Vollständige Version anzeigen : Jian im Han-Stil
Flow Troy-T
16-09-2011, 18:38
Hallo Leute,
ich bin neu hier im Forum, also falls ich in irgendwelchen Fettnäpfchen trete oder irgendwelche ungeschriebene Gesetzt breche, habt bitte Nachsicht mit mir.
Ich betreibe seit gut einem Jahr Volam Kung Fu und würde mir gerne in absehbarer Zeit ein eigenes Jian zulegen. Vorerst nur ein stumpfes und starres zum Formen Trainieren. Ich hab mich schon durch mehrere Beiträge im Forum gekämpft, nur werden mir einige Diskussionen zu ausufernd und außerdem suche ein ich Trainingsschwert im Han-Design. In den Beiträgen die ich durchsucht habe wird auf kein spezielles Design eingegangen sondern nur auf Marken (wie z.B. Hanwei etc.).
Zu Anschauungszwecken:
Ancient Chinese Swords - Jin Shi's Han Dynasty Jian Reviewed (http://www.sword-buyers-guide.com/ancient-chinese-swords.html)
Dieses Schwert ist allerdings zweihändig zu füren, scharf und darüber hinaus für den Anfang zu teuer. Existieren überhaupt Einhandjians in diesem Design, oder ist das so ein Fettnäpfchen?
Das Schwert sollte aus Metall sein aber es muss nicht gefalltet sein und das passende Gewicht und passenden Balancepunkt haben.
Noch ein bischen zu mir: Ich bin 192m groß und besitze auch ein wenig Kraft im Arm und im Handgelenk.
Wäre Cool wenn mir jemand Tipps geben könnte.
Tja, die üblichen Fragen - was willst Du damit ? Der Griff ist für zweihändiges Dreschen gemacht, für eine Taijiquan-Form viel zu lang und die Waffe ungeeignet.
Wenn Du nur ein Formenschwert in diesem Design möchtest, dann schlage ich Dir vor das in China über eine Webseite zu kaufen für kleines Geld, mir das zu schicken (oder direkt dem Schleifer), und dann lasse ich das entschärfen und auf die richtige Balance schleifen (sofern möglich). Da die Dinger in der Regel viel zu schwer sind, sollte es gehen. Rechne dann aber mit mindestens 50 Euro Arbeit plus Versand, der Schleifer ist nicht bekannt dafür das billig zu machen. Macht natürlich auch die Tankstelle um die Ecke für fast umsonst, aber dann dürfen die sich um die richtigen Maße kümmern.
Flow Troy-T
23-09-2011, 08:21
Danke Klaus für die Antwort und das Angebot. Wie ich schon selbst oben angemerkt habe, weiß ich dass dieses Schwert, dass der Link zeigt, nicht für meine Formen geeignet ist da es scharf ist und zweihändig. Ich habe noch so im Hinterkopf, dass du ungefähr vor einem halben Jahr einem Mitglied im Forum dass Angebot gemacht hast ihm ein Schwert zu machen. Allerdings hast du auch gesagt, dass du das nicht mehr allzu lange machst. Nun wollte ich mal fragen ob man ein Schwert fertigen könnte und sich Knauf etc. schicken lassen kann.
Was genau möchtest Du ? Dass ich in China die Teile für ein Han-Schwert besorge, eine Klinge dazu mache und Dir schicke ? Umschleifen ist einfacher, insbesondere wenn Du nicht vor hast mit der Klinge gegen irgendwas Hartes zu schlagen. Es hat übrigens noch nie irgendjemand irgendeine Zusage mir gegenüber eingehalten, von daher bin ich nicht so begeistert vom "Schwertbusiness", das ist bisher nämlich Schwertlaber und kein Business.
Flow Troy-T
23-09-2011, 11:58
Das Problem mit dem Umschleifen ist, dass ich bis jetzt noch kein Einhandschwert in diesem Design gefunden habe, weder scharf noch stumpf. Dieses Han-Design war anscheinend nur für Zweihandschwerter gedacht. Nur mal so unverbindllich: Wieviel würdest du ungefähr für ein simples aber starres Schwert verlangen? Ich hatte eigentlich vor für den Einstig nicht mehr als 150 Euro auszugeben. Oder ist das zu wenig? Es soll ja kein Damast sein oder sogar 3-lagig, sondern nur das richtige Gewicht und den richtigen Schwerpunkt haben.
