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Vollständige Version anzeigen : Von ITF zu WTF wechseln



julimio
30-08-2011, 20:17
hallo,
ich habe mal eine besser gesagt zwei Fragen :

Wenn ich von ITF zu WTF wechsle, müsste ich dann wieder mit dem weißen Gurt anfangen, oder könnte ich meinen jetzigen ( grünen ) Gurt übernehmen ?

Das war die erste Frage, und nun zur zweiten :
Wenn ich meinen schwarzen Gurt im ITF mache, wäre der dann auch im WTF gültig ? Kann man das irgendwie eintragen lassen ?

Vielen Dank für eure Antworten :)

sota
30-08-2011, 22:30
Jein.... kommt darauf an wie gefällig der Trainer ist und wie man das mit sich selber vereinbaren kann.

Wichtig ist was Du willst und nicht was man Dir erzählt...bzw. was Du Dir erzählen lässt.

Denk einfach mal darüber nach.
;)

Tkd_K
30-08-2011, 22:40
den dan müsstest du dir bei ner prüfung dann bestätigen lassen zu hoher wahrsheinlichkeit

Metal
31-08-2011, 12:17
Von ITF zu WTF heißt in Deutschland ja in den meisten Fällen ITF zu DTU.

Die Prüfungsordnung verlangt, dass dein Kup oder Dan Grad überprüft wird, spricht du musst eine Prüfung ablegen in der deine aktuelle Graduierung bestätigt wird. Bzw. heißt es du erhälst dann die Graduierung die deinem Leistungsstand entspricht.

Bei Kup Graden wird das aber eher locker gehandhabt und ich denke mal kein Trainer oder Prüfer wird dir da etwas aberkennen und dich bei Null wieder anfangen lassen. Die sind doch alle froh über Zulauf.

In meinem Verein haben wir auch ein paar Kids die zuvor ITF TKD gemacht haben. Die lernen dann halt Poomse und passen die Technikausführungen und Stellungen an und legen irgendwann einfach ihre nächste Kup Prüfung ab.

Klar, je länger du ITF TKD machst desto mehr musst du nachholen und dich umstellen. Ich habe WTF/Kukkiwon TKD in einem verbandslosen Verein gemacht, allerdings mit ITF-mäßigem Leichtkontakt Sparring. Der Umstieg auf Westenkampf fiel mir allerdings recht leicht und ging zügig. Ich denke auch, dass das alles etwas überbewertet wird, bzw. nicht verallgemeinert werden kann.

Nite
31-08-2011, 14:50
Wird definitiv überbewertet, aber das ist so ein Punkt wo halt die Vereinsmeierei voll durchschlägt (damit meine ich jetzt die DTU und ihre Landesverbände, nicht die Vereine und Schulen an sich).
Daher ist eine Überprüfung notwendig, wobei diese normalerweise im Rahmen einer regulären Kup-/Dan-Prüfung stattfindet.

Ich bin auch vom traditionellen TKD zu WTF gewechselt, hatte allerdings das Glück dass das zu einer Zeit geschah als die DTU noch zweigleisig gefahren ist (Hyong und Poomsae, bei einer Prüfung konnte man auswählen). Heutzutage müsste man halt die entsprechenden Formen nachholen und Techniken und Fußstellungen ggf. etwas anpassen (wobei das sich ja gerade was die Poomsae angeht auch jede Saison ändert...)

Sabum-Nym
24-10-2011, 22:18
Warum überhaupt den Taekwon-Do Stil wechseln, sprich von der ITF zur WTF?

Drax
25-10-2011, 10:49
Warum überhaupt den Taekwon-Do Stil wechseln, sprich von der ITF zur WTF?


Weil man z.B. keine Lust hat, eine Sinuswelle zu machen oder mit dieser seltsamen Bewegungsform in dieser Art nicht klarkommt.
Weil man kein Ballet machen möchte sondern den Schwerpunkt auf eine andere Art des kämpfens legen möchte.
Weil man anstrebt, irgendwann in ferner Zukunft mal an den olympischen Spielen teilzunehmen.
...


Leider hat die ITF es geschafft, oder besser die Verantwortlichen der ITF, sich in drei Verbände aufzuspalten.
Man mag zur WTF (DTU) stehen wie man will, aber durch ihre restriktive Führung ist sie sehr groß und damit auch einflussreich geworden.

