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Vollständige Version anzeigen : Judo - Problem mit dem Werfen (als Tori) allgemein



Kilban
13-09-2011, 18:55
Hallo miteinander,

Wie der Titel schon verrät, ich habe das Problem, dass ich beim Judo nicht sehr gut werfen kann bzw. fast garnicht, außer ich wende viel Kraft auf.
Bsp.: Mache ich im Randori einen Wurfansatz, merke ich schon beim reingehen, das sich mein Partner vorbereitet um zu kontern, öfters lasse ich den Wurf dann bleiben, aber wenn ich dann durchziehe (natürlich nur um den Argumenten zuvor zu kommen "du probierst es ja gar nicht!" :D) schaffe ich es halt nur mit sehr hohem Kraftaufwand oder garnicht und werde geblockt.
Dies führt halt dazu, dass ich immer passiver werde und nur noch auf Möglichkeiten zum kontern warte.

1.Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Soll ich mehr Eingänge üben, sollte ich bestimmte Cambo's ausprobieren bzw. bestimmte Würfe?

2. Kennt das jemand von euch?

3. (nicht zum Thema) Kann ich den Trip-Takedown auch im Judo anwenden?
(man braucht ja engen Körperkontakt, denn es im Standkampf nicht so häufig gibt)

Hoffe auf viele gute Antworten, oder zumindest eine richtig gute.
Danke im Voraus, Kilban

Teashi
13-09-2011, 19:06
mit dem trainer reden.

jonsnow
13-09-2011, 19:43
Lernen entspannt zu kämpfen, körperlich und geistig. Durch richtige Uchi-komi-Übungen lernt man das.

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Asterixxx
14-09-2011, 19:18
Nun, ich keine deinen Rang nicht ... genausowenig eure Trainingsbedingungen. Aber im Normalfall sollte... :
(Abgewandelter Text aus dem Buch "Bujinkan Budo Densho - Gyokko ryu Taijutsu no kata" von Carsten Kühn.)

Phase 1:
Der Schüler lernt die einzelnen Wurftechniken in der Grundform. Anschließend in einem kompletten Bewegungsablauf. Langsam und Schritt für Schritt.

Phase 2:
Um dem Schüler ein besseres Verständnis für das Prinzip der Wurftechnik oder für eine bestimmte Bewegung zu vermitteln, werden nun diverse Variationen geübt. Hierbei greifen Lehrer gerne in die große Schatzkiste ihrer Erfahrungen. ( Den Wurf anstatt im Stand, aus knienden Positionen heraus üben, in der Vorwärts-/ Rückwärtsbewegung, aus einer Drehung heraus usw. )

Phase 3:
Das reine Erlernen der Grundtechnik ist nun abgeschlossen. Um sie technisch zu verfeinern, können jetzt auch entsprechende Konter und Gegentechniken geübt werden. Das heißt, dass jetzt der Angreifer alle Gegenangriffe des Verteidigers wiederum kontert.
Hier wird zum Einen der Zeitpunkt unterschieden, wann die Gegentechnik einsetzt. Zum Beispiel …
- … überhaupt keine Möglichkeit zum Angriff bieten.
- … im Ansatz der Technik.
- … während der Ausführung der Technik.
- … während der vollen Wirkung der Technik.
- … nach der Technikausführung.

Zum Anderen unterscheiden wir gerne das Element, mit dem wir die Technik ausführen. Zum Beispiel …
- Erde ( z.B. das Verhindern der Technik )
- Wasser ( z.B. sich im Ansatz herausdrehen / befreien )
- Feuer ( z.B. selbst eine dominantere Technik anwenden )
- Wind ( z.B. spielerisch mit dem Bewegungsfluss des Gegners mitgehen und kontern )
- Leere ( z.B. der Einsatz von Waffen oder geistige Angriffe )

Phase 4:
Die Würfe werden nun mit vielen unterschiedlichen Partnern geübt. Also auch mal mit „schwierigen“ Partnern, welche gern blockieren, steif oder sehr kräftig sind. Im Gegensatz dazu natürlich auch mit kleineren, schwächeren Partnern /-innen, bei denen man sich mehr konzentrieren muss.
Einen unschätzbaren Wert haben hier Freunde und Bekannte aus anderen Stilrichtungen.

Phase 5:
Kennt ein Schüler einen Wurf und seine Gegentechniken, so kommt er / sie nun dazu, wieder „ganz von vorne“ anzufangen. Die Technik mit allen Einzelheiten wieder völlig neu zu lernen. Aber dieses mal so, dass sich nicht mehr gekontert werden kann.

Phase 6:
Als letzte Phase sehe ich persönlich den Zeitpunkt an, ab dem man sich gar keine Gedanken mehr darum macht. Der Kopf sagt nur noch, welche Wirkung beim Gegner eintreten soll. Hände, Füße und Hüfte wissen dann bereits ganz von allein, was zu tun ist. ( „Nicht denken, TUN !“ )
Die Techniken sollen ohne Stopp und ohne Ecken fließen. Hier werden nur noch Timing und Rhythmus verfeinert.




Die 8er Regel

- Es gibt mindestens 8 Richtungen ( oder Möglichkeiten ) in die eine Technik sich ausführen lässt.
- Es gibt mindestens 8 Möglichkeiten, jede dieser 8 Ausführungen zu kontern.
- Es gibt mindestens 8 Möglichkeiten, jeden einzelnen dieser mindestens 8 Konter zu vereiteln.

