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Vollständige Version anzeigen : KO - Gefahr und Chance zugleich ?



Thommy Hewitt
18-09-2011, 19:31
Hi !

Ich habe schon mehrfach beobachtet, dass selbst geübte Kämpfer bei einem ungünstigen Treffer sofort KO gehen und hilflos am Boden liegen.

Gefährlich finde ich das in einer SV-Situation, wenn es mir selber passiert, dass ich KO gehe. Dann kann der Angreifer mich ja erst richtig verletzen, wenn ich niemanden dabei habe, der auf mich aufpasst.

Als Chance sehe ich es, einen Angreifer auf diese Weise schnell und effektiv ausschalten zu können.

Ich möchte also mal herausfinden/diskutieren, warum überhaupt und durch welche Schläge man KO geht.

Wie erreiche ich möglichst schnell einen KO bei einem Angreifer ?
Mir hat mal einer erzählt, man solle möglichst gerade auf die Kinn-Spitze treffen, weil der Stoß dann voll auf den Kopf übertragen wird. Ist sowas als Verteidigungsmaßnahme überhaupt angebracht, oder ist ein KO als folgenreiche Verletzung anzusehen ?

Wie kann ich mich selber möglichst effektiv vor einem KO schützen ?
Es gibt ja Leute, die sind besonders anfällig und andere, die können ohne Ende einstecken. Kann man sowas trainieren ?

stagediver
18-09-2011, 20:27
KO kannst du Theoretisch mit jedem Treffer auf deine Denkzentrale gehen, wenn nur genügend Wumms dahinter ist (Kick, Knie, Schwinger). Leichter geht es tatsächlich mit Kinntreffern, das hängt aber weniger mit der Kraftübertragung zusammen, sondern (soweit ich weiß) damit, dass der Unterkiefer fest auf irgendwelche Nerven drückt, quasi der Menschliche "Aus"-Schalter (bin mir da aber nicht ganz sicher). Unter Stress ist so ein Kinn allerdings gar nicht so leicht zu treffen, weshalb du den ganzen Unterkiefer als Trefferzone nutzen solltest - der Effekt ist meines Wissens nach ähnlich.
Also für die Taktik hieße das:
Aus der gegnerischen Angriffslinie in seine Flanke manövrieren (nicht die mit der Schlaghand) und seinen Kiefer unter Feuer nehmen.

Wie du dich schützt sollte klar sein: DECKUNG RAUF! Halte sie tight und eng. Aber vergiss dabei nicht, dass es noch andere KO-zonen gibt (Nieren, Leber, evtl. Solar Plexus und natürlich die Kronjuwelen). Trotzdem hat der Schutz des Kopfes Priorität.

Wie lange machst du schon Kickboxen, wenn ich fragen darf?

Nachtrag: Angeblich bewirkt ein starker Nacken eine gewisse KO-Resistenz.

Vrooktar
18-09-2011, 20:37
Hi !

Ich habe schon mehrfach beobachtet, dass selbst geübte Kämpfer bei einem ungünstigen Treffer sofort KO gehen und hilflos am Boden liegen.

Gefährlich finde ich das in einer SV-Situation, wenn es mir selber passiert, dass ich KO gehe. Dann kann der Angreifer mich ja erst richtig verletzen, wenn ich niemanden dabei habe, der auf mich aufpasst.

Als Chance sehe ich es, einen Angreifer auf diese Weise schnell und effektiv ausschalten zu können.

Ich möchte also mal herausfinden/diskutieren, warum überhaupt und durch welche Schläge man KO geht.



Kann ich nachvollziehen.


Wie erreiche ich möglichst schnell einen KO bei einem Angreifer ?

Kinn, Hals, Schläfe.
Schläfe ist dabei nicht so einfach, Hals führt oft zur Kampfunfähigkeit aber nur selten zu einem echten K.O., während das Kinn eine recht vorhersehbare Trefferzone ist.


Mir hat mal einer erzählt, man solle möglichst gerade auf die Kinn-Spitze treffen, weil der Stoß dann voll auf den Kopf übertragen wird. Ist sowas als Verteidigungsmaßnahme überhaupt angebracht, oder ist ein KO als folgenreiche Verletzung anzusehen ?

Das Kinn seitlich zu treffen ist effektiver als es frontal zu treffen.
Ist aber eher unerheblich, weil es in beiden Fällen im Regelfall zum Systemausfall kommt.
Angemessen ist das.
Es ist der potenziell schnellste und zuverlässigste Weg den Kampf zu beenden.
Wenn der Angreifer danach ein paar Gehirnerschütterungen hat, ist das sein Problem.
Wenn du im Ernstfall bewusst Risiken eingehst bist du ein Narr und schnell einer, der am Krankenbett seinen Besuch erwartet.


Wie kann ich mich selber möglichst effektiv vor einem KO schützen ?

Technik.
Vermeide wie eine Giraffe das Kinn in den Wind zu strecken.
Natürlich sollte deine ganze Deckungsarbeit darauf abzielen die empfindlichen Zonen besonders davor zu schützen.


Es gibt ja Leute, die sind besonders anfällig und andere, die können ohne Ende einstecken. Kann man sowas trainieren ?

Sicher kann man das.
Viel Muskelmasse sorgt dafür, dass das, was dran hängt nicht so stark erschüttert wird.
Bei einem sehr kräftigen Nacken schlägt der Kopf nicht so sehr herum, wenn er getroffen wird.
Abgehärtete Knochen sind fester, dichter und dadurch selbst weniger anfällig.
Rechnerisch verringern dichtere Knochen auch die Erschütterung selbst.
Aber das ist nur eine Rechnung, es kann sein, dass die Werte so klein sind, dass sie im Ernstfall nicht ins Gewicht fallen.

Was in der Konsequenz den K.O. verursacht, nämlich das Hirn und das was dranhängt, kannst du dahingehend nicht trainieren.

Savateur73
18-09-2011, 21:00
Hi !

Ich habe schon mehrfach beobachtet, dass selbst geübte Kämpfer bei einem ungünstigen Treffer sofort KO gehen und hilflos am Boden liegen.

Gefährlich finde ich das in einer SV-Situation, wenn es mir selber passiert, dass ich KO gehe. Dann kann der Angreifer mich ja erst richtig verletzen, wenn ich niemanden dabei habe, der auf mich aufpasst.

Als Chance sehe ich es, einen Angreifer auf diese Weise schnell und effektiv ausschalten zu können.

Ich möchte also mal herausfinden/diskutieren, warum überhaupt und durch welche Schläge man KO geht.

Wie erreiche ich möglichst schnell einen KO bei einem Angreifer ?
Mir hat mal einer erzählt, man solle möglichst gerade auf die Kinn-Spitze treffen, weil der Stoß dann voll auf den Kopf übertragen wird. Ist sowas als Verteidigungsmaßnahme überhaupt angebracht, oder ist ein KO als folgenreiche Verletzung anzusehen ?

Wie kann ich mich selber möglichst effektiv vor einem KO schützen ?
Es gibt ja Leute, die sind besonders anfällig und andere, die können ohne Ende einstecken. Kann man sowas trainieren ?

Wie schwer und wie gross bist Du?
Ein schneller K.O. Treffer kann durch einen Konter oder einen direkten Erstschlag erzielt werden.
Trefferzonen sind Kinn,Schläfe, Kurze Rippe bzw.Leber oder die Genitalien.
Durch Abhärtung und Masse kann man Schläge und Tritte einstecken, aber er gibt Trefferzonen die man nicht abhärten kann,
wie Genitalien,Schläfe,Knie,Nase oder den Hals. amBbesten ist das man sich die Wachsamkeitsstellung antrainiert.
Das ist keine Stellung in dem Sinne, einfach googlen.
Es gibt viele Techniken die einen K.O. verursachen können, wie z.B.Haken,Geraden, Tritte.
Das lernt man am Besten beim Boxen, Thaiboxen oder Krav Maga relativ schnell, also in 1 bis 2 Jahren.

n1ko
18-09-2011, 21:39
Wie schwer und wie gross bist Du?
Ein schneller K.O. Treffer kann durch einen Konter oder einen direkten Erstschlag erzielt werden.
Trefferzonen sind Kinn,Schläfe, Kurze Rippe bzw.Leber oder die Genitalien.
Durch Abhärtung und Masse kann man Schläge und Tritte einstecken, aber er gibt Trefferzonen die man nicht abhärten kann,
also in 1 bis 2 Jahren.


genitalien kann man abhärten :D

a86cQobU-n4&NR=1

Savateur73
18-09-2011, 21:44
genitalien kann man abhärten :D

a86cQobU-n4&NR=1

Dann mach es mal vor!:D

Doc Norris
18-09-2011, 21:56
Dann mach es mal vor!:D

:biglaugh:

freiwillige vor....

Vrooktar
18-09-2011, 22:36
Naja Schmerzen kann man immer "abtrainieren".
Bei der geringeren Verletzungsanfälligkeit siehts anders aus.
Wenn das tatsächlich funktioniert gibts wahrscheinlich fast nix mehr, was man nicht auch abhärten kann.

Thommy Hewitt
19-09-2011, 05:48
Danke für eure hilfreichen Antworten !

Ich mache mit Unterbrechungen schon seit ich 13 Judo,Karate, KungFu und dann Kickboxen. Mir liegen Mannschaftssportarten nicht. Bin eher ein Einzelgänger. Ich habe wohl auch eine Veranlagung zu Kampfsport, Laufen, Radfahren und so.
Ich wiege 110kg, 185cm groß und bin muskulös gebaut. (Bizeps 43cm Umfang)

Ich habe mich NOCH NIE so richtig geprügelt, weil ich immer weggehe und noch nie in einer ausweglosen Situation war, aus der ich nicht irgendwie rauskam, ohne verletzt zu werden. Hatte wohl Glück und immer einen kühlen Kopf. (Letzteres ist laut Aussage Vieler wohl meine Stärke)

Jedoch habe ich schon mehrfach mit Sorge beobachtet, wie jemand, den ich für einen harten Kämpfer hielt, mit einem Schlag im Dreck lag, minutenlang bewußtlos war und quasi stundenlang pflegebedürftig wurde.

Daher kam unweigerlich die Frage auf, wie es mir in solche einer Situation ergehen würde...
Außerdem gefällt mir die Vorstellung, einen Kampf mit einem Schlag beenden zu können.
Auch habe ich überlegt, welche Auswirkungen wohl Kreislauf,Adrenalin usw. auf die KO-Anfälligkeit haben. Ob man also vieleicht trainieren könnte, cool zu bleiben, und so die Gefahr KO zu gehen minimieren kann. Bewußtlosigkeit kann ja auch spontan durch Aufregung oder so entstehen...

Vrooktar
19-09-2011, 08:45
Die Ursachen eines K.O. können sehr verschieden sein.
Entsprechend kann es sehr verschieden sein, was dagegen hilft.
Wenn durch einen kräftigen Treffer gegen das Kinn alles, was so im Schädel herum schwimmt gegen eine Schädelseite knallt können Adrenalin und Kreislauf daran wahrscheinlich wenig ändern.
Bei einem Treffer auf den Hals, der zur Bewusstlosigkeit führt sind die Ursachen aber sehr verschieden.
Dazu kann man Überlegungen durchführen, aber die wären im Augenblick vermute ich nicht ausreichend praktisch gestützt um über solche schwer kontrollierbaren Faktoren wirklich was auszusagen.

Kampfkauz
19-09-2011, 08:53
Mir hat mal einer erzählt, man solle möglichst gerade auf die Kinn-Spitze treffen, weil der Stoß dann voll auf den Kopf übertragen wird. Ist sowas als Verteidigungsmaßnahme überhaupt angebracht, oder ist ein KO als folgenreiche Verletzung anzusehen ?

Kopf, Hals-Region ist da immer sehr lohnend. Alternativ Klöten, Organtreffer (Leber insbesondere). Ein KO kann aus einer folgenreichen Verletzung resultieren, aber was das Thema SV und Recht angeht, den Beitrag hier lesen. (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/beitrag-luggage-thema-recht-sv-78769/)


Es gibt ja Leute, die sind besonders anfällig und andere, die können ohne Ende einstecken. Kann man sowas trainieren ?

Gegen Sucker Punches kannst du dich nicht abhärten. Würde mal sagen, wer viel trainiert, dürfte in der Tendenz mehr vertragen, als der Herr, der nicht trainiert (Sparring hilft hier besonders).

Lordnikon27
19-09-2011, 11:12
Soweit ich weiß geht man bei Kopftreffern deshalb KO, weil das Hirn, das ja im Hirn "schwimmt" so stark erschüttert wird, das es gegen die Schädelinnenseite stößt und der Körper deshalb "notabschaltet" (Medizinsiche Fachbegriffe kenne ich nicht :D )
Deshalb sind Kinntreffer auch so effektiv, das funktioniert ähnlich wie bei nem Apfelbaum, schüttelst du unten 10 cm hin und her, bewegt sich die Krone nen Meter. Nur ist in dem Fall die Krone halt dein Kopf und du bist KO.

