Vollständige Version anzeigen : The Chang Interview
john_doe
21-09-2011, 06:55
Hallo zusammen!
Ich bin in einem anderen Forum auf dieses, m.M.n. sehr interessante, Interview gestoßen, daß ich Euch nicht vorenthalten möchte:
The Chang Interview (http://www.art-of-energetics.com/New/chang_interview.htm)
Zum Wahrheitsgehalt des Gesagten bzw. zur Vertrauenswürdigkeit dieser Quelle kann ich leider keine Aussage machen, aber vllt. trägt es ein wenig zur Beantwortung der ewigen Frage "Taijiquan = Wellness und/oder Kampfkunst" bei ... :D.
Schöne Grüße,
john_doe
Vielen Dank für diesen Fund, sehr interessant!
opendoor
21-09-2011, 16:59
Zum Wahrheitsgehalt des Gesagten .. kann ich leider keine Aussage machen...
Ich glaube es gibt keine von EM unabhängige Quelle über Chang Yiu Chun. Damit will ich die Authentizität nicht anzweifeln. Das "Werk" was EM hinterlassen hat, spricht eigentlich für ihn, auch ohne Stammbaum. Weshalb er nicht ohne Linie darstehen wollte, weiß ich nicht. Zur Zeit wird EMs Seite von Eli umstrukturiert. Den Chang Yiu Chun Kram findest du hier:
My Tai Chi Master (http://www.taijiworld.com/tai-chi-master.html)
Die Ausrichtung auf Chang Yiu Chun ist so komplett, dass Chu King-Hung, dessen Meisterschüler EM eigentlich war, überhaupt nicht mehr erwähnt wird.
OD
Interessantes Interview was mich eigentlich wieder zu dem Gedanken führt, die ganze Tai Chi Geschichte an den Nagel zu hängen!
Grüße Ima-Fan
Interessantes Interview was mich eigentlich wieder zu dem Gedanken führt, die ganze Tai Chi Geschichte an den Nagel zu hängen!
Grüße Ima-Fan
Kann ich verstehen, oder man begibt sich auf die mühselige Suche nach den Wenigen, die es noch anders unterrichten und auch anwenden…
Dieses Rückung des Kung Fu in die Gesundheits- und Wohlfühecke existiert leider nicht nur im Tai Chi, auch wenn sie da wohl die extremste Form angenommen hat.
Das Interview schneidet eigentlich die zentralen Punkte an:
- Veränderung der Stile, inklusive Übungsmethodik!
- Extreme Verschlossenheit nach Außen!
- Ganz starker Unterschied im Unterrichten je nach persönlichem Verhältnis zum Lehrer!
- Kampfintensives Training und eben keine endlose Körperarbeit wie heute!
Betrifft wie schon angemerkt eigentlich alle Stile.
Interessant ist halt nur, dass anscheinend jeder das weiß. Das sollte eigentlich am meisten zu denken geben :(
Und jetzt muss man sich mal ehrlich die Frage stellen, wie viele Leute wirklich noch die ,,relevanten" Fähigkeiten besitzen, wie nahe man denen stehen muss, damit die überhaupt sinnvoll vermittelt werden können und welche Einschnitte im echten Leben dafür erforderlich sind!
Grüße Ima-Fan
Ich krieg dat kotzen bei dem Interview...tolles Marketing...
"Unbesiegbarkeit"...und "nicht darüber reden können, weil es so geheim ist"...
Ist ja fast schön Religiös, wie viel Glauben da von einem erwartet wird...
Keiner von den wenigen echten Taiji-Kämpfern überlebt (gibt es sie denn wirklich?) gegen einen austrainierten Vollkontaktsportler (Boxen, MT, Sanda, Bjj, etc.) ohne derbe Zähne zu lassen und zu bluten...WENN ÜBERHAUPT!
Dass Taiji tolle Tricks; Fajin-Power und Hebel und den ein oder anderen Klasse Wurf und Sweep und Gesundheitsfördernde Aspekte beinhaltet schön und gut. Es hat natürlich seine volle Daