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Vollständige Version anzeigen : Frauen und Bodenkampf



Quickkick
08-09-2011, 11:18
Ich wende mich mit meiner Frage in erster Linie an die weiblichen Board-Mitglieder, aber auch an Trainer, die Erfahrungen mit dem Thema gemacht haben.

Ich habe bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen nicht gerne Bodenkampf trainieren. Ich dachte zuerst, das sei vlt. ein Phänomen, was nur in meiner Trainingsgruppe auftritt, aber ich hab mich auch schon mit anderen unterhalten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben...

Ich halte es - aus der Sichtweise meiner KK bzw. meines Systems und vor dem Hintergrund des SV-Gedankens - aber für extrem wichtig, dass auch Frauen solide Bodenkampf-Basics erlernen.

Leider machen das die meisten Frauen, die ich bisher in meiner Trainingsgruppe hatte, aber recht ungern - und zwar egal ob Techniktraining oder "Rollen"/ Sparring und egal ob untereinander (also mit einer anderen Frau) oder mit einem männlichen Trainingspartner.

Ich frage mich: Warum? Woran liegt das?

Daran anknüpfend und fast noch interessanter: Was könnte/ müsste man an der Trainingsgestaltung machen, damit Frauen sich beim Bodenkampftraining "wohler" fühlen und mehr Spaß dabei haben?

Natürlich habe ich schon mit der einen oder anderen darüber gesprochen, aber das waren leider recht fruchtlose Gespräche, da ich das Gefühl hatte, keine ehrliche Antwort zu bekommen.

Und natürlich habe ich dazu auch schon Vermutungen angestellt, aber die erspare ich Euch jetzt, denn ich möchte es einfach mal von den Frauen hören.

Icewing
08-09-2011, 11:31
Meine Erfahrung vom BJJ-Anfängertraining (bin zwar "nur" ein Kerl, aber das sind meine Eindrücke):

Wenn man mixed Training macht, setzen gerade Anfänger mehr auf Kraft und Gewicht als auf Technik, da ist bei Frauen schnell die Motivation weg, wenn sie Grundlagen üben wollen und so ein Kerl immer gegenhält, weil sein Ego es nicht zulässt von ner Frau submitted zu werden (oder weil er allgemein keine Technik zulassen will, um sich zu beweisen wie toll er ist).

Grad aus dem Grund trainieren Frauen im Anfängerbereich lieber mit anderen Frauen, weil es da "entspannter" für sie ist und sie dadurch mehr Technik mitnehmen. Hat man 2-4 Frauen so geht das gut, kommt eine Frau alleine zum Training ist meist schnell die Motivation weg.

Was man deshalb machen sollte:
Viel Techniktraining, damit man schnell vom Kraft vs. Kraft weg zum Technik vs. Technik kommt.
Den weiblichen Teilnehmern Möglichkeiten zeigen, wie sie die gelernten Techniken am sinnvollsten einsetzen.
Motivieren, motivieren, motivieren.
Wenn die Möglichkeit besteht, jemand weibliches beim Training haben, der schon weiter ist - nichts motiviert mehr, als wenn man sieht das es klappt.

Bei uns rennen diverse höhergraduierte Damen rum - das ist Ansporn für die Anfängerinnen. Trotzdem ist die Aussteigerquote generell hoch, bei geringem Frauenanteil bleibt da nicht viel übrig.
Aber die, die bleiben, sind entsprechend motiviert dabei.

Brodala
08-09-2011, 12:08
Ich unterrichte Bodenkampf im Rahmen den Spear Systems nur aus der SV Perspektive.

Von daher unterscheidet sich die Idee des Kämpfens doch sehr vom BJJ. Wir sehen ringerische Optionen nur immer als sehr kurze Intermezzos oder zum Ermöglichen anderer Taktiken.

Möglicherweise macht das auch den Unterschied in der Bereitschaft der Damen aus. Letztlich wollen wir ja WEG vom Gegner wohingegen ein typischer Grappler die Nähe sucht. Das wird letztlich auch praktisch umgesetzt, weswegen Frauen bei uns viell. nicht so das Problem haben wie im Ringen/ LL/ BJJ...

Icewing
08-09-2011, 12:13
Wir sehen ringerische Optionen nur immer als sehr kurze Intermezzos oder zum Ermöglichen anderer Taktiken.

Möglicherweise macht das auch den Unterschied in der Bereitschaft der Damen aus.

Ja. Kann ich auch bestätigen.

Wenn wir beim FMA-Training Bodenkampf hatten, ist das auch meist eine Art "SV-Notlösung" wenn man mal am Boden gelandet ist. Also Weg vom Gegner unter Ausnutzung aller Mittel.

Wenn sowas mal im Training vorkommt sind Frauen ohne weiteres dazu zu "überreden" - sich auf ausschliessliches Bodenkampftraining einzulassen ist was anderes.

Quickkick
08-09-2011, 12:49
Ich unterrichte Bodenkampf im Rahmen den Spear Systems nur aus der SV Perspektive.

Von daher unterscheidet sich die Idee des Kämpfens doch sehr vom BJJ. Wir sehen ringerische Optionen nur immer als sehr kurze Intermezzos oder zum Ermöglichen anderer Taktiken.

Möglicherweise macht das auch den Unterschied in der Bereitschaft der Damen aus. Letztlich wollen wir ja WEG vom Gegner wohingegen ein typischer Grappler die Nähe sucht. Das wird letztlich auch praktisch umgesetzt, weswegen Frauen bei uns viell. nicht so das Problem haben wie im Ringen/ LL/ BJJ...

Das ist vollkommen richtig, sehe ich auch so bzw. wird bei uns auch so gesehen,

ABER: Auch Wegkommen erfordert gewisse Basics im Bodenkampf mit ringerischen Mitteln (Escapes, Sweeps, Bewegung am Boden allgemein, auch ein Knie "reinzubringen" ist kein "Selbstläufer" und muss geübt werden).

Und um das zu üben, muss man eben auch auf den Boden und - zumindest teilweise - mit einem unkooperativen Partner trainieren (um nicht die Worte "rollen" oder "Sparring" zu benutzen).

Icewing
08-09-2011, 12:56
Und um das zu üben, muss man eben auch auf den Boden und - zumindest teilweise - mit einem unkooperativen Partner trainieren (um nicht die Worte "rollen" oder "Sparring" zu benutzen).

Stimmt. Aber gerade bei weiblichen Teilnehmern schadet es nicht, die Technik-Phase mit einem "willigen" Partner auszudehnen.
Lieber ne Technik länger üben und die dann mit nem unwilligen Partner "bestätigt kriegen", als nen Ansatz gezeigt kriegen und dann erstmal Frust schieben, weil es beim "ausprobieren" nicht klappt.
Wenn dann keine "fortgeschrittene" Frau da ist, wo man sieht "dass das wirklich klappen kann", ist schnell die Motivation weg.

Ist zumindest meine Erfahrung.

Quickkick
09-09-2011, 14:35
OK, hab ich "auf m Schirm" und achte mal mehr auf

a) das Verhalten der Trainingspartner
b) die Übungsphase und daruaf, dass die Techniken/ Verhaltensweisen wirklich sitzen, bevor es "unkooperativer" wird.

Und sonst?

Ich finde es übrigens irgendwie lustig, dass sich hier schon wieder nur drei Männer darüber unterhalten, warum Frauen nicht gerne Bodenkampf trainieren.

Hallo!!! Mag keine der Damen hier im Board sich äußern???

küken
09-09-2011, 15:05
3. Vielleicht wirklich mal eine Dame finden, die schon etwas fortgeschrittener ist und auch zeigen kann, dass man lernen kann, am Boden ne Chance zu bekommen und die zudem vermittelt, dass das Rollen wirklich großen Spass machen kann?!

Bei uns war das so: Nahdistanz und vor allem Boden hatte eigentlich niemand (der Mädels) große Lust dazu. Dann hab ich Anfang des Jahres damit angefangen, weil es mich interessiert hat. Seit dem falle ich vor oder nach dem Training ab und an mal über eine der anderen Mädels her und "zwinge" sie, spielerisch natürlich, dazu, sich mit mir auf dem Boden rumzuwälzen und zu versuchen sich zu befreien (Natürlich läuft das alles auf einer Spass-Anfänger-Ebene ab, da ichs ja selbst nicht wirklich kann). Nach und nach steigt jetzt auch das Interesse der anderen Mädels und ab und an kommen sie sogar von selbst oder wollen mal mit zum Grappling-Training. Vielleicht würde ein roll-begeistertes Mädel bei Euch das Eis ja auch ein wenig brechen?!

Aus meiner eigenen Sicht: Ich für meinen Fall habe eher Probleme bei engem Körperkontakt mit Männern, die ich kenne. Sprich: Ich mag nicht so gerne mit den Jungs rumrollen, die ich schon länger kenne, mit denen ich sonst trainiere und mit denen ich kämpferisch nie über die Halbdistanz hinaus gekommen bin. Irgendwie kommt in mir dann ein Gefühl hoch, als würde meine Intimsphäre überschritten (ebenso in der Nahdistanz im Stand). Man definiert ja, wenn man Menschen eine Weile kennt, für sich die Distanz, mit der man mit demjenigen in Kontakt treten will (ob jetzt im Kampf oder nicht). Und wenn die Distanz dann plötzlich (und mehr oder weniger ungewollt) verringert werden soll, dann kann das - in meinem Fall zumindest - zu Unwillen führen....

Mit fremden Menschen, mit denen ich von Anfang an direkt gerollt bin, habe ich da weniger Probleme. Vielleicht, weil mir von Anfang an bewußt war, dass ich mit denen jetzt sehr eng zusammenarbeiten MUSS. Keine Ahnung, ob das ein Problem ist, was noch mehr Mädels in der Nahdistanz-Situation haben, oder ob das ein spezielles Psycho-Ding von mir ist....

Naja...soweit meine Erfahrungen....keinen Plan, ob Dir das weiterhilft....

Cassius666
09-09-2011, 16:27
Die Erfahrung habe ich nicht gemacht. Gerade in Deutschland ist ja Judo und Jiu Jitsu und abwandlungen ziemlich weit verbreitet, verglichen mit anderen Kampfsportarten. Ich selber mach das noch nicht lange, aber soweit ich das erlebt hatte, hatten sie nicht gerade Berührungsängste.

Allerdings machen das die, die ich kenne alle schon sehr sehr lange. Was für Frauen sind das denn, die nicht gerne Bodenkampf machen? Überwiegend Anfängerinnen? Ich schätze mal Frauen die beim Boxen wenig Erfahrung haben gehen auch nicht unbedingt mit Super Elan aufeinander los beim Training. Beim grappling und werfen kann man halt nicht halbkontakt machen.

Quickkick
09-09-2011, 16:36
3. Vielleicht wirklich mal eine Dame finden, die schon etwas fortgeschrittener ist und auch zeigen kann, dass man lernen kann, am Boden ne Chance zu bekommen und die zudem vermittelt, dass das Rollen wirklich großen Spass machen kann?!

Das würde bestimmt helfen, ist allerdings kurz- bis mittelfristig eher unrealitisch, leider!


Bei uns war das so: Nahdistanz und vor allem Boden hatte eigentlich niemand (der Mädels) große Lust dazu. Dann hab ich Anfang des Jahres damit angefangen, weil es mich interessiert hat. Seit dem falle ich vor oder nach dem Training ab und an mal über eine der anderen Mädels her und "zwinge" sie, spielerisch natürlich, dazu, sich mit mir auf dem Boden rumzuwälzen und zu versuchen sich zu befreien (Natürlich läuft das alles auf einer Spass-Anfänger-Ebene ab, da ichs ja selbst nicht wirklich kann). Nach und nach steigt jetzt auch das Interesse der anderen Mädels und ab und an kommen sie sogar von selbst oder wollen mal mit zum Grappling-Training. Vielleicht würde ein roll-begeistertes Mädel bei Euch das Eis ja auch ein wenig brechen?!

