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Vollständige Version anzeigen : bevorzugte Distanz des KMlers



Bamboo
13-09-2011, 20:09
Angeregt durch dieses Statement:

vor allem lernt man beim Slow-Fighting, in den Infight zu kommen und dran zu bleiben. Das ist ist im Grunde die Distanz, die Kravisten in Ihren SV-Anwendungen bevorzugt suchen.
eines KM-Instruktors in einem anderen Thread würde mich mal interessieren welche tatsächlich die bevorzugte Kampfdistanz eines KMlers ist.

Es gibt sicher gute Gründe dafür in der SV die Schlagdistanz zu halten (sich nicht an den Gegner binden, strategische Positionierung, versteckte Messer u.ä.). Das Hauptproblem sehe ich persönlich darin, dass es in einer SV Situation schwer sein dürfte die Distanz zu halten wenn der Gegener das nicht will, sprich sie ist leicht zu überbrücken und man ist im Clinch oder Infight wo man besser mit Knie und Ellenbogen arbeiten kann. Also liebe Trainer und Trainierende, wie seht ihr das? Welche Distanz sollte der KMler suchen? Versuchen Schlagdistanz zu halten oder besser gleich in den Infight wo es tendenziell ohnehin hingeht? Oder, oder, oder...?

Gruß

P.S. Im Sinne einer konstruktiven Diskussion bitte mit zu mindestens kurzer Erklärung und keine Einzeler mit Statements wie "Kommt drauf an" ;)

Bogac
13-09-2011, 20:34
Für den Fall, dass das Zitat nicht aus dem Zusammenhang gerissen ist und so per se dasteht, wäre das: Falsch!

Im Krav Maga ist der frontale Infight quasi gar nicht gesucht und wird nur aus der Notwendigkeit betrieben, wenn das bevorzugte "Raus aus der Frontallinie" (Sidestep-Aktionen, "unfaire Strategien") nicht möglich erscheint.

Ansonsten gilt, je weiter weg, desto besser.

Pyriander
13-09-2011, 20:44
Für den Fall, dass das Zitat nicht aus dem Zusammenhang gerissen ist und so per se dasteht, wäre das: Falsch!

Im Krav Maga ist der frontale Infight quasi gar nicht gesucht und wird nur aus der Notwendigkeit betrieben, wenn das bevorzugte "Raus aus der Frontallinie" (Sidestep-Aktionen, "unfaire Strategien") nicht möglich erscheint.

Ansonsten gilt, je weiter weg, desto besser.

Hi Bogac; sehe ich auch so, aber man könnte ja auch sagen, dass es von der Distanz (im Sinne von Entfernung) dann weitesgehend auch Infight ist, wenn man auf die Deadside gekommen ist und dort weiterarbeitet.

Bamboo
13-09-2011, 20:49
Für den Fall, dass das Zitat nicht aus dem Zusammenhang gerissen ist und so per se dasteht, wäre das: Falsch!



Ich habe das bewußt als Zitat eingefügt das ja auf den Beitrag verlinkt zum nachlesen im Zusammenhang ;)




Im Krav Maga ist der frontale Infight quasi gar nicht gesucht und wird nur aus der Notwendigkeit betrieben, wenn das bevorzugte "Raus aus der Frontallinie" (Sidestep-Aktionen, "unfaire Strategien") nicht möglich erscheint.

Ansonsten gilt, je weiter weg, desto besser.

Fluchtdistanz mal aussen vor ;)

Danke für die Beteiligung ;)

Bogac
13-09-2011, 20:54
Mario müsste nun sagen, was er mit "Infight" meint.
Nahkampf impliziert auch die Deadside, Clinch nicht. Und Clinch ist eben nicht die bevorzugte Distanz des KM. Mit "Infight" meinen viele "Clinch". Daher glaube ich kann nur Mario dazu Genaueres sagen.