So habe ich das zumindest mal irgendwo gelesen, ich hoffe, das war kein Quatsch :D

hbach1968
19-09-2011, 11:12
Servus...
schau dir mal die Serie "The Fence" von Geoff Thompson an...
Hier in dem Video :
The Fence - Geoff Thompson - Clip 1 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=T6OJnZG3joA&feature=fvsr)

ist das ab Minute 09:00 sehr gut erklärt....



Hi !

Als Chance sehe ich es, einen Angreifer auf diese Weise schnell und effektiv ausschalten zu können.

Ich möchte also mal herausfinden/diskutieren, warum überhaupt und durch welche Schläge man KO geht.

Wie erreiche ich möglichst schnell einen KO bei einem Angreifer ?
Mir hat mal einer erzählt, man solle möglichst gerade auf die Kinn-Spitze treffen, weil der Stoß dann voll auf den Kopf übertragen wird. Ist sowas als Verteidigungsmaßnahme überhaupt angebracht, oder ist ein KO als folgenreiche Verletzung anzusehen ?

Wie kann ich mich selber möglichst effektiv vor einem KO schützen ?
Es gibt ja Leute, die sind besonders anfällig und andere, die können ohne Ende einstecken. Kann man sowas trainieren ?

Gruss
H.P.

Alex R.
19-09-2011, 12:24
Soweit ich weiß geht man bei Kopftreffern deshalb KO, weil das Hirn, das ja im Hirn "schwimmt" so stark erschüttert wird, das es gegen die Schädelinnenseite stößt und der Körper deshalb "notabschaltet"

Das Hirn schwimmt also im Hirn? Ist ja interessant. :D

Ansonsten stimme ich dir zu.
Selbst bei einem seitlichen Treffer ist das so, da der Schädel schneller beschleunigt als das Hirn (Massenträgheit). Also trifft nicht das Hirn die Schädelinnenseite, sondern eigentlich ist es eher andersrum. Hirn steht noch an Ort und Stelle, während der Schädel dagegen knallt.

Was auch gerne als Erklärung genommen wird:
Eine Überlastung der Nervenbahnen im Genick. Wenn diese zu stark überdehnt werden, dann gibt es ebenfalls eine Notabschaltung.
Inwieweit das allerdings stimmt, sollte eher einer aus der medizinischen Abteilung übernehmen.

Vrooktar
19-09-2011, 13:18
Wenn es wirklich nur um den medizinischen Standpunkt des Kinntreffers geht ist das leicht erklärt.

Viele haben irgendwann schonmal ne Gehirnerschütterung erlebt.
Sei es bei nem Fahrradzusammenstoß oder nem blöden Sturz im Sportunterricht.
Dabei knallt durch einen kräftigen Treffer das Hirn an die Schädelinnenwand (Daher der eigentliche Begriff Schädel-Hirn-Trauma).
Das beeinträchtigt die Schaltzentrale logischerweise.
Blut wird unzweckmäßig durch die Arterien gedrückt und das Hirn selbst wird stark erschüttert.
Das stört die Funktionsweise dieses Apparates schlicht und ergreifend.
Man strauchelt, ist zeitweise geistig nicht allzu zurechnungsfähig und dergleichen.
Ist die Erschütterung stark genug kommt es eben zur Bewusstlosigkeit.

Diese Form des K.O. hält nicht lange an.
Betroffene sind im Regelfall selten lange bewusstlos.
Ist nichts weiter kaputt gegangen nimmt das Hirn seine Tätigkeiten wieder recht schnell in vollem Umfang auf.
Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und ähnliches kann dabei aber anhalten.
Und öfter sind Betroffene danach auch recht lange desorientiert und "hilflos".
Anders ist es, wenn es ein sehr heftiger Treffer ist, sodass im Schädel was schwerer in Mitleidenschaft gezogen wurde.


Die meisten K.O.s die durch den Hals erzielt werden funktionieren anders.

Lordnikon27
19-09-2011, 22:18
Das Hirn schwimmt also im Hirn? Ist ja interessant. :D


Argh :D Kopf war natürlich gemeint.

lucyinthesky
20-09-2011, 19:28
KO kannst du Theoretisch mit jedem Treffer auf deine Denkzentrale gehen, wenn nur genügend Wumms dahinter ist (Kick, Knie, Schwinger). Leichter geht es tatsächlich mit Kinntreffern, das hängt aber weniger mit der Kraftübertragung zusammen, sondern (soweit ich weiß) damit, dass der Unterkiefer fest auf irgendwelche Nerven drückt, quasi der Menschliche "Aus"-Schalter (bin mir da aber nicht ganz sicher). Unter Stress ist so ein Kinn allerdings gar nicht so leicht zu treffen, weshalb du den ganzen Unterkiefer als Trefferzone nutzen solltest - der Effekt ist meines Wissens nach ähnlich.

Bekommt der Schlag eigentlich mehr Power, wenn man die eine Hand durch die andere unterstützt, also beide Hände zum Schlagen verwendet?

Vrooktar
20-09-2011, 20:25
Bekommt der Schlag eigentlich mehr Power, wenn man die eine Hand durch die andere unterstützt, also beide Hände zum Schlagen verwendet?


Im Gegenteil.
Bei einem Schlag ist der Impuls entscheidend, der sich aus der Bewegung deines gesamten Körpers ergibt. (Von wegen "Gewicht in den Schlag legen")
Das heisst, wenn du aus unterschiedlichen Richtungen gleichzeitig angreifst geht ohne Ende Wirkung verloren. (Weil sie sich aufhebt, du kannst dein Gewicht nicht in 2 Richtungen gleichzeitig legen)
Und da der Impuls nicht größer wird, wenn du mit beiden Händen aus der gleichen Richtung schlägst, verteilt sich der gleiche Impuls auf 2 Hände, was die Wirkung effektiv halbiert.

Falls du jetzt vielleicht denkst, das ist nicht die Antwort auf deine Frage, weil du ja davon sprachst eine Hand mit der anderen zu unterstützen, es ist das gleiche.
Wenn du den entscheidenden Impuls vergrößern willst musst du an der gesamten Bewegung arbeiten.

the5ilence
21-09-2011, 12:40
Wenn du was mit beiden Händen machen willst, würde ich eine/oder beide zum Fixieren der Treffezone nehmen. Also zB Ellenbogen zum Kopf, während die andere Hand gegen zieht - oder Knie zum Kopf aus dem Thai-Clinch - dann kann der andere weniger Meidbewegungen machen und man kann deutlich besser zielen (natürlich muss man erstmal so nah ran usw...)