Fleischpratze
15-09-2011, 17:13
@ Asterixxx:
Wenn du schon aus den "Denshos" von Carsten Kühn abschreibst, solltest du es wenigstens als Zitat kennzeichnen, es sei denn du bist C.K.... Vor allem Textpassagen wie "...ich persönlich...." lassen den Leser ansonsten annehmen, der Text wäre von dir ;)

Asterixxx
15-09-2011, 20:58
@ Asterixxx:
Wenn du schon aus den "Denshos" von Carsten Kühn abschreibst, solltest du es wenigstens als Zitat kennzeichnen, es sei denn du bist C.K.... Vor allem Textpassagen wie "...ich persönlich...." lassen den Leser ansonsten annehmen, der Text wäre von dir ;)


Tut mir leid ... ich wollte nur helfen. Und ich habe den Text umgeschrieben (Kata --> Wurf). Aber der Korrektheit wegen ergänze ich es gerne. :D

califax
15-09-2011, 21:03
Und ich habe den Text umgeschrieben (Kata --> Wurf).

Ein echter Guttenberg! :-§

Security
16-09-2011, 19:02
Hallo miteinander,

Wie der Titel schon verrät, ich habe das Problem, dass ich beim Judo nicht sehr gut werfen kann bzw. fast garnicht, außer ich wende viel Kraft auf.


Um kraftlos kämpfen zu können muss man erst einmal sehr viel Kraft haben. Manche Judoka schreiben aber auch, dass Judo auch kraftlos funktioniert. Ich würde an Deiner Stelle mal die Ausführungen von Rambat hier im KKB lesen und auch die Ausführungen derer, die Judo im Gegensatz zu Rambat auch als Kraftsport sehen.

Beste Grüße

Teashi
16-09-2011, 21:55
Um kraftlos kämpfen zu können muss man erst einmal sehr viel Kraft haben.
kraft ersetzt die technik nicht.

brandenburger
17-09-2011, 00:19
Hallo Leute,
ich weiß ja nicht ob es weiterhilft. Mein Trainer sagt das wichtigste beim Werfen ist es das Gleichgewicht des Gegners zu brechen. Im Japanischen wird das soweit ich weiß als kuzushi
bezeichnet.
Im Vid wird ja ab 0,28 die Außensichel gedrillt (einer meiner Favoriten). Ich seh da aber nichts von kuzushi oder aus Gleichgewicht bringen oder die Ballance des Gegners stören.
Kann mir das mal einer der Experten erklären?

Hab ich Tomaten auf den Augen oder was?:confused:

Dank im Voraus.
Brandenburger

Teashi
17-09-2011, 00:48
Ich seh da aber nichts von kuzushi oder aus Gleichgewicht bringen oder die Ballance des Gegners stören.
Kann mir das mal einer der Experten erklären?
er bringt den partner aus dem gleichgewicht. nur macht er das ziemlich schnell, dass man genauer hinschauen muss, um den gleichgewichtsbruch zu sehen.

danieX
18-09-2011, 21:57
Hallo Leute,
ich weiß ja nicht ob es weiterhilft. Mein Trainer sagt das wichtigste beim Werfen ist es das Gleichgewicht des Gegners zu brechen. Im Japanischen wird das soweit ich weiß als kuzushi

Dank im Voraus.
Brandenburger

da hat er aber recht

wie willst du ohne das werfen ?

beispiel

uke schiebt du _ ippon seionage / harei goshi / tomoe nage ...

uke zhiet du - o soto gari/kosoto gake...

usw

bei der Prüfung machst ja Würfe aus der Bewegung die kannst ja schleifen

was aber noch sein kann dein Körper-Kontakt ist nicht gut, spricht kommst nicht nah genug oder thief genug je nach würftechnik

ich verstand es erst nach ca 1 jahr

mfg

MazZ
04-11-2011, 18:26
1.Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Soll ich mehr Eingänge üben, sollte ich bestimmte Cambo's ausprobieren bzw. bestimmte Würfe?

Rede einfach mal mit dem Trainer. Ich selbst trainiere in einem Wettkampfverein und dort kommt eigentlich "immer" das Techniktraining zu kurz. So oft trainieren wir auf Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit - aber auf Technik wird leider nur noch "selten" Wert gelegt. Irgendwann bin ich mal zum Trainer gegangen und habe ihn darum gebeten, zumindest einen Tag reines Technik-Training zu machen. Habe mir dadurch zwar etwas Ärger mit den anderen Judokas eingehandelt, aber mir war ist relativ egal.

Heutzutage geht eh viel zu wenig über die Technik, was sehr traurig ist.


2. Kennt das jemand von euch?

Ich habe hier ein paar grundlegende Formen des Randoris:

1) Man übt mit Gegner, die besser sind:
Man sollte seine eigenen Techniken mit ganzer Kraft versuchen, um die eigene Technik zu verbessern und sich keine Gedanken über die Verteidigung machen. Die Verteidigung sollte ausschließlich aus Tai-sabaki (Körperbewegungen) bestehen und man sollte sich nicht darum scheren, geworfen zu werden, wenn die Technik des Partners die eigene Verteidigung durchbricht.

2) Man übt mit Gegner seines eigenen Standards:
Man sollte seine eigenen Techniken und Stärken so gut es geht erproben.