*Lars*
13-09-2011, 21:03
Meiner Auffassung nach ist das Ziel generell die Vergrößerung der Distanz. Natürlich gibt es besonders im Bereich der Verteidigung gegen Waffen den direkten Zugang in die Nahdistanz, z.b. wenn es um die Fixierung des Waffenarms geht, hier entfernt man sich erst nach erfolgter Entwaffnung. Im waffenlosen Bereich halte ich es, wenn wir voraussetzen, dass wir mehrere Gegner haben, und das ist wohl eine der grundlegenden Grundannahmen im KM, für gefährlich, sich auf die Infight-Distanz einzulassen. Ich kann mich auch dunkel an die Zeiten erinnern, in denen z.b. der Unterschied zwischen dem EP und dem KM darin gesehen wurde, dass im EP möglichst schnell die Infight-Distanz gesucht wird, während KMler eher die Distanz suchen.

BenitoB.
13-09-2011, 21:32
die bevorzugte distanz des kravisten und anderer svler ist mindestens 20m vom ärger weg. sorry,aber dei der überschrift ist mir einfach danach:)

totaler anfänger
13-09-2011, 21:42
Ich weiß nicht ob du das hören willst, ich denke aber dass die Frage nicht ganz glücklich gestellt ist.

Erstens gibt es zu viele verschiedene Situationen (die auch so trainiert werden): Angriff mehrerer, Angriff einer Einzelperson, Angriffe mit Stöcken/Baseballschlägern, Angriffe mit Messern, Angriffe mit Pistolen.

Zweitens (und diesen Punkt sehe ich als schwerwigender) ist im KM der Kampf an sich nicht das Ziel. Die Distanz, die es erlaubt am schnellsten heil wegzukommen ist die beste. Das "heil wegkommen" kann man auf zig verschiedene Varianten erreichen. Man kann einfach abhauen ohne sich zu hauen oder man kann auch austeilen müssen dafür.

Aus welcher Distanz man austeilt hängt wie gesagt von zu vielen Faktoren ab. Mit wäre aber ein K.O.-Schlag/Tritt aus größtmöglicher Entfernung am liebsten, Gründe:
- Ich kann mehr von meiner Umgebung wahrnehmen
- Ich sehe Die gegnerischen Aktionen besser. Je näher man dran ist, desto weniger sieht man vom Gegner
- Man steht stabiler und geht nicht so schnell zu Boden

BenitoB.
13-09-2011, 21:47
km ist kein maßkorsett. die richtige distanz ist,wie der vorredner schon sagte, auch eine frage der räumlichen gegebenheit,sind waffen im spiel oder nicht,besteht die gefahr mehrerer angreifer,erscheint der angreifer körperlich überlegen etc.
nicht zu letzt sollte km ein sehr individuelles system sein, basierend auf gewissen grundsätzen und techniken,individuell angepasst auf körperliche fähigkeiten und gegebenheiten. das bezieht sich selbstverständlich auch auf die kampfdistanz. der lange,dünne schlacks kämpft sicher lieber in einer weiteren distanz als der gedrungene brecher.
grundsätzlich bestehe ich aber auf der richtigkeit meines ersten post:D

BillaP
13-09-2011, 22:16
Mario müsste nun sagen, was er mit "Infight" meint.
Nahkampf impliziert auch die Deadside, Clinch nicht. Und Clinch ist eben nicht die bevorzugte Distanz des KM. Mit "Infight" meinen viele "Clinch". Daher glaube ich kann nur Mario dazu Genaueres sagen.

Hmm ich denke das mit infight die schlagdistanz gemeint ist.

Bamboo
13-09-2011, 22:52
Ich weiß nicht ob du das hören willst, ich denke aber dass die Frage nicht ganz glücklich gestellt ist.

Erstens gibt es zu viele verschiedene Situationen (die auch so trainiert werden): ...



km ist kein maßkorsett. die richtige distanz ist,wie der vorredner schon sagte, auch eine frage der räumlichen gegebenheit,sind waffen im spiel oder nicht,besteht die gefahr mehrerer angreifer,erscheint der angreifer körperlich überlegen etc. ...