Vrooktar
21-09-2011, 13:42
Wenn du was mit beiden Händen machen willst, würde ich eine/oder beide zum Fixieren der Treffezone nehmen. Also zB Ellenbogen zum Kopf, während die andere Hand gegen zieht - oder Knie zum Kopf aus dem Thai-Clinch - dann kann der andere weniger Meidbewegungen machen und man kann deutlich besser zielen (natürlich muss man erstmal so nah ran usw...)


In dem Sonderfall kann man auch die Wirkung des Treffers sogar vergrößern.
Wenn man es technisch gut umsetzt ist die Steigerung sogar immens.
Ob jemand die Erklärung haben will weiss ich aber nicht ^^

lucyinthesky
21-09-2011, 19:46
@Vrooktar und the5ilence: Ok. Das leuchtet mir ein. Ich dachte da vorher an die Kraftsteigerung, die man erhält, wenn man mit einem Gegenstand mit beiden Händen schlägt (Tennisschläger zum Beispiel).

DerBen
21-09-2011, 20:19
wie wäre es wirklich einfach mit:
Auf die genannten Trefferzonen schlagen, wenn es zu wild wird einfach clinchen.
Machen Boxer im Ring genau so, klappt auf der Straße auch, außer, dass es beim Clinch anders weitergeht.

Vrooktar
21-09-2011, 20:28
@Vrooktar und the5ilence: Ok. Das leuchtet mir ein. Ich dachte da vorher an die Kraftsteigerung, die man erhält, wenn man mit einem Gegenstand mit beiden Händen schlägt (Tennisschläger zum Beispiel).

Die Idee ist nicht übel.
Aber sieh dir mal Boris Becker an (In seiner glorreichen Zeit versteht sich), der hatte nen Wahnsinnsaufschlag, das hätte er mit zwei Händen so nicht hinbekommen, weil er dann wieder den Schwung nicht so gut hinbekommen hätte.
Die meisten Dinge, bei denen ein beidhändiger Griff sinnvoll ist, sind vor allem solche bei denen das Gewicht des Objektes den großen einschränkenden Faktor darstellt.
Mit leeren Händen ist das Gewicht aber logischerweise kein Thema ^^

DerBen
21-09-2011, 20:41
Ne, das ist nicht besonders gut.
-Verschränkt mal die Finger dabei ineinander und haut im Hammerfaust-Stil auf ne Tischplatte.
Der kleine Finger hebelt sich dabei gegen den andern und außerdem trifft er zuerst auf.
Nicht sehr gut.
Die Belastung für den kleinen Finger ist zu groß, bei anständigem Kraftaufwand nimmt er definitiv Schaden.

Das einzige wo es was bringen KANN beide Hände zusammen zu benutzen sind Zugbewegungen.

Der Husar
21-09-2011, 21:20
Ne, das ist nicht besonders gut.
-Verschränkt mal die Finger dabei ineinander und haut im Hammerfaust-Stil auf ne Tischplatte.
Der kleine Finger hebelt sich dabei gegen den andern und außerdem trifft er zuerst auf.
Nicht sehr gut.
Die Belastung für den kleinen Finger ist zu groß, bei anständigem Kraftaufwand nimmt er definitiv Schaden.




das hat verdammt nochmal weh getan

ich denke auch es ist vor allem im infight..clinch ist da vielelicht schon zu eng
sinnvoll mit der führhand vielleicht am nacken zu ziehen, udn mit der schlaghand grade ins gesicht zu "kloppen"

1. addieren sich da ja zwei geschwindigkeiten (zug und schub)

2. kann sein Kopf nicht nach hinten federn ===> Impuls höher
hier wäre allerdings die frage, ob ein ruhiger kopf des gegners überhaupt gewollt ist, schließlich ist der knockout mehr oder weniger eine gehirnerschütterung durch schnelle beschleunigung des kopfes
wenn man den nun festhält gibts vielelicht nen bruch, aber keine beschleunigung (was nicht heißt, dass man dadurch nicht KO geht, wir denken doch alle mal an einen kniestoß)

DerBen
21-09-2011, 22:45
2. kann sein Kopf nicht nach hinten federn ===> Impuls höher
hier wäre allerdings die frage, ob ein ruhiger kopf des gegners überhaupt gewollt ist, schließlich ist der knockout mehr oder weniger eine gehirnerschütterung durch schnelle beschleunigung des kopfes
wenn man den nun festhält gibts vielelicht nen bruch, aber keine beschleunigung (was nicht heißt, dass man dadurch nicht KO geht, wir denken doch alle mal an einen kniestoß)

Hervorhebung von mir.
ein ruhiges Objekt ist immer gut, da es sich leichter treffen lässt.
Eine zermatschte Nase oder ein Gebrochener Kiefer beenden Kämpfe auch sehr leicht, von daher ist dein Einwand -wenn auch gut überlegt- schlecht.

Aber das mit dem starken Kopfschütteln ist definitiv falsch. Davon bekommt man eher ein Schleudertrauma im Nacken als eine Bewusstlosigkeit.

An der Kinnspitze, der Schläfe und am Auge verlaufen bestimmte Nerven nah an der Oberfläche.
Trifft man die richtig, macht der Körper ein kurzes Not aus.
Wenn man gute Wirkung an so einem Punkt erzielt, dann fällt der Blutdruck stark ab und bleibt eine weile unten, bis der Kreislauf wieder auf touren kommt. aka K.O.

Vrooktar
21-09-2011, 23:15
Hervorhebung von mir.
ein ruhiges Objekt ist immer gut, da es sich leichter treffen lässt.
Eine zermatschte Nase oder ein Gebrochener Kiefer beenden Kämpfe auch sehr leicht, von daher ist dein Einwand -wenn auch gut überlegt- schlecht.

Aber das mit dem starken Kopfschütteln ist definitiv falsch. Davon bekommt man eher ein Schleudertrauma im Nacken als eine Bewusstlosigkeit.

An der Kinnspitze, der Schläfe und am Auge verlaufen bestimmte Nerven nah an der Oberfläche.
Trifft man die richtig, macht der Körper ein kurzes Not aus.
Wenn man gute Wirkung an so einem Punkt erzielt, dann fällt der Blutdruck stark ab und bleibt eine weile unten, bis der Kreislauf wieder auf touren kommt. aka K.O.