Drax

Sabum-Nym
25-10-2011, 16:45
- Du meinst, dir sind die physikalischen Eigenschaften der Sinuswelle fremd und
bestehst auf lineare und statische Bewegungen.
- Wenn Du das ITF-Formensystem als Ballet ansiehst, dann hat dies wohl eher
etwas mit deiner Beratungsresistenz zu tun.
Der ITF-Stil ist alles andere als Ballet. - wobei ich die WTF in keiner Weise schmäler will!
- Das die ITF sich gepalten hat ist leider bedauerlich. Aber die WTF ist wohl
eher finanziell und politisch durch Südkorea unterstütz und deshalb so groß.
In etlichen Ländern ist nämlich die ITF wesentlich größer als die WTF.

Nite
25-10-2011, 17:08
Das Ballett war wohl eher auf Leichtkontakt-Wettkämpfe bezogen ;)

Sabum-Nym
25-10-2011, 19:27
Also wenn man den Leichtkontakt der ITF-D meint, was durch den leichten Kontakt sehr dynamisch wirkt,
mag das vielleicht stimmen.
Aber ich habe schon etliche Leichtkontakt-Turniere (auch ITF-Turniere) besucht,
bei denen KO-Niederschläge keine Seltenheit waren. - wobei der KO geschlagene ganz klar den Kampf verloren hat!
Gerade das so genannte Leichtkontakt im Ausland ist oft eine Mischung aus Leicht- und Vollkontakt.
Da geht es meistens knallhart zu und wenn man sich seinem Gegner nicht anpasst, dann wird man sehr schnell vorgeführt.

joksuto
25-10-2011, 20:54
wie oft triffst du mit deinem fuss in 2 runden bei einem gleichwertigen gegner mit fullcontakt zum kopf? und wie oft trifft die faust bei einem leicht kotakt kampf den kopf und wenn du meinst das es nur leicht ist dan lass dir mall 30-40 schläge am kopf geben:(

Drax
26-10-2011, 16:12
- Du meinst, dir sind die physikalischen Eigenschaften der Sinuswelle fremd und
bestehst auf lineare und statische Bewegungen.
- Wenn Du das ITF-Formensystem als Ballet ansiehst, dann hat dies wohl eher
etwas mit deiner Beratungsresistenz zu tun.
Der ITF-Stil ist alles andere als Ballet. - wobei ich die WTF in keiner Weise schmäler will!
- Das die ITF sich gepalten hat ist leider bedauerlich. Aber die WTF ist wohl
eher finanziell und politisch durch Südkorea unterstütz und deshalb so groß.
In etlichen Ländern ist nämlich die ITF wesentlich größer als die WTF.

Wie Du in meinen Worten vielleicht entnehmen konntest, habe ich nicht von mir gesprochen, deshalb solltest Du nicht schreiben "Weil Du...".
Du hattest gefragt, warum jemand von der ITF zur WTF wechseln sollte und ich habe Punkte genannt, die ich schon des öfteren aufgenommen habe.

Ich betreibe schon sehr lange TKD und ich kann Dir versichern, dass ich in dieser ganzen Zeit auch die Sinuswelle kennenlernen durfte. Allerdings wird sie in keinem Land der Welt so übertrieben ausgeführt wie in D. Und da ich nicht muss, werde ich die Sinuswelle, die eigentlich ein Sägezahn ist (wurde vor urlangen Zeiten hier schon mal ausgiebig diskutiert) nicht weiterüben und auch nicht weitergeben.
Ich arbeit lieber mit der von Choi Hong Hi ursprünglich verbreiteten Methode des einrasten der Hüfte.
Zum Ballett:
Ich meine nicht den Leichtkontakt Kampf der ITF, das ist eher für einige Vollkontakt unter LK-Reglement. Bei hochklassigen Kämpfern und vor allem im Leichtgewicht läuft das prima, in der unteren Klassen ist das nur noch ein gekloppe.
Mit Ballet meine ich die tw. sehr "getanzten" Bewegungen in den Tuls. Vom kämpferischen ist hier nur noch sehr wenig zu sehen. Womit ich nicht sagen möchte, dass dies nicht ansehnlich bzw. nicht athletisch sei, ganz im Gegenteil. Aber das ist nicht mein TKD. Wenn jemand das so macht/machen möchte, vollkommen in Ordnung!

Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Drax

joksuto
26-10-2011, 16:25
mit den tuls stimme ich dir vollkommen zu finde sie auch nicht besonders aber ob du in den poomse das "ursprungliche" findest.

TKD-Dragon
26-10-2011, 21:43
Dass die Sinuswelle in D übertrieben ausgeführt wurde ist schon wieder passe. Man sieht bei den meisten nur noch ein kurzes Schwung holen, extra runter geht keiner mehr.
Das runtergehen ist ja auch kein Selbstzweck. Man sollt halt einfach kurz entspannen und da geht man hat zwangsläufig ein bißchen runter.

Sabum-Nym
27-10-2011, 01:06
Ich habe die starren und statischen Hyongs in grauer Vorzeit auch gelernt. Und klar gesagt, sie sind den Karate-Katas absolut ähnlich. Ich habe auch ewig gebraucht, um meinen Körper wieder locker bewegen zu lernen. Und wollte ich Karate lernen will, dann hätte ich es getan.
Nicht zu vergessen, der Schöpfer und Begründer des Taekwon-Do ist General Choi, Hong-Hi. Er hatte gute Gründe die starren und statischen sowie lineare Elemente aus dem Taekwon-Do zu entfernen. Und als Schöpfer und Begründer ist es sein gutes Recht sein Taekwon-Do nach wissenschaftlichen und physikalischen Maßstäben zu modernisieren.
Und da ich selber zu Fred Feuerstein's Zeiten noch die alten klassischen Hyongs gelaufen bin, war ich über die Verbesserung des Generals sichtlich erleichtert. Zumal ich jede Bewegung auf wissenschaftlich fundierter Grundlage erklären kann.
Ich benötige halb so viel Energie und die Technik ist mindestens genauso kraftvoll wie die klassischen tiefen Bewegungen.

>Sushi<
27-10-2011, 05:43
-In etlichen Ländern ist nämlich die ITF wesentlich größer als die WTF.

:ups: zum Besipiel in welchen Ländern?

joksuto
27-10-2011, 08:45
DAS WAR AUCH SO BEVOR wtf den olimpia status bekommen hat waren es mehr vereine in den kompleten "ost"-block oder auch in Gr-land nach der anerkenung vom ioc wehelten viele vereine.

Drax
27-10-2011, 09:28
Ganz sicher hatter Choi, Hong-Hi das Recht das Takewon-Do nach seinem gutdünken zu verändern wie er wollte. Das heißt aber noch lange nicht, das man dies so mitmachen muss.
Im übrigen waren in der Anfangszeit des TKD die Formen Kopien der Kata's aus dem Shotokan, was darauf begründet ist, das Choi den 2.DAN Shotokan innehatte als er aus seine Japanzeit zurück nach Korea kam.
Die sogenannte "wissenschaftlichen und physikalsichen Weiterentwicklungen" beruhten aber in erster Linie darauf, das Choi sich vom japanischen Karate deutlich abheben wollte (Japan war in der Zeit nicht besonders beliebt).
Also entwickelte er die sogenannte "Sinuswelle" (übrigens sehr zum Missfallen vieler anderer hochrangiger Meister).
Choi nutze seine Macht als General a.D. und duldete keinen Widerspruch. Wer nicht dafür war, war automatisch gegen ihn.

Ich möchte in keinster Weise die Verdienste unseres Stilbegründers schmälern, er hat unglaublich viel für die Verbreitung des TKD getan und es weltbekannt gemacht. Aber alles zu glorifizieren und einfach so hinzunehmen ohne das Ganze auch einmal hinterfragen zu dürfen halte ich persönlich für den falschen Weg.

Was mich auch wundert ist, dass Du die Diskussione hier sehr persönlich zu nehmen scheinst. Wenn Du hier postest, solltest Du Dir darüber im klaren sein, das auch gegenteilige Meinungen aufkommen werden.

Wo Du Recht hast, ja ich bin in Bezug auf das Taekwon-Do ein Dinosaurier. Ich habe in dem Bereich schon zuviel gesehen und mitgemacht -gutes aber auch schlechtes. Und ich habe mir ein eigenes, nicht aufdoktroiertes Bild der Gegebenheiten erarbeitet.

Wenn mir jemand erzählt, dass nur sein/ihr Vorgehen das optimale ist, nur das was er/sie macht das gelbe vom Ei ist ... Soll er/sie machen. Früher oder später wird der- diejenige merken, dass das Kartenhaus zusammenfällt.