Ja, ist alles richtig. War mir im Prinzip bei der Fragestellung schon klar, dass das von vielen Faktoren abhängt und nicht so einfach beantwortet werden kann. Mir ging es auch zum um die von mir unterstellte Problematik, also dass Auseinandersetzungen (wenn man sie den austragen muß) die Tendenz haben in der Nahdistanz zu enden. So zumindestens meine Erfahrung bisher. Ein paar Leute haben ja ihre grundsätzliche Meinung dazu auch schon kund getan ;)

mario63
14-09-2011, 09:01
Mario müsste nun sagen, was er mit "Infight" meint.
Nahkampf impliziert auch die Deadside, Clinch nicht. Und Clinch ist eben nicht die bevorzugte Distanz des KM. Mit "Infight" meinen viele "Clinch". Daher glaube ich kann nur Mario dazu Genaueres sagen.

Dann mach ich das mal:):
1. Über Prävention, Deeskalation etc. brauchen wir gar nicht weiter reden. Ich beziehe mich natürlich auf den Punkt, an dem das nicht geklappt hat und wir kämpfen müssen.
2. Ich weiß nicht, wie das bei Defcon, Union etc aussieht, aber bei der GKMF, IKMF, KMG (wen nicht einer der Verbände die Taktik nach der Trennung geändert hat) und KMSD (soweit ich es kennengelernt habe) gilt die Regel, den Angriffsfluss des Angreifers so schnell wie möglich zu unterbrechen und die Auseinandersetzung durch einen fortgesetzen, ununterbrochenen Gegenangriff zu beenden, (Fluchtmöglichkeit eingeschlossen). Das kann ich aber nur, wenn ich den Gegner weiter bedränge und ihn daran hindere sich neu zu organisieren. Ob ich dabei Lifeside/Deadside, vorne oder hinten stehe, ist eigentlich vollkommen latte. Das ergibt sich halt aus dem Kampfverlauf und kann ich mir ja leider nicht immer aussuchen. Bei vielen Anwendungen landet man halt in einer Art Clinch, bei der z.B. der Waffenarm fixiert wird und der Gegner mit Kniestößen bearbeitet wird.
Das meinte ich damit.
3. Übrigens gibt es aus meiner Sicht gerade bei Waffen nur zwei sinnvolle Optionen: Entweder ich bin soweit weg, das er mich nicht erreichen kann oder ich bin so nah dran, das ich den Waffenarm kontrollieren kann. Aber auf keinen lasse ich mich auf ein "Er sticht mal/ ich schlage mal"-Spielchen ein.

Gruß
Mario

*Lars*
14-09-2011, 09:31
... gilt die Regel, den Angriffsfluss des Angreifers so schnell wie möglich zu unterbrechen und die Auseinandersetzung durch einen fortgesetzen, ununterbrochenen Gegenangriff zu beenden, (Fluchtmöglichkeit eingeschlossen). Das kann ich aber nur, wenn ich den Gegner weiter bedränge und ihn daran hindere sich neu zu organisieren. Ob ich dabei Lifeside/Deadside, vorne oder hinten stehe, ist eigentlich vollkommen latte. Das ergibt sich halt aus dem Kampfverlauf und kann ich mir ja leider nicht immer aussuchen. Bei vielen Anwendungen landet man halt in einer Art Clinch, bei der z.B. der Waffenarm fixiert wird und der Gegner mit Kniestößen bearbeitet wird.
Das meinte ich damit.


Der eigene Angriffsfluss wird aber nicht abgebrochen, wenn man den Gegner im Clinch bearbeitet hat, sondern wird während der Distanzvergrößerung aufrecht erhalten, bis man eine sichere Fluchtdistanz hat.

Befinde ich mich nicht in der Clinchdistanz und macht es die Art des Waffenangriffs auch nicht nötig, in den Clinch zu gehen, um den Waffenarm zu kontrollieren, arbeite ich mich aus der Distanz in Richtung Fluchtmöglichkeit heraus, in der ich mich befinde.

mario63
14-09-2011, 10:06
Der eigene Angriffsfluss wird aber nicht abgebrochen, wenn man den Gegner im Clinch bearbeitet hat, sondern wird während der Distanzvergrößerung aufrecht erhalten, bis man eine sichere Fluchtdistanz hat.