Ich hoffe ja immer auf ein roll-begeistertes Mädel bzw. eine roll-begeisterte Dame, aber bisher ist leider keins /-e aufgetaucht :cry:


Aus meiner eigenen Sicht: Ich für meinen Fall habe eher Probleme bei engem Körperkontakt mit Männern, die ich kenne. Sprich: Ich mag nicht so gerne mit den Jungs rumrollen, die ich schon länger kenne, mit denen ich sonst trainiere und mit denen ich kämpferisch nie über die Halbdistanz hinaus gekommen bin. Irgendwie kommt in mir dann ein Gefühl hoch, als würde meine Intimsphäre überschritten (ebenso in der Nahdistanz im Stand). Man definiert ja, wenn man Menschen eine Weile kennt, für sich die Distanz, mit der man mit demjenigen in Kontakt treten will (ob jetzt im Kampf oder nicht). Und wenn die Distanz dann plötzlich (und mehr oder weniger ungewollt) verringert werden soll, dann kann das - in meinem Fall zumindest - zu Unwillen führen....

Mit fremden Menschen, mit denen ich von Anfang an direkt gerollt bin, habe ich da weniger Probleme. Vielleicht, weil mir von Anfang an bewußt war, dass ich mit denen jetzt sehr eng zusammenarbeiten MUSS. Keine Ahnung, ob das ein Problem ist, was noch mehr Mädels in der Nahdistanz-Situation haben, oder ob das ein spezielles Psycho-Ding von mir ist....

Das würde dann aber die Schlussfolgerung nahe legen, dass es besser wäre, den Damen

a) relativ schnell zu Beginn zumindest ansatzweise klarzumachen, dass Bodenkampf in gewissem Umfang - und damit eben auch körperliche Nähe - eben bei uns dazugehört und dass man eben auch auf diese Weise zusammen trainieren MUSS

b) und das auch nicht langsam "step-by-step", wie ich es bis jetzt immer mache, sondern - "der Ehrlichkeit" bzw. "Klarstellung" willen - in vollem Umfang von Anfang an?

Oder missintepretieere ich Dich jetzt?


Naja...soweit meine Erfahrungen....keinen Plan, ob Dir das weiterhilft....

Natürlich, jedes Statement ist mir wichtig! Vielen Dank!

PS: Noch ne Frage: Aber Du rollst generell schon lieber mit anderen Frauen wie mit Männern - oder habe ich da jetzt was Falsches "zwischen den Zeilen gelesen"???

Pustekuchen
09-09-2011, 16:40
Ich habe in mehreren Vereinen trainiert, meist irgendwelche "rangelnden" Kampfsportarten, ua auch Unisport. Gerade dort kommen ja jedes Semester viele Neugierige, die mal ausprobieren wollen und ueberhaupt keinen KK Hintergrund haben.
Meiner Erfahrung nach verlieren junge Frauen schnell ihre Beruehrungsaengste, wenn auch ihre Trainingspartner locker und unverkrampft mit der Situation umgehen. Wenn sich schon die Fortgeschrittenen genieren sich anzufassen, uebertraegst sich das auf die Anfaenger und andersherum.

Es gibt auch diesen ganz bestimmten Typ Mann, der auch Probleme damit hat, sich beim BJJ in der Guard zwischen die Beine eines anderen zu legen!

Quickkick
09-09-2011, 16:51
Meiner Erfahrung nach verlieren junge Frauen schnell ihre Beruehrungsaengste, wenn auch ihre Trainingspartner locker und unverkrampft mit der Situation umgehen.

Ich habe eigentlich das Gefühl, dass ich sehr entspannt "rolle", wenn ich mit einer Frau trainiere, aber vlt. hast Du ja in der Hinsicht recht, dass dabei ja schon wieder im Hinterkopf diese Denkhaltung ist "das ist jetzt ne Frau, da mach ich mal besonders ***; hier einsetzen: "langsam", "vorsichtig", "passiv", ... und dadurch ja die Situation schon wieder eine besondere, außergewöhnliche ist. Und dieses Gefühl überträgt sich dann - evtl. auch total unbewusst - irgendwie auf die ganze Atmosphäre... vlt. muss es einfach insgesamt "normaler" sein... und ich bzw. wir Männer müssen da an unserer Einstellung arbeiten... wobei das gar nicht so einfach ist, weil man es ja eigentlich gut meint.


Wenn sich schon die Fortgeschrittenen genieren sich anzufassen, uebertraegst sich das auf die Anfaenger und andersherum.

DAS ist - zumindest unter den Jungs - definitv nicht der Fall!!!

Fortgeschrittene Mädels hab ich noch keine! Das ist vlt. auch teilweise eine Ursache des Problems - vgl. auch oben.

cat61
09-09-2011, 16:52
Ich habe überhaupt kein Problem mit dem Bodenkampf :) aber auch Wir sind leider nur 2 Frauen bei Uns beim BJJ.
Klar spielt die Kraft auch eine Rolle, allerdings wird bei UNS sehr darauf geachtet das das Testosteron sozusagen von der Matte bleibt was auch funktioniert.

Ich mache auch noch Ju Jutsu wo Wir auch häufiger mal Bodentechniken trainieren, und es klappt dort eigentlich ganz gut wenn man es erst mal ein bisschen mehr spielerisch aufbaut damit die Mädels Ihre Berührungsängste verlieren.

Ich persönlich glaube allerdings das die körperliche Nähe beim Bodenkampf viele Mädels abschreckt es mal zu versuchen. ( Egal ob weiblicher oder männlicher Trainingspartner )

Ich habe schon so oft erzählt das es spätestens nach ein paar Minuten überhaupt nicht mehr auffällt mit Wem man trainiert, oder ob einem der Schweiß runterrinnt und das es einfach nur Spaß macht.
Manchmal hilfts......:rolleyes:

küken
09-09-2011, 16:57
Das würde dann aber die Schlussfolgerung nahe legen, dass es besser wäre, den Damen

a) relativ schnell zu Beginn zumindest ansatzweise klarzumachen, dass Bodenkampf in gewissem Umfang - und damit eben auch körperliche Nähe - eben bei uns dazugehört und dass man eben auch auf diese Weise zusammen trainieren MUSS

b) und das auch nicht langsam "step-by-step", wie ich es bis jetzt immer mache, sondern - "der Ehrlichkeit" bzw. "Klarstellung" willen - in vollem Umfang von Anfang an?

Oder missintepretieere ich Dich jetzt?


Nope. Du hast mich richtig verstanden...

a) Finde ich besser, denn dann ist man die Distanz von Anfang an gewöhnt. Wenn bei Euch Bodenkampf unterrichtet wird, dann sollte das von Anfang an klar gemacht werden. Risiko dabei ist aber leider, dass die Mädels sich dann vielleicht von Anfang an abgeschreckt finden. Es ist einfach ein schwieriges Thema...
b) Naja...Boden-Technik-Drills zu Beginn einer Einheit finde ich immer sehr gut. Aber ich finde auch ein Boden-Sparring unerlässlich, denn erst da merkt man erst, zu was man in der Lage ist und was nicht. Bei der Step-by-Step-Variante wird vielleicht eher nicht klar, wofür man das ganze eigentlich machen soll?!

Vielleicht wäre eine Möglichkeit, eine Boden-Einheit zunächst mit Drills zu beginnen und dann Sparring zu machen. Vielleicht hast Du ein paar Fortgeschrittene, die jedem Sparring-Team zuschauen können und während des "Kampfes" den Beteiligten Tips geben können, wie sie in welcher Situation reagieren sollen. Quasi ein Slow-Motion-Kampf mit Anweisung. So habe ich schon einige Male einen großen AHA-Effekt gehabt, wie ich meinen Gegner "bezwingen" kann, auch wenn er größer und stärker war. Daraus ergab sich dann für mich noch mehr Nutzen aus der Einheit und es hat nochmal mehr Spass gemacht, als sowieso schon. (Ich hoffe, man versteht, was ich sagen will).

Wenn ich einfach nur ein paar Drills mache und dann erst wieder in zwei Wochen irgendwas mit Boden, dann hat es eben nicht so den großen Effekt und macht auch eher weniger Spass (mir zumindest...)

Vielleicht erzähl ich hier aber auch nur komisches Zeug. Sind so meine Ideen, die mir durch den Kopf gehn...



PS: Noch ne Frage: Aber Du rollst generell schon lieber mit anderen Frauen wie mit Männern - oder habe ich da jetzt was Falsches "zwischen den Zeilen gelesen"???
Bei mir von Anfang an fremden Leuten ist es mir egal. Bei mir schon länger Bekannten, mit denen ich bisher nicht gerollt habe, definitiv lieber Frauen.

tehjay
09-09-2011, 17:14
Ich finde mit zu den wichtigsten Sachen, um Anfängerinnen das Training am Boden zu erleichtern, gehört gute Beratung/ Aufklärung über die richtige - damit meine ich nicht willkürlich vorgeschriebene sondern praktische Kleidung. Wer nur ab und zu mal im Training Bodenkampf macht/ machen muss bestitzt bestimmt nicht die richtige Ausstattung und es steigert das wohlbefinden nicht undbedingt wenn man in ungewohnter Nähe sich darum Sorgen muss, dass die Kleidung hoch oder runterrutscht, etc. Man kann in einer Menge von Sportklamotten Standup trainieren die überhaupt nicht für den Boden geeignet sind ...

Quickkick
09-09-2011, 17:33
Ich finde mit zu den wichtigsten Sachen, um Anfängerinnen das Training am Boden zu erleichtern, gehört gute Beratung/ Aufklärung über die richtige - damit meine ich nicht willkürlich vorgeschriebene sondern praktische Kleidung. Wer nur ab und zu mal im Training Bodenkampf macht/ machen muss bestitzt bestimmt nicht die richtige Ausstattung und es steigert das wohlbefinden nicht undbedingt wenn man in ungewohnter Nähe sich darum Sorgen muss, dass die Kleidung hoch oder runterrutscht, etc. Man kann in einer Menge von Sportklamotten Standup trainieren die überhaupt nicht für den Boden geeignet sind ...

Darüber habe ich SO noch nie naachgedacht, aber das ist sicher ein richtig guter Tipp! Danke!

astrid
11-09-2011, 18:34
Nach meiner Erfahrung wäre es auch wichtig im Training mal zu erwähnen, daß man sich bei Festhaltepositionen, wo die Frau unten ist, nicht unbedingt auf die Brüste draufknallen sollte, sondern etwas höher oder etwas tiefer positionieren.

Auch wenn es eigentlich klar sein sollte, denken viele Männer ... vor allem Anfänger ... nicht an sowas (seltsam eigentlich, weil, daß man Männern nicht zwischen die Beine treffen sollte wird gern und oft erwähnt) und das kann schon pestig wehtun, wenn die Brust ständig zerquetscht wird (abgesehn davon, daß es auch nicht sehr gesundheitsfördernd ist). Ich kann mir vorstellen, daß sowas Frauen, die das mal ausprobieren auch wieder schnell abschreckt, wenns gleich mal richtig wehtut.