Vieleicht kommt das hier falsch rüber, ich bin auch kein Freund der Politik der WTF (die mal so nebenbei Choi, Hong-Hi aus den Analen des TKD verbannt hat).

Ich sehe auch kein Problem darin, das die einen einen Sinuswelle machen und die anderen die Hüfte einrasten. Vielfalt hat immer den Vorteil, das sich alle so entwickeln können, wie es zu ihnen passt.

Es gab (gibt es zum Glück immer noch) 'zig verschiedene Schulen (Stile) im TKD und das ist auch gut so. Das TAEKWON-DO wird es NIE geben.

Also immer schön locker bleiben (nicht nur in der Hüfte)

Drax

P.S.
Im übrigen ist auch in den älteren Bewegungsabläufen beim Übergang von einer Technik in die nächste ein höchstmaß an "Lockerheit" enthalten. Ansonsten kann die Hüfte gar nicht vernünftig einrasten, keine Kraft im Brennpunkt ankommen. Das hat weniger mit der Sinuswelle als mit dem bewussten Loslassen zu tun.

Sabum-Nym
27-10-2011, 14:08
Zum einen ist er der Begründer - Punkt!
Wenn er sein Taekwon-Do verändert, so ist dies seine Sache.
Dass das vielen Taekwon-Doin nicht passte, ist klar. Aber Choi hatte bei seiner Modernisierung auch technische Berater aus Medizin und Wissenschaft an seiner Seite.
Und was das eingeschränkte Mitspracherecht gegenüber Choi's betrifft, so sehen wir wohl nichts Neues. In der weltweiten Politik passiert dies ständig und dennoch ist unsere Welt nicht demokratischer geworden.
Es geht auch nicht um die Verbreitung einer Choi-Doktri, sondern um die klaren Erkenntnisse seiner Bewegung und seines Stil's. - kann man das in Frage stellen?
Natürlich sollte man hinterfragen, was ich für mich persönlich immer getan habe. Ganz im Gegensatz zu vielen klassischen Taekwon-Do Meistern, die mir gegenüber auf Nachfrage fast immer nur eine Antwort parat hatten: "Musst du so machen". - warum und wieso, konnten sie nie erklären! - oder sie hatten sich stellenweise sinnlose Erklärungen einfallen lassen.
Wenn wir jede Modernisierung in Frage stellen, nur weil wir das Alte für schützenswert halten, kann sich Taekwon-Do auch nicht weiter entwickeln und bleibt stecken. Wollen wir jeden Entwickler des Modernen an den Pranger stellen, nur weil uns die unaufhaltsame Entwicklung nicht passt?
Der General hat die Zeichen erkannt und die alten Zöpfe abgeschnitten, egal aus welchen Motiven oder politischen Gründen heraus er dazu gedrängt wurde, deshalb sollten wir ihn dafür dankbar sein. Ansonsten wäre jemand anderen diese Idee gekommen.

Ja ich weiß sehr wohl um den Einfluss des Karate und deswegen erinnere ich mich immer wieder gerne an die Worte des Generals, dessen Seminare auch ich z. B. in NRW besucht habe. "Wir machen Taekwon-Do und kein Karate"
Dass sich sein Taekwon-Do mit der Reform deutlich von den Karate ähnlichen Bewegungen abheben sollte, ist mir klar. Das hat er auch selbst immer wieder deutlich gemacht. - gerade bei jenen, die die klassischen Bewegungen inne hatten.
Aber schau dir mal viele alte Techniken an und vergleiche sie mit den neuen Bewegungen. Auch du solltest als 6. Dan nicht nur die Unterschiede sehen können. - es sind auch die Ausführungen selbst!

TKD-Dragon
27-10-2011, 15:39
:ups: zum Besipiel in welchen Ländern?
Nordkorea :D
Neuseeland, einige kleine Inselstaaten vllt, einige ehemalige Ostblockstaaten. Aber ist ja auch egal. Weltweit gibts auch jedenfall vielfach mehr WTF Sportler.

@Sabum-Nym: stimmt, das ITF System ist sehr wissenschaftlich, das schätze ich auch so daran. Aber glorifizieren sollte man es nicht. Es hat nämlich auch Schwachstellen und man kann eben nicht bei jeder Bewegung genau
erklären, warum sie gerade so ausgeführt wird.
Trotzdem weit besser durchdacht als die anderen Systeme.