3) Man übt mit Gegnern, die schwächer sind:
Man sollte das technische Prinzip im Hinterkopf haben und den Gegner mit den richtigen und angemessenen Techniken werfen. Man sollte dem Gegner genügend Möglichkeiten eröffnen, selber Techniken anzusetzen, damit dieser sich ebenfalls entwickeln kann.

Genau der dritte Absatz ist der springende Punkt: Zu viele erfahrene Judoka wollen immer "100%" Randori kämpfen, egal ob nun ein Anfänger ihnen gegenüber steht, oder ein erfahrener Kämpfer. Das ist falsch. Gerade am Anfang sollte man eben dem Schwächeren eine Chance lassen, wenn er mal einen Ansatz hat, ihn auch durchwerfen lassen...

Heutzutage wird das aber kaum noch beachtet. Lieber ringt man 5 Minuten auf der Matte und niemand wird geworfen, bevor einer auch nur ansatzweise einen anständigen Eingang sucht und den Wurf durchzieht. Mittlerweile ist das Judo nur noch ein Greifen und daraus resultierender Vorteil > Wurf. Teilweise zu defensiv, evtl auch bedingt durch die verbotenen Beingreifer....

mfg

Jaku
08-01-2012, 21:19
Ich hatte lange Zeit das selbe Problem, bis mich ein anderer Trainer darauf gebracht hat, das ich meinen Partner nicht aus dem Gleichgewicht bringe. Seitdem arbeite ich verstärkt daran und das wirkt gradezu Wunder, auch wenn ich noch dringent weiter daran arbeiten muss.
Vieleicht ist das ja auch dein Problem? Bringt man seinen Gegner nicht vor einem Wurf aus dem Gleichgewicht, ist er allerdings häufig nur mit starkem Kraftaufwand zubeenden, ist er einmal im Ungeleichgewicht, geht es wie von selbst.

the5ilence
08-01-2012, 22:25
Ich höre das jetzt ziemlich oft im Judo:
Uke zieht - ich werfe in seine richtung, Uke drückt, ich werfe in meine Richtung - aber was ist wenn Uke im Wettkampf weder zieht noch drückt? Dann muss ich ja die Bewegung initiieren, sonst bin ich ja nur passiv und warte auf eine Gelegenheit. Wenn ich die Bewegung aber initiiere, gebe ich meinem Gegner dann nicht direkt die Chance zu werfen, wenn ich der bin der drückt oder zieht? Dann setze ich mich ja vor ihm in Bewegung und bin doch nach der Grundidee des Judos in der schlechteren Position als Angreifer.... oder ?

mfg

califax
08-01-2012, 22:41
Dann setze ich mich ja vor ihm in Bewegung und bin doch nach der Grundidee des Judos in der schlechteren Position als Angreifer.... oder ?


Nach der Grundidee des Judo haust Du einem bewegungslosem Gegner einfach k.o. Dann bewegt er sich, um dem zu entgehen, oder er fällt um.

Chrizzt
12-11-2013, 22:10
Weils zum Threadthema passt, mache ich keinen neuen auf, sondern setze den alten Fort:

Ich hatte heute beim Judo mein erstes stehendes Randori. Ich bin erst seit ca 2 Monaten beim Judo dabei, und kämpfte gegen Leute, deren Technikstand schwer zu sagen ist, weil sie zwar Judo-Weißgurte sind, aber zum Teil aus dem BJJ kommen dürften (wenngleich das nichts darüber aussagt, ob sie nicht auch dort Anfänger sind).

Ich muss sagen, dass ich beim Techniktrainieren zwar Handwürfe und mit Beintechniken zurechtkam (sozusagen am kooperativen Partner). Beim Randori selbst klappte allerdings die Gleichgewichtsbrechung (die Gegner waren stark abgesenkt und ich konnte keine Eingänge in Techniken ermöglichen) weder bei Hand- und Hüftwürfen, noch wenn ich zB Fußfeger anbringen wollte.

Soweit so klar.

Ich habe dann auch ein wenig gegoogelt und Lennys Blog gefunden, der da ein paar Anfänger Randori Tipps gibt Tipps für besseres Randori (http://www.specialmove.de/traditionelle_kampfkuenste/randori-tipps/)

Unter anderem wird da mehrmals davon gesprochen, nicht sein Ego spielen zu lassen im Randori.

So, worauf will ich hinaus? Ich konnte zwar kaum Techniken anbringen, schaffte es aber dafür praktisch immer, mich selbst immer rauszuwinden, wenn mein Gegenüber Würfe anbringen wollte. (Nicht mit brutalem Rumreißen, sondern mit Hüfte rausdrehen und "zur Seite wieseln") Meint ihr, das ist zunächst der falsche Ansatz? Ist das zuviel Ego? Oder angesichts dessen, dass man sowieso bisher meist mit kooperativen Partnern arbeitete, eine gute Erfahrung für alle?

sonntag
12-11-2013, 22:21
Ich für meinen Teil würde das Rauswinden dem Bereich sperren zuordnen.

Randori ist ein geben und nehmen, wenn der Gegner in nem Wurf drinnen ist winde ich mich nicht raus oder sperre ihn sonder lass ihn durchziehen.

Eine Alternative stellt natürlich ein Konterwurf dar.

