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Vollständige Version anzeigen : Die Peitschenhand



IMA-Fan
09-09-2011, 17:24
Und dann "Schläge" unterrichten mit eingeklappter Peitschenhand die die Hand brechen.

Ward off strike - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=ajhkfNRKFjY)

Stages Tai Ji Quan & Qi Gong dirigés par Thierry Alibert - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Q5vCGO3XWJ0) 1:59/ 2:02

Wu style tui shou - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=VGPhWI7g5_0&feature=related)

Ward Off scheint also durchaus auch offensiv zu funktionieren...

Grüße Ima-Fan

Klaus
09-09-2011, 17:40
Ich meinte so mit dieser Haltung nach vorne schlagen und als "Schlag mit 'bad qi'" bezeichnen (alles schon gesehen, ITCCA glaube ich):
http://www.gilmanstudio.com/courses/images/hook.jpg
Dass das eigentlich die hintere Hand ist, stört dann nur die Argumentation ...

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/19/Yang-single.jpg/220px-Yang-single.jpg

IMA-Fan
09-09-2011, 18:00
Ich meinte so mit dieser Haltung nach vorne schlagen und als "Schlag mit 'bad qi'" bezeichnen (alles schon gesehen, ITCCA glaube ich):


Ok, das ist in der Tat köstlich :D

Grüße Ima-Fan

Kamenraida
10-09-2011, 12:06
Ich meinte so mit dieser Haltung nach vorne schlagen und als "Schlag mit 'bad qi'" bezeichnen (alles schon gesehen, ITCCA glaube ich):

Dass das eigentlich die hintere Hand ist, stört dann nur die Argumentation ...


Pardon, Klaus, aber die Peitschenhand ist keineswegs zwingend die hintere Hand. Die Anwendungen sind ausgesprochen vielfältig, unter anderem Aufwärtsschläge aus kurzer Distanz, Greif- und Hebeltechniken, Befreiungstechniken, pipapo. Zugegeben, ob man damit wirklich Schläge in die Härte (Knochen, Kiefer, etc.) des anderen setzen sollte, bezweifele ich auch.

Klaus
10-09-2011, 13:15
Allein die Tatsache dass Leute meinen, man könnte so fest gegen irgendwas schlagen, ist bezeichnend. Wenn ich Kraft übertragen will, nehme ich die Struktur die dafür am besten geeignet ist. Und trainiere nicht eine völlig ungeeignete solange, bis ich doch mit den 20% die das aushält noch was erreichen kann. Hauptsache, ich mache irgendwas mit einer Haltung aus irgendeiner Form. Jeder normale Mensch bricht sich die Handwurzel oder holt sich eine schwere Gelenkstauchung. Aber wenn man irgendwie "Qi" ins Spiel bringt und ein Schwarzweisswackelbild von einem Schergen hat wo man die Haltung sieht, dann geht auf einmal alles. Wer auch nur ein bischen Körpergefühl mitbringt merkt, dass bei der Haltung die Kraftrichtung eine völlig andere als nach vorne ist. Aber vermutlich erwarte ich einfach zuviel.

scarabe
10-09-2011, 17:31
die eingeklappte Peitschenhand kommt in den meisten Anwendungen aus dem Qinna, bzw stellt die Befreiung aus einem Handhebel dar (soeben in China schmerzhaft wiederholt).
Die Idee, mit dieser Hand zu schlagen, ist relativ obstrus, obwohl es durchaus auch Stöße mit dem Handgelenk bei umgeklappter Hand gibt. In diesem Punkt muß ich zugeben, daß es mir bis heute nicht gelingt, diese Stöße auszuführen, ohne hinterher wenigstens leichte Schmerzen im Gelenk zu haben...
Eine andere Art ist das Stechen mit den angespitzten Fingern, am logischsten ist diese Fingerhaltung jedoch, um die gegnerische Hand durch Spiralbewegung und Leere abgleiten zu lassen.

kanken
10-09-2011, 17:59
Im Karate dient sie zum greifen und destabilisieren, allerdings darf man sie nie aus der Ganzkörperbewegung losgelöst betrachten. Kraft entwickelt sie nur aus dem ganzen Körper (wie sonst natürlich auch immer).
Es gibt einige gute Möglichkeiten mit ihr Würfe einzuleiten oder empfindliche Stellen zu greifen.
Eine interessante Anekdote am Rande: Im "old-school-judo" habe ich diese Art des Greifens wiedergetroffen...