Sabum-Nym
27-10-2011, 16:26
Ich glorifiziere den ITF-Stil nicht aber ich habe nun einmal auch die Veränderung von alt auf neu mitgemacht.

Wenn ich nicht von meiner eigenen Kampfkunst überzeugt bin, dann mache ich irgendetwas falsch. An dieser Stelle sollte ich als Zweifler umlernen, um dann das "Richtige" zu tun.
Ich habe auch nie gesagt, dass der ITF-Stil des weisheits letzter Schluss ist.
Aber so wie ich hinter meinem Stil stehe, so erwarte ich auch von jedem anderen Kampf(Kunst)sportler, dass er hinter seinem Stil steht. Macht er das nicht, verrät er sein eigenes System und ich würde ihn als Meister nicht respektieren können.
Wenn es deiner Ansicht nach nicht zu erklärende Schwachstellen gibt, dann kläre mich auf. Ich lerne gerne dazu. Im Übrigen gibt es in allen Kampfkünsten/Kampfsportarten Schwachstellen. Aber nur wer über den Tellerrand schaut, kann zur Entwicklung eines verbesserten Systems beitragen.

Drax
28-10-2011, 01:00
Sabum - Nym, jetzt komm mal langsam runter. Ich habe mehrfach versucht, Dir eine Bruecke zu bauen, frei nach dem Motto "jedem das Seine".
Aber scheinbar bist Du der Beratungsresistente.
Mach Du Dein Ding, ich mach meins. Aber stell bitte nicht alle, die etwas anderes machen als Du als minderwertig hin. Denn dazu hast Du wahrhaftig kein Recht.

Es gibt, zum Glueck, mehr als ein Taekwon-Do!

Drax

TKD-Dragon
28-10-2011, 13:32
Wenn es deiner Ansicht nach nicht zu erklärende Schwachstellen gibt, dann kläre mich auf. Ich lerne gerne dazu.
Ach da fallen mir gleich einige Sachen ein.
zB: warum wird sonbadak ollyo makgi kreisförmig ausgeholt? Normal macht man Kreisbewegungen dann, wenn nicht genügend Platz ist um durch eine Gegenbewegung ausreichend Beschleungung zu erreichen. In der Chung Gun Tul hätte man genug Platz - aber trotzdem kreisförmig. Das Gleiche in der Kwang Gae Tul.
Dann gibt es Unstimmigkeiten zwischen Tul und Partnerübung. Beispiel: der Dollyo chagi wird immer 45° bzw 135° gekickt. In der Partnerübung steht man aber direkt vor dem Partner und kickt den Dollyo direkt nach vorne, also 180°, was nicht mit der Grundtechnik konform ist. Das sind jetzt nur 2 kleine Beispiele, wenn man wirklich eingehend über die Partnerübung nachdenkt fällt einem auf dass sie genau genommen mit der Grundtechnik eigentlich nicht funktioniert. Zum Beispiel sind Techniken die Yop ap ausgeführt werden in der Partnerübung eigentlich unmöglich, weil sie den Gegner nicht treffen würden. Die Höhen sind das nächste Problem. Schlägt man als Angreifer im Sambo Matsogi bei ap joomuk nopunde dahin wo der Kopf des Gegners in der Naranhi sogi ist oder dahin wo er sich befinden wird wenn der Gegner gleich in Gunnun sogi zurück geht? Falls ersteres, müssten sich die Höhen vom zweiten und dritten Fauststoß von der des ersten unterscheiden, weil da der gegner zu beginn des Fauststoßes ja schon in der Gunnun sogi steht. Falls letzteres, woher soll man denn als Angrifer wissen dass der Verteidiger gleich in Gunnun sogi zurückt geht?
Hui da fallen mir gleich so viele schöne Sachen ein. Eine andere Sache ist der Abstand zum Gegner. Den wähle ich als Angreifer so, dass er genau zur Angriffs- und verteidigungstechnik passt. Aber: ich kann ja vorher eigentlich nicht wissen, mit welcher Technik der Gegner verteidigt - ich muss es aber wissen um den Abstand richtig zu wählen. Das funktioniert halt nur wenn das ganze abgesprochen ist, was es ja theoretisch nicht sein sollte.