Ich hab schon bei vielen unterschiedlichen Leuten Bodenkampf trainiert und erst einer davon hat das mal im Training erwähnt. ... wenig überraschend waren auch bei dem die meisten Frauen (und auch vom Können die besten) im Bodenkampftraining.

astrid

Annatomy
11-09-2011, 19:04
Gehört hab ich viele Einwände. Es gibt natürlich die Sorte Frauen, die nicht schwitzen möchten und beim Sport top gestylt bleiben wollen. Für die ist Bodenkampf einfach nichts. Ängste bezüglich Ringerohren habe ich auch schongehört. Anderen ist es tatsächlich zu kuschelig und sie würden schon gar nicht mit Männern trainieren wollen. Und dann gibt es noch die Sparte, die einach keinen Kampfsport betreiben will, denen das zu brutal ist (auch BJJ).:ringerohr:ringerohr

Hm, also um mal für mich zu sprechen: ICH TRAINIERE FÜR MEIN LEBEN GERNE BJJ!!!!! Die ersten 9 Monate habe ich auch fast ausschließlich mit Männern trainiert, mir wurscht. ( Die Mädels sind eh alle immer so schrecklich viel leichter als ich, da nehm ich mir leiber die schweren Jungs vor)
Ich hatte kooperative, nette, neutrale Trainer und Trainingspartner. Was die Voraussetzung für mich wäre, dass ich in einem Verein Bodenkampf trainiere. Von Trainingspartnern und Trainern ernst genommen werden, auch wenn man weniger Kraft hat, finde ich wichtig. :sport146:

Beowulf
11-09-2011, 19:07
Also ich kann vieles von dem bestätigen, was bereits gesagt wurde. Zum Schluß muss ich aber auch häufig feststellen, dass die Abbrecherquote bei Frauen im SV bzw. bei KK generell sehr hoch ist. Dies ist, denke ich jedenfalls, nur natürlich und auch wenn es sicherlich ne Menge Möglichkeiten gibt das Training für die Frauen zu verbessern, so frage ich mich doch, ob das die übrigen Teilnehmer weiter bringt. Was meint ihr dazu?

Hippolyte
11-09-2011, 21:15
Nach meiner Erfahrung wäre es auch wichtig im Training mal zu erwähnen, daß man sich bei Festhaltepositionen, wo die Frau unten ist, nicht unbedingt auf die Brüste draufknallen sollte, sondern etwas höher oder etwas tiefer positionieren.

Auch wenn es eigentlich klar sein sollte, denken viele Männer ... vor allem Anfänger ... nicht an sowas (seltsam eigentlich, weil, daß man Männern nicht zwischen die Beine treffen sollte wird gern und oft erwähnt) und das kann schon pestig wehtun, wenn die Brust ständig zerquetscht wird (abgesehn davon, daß es auch nicht sehr gesundheitsfördernd ist). Ich kann mir vorstellen, daß sowas Frauen, die das mal ausprobieren auch wieder schnell abschreckt, wenns gleich mal richtig wehtut.

Ich hab schon bei vielen unterschiedlichen Leuten Bodenkampf trainiert und erst einer davon hat das mal im Training erwähnt. ... wenig überraschend waren auch bei dem die meisten Frauen (und auch vom Können die besten) im Bodenkampftraining.

astrid

Ist es nicht generell sinnvoll als Frau im Kampfsport einen Brustschutz zu tragen? Oder ist das beim Bodenkampf eher unüblich?

La Cucaracha
11-09-2011, 21:27
Ist es nicht generell sinnvoll als Frau im Kampfsport einen Brustschutz zu tragen? Oder ist das beim Bodenkampf eher unüblich?

Ne, nur bei schlagenden und tretenden Künsten wie Karate, (Kick-)Boxen, TKD etc., wenn die Gefahr besteht dass dir jemand VK auf die Brust haut/tritt. Beim Bodenkampf eher unüblich, außer du machst MMA oder was anderes mit Hauen und Übergängen zum Boden. Würde, glaube ich, dich selbst und deine Trainingsparter auch mehr stören als dass es sinnvoll schützt. Find ja beim Bodenkampf schon ätzend, wenn ich von nem Kerl den Tiefschutz bei Backmount in die Wirbelsäule gedrückt bekomme, da ist so ein Brustschutz noch um einiges nerviger (und das sage ich als Frau).

Hippolyte
11-09-2011, 21:36
Ne, nur bei schlagenden und tretenden Künsten wie Karate, (Kick-)Boxen, TKD etc., wenn die Gefahr besteht dass dir jemand VK auf die Brust haut/tritt. Beim Bodenkampf eher unüblich, außer du machst MMA oder was anderes mit Hauen und Übergängen zum Boden. Würde, glaube ich, dich selbst und deine Trainingsparter auch mehr stören als dass es sinnvoll schützt. Find ja beim Bodenkampf schon ätzend, wenn ich von nem Kerl den Tiefschutz bei Backmount in die Wirbelsäule gedrückt bekomme, da ist so ein Brustschutz noch um einiges nerviger (und das sage ich als Frau).

Ah ok, alles klar :) jetzt kann ich's nachvollziehen. Ich persönlich mag Bodenkampf auch nicht so sehr, mir ist da der Körperkontakt irgendwie zu eng, da fühl ich mich unwohl. Ich hab da lieber noch ein bisschen Distanz zum Gegner, und wenn es nur ne Handbreit ist. :-)

Cassius666
12-09-2011, 16:06
Nach meiner Erfahrung wäre es auch wichtig im Training mal zu erwähnen, daß man sich bei Festhaltepositionen, wo die Frau unten ist, nicht unbedingt auf die Brüste draufknallen sollte, sondern etwas höher oder etwas tiefer positionieren.



Wenn dir einer aua macht weil er sich in dem Bereich abstützt solltest du es ihm villeicht sagen.

sam*
12-09-2011, 16:10
Ich denke eine der größten Barrieren am Boden ist die körperliche Nähe. So dicht dran ist man bzw. frau sonst nicht an anderen Menschen und das allein ist anfangs schon irgendwie komisch oder unangenehm. Kommt noch hinzu, dass es sich um SV-Situationen (und auch sportliches Kämpfen hat da eine gewissen Nähe zu), wird es schnell noch unangenehmer. Ich mochte Boden von Anfang an extrem gerne und dennoch war es komisch - auch für die Jungs (ich war damals die einzige Frau im Training). Allein die Ansage, dass sich das Ganze komisch anfühlen könnte, weil zu nah für unser "Alltagsdistanzgefühl" kann ganz hilfreich sein.
Vielleicht ist es gerade im Training mit Anfängerinnen sinnvoll zu überlegen, welche Positionen erst mal am wenigsten gruselig sind. Guard unten + 20 kg schwerer Kerl, der auf's Gesicht haut/würgt/... sind für's erste Training vielleicht doch auch etwas viel.
Spiele am Boden können auch helfen, die sonderbare Situatione etwas zu lockern.
Und ja: geeignete Kleidung ist wirklich entscheidend für den "Wohlfühlfaktor"!!

RAMON DEKKERS
12-09-2011, 16:38
Auch wenn ich ein "Typ" bin sage ich trotzdem mal was dazu :

Ich denke es liegt zum großen Teil an den Mittrainierenden. Wenn ich mit einer Frau trainiere, behandele ich sie genauso wie jeden Mann. Wenn sie neu ist macht man langsam und zeigt die Techniken, sodass sich die Person direkt aufgenommen fühlt und gar nicht darüber nachdenkt wie komisch die Situation ist. Man muss es von anfang an so rüber bringen, dass es normal ist(was es natürlich auch ist). Wenn man länger mit Personen zusammen trainiert weiß man ja bescheid wie hart man da ran gehen kann , unabhängig von Mann oder Frau.

astrid
12-09-2011, 16:58
Wenn dir einer aua macht weil er sich in dem Bereich abstützt solltest du es ihm villeicht sagen.

Keine Sorge, ich sage sowas eh immer. Die meisten mit denen ich rolle sind ja auch meine Schüler. Ich wollte es nur anmerken, weil wenn eine neu ist, traut sie sich das eventuell nicht so. Da hilft es, wenn der/die Trainer/in es auch mal öfters erwähnt. Da fühlt sich die Schülerin erstens gleich besser aufgehoben und zweitens werden auch die Männer dahingehend sensibilisiert, daß man es als Mittrainierende nicht mit jedem neu ausfechten muß.

astrid

Julia K.
12-09-2011, 17:21
Ich denk der Löwenanteil des Problems ist, wie schon viele gesagt haben der enge Körperkontakt. Wenn ich versucht habe andere Frauen fürs Grappling zu gewinnen, seien es Freundinnen , die mit KK/KS nix am Hut haben, oder Trainingkolleginnen vom Kung-Fu kam meistens als Antwort, dass das nichts für sie sei und sie bei dem Gedanken mit jemandem, vornehmlich Männern, so eng und körperbetont zu trainieren, sich nicht wohlfühlen.
Wirklich viel kann man diesbezüglich meiner Meinung nach nicht machen. Auch wenn beim Training natürlich alles gesittet abläuft und keiner einem zu nahe tritt, fällt es den meisten Frauen, auch nach nem Trainingsbesuch, schwer sich zu überwinden.
Ich finde es zwar schade, aber man kann ja niemanden zwingen das total super zu finden.
Ich habe auch 2 Freundinnen mal zu nem BJJ Training mitgenommen. Sie fanden es "interessant", aber es war nix für sie.
Die Hemmschwelle muss schon jeder von alleine überwinden wollen.

Hin und wieder bekam ich auch als Antwort, dass das viel zu brutal sei... so auf dem Boden rumrollen, am Kopf ziehen, würgen, hebeln ect. pp. Viele haben schlichtweg Angst sich zu verletzen -> dies muss sich aber nicht nur auf ("unwissende")Frauen beziehen, sondern auch auf ("unwissende") Männer. Hier gilt dann widerum die Devise: versuchen mit zum Training zu nehmen und zeigen wie respektvoll miteinander trainiert wird.

Annatomy
12-09-2011, 17:52
Also ich kann vieles von dem bestätigen, was bereits gesagt wurde. Zum Schluß muss ich aber auch häufig feststellen, dass die Abbrecherquote bei Frauen im SV bzw. bei KK generell sehr hoch ist. Dies ist, denke ich jedenfalls, nur natürlich und auch wenn es sicherlich ne Menge Möglichkeiten gibt das Training für die Frauen zu verbessern, so frage ich mich doch, ob das die übrigen Teilnehmer weiter bringt. Was meint ihr dazu?

Danke für den Einwand, nein es bringt absolut nichts. Das hatten wir hier beim Frauen MMA. Die Frauen, die hart trainieren wollten, sind sehr bald nicht mehr gekommen (inklusive meiner selbst). Von der anderen Sorte waren eh nicht sooo viele dabei und genau die sind es ja, die in der Regel nicht lange beim Kampfsport bleiben und auch nicht das Bedürfnis haben, jedes Training da zu sein. Und das war es dann mal wieder mit einer Frauengruppe.

Zum Brustschutz: Also ich bin da völlig unempfindlich. Ich glaube, der Schutz würde beim BJJ nur stören.

Cassius666
12-09-2011, 18:08
Das Problem scheint ja vor allem der Umgang mit Anfängern zu sein. Ich schätze mal wenn in einem Verein viele Mädels wären und ein Anfänger wird von denen regelmäßig vorgeführt, vergeht ihm auch die Lust. Frauen die die ersten paar Stunden überwunden haben, scheinen ja auch Jungs mit wonne zu verknoten.

stagediver
12-09-2011, 23:18
Ich denke auch, dass es meist an der Nähe und den vielen Männern liegt.
Man müsste den Damen irgendwie klar machen, dass der Sport kaum Platz für anzügliche Gedanken lässt, selbst bei vermeintlich anzüglichen Positionen - zumindest ist das bei mir so, und ich glaube auch bei den meisten anderen (wie das mit pubertären Bengels im Jugendtraining ist, weiß ich jetzt nicht... :) ).
Sowenig es Männer anzüglich finden, mit Männern zu rollen, finden sie es auch nicht anders, mit Frauen zu rollen - es ist der Sportsgeist, der das alles überlagert. Aber wie man das kommuniziert - keine Ahnung...

