luggage
26-08-2011, 12:24
Wenn das Verhältnis Omega6 zu Omega3 Fettsäuren nicht stimmt, kann das zu allerlei Problemen führen. Allerdings sind auch Omnis davon bedroht, da Omega3 vorallem in bestimmten Fischen vorkommt und in Leinöl. Beides wird im Schnitt im Binnenland recht selten verzehrt. In Fleisch und Milchprodukten ist in der modernen Massentierhaltung Omega6 stark übersteigert vertreten, weil die Viecher nur noch Sojamehl und Kraftfutter bekommen. Bioprodukte, die noch durch echte Grünfütterung entstehen, enthalten mehr Omega3. Sonnenblumenkerne und -öl enthalten massive Mengen Omega6 und werden regelmäßig recht viel verzehrt. So haben die meisten - nicht nur veganer - ein Omega3-Problem. Veganer haben es sogar relativ gesehen seltener, da hier das Ernährungsbewusstsein deutlich stärker ausgeprägt ist und verstärkt auf eine ausgewogene Ernährung und uU supplemente geachtet wird.

Für Vitamin D gilt weitestgehend das selbe. Nahezu jeder Westler hat in Herbst und Winter einen Vitamin D Mangel. Was über die Nahrung aufgenommen werden kann, ist nur ein winziger Bruchteil dessen, was an nur einem Sonnenreichen Tag im Freien synthetisiert wird. Deswegen gehen neuere Empfehlungen dahin, bei einem echten pathologischen Mangel ein vielfaches an Vitamin D zu supplementieren, als bisheriger Praxis entsprach. Wieder gilt: Kein Problem nur von Rohköstlern.

B12 ist tatsächlich ein Problem, es kommt nicht in verwertbarer Form in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Hier muss supplementiert werden oder angereicherte Lebensmittel verzehrt werden.

Bis jetzt noch nicht richtig erforscht, sind die Folgen von Taurin- und Kreatinmängeln, die bei rein pflanzlicher Ernährung auftreten und mit bestimmten neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Pro-Veggies behaupten, der Körper könne genügend Kreatin selbst synthetisieren, es gibt aber Ökotrophologen, dies sei nicht der Fall und praktisch jeder Vegetarier leide an Kreatinmangel.

Was den Zuwachs an Energie angeht: Die Energiedichte von Rohkost ist regelmäßig niedriger. Aber sie ist auch schneller verdaut, der Körper verwendet weniger Energie für den Verdauungsprozess und man fühlt sich leichter. Ayurvedische Empfehlungen besagen zB., dass man Obst nur als gesonderte Mahlzeit und mit einigem Abstand von anderen Mahlzeiten verzehren soll, da es schneller verdaut ist und uU sozusagen auf einem Stopfen langsamer zu verdauender Nahrung liegen bleiben kann und anfängt zu gähren.
Rohkost entspricht weitestgehend den Lehren von Säure-Basen-Balance und Vitalkost, was auch immer man davon halten mag. Sekundäre Pflanzenstoffe und andere Vitalstoffe sind in frischer Rohkost jedenfall ein Vielfaches mehr enthalten, als in gegarter oder gar Industriekost und Fastfood.
All das kann unterm Strich zu einem erheblichen Mehr an Energie führen, ungeachtet der faktisch geringeren Energiedichte.

Simplicius
26-08-2011, 13:52
Wie meinst du das genau?

Viele Rohköstler greifen zu Nüssen und Samen als Proteinlieferanten und die haben oft einen sehr hohen Anteil an Omega-6-Fetten.
Ausnahmen sind z.B. Hanfsamen mit einem fast idealen Verhältnis von Linol- zu Linolensäure und Leinsamen mit einem Überschuss an Omega 3
Bei einem Überschuss von Omega 6 können Entzündungen begünstigt werden.
Daneben gibt es Pflanzenfette mit hauptsächlich einfach ungesättigten Fetten wie Olivenöl oder einem Überschuss an gesättigten Fetten, wie die Kokosnuss.
Während früher mehrfach ungesättigte Fette empfohlen und gesättigte Fette verteufelt wurden, gelten bei vielen heute gesättigte Fette eher als neutral und ein Übermaß an mehrfach ungesättigten als kritisch, insbesondere, wenn das Verhältnis Omega3 zu Omega6 nicht stimmt.

Wie von Luggage geschrieben gilt das natürlich auch für Kochköstler und Nichtveganer. Allerdings bemühen sich ja grade Rohköstler eigentlich um eine gesunde Ernährung, daher ist es tragisch, wenn die sich damit Probleme einhandeln.
Zum Glück informieren sich viele Leute die sich vegan oder roh-vegan ernähren meist recht gut.
Allerdings sind in der Szene auch noch viele Anhänger abstruser Heilslehren anzutreffen, die meinen, hauptsache Roh, dann wird alles gut...
Wenn man dann auf mögliche Probleme hinweist heißt es oft, der mit den Problemen hätte einen Fehler gemacht, oder war eh schon krank.
Es ist halt für manche schwierig zu verstehen, dass man sich mit einer Kost, die kurzfristig teilweise erstaunliche Heilerfolge zeigt, langfristig gesundheitlich ruinieren kann.
Probleme werden dann oft als "Entgiftung" um etikettiert.

Simplicius
26-08-2011, 14:28
Bioprodukte, die noch durch echte Grünfütterung entstehen, enthalten mehr Omega3.


konventionelle Butter, die auf Weidehaltung beruht, kann da manches Bioprodukt schlagen.
Wo Weide* draufsteht ist nicht immer Weidemilch drin.
Die konventionelle Kerrygold wird laut Herstellerangaben rein aus Weidemilch hergestellt und hatte 2006 das beste O3/O6 Verhältnis getesteter Buttersorten:
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/landwirtschaft/greenpeace_butter_omega3.pdf




Deswegen gehen neuere Empfehlungen dahin, bei einem echten pathologischen Mangel ein vielfaches an Vitamin D zu supplementieren, als bisheriger Praxis entsprach. Wieder gilt: Kein Problem nur von Rohköstlern.