Aber das entfremdet den Thread jetzt und geht zu weit in die ITF Theorie. :D

Vagabund
29-10-2011, 23:34
Im Übrigen gibt es in allen Kampfkünsten/Kampfsportarten Schwachstellen.


Dann hat also auch das ITF TKD Schwachstellen? Wo liegen die denn Deiner Meinung nach?

@ TKD-Dragon: Die Ungereimtheiten, die Du genannt hast, kann ich nachvollziehen. Ich habe zwar nur WTF gemacht, aber die Probleme sind offenbar sehr ähnlich. Wir wollten mit einigen Meistern aller TKD Stile mal neue Formen fürs TKD entwickeln, die wirklich stimmig sind... Angefangen hatten wir auch schon, aber leider wurde nichts draus :)

Nach allem, was ich bisher rausgefunden habe, kommen diese Ungereimtheiten letztlich vom Übergang vom Okinawa zum Shotokan Karate. Ich habe einige Unterrichtseinheiten in beiden Stilen mitgemacht und Okinawa Karate kam mir, was Grundtechnik, Form und Partnerübung angeht, sehr viel stimmiger vor. Außerdem sind im Okinawate die Stellungen kürzer und die Bewegungen lockerer. Was aber nicht heißt, dass Shotokan weniger wirksam wäre. Scheinbar führt wirklich so gut wie jede Kampfkunst nach ausreichend Training zu einem guten Level (es mag Unterschiede in der Geschwindigkeit geben, in der man dieses Level erreicht).

@Drax, je nach Quelle hat Choi HH den 1. oder 2. Dan Shotokan gemacht, oder?

Sabum-Nym
31-10-2011, 21:18
Ach da fallen mir gleich einige Sachen ein.
zB: warum wird sonbadak ollyo makgi kreisförmig ausgeholt? Normal macht man Kreisbewegungen dann, wenn nicht genügend Platz ist um durch eine Gegenbewegung ausreichend Beschleungung zu erreichen. In der Chung Gun Tul hätte man genug Platz - aber trotzdem kreisförmig. Das Gleiche in der Kwang Gae Tul.
Dann gibt es Unstimmigkeiten zwischen Tul und Partnerübung. Beispiel: der Dollyo chagi wird immer 45° bzw 135° gekickt. In der Partnerübung steht man aber direkt vor dem Partner und kickt den Dollyo direkt nach vorne, also 180°, was nicht mit der Grundtechnik konform ist. Das sind jetzt nur 2 kleine Beispiele, wenn man wirklich eingehend über die Partnerübung nachdenkt fällt einem auf dass sie genau genommen mit der Grundtechnik eigentlich nicht funktioniert. Zum Beispiel sind Techniken die Yop ap ausgeführt werden in der Partnerübung eigentlich unmöglich, weil sie den Gegner nicht treffen würden. Die Höhen sind das nächste Problem. Schlägt man als Angreifer im Sambo Matsogi bei ap joomuk nopunde dahin wo der Kopf des Gegners in der Naranhi sogi ist oder dahin wo er sich befinden wird wenn der Gegner gleich in Gunnun sogi zurück geht? Falls ersteres, müssten sich die Höhen vom zweiten und dritten Fauststoß von der des ersten unterscheiden, weil da der gegner zu beginn des Fauststoßes ja schon in der Gunnun sogi steht. Falls letzteres, woher soll man denn als Angrifer wissen dass der Verteidiger gleich in Gunnun sogi zurückt geht?
Hui da fallen mir gleich so viele schöne Sachen ein. Eine andere Sache ist der Abstand zum Gegner. Den wähle ich als Angreifer so, dass er genau zur Angriffs- und verteidigungstechnik passt. Aber: ich kann ja vorher eigentlich nicht wissen, mit welcher Technik der Gegner verteidigt - ich muss es aber wissen um den Abstand richtig zu wählen. Das funktioniert halt nur wenn das ganze abgesprochen ist, was es ja theoretisch nicht sein sollte.

Aber das entfremdet den Thread jetzt und geht zu weit in die ITF Theorie. :D

Also entschuldige mal bitte, wenn ich dich als Danträger über das Warum und Wieso bei deinen geschilderten Bewegungsabläufen noch aufklären muss, dann hast Du offensichtlich nicht aufgepasst, oder dein Trainer hat versäumt dies dir zu erklären.
Fahre zum nächsten Instructor-Seminar und lasse dich von einem Senior-Master oder Grandmaster erhellen!