Befinde ich mich nicht in der Clinchdistanz und macht es die Art des Waffenangriffs auch nicht nötig, in den Clinch zu gehen, um den Waffenarm zu kontrollieren, arbeite ich mich aus der Distanz in Richtung Fluchtmöglichkeit heraus, in der ich mich befinde.

Da haben wir´s ja. Jetzt wird mein Zitat endgütlig aus dem Zusammenhang gerissen: Es ging ja darum, das ich die Vorteile des Slowfightings gegenüber dem Box/Kickbocksparring im Hinblick auf taktische Konditionierung beschrieben habe. Und da im Sparring Flucht keine taktische Option ist, rein/raus aber sehr wohl, kann ich halt beim Slowfight besser lernen, dran zu bleiben.

*Lars*
14-09-2011, 10:14
Da haben wir´s ja. Jetzt wird mein Zitat endgütlig aus dem Zusammenhang gerissen: Es ging ja darum, das ich die Vorteile des Slowfightings gegenüber dem Box/Kickbocksparring im Hinblick auf taktische Konditionierung beschrieben habe. Und da im Sparring Flucht keine taktische Option ist, rein/raus aber sehr wohl, kann ich halt beim Slowfight besser lernen, dran zu bleiben.

Ah, ok! Dann verstehe ich jetzt, wie Du es meintest. Es lag glaube ich an der Formulierung "bevorzugte Distanz des KMlers", dadurch ist ein Missverständnis entstanden. Danke für die Erklärung :)

mario63
14-09-2011, 11:38
Ah, ok! Dann verstehe ich jetzt, wie Du es meintest. Es lag glaube ich an der Formulierung "bevorzugte Distanz des KMlers", dadurch ist ein Missverständnis entstanden. Danke für die Erklärung :)

Bitte sehr :)

Panther
14-09-2011, 23:05
Hallo,

zur Frage - für mich persönlich gibt es schon eine Distanz welche ich bevorzuge - aber für das Krav Maga gibt es je Schüler eine andere Distanz.
Wie Mario beschreibt - unterbrechen und selbst "rein gehen" mit Gegenangriffen muss nicht im Clinch enden und macht bei vielen auch wenig bis überhaupt keinen Sinn (egal wie oder mit was angegriffen wird).
Z.B. eine kleinere, schwächere Person (oft Frauen) - für solche Personen kann der Clinch ganz schlecht ausgehen und dazu braucht der "Gegner" nicht einmal viel Können - etwas Nehmerfähigkeit und ausheben usw...

Also die bevorzugte Distanz gibt es - aber je Person - würde ich sagen.
Ziel bei allen Krav Maga Stilen ist (soweit ich es weiß) Flucht wenn möglich - wenn nicht möglich solange kämpfen bis Flucht wieder möglich.
Andersrum kann man sagen welche Distanz im Krav Maga (Selbstverteidigung) nie Sinn macht - Bodenkampf!
Keiner aus dem Krav Maga bereich den ich kenne - geht freiwillig zum Bodenkampf.

Und wenn man bedenkt das niemand gerne in den Bodenkampf geht - sollte man auch möglichst den Step davor meiden - also Clinch (damit meine ich Hebeln, Verriegeln usw..).

Viele Grüße

Heiko

Savateur73
17-09-2011, 11:28
Es gibt sicher gute Gründe dafür in der SV die Schlagdistanz zu halten (sich nicht an den Gegner binden, strategische Positionierung, versteckte Messer u.ä.). Das Hauptproblem sehe ich persönlich darin, dass es in einer SV Situation schwer sein dürfte die Distanz zu halten wenn der Gegener das nicht will, sprich sie ist leicht zu überbrücken und man ist im Clinch oder Infight wo man besser mit Knie und Ellenbogen arbeiten kann. Also liebe Trainer und Trainierende, wie seht ihr das? Welche Distanz sollte der KMler suchen? Versuchen Schlagdistanz zu halten oder besser gleich in den Infight wo es tendenziell ohnehin hingeht? Oder, oder, oder...?