Das ist richtig, ab Längengrad Berlin soll im Winterhalbjahr die Synthese über die Haut nicht mehr ausreichen.
Omnivore haben zumindest eine größere Chance, sich mit der Nahrung etwas mehr Vit D über Butter oder fette Fische zuzuführen. Allerdings schwierig in den Mengen wie es heute zeitweise empfohlen wird.




B12 ist tatsächlich ein Problem, es kommt nicht in verwertbarer Form in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Hier muss supplementiert werden oder angereicherte Lebensmittel verzehrt werden.


zumindest bei Omnivoren Rohköstlern kommt es mitunter ebenfalls zu B12-Problemen. Die Aufnahme hängt ja auch von einem intakten Verdauungsapparat ab.
Bei Veganern aus Ländern mit niedrigeren hygienischen Standards kann auch die Aufnahme über Kleingetier auf Gemüse Mängel abfedern.
Bis sich ein Mangel manifestiert dauert es auch Monate bis Jahre von Unterversorgung, allerdings kann es zu irreversieblen Schäden am Nervensystem kommen.
Besonders gefährdet sind Kinder von Veganerinnen mit B12 Mangel, da die von Anfang an kein Polster aufbauen können und teilweise schwerwiegende Entwicklungsstörungen bekommen können.




Bis jetzt noch nicht richtig erforscht, sind die Folgen von Taurin- und Kreatinmängeln, die bei rein pflanzlicher Ernährung auftreten und mit bestimmten neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Pro-Veggies behaupten, der Körper könne genügend Kreatin selbst synthetisieren, es gibt aber Ökotrophologen, dies sei nicht der Fall und praktisch jeder Vegetarier leide an Kreatinmangel.


Das ist interessant, darüber hab ich bisher weniger gehört.
Es gibt ja im Rohkostzusammenhang die Versuche von Pottenger, der schwere Entwicklungsschäden bei Katzen festgestellt hat, die man mit gekochtem Fleich und gekochter Milch ernährt hat.
Für Katzen ist das hitzeempfindliche Taurin eine essentielle Aminosäure, bei Menschen angeblich nur für kleine Kinder.




Rohkost entspricht weitestgehend den Lehren von Säure-Basen-Balance und Vitalkost, was auch immer man davon halten mag.


Leider gibt es ja unterschiedliche Konzepte bzgl. Säuren und Basen mit unterschiedlichen Zuordnungen:rolleyes:



Sekundäre Pflanzenstoffe und andere Vitalstoffe sind in frischer Rohkost jedenfall ein Vielfaches mehr enthalten, als in gegarter oder gar Industriekost und Fastfood.

Nicht alle sekundären Pflanzenschutzstoffe sind erwünscht und einige wie Karotin oder Lycopin werden durch Erhitzen wohl besser verfügbar, im Vergleich zum Verzehr der unbearbeiteten Karotte/Tomate.
Mechanische Zerkleinerung kann hier eventuell Abhilfe schaffen.

Björn Friedrich
26-08-2011, 19:59
ICh ernähre mich üb er lange Phasen im Jahr vegan und fühle mich hammer gut damit, Carl Lewis hatte das beste Jahr seiner Karriere als er vegan lebte und es gibt unzählige Sportler die sich so ernähren.

Überhaupt kein Problem.


Tschüß
Björn Friedrich

xnkrtsx
26-08-2011, 21:38
Machbar ja, gar keine Frage. Förderlich aber nicht unbedingt...

Ansonsten Daumen hoch für diese Beiträge, hat der ursprüngliche Thread noch meinen Glauben an das Gute im Menschen/diesem Forum erschüttert, so ist das jetzt alles wieder hergestellt! :)

Luggage
26-08-2011, 23:02
Machbar ja, gar keine Frage. Förderlich aber nicht unbedingt...
Es gibt aktuelle Studien, die eine vegane Ernährung für Ausdauersportler als die bessere herausarbeiten.


ICh ernähre mich üb er lange Phasen im Jahr vegan und fühle mich hammer gut damit, Carl Lewis hatte das beste Jahr seiner Karriere als er vegan lebte und es gibt unzählige Sportler die sich so ernähren.
Du isst aber immernoch gelegentlich Fleisch und derlei, damit kannst du nicht wirklich aus eigener Erfahrung mitreden, was bestimmte neuralgische Punkte dieser Ernährung angeht. B12 zB hat bis zu 3 Jahre im Speicher und empfohlen werden nur 3Microgramm am Tag. Mit einem Döner am Wochenende hast du dich locker wieder aufgefüllt, ebenso mit Taurin und Kreatin.

Dietrich von Bern
05-07-2014, 19:34
Für mich galt die letzten ~30 Jahre: Je weniger verarbeitet, desto gesünder ist es.