Damit haste dich glaube ich etwas überhoben.
Kein Mensch geht von der Reaktion ominöser Nervenbahnen am Kinn K.O.
Wenn der gegnerische Kopf absolut fixiert ist wird er tatsächlich nicht so schnell bewusstlos.
Lässt sich auch bei so einigen MMA-Kämpfen erahnen.
Nur ist eben gleichzeitig der Treffer härter, Verletzung schlimmer et cetera von daher wiegt das doppelt und dreifach auf, was du ja soweit schon erwähntest.




das hat verdammt nochmal weh getan

ich denke auch es ist vor allem im infight..clinch ist da vielelicht schon zu eng
sinnvoll mit der führhand vielleicht am nacken zu ziehen, udn mit der schlaghand grade ins gesicht zu "kloppen"

1. addieren sich da ja zwei geschwindigkeiten (zug und schub)

2. kann sein Kopf nicht nach hinten federn ===> Impuls höher
hier wäre allerdings die frage, ob ein ruhiger kopf des gegners überhaupt gewollt ist, schließlich ist der knockout mehr oder weniger eine gehirnerschütterung durch schnelle beschleunigung des kopfes
wenn man den nun festhält gibts vielelicht nen bruch, aber keine beschleunigung (was nicht heißt, dass man dadurch nicht KO geht, wir denken doch alle mal an einen kniestoß)


1. Die Geschwindigkeiten sind das eine, gleichzeitig ziehst du ja noch nach.


2. Der Gedanke ist soweit richtig, nur der Ausdruck "Impuls" ist an dieser Stelle falsch gesetzt, aber was solls.

lucyinthesky
22-09-2011, 16:54
Ne, das ist nicht besonders gut.
-Verschränkt mal die Finger dabei ineinander und haut im Hammerfaust-Stil auf ne Tischplatte.
Der kleine Finger hebelt sich dabei gegen den andern und außerdem trifft er zuerst auf.
Nicht sehr gut.
Die Belastung für den kleinen Finger ist zu groß, bei anständigem Kraftaufwand nimmt er definitiv Schaden.

Das einzige wo es was bringen KANN beide Hände zusammen zu benutzen sind Zugbewegungen.

ich hab mir das eher so vorgestellt, dass man die eine Faust fest mit der anderen Hand umfasst und dann zwei Handkanten nebeneinander hat (doppelte Handkantenstärke?).

@Vrooktar: Im Tennis spielen ja öfter Frauen beidhändig. Ich denke schon, dass sie das tun, um mehr Power und Kraft beim Schlagen zu bekommen. Wobei du schon recht hast, das Gewicht eines Gegenstands spielt bei leeren Händen keine Rolle... :)

Vrooktar
22-09-2011, 17:11
ich hab mir das eher so vorgestellt, dass man die eine Faust fest mit der anderen Hand umfasst und dann zwei Handkanten nebeneinander hat (doppelte Handkantenstärke?).

@Vrooktar: Im Tennis spielen ja öfter Frauen beidhändig. Ich denke schon, dass sie das tun, um mehr Power und Kraft beim Schlagen zu bekommen. Wobei du schon recht hast, das Gewicht eines Gegenstands spielt bei leeren Händen keine Rolle... :)


Um das umfassender auszuführen bräuchte ich jetzt ein paar Absätze Mechanik, aber belassen wirs dabei, dass es maßgeblich am Gewicht des Objektes liegt ^^
Dass unterschiedliche Menschen sich mit unterschiedlichen Gewichten in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich schwer tun.

DerBen
05-10-2011, 21:18
Damit haste dich glaube ich etwas überhoben.
Kein Mensch geht von der Reaktion ominöser Nervenbahnen am Kinn K.O.
Wenn der gegnerische Kopf absolut fixiert ist wird er tatsächlich nicht so schnell bewusstlos.
Lässt sich auch bei so einigen MMA-Kämpfen erahnen.
Nur ist eben gleichzeitig der Treffer härter, Verletzung schlimmer et cetera von daher wiegt das doppelt und dreifach auf, was du ja soweit schon erwähntest.


Warum gibt es dann Boxer denen man ein Glaskinn nachsagen kann?
Warum führt ein Treffer ans Kinn oder auf die Schläfe öfter zum K.O.?
Bei einem Auffahrunfall ist man auch nicht K.O., obwohl man einen Moment enorm beschleunigt wird.
Eher holt man sich ein Schleudertrauma als K.O. zu gehen dadurch, dass der Kopf geschüttelt wird.

Kampfkauz
05-10-2011, 21:37
Warum gibt es dann Boxer denen man ein Glaskinn nachsagen kann?
Warum führt ein Treffer ans Kinn oder auf die Schläfe öfter zum K.O.?
Bei einem Auffahrunfall ist man auch nicht K.O., obwohl man einen Moment enorm beschleunigt wird.
Eher holt man sich ein Schleudertrauma als K.O. zu gehen dadurch, dass der Kopf geschüttelt wird.

Afaik (!) sind Schläfen und Kinn perfekt um eine maximale "Durchrüttlung" des Schädels zu gewährleisten und damit, dass das Hirn gegen die Schädelwand schwappt -> KO. An beiden Stellen ist der Hebel maximal (Festpunkt ist der Punkt wo Schädel und Wirbelsäule verbunden sind). Wo drinnen der Unterschied zum Schleudertrauma liegt, ist eine gute Frage... Vielleicht kommt der Unterschied daher, dass bei einem Schleudertrauma der komplette Körper massiver Beschleunigung ausgesetzt ist, daher die Energie auch mehr in den Nacken/Rücken geht? Sind nur wilde Mutmaßungen!

Schnueffler
05-10-2011, 21:40
So siehts aus!

F3NR1R
05-10-2011, 21:47
Ich glaub auch nicht an diesen Nerven Mumpitz :D,

man geht ja auch schneller KO, wenn man den Schlag garnicht kommen sieht,
bestimmt weil die Nackenmuskulatur nicht vorbereitend darauf reagieren kann oder sowas ähnliches in der Art

Kampfkauz
05-10-2011, 21:52
So siehts aus!

Was meinst du jetzt?


Ich glaub auch nicht an diesen Nerven Mumpitz :D

Einzige, wo ich das bestätigen kann, dass das mit den Nerven funktioniert, ist beim Solar Plexus. Besonders schön, wenn man im unangespannten Zustand da ein Knie reingezimmert kriegt. Da kriegt Brechreiz mMn eine neue Bedeutung.


man geht ja auch schneller KO, wenn man den Schlag garnicht kommen sieht, bestimmt weil die Nackenmuskulatur nicht vorbereitend darauf reagieren kann oder sowas ähnliches in der Art

Hab ich mir auch schon häufiger gedacht gehabt... Deswegen müssen Sucker Punches auch nicht toll sein, durch die Überraschung sind die Muskeln nicht da zur Stabilisierung und gute Nacht...