Gruß



In der SV gibt es nicht die bevorzugte Distanz, da man meistens überraschend angegriffen wird und man sollte natürlich auch trainieren die Distanz die man wählt auch zu halten, um dem Angreifer nicht die Gelegenheit zu geben sich treffen zu lassen.

Falk Berberich
17-09-2011, 13:48
hi leute,

also infight ist jedenfalls nicht chlinch. viele verteidigungen enden mit der situation, dass gerade faust- und offene handschläge zum kopf des gegners gehen, das ist in meiner definition kein infight sondern schlagdistanz. ist man näher, also in der richtigen distanz zum ellbogen, knie kopfstöße zu schlagen oder um den gegner zu boden zu reissen, ist das infight bzw später clinch.

eigentlich halten wir uns in keiner distanz gerne auf :-) wir nutzen den vorteil jeder distanz mit unseren verschiedenen waffen! haben wir platz zum schlagen, schlagen wir. rutschen wir in den infight, gibts kniestöße und sind wir noch näher, wird der gegner evtl zu boden gebracht (natürlich so dass wir stehen bleiben). dadurch dass oftmals der gegner die distanz diktiert durch die variation seines angriffes muss sich der verteidigende erstmal anpassen, bevor er seinen kampf aufdrücken kann.

meine meinung...

mario63
17-09-2011, 22:22
In der SV gibt es nicht die bevorzugte Distanz, da man meistens überraschend angegriffen wird .
Vorrausgesetzt, das ich diesen Angriff im ersten Step überstehe, werde ich sobald wie möglich versuchen, dem Gegner mein Spiel aufzuzwingen. Nicht mehr und nicht weniger. Falls das nicht gelingt, wird´s eh schwierig.


und man sollte natürlich auch trainieren die Distanz die man wählt auch zu halten, um dem Angreifer nicht die Gelegenheit zu geben sich treffen zu lassen.



Ich vermute mal, du meintest "nicht die Gelegenheit zu geben, uns zu treffen bzw. sich neu zu organisieren". Wenn das so ist, ist es exakt das, was ich meinte.


hi leute,

also infight ist jedenfalls nicht chlinch. viele verteidigungen enden mit der situation, dass gerade faust- und offene handschläge zum kopf des gegners gehen, das ist in meiner definition kein infight sondern schlagdistanz. ist man näher, also in der richtigen distanz zum ellbogen, knie kopfstöße zu schlagen oder um den gegner zu boden zu reissen, ist das infight bzw später clinch.

eigentlich halten wir uns in keiner distanz gerne auf :-) wir nutzen den vorteil jeder distanz mit unseren verschiedenen waffen! haben wir platz zum schlagen, schlagen wir. rutschen wir in den infight, gibts kniestöße und sind wir noch näher, wird der gegner evtl zu boden gebracht (natürlich so dass wir stehen bleiben). dadurch dass oftmals der gegner die distanz diktiert durch die variation seines angriffes muss sich der verteidigende erstmal anpassen, bevor er seinen kampf aufdrücken kann.

meine meinung...

Grundsätzlich stimme ich zu. Ich meinte allerdings tatsächlich die Distanz, in der ich clinchen, trappen, festlegen kann. diese ergibt sich in sehr vielen KM-Standardsituationen (Würgebefreiungen, Schlagabwehr mit anschließender Fixierung der Schlaghand etc.): Ob man diese Position dann wieder aufgibt, um zu fliehen oder sich einem anderen Gegner zuzuwenden steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Aber bis zu diesem Zeitpunkt bleibt man i.d.R. dran. Das sich das immer nur so gut umsetzen lässt, wie der Gegner es zulässt, ist auch klar.

Gruß
Mario

Panther
17-09-2011, 23:54
Grundsätzlich stimme ich zu. Ich meinte allerdings tatsächlich die Distanz, in der ich clinchen, trappen, festlegen kann. diese ergibt sich in sehr vielen KM-Standardsituationen (Würgebefreiungen, Schlagabwehr mit anschließender Fixierung der Schlaghand etc.): Ob man diese Position dann wieder aufgibt, um zu fliehen oder sich einem anderen Gegner zuzuwenden steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Aber bis zu diesem Zeitpunkt bleibt man i.d.R. dran. Das sich das immer nur so gut umsetzen lässt, wie der Gegner es zulässt, ist auch klar.