Grüße

Kanken (der hier in diesem Forum ja eigentlich nichts verloren hat, aber trotzdem seinen Senf dazugeben wollte :o )

califax
10-09-2011, 22:41
Im BBT gibt es einen peitschenden Aufwärtsschlag mit dieser Hand in der Gyokko Ryu Chi no Kata. Erinnert stark an chinesische Formen.

rudongshe
11-09-2011, 04:59
Jeder normale Mensch bricht sich die Handwurzel oder holt sich eine schwere Gelenkstauchung.

Die Yangs haben/hatten sets zum trainieren des Bereiches rund umsHandgelenk (Kung Fu Point of the hand).

scarabe
11-09-2011, 07:25
MAn beachte die Fingerhaltung. Fingerspitzen zusammen ist entweder leer/abgleiten lassen, oder stechen oder etwas halten/ziehen

rudongshe
11-09-2011, 08:32
Ip Tai Tak bezeichnete (und andere vermutlich auch) den oberen Teil als Ochshuf das untere war (besonderer Name vergessen oder nicht gehört) zum Greifen und Stechen/Hacken/Haken.

Jochen Wolfgramm
11-09-2011, 10:03
Ich verstehe hier gerade nicht so recht, was hier passiert?
Die Hand ist doch nichts besonderes und in so ziemlich jedem KK Stil zu finden. Oft einfach "Gou Shou" genannt. Natürlich sind zig Anwendungen möglich, aber eine auf keinen Fall und wer das nicht einsehen will, hat die Anwendung wohl noch nie wirklich versucht: damit Schlagen.

Es gibt ähnlich abstruse Ideen aus dem Tang Lang, wo Leute meinen mit der Gou Shou auch schlagen zu können. Bullsh i t. Es ist dann ein Drücken oder anheben oder was auch immer, aber NIE (aus den von Klaus genannten Gründen) ein Schlagen. Und wenn noch hunderte von Martial Arts Filmen was anderes zeigen ...

T. Stoeppler
11-09-2011, 10:11
Als Greifmechanik vielleicht in etwa so, wie hier von Kono Yoshinori bei 0:45 demonstriert...

Yoshinori Kono - Herblay / France - 10.05.2009 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=9ofH_VVwp_A)

Gruss, Thomas

opendoor
11-09-2011, 15:13
Ich meinte so mit dieser Haltung nach vorne...
http://www.gilmanstudio.com/courses/images/hook.jpg


..the hooked palm or horse foot (also known as turtle head) can be used to attack the soft underneath parts of the body which have a boned structure, i.e. under the arm or just below the pectoral area. There are very important points around these areas which, when struck are quite painful. If you were to strike with the knuckles of this palm straight out, you would surely hurt your wrist, so we attack in a downward glancing blow so that the force is evenly distributed over the wrist....
aus Erle Montaigue´s A Compilation of Styles Book (http://www.taijiworld.com/taiji-qigong/Free_To_Download/Books/Erle's%20Compilation%20Book.pdf) p. 35


od

T. Stoeppler
11-09-2011, 15:38
In Kenichi Sawai´s Buch über Taikiken wird der "Pferdehuf" (nicht ganz das gleiche, eher eine etwas abgewinkelte Faust) als abwärtsgerichteter Schlag auf die Herzgegend verwendet.