Hippolyte
13-09-2011, 10:42
Ich denke auch, dass es meist an der Nähe und den vielen Männern liegt.
Man müsste den Damen irgendwie klar machen, dass der Sport kaum Platz für anzügliche Gedanken lässt, selbst bei vermeintlich anzüglichen Positionen - zumindest ist das bei mir so, und ich glaube auch bei den meisten anderen (wie das mit pubertären Bengels im Jugendtraining ist, weiß ich jetzt nicht... :) ).
Sowenig es Männer anzüglich finden, mit Männern zu rollen, finden sie es auch nicht anders, mit Frauen zu rollen - es ist der Sportsgeist, der das alles überlagert. Aber wie man das kommuniziert - keine Ahnung...

Also ich muss dir ganz ehrlich sagen, bei mir hat es nichts damit zu tun, dass ich es irgendwie zu anzüglich finde oder irgendwas in der Richtung, es ist eher so, dass ich generell keinen zu engen Körperkontakt mit anderen Menschen mag die ich nicht so gut oder nur oberflächlich kenne. Das würde sich vielleicht mit der Zeit geben und ich würde mich daran gewöhnen, aber es würde mich sehr viel Überwindung kosten. :-)

quirl
13-09-2011, 12:49
Also ich muss dir ganz ehrlich sagen, bei mir hat es nichts damit zu tun, dass ich es irgendwie zu anzüglich finde oder irgendwas in der Richtung, es ist eher so, dass ich generell keinen zu engen Körperkontakt mit anderen Menschen mag die ich nicht so gut oder nur oberflächlich kenne. Das würde sich vielleicht mit der Zeit geben und ich würde mich daran gewöhnen, aber es würde mich sehr viel Überwindung kosten. :-)

Ich glaube dieses Problem mit körperlicher Nähe ist in unserer Gesellschaft eher die Norm als außergewöhnlich.
Da wir alle, allgemein und besonders im Kontext der sexuellen Belästigung bei körperlicher Nähe sensibilisiert sind, ist es natürlich komisch.
Ich kenn auch viele Menschen, die mit Gruppenduschen ebenso ein Problem haben.

Deswegen bin ich auch glücklich, als Kind Judo gemacht zu haben. Da lernt man, dass naher Kontakt im sportlichen Kontext normal ist, noch bevor man sich mit dem Kontext verschiedener Distanzen im sozialen Leben aktiv auseinandergesetzt hat.

Bei Frauen ist dieses Distanz-erhalten aus gutem Grund noch ausgeprägter als bei Männern.

Glaubt ihr es würde etwas bringen, das im Training gezielt anzusprechen?

sam*
13-09-2011, 13:21
Bei Frauen ist dieses Distanz-erhalten aus gutem Grund noch ausgeprägter als bei Männern.

Glaubt ihr es würde etwas bringen, das im Training gezielt anzusprechen?[/QUOTE]

JA!!! Es macht Sinn, darauf hinzuweisen, dass es beim Bodenkampf 'unnatürlich' nah zugeht und dass es ganz normal ist, dass es sich komisch oder auch unangenehm anfühlt, wenn man in einer Distanz (oder gerade ganz und gar ohne Distanz) miteinander trainiert, in der man sonst einen Schritt zurücktritt. Gleichzeitig lernt man ja im Training, mit der fehlenden Distanz umzugehen. D. h.: das komische Gefühl von 'zu-nah' verschwindet mit der Zeit.
Außerdem ist es sinnvoll, keinerlei Anzüglichkeiten zuzulassen, ganz besonders nicht, solange eine oder mehrere Personen unsicher sind. Das ist v. a. Aufgabe der Trainer_in. Es ist gerade am Anfang nicht so einfach, sich gegen v. a. subtile Anspielungen und Unverschämtheiten zu wehren. Sowas passiert zwar nicht ständig aber leider doch immer wieder.

Hippolyte
13-09-2011, 14:55
Ich glaube dieses Problem mit körperlicher Nähe ist in unserer Gesellschaft eher die Norm als außergewöhnlich.
Da wir alle, allgemein und besonders im Kontext der sexuellen Belästigung bei körperlicher Nähe sensibilisiert sind, ist es natürlich komisch.
Ich kenn auch viele Menschen, die mit Gruppenduschen ebenso ein Problem haben.

Deswegen bin ich auch glücklich, als Kind Judo gemacht zu haben. Da lernt man, dass naher Kontakt im sportlichen Kontext normal ist, noch bevor man sich mit dem Kontext verschiedener Distanzen im sozialen Leben aktiv auseinandergesetzt hat.

Bei Frauen ist dieses Distanz-erhalten aus gutem Grund noch ausgeprägter als bei Männern.

Glaubt ihr es würde etwas bringen, das im Training gezielt anzusprechen?

Ja da hast du wahrscheinlich recht, als Kind geht man mit solchen Dingen viel unbedarfter um und unterliegt noch nicht so stark den gesellschaftlichen Konventionen.

Ich denke auch, dass es hilfreich wäre es im Training anzusprechen, vor allem bei Neulingen.

Tracer
13-09-2011, 15:11
Glaubt ihr es würde etwas bringen, das im Training gezielt anzusprechen?

Auf jeden Fall würde ich das auch ansprechen. Gerade bei Anfängerinnen ist es wichtig mit ihnen darüber zu sprechen und sie so ein wenig vorzubereiten. Ausserdem fühlt man sich dann aufgenommen und nicht von der ungewohnten Situation überrollt. Man kann damit das Gefühl vermitteln, dass man sich um sie kümmert, nichts unkontrolliert passiert und sie nicht einfach ins kalte Wasser wirft.


Ja da hast du wahrscheinlich recht, als Kind geht man mit solchen Dingen viel unbedarfter um und unterliegt noch nicht so stark den gesellschaftlichen Konventionen.


+1 Stimme ich auch zu.

Es ist meiner Meinung nach auch viel eine Frage der Erziehung und hängt mit den Erfahrungen Kindheit/Jugend etc. zusammen. Mir ist vor allem aufgefallen, dass Anfängerinnen (weil wir hier in dem Thread speziell auf sie Bezug nehmen) beim Training weit weniger den nahen Kontakt scheuen oder Probleme mit diesem haben, wenn sie mit einem oder mehreren Brüdern (mit nur wenigen Jahren Altersunterschied) aufgewachsen sind. Sie sind Großteils bereits desensibilisiert und haben oft weniger oder keine Probleme sich an nahe Distanzen, wie Bodenkampf und ähnliches anzupassen. Das mag an Geschwisterlichen Raufereien und ähnlichem liegen. Dies hilft ihnen auch wenn sie älter geworden sind.

Hippolyte
13-09-2011, 15:18
+1 Stimme ich auch zu.

Es ist meiner Meinung nach auch viel eine Frage der Erziehung und hängt mit den Erfahrungen Kindheit/Jugend etc. zusammen. Mir ist vor allem aufgefallen, dass Anfängerinnen (weil wir hier in dem Thread speziell auf sie Bezug nehmen) beim Training weit weniger den nahen Kontakt scheuen oder Probleme mit diesem haben, wenn sie mit einem oder mehreren Brüdern (mit nur wenigen Jahren Altersunterschied) aufgewachsen sind. Sie sind Großteils bereits desensibilisiert und haben oft weniger oder keine Probleme sich an nahe Distanzen, wie Bodenkampf und ähnliches anzupassen. Das mag an Geschwisterlichen Raufereien und ähnlichem liegen. Dies hilft ihnen auch wenn sie älter geworden sind.

Gut möglich, ich habe nur Schwestern :D

Tracer
13-09-2011, 15:30
Gut möglich, ich habe nur Schwestern :D

Kein Wunder, dass du Kickboxen trainierst:p. Mein Bruder war in meinen Anfängertagen auch eine gute Motivation. Weil ich immer schön sehen konnte wenn sich meine Kampftechnik verbessert hat;).

Aber back to topic.

Das Wichtigste ist offen mit der Situation umgehen und von selbst auf die Anfängerinnen zugehen und sie darauf ansprechen. Als Neuling ist man immer gehemmt. Und oft weiß man auch gar nicht die richtigen Fragen zu stellen, weil man sich erst an die Umgebung und all das "Neue" gewöhnen muss.
Ich (männlich) habe auch schon einige Mädels in Kursen auch im Bodenkampf trainiert. Nach etwas darüber reden und gemeinsamen Lachen und etwas Blödsinn zum auflockern hatten die wenigsten ein Problem mit nahem Körperkontakt. Man muss den Leuten auch die Zeit geben die sie brauchen. Bei jedem ist das eben etwas anders.

Annatomy
13-09-2011, 23:22
Ich zitiere eine Freundin, die mal mit mir im BJJ-Training war: "Cool, is wie mit meinen Brüdern! Nur ohne Streit!"
Leider ist sie nach 4 Wochen umgezogen. :(

quirl
14-09-2011, 09:25
Als nächsten Schritt frage ich mich, ob es evtl. sinnvoll sein könnte, Anfänger_innen erst an die Nähe zu gewöhnen, indem sie erstmal nur im Stand ringen? Oder ists doch besser direkt mit minimaler Distanz anzufangen, wie es schon früher im Thread ausgelegt wurde, beim Wechsel der User_in vom Kickboxen zum Grappling?

Kann man die ersten Übungen auf die typischen Probleme bei Anfängerinnen auslegen? zB. erst die Mount/Guard mit Escapes üben, bevor man die Sidecontrole oder einen Kesa Gatame macht?

Ist es vielleicht sogar sinnvoll mit der Guard und einem Positionswechsel in die Mount zu Beginnen um zu zeigen, dass intuitiv schlechte Positionen eigentlich garnicht so schlecht sind?

Soraya
14-09-2011, 16:00
Also ich (als Mädchen) habe Bodenkampf schon immer gerne gemacht, es ist einfach meine Lieblingsdistanz weil ich das Gefühl habe, meinen Gegner eher kontrollieren zu können als im Stand-Up. Mir macht das Training mit Jungs gar nichts aus, ich fühle mich bei versehentlichen Berührungen in der Intimzone gar nicht "belästigt". Das muss man halt trennen können und wenn eine lustige Situation zustande kommt, lacht man drüber und macht weiter.
Das ist meiner Meinung nach ganz wichtig: Die entspannte und freundschaftliche Atmosphäre. Das heißt nicht, dass man nicht hart trainiert, sondern einfach nur unverkrampft. Außerdem ist es hilfreich, wenn die Fortgeschritteneren und der Trainer den Anfänger(innen) erklären, was gemacht werden soll und was eventuell schief gehen kann, worauf zu achten ist etc. Ich würde als Trainer mit einfachen Haltepositionen anfangen und die Schüler(innen) selbstsicherer und an die enge Distanz gewohnt werden lassen, bevor Abfolgen oder freies Sparring kommt, sonst fühlt man sich ganz schnell überfordert. Wenn man erst mal gemerkt hat, dass Bodenkampf total Spass machen kann, will man gar nicht mehr ohne ;)

Zussa
14-09-2011, 21:02
Dann will ich auch mal meine Erfahrungen zum Grappling abgeben. Bin übrigens weiblich ;)

Kannte erstmal dort nur einen Mann vom Kickboxen mit dem ich auch recht gut befreundet bin, ansonsten gibt es dort auch keine weiteren Frauen.
Am Anfang fand ich es besser mit meinem Bekannten zu trainieren, denn so viel Nähe wollte ich mit wildfremden Männern nicht haben.
Als es später zum Rollen ging gab es aber auch Partnertausch und der Eine hat mich netterweise gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn er mich anfässt. In meinem Kopf ging es nur: Natürlich musst du jetzt "Ja" sagen, denn ohne Berührung geht dieser Sport halt nicht. Dessen muss man sich bewußt sein.