Schnueffler
05-10-2011, 22:10
Was meinst du jetzt?


Das wenn ich es schaffe, das gewisse Nerven ohne Ende feuern und somit das Hirn überlasten, kann es zum K.O. kommen.

Trinculo
05-10-2011, 22:10
Einzige, wo ich das bestätigen kann, dass das mit den Nerven funktioniert, ist beim Solar Plexus.

Zwerchfell?

Doc Norris
05-10-2011, 22:13
Das wenn ich es schaffe, das gewisse Nerven ohne Ende feuern und somit das Hirn überlasten, kann es zum K.O. kommen.

fällt mir zwar schwer, doch da haste recht.....;)

Kampfkauz
05-10-2011, 22:15
Zwerchfell?

Verstehe ich nicht? Zwerchfell? Ich meinte dat Ding (http://de.wikipedia.org/wiki/Solarplexus) hier...

Doc Norris
05-10-2011, 22:15
nachtrag.: wie wärs mit...zwischen den schulterblättern...links lastig

F3NR1R
05-10-2011, 22:20
Jetzt kapier ich hier garnix mehr :o:D

Doc Norris
05-10-2011, 22:24
Jetzt kapier ich hier garnix mehr :o:D


erklärung.:
nerven anregen, biss die so stimuliert werden / sind das dein kopp nich mehr kann.:D

Trinculo
05-10-2011, 22:25
Verstehe ich nicht? Zwerchfell? Ich meinte dat Ding (http://de.wikipedia.org/wiki/Solarplexus) hier...

Ja, aber der böse Effekt kommt von einer Verkrampfung des Zwerchfells, nicht von den Nerven. Man kann lernen, es schnell wieder zu entspannen, und dem Treffer somit viel Wirkung nehmen.

DerBen
05-10-2011, 22:38
An der Gabelung der Halsschlagader befinden sich Barorezeptoren im Karotissinus (Sinus caroticus), die den Blutdruck messen. Ein Blutdruckanstieg führt zur Reizung dieser Rezeptoren, die über Ramus sinus carotici des Nervus glossopharyngeus (Gehirnnerv IX) zum Kreislaufregulationszentrum in der Medulla oblongata übermittelt wird. Über den efferenten Schenkel des Reflexes, die Herzäste des Nervus vagus (Gehirnnerv X), werden reflektorisch die Herzfrequenz und der Blutdruck gesenkt.

Beim Karotissinus-Syndrom ist der Reflex pathologisch verstärkt und kann in bestimmten Situationen (z. B. beim Rasieren oder beim Tragen eines sehr engen Kragens) zu einem vorübergehenden Herzstillstand oder einem sehr starken Abfall des Blutdrucks mit folgender Synkope führen. Durch Druck auf die Karotisgabel (Karotissinusdruckversuch) kann der Reflex künstlich ausgelöst und die nachfolgende Kreislaufreaktion untersucht werden. Auf diese Weise können gelegentlich auch supraventrikuläre Tachykardien beendet werden.

Quelle: Karotissinusreflex ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Karotissinusreflex)

So.
Um kurz zusammenzufassen: An der Halschlagader in Kehlkopfgegend gibt es Nerven die durch Druck stimuliert werden können und die Folge kann ein Abfall des Blutdrucks sein.
Soweit habe ich schonmal recht, dass man nerven reizen kann und das Resultat ein sehr kurzes Not-Aus im Körper ist.

Und wer hätte bloß das folgende gedacht?

Seinen Namen verdankt er der Teilung in drei Hauptäste:

* V1: Augenast (Nervus ophthalmicus)
* V2: Oberkieferast (Nervus maxillaris)
* V3: Unterkieferast (Nervus mandibularis).

Quelle: Nervus trigeminus ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Trigeminus)

Aber urteilt selbst.
Das war es von mir zu dem Thema.

F3NR1R
05-10-2011, 22:39
erklärung.:
nerven anregen, biss die so stimuliert werden / sind das dein kopp nich mehr kann.:D

Und welche wären das zum Bleistift,
Solarplexus, Leber(?)*, Eier(?)* ?

* ja schon klar sind keine Nerven, sollte aber klar worauf hinaus will usw


Oder muss nur jemand lange genug Kitzeln, um jemanden auszuknocken :D

Doc Norris
05-10-2011, 22:40
Und welche wären das zum Bleistift,
Solarplexus, Leber(?), Eier(?) ?

Oder muss nur jemand lange genug Kitzeln, um jemanden auszuknocken :D

ja.....
oder kitzeln.....mit ner feder:D

Kampfkauz
05-10-2011, 22:47
Ja, aber der böse Effekt kommt von einer Verkrampfung des Zwerchfells, nicht von den Nerven. Man kann lernen, es schnell wieder zu entspannen, und dem Treffer somit viel Wirkung nehmen.

Ah, das ist interessant! Muss man irgendwie speziell atmen dafür, oder wie geht das (ich hab immer versucht ruhig und langsam zu atmen, dann ging es auch relativ schnell wieder)? Hoffe, ist nicht zu OT...


Quelle: Karotissinusreflex ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Karotissinusreflex)

Ist das nicht das Ding für diesen Schlag gegen den Hals, bei dem man in sich zusammensackt?


Soweit habe ich schonmal recht, dass man nerven reizen kann und das Resultat ein sehr kurzes Not-Aus im Körper ist.

Das hat niemand bezweifelt...

Trinculo
05-10-2011, 23:01
Ah, das ist interessant! Muss man irgendwie speziell atmen dafür, oder wie geht das (ich hab immer versucht ruhig und langsam zu atmen, dann ging es auch relativ schnell wieder)? Hoffe, ist nicht zu OT...

Wende dich mal an die Systema-Leute ;)

DerBen
05-10-2011, 23:08
@Kampfkauz
Ja, der Karotissinusreflex ist das Ding für den Hals wo man zusammen sackt.
Beim Trigeminus (an der Kinnspitze) kann man eine ähnliche Reaktion (Blutdruckabfall) auslösen.
Die Erklärung ist (meiner Meinung nach) besser als das mit dem Gehirn rumschwappen.
Der zu niedrige Blutdruck erklärt auch, warum es so schwer ist wieder aufzustehen, wenn man einen Treffer mit Effekt bekommen hat.