Da ich aber immer wieder Probleme mit Allergien und Entzündungen habe, habe ich mich mit dem Thema Ernährung mal wieder auseinander gesetzt.
Die erste Frage war: Soll ich weniger (oder gar kein) Fleisch mehr essen und mehr Pflanzen (vor allem Rohkost) essen? Hierzu habe ich mir das angeschaut und war recht überzeugt: vegane sportler ernährung - Bing Videos (http://www.bing.com/videos/search?sk=AS3OS1&pq=vegane+spo&sc=5-10&sp=5&cvid=2d6bd30bdb874f86ac5c39ccc916408b&q=vegane+sportler+ern%C3%A4hrung&qft=+filterui:duration-long&FORM=R5VR3#view=detail&mid=22D192C6F2BBF0200F6022D192C6F2BBF0200F60)

Zu meinem Entsetzen las ich danach das:

„...Für die Beschwerden sind bakterielle Zersetzungsprozesse im Darm verantwortlich, bei denen aus nicht oder schlecht verdauter ballaststoffreicher Kost toxische Gärungsalkohole und biogene Amine entstehen. Diese schädigen auf lange Sicht die Darmschleimhaut und auch den im Darm beheimateten Teil des Immunsystems. Deshalb ist diese Ernährungsform für die meisten Menschen auf Dauer ungeeignet oder gar schädlich.[33]“
Quelle: Vollwerternährung ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Vollwertern%C3%A4hrung#Kritik)

Extrem ärgerlich finde ich, dass hinter praktisch jeder Studie eine Lobby mit finanziellen oder ideellen Interessen steht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_f%C3%BCr_Ern%C3%A4hrung#Krit ik
Oder werden widerlegt: http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/pdf_2006/01_06/EU01_10_16.pdf

Ich frage mich, welcher Quelle ich vertrauen kann und wie sich die perfekte Ernährung für Sportler wirklich zusammensetzt.
Kennt Ihr Vorbilder, denen man "blind nacheifern kann" - und wenn "ja": Warum?



(Passt doch hier rein,oder?)

Glückskind
05-07-2014, 21:10
Hallo Dietrich,



Kennt Ihr Vorbilder, denen man "blind nacheifern kann" - und wenn "ja": Warum?


ein Vorbild dem ich "blind nacheifern kann"? -> Großes dickes fettes NÖ!
Harley / Durianrider bspw. sagt selbst immer wieder: no heroes.

Menschen von denen ich mich gerne inspirieren lasse: jede Menge!

Ernährungsmäßig kommen die überwiegend aus der veganen Rohkostecke. ;)

Der eigene Instinkt, das eigene Körpergefühl - denen können wir mAn am
besten vertrauen. Wenn wir gelernt haben Ihnen wieder den notwendigen
Raum zu geben. Solange man (wie ich ja auch) in der Kochkost festhängt
kann man das jedoch noch nicht wirklich bzw. nur rudimentär. Deshalb sind
mir "Vorbilder" bzw. besser und genauer Ihr Wissen und ihre Erfahrungen
in begrenztem Umfang sinnvoll und nützlich. Da wir aber doch alle sehr
verschiedene Ausgangssituationen haben ist das immer mit zu berücksichtigen.

Schöne Grüße und beste Gesundheit wünscht Dir

Glückskind

PS: von dem was ich von ihr weiß und lese vertraue ich am stärksten auf
Roh-macht-froh Silke. Warum? Weil ich sie kennen lernen durfte, weil sie
schon sehr lange und erfolgreich "walk the talk" betreibt und weil ihre
vielen vielen Blogartikel mich immer wieder neu ansprechen, inspirieren.

Von dieser Sorte Mensch gibt es für mich wie bereits erwähnt in der veganen
Rohkostszene jede Menge, eigentlich jeder der da länger bei ist.

PPS: was die Darmgesundheit angeht spielt nicht nur das was sondern auch das wann und wie eine große Rolle.
Ein wenn auch unveganer Tip von mir zur Verbesserung selbiger wäre ja mal wieder Honig. ;)

Ach, pfeif drauf, noch ein post scriptum: meide bitte alle die Dir neben ihrem Wissen auch teure Pülverchen, gemahlenes Hirschgeweih ( :ups: ) oder was weiß ich noch andrehen wollen. Fresh, ripe, raw, organic fruit and veggies. (Lot's of) Water, fruit and fun; sleep, sports and sun. That's it. Mehr gibt es kaum zu wissen und smot auch wenig zu verkaufen. Der Rest sind vertiefende eigene Erfahrungen und Feinheiten die Dir die anständigen "Vorbilder" gerne und via Blogs, Youtube usw. auch kostenfrei bzw. über Bücher kostengünstig weitergeben. Im Deutschsprachigen Bereich z.B. neben dem erwähnten roh-macht-froh Blog u.U. noch: carbtheveganup, fruchtvegan, Ka sundance, Michael Rhikozr uvm. Engl. Storm califero, Harley/Durianrider, freele und und und.

My Raw Vegan Transformation Video - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=tawEVOSWVpY)

gasts
06-07-2014, 10:23
Hierzu habe ich mir das angeschaut und war recht überzeugt: vegane sportler ernährung - Bing Videos (http://www.bing.com/videos/search?sk=AS3OS1&pq=vegane+spo&sc=5-10&sp=5&cvid=2d6bd30bdb874f86ac5c39ccc916408b&q=vegane+sportler+ern%C3%A4hrung&qft=+filterui:duration-long&FORM=R5VR3#view=detail&mid=22D192C6F2BBF0200F6022D192C6F2BBF0200F60)


Meine Fresse. :o
Tierisches Protein übersäuert also... inwiefern unterscheidet es sich darin von pflanzlichem?
Aha, Energie wird bei intensiven Ausdauersport also vorwiegend aus Kohlenhydraten gewonnen und nicht aus Protein..?
Bei uns lernt man so was in der Schule, zumindest war das früher so.



Zu meinem Entsetzen las ich danach das:

Quelle: Vollwerternährung ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Vollwertern%C3%A4hrung#Kritik)


Da kannst Du Dich mal mit Karl Pirlet (http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Pirlet)auseinandersetzen.
Pollmer, der im Wikiartikel als Quelle angegeben ist, bezieht sich hauptsächlich auf ihn.
Nur sehr wenige Rohköstler essen rohes Getreide in größeren Mengen.
Wenn dann wäre eher Hafer zu empfehlen, der ist allerdins in Hinblick auf die Mineralienbindung durch Phytinsäure durchaus kritisch zu betrachten.