Also hab ich natürlich auch mit den anderen gerollt. War alles in Ordnung und ohne Probleme.

Mit der Zeit wird man natürlich ungehemmter und es fallen auch mal spitze Bemerkungen, aber die Art von Humor mag ich auch, also gibt's von mir auch ein paar anzügliche Kommentare :D

Es gibt dennoch ab und an ein paar Positionen, die mir dann im ersten Moment etwas "unangenehmer" sind. Das war zum Beispiel als es einmal hieß, man soll sich auf den Kopf vom anderen setzen (der Kopf/Körper ist da seitlich wohlgemerkt). Aber wenn sich alle seriös benehmen geht das schon.
Und mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran.

Ab und an war auch mal eine Freundin von mir da. Das war in sofern interessant, da sie meine Größe und Gewicht hatte. Da gingen die Techniken natürlich leichter durchzuführen und wir haben auch mal was gemacht wo man den Partner richtig hochheben muss. Das wäre mit keinem der Männer gegangen.

Für mich als Frau war es natürlich nochmal schwieriger in eine reine Männergruppe zu gehen. Ist erstmal eine Frau da, trauen sich andere auch nachzukommen. Meine Freundin, die leider aus Zeitgründen nicht wirklich dort hingeht, hätte sich ohne mich nicht getraut. Ich spring da schon eher mal über meinen Schatten, wenn ich unbedingt was machen will. :)

Wir haben auch übrigens kein Anfängerprogramm bekommen, sondern einfach direkt das Gleiche wie die Anderen gemacht, nur teilweise in einfacherer Ausführung. Der richtige Trainer war leider auch nicht immer anwesend - dieser legte nämlich mehr Wert darauf, dass wir erstmal die Grundpositionen lernen und ich denke mitllerweile, dass das auch richtig so ist. Seitdem ich die diversen Mounts besser beherrsche, klappt alles besser. Escapen wird auch langsam.

...langer Text geworden....sorry...

Happybanshee
15-09-2011, 06:57
Morgen zusammen,

meine Erfahrungen in puncto Bodenkampf:
Ich hatte gar keine Berührungsängste, bin da aber auch irgendwie reingewachsen.

Ich hab mit Thaiboxen angefangen und da hat man ja schonmal die Clinch-Situation, die erstmal ziemlich ungewohnt ist. Da war es dann ganz am Anfang schon eigenartig, Männern so nah zu sein, wie in anderem Kontext in einer Umarmung. Aber das hat sich schnell gelegt. Vor allem, wenn man mehr und mehr lernt, worauf es ankommt und dadurch auch alles nüchterner sieht.

Mit Grappling hab ich dann nur als Zusatztraining angefangen. Und das hat mir super viel Spaß gemacht. Am Anfang kommt man sich zwar ewig blöd vor, wenn man von Fortgeschritteneren sanft aber bestimmt verknotet wird, wohingegen man selbst noch gar nicht weiß, wo zum Teufel man denn hinpacken soll, aber dann lernt man die erste Position, die einem liegt und versucht es, dann die zweite...

Aber es war mir nie unangenehm, mit Jungs zu rollen. Manchmal nervt der z.T. enorme Gewichtsunterschied, ich bin technisch lange nicht soweit, dass ich das ausgleichen könnte. Aber es fühlt sich eben an, wie früher mit Jungs raufen. Da denkt man nicht darüber nach, wo man gerade hin greift und wie das von außen ausschaut.

Ich denke, die wichtigsten Punkte, die hier schon gefallen sind:

Es hilft sehr, wenn andere Mädels dabei sind, aber das kann man nicht immer gewährleisten.
Ich persönlich rolle gerne zuerst mit einem technisch sehr erfahrenen Partner, der meine Aktionen beurteilt und danach möglichst mit einem der Jungs (eigentlich nie Mädels da), der halbwegs meinem Gewicht entspricht, um mir das ein oder anderen Erfolgserlebnis abzuholen.

Noch ein Gedanke, der mir dazu einfällt: Bei uns war es nie ein großes Thema, ob sich das für mich komisch anfühlt oder nicht, deswegen hab ich auch nie versucht, zu "erspüren", ob es sich komisch anfühlen könnte. Vielleicht ist das ein bißchen wie mit Kindern, die hinfallen und erst weinen, wenn jemand erschrocken feststellt, dass sie sich bestimmt weh getan haben müssen... Aber das will ich nicht verallgemeinern...

Einen schönen Restmorgen
Happyb.

küken
15-09-2011, 08:35
Morgen zusammen,
Noch ein Gedanke, der mir dazu einfällt: Bei uns war es nie ein großes Thema, ob sich das für mich komisch anfühlt oder nicht, deswegen hab ich auch nie versucht, zu "erspüren", ob es sich komisch anfühlen könnte. Vielleicht ist das ein bißchen wie mit Kindern, die hinfallen und erst weinen, wenn jemand erschrocken feststellt, dass sie sich bestimmt weh getan haben müssen... Aber das will ich nicht verallgemeinern...


Find ich nen guten Punkt und trifft für mich dieses: "Mit den Karate-Jungs, die ich schon länger kenne und bisher nicht gerollt habe mag ich jetzt auch nicht unbedingt." -> persönliche Distanz schon gewählt und drüber nachgedacht -> will ich nicht unbedingt rollen. Geh ich in ne Gruppe, wo eh nur gerollt wird und ich obendrein auch niemanden kenne -> über Distanz nicht nachgedacht -> lasst uns rollen, denn dafür bin ich ja hier...

Icewing
15-09-2011, 08:39
Sonst muss man die "etablierte" Distanz halt schrittweise ändern.

Erst im Training Clinch im Stand üben, dann aus dem Clinch Takedowns...dann Folgetechniken und/oder Konter durchgehen - bis man irgendwann beim Techniktraining für den Boden landet...und dann kann man immer noch rollen, wenn Bedarf besteht.

Ich fand den Hinweis auf die passende Kleidung extrem wichtig, an den Punkt hatte ich bisher nicht so gedacht :o - danke!

Cassius666
15-09-2011, 15:59
Wen es eine sooo schlimm findet gegen Männer zu ringen, sollte sie villeicht TKD oder so machen und gut ist.

Ist denn von denen die gerne Bodenkampf machen jemand dabei, die es am Anfang ganz furchtbar fand?

Annatomy
15-09-2011, 20:23
Die Kleidung is sicher auch ein wichtiger Punkt für die Trainingspartner. Wir hatten mal zwei Mädels in HotPants und Spaghettiträgershirts zum Probetraining. Unserem Junjor (ich glaub, der war damals 14 oder 15) war das sehr unangenhem. Ich glaub, er hat letzten Endes das Sparring verweigert und musste auch nicht.

Ich hab übrigens auch lieber angezogene Trainingspartner. Weder bin ich bei den Mädels scharf drauf meine Nase zwischen den Brüsten zu haben, noch steh ich drauf mit dem Gesicht über einen verschwitzen und unbekleideten Männeroberkörper zu rutschen. Wenn mir dann untenliegend noch n Nibbel fast zwischen die Zähne geschoben wird, denk ich ernsthaft über einen Distanztap nach. Wenn die Jungs ihren Präsentationsdrang etwas zügeln, rollt es sich einfach relaxter.

--yawara--
16-09-2011, 10:26
@ Annatomy:

qft, lol und :halbyeaha


:D

Eskrima-Düsseldorf
16-09-2011, 14:33
Das kann sogar ganz ohne Grappling schon ein Problem sein.

Wir hatten mal das "Problem", das ein Schüler eine Schülerin, nicht auf der Brustplatte berühren wollte um sie zu schubsen. Er hatte die Befürchtung er könne sie versehentlich an der Brust berühren.

Sämtliche Versicherungen von mir, dass das sehr unwahrscheinlich wäre und auch die Versicherungen der Schülerin, dass es ihr - sollte es zu diesem Unfall kommen - nichts ausmachen würde, halfen nicht.

Nichts zu machen, für ihn war es nicht möglich diese Sequenz mit einer Frau zu üben...

Ich denke das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden.

Grüße
Christian

Lucy Horace
17-09-2011, 10:19
@ annatomy

GROOOOOOß!:klatsch::halbyeaha

Quickkick
18-09-2011, 19:37
Hab mich jetzt eine Weile aus dem Thread rausgehalten, obwohl ich ihn ja angefangen hatte. Nicht aus Desinteresse, sondern weil es einfach spannend war, weil sich auf einmal doch einige beteiligt haben und das Ganze zum "Selbstläufer" entwickelt hat. Ich hab immer schön fleißig mitgelesen und hab viele wertvolle Anregungen mitgenommen. Dankeschön bis hierher an Euch alle! Was jetzt aber selbstverständlich und bitteschön nicht heißen soll, dass mein Wissensdurst gestillt wäre bzw. keiner mehr was schreiben soll, sondern eher als ein "Danke, weiter so bitte, bitte" gedacht ist!
Ich hab aufgrund Eurer Anregungen mal en bißchen intensiver auf bestimmte Aspekte geachtet, wo ich mir aber definitiv nicht sicher bin, ist die Frage bzw. Anregung ob bzw. dass vorheriges StandUp-Clinch-Training das "Unwohl-Fühlen" am Boden verringert. Kann ich jetzt so nicht bestätigen...

thanatas
19-09-2011, 18:19
Mann gegen Frau was soll das bringen aus sportlicher sicht?

Garnix die Frau ist doch total unterlegen und der Mann total unterfordert.

Frau soll gegen Frau trainieren und wenn es Selbstverteidigungskurse sind dann ist das was anderes dann soll der Trainer bitteschön mit denen "rumkäbbeln" :D

tehjay
19-09-2011, 19:01
Was stimmt denn mit dir nicht? Setzen, sechs - entweder ist deine Einstellung zum Sport sehr fragwürdig oder du bist nur absolut unerfahren und unreif... ich vermute alles trifft zu.

Happybanshee
20-09-2011, 07:45
Die Kleidung is sicher auch ein wichtiger Punkt für die Trainingspartner. Wir hatten mal zwei Mädels in HotPants und Spaghettiträgershirts zum Probetraining. Unserem Junjor (ich glaub, der war damals 14 oder 15) war das sehr unangenhem. Ich glaub, er hat letzten Endes das Sparring verweigert und musste auch nicht.

Ich hab übrigens auch lieber angezogene Trainingspartner. Weder bin ich bei den Mädels scharf drauf meine Nase zwischen den Brüsten zu haben, noch steh ich drauf mit dem Gesicht über einen verschwitzen und unbekleideten Männeroberkörper zu rutschen. Wenn mir dann untenliegend noch n Nibbel fast zwischen die Zähne geschoben wird, denk ich ernsthaft über einen Distanztap nach. Wenn die Jungs ihren Präsentationsdrang etwas zügeln, rollt es sich einfach relaxter.

:D:D:D:D

@Quickkick: Das kann man vielleicht nicht verallgemeinern, vielleicht war das nur bei mir so. Ich spreche aber auch von einer längeren Entwicklung. Als Plan à la "wir clinchen jetzt erstmal drei Einheiten, damit Du Dich am Boden wohler fühlst" wird das nicht funktionieren, denke ich.

Grüße Happyb.:)

Icewing
20-09-2011, 07:50
Vielleicht auch erstmal ein paar Einheiten, wie man vom Boden wegkommt.

Also Escapes aus Mount/Guard (egal ob man oben oder unten ist), die nicht auf Positionsverbesserung oder Submissions aus sind, sondern wirklich auf wegkommen/lösen vom Bodenkampf.