TKD-Dragon
31-10-2011, 21:58
Also entschuldige mal bitte, wenn ich dich als Danträger über das Warum und Wieso bei deinen geschilderten Bewegungsabläufen noch aufklären muss, dann hast Du offensichtlich nicht aufgepasst, oder dein Trainer hat versäumt dies dir zu erklären.
Fahre zum nächsten Instructor-Seminar und lasse dich von einem Senior-Master oder Grandmaster erhellen!

Mein Trainer hat den 6ten Dan und ist Topfit was die Theorie angeht - und einige Punkte davon stammen von ihm. Also lehn dich bitte mal nicht zu weit aus dem Fenster mein Freund.
Wenn man sowas bei den Lehrgängen fragt kriegt man zwar immer eine Antwort, aber man merkt schon manchmal dass die Antworten teilweise weit her geholt bzw. aus den Fingern gesaugt sind. Es ist eben nicht alles perfekt durchdacht. Wenn du das nicht merkst spricht das nicht gerade für dich.

Aber wenn du der Meinung bist alles zu wissen dann erklär mir doch mal einen der von mir angesprochenen Punkten plausibel.

Sabum-Nym
01-11-2011, 01:59
So so, dein Trainer hat den 6. Dan! :D
Erstens bin ich nicht dein Freund, dafür bist Du mir noch zu jung und zweitens werde ich jetzt mit Sicherheit nicht vor Ehrfurcht erstarren, da ich davon selber einige in meinen Reihen habe.
Ich könnte zwar jetzt genauso wie Du mit meinen Trainern prahlen, die allesamt höher graduiert sind/waren, aber dies tut hier nichts zur Sache.

Wenn man dir auf irgendeinem Lehrgang irgendwelche Eigeninterpretationen weiß macht, oder sie nicht vernünftig erklären kann, dann disqualifiziert dies allenfalls die Lehrgangsleiter.
Aber um nur einige deiner Beispiele zu nennen und zu erklären:
Partnerübungen sind sehr wohl abgesprochen und kein Halb-, oder Freikampf. Für diese Übungen (Sambo, Ibo u. Ilbo) gibt es klare Richtlinien im Angriff der Starthaltung, die Du aber offensichtlich nicht kennst.
Ebenso dürfen auch nur Blocktechniken harten Kontakt haben, jedoch nicht die Kontertechniken. - und deswegen darf auch ein Yop-Ap-Cha-Busigi niemals den Partner treffen! Wenn du es anders machst, dann machst du es falsch!
Auch der Fauststoß zum Kopf (eigene Augenhöhe) bleibt auch beim rückwärtig gehenden Gegner in Gunnun-Sogi symbolisch in Kopfhöhe - ist doch logisch! Der in Narani stehende Gegner wird mit der Faust sogar präzise an der Kinnspitze getroffen. - was ist daran nicht erklärbar?
Entschuldige bitte aber ich habe den Eindruck, dass Du nicht höher als 1. Dan bist.

Jeder kann irgendwie etwas in irgendwas hinein interpretieren, wenn man sich nur lange genug Mühe gibt.
Inzwischen gibt es ja auch Zweifler an der Jahrzehnten bestehenden Einsteinschen Relativitätstheorie.
Wenn man an seiner Kampfkunst Zweifel hegt und darin Fehler erkennen will die ihm zuwider sind, sollte man zu einer anderen Kampfkunst wechseln?

Nite
01-11-2011, 02:57
Wenn du es anders machst, dann machst du es falsch!
Klasse Argument :rolleyes:

Greenarrow1337
01-11-2011, 11:02
Ich gebe auchmal meinen Senf dazu ;). Die Sambos, ibos, ilbos werden genau wie andere Sachen im ITF-TKD ständig verbessert.

Wenn ich mir die Sambos bei Meister Lee aus Kassel anschaue und die jetzigen fällt auf, dass man nun viel weniger "Freiheiten" hat. Es gibt mehr zu beachten, als noch vor 10 Jahren+, so zumindest mein Eindruck.

Diese Partnerübungen dienen einach der Verinnerlichung von Techniken, Schulung im Kontakt, Timing und das Verständnis zum richtigen Abstand. Die neu dazugekommenen "Regeln" sind aber notwendig um die richtige Anwendung der Techniken zu garantieren. Mit den Sambos, Ibos, Ilbos würde man z.b niemals eine SV Situation üben.(Der Angreifer macht ja kein TKD Schlag, bleibt statisch stehen usw).