Oder werden widerlegt: http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/pdf_2006/01_06/EU01_10_16.pdf


Achtung: hier (ein IMO schöner, differnzierter Aufsatz) wird nur der theoretische Überbau (der Steinzeiternährung) widerlegt, kein Urteil über die Auswirkung der Ernährungsform an sich getroffen:

"
Wie bei jedem Ernährungskonzept ist auch bei der ,Paleo Diet‘ streng zu
differenzieren zwischen der (praktischen) Ernährungsempfehlung einerseits und dem entsprechenden Begründungszusammenhang andererseits. Das ist deshalb zu beachten, weil beides völlig unabhängig voneinander
zu bewerten ist: Eine Empfehlung kann selbst dann richtig sein, wenn die
zugehörige Begründung falsch ist und umgekehrt.
"



Ich frage mich, welcher Quelle ich vertrauen kann und wie sich die perfekte Ernährung für Sportler wirklich zusammensetzt.
Kennt Ihr Vorbilder, denen man "blind nacheifern kann" - und wenn "ja": Warum?


Das passt nur bedingt hier rein, da der Thread ja "Rohkost" heißt, es also um die Ernährung mit nicht über 42° erhitzter Kost geht.
Da geht es um zwei Dinge:

das Vermeiden der Zerstörung gewünschter Inhaltsstoffe durch die Hitzeeinwirkung


Das Vermeiden der Erzeugung nicht gewünschter Stoffe durch die Hitzeeinwirkung

Auch Rohkost kann verarbeitet sein (Säfte, Smoothies, Nussmuse..) und ist nicht zwingend notwendig vegan oder vegetarisch.
Man kann auch Fleisch, Fisch (vorsicht Parasiten!), Eier und Milchprodukte
roh verzehren.

Natürlich behaupten viele Rohköstler, oder streben danach, sich perfekt zu ernähren.
Bei einigen denkt man auch an Orthorexia Nervosa.
Ich erinnere mich, aus einem Rohkostforum, noch an so einen veganen Rohköstler, der kurz nach Begin der Ernährungsumstellung allen erzählen wollte wie es richtig geht und immer danach strebte seinen Körper zu entgiften.
Fasten fand der ganz klasse und schließlich interessierte er sich gar für Trockenfasten.
Mit etwas Glück hat er inzwischen die Welt von sich selbst entgiftet.



Ich frage mich, welcher Quelle ich vertrauen kann und wie sich die perfekte Ernährung für Sportler wirklich zusammensetzt.
Kennt Ihr Vorbilder, denen man "blind nacheifern kann" - und wenn "ja": Warum?


Wenn Du "warum" fragst, dann ist das doch nicht mehr blind nacheifern. :-§

"Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben!"

Sogar die promovierte Mountainbikerin hat kapiert, dass sich der Nährstoffbedarf mit der Art der sportlichen Belastung verändert.
Letztlich musst Du Dich informieren und ausprobieren, was Dir bekommt.
Dabei muss eine kurzfristige Besserung nicht auch langfristig gut sein, schließlich bessert Fasten auch einige Symptome, langfristig stirbt man allerdings.

Wenn Du Probleme mit Entzündungen hast, dann kannst Du Dir in der Tat überlegen, tierische Fette zurückzufahren (Arachidonsäure).

MedizInfo®: Ernährung bei rheumatoider Arthritis: Arachidonsäure und Eikosapentaensäure (EPA) (http://www.medizinfo.de/rheuma/arthritis/eikosapentaensaeure.shtml)

und bei den pflanzlichen Fetten darauf zu achten, dass nicht zu viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufgenommen werden und diese dann ein gutes Verhältnis von O3/O6-Fettsäuren aufweisen.

Also eventuell eine vegane Grundkost im Stil von Björn,
Als Fette z.B.: eher Kokos- (zum Kochen), Oliven-, Hanf-/Leinöl (für den Salat).
Das Ganze ergänzt mit magerem Geflügel und durchaus fettem Fisch (DHA, EPA).
Dann bist Du weniger auf zweifelhafte Proteinquellen wie Soja und Weizen angewiesen.
Eventuell kann eine veringerte Proteinzufuhr sich auch günstig auf die Gesundheit auswirken, da es den IGF-1-Spiegel senkt, was natürlich nicht jedem Sportler gefällt.

Wenn's vegan sein soll: informier Dich, sprich mit Leuten, die das schon lange machen und schau genau hin, ob die auch halten (gesundheitlich, leistungsmäßig) was die versprechen.

Dietrich von Bern
06-07-2014, 16:03
@simplicius: Danke!

Gast
06-07-2014, 18:16
Meine Fresse. :o
Tierisches Protein übersäuert also... inwiefern unterscheidet es sich darin von pflanzlichem?


Der Unterschied liegt wohl im Purin (Harnsäure)

Pflanzliches Eiweiß -leicht verdaulich und kalorienarm (http://www.med.de/gesundheit/ernaehrung/eiweiss/pflanzliches-eiweiss.html)

period
06-07-2014, 19:18
Es gibt ja im Rohkostzusammenhang die Versuche von Pottenger, der schwere Entwicklungsschäden bei Katzen festgestellt hat, die man mit gekochtem Fleich und gekochter Milch ernährt hat.
Für Katzen ist das hitzeempfindliche Taurin eine essentielle Aminosäure, bei Menschen angeblich nur für kleine Kinder.