OK - dass das für Dich persönlich eine sehr gute Distanz sein kann glaube ich gerne - aber unterrichtest Du das z.B. auch so für eine "kleine schwache" Person?

Schnueffler
18-09-2011, 00:51
Vorrausgesetzt, das ich diesen Angriff im ersten Step überstehe, werde ich sobald wie möglich versuchen, dem Gegner mein Spiel aufzuzwingen. Nicht mehr und nicht weniger. Falls das nicht gelingt, wird´s eh schwierig.


Da haste 100%ige Zustimmung.

ad89
18-09-2011, 01:21
Hier sind schöne Beiträge der KM-Leute :)

mario63
18-09-2011, 19:34
OK - dass das für Dich persönlich eine sehr gute Distanz sein kann glaube ich gerne - aber unterrichtest Du das z.B. auch so für eine "kleine schwache" Person?

Ganz im Gegenteil: Ich kann auch ganz komfortabel in der Kickboxdistanz arbeiten, da ich groß bin und lange Arme und Beine habe. Würdest du einer kleinen, schwachen Person empfehlen, sich mit einem größeren auf Box/Kickdistanz auseinanderzusetzen? Ich nicht.

Und bitte nicht antworten: "Ich würde die Flucht empfehlen". Das ist ja klar und sei mal außen vor.

Panther
18-09-2011, 20:29
Ganz im Gegenteil: Ich kann auch ganz komfortabel in der Kickboxdistanz arbeiten, da ich groß bin und lange Arme und Beine habe. Würdest du einer kleinen, schwachen Person empfehlen, sich mit einem größeren auf Box/Kickdistanz auseinanderzusetzen? Ich nicht.

Und bitte nicht antworten: "Ich würde die Flucht empfehlen". Das ist ja klar und sei mal außen vor.

Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten gilt meist als unhöfflich ;)

Meine Frage war ob Du diese Taktik auch für "kleine schwache" Personen unterrichtest?
Sorry, ich frage nochmals so direkt weil das "ich nicht" - für mich nicht ganz klar ist? Also Du unterrichtest so das der Chlinch eine gute Position ist, bzw. sogar Zeil der Taktik ist?

Viele Grüße

Heiko


PS: Ich glaube Dir sehr gerne das Du in vielen Distanzen gute Möglichkeiten hast - aber so war das nicht gemeint.

Panther
18-09-2011, 20:47
Ganz im Gegenteil: Ich kann auch ganz komfortabel in der Kickboxdistanz arbeiten, da ich groß bin und lange Arme und Beine habe. Würdest du einer kleinen, schwachen Person empfehlen, sich mit einem größeren auf Box/Kickdistanz auseinanderzusetzen? Ich nicht.

Und bitte nicht antworten: "Ich würde die Flucht empfehlen". Das ist ja klar und sei mal außen vor.

PPS: Ich würde einer kleinen, schwachen Person nie empfehlen in den Clinch zu gehen - also sich auf verriegeln und hebeln einzulassen.

Ich trainiere die Leute so das Sie aus dem Clinch (wenn möglich) raus kommen und nicht absichtlich rein gehen - weil jemand schwächeres zieht da zu fast 100% den Kürzeren. Wie schon gesagt wer in den Clinch rein geht ist sehr schnell auch am Boden und das finde ich eben extrem schlecht - oder wie siehst Du das?

Und sorry - natürlich ist Flucht die wichtigste Distanz und vor allem das Ziel - alle anderen Distanzen sind nur ein Übel um das Ziel Flucht zu erreichen. Flucht ist immer das Ziel - hat aber auch viel mit arbeit zutun - einfach umdrehen und weglaufen is nicht.
Bei mir im Training geht es nicht um gewinnen - sondern darum Gesund zu bleiben.