Wenn man weiss, wie man da rauskommt, fällt es evtl. leichter sich auf "Spielchen" am Boden einzulassen (meine Erfahrung als Trainer, die zugegebener Massen beim Bodenkampf sehr begrenzt ist)

Cassius666
20-09-2011, 17:10
Mann gegen Frau was soll das bringen aus sportlicher sicht?

Garnix die Frau ist doch total unterlegen und der Mann total unterfordert.

Frau soll gegen Frau trainieren und wenn es Selbstverteidigungskurse sind dann ist das was anderes dann soll der Trainer bitteschön mit denen "rumkäbbeln" :D

Naja ich würde sagen, wenn ein Weißgurtträger seine Kraft Einsetzt um einen Sieg gegen eine Schwarzgurtträgerin zu erzwingen, stimmt mit ihm was nicht und die Frauen werden dann wohl das Training mit ihm meiden, wenn er nicht sogar von der Gruppe entfernt wird.

astrid
20-09-2011, 17:28
@ Cassius666: bitte fütter nicht den Troll.

@ thanatas: Lies Dir doch bitte nochmal die oben gepinnten Threads durch. Männer dürfen hier nur mitschreiben, solange sie sich respektvoll verhalten. Du hast hier gerade keinen besonders guten Einstand gemacht.

Sollte die Diskussion statt wie bisher weiterzugehn eine Wendung in die Mann is super - Frau kann eh nix Schiene machen, werdet Ihr sehr bald einige Postings in der Prügelecke wiederfinden.

astrid

Kraken
23-09-2011, 14:58
Als nächsten Schritt frage ich mich, ob es evtl. sinnvoll sein könnte, Anfänger_innen erst an die Nähe zu gewöhnen, indem sie erstmal nur im Stand ringen? Oder ists doch besser direkt mit minimaler Distanz anzufangen, wie es schon früher im Thread ausgelegt wurde, beim Wechsel der User_in vom Kickboxen zum Grappling?

Kann man die ersten Übungen auf die typischen Probleme bei Anfängerinnen auslegen? zB. erst die Mount/Guard mit Escapes üben, bevor man die Sidecontrole oder einen Kesa Gatame macht?

Ist es vielleicht sogar sinnvoll mit der Guard und einem Positionswechsel in die Mount zu Beginnen um zu zeigen, dass intuitiv schlechte Positionen eigentlich garnicht so schlecht sind?

Meiner Erfahrung nach ist ja eines der Hauptprobleme vieler Frauen die befürchtete Sexualisierung. Dies projizieren sie auf ihre Trainingspartner, und da fangen die Probleme an.

Wichtig ist es deshalb, unbeschwert an das Problem heranzugehen, und keinesfalls die Frau zögerlich anzufassen, da dies ihre Aufmerksamkeit unnötig stark auf den Akt der Berührung legt, was unweigerlich eine subjektive erotisierung oder sexualisierung zur Folge hat.

Die Frau fühlt ganz genau, wie sie behandlet und angefasst wird.

Dies führte mich durch Erfahrung zur Erkenntniss, dass es das Beste ist, erstmal den Frauen zu versichern, dass sie keinrlei Schäu vor der Berührung haben sollten, und ihnen niemand weh tut, bzw. sie nicht zu fürchten bräuchten, jemandem weh zu tun.

Hiebrei vermeide ich es sehr bewusst, ihre potentielle Angst anzusprechen "betatscht" zu werden, da dies eine negative Verstärkung hervorrufen würde, durch den obengenannten Effekt der gesteigerten Aufmerksamkeit.

Danach mache ich es ganz genau so wie mit kleineren, dünneren Männern, die ein bisschen Angst haben "unter die Räder zu kommen".

Ich fasse sie erstens genauso an, wie ich einen Mann anfasse, was ich als wichtig erachte.

Danach lasse ich sie bevorzugt mit fortgeschrittenen Schülern trainieen, die keinerlei Berührungsängst haben... diese Unbeschwertheit überträgt sich schnell auf die Damen.

Natürlich ist auch Training mit anderen Frauen eine gute Sache.


Als erste Positionen halte ich gerade die Guard und die Mount als äusserst ungeeignet!!!

Wenn man(n) eine Frau von ihren Berührungsängsten lösen möchte, ist es mehr als ungeschickt, sie erst mal aufzufordern, ihre Beine zu öffnen, oder sich auf jemanden draufzuhocken...... das sollte jedem klar sein.

Die sidemount und stehendes Ringen sind da als "Einstiegsdroge" viel geeigneter!

Wichtig auch, sofort einen kämpferischen Aspekt beizufügen, der sowohl von der Berührung ablenkt, als auch geistig fordert und andere Gedanken erzwingt.


Ist eine sehr vorsichtige Vorgehensweise..... aber gerade für empfindliche Frauen mmn sehr geeignet. Speziell wenn eine Frau das Grappling erlernen möchte, um sich gegen eventuelle Unholde wehren zu können und ihr (angeschlagenes?) Selbstbewusstsein zu stärken, vielleicht sogar negative Vorerfahrungen gemacht hat.

Diese Empfindungen sollte man imho deswegen keinesfalls provozieren, herovrrufen oder steigern.

Sondern sich geschickt drum herum winden, und ohne es gezielt anzusprechen (negative Verstärkung!!!!) der Frau vermitteln, dass sie hier als Quasi geschlechtsneutrale Person behandelt wird!

Einer Frau zu sagen "Ey, wir betatschen dich nicht!" ist in etwa so sinnvoll, wie einem Dunkelhäutigen Mitglied erstmal ins Gesicht zu klatschen: "Musst keine Angst haben... hier hat keiner was gegen Neger, und wir behandeln EUCH genauso wie die normalen Menschen" ;)

Einfach den ganzen sexualisierten Kontext im Nichts verschwinden lassen :)


Mann gegen Frau was soll das bringen aus sportlicher sicht?

Garnix die Frau ist doch total unterlegen und der Mann total unterfordert.

Frau soll gegen Frau trainieren und wenn es Selbstverteidigungskurse sind dann ist das was anderes dann soll der Trainer bitteschön mit denen "rumkäbbeln" :D

Wer Training mit Wettkampf verwechelt und was von "sportlicher Sicht" und "unterlegen" schwurbelt, der sollte sich mal überlegen, ob er wirklich die Fachkompetenz für solch eine Beurteilung mitbringt ;)

coug4r
24-09-2011, 00:36
Naja ich würde sagen, wenn ein Weißgurtträger seine Kraft Einsetzt um einen Sieg gegen eine Schwarzgurtträgerin zu erzwingen, stimmt mit ihm was nicht und die Frauen werden dann wohl das Training mit ihm meiden, wenn er nicht sogar von der Gruppe entfernt wird.

Sorry, das halte ich für ziemlichen Unsinn das zu pauschalisieren.
Warum soll ich beim Rollen ohne Kraft arbeiten wenn sie mir in dem Moment nützlich/erforderlich erscheint? Ich hau jetzt einfach mal das Stichwort Kimura raus wenn wir beim Thema Bodenkampf sind - wird von Marcelo Garcia nicht umsonst als "strong man move" bezeichnet.
Ist das jetzt ein "unerlaubter" Hebel wenn ich gegen körperlich unterlegenere sparre/rolle???

Oder übertragen wir das ins Standup: Wäre es unfair vom 1,95m Weißgurt seine Reichweite gegen die 1,55 Schwarzgurtträgerin einzusetzen? Selbst unbewusst wird er das tun.
Stimmt mit ihm dann etwas nicht? Ich denke nicht.

Und wenn ich an das SV-Szenario denke: Imho ist es ziemlich wichtig für Frauen, ab und zu mal mit brachialer Gewalt konfrontiert zu werden. Nicht jedes Training und bei jeder Übung, aber Kraft völlig aus dem Spiel zu lassen halte ich für den falschen Weg.

Nur um das ganze mal etwas zu differenzieren... ;)

@ Kraken: Gebe zwar kein Training, aber was du schreibst hört sich völlig vernünftig an :halbyeaha

honeybunny9
24-09-2011, 20:25
ich finde es auch wichtig dass frauen mit männern trainieren. grade wegen der sv... ich meine man wird ja eig nich von jmd angegriffen wo offentsichtlich gleiche vorraussetzungen gegeben sind sondern eher von jmd größeren, schwereren, der sich überlegen fühlt. auch was die technik anbelangt finde ich kann man das als frau gegen Mann da viel besser lernen, da man ja anders gar keine chance hat ^^

also ich mache karate aber wir machen trotzdem ab un an bodenkampf, nach dem motto : is zwar nich unser terrain aber kommt man in die situation sollte man trotzdem wissen was zu tun ist und sich helfen können.

ich betrachte das ganze auch rein praktisch und für mich ist das geschlecht des gegenüber egal sofern er oder sie ein/e guter partner/in ist ^^

und damit die männer sich auch mal austoben können wird bei uns auch immer mehrmals der partner gewechselt ^^

Cassius666
25-09-2011, 19:45
*edit*

Ich sag ja nicht, das du ohne Kraft arbeiten sollst. Aber wenn du versuchst Technik durch Kraft zu ersetzen, weils dir nur ums gewinnen geht, lernst du nix dazu und verletzt Sie womöglich noch. Außerdem sollte man sich auch anpassen können. Da sollte man sich nicht zu fein sein bei einer Gegnerin die schwächer ist, weil sie einfach weniger Masse hat einen Gang runterzuschalten und sich anzupassen, damit sie was vom Training hat oder damit man selber die Techniken trainieren kann, wenn man es mehr nötig hat als sie.

Verena23
28-09-2011, 17:41
Hallo
Ich trainiere TKD, muss aber die SV-Techniken aus dem Ju Jutsu für die Prüfungen lernen. So habe ich auch ein paar Stunden Ju Jutsu mitgemacht und festgestellt, das ist nicht mein Ding. Weniger die Berührungen aller Art, aber ich kann mir die komplexen Techniken nicht gut behalten, dafür müsste ich das regelmässig trainieren - und daran hindert mich, dass ich die SV körperlich wesentlich anstrengender empfinde als TKD, alleine schon das dauernde Aufstehen, Geworfen werden usw..ist unglaublich kraftraubend und m.E. liegt auch das Risiko einer Verletzung höher. Ich hab den Eindruck, dafür sind Männer besser körperlich, bzw. muskulär, ausgestattet, wobei ich jetzt den Frauen ihr Können nicht absprechen will!
Im Verein wären genügend Frauen zum Trainieren, also das war nicht das Problem. Die Atmossphäre ist auch locker.
Falls sich jemand wundert, warum ich mir die Techniken nicht gut behalten kann: ich trainiere zwischen 5-10 Stunden in der Woche Poomsae und Kampf und damit bin ich schon bedient:)
Und ich bin der Meinung, wenn man im Bodenkampf etc. gut sein will, dann muss man das wesentlich mehr trainieren als ich mit 1x alle zwei Wochen.
Viele Grüße, Verena

tehjay
28-09-2011, 17:56
und daran hindert mich, dass ich die SV körperlich wesentlich anstrengender empfinde als TKD, alleine schon das dauernde Aufstehen, Geworfen werden usw..ist unglaublich kraftraubend und m.E. liegt auch das Risiko einer Verletzung höher. Ich hab den Eindruck, dafür sind Männer besser körperlich, bzw. muskulär, ausgestattet, wobei ich jetzt den Frauen ihr Können nicht absprechen will!

Das hat überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun ...mal wieder. Das ist alles eine Sache der Anpassung und des Trainings.
Leute die aus nur dem Standup kommen empfinden werfen, geworfen werden, sparring am Boden meistens erstmal als die Hölle schlechthin. Es fordert dem Körper eninfach Dinge ab die ein reiner Standkämpfer bis dahin anders trainiert hat.