Guckst du hier
Han Jian of China the first ring - Damascus steel | eBay (http://cgi.ebay.ch/Han-Jian-of-China-the-first-ring-Damascus-steel-/130509537044?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item1e62f97f14#ht_5068wt_838)
Da kann ich Klaus zustimmen Bestell dir eins und wenn es kein stumpfes ist lass es Schleifen....
Ansonsten sollte man schon genun finden im Han Design und zwar alles mögliche... Vom Federstahl zum Üben bis zu Damast und was weiss ich was alles Rasiermesser Scharf....
Aus Erfahrung kann ich sagen das die s China eigentlich meist aus guter Qualität sind. Vorallem wenn du vor hast bis 150Euro dafür zu zahlen
Flow Troy-T
23-09-2011, 12:19
Danke für den Link.
Allerdings frage ich mich was es bringen soll ein Schwert, dass aus einer Stahlsorte besteht zu falten. In alten Tagen wurde eine Klinge doch nur gefaltet um eine homogene Kohlenstoffverteilung zu erhalten. Bei den heutigen hochwertigen Industriestählen müsste man doch eigentlich nicht mehr falten. Oder irre ich mich da?
Naja irrst dich schon ein bisschen, beim Falten geht es darum das mann verschieden Harte und Weiche Lagen hat das je nach Schmiede art variiert.
Ganz grob erklärt ganz aussen an der Schneide muss es hart sein im Kern eher Flexibel. wenn es nur Hart ist kann es brechen wenn es nur Weich ist wird Es zu schnell Stumpf. Darum macht man Verschiedene Lagen das man ein Optimum von Flexibilität (Bruchfestigkeit) und Härte(Das es nicht Stumpf wird) zu finden. Ist Natürlich nur ne grobe Erklärung...
MfG
Flow Troy-T
23-09-2011, 12:38
Da stimme ich dir zu aber bei dieser Methode werden doch zwei oder mehr Lagen mit unterschiedlichen Kohlenstoffgehalt verschweist (Sandwichbauweise) und man erhält somit eine harte Schneide und einen felxiblen Kern oder auch Schwertrücke (Katana). Aber wenn ich doch zwei unterschiedliche Stahlsorten miteinander falte dann ergibt sich doch eigentliche wieder etwas Homogenes. Oder etwa nicht?
Das Falten dient neben dem Erzielen eines definierten Kohlenstoffgehalts und der Verbindung der Eigenschaften zweier Ausgangsstähle nur der Optik. Die mechanischen Eigenschaften erhält man nur durch eine Anordnung in grossen Schichten, also z.B. Sanmei (3 Lagen, hart in der Mitte) oder Qiangang (2 Lagen, harte Schicht in ein U eingebettet).
Und nein, 150 Euro für eine Einzelanfertigung reichen nicht, zumal bei dem Aufwand. Der besteht im Wesentlichen aus dem Besorgen der Teile und dem Zusammenfummeln, da geht schnell einiges an Zeit drauf. Der Stahl spielt keine Rolle beim Preis, das ist immer marginal gegenüber der Arbeitszeit. Damast aus deutscher Fertigung kostet wenn man keine grossen Mengen abnimmt 450 Euro das Kilo bei Balbach und Konsorten, der Rohstahl der dabei verbraucht wird vielleicht 20 Euro.
Der Preis bei eBay ist übrigens Verarsche, das meiste Geld verdienen die da mit dem Versand - 85 Euro! Bei entsprechenden Verträgen kostet das nur 20 für die eigentliche Luftpost.
Die preiswertesten Ausführungen die ich gesehen habe findest Du hier: Hand Forged Alloy Fitting Long Version Han Jian Sword HJ765 BUY CHINESE WUSHU SWORDS TAICHI KUNG FU SWORDS FOR SALE ZHISWORD [] - $79.99 : ZhiSword Forge, PROFESSIONALLY PRODUCE HAND FORGED MARTIAL ARTS JAPANESE SWORDS FOR SALE KATANA WAIKIZASHI IAIT (http://www.zhisword.com/index.php?main_page=product_info&cPath=20_57&products_id=539)
Aber bei dem Preis darf man sich nicht über die Qualität der Klinge beschweren. Die Frage ist allerdings, warum es unbedingt ein Han-Schwert sein soll, mit einer Klinge die nicht an ein Han-Schwert gehört sondern 1500 Jahre später verwendet wurde.