Bubatz
12-11-2013, 22:44
Eine Idee ist, sich jemanden zu suchen, der dasselbe Problem mit Kuzushi hat und mit dem zusammen reines "Kuzushi-Randori" zu üben. Dabei wirft man nicht (macht auch keine Wurfansätze), sondern versucht sich nur fortlaufend durch Schritte, Ziehen und Drücken aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wenn man das mal zehn Minuten ganz bewusst macht, dann sollte es wahrscheinlich schon einige "Aha"-Effekte geben. In der nächsten Runde macht man dasselbe, nur dass man wirft, wenn (aber auch nur wenn!) ein Gleichgewichtsbruch tatsächlich gelungen ist.

Man muss sich übrigens m.E. nicht schämen, wenn man reines Konter-Judo macht. Gegen physisch stärkere Gegner ist das ohnehin die einzige erfolgreiche Taktik. Ich jedenfalls habe das immer so gemacht und bin damit im Randori sehr gut gefahren. Die Lösung für das Problem, was man machen soll, wenn der Gegner dieselbe Strategie verfolgt, ist im Prinzip auch ganz einfach: dann probiere ich, ihn mit Finten bzw. Antäuschungen zu einer Bewegung zu provozieren, die Kuzushi zulässt.

Teashi
12-11-2013, 23:01
Ich für meinen Teil würde das Rauswinden dem Bereich sperren zuordnen.

Randori ist ein geben und nehmen, wenn der Gegner in nem Wurf drinnen ist winde ich mich nicht raus oder sperre ihn sonder lass ihn durchziehen.

Eine Alternative stellt natürlich ein Konterwurf dar.
Hängt von der Art des Randori ab. Es gibt lockere, wie von dir geschrieben und mit vollem Einsatz.



So, worauf will ich hinaus? Ich konnte zwar kaum Techniken anbringen, schaffte es aber dafür praktisch immer, mich selbst immer rauszuwinden, wenn mein Gegenüber Würfe anbringen wollte. (Nicht mit brutalem Rumreißen, sondern mit Hüfte rausdrehen und "zur Seite wieseln") Meint ihr, das ist zunächst der falsche Ansatz? Ist das zuviel Ego? Oder angesichts dessen, dass man sowieso bisher meist mit kooperativen Partnern arbeitete, eine gute Erfahrung für alle?
Es gibt mehrere Arten von Randori.

Lockeres Randori

Keine abgesprochenen Bewegungen. Wenig Kraft. Sich nicht zum werfen anbieten, aber auch nicht mit Kraft sperren und werfen lassen, wenn der Partner einen einigermaßen korrekten Ansatz macht. Besonders als Anfänger ist die richtige Technikausführung sehr wichtig. Schlecht gelernt am Anfang und das geht nur schwer wieder heraus. Hier kann man sich gegenseitig Tipps geben.

Randori <= 50% der Kraft

Kann schon deutlich mehr Kraft und Geschwindigkeit rein. Der Partner ist weniger kooperativ und man hat weniger Zeit zum überlegen und ansetzen der Techniken. Hier werden die eigenen Fehler deutlicher.

Randori > 50% der Kraft

Der wirkliche Test. Der Partner ist fast völlig unkooperativ. Gut zum austesten wie gut man die Prinzipien wirklich verstanden hat. Sollte dennoch zivilisiert zugehen, da es kein Wettkampf ist. Randori ist zum verbessern da. Man soll es nicht so verbissen sehen und als Möglichkeit zum ausprobieren nutzen, anstatt verkampft in einer Position zu verharren, damit man bloss nicht geworfen wird.

period
12-11-2013, 23:25
Was du brauchst scheint das zu sein, was man im Ringen als Setups bezeichnet - du musst dir deinen Gegner so hinstellen, wie du ihn haben willst (idealerweise schon nicht mehr im Gleichgewicht) und dann möglichst ansatzlos deine Technik ziehen. So kriegt man auch engen Körperkontakt etc zustande. Allerdings muss man auch die Eingänge üben, üben, üben, deswegen sind Schattenringen bzw uchikomi ja auch so wichtig. Ach ja, und Zugkraft hilft auch auf jeden Fall, viele der Top-Judokas und Ringer klettern deswegen viel am Tau (speziell die aus den unteren und mittleren Gewichtsklassen).

Im Ringen läuft das häufig über einen Arm (Outside Russian Tie / Armklammer außen), im Judo meist eher über einen Griffvorteil am Gi. Dazu gibts einige Tutorials, ich kann in jedem Fall aber auch das Buch "Grips" von Neil Adams empfehlen (in der Ippon Masterclass Series erschienen).

Period.

AlexAikido
12-11-2013, 23:27
Kuzushi und die eigene Positionierung zum Partner/Gegner ist m.E. das Wichtigste. Was mich aber wundert: Macht ihr im Judo echt soviel nur mit Kraft?

Bei uns im Aikido verhält sich das im Randori immer so, das wir vorher richtig ausgepowert werden sodass wir die Techniken ohne Kraft machen und halt die Technik anwenden. Würde mich mal interessieren, habe leider das letzte Mal mit Judokas vor 5 oder 6 Jahren trainiert und hab damals nicht so dadrauf geachtet.

period
13-11-2013, 09:33
Ich glaube, Kraft wird immer eine Komponente sein und bleiben in den Ringsportarten, da kann man vorher machen, was man will... sogar wenn vorher eine Kondieinheit sein sollte, dann wird in der nie jeder einzelne voll gefordert, im Gegenteil ist das sogar ein Vorteil für diejenigen mit mehr Kraft und Kondition - zumindest hab ich selber nie Einbrüche gehabt, wenn wir vorm Training eine halbe Stunde laufen oder Zirkel machten mussten, manche Teamkollegen dagegen schon.

Wieviel Kraft man dagegen in der jeweiligen Situation EINSETZT ist eine andere Frage... Meiner Erfahrung nach ist es besser, die etwas in der Hinterhand zu behalten und nur gelegentlich als "Kraftspitze" aufkommen zu lassen (mit der möglichen Ausnahme von der Haltekraft der Hände, da sollte man m.E. meistens zumindest eine Grundspannung halten), dann knallts mehr und man wird auch nicht so schnell müde dabei. Auch ists Situationsabhängig, ein sauberer Wurf braucht nicht wirklich viel Kraft, wenn der Eingang schlampig wird oder der Gegner blockt dagegen schon einiges, und ein Haltegriff ist manchmal schon nahe an der Maxkraftleistung.
Außerdem ists eine individuelle Frage, es gibt die Techniker und die Kondiringer (im englischen Sprachraum manchmal als "Grinder" bezeichnet) und verschiedene Mischungen davon, sowohl im Judo als auch im Ringen und Grappling.


Period.

AlexAikido
13-11-2013, 16:03
Super, danke für die Antwort :) Dann unterscheidet sich das doch um einiges zu dem was teils ich aus dem Aikido kenne.

Terao
13-11-2013, 17:08
kraft ersetzt die technik nicht....und Technik ersetzt die Kraft nicht. Im Idealfall geht beides Hand in Hand. Dann kommt auch mal der Punkt, an dem alles passt: Gute Hebel- und Winkelverhältnisse, Einsatz vieler und großer Muskelgruppen zur richtigen Zeit... und auf einmal fliegt der andere, ohne dass man sich eines eigenen Krafteinsatzes so recht bewusst wird, weil die Bewegung so flüssig ist und sich plötzlich so leicht anfühlt. Das kann darüber hinwegtäuschen, dass da natürlich jede Menge Kraft im Spiel ist.
Und, naja, im Kampf klappts leider nicht immer alles so optimal. Dann legt man noch ne Schippe Kraft nach und bekommt ihn trotzdem zu Boden. Auch wenn die Künstler darüber die Nase rümpfen (und damit didaktisch, nicht jedoch kämpferisch, recht haben;)).

Naniwonai
13-11-2013, 20:12
Dazu passt dieser Artikel sehr schön :) :

Wie wichtig ist Kraft im Jûdô? - Judo-Blog (http://www.judo-blog.de/wordpress/allgemein/wie-wichtig-ist-kraft-im-judo/)

Bubatz
13-11-2013, 20:18
Dazu passt dieser Artikel sehr schön :) :

Wie wichtig ist Kraft im Jûdô? - Judo-Blog (http://www.judo-blog.de/wordpress/allgemein/wie-wichtig-ist-kraft-im-judo/)

Wirklich schöner Artikel, danke für's Teilen!

EinfachEr
13-11-2013, 20:45
Hey, ich betreibe zwar bujinkan budo taijutsu, aber einige Würfe haben wir dennoch gemeinsam.

Kraft und Schnelligkeit übertünchen deine (Technik-)Fehler.
Wenn es bei uns im Dojo um das Verstehen von Techniken geht, trainieren wir sehr langsam, geben unser bestes die eigenen Bewegungen bewusst durchzuführen (reflektieren, was wir tun) und vollziehen die Techniken nach Möglichkeit ohne Kraft.
Wenn es mal gebraucht wird, sind Schnelligkeit und Kraft ein nützliches add-on zur Technik. Diese muss aber zuerst verstanden (oder zumindest gekonnt) werden.

Kontern kann man auch mit Gleichgewichtsarbeit ... du hast ja deine Hände an den Armen bzw. Revers deines Gegenübers ... Wenn du dann deine Arme (Ellenbogen) eng an deinen Körper nimmst und läufst (senken gehört auch zum Laufen dazu), kannst du dein Gegenüber Aufspannen und verschieben ... ein Wurf seinerseits hätte dann ein Fallen von ihm zur Folge.
In dem einen Video hier im Forum (Standard Judo - echt oder Perfomance ?
) macht der ältere Judoka (Amazing OLD JUDO Throw Defense Mifune accepts challenges from high level students! - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=63xMDIy3Xic)) solche Aktionen, um nicht geworfen zu werden und um selbst zu werfen.

Chrizzt
13-11-2013, 21:34
Danke für die vielen Beiträge, euch allen!

Was den Kraft-Typ des Randoris betrifft: ich hab mich da auch ein wenig dem Vorgehen der anderen (Anfänger) angepasst. Ich glaub, das war vom Krafteinsatz nicht ohne, aber weil die meisten ca mein Statur hatten, glich es sich wohl aus. Aber interessant das mit den Randori Typen.

Das mit den Setups klingt gut. Bewussteres Kuzushi hatte ich sogar versucht während des Randori, hatte aber keine Chance.

Ich muss sagen, ich lese gerne all die Antworten und die Diskussionsentwicklung um Kraft im Judo hier. Wie gesagt, ich mache erst seit 2 Monaten Judo, wollte aber trotzdem mal ein bisschen rumfragen. Danke nochmal Leute. Natürlich verfolge ich den Thread weiter.

DerLenny
13-11-2013, 22:30
Wegen der Sache mit der Schnelligkeit:
Geschwindigkeit ist nicht ganz so wichtig- Timing aber schon.

Oft wird der Partner aus der stabilen Position gebracht, dann pausiert bevor der Wurf kommt.
Wenn der Partner aktiv in der miesen Position bleibt, dann geht das. Wenn er aber sei Gleichgewicht wieder findet, ist man in der Position, in dem man vor dem Kuzushi war.
Daher sollte das Timing stimmen, auch wenn man relativ langsam übt. Pausen, die dem Wurf nicht dienlich sind sollten vermieden werden.

EinfachEr
13-11-2013, 23:08
Wegen der Sache mit der Schnelligkeit:
Daher sollte das Timing stimmen, auch wenn man relativ langsam übt. Pausen, die dem Wurf nicht dienlich sind sollten vermieden werden.

Das mit dem Timing unterschreibe ich sofort. Im Lernprozess der Technik sind 2 Dinge wichtig:
Bewegungsfluss (keine Pausen, irrelevant welches Tempo man hat)
ABSICHTLICHE Pausen zum debuggen => Wenn etwas nicht weiter geht => Pause, kurz zurück spulen, Bewegung und aktuelle Positionen reflektieren => neuer Versuch

carstenm
15-11-2013, 08:28
Dann unterscheidet sich das doch um einiges zu dem was teils ich aus dem Aikido kenne.Ja, normalerweise sind die Unterschiede sehr groß. Beim gemeinsamen Training ist das sehr spannend!

Ich habe allerdings auch Judoka erlebt, deren Üben eher vergleichbar zu sein scheint. Das sind Leute, die sog. "Old School Judo" betreiben.
Ich kenne mich mit Judo nicht aus. Aber vielleicht ist das Thema "Kraft" eher eine Frage unterschiedlicher Richtugnen oder Übungsweisen innerhalb des Judo. Und nicht etwas, das überall im Judo gleich behandelt wird. Darauf deutet ja auch der Artikei von Tom hin, den Naniwonai verlinkt hat.

Schmendrik
15-11-2013, 09:51
Ich kenne mich mit Judo nicht aus. Aber vielleicht ist das Thema "Kraft" eher eine Frage unterschiedlicher Richtugnen oder Übungsweisen innerhalb des Judo. Und nicht etwas, das überall im Judo gleich behandelt wird. Darauf deutet ja auch der Artikei von Tom hin, den Naniwonai verlinkt hat. Nö, ist eher eine Frage des technischen Niveaus. Was an Technik fehlt, wird häufig durch Kraft ausgeglichen. Das heißt aber nicht, dass jeder Krafteinsatz immer mangelndes technisches Können bedeutet. Kraft soll bloß nicht gegen Ukes Kraft sondern mit ihr zusammen wirkend eingesetzt werden. Ein Ziel des Jûdôs ist ja laut Kanô Körperschulung ... dazu gehört natürlich auch ein gesunder und kräftiger Körper.

EinfachEr
22-11-2013, 00:03
@Chrizzt:
Konntest du bereits etwas umsetzen, was dir dei Trainer eventuell mitteilte oder du hier gelesen hast?

Meiner Meinung nach könnte es auch helfen, wenn du dir einen anderen Judoka aus deinem Verein schnappst und mal am Nachmittag was mit ihm machst ... Randori ist wegen der "ich will nicht verlieren"-Situation eher ungeeignet, um ein sauberes Techniktraining zu absolvieren. Wenn man sich zu zweit die Zeit dafür nimmt, die man braucht, könntest du auch besser bedient sein, als im normalen Unterricht.

Chrizzt
22-11-2013, 09:56
@Chrizzt:
Konntest du bereits etwas umsetzen, was dir dei Trainer eventuell mitteilte oder du hier gelesen hast?

Meiner Meinung nach könnte es auch helfen, wenn du dir einen anderen Judoka aus deinem Verein schnappst und mal am Nachmittag was mit ihm machst ... Randori ist wegen der "ich will nicht verlieren"-Situation eher ungeeignet, um ein sauberes Techniktraining zu absolvieren. Wenn man sich zu zweit die Zeit dafür nimmt, die man braucht, könntest du auch besser bedient sein, als im normalen Unterricht.

Es gab bisher noch keine Gelegenheit zum Umsetzen. So ein recht freies Randori haben wir seither noch nicht gemacht. Ich glaube das war nur mal angedacht es zu probieren damit man ein wenig ein Gefühl bekommt, dass beim dynamischen Partner die Sachen gleich viel schwieriger gehen. So eine Art Realitätscheck ; )

Teashi
22-11-2013, 12:52
Es gab bisher noch keine Gelegenheit zum Umsetzen. So ein recht freies Randori haben wir seither noch nicht gemacht. Ich glaube das war nur mal angedacht es zu probieren damit man ein wenig ein Gefühl bekommt, dass beim dynamischen Partner die Sachen gleich viel schwieriger gehen. So eine Art Realitätscheck ; )
Komisch, dass ihr das so selten macht.