Ich sage nur: Red Bull :D

Beste Grüße
Period.

gasts
06-07-2014, 19:27
Der Unterschied liegt wohl im Purin (Harnsäure)

Pflanzliches Eiweiß -leicht verdaulich und kalorienarm (http://www.med.de/gesundheit/ernaehrung/eiweiss/pflanzliches-eiweiss.html)

Hm...Behautpung:


zum anderen haben pflanzliche Proteine einige entscheidende Vorteile: Beim Verzehr werden weniger Fette mit aufgenommen, weiterhin ist pflanzliches Eiweiß ist leichter verdaulich. Darüber hinaus enthalten pflanzliche Eiweiße nur wenig bis gar kein Purin (Harnsäure).

Nachgeschaut:

Purin-Gehalt von Lebensmitteln (http://www.internisten-im-netz.de/de_purin-gehalt-von-lebensmitteln_1658.html)

Milch, Joghurt, Quark haben so gut wie gar kein Purin, Eier (2mg/100g) weniger als Kartoffeln (6mg/100g).
Bratwurst (40 mg/100g) liefert pro 100g so viel Purin wie Bier und Haferflocken (42mg/100g).
Putenschnitzel bringen es auf 50,4mg/100g bei 20-25g Protein,
pflanzliche Proteinquellen wie die Hülsefrüchte wie Erbsen (63mg/100g) oder Linsen (84mg/100g) liegen da eher drüber im Bereich üblicher Fleischstücke (Schweineschnitzel, Schinken, Hühnerbrust, Fisch).
(ob die die Linsen getrocknet gemessen haben, weiß ich nicht)

(Ölsardinen und Innereien sollte man eventuell meiden, wenn die Harnsäure Probleme macht.)

Sojaprodukte scheinen auch nicht purinarm zu sein:

Purintabelle.de Soja Produkte (http://www.purintabelle.de/sojaprodukte.php)

Tofu hat z.B.: zwar pro 100g weniger Purin wie Putenschnitzel (29mg/50mg), allerdings auch nur halb so viel Protein.
Bezogen auf Purin/Protein liegt Tofu dann eher im Bereich von Geflügel.

die Behauptung der Seite scheint mir also nicht ganz korrekt zu sein
Es gibt sowohl tierische, wie auch pflanzliche Nahrung mit hohen und niedrigen Puringehalten und insbesondere pflanzliche Proteinlieferanten scheinen nennenswerte Purinwerte aufzuweisen.

Ob weniger Fette aufgenommen werden, kommt auf die Proteinquelle drauf an.
Da Rohköstler, die nicht lebensmüde sind, eher weniger Hülsenfrüchte essen (bis auf Linsen- und evtl. Kichererbsen und Mungbohnensprossen, da ist die Verzehrmenge allerdings begrenzt), greifen viele auf Nüsse und Ölsaaten als Proteinquelle zurück und die sind alles andere als fettarm, noch dazu teilweise mit einen hohen Anteil von mehrfach ungesättigten O6-Fettsäuren.

Dietrich von Bern
07-07-2014, 11:54
Meine Fresse. :o
Tierisches Protein übersäuert also... inwiefern unterscheidet es sich darin von pflanzlichem?

Mir klang es danach, als würde es so sein. Es gibt ja auch von Protein zu Protein unterschiedliche "Begleiterscheinungen" - ich sage nur Eier-F*rz...
Gibt es Untersuchungen / Belege für diese These, oder ist das Quatsch?


Aha, Energie wird bei intensiven Ausdauersport also vorwiegend aus Kohlenhydraten gewonnen und nicht aus Protein..?
Bei uns lernt man so was in der Schule, zumindest war das früher so.

Fett als Energiequelle wird ja auch kontrovers diskutiert.
Vielleicht wollte die nette Dame klarstellen, dass KH die bessere Energiequelle sind?

Dietrich von Bern
07-07-2014, 11:59
Nur sehr wenige Rohköstler essen rohes Getreide in größeren Mengen. Wenn dann wäre eher Hafer zu empfehlen, der ist allerdins in Hinblick auf die Mineralienbindung durch Phytinsäure durchaus kritisch zu betrachten.

(Vielleicht habe ich zu schnell gelesen.)
War dann die Kritik "nicht empfehlenswert" für den Verzehr von rohem Getreide, nicht auf große Mengen von rohem Gemüse bezogen?
Sind damit nur "Frischkornbrei" und "Getreidesprossen" gemeint?

Dietrich von Bern
07-07-2014, 12:08
...der Steinzeiternährung)

Wie stehst Du zu dieser Ernährungsform?
Ich fand es bis zu dem Zeitpunkt logisch und schlüssig, bis ich von Pandabär-Beispiel und dem Dünndarm (seit 2,5 mio Jahren wird gekocht) las...


Das passt nur bedingt hier rein, da der Thread ja "Rohkost" heißt, es also um die Ernährung mit nicht über 42° erhitzter Kost geht.
Da geht es um zwei Dinge:

das Vermeiden der Zerstörung gewünschter Inhaltsstoffe durch die Hitzeeinwirkung


Das Vermeiden der Erzeugung nicht gewünschter Stoffe durch die Hitzeeinwirkung

Auch Rohkost kann verarbeitet sein (Säfte, Smoothies, Nussmuse..) und ist nicht zwingend notwendig vegan oder vegetarisch.
Man kann auch Fleisch, Fisch (vorsicht Parasiten!), Eier und Milchprodukte
roh verzehren.

Ich frage mich einfach, was und wieviel ist gut für mich...