P.S.: Aufgrund der "es lebe billig"-Mentalität in D verdiene ich mein Geld neben Softwareentwicklung mit einer Eiscafe-Kette. Der Aufwand für das Zusammendengeln von Schwertern steht in keinem Verhältnis zum Ertrag hierzulande, selbst die Chinesen nehmen für brauchbare Qualität inzwischen 200 Euro aufwärts. Die "Szene" in D erzählt sich aber lieber einen dass auf nach China exportierten alten deutschen Maschinen für Karnevalssäbel gewalzte Klingen aus Stahlblech in Wirklichkeit in uralten Schmieden tief im Berg geschmiedete Meisterwerke sind, die nur aufgrund der ungeheuren Freundschaft zu den Zwergen die sie geschmiedet haben für 70 Euro über den Tisch gehen. Mancher wird dann noch über den Tisch gezogen und darf für so ein "Meisterwerk" in einer roh zusammengezimmerten Holzscheide aus alten Jaffa-Kisten 200 Euro berappen, unter Freunden. Dafür wissen die Leute dann immer ganz genau, dass ihr Karnevalsteil eigentlich genau den uralten Schwertern aus China entspricht, obwohl sie irgendwie wesentlich schwerer oder leichter sind als die 3000 Originale die ein Scott Rodell vermessen hat. Der gleiche Mist den Kajihei zum Beispiel immer über japanische Klingen zu hören bekommt, von deutschen "Experten".
Flow Troy-T
23-09-2011, 13:43
Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe mir seit einigen Wochen Schwerter im Internet angeschaut und wundere mich immer wieder wie ein Schwert, dass von einem Meisterschmied gefertigt wurde dann am Ende nur 100 Euro kostet, allerdings soll es dann noch 20 mal :D gefaltet sein und wahrscheinlich noch eine Montierung aus goldgepressten Latinum besitzen.
Kannst du mir vielleicht eine Empfehlung für ein Schwert geben wo das Preisleistungeverhältnis passt aber die Balance und das Gewicht auch richtig ist.
P.S.: Aufgrund der "es lebe billig"-Mentalität in D verdiene ich mein Geld neben Softwareentwicklung mit einer Eiscafe-Kette.
...und das ist schade, da ich den Eindruck habe, dass Du einer der wenigen gewesen wärst, die etwas vernünftiges auf den Markt gebracht hätten....:(
P.S. Ich hätte auch mehr bezahlt, aber anscheinend gibt es ja kein wirkliches Interesse. Schade..... Vielleicht solltest Du Dir einen lagen weißen Bart, einen Berg und ein paar mystische, uralte chinesche Schmiedemoves bei Ebay ersteigern....;) Natürlich nur mit Zertifikat.
Grüße
Für das Geld bekommt man ja auch nicht so ein Geschmiedetes Schwert.
Wollte ich auch nicht sagen.
Nur für ein Formen Übungsschwert reichen 150 Euro vollkommen aus...
MfG
Flow Troy-T
23-09-2011, 14:21
Ein Schwert aus Monostahl oder Federstahl dürfte doch eigentlich ausreichen für den Anfang.
Für das Geld würde ich als Formenwaffe ein Adam Hsu Jian mit 28" oder 30" nehmen (die Originale lagen überwiegend zwischen 28 und 29" laut Rodell), die schwere Version (>700g). Die Balance MUSS eigentlich zwischen 14,5 und 15,5 cm liegen, gemessen vom Endpunkt des Griffs Richtung Klinge (also _oberhalb_ des Parierelements), sonst passt das nicht zur chinesischen Schwertkunst.
Vergiss übrigens diesen Unsinn mit dem "das Schwert muss bis ans Ohrläppchen gehen", das passt vielleicht bei Chinesen die zufällig um die 1,70 sind. Weder Sitzriesen noch Zwerge kommen mit so einem Maß zurecht, es gibt einen Grund warum die fast alle unter 29" lang waren - egal wie gross der Besitzer gewesen ist. Um das Maß herum ist das Optimum an Schnelligkeit (Speed kills) bei gerade noch akzeptablem Klingengewicht und ausreichender Stabilität z.B. gegen einen Speer, oder um es durch Leder zu treiben. Der Grund war zwar unlustig, aber das Gewicht, die Länge und Balance fühlt sich dann "richtig" an. Alles andere ist ein Hammer oder ein Bleistift. Paradewaffen macht man nach Längenmaß des Trägers, da geht es auch darum wie das aussieht wenn die Leute in einer Reihe stehen, da muss der Abstand zum Boden gleich sein.
Flow Troy-T
23-09-2011, 16:04
Vielen Dank für die Empfehlung und die Tipps.
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