Hug n' Roll
22-11-2013, 13:06
Es gab bisher noch keine Gelegenheit zum Umsetzen. So ein recht freies Randori haben wir seither noch nicht gemacht. Ich glaube das war nur mal angedacht es zu probieren damit man ein wenig ein Gefühl bekommt, dass beim dynamischen Partner die Sachen gleich viel schwieriger gehen. So eine Art Realitätscheck ; )

wtf :cussing: macht Ihr da?
Judo ohne Randori ist wie schwimmen ohne Wasser.
"Ich kann die Kraulbewegungen echt super...- aber im Wasser hab ich Angst, daß ich untergehe!":weirdface

-Bei mir gibts jedenfalls kein Training ohne 50 % Randori bzw. Rollen.

the5ilence
23-11-2013, 13:58
Ja verdammt!!! Schwimmen ohne Wasser - ich bin Schwimmlehrer und Devise ist die kleinen Kinder möglichst früh ins Wasser zu werfen und zu schauen was passiert... Halte nix von so obskuren Lehrern, die meine man muss den Kindern erstmal ne saubere Technik und richtige Bewegungen beibringen, Kraft und überlebenswillen trainiert man im pazifischen Sturm - überlegene Schwimmtechnik hat noch keine Meisterschaft gewonnen ;-P

Hug n' Roll
23-11-2013, 14:09
Ja verdammt!!! Schwimmen ohne Wasser - ich bin Schwimmlehrer und Devise ist die kleinen Kinder möglichst früh ins Wasser zu werfen und zu schauen was passiert... Halte nix von so obskuren Lehrern, die meine man muss den Kindern erstmal ne saubere Technik und richtige Bewegungen beibringen, Kraft und überlebenswillen trainiert man im pazifischen Sturm - überlegene Schwimmtechnik hat noch keine Meisterschaft gewonnen ;-P

Nix verstanden und/oder mißverstanden!
Ich hab ja nicht gesagt: Hey, bei mir wird ausschliesslich gekämpft.
Und ja, schwimmen lernt man im Wasser. Klar mit Schwimmhilfen und/oder ´ner Hand unterm Bauch.
So isses doch auch beim Kämpfen. Randori heißt ja nicht Wettkampf, oder?

Du gibst BJJ an. Whitebelt heißt, überleben lernen. Geht das nur mit Technik-Drills? Nö! Du mußt ja wohl praktisch lernen, welche Positions gut fürs Survival sind und was nicht funzt.

Und wenn ich von 50 % Randori/Rollen schreibe, sind davor z.B. 10 % Erwärmung, 10 % Fallschule und 30 % Technikdrills zu setzen.

Bubatz
23-11-2013, 15:01
Ich kenne das ehrlich gesagt auch nicht anders als das man im Judo schon von Anfang an nach dem Technikteil auch noch Randori macht - auch im Kindertraining.

Wo Standrandori zum Üben von Wurftechniken allerdings in der Tat zu kurz kommt, ist leider Jiu Jitsu. Ich kenne in dem Bereich genügend Leute, die kein aktives Kuzushi draufhaben, sondern Judowürfe nur nach dem Motto "Stockschlag von oben -> Seoi Nage" usw. üben.

Tarogh
23-11-2013, 15:37
Ich kenne das ehrlich gesagt auch nicht anders als das man im Judo schon von Anfang an nach dem Technikteil auch noch Randori macht - auch im Kindertraining.

Wo Standrandori zum Üben von Wurftechniken allerdings in der Tat zu kurz kommt, ist leider Jiu Jitsu. Ich kenne in dem Bereich genügend Leute, die kein aktives Kuzushi draufhaben, sondern Judowürfe nur nach dem Motto "Stockschlag von oben -> Seoi Nage" usw. üben.

Kann ich bestätigen, kommt bei uns im normalen Training auch zu kurz, dafür aber um so mehr Kuzushi im Wettkampftraining.

Gruss Tarogh

Chrizzt
23-11-2013, 18:07
Naja, bevor jetzt die große Überraschungswelle auf Grund des geringen Randoris hochschwappt, möchte doch noch einmal hervorheben, dass ich erst seit Anfang Oktober beim Judo dabei bin. Es ist so eine Art Anfängerkurs beim USI, bei denen es eigentlich keine Fortgeschrittenen gibt. Insofern bin ich da momentan auch nicht unglücklich darüber, dass für den Anfang eher sauberes Techniktraining am kooperativen Partner am Programm steht.

Bubatz
23-11-2013, 18:28
Naja, bevor jetzt die große Überraschungswelle auf Grund des geringen Randoris hochschwappt, möchte doch noch einmal hervorheben, dass ich erst seit Anfang Oktober beim Judo dabei bin. Es ist so eine Art Anfängerkurs beim USI, bei denen es eigentlich keine Fortgeschrittenen gibt. Insofern bin ich da momentan auch nicht unglücklich darüber, dass für den Anfang eher sauberes Techniktraining am kooperativen Partner am Programm steht.

Na, das leuchtet natürlich ein. :) Wenn du erst seit Oktober trainierst, musst du dir allerdings auch noch keine allzugroßen Sorgen machen, wenn's mit dem Gleichgewichtsbruch noch nicht so klappt.

Felix Kroll
24-11-2013, 10:57
Naja, bevor jetzt die große Überraschungswelle auf Grund des geringen Randoris hochschwappt, möchte doch noch einmal hervorheben, dass ich erst seit Anfang Oktober beim Judo dabei bin. Es ist so eine Art Anfängerkurs beim USI, bei denen es eigentlich keine Fortgeschrittenen gibt. Insofern bin ich da momentan auch nicht unglücklich darüber, dass für den Anfang eher sauberes Techniktraining am kooperativen Partner am Programm steht.

mich würde es trotzdem anpiepen.
man will doch mal raufen.