Wenn Du Probleme mit Entzündungen hast, dann kannst Du Dir in der Tat überlegen, tierische Fette zurückzufahren (Arachidonsäure). ...Also eventuell eine vegane Grundkost im Stil von Björn,
Als Fette z.B.: eher Kokos- (zum Kochen), Oliven-, Hanf-/Leinöl (für den Salat).
Das Ganze ergänzt mit magerem Geflügel und durchaus fettem Fisch (DHA, EPA).


Das erscheint mir sehr vernünftig.
Wieviel würdest Du denn an Geflügel und Fisch empfehlen?
So dass man auf die empfohlenen ~1,2g Protein / Tag kommt?

angHell
07-07-2014, 12:25
Paleo ist ja nicht gleich roh, doer wie meinst Du das?

OliverT
07-07-2014, 12:26
Es gibt ja auch von Protein zu Protein unterschiedliche "Begleiterscheinungen" - ich sage nur Eier-F*rz...
Das Fürze von Eiern so stinken liegt aber eher am Schwefel. Und die pflanzlichen Proteinquellen sind in der Hinsicht auch nicht ohne. Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen kommt ja nicht von irgendwo her. Wobei es bei Bohnen etc an nichtverdaubaren KH liegen soll.


bis ich von Pandabär-Beispiel und dem Dünndarm (seit 2,5 mio Jahren wird gekocht) las...
Kannst du das mal bitte näher erläutern oder einen link dazu posten.

gasts
08-07-2014, 10:56
Mir klang es danach, als würde es so sein. Es gibt ja auch von Protein zu Protein unterschiedliche "Begleiterscheinungen" - ich sage nur Eier-F*rz...
Gibt es Untersuchungen / Belege für diese These, oder ist das Quatsch?


Mir ist kein Beleg für die These, dass tierisches Protein, bei gleicher Verzehrmenge und vergleichbaren Aminosäurenprofil grundsätzlich in irgendeiner Art und Weise ungünstiger sei, als pflanzliches, bekannt.
Mir ist auch keine Untersuchung bekannt, dass die gleichen Sportler unter rein pflanzlicher Ernährung bei gleicher Leistung weniger Laktat ansammeln, als bei Mischkost, wenn die Verhältnisse der Makronährstoffe gleich ist.



Fett als Energiequelle wird ja auch kontrovers diskutiert.
Vielleicht wollte die nette Dame klarstellen, dass KH die bessere Energiequelle sind?

Die Dame hat das Makro-Profil einer typischen veganen Ernährung (mehr Kohlenhydrate und mehr Fett, dafür weniger Protein gegenüber Mischkost) dem Makroprofil der Ernährung von Ausdauersportlern gegenübergestellt und wollte damit die Behauptung motivieren, vegane Ernährung sei ideal für Ausdauersportler.
Natürlich braucht ein Intensiv-Ausdauersportler mehr Kohlenhydrate als ein Normalbürger.
Ich hab allerdings noch nie gehört, dass vor Marathonläufen Steakparties gefeiert werden.

KH sind die bessere Energiequelle für intensive sportliche Betätigungen über 70%-VO2-Max.
Fettverbrennung braucht mehr Sauerstoff und anaerob vergären zu Milchsäure kann man das auch nicht.
Bei Langzeitausdauer mit morderaten Intensitäten ist Fett besser.
Bei niedrigen Intensitäten, d.h. typischer westlicher Alltag, greift der Körper eh vornehmlich auf Fett zurück, außer für glukoseabhängige Zellen wie rote Blutkörperchen und Nervenzellen (Gehirn).

Der normale nichtvegetarier ernährt sich allerdings ja nicht nur oder hauptsächlich von tierischen Produkten, sondern auch.
Insbesondere in einigen Paleo-Richtungen wird sehr viel Gemüse verzehrt.

Dietrich von Bern
08-07-2014, 11:43
Paleo ist ja nicht gleich roh, doer wie meinst Du das?

Ich war bisher davon ausgegangen, dass "Paleo" auch "roh essen was man roh essen kann" heissen würde. Dass also Paleo zu einem großen Anteil aus Rohkost bestehen würde.

angHell
08-07-2014, 11:47
Wobei es derzeit ein paar Rekordhalter im Ausdauerbereich geben soll (nicht überprüft aber aus mir vertrauensvollen Quelle) die Low/No-Carber sind...

angHell
08-07-2014, 11:53
Ich war bisher davon ausgegangen, dass "Paleo" auch "roh essen was man roh essen kann" heissen würde. Dass also Paleo zu einem großen Anteil aus Rohkost bestehen würde.

Nö, da da es das Feuer schon gab und genutzt wurde, wird das eigentlich nirgendwo behauptet mWn. Es geht da eher um die Nahrungsmittel die vor der Sesshaftwerdeung verfügbar waren (also keine erst durch die Landwirtschaft erschlossenen Nahrungsquellen wie Getreide usw..).

Dietrich von Bern
08-07-2014, 11:55
bis ich von Pandabär-Beispiel und dem Dünndarm (seit 2,5 mio Jahren wird gekocht) las.
Kannst du das mal bitte näher erläutern oder einen link dazu posten.

Der Pandabär hat einen Verdauungstrakt wie andere Bären auch.
Trotzdem verputzt er große Mengen Bambus und scheint das wunderbar zu vertragen. Das ist ein Beispiel, das veranschaulicht, dass es sehr schwer ist festzustellen, welche Ernährung für Menschen passend und gut ist.

Dann dachte ich (naiv), der Mensch habe erst sehr spät damit angefangen Nahrung zu erhitzen. Logisch klang dann für mich: "Rohkost haben wir die längste Zeit gefuttert, also ist Rohkost besser für uns."