Gruss, Thomas

rudongshe
12-09-2011, 11:41
Wie auch immer, ich habs nur bislang als Methode genutzt, um im Freikampf Arme zu fischen und das Zentrum zu öffnen.

Ma Shao-De
15-09-2011, 18:55
Die Hand ist doch nichts besonderes und in so ziemlich jedem KK Stil zu finden. Oft einfach "Gou Shou" genannt. Natürlich sind zig Anwendungen möglich, aber eine auf keinen Fall und wer das nicht einsehen will, hat die Anwendung wohl noch nie wirklich versucht: damit Schlagen.

Es gibt ähnlich abstruse Ideen aus dem Tang Lang, wo Leute meinen mit der Gou Shou auch schlagen zu können. Bullsh i t. Es ist dann ein Drücken oder anheben oder was auch immer,

Genau so. Selbst bei uns im 永春拳 Yong Chun gibt es diese "Hand" Sie wird in der Regel als Angriff nach oben ausgeführt.

Glaube auch diese "Hand" bei einigen anderen Fujian Stilen gesehen zu haben..

Shixiong
19-09-2011, 00:41
Zumindest im 5 Tiere SQ wird dies oft einfach als Haken bezeichete Hand bei der die Finger sich in der MITTE schliessen mit der Erde assoziiert (so wie die Faust mit der Sonne).
Schlagen, eher Stech-schlagen tut man in der Tat damit, mit den fingerspitzen, die machen tatsächlich einen runden "downwards forward blow".
Das oben gezeigte Foto zeigt die voll ausgeführte Situation.
Man benutzt das an "offenen" Stellen (bei geöffneter Stellung) gerne, Rippen und darum um mit den Fingern als Haken (Bündel) zuerst in den Körper und dann unter die Rippen richtung Herz zu stossen.
Man kann sich einfach vorstellen als würde man mit dem Zeigefinger tippen, nur mit gebündelten Finger (und dahinter gebündelter Körperstruktur).
Und da fängt auch schon die Legende an, dass man durch die Fingerspitzen so ganz willentlich und willkürlich Qi verbreiten könnte...

Mit den Knockles (Knöcheln) wird bei so einer Handhaltung nicht geschlagen mW nach.

Was ich mir denken könnte, wäre ein nicht vollendeter Faust (!) stoss, bei dem sich die Faust erst im letzten Moment schliessen sollte, aber davor zufällig die Knöchel einen Widerstand getroffen und überwindet haben und alleine durch die richtige Struktur dahinter alles heile geblieben ist.

Das mag aussehen wie ne Peitsche mit Haken vorne statt Faust aus einer Schwinge heraus, die eben getroffen hat, bevor (!) sich die Hand ganz zur Faust geschlossen hat. Mag sein, dass die Knöchel dann durch die richtige Struktur dahinter richtig Kraft erzeugen bei entsprechender Beschleunigung und der geringen Oberfläche, aber im Grunde will die Hand imernoch in ungebrochener Bewegung zu einer Faust werden oder einer Handfläche werden, und daher die "reine Kraftübertragung".

Man schlägt also eigentlich durch den Punkt hindurch, ohne es zu merken, ausprobieren würde ich es dennoch nicht.

Diese resultierende Handhaltung im Moment der Collision sieht ganz ähnlich aus wie die Haken Hand, aber die Hakenhand schliesst mit dem Daumen (und Finger gehen Richtung auf einen Punkt nach unten vorne), während bei einer Handfläche oder Faust der Daumen die Finger öffnet.

Wenn der Daumen nur leicht gegen die anderen Finger drückt, ist bei Strecken (Öffnen des Flügels) des Armes äusserst wenig Kraft (Beschleunigung) erzeugbar. Nur nach unten-innen kann damit quasi gehakt werden.

mMn ist das einem mal aus Versehen passiert, einer hats gesehen und es sah so cool aus, das es der Trend wurde (wenns denn mal klappt)...