Terao
24-11-2013, 16:14
Seit Oktober?
Und da wunderst Du Dich, dass es noch nicht so richtig klappt? Was hast Du denn erwartet? :ups:
Was hast Du vorher gemacht, Kyokushin? Dürfte doch genau dasselbe sein: Jemanden zu treffen, der sich wehrt, ist halt nochmal ein ganz anderes Niveau, als jemanden zu treffen, der bloß so dasteht. Ist im Judo genauso.



mich würde es trotzdem anpiepen.
man will doch mal raufen.Seh ich auch so. Muss ja noch kein ausgewachsenes Randori sein. Aber so ein paar Zug-, Druck- und Aushebe-Kampfspiele, bei denen man ein Gespür bekommt, wie man jemanden bewegt, der das nicht möchte, kann man eigentlich von der ersten Stunde an machen. Randori dann, sobald die Leute halbwegs fallen können (und vor allem keine Angst mehr davor haben. Das scheint mir bei Erwachsenen das größere Problem).

Dann würden sich sehr viele Fragen zum Gleichgewichtsbruch erst gar nicht stellen.

the5ilence
24-11-2013, 17:13
Hört sich doch bei allen schon gemäßigter an... Ich werde mich hüten Anfänger ohne solide Fallschule ins freie Werfen zu schicken, da hat man ruckzuck bei einigen Knie oder Nacken kaputt...
Was bringt Randori, wenn die Leute gerade einmal einen Wurf halbwegs können und beim Fällen noch aufpassen müssen? Jeder weiß wie er den einen Wurf blockiert, so dass die Leute alles andere machen, weil der Versuch eines Würfels den man technisch noch nicht kann nur frustriert.

Klar kann man auch die neuen spielen lassen, aber dann am Boden zB reines Positionsrandori ohne Submissions, oder auch im Stand mit konkreten aufgaben und Einschränkungen... wie schwimmen mit schwimmflügeln halt ;-)

Hug n' Roll
24-11-2013, 18:35
... wie schwimmen mit schwimmflügeln halt ;-)

Genau. Aber eben im Wasser.
Du hast es "Positionsrandori" genannt. Da die dominante Position eh der Kerninhalt ist und die Sub oder der Wurf ja nur eine logische Folge am Ende ist (etwas, das bei optimalem Spiel mir quasi am Ende in den Schoß fällt...), würde ich sagen, sind wir wahrscheinlich nicht weit auseinander.
Meine etwas überspitzte Äußerung hat wohl zu einem Mißverständnis geführt...:o

Felix Kroll
24-11-2013, 18:43
Hört sich doch bei allen schon gemäßigter an... Ich werde mich hüten Anfänger ohne solide Fallschule ins freie Werfen zu schicken, da hat man ruckzuck bei einigen Knie oder Nacken kaputt...
Was bringt Randori, wenn die Leute gerade einmal einen Wurf halbwegs können und beim Fällen noch aufpassen müssen? Jeder weiß wie er den einen Wurf blockiert, so dass die Leute alles andere machen, weil der Versuch eines Würfels den man technisch noch nicht kann nur frustriert.

Klar kann man auch die neuen spielen lassen, aber dann am Boden zB reines Positionsrandori ohne Submissions, oder auch im Stand mit konkreten aufgaben und Einschränkungen... wie schwimmen mit schwimmflügeln halt ;-)

man kann als totaler anfänger (mal fallschule durchgespielt) auch mit älteren schwarzgurten raufen.
dann besteht da meines erachtens sehr wenig gefahr.

the5ilence
25-11-2013, 18:28
Das würde ich dann aber nicht Randori nennen... das läuft eher unter spielen lassen - der ältere schwarzgurt lässt den jungen ein bisschen was probieren, schubst ihn manchmal um und passt auf, dass sich keiner weh tut...
Da bin ich voll dabei - wie bei hunderten anderen freieren Anwendungs/Trainingsmöglichkeiten und Spielen.

Randori heißt für mich normalerweise freundschaftlicher Wettkampf nach relativ offenen Regeln - also beide versuchen ernsthaft zu gewinnen (natürlich im Rahmen und nicht mit voller Kraft).... und das ist für zwei Anfänger, die miteinander raufen meiner Meinung nach nicht sehr zielführend...

Chrizzt
25-11-2013, 23:28
Seit Oktober?
Und da wunderst Du Dich, dass es noch nicht so richtig klappt? Was hast Du denn erwartet? :ups:
Was hast Du vorher gemacht, Kyokushin? Dürfte doch genau dasselbe sein: Jemanden zu treffen, der sich wehrt, ist halt nochmal ein ganz anderes Niveau, als jemanden zu treffen, der bloß so dasteht. Ist im Judo genauso.


Das ist wohl ein wenig falsch rübergekommen. Ich hab den Thread ja nicht erstellt ("Problem mit dem Werfen"), ich hab mich nur drangehängt weils thematisch etwas passt. Ich hab zwar natürlich Probleme mit Werfen, es wundert mich aber nicht :D

Mir gings ja eher drum, ob mein Rauswieseln "unfair" ist oder auch sinn des Randori sein kann? Bzw. ob da zuviel Ego dann reinspielt (siehe nochmal Post 17).

Teashi
26-11-2013, 00:07
Hängt vom Randori ab. Im Grunde nicht. So lernt man, was funktioniert.