Das ist aber auch ein Minuspunkt im TKD. Ich habe um ehrlich zu sein schon lange kein Seminar mehr besucht, bei dem die realistische SV im Mittelpunkt steht, ihr etwa? sprich einen Schlag von einem Unbekannten mit Taekwondotechniken abzuwehren und zu kontern, und das eben so realistisch wie möglich (evtl auch mit Kopfschutz tierschutz, Zahnschutz).

Nur Formen und Sambos und Grundtechnik finde ich etwas zu wenig ;-). Ich hoffe mal ich bin nicht zu weit abgeschwenkt *schwenkerzurück*.

Grüße

Sabum-Nym
01-11-2011, 15:24
Wie bitte!? - (Senior) Meister Lee in Kassel lebt noch und gibt immer noch Unterricht!
Ist er immer noch in der Karthäuser-Strasse und ist sein Meisterschüler Thomas Lore noch bei ihm?
Ist er bei Choi, Jung-Hwa in der ITF?
Er gehörte vor 25/30 Jahren zu den strengsten Lehrern/Prüfern überhaupt.

Aber zurück zum Thema:
Da stimme ich dir vollkommen zu! Die Partnerübungen unterliegen, wenn man sie richtig machen will, klaren Regeln, was auch gut so ist.
Erst wenn zwischen Angriff, Verteidigung und Kontertechnik eine richtige Harmonie entsteht, werden rhythmisch saubere Bewegungsabläufe und die Beherrschung der jeweiligen Technik deutlich.
Ganz besonders sieht man diese Körperbeherrschung von den Nordkoreanischen-Demoteams.
Natürlich muss dies jedem Taekwon-Doin klar sein, und die meisten wissen es auch, dass die Partnerübungen nur zur Perfektionierung der eigentlichen körperlichen Disziplin dienen. Etliches lässt sich sogar auch mit etwas Übung in die eigene Hoosinsul einbauen.
In vielen Dojangs wird Taekwon-Do leider nur als Kampfsport betrieben, wobei wichtige Aspekte auf der Strecke bleiben, was hauptsächlich mehr im Interesse der Kliente begründet liegt.
Man sieht blitzschnelle Füßchen hin und her im Stand und im Fliegen, zack zack zack und aus die Maus. - sehr respektvoll!
Tatsächlich ist Taekwon-Do aber wesentlich mehr, als nur springen, schlagen und stoßen mit den Füßen.
Auf so manchen Seminaren bin ich immer wieder entsetzt, wie mangelhaft die Selbstverteidigung bei so manchen Danträgern ist.

Greenarrow1337
01-11-2011, 16:28
Auf so manchen Seminaren bin ich immer wieder entsetzt, wie mangelhaft die Selbstverteidigung bei so manchen Danträgern ist.

Da kann ich dir nur zustimmen. Ich versuche jedenfalls Leute mit Tkd fit für reale Kämpfe ohne regeln zu machen. Viele verstehen aber nich, dass das nich innerhalb von 3 monaten oder einem Jahr geht. Dann sag ich immer sie sollen irgendein Hybrid, WT o.ä lernen.

Zu dem fitmachen gehört imo eben auch mal mit kopfschutz, tiefschutz, Zahnschutz, eine SV situation so real wie möglich nachzustellen, sprich ohne Ringglocke und rumgehüpfe, sondern aus dem Stand (narani Sogi) heraus ohne viel platz zum nach hinten weghüpfen usw.


Wie bitte!? - (Senior) Meister Lee in Kassel lebt noch und gibt immer noch Unterricht!

was willst du mir mit der Aussage sagen? Ich hab nie was anderes behauptet?

Ich weiß, dass er streng ist, habe wie gesagt bis kurz vor dem schwarzen Gürtel unter ihm trainiert.

und Nein! Lee ist nicht bei der ITF von Jung Hwa.

Sabum-Nym
01-11-2011, 20:44
Ich bin nur erstaunt, dass Senior-Master Lee noch aktiv ist. Nach dem er die ITF-D an Paul Weiler gab, ging er als Generalsekretär von Choi, Hong-Hi nach Wien. - seine Tochter war vor 20 Jahren, während ihres Studiums, eine Zeit lang meine Schülerin!
Ich muss ihn mal in Kassel besuchen fahren :)