Die Frage, die mit fast religiösem Eifer überall diskutiert wird ist: "Was und wieviel davon sollte ich essen?"
Echt verrückt: Manche haben mit anderen noch nicht einmal eine Schnittmenge! :D

Dietrich von Bern
08-07-2014, 12:00
Mir ist kein Beleg für die These, dass tierisches Protein, bei gleicher Verzehrmenge und vergleichbaren Aminosäurenprofil grundsätzlich in irgendeiner Art und Weise ungünstiger sei, als pflanzliches, bekannt. Mir ist auch keine Untersuchung bekannt, dass die gleichen Sportler unter rein pflanzlicher Ernährung bei gleicher Leistung weniger Laktat ansammeln, als bei Mischkost, wenn die Verhältnisse der Makronährstoffe gleich ist.

Hm... Dann hat die einfach etwas behauptet und ich doofi bin drauf angesprungen... :o

Im Hinterkopf hatte ich dann noch das: Making the Vegan Diet Work | Mahler's Aggressive Strength (http://www.mikemahler.com/online-library/articles/nutrition-programs/making-the-vegan-diet-work.html)

Und als ich dann von den biogenen Aminen (ich sag mal Entzündungsbeschleuniger) las, da war ich komplett verwirrt...

Dietrich von Bern
08-07-2014, 12:02
Wobei es derzeit ein paar Rekordhalter im Ausdauerbereich geben soll (nicht überprüft aber aus mir vertrauensvollen Quelle) die Low/No-Carber sind...

Stimmt, aber für mich wäre das nie etwas - ich bin ja auch kein reiner Ausdauer-Sportler...

angHell
08-07-2014, 12:03
grad keine Zeit, aber das ist so das Standardargument:

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=gekochte+nahrung+gehirn

Habe oben übrigens noch geantwortet falls Dus wegen eigenen Beiträgen nicht gesehen hast...

Ah, geklärt...
_

Dietrich von Bern
08-07-2014, 18:13
Ja, und interessant fand ich auch, dass der Menschliche Dünndarm länger ist als der unserer primitiveren Verwandten...

Terao
08-07-2014, 18:27
Es geht da eher um die Nahrungsmittel die vor der Sesshaftwerdeung verfügbar waren (also keine erst durch die Landwirtschaft erschlossenen Nahrungsquellen wie Getreide usw..).Heißt das aber nicht, dass die Erde bloß in der Lage ist, gerade mal ein paarhunderttausend Paläo-Köstler dauerhaft zu ernähren? Ich meine, diese Sesshaftigkeitsgeschichte ist ja auch nicht aus Jux und Dollerei erfunden worden.
Und was macht der Rest?

gasts
08-07-2014, 20:53
Der Pandabär hat einen Verdauungstrakt wie andere Bären auch.
Trotzdem verputzt er große Mengen Bambus und scheint das wunderbar zu vertragen. Das ist ein Beispiel, das veranschaulicht, dass es sehr schwer ist festzustellen, welche Ernährung für Menschen passend und gut ist.


eventuell ist Bambus nicht gerade die beste Nahrung für große Pandas, auch wenn die sich teilweise dran angepasst haben:


Freilich ist dies ihre Hauptnahrungsquelle, wobei sie die Bambusschösslinge bevorzugen und ältere Halme seltener fressen. Da Bambus jedoch sehr nährstoffarm und die Verdauung der Pandas nicht ideal dafür ausgerüstet ist, müssen sie große Mengen davon zu sich nehmen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken: der Tagesbedarf liegt bei rund 10 bis 20 Kilogramm Bambus. Zu den Pflanzen, die sie darüber hinaus verzehren, gehören Enziane, Schwertlilien, Krokusse und Bocksdorn. In geringen Mengen nehmen sie auch Raupen sowie kleine Wirbeltiere zu sich.

In ihrem Verdauungstrakt zeigen Große Pandas einige Anpassungen an die vorwiegend pflanzliche Ernährungsweise. Die Speiseröhre ist mit einer Hornschicht ausgekleidet, der Magen ist dickwandig und erinnert an den Muskelmagen der Vögel. Die Oberfläche des Dickdarms ist im Vergleich mit anderen Bärenarten vergrößert, ein Blinddarm fehlt.


Großer Panda ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Panda)

Außer dem Eisbär gibt es wohl keine reinen Fleischfresser unter den Bären.



Hm... Dann hat die einfach etwas behauptet und ich doofi bin drauf angesprungen... :o


vielleicht hat die ja irgendwelche Quellen, nur im Vortrag hab ich davon nix mitbekommen.
Auch die erwähnte Studie über die starken Veganer (dreifache Kraft und fünfmal schnellere Regneration) ist ja wohl auch schon etwas älter?




Und was macht der Rest?

Getreide essen, sich vermehren und anderen den Schädel einschlagen, so wie es Tradition ist.

angHell
09-07-2014, 00:55
Ich meine sogar das die Bären alle (außer der Eisbär) hauptsächlich Pflanzen essen udn Fleisch nur nen kleinen Teil ausmacht. Kenne mich aber nicht mit Bären und den ganzen Arten usw. aus...

angHell
09-07-2014, 00:55
Getreide essen, sich vermehren und anderen den Schädel einschlagen, so wie es Tradition ist.

:)

angHell
09-07-2014, 00:56
Achso, soll ich noch was dazu schreiben? Naja, Paleo ist ja erstmal keine Theorie die sich auf die Fahne schreibt den Welthunger zu besiegen o.ä.... ;)

Sorbus Aucuparia
09-07-2014, 06:08
Ich meine sogar das die Bären alle (außer der Eisbär) hauptsächlich Pflanzen essen udn Fleisch nur nen kleinen Teil ausmacht. Kenne mich aber nicht mit Bären und den ganzen Arten usw. aus...