Verena23
29-09-2011, 11:23
Hallo

Aber es ist doch nicht zu bestreiten, dass Männer muskulär besser ausgestattet sind und Frauen sich das eher erarbeiten müssen, oder? Da vermute ich halt u.a. einen Grund, warum Frauen der Sport eher etwas abschreckt.
Dass Frauen mit viel Training ebenso erfolgreich den Sport betreiben können streite ich nicht ab, mir gings mehr um die Anfänger, und da vermute ich, haben die Männer einen Vorteil.
Viele Grüße, Verena

tehjay
29-09-2011, 12:20
Was zu bestreiten ist, ist dass es Männer bei denen alles so ist und Frauen gibt bei denen alles so ist. Aber das hatten wir schon 100 Mal.

Was du ansprichst würde dann ja auf alle Kampfportarten zutreffen und das macht dann schon weniger Sinn und ist hier in diesem Thread auch garnicht Thema.


Übrigens, das Thema Männer vs. Frauen wird hier im Forum nicht diskutiert und an dieser Stelle auch nicht ausgeweitet. Das ist ein Moderatoren-Hinweis.

Nino
29-09-2011, 12:33
Hallo

Aber es ist doch nicht zu bestreiten, dass Männer muskulär besser ausgestattet sind und Frauen sich das eher erarbeiten müssen, oder? Da vermute ich halt u.a. einen Grund, warum Frauen der Sport eher etwas abschreckt.
Dass Frauen mit viel Training ebenso erfolgreich den Sport betreiben können streite ich nicht ab, mir gings mehr um die Anfänger, und da vermute ich, haben die Männer einen Vorteil.
Viele Grüße, Verena

Edit: Tehjay, hast geschrieben wärend ich auch am schreiben war, hoffe mein Kommentar ist ok

Jein, die erste körperliche Hürde als Anfänger ist sowieso die Ausdauer und die macht kaum geschlechtsunterschiede, da kackt erfahrungsgemäß jeder ab ;)
Im technischen Teil spielt die Kraft und Masse auch kaum eine Rolle, das konnten Anfänger-Damen die halb so schwer waren wie ich auch an mir umsetzen.
Wenn die Gruppe nicht grad von anderen Anfängern wimmelt, ist man auch als Mann ein halbes Jahr bis Jahr im Sparring größtenteils damit beschäftigt sich in miesen Positionen zu befinden und das egal wie stark/schwach das Gegenüber ist ;)
Aber klar, wenn die Ausdauer dann sitzt hat man als stärkerer/schwererer gegenüber Leuten auf ansonstem gleichem Leven einen Vorteil.

Verena23
29-09-2011, 14:45
Hallo


Übrigens, das Thema Männer vs. Frauen wird hier im Forum nicht diskutiert und an dieser Stelle auch nicht ausgeweitet. Das ist ein Moderatoren-Hinweis.[/QUOTE]

Warum ist dann der thread überhaupt zugelassen, da gehts doch um Unterschiede?:confused:

Es ist die Beschreibung dessen, was ich gesehen und erlebt habe, nicht mehr und nicht weniger und bietet vlt einen Hinweis zu einem Teil der Erklärung.
Ich hatte noch nie den Eindruck, dass Anfänger beim TKD körperlich so belastet waren wie beim Ju Jutsu.
Und nein, ich hab nicht gesagt, dass es bei Männern immer so ist und bei Frauen immer so - es liegt natürlich viel an dem, was der/die Einzelne schon mitbringt. Aber die körperlichen Voraussetzungen sind eben rein biologisch eben schon grundlegend anders und ich glaube, das spielt beim grappling etc. eben doch eine Rolle.

Viele Grüße, Verena

wi lee
29-09-2011, 14:58
Hi,

sorry bin kein Trainer, aber
auch als Mann kann man enge Berührungen als shclimm empfinden, kann aus verschiedenen traumata herrühren, bei mir war es ein schwerer Motorradunfall und die darauffolgende Genesungszeit im Krankenhaus - näheres erspar ich mir., nach einiger zeit Bodenkampftraining hat das stark nachgelassen sodass ich das "rollen" fast als Therapeutisch empfinde. WIe das kam? ich wurde sanft und nach meinem Tempo an das ganze herangeführt.

Hoffe das passt zum Thema udn kabnn helfen

gruß Willi

tehjay
29-09-2011, 15:52
Warum ist dann der thread überhaupt zugelassen, da gehts doch um Unterschiede?:confused:

Nein, darum geht es hier nicht. Ja, es ist eine Tatsache, dass es mehr grapplende Männer als Frauen gibt; Ja, es ist eine Tatsache, dass es überhaupt mehr Kampfsport betreibende Männer als Frauen gibt. Es geht hier nicht darum die Hintergründe - die man auch kulturhistorisch, soziologisch etc betrachten müsste zu erörtern sondern die Frage des TEs war - was kann man tun um Frauen den Einstieg zu erleichtern?

Was hier nie nie nie nie nie diskutiert wird ist ob Frauen überhaupt oder weniger oder was auch immer geeignet sind für welchen Kampfsport auch immer! Das hier ist das Frauen Kampfkunst Forum, da steht das einfach außer Frage! Zumal es nicht diese Kategorie "Frauen" gibt! Wenn wir von "Frauen" reden ist das doch eh nur ein Bild das jeder von uns hat, durch unsere Gesellschaft und unser Umfeld und Ideen bestimmt ist und weiter von der Realität entfernt garnicht sein könnte! Aus diesem Grund gibt es diese Diskussion hier nicht.


Es ist die Beschreibung dessen, was ich gesehen und erlebt habe, nicht mehr und nicht weniger und bietet vlt einen Hinweis zu einem Teil der Erklärung.
Ich hatte noch nie den Eindruck, dass Anfänger beim TKD körperlich so belastet waren wie beim Ju Jutsu.

Dann kannst du nicht von "Männern und Frauen" reden sondern eben nur von dir, du verstehst?

sam*
29-09-2011, 16:01
Geschlecht entsteht nicht zwischen den Beinen sondern zwischen den Ohren.

Hab leider vergessen wo ich es her habe, aber es ist einfach so treffend.

tehjay
29-09-2011, 16:21
Geschlecht entsteht nicht zwischen den Beinen sondern zwischen den Ohren.

Hab leider vergessen wo ich es her habe, aber es ist einfach so treffend.

:yeaha:

So und nu nach unserer kleinen Aufklärungs-Exkursion wieder OnTopic weiter :)

Cassius666
29-09-2011, 16:28
*edit*

sota
29-09-2011, 17:29
Zitatauszug:
....Was zu bestreiten ist, ist dass es Männer bei denen alles so ist und Frauen gibt bei denen alles so ist. Aber das hatten wir schon 100 Mal.

Wo sehen hier eigentlich einige User das Problem? Treffend beschrieben, jeder für sich, ganz individuell.

Zitatauszug:
.... dass es überhaupt mehr Kampfsport betreibende Männer als Frauen gibt...

...und wohl mehr Frauen in rhythmischer Sportgymnastik :cool:

Zitatauszug:
....was kann man tun um Frauen den Einstieg zu erleichtern?....

Muss man das? Wenn sich jemand für eine Sportart entscheidet, dann doch wohl ganz bewusst.... um mal beim Klischee zu bleiben: wird ein Balletttänzer auch ganz behutsam an die "Materie" herangeführt?.... Hab ich noch nie von gehört! ;)
...warum immer die Herumtänzelei um das Geschlecht? :rolleyes:

Abschließend noch eine Frage:
Wenn ein männlicher User äußert: Männer sind für xy besser oder muskulöser ist es gleich frauenfeindlich... :p
Wenn ein weibl. User dieses äußert ist es.... falsch? :ups:

.... mMn geht es des öfteren haarscharf an der Realität vorbei.... schade eigentlich, bei soviel Diskussionsbedarf :)


In diesem Sinne
Mit sportlichen Grüßen
Tanja :winke:

tehjay
29-09-2011, 18:06
Muss man das? Wenn sich jemand für eine Sportart entscheidet, dann doch wohl ganz bewusst.... um mal beim Klischee zu bleiben: wird ein Balletttänzer auch ganz behutsam an die "Materie" herangeführt?.... Hab ich noch nie von gehört!

Dann empfehliche ich exemplarisch mal die Story von Billy Elliot, ein Junge der Ballett als seine Leidenschaft entdeckt und den das sowohl in innere Konflikte stürzt als auch mit der ignoranten Erwartungshaltung seines Umfelds kollidiert.

Selbst Kyra Gracie! und ich empfehle die Kurzdoku auf YouTube an dieser Stelle sehr, war als Kind gehemmt mit dem BJJ anzufangen obwohl sie es furchtbar gerne getan hätte. Erst als ihre Mutter im BJJ durchstartete fand sie den Mut sich einer Männerdomäne zu nähern!

Hier ist die Kurzdoku:

2gWVKReLOrc

Joao Crus, BJJ Blackbelt kommentierte das Video - und ich fand dass das den Nagel absolut auf den Kopf trifft:


"The way she talks about her mother and the women and girls in her family reinforces the importance of female role models and support networks (like open mats!) for women in jiu jitsu"

Für mich persönlich hätte der Einstieg ins Grappling auch "glatter" laufen können! Für meine langjährige Trainingspartnerin war es sogar noch schlimmer. Zuweilen ein regelrechter Kampf den nur die Hoffnung dass wir in ein paar Jahren da durch sein würden gerechtfertigt hat. All das hätte durch sensiblere - damit meine ich der Problematik bewusste - Trainingspartner und Trainer, bessere Aufklärung einfacher laufen können! Glücklicherweise haben wir dann ja noch kennenlernen können, dass es auch anders geht! z.B. mit einem Coach, der u.A. nie müde wird klarzustellen, dass es bei ihm auf der Matte kein Geschlecht gibt. (von wegen Angst mancher Frauen oder auch Männer vor Sexualisierung des Sports etc.)

Ich verstehe Frauen und auch Männer, die nicht den Nerv haben sich durch sowas durchzukämpfen wenn sie ein Hobby betreiben wollen! Die keine Lust haben die Vorreiterin zu sein in einem Gym in dem keine einzige Frau ist - kann ja auch etwas über das Gym aussagen!

sota
29-09-2011, 18:12
Billy Eliot, ich kenne den Film. ... er war der einzige Junge,....konnte mittrainieren, aber ebenso wie alle anderen Kinder -in diesem Falle nur Mädchen- , da gab es auch keine Extrawurst, Tanzen ist Tanzen... egal welches Geschlecht.
....ersetzen wir "Tanzen" durch Sport,... oder "Kampfsport" ....

..sicher spielt das soz. Umfeld immer eine Rolle, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.... das Argument, ob weniger oder mehr Frauen im Verein/Schule trainieren lasse ich nicht gelten.... aber ich kann nur für mich sprechen... :)

tehjay
29-09-2011, 18:32
Richtig, du kannst nur für dich sprechen.
Für meine Erfahrung und viele Damen, die ich in den letzten 12 Monaten mobilisieren konnte an einem Strang zu ziehen spielte das eine große Rolle nicht zu letzt auf Grund von mangelnden Trainingspartnern angemessenen Gewichts wenn man nur männliche Trainingspartner hat.

lucyinthesky
29-09-2011, 18:38
Es gibt im Ballett auch eine Richtung, die vom Ausgangspunkt her dem Bodenkampf ähnelt, Contact Improvisation. Mann und Frau rollen, heben und werfen (hat auch einen Ursprung in der Kampfkunst, wenn ich mich nicht irre). Kontaktmeidendere Einzeltänzer mögen es nicht so, andere gerne, unabhängig vom Geschlecht. Es geht dabei aber nicht um Kampf und das ist der entscheidende Unterschied, denke ich.