Und nochmals genauer zur Distanz - Clinch ja, aber nicht in der Form das man sich fassen lässt oder selbst verriegelt usw.. - sondern als Mittlere Schlagdistanz um dann wieder schnellstens raus zu kommen - max. vielleicht noch mit ziehen, reißen oder drücken.

Also ich würde jemanden gegen einen deutlich größeren Gegner schon empfehlen reinzugehen - wenn Flucht direkt nicht möglich - aber nicht um dann zu hebeln usw.. sondern nur um zu schlagen und wieder schnell raus zu kommen.

mario63
20-09-2011, 09:12
Da ich wenig Zeit habe, und keinen Bock alles nochmal zu schreiben, zitiere ich mich einfach mal selbst. Das ist das, was ich meinte und grundsätzlich unterrichte. Das große, starke Jungs mehr möglichkeiten haben als kleine, ist klar. Aber gerade für die kleinen Schwachen sind z.B. Kniestöße meistens eine besser Waffe als Faustschläge. Und grundsätzliche gilt, wenn´einmal losgeht, ran und solange dranbleiben, bis der andere fertig ist oder man selbst fliehen kann. Auf keinen Fall wieder raus und abwarten was weiter passiert.

So, jetzt muss ich mal ein bißchen arbeiten.
Gruß
Mario


Dann mach ich das mal:):
1. Über Prävention, Deeskalation etc. brauchen wir gar nicht weiter reden. Ich beziehe mich natürlich auf den Punkt, an dem das nicht geklappt hat und wir kämpfen müssen.
2. Ich weiß nicht, wie das bei Defcon, Union etc aussieht, aber bei der GKMF, IKMF, KMG (wen nicht einer der Verbände die Taktik nach der Trennung geändert hat) und KMSD (soweit ich es kennengelernt habe) gilt die Regel, den Angriffsfluss des Angreifers so schnell wie möglich zu unterbrechen und die Auseinandersetzung durch einen fortgesetzen, ununterbrochenen Gegenangriff zu beenden, (Fluchtmöglichkeit eingeschlossen). Das kann ich aber nur, wenn ich den Gegner weiter bedränge und ihn daran hindere sich neu zu organisieren. Ob ich dabei Lifeside/Deadside, vorne oder hinten stehe, ist eigentlich vollkommen latte. Das ergibt sich halt aus dem Kampfverlauf und kann ich mir ja leider nicht immer aussuchen. Bei vielen Anwendungen landet man halt in einer Art Clinch, bei der z.B. der Waffenarm fixiert wird und der Gegner mit Kniestößen bearbeitet wird.
Das meinte ich damit.
3. Übrigens gibt es aus meiner Sicht gerade bei Waffen nur zwei sinnvolle Optionen: Entweder ich bin soweit weg, das er mich nicht erreichen kann oder ich bin so nah dran, das ich den Waffenarm kontrollieren kann. Aber auf keinen lasse ich mich auf ein "Er sticht mal/ ich schlage mal"-Spielchen ein.

Gruß
Mario

Panther
21-09-2011, 13:10
Da ich wenig Zeit habe, und keinen Bock alles nochmal zu schreiben, zitiere ich mich einfach mal selbst. Das ist das, was ich meinte und grundsätzlich unterrichte. Das große, starke Jungs mehr möglichkeiten haben als kleine, ist klar. Aber gerade für die kleinen Schwachen sind z.B. Kniestöße meistens eine besser Waffe als Faustschläge. Und grundsätzliche gilt, wenn´einmal losgeht, ran und solange dranbleiben, bis der andere fertig ist oder man selbst fliehen kann. Auf keinen Fall wieder raus und abwarten was weiter passiert.


Da bin ich mit Dir 100% einer Meinung :)

Das ist für mich kein Clinch - Clinch ist für mich wenn man sich auf fassen, greifen, hebeln, verriegeln usw... verlässt / einlässt.
Eine Kontrolltechnik (z.B. bei Waffenangriffen) + Schlagserien sehe ich nicht als Clinch.

Clinch ist für mich wenn man in Kussdistanz ist und max. noch Ellbogen oder Knie machen kann und man "ringt".

Viele Grüße

Heiko