Die meisten Bärenarten essen drei viertel pflanzlich. Bei ihnen macht die Hauptnahrung Beeren, Nüsse und Wurzeln aus.
Darum muss man in Bärengebiet auch immer aufpassen wenn man gerade durch ein Himbeergestrüpp kommt und sich den Magen vollschlagen möchte, denn man stellt damit eine direkte Nahrungskonkurenz her.
Ist mir auch schon passiert.

gasts
09-07-2014, 09:29
Manche Rohköstler glauben ja, der Mensch müsste nur die für ihn bestimmte Nahrung essen und würde sich dann blühender Gesundheit erfreuen.
Krankheiten kämen nach diesem Glauben durch's Kochen und wären in praradiesischen Zeiten nicht bekannt.
Die behautpen sogar, Tiere würden in freier Wildbahn nicht krank.
Krankheitserreger sind z.B.: nach der Theorie von Guy-Claude Burger (http://de.wikipedia.org/wiki/Guy-Claude_Burger) nur kleine Helferlein, die den Körper von entarteten Molekülen reinigen.
Durch Kochen gäbe es dann so viele beschädigte Moleküle, dass da beim Reinigen halt größere Schäden (Z.B. Löcher durch Karies- und Tuberkulose-Helferlein) entstehen.

Ein schönes Gegenbeispiel ist der Koala:
Der frisst fast nur Eukalyptus und sollte ja hervorragend daran angepasst sein.
Dennoch sind die Tiere recht anfällig:


Koalas können sich wegen ihres schlechten Immunsystems leicht verschiedene Krankheiten und Beschwerden einfangen. Dazu gehören Urogenital-Krankheiten, Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungstrakts, Magengeschwüre, Krebs, Austrocknung und Muskelschwund. Koalas sind besonders empfindlich gegenüber Lebensraum- und körperlichem Stress. Nach außen kann Stress bei Koalas zum Beispiel durch ein Wackeln mit den Ohren oder sogar durch Schluckauf deutlich werden. Wegen der erhöhten Aktivität und des Stresses sind sie in der Fortpflanzungszeit besonders anfällig für Krankheiten. Oft treten dann Chlamydia-Infektionen auf. Diese treten vermehrt durch die Infektion mit dem Koala-Retrovirus, der, ähnlich wie HIV beim Menschen, das Immunsystem massiv schwächt, auf.

Dietrich von Bern
09-07-2014, 12:00
Manche Rohköstler glauben ja, der Mensch müsste nur die für ihn bestimmte Nahrung essen und würde sich dann blühender Gesundheit erfreuen.

Stimmt!
:yeaha:
Das gilt meiner Erfahrung nach für alle, die mit Übereifer an das Thema "Ernährung" herangehen.
Habe mir gestern beim Strampeln auf der Spinning-Mühle ein längeres Intawieüh :D mit Mike Mahler angeschaut.
Der ist da ähnlicher Ansicht und empfiehlt grundsätzlich einen "food-sensitivity-test" zu machen.
Das habe ich mit meiner Additionsdiät schon hinter mir.
Ein wenig am knobeln bin ich noch, wie ich das "verteile".
Mit meiner "Teller-Regel" http://www.kampfkunst-board.info/forum/blog.php?b=408 bin ich bisher eigentlich ganz gut gefahren, ich habe jedoch die Befürchtung dass ich den "Fleisch-Anteil" zu hoch gefahren habe. Ich muss das mal in Ruhe analysieren.

Terao
09-07-2014, 12:22
Manche Rohköstler glauben ja, der Mensch müsste nur die für ihn bestimmte Nahrung essen und würde sich dann blühender Gesundheit erfreuen.
Krankheiten kämen nach diesem Glauben durch's Kochen und wären in praradiesischen Zeiten nicht bekannt.
Die behautpen sogar, Tiere würden in freier Wildbahn nicht krank.
Krankheitserreger sind z.B.: nach der Theorie von Guy-Claude Burger nur kleine Helferlein, die den Körper von entarteten Molekülen reinigen.
Durch Kochen gäbe es dann so viele beschädigte Moleküle, dass da beim Reinigen halt größere Schäden (Z.B. Löcher durch Karies- und Tuberkulose-Helferlein) entstehen. Na gut, ein paar gestörte Ideologen gibts halt überall.

Gegenthese:
Mr. WRANGHAM: Well, I mean, the odd thing is that for years, we've assumed that because humans are animals, and animals are designed to eat raw food, humans are designed to eat raw food, too. But as you look into it, you discover that it's extraordinarily difficult to survive on a raw food diet.

You can only really do it if you happen to live in a modern, urban, industrial society in which you can get the very best of raw foods that have been domesticated by humans. But in the wild, you can't do it. So, what is going on?

Well, it seems as though humans have biologically adapted to having a particularly high quality of food, and that high quality is produced by cooking.

LYDEN: So, how does cooking make food more nutritious?

Mr. WRANGHAM: It does two big things. One is it increases the proportion of the nutrients in the food that can be digested, and it does that basically by opening them up to be accessible to enzymes, it denatures proteins for instances, unraveling them and exposing them to the action of snipping enzymes. And the other thing it does is it makes food easier to digest by softening it or gelatinizing the connective tissue in meat.

LYDEN: How did cooking, which you say started about 1.9 million years ago, how did it change us socially?

Mr. WRANGHAM: Well, one of the huge things it did was it increased the amount of time available for us because once you cook, it softens the food, and it means that you can eat it very quickly. And this is really significant because if we were a great ape, we would spend about six hours a day just chewing our food, and as it is, we spend, all humans, less than an hour a day. So, that suddenly frees up five or more hours a day. Scientist: Cooking Sets Us Apart From Apes : NPR (http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=104755975)