RAMON DEKKERS
29-09-2011, 19:12
Selbst Kyra Gracie! und ich empfehle die Kurzdoku auf YouTube an dieser Stelle sehr, war als Kind gehemmt mit dem BJJ anzufangen obwohl sie es furchtbar gerne getan hätte. Erst als ihre Mutter im BJJ durchstartete fand sie den Mut sich einer Männerdomäne zu nähern!



Nicht nur das. Wie man in der Doku auch hört kommen viele Väter und Mütter zu Kyra und sagen, dass ihre Töchter voll auf BJJ stehen, sich Kyra zum Vorbild genommen haben und unbedingt Blackbelt werden wollen. Ohne eine solche Person wie Kyra wäre das sicherlich nicht so ...

Polarlicht
29-09-2011, 19:37
Zitatauszug:

Muss man das? Wenn sich jemand für eine Sportart entscheidet, dann doch wohl ganz bewusst.... um mal beim Klischee zu bleiben: wird ein Balletttänzer auch ganz behutsam an die "Materie" herangeführt?.... Hab ich noch nie von gehört! ;)
...warum immer die Herumtänzelei um das Geschlecht? :rolleyes:


So wie ich das sehe ist es keine Extrawurst für Frauen. Es wird einfach Rücksicht auf Anfänger, die Probleme mit dem Grapplen haben, genommen. Erst einmal egal, ob Männlein oder Weiblein.

Wenn sich im Training zeigt, dass viele Anfänger Probleme mit Position A haben, - sei es dass sie die als anstößig empfinden oder sonst was - ist es doch nur Rücksichtnahme, erst einmal mit etwas anderem anzufangen. Das hat für mich nichts damit zu tun, das für Frauen ein Extrabimborium gemacht wird.

Gruß
Nordlicht

sota
29-09-2011, 19:56
Richtig, du kannst nur für dich sprechen.
Für meine Erfahrung und viele Damen, die ich in den letzten 12 Monaten mobilisieren konnte an einem Strang zu ziehen spielte das eine große Rolle nicht zu letzt auf Grund von mangelnden Trainingspartnern angemessenen Gewichts wenn man nur männliche Trainingspartner hat.

Richtig, weil jeder nur für sich sprechen kann ;). .... in Deinem Fall heißt das konkret: Die Frauen klein und leicht und die Männer groß und schwer? (habe ich das richtig verstanden?)


So wie ich das sehe ist es keine Extrawurst für Frauen. Es wird einfach Rücksicht auf Anfänger, die Probleme mit dem Grapplen haben, genommen. Erst einmal egal, ob Männlein oder Weiblein.

Wenn sich im Training zeigt, dass viele Anfänger Probleme mit Position A haben, - sei es dass sie die als anstößig empfinden oder sonst was - ist es doch nur Rücksichtnahme, erst einmal mit etwas anderem anzufangen. Das hat für mich nichts damit zu tun, das für Frauen ein Extrabimborium gemacht wird.

Gruß
Nordlicht

Hier ist die Diskussion aber geschlechtsspezifisch.
Das auf Anfänger "Rücksicht" genommen wird, sollte überall selbstverständlich sein..... sehe ich ganz genau so.

tehjay
29-09-2011, 20:38
Nein, es heißt, dass ich es tragisch finde wenn von 10 Frauen 3 Frauen am Rande der Verzweiflung sind und überlegen den Sport hinzuwerfen weil sie auf Grund ihres geringen Gewichts keine Trainingspartner/innen haben! Warum sollte ich diese drei Frauen nicht gezielt fördern und mich hinstellen und sagen habt euch nicht so für die anderen klappts doch auch? Wenn ich Maßnahmen ergreifen kann ihnen das Training angenehmer zu machen / ihnen den Einstieg zu erleichtern bis sie zB technisch versiert genug sind um übermütige 80kg Anfänger in den Griff zu kriegen - warum sollte ich das dann nicht tun?

In meinem Verein gibt es einige Frauen die prinzipiell mit jedem Mann trainieren und damit überhaupt keine Probleme haben auch weil sie ihnen körperlich oder technisch gewachsener sind als andere Frauen wie beispielsweise absolute Anfängerinnen. Ich habe nicht gesagt, dass ich ausschließlich die Erfahrung gemacht habe auf die du mich jetzt festnageln willst. Aber es reicht mir die Erfahrung / Beobachtung gemacht zu haben um Handlungsbedarf zu sehen!

sota
29-09-2011, 20:43
Liebe Tehjay... ich will (Dich und auch niemand anderen) weder festnageln noch (selber) zersägt werden.... das mal ganz am Rande... ;)

....und wenn ich Deinen letzten Beitrag lese, überlege ich, ob wir nicht (fast) das Gleiche meinen, nur ein wenig aneinander vorbeireden

:)

tehjay
29-09-2011, 20:50
Es geht doch hier in dem Thread eigentlich nur um die Sorge/ Frage eines männlichen Trainers wie man für etwaige Probleme sensibiliseren kann oder ihnen zuvorkommen kann, die Frauen (oder vllt auch sehr leichten Männern) das Bodenkampftraining madig machen/ erschweren könnten... welche Probleme bestehen könnten an die Trainer vielleicht so garnicht denken... in diesem Sinn gab es hier ja auch schon viele nützliche und erleuchtende Beiträge/ Erfahrungen.

Cassius666
29-09-2011, 22:19
Ich denke nicht das man sagen kann, das Frauen Bodenkampf nicht gerne trainieren. Judo hat ja doch einen hohen Frauenanteil und war lange die beliebteste Kampfsportart in Österreich und Deutschland. Ich würde sagen, Leute die sich für eine Kampfsportart eintragen, die den Schwerpunkt auf Standup Techniken legt sind weniger erpicht auf Bodenkampf. Das hört sich ja so an als hätten einige Teilnehmer nicht damit gerechnet, dass das auch auf sie zukommt.

Das beste was man machen kann, schon einmal vorwarnen am nächsten Tag nicht zu bequem zu kommen und die Bodenkampftechniken auf die kältere Monate zu verlegen. Wenn da Fobien abgebaut werden müssen, ich glaube das würde den Rahmen des Trainings sprengen.

Lucy Horace
30-09-2011, 08:22
@sam
letzte woche tatort. :D

sam*
01-10-2011, 14:06
@sam
letzte woche tatort. :D
Danke!!! Wußte ich doch, dass es irgendwie ein Kontext war, wo ich es gar nicht hingeordnet hätte. So schön verdichtet und auf den Punkt gebracht habe ich es aber auch selten ghört oder gelesen und bin jetzt froh, korrekt zitieren zu können.

John Preston
01-10-2011, 14:45
*edit*: Ausgangspost

Mmmhh also ich hab die Erfahrung so noch nicht gemacht, bei mir sieht es nämlich ganz anders aus :)

Bei uns machen die Frauen alle durchweg gerne Bodenkampf mit und da ist es egal ob mit männlichen oder weiblichen Trainingspartnern.

Aber so wirklich Tipps dazu kann ich auch nicht geben. Ich habe einfach irgendwann damit angefangen, mit einfachen Bodenübungen, damit sich alle an den Boden gewöhnen und ihn nicht als Fremd empfinden.
Alles andere kam dann von alleine :)

marasmusmeisterin
01-10-2011, 21:49
Ich möche hier noch einen Punkt anfügen.
Einüben von Körperkontakt, ob mit Männern oder Frauen, funktioniert auch sehr gut über Partnerübungen beim Aufwärmen (z.B. Dehnung) und überhaupt durch einen enstsptechenden sozialen Umgang miteinander. Also auch bei anderen Übungen immer wieder die Partner wechseln lassen, aufpassen, daß auch mal Anfänger/innen und Fortgeschrittene miteinander trainieren, und dabei auf gegenseitige Schonung achten. Imemer wieder, und FÜR ALLE, darauf hinweisen, wie wichtig der respektvolle Umgang miteinander ist. So wird die Angst vor evtl. Verletzungen oder unangenehmen Situationen am ehesten genommen.

Es hilft meines Erachtens nicht, speziell auf Frauen abgestellte "theoretische", also sprachlich vermittelte Hilfestellungen zu geben. Hier geht es um ein Thema, das direkt IM Körper ansetzt, und da muß auch die Bewältigung ansetzen.

Irongriffon
02-10-2011, 08:26
also ich sehe beim training nie das geschlecht, ich sehe nur den momentanen trainingsstand und die physische verfassung. genau wie kraken schon sehr richtig anmerkte, werden die "probleme" nur verstärkt oder überhaupt erst geschaffen, wenn man denkt sie verstärkt thematisieren zu müssen; das ist ähnlich wie die geschichte vom tausenfüßler, der auf einmal nicht mehr laufen kann, weil er gefragt wurde, wie er es hinbekommt mit so vielen füßen auf einmal überhaupt richtig laufen zu können :D

ein "frauengerechtes" heranführen an das thema grappling gibt es nicht bei mir, weil ich das als diskriminierend erachte; entweder man lernt es, oder lässt es eben sein. meines wissens gibt es schließlich auch keinen "männergerechten" unterricht in der erzieher- oder kranken-/-altenpflegerausbildung.

shenmen2
02-10-2011, 17:45
also ich sehe beim training nie das geschlecht, ich sehe nur den momentanen trainingsstand und die physische verfassung. Genau wie kraken schon sehr richtig anmerkte, werden die "probleme" nur verstärkt oder überhaupt erst geschaffen, wenn man denkt sie verstärkt thematisieren zu müssen

+1

Siewi
16-11-2011, 17:05
Also, ich denke, dass hat auch mit dem Alter der Frauen zu tun.
Wir sind bei uns zwei Frauen über dreizig, die beide viel Spass beim Bodenkampf haben. Im Gegensatz dazu haben wir so einige Mädchen zwischen 16 und Anfang 20, die bis auf wenige Ausnahmen wenig Motivation zeigen, sogar bis zu deutlichen Weigerungen! Ich denke, dass es sehr mit den körperlichen Veränderungen der späten Pupertät zu tun hat, nicht nur, dass es die Intimsphäre stark verletzt, wenn jemand da auf einem drauf liegt, im Brustbereich kann das auch einfach unangenehm bis schmerzhaft sein. Und klar, wenn dann noch Sprüche (bei Lehrgängen schon öfter mal gehört) "Bodenkampf ist wie guter Sex,..." kommen, steigert das nicht gerade den lockeren Einstieg bei jungen Mädels in diesen Bereich der Kampftechniken.
Ab einem gewissen Alter, kennt Frau ihren Körper, da verändert sich nicht mehr viel und man hat schon ganz andere Nähe zugelassen. Da kann man das eine gut vom anderen unterscheiden (und nicht nur im Kopf), es gibt keine Wachstumsschmerzen mehr und dem Spass am Boden steht nichts mehr im Wege!

Als Trainingstipps: da du scheinbar keine Frau da hast, die Erfahrung und oder Spass im Bodenkampf hat, würde ich mit einfachen Vertrauensspielen beginnen(, die das Ziel haben, körperliche Nähe zuzulassen und seinen Körper dem Partner anzuvertrauen).
Ansonsten würde ich dir wirklich raten, junge Mädchen am Anfang mit etwas älteren trainieren zu lassen und evtl am Anfang auch mit festen Partnern.
Dannn gibt es auch lustige Spiele direkt für den Bodenkampf ohne direkte Nähe, wie z.B. Medizinball unter seinem Körper "verstecken" und festhalten und der Partner muss diesen ergattern. Macht auch uns Erwachsenen Spass! Und