Kampfkauz
05-10-2011, 23:22
Wende dich mal an die Systema-Leute ;)

Verstehe ich gerade schon wieder irgendeinen KKB-Insider nicht? Systema hat hier im Forum vorsichtig formuliert nicht den besten Ruf.


Beim Trigeminus (an der Kinnspitze) kann man eine ähnliche Reaktion (Blutdruckabfall) auslösen.

Der liegt aber nicht an der Kinnspitze... (siehe hier (http://www.uke.de/kliniken/neurologie/index_31282.php))


Der zu niedrige Blutdruck erklärt auch, warum es so schwer ist wieder aufzustehen, wenn man einen Treffer mit Effekt bekommen hat.

Wie gesagt, bin kein Mediziner und hab da wenig Wissen drüber. Ich hab das so in Erinnerung, dass der "klassische" Kinn- und SchläfenKO durch den Aufprall des Hirns gegen die Schädelwand ausgelöst wird. Das führt zu einer "Notabschaltung" und du bist weg. Mag mich auch gerne irren, vielleicht ist das ganze auch multikausal (schreckliches Wort) bedingt und alle haben Recht, wer weiß?

DerBen
05-10-2011, 23:38
Verstehe ich gerade schon wieder irgendeinen KKB-Insider nicht? Systema hat hier im Forum vorsichtig formuliert nicht den besten Ruf.
Nein, Systema hat solche Dinge echt gut raus.
Eigentlich wird es unterschätzt, nur weil es sehr wenige Leute mit Kampfstärke hervorbringt.
Die Systematen beschäftigen sich jedoch viel mit Atmung und natürlicher Bewegung.
Das hilft zB dabei Schläge einzustecken.


Der liegt aber nicht an der Kinnspitze... (siehe hier (http://www.uke.de/kliniken/neurologie/index_31282.php))

Dann schau mal wo der 3. Trigeminusast (in der Zeichnung beschriftet) endet.
Er verläuft läuft nach Zeichnung auch am Kinn.
Kinnspitze wird es nur genannt, aber eigentlich ist es wirklich eher an der Seite des Kiefers.


Wie gesagt, bin kein Mediziner und hab da wenig Wissen drüber. Ich hab das so in Erinnerung, dass der "klassische" Kinn- und SchläfenKO durch den Aufprall des Hirns gegen die Schädelwand ausgelöst wird. Das führt zu einer "Notabschaltung" und du bist weg. Mag mich auch gerne irren, vielleicht ist das ganze auch multikausal (schreckliches Wort) bedingt und alle haben Recht, wer weiß?
Ich habe mal gehört, dass diese Theorie vor einer ganzen Weile aufgestellt worden ist und auch eine ganze Weile überholt ist. (Ungefähr durch die, die ich darzulegen versuche.)

Daniel_
05-10-2011, 23:38
Der liegt aber nicht an der Kinnspitze... (siehe hier (http://www.uke.de/kliniken/neurologie/index_31282.php))


Dein Bild ist etwas ungünstig, auf diesem hier sieht man, dass er tatsächlich auf der Kinnspitze endet.


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/Gray778.png

DerBen
05-10-2011, 23:41
@Daniel: Danke.

Kampfkauz
05-10-2011, 23:43
Nein, Systema hat solche Dinge echt gut raus.
Eigentlich wird es unterschätzt, nur weil es sehr wenige Leute mit Kampfstärke hervorbringt.
Die Systematen beschäftigen sich jedoch viel mit Atmung und natürlicher Bewegung.
Das hilft zB dabei Schläge einzustecken.

Ok, wieder was dazu gelernt.


Dann schau mal wo der 3. Trigeminusast (in der Zeichnung beschriftet) endet. Er verläuft läuft nach Zeichnung auch am Kinn.
Kinnspitze wird es nur genannt, aber eigentlich ist es wirklich eher an der Seite des Kiefers.

Sieht man auf Daniels Bild in der Tat besser. Wenn Uni wieder beginnt werde ich mal irgendeinen Mediziner oder jemand, der davon Ahnung haben könnte zu befragen... :)

DerBen
05-10-2011, 23:48
Tu das. :)

MMA-Freak
06-10-2011, 01:31
genitalien kann man abhärten :D

a86cQobU-n4&NR=1

Da gibts doch ein geiles Zitat vom kommenden Film Johnny Englisch jetzt erst recht.Der Shaolin Mönch zu ihm: "Hart machen, was weich ist." hahahahha :D

Vrooktar
06-10-2011, 12:33
Sicher gibt es Nerven die man derart stark stimulieren kann, dass es zum Totalausfall kommt.
Dazu ist aber nicht jeder beliebige Nerv geeignet.
Auf eine große Diskussion will ichs bei der Diskussion zum Kinntreffer jetzt nicht ankommen lassen.
Sowas ist müßig, weil es allgemein an Beweismitteln mangelt.
Und zu einer abschließenden Gewissheit kommt man so auch kaum.
Ich für meinen Teil halte die Nervenerklärung aber für unzureichend.
Ich habe schon zu viele Treffer gesehen die den praktisch gleichen Nerv an einer anderen Stelle hart trafen ohne viel zu erreichen und im Gegenteil Wirkungstreffer an allen Ecken und Enden des Kinns, die sich mit der Position des Nervs beissen.
Nerven alleine können nur im absoluten Ausnahmefall ein KO verursachen.
Und die meisten, denen ich das zuschreiben würde, sind unerreichbar.

seal
06-10-2011, 13:52
Nöö, aber die unterschiedlichen Ansichten kommen wohl aus unterscheidlicher Erfahrungen heraus.
Schon mal einen Luckypunch abbekommen von einem der eigentlich selbst schon am fallen ist.
Da is nicht viel mit Schlag- oder Trittkraft, wo man sagen könnte: Das war so stark dass das Hirn schlimm durchgeschüttelt wurde.
Also sollte man sich doch die Frage stellen, woran liegt das das man plötzlich selbst auf dem Boden liegt.
Wenn mir das jemand erklären könnte wäre ich sehr dankbar.

Daniel_
06-10-2011, 18:06
Ich für meinen Teil halte die Nervenerklärung aber für unzureichend.
Ich habe schon zu viele Treffer gesehen die den praktisch gleichen Nerv an einer anderen Stelle hart trafen ohne viel zu erreichen und im Gegenteil Wirkungstreffer an allen Ecken und Enden des Kinns, die sich mit der Position des Nervs beissen.

Natürlich kann man einen auch mit einem ausreichenden Schädel-Hirn-Trauma umhauen. Aber eben auch, wenn man zum Beispiel den genannten Nerv auf die richtige Art und Weise trifft.
Die Behauptung, dass das funktioniert, ist ja nicht gleichbedeutend damit, dass niemand umfällt, solange man den Nerv nicht trifft, egal wie oft und fest man auf den Kopf kloppt. ;)

Karateka94
06-10-2011, 18:53
ich sehe das so:
wenn es auf der straße zu einer sv situation kommt, oder (aufgrund von drohungen) unmittelbar bevorsteht, versuche ich bereit zu sein. ich versuche als erster zu schlagen und zwar in so einer quantität, dass mein gegner weder die chance hat auszuweichen, noch sich irgendwie zur wehr zu setzten.
nur bin ich nunmal so, dass ich niemals zuerst schlagen würde :D
es soll in einer sv situation gar nicht dazu kommen, dass du einen schlag abkriegst, vor allem keinen der dich umhauen kann. und wenn du nun gerade dabei bist, deinen gegner mit schlägen zu bearbeiten, kannst du wohl, wenn du nicht schon seit urzeiten kk trainierst, ihn exakt auf irgendwelche punkte treffen. im karate sagt man uns, wir sollen immer aufs kinn zielen und treffen. nur ist der weg beim karate auch lang bzw. unendlich.
im boxen sagt man uns, wir sollen auf die nase zielen, da man großen schmerz spührt.

der unterschied:

auf die nase trifft mehr oder weniger jeder, weil sie zentral im gesicht liegt. trifft man sie nicht, so erwischt man wenigsten etwas anderes, augen, wangen, kinn. wenn man aufs kinn zielt, hat man eine wesentlich kleinere trefferfläche. schlägt zu weit links oder rechts verfehlt man den ganzen kopf.

Simplicius
06-10-2011, 19:46
@Kampfkauz
Ja, der Karotissinusreflex ist das Ding für den Hals wo man zusammen sackt.
Beim Trigeminus (an der Kinnspitze) kann man eine ähnliche Reaktion (Blutdruckabfall) auslösen.


Und woher kommt die Info die ich dick hervorgehoben habe?

Beim Carotissinusreflex werden Rezeptoren gereizt, die den Blutdruck in der Halsschlagader messen und bei vermeintlich zu hohem Blutdruck reguliert der Körper gegen.

Nur: Inwiefern ist der N. Trigeminus an der Blutdruckregulation beteiligt?

:idea:

Daniel_
06-10-2011, 21:04
Nur: Inwiefern ist der N. Trigeminus an der Blutdruckregulation beteiligt?

:idea:
Das Thema gab es schon einmal:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/kyusho-jitsu-7532/index9.html#post2179586

Vrooktar
06-10-2011, 21:36
Und woher kommt die Info die ich dick hervorgehoben habe?

Beim Carotissinusreflex werden Rezeptoren gereizt, die den Blutdruck in der Halsschlagader messen und bei vermeintlich zu hohem Blutdruck reguliert der Körper gegen.

Nur: Inwiefern ist der N. Trigeminus an der Blutdruckregulation beteiligt?

:idea:


Vor allem wie schnell kann er das?
Die meisten Blutregulationstechniken des menschlichen Körpers ziehen für eine KO-Erklärung lange nicht schnell genug.

Schnueffler
06-10-2011, 21:58
Vor allem wie schnell kann er das?
Die meisten Blutregulationstechniken des menschlichen Körpers ziehen für eine KO-Erklärung lange nicht schnell genug.

Hm, das ist nicht so!
Manche reagieren so schnell, das bei einer Amputation sich die Blutgefäße so schnell zuziehen, dass die Arterien sich selbst verschließen, ebenso bei großen Wunden.

Simplicius
06-10-2011, 23:19
Das Thema gab es schon einmal:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/kyusho-jitsu-7532/index9.html#post2179586

Danke:),

informativer und lustiger Thread:p

DerBen
06-10-2011, 23:20
@Simplicius:
Siehe Daniel_.

@Vrooktar: Es wäre bestimmt kein Reflex, wenn es lange dauern würde, Schnueffler hat ein gutes Beispiel dafür gebracht, warum der menschliche Körper seinen Blutdruck augenblicklich regulieren können muss.

Doc Norris
07-10-2011, 11:07
Hm, das ist nicht so!
Manche reagieren so schnell, das bei einer Amputation sich die Blutgefäße so schnell zuziehen, dass die Arterien sich selbst verschließen, ebenso bei großen Wunden.

wie wäre es mit schock-zustand.....^^

Vrooktar
07-10-2011, 11:53
Ich glaube da nicht wirklich dran.
Wenn die Arterien sich zuverlässig selbst verschließen könnten gäbe es wohl weit weniger Tote infolge zu hohem Blutverlustes.
Ausserdem reden wir hier von hundertstel Sekunden.
Ne, da könnte ich nichtmal dran glauben, wenn ich wollte.

Doc Norris
07-10-2011, 11:56
Ich glaube da nicht wirklich dran.
Wenn die Arterien sich zuverlässig selbst verschließen könnten gäbe es wohl weit weniger Tote infolge zu hohem Blutverlustes.
Ausserdem reden wir hier von hundertstel Sekunden.
Ne, da könnte ich nichtmal dran glauben, wenn ich wollte.

sicherlich, wenn der schock nachlässt,bluteste auch wieder.
zu sehen bei einem leichten schnitt z.B beim kochen...
erst schnitt & schmerz, etwas später die blutung.....

(bitte um korrektur wenn falsch)

Schnueffler
07-10-2011, 14:11
Ich glaube da nicht wirklich dran.
Wenn die Arterien sich zuverlässig selbst verschließen könnten gäbe es wohl weit weniger Tote infolge zu hohem Blutverlustes.
Ausserdem reden wir hier von hundertstel Sekunden.
Ne, da könnte ich nichtmal dran glauben, wenn ich wollte.

Tja, dann frag mal einen Intensivmediziner oder Unfallchirurgen.

Trinculo
07-10-2011, 14:15
Die sogenannte spontane arterielle Hämostase ist ein rein mechanisches Phänomen und hat nichts mit Reflexen oder Blutdruckregelung zu tun. Die innere Haut der Schlagadern ist elastisch und kontrahiert nach Durchtrennung stärker als die übrigen Schichten. Dadurch krempelt sich die Arterie sozusagen nach innen um.

Vrooktar
07-10-2011, 19:32
Das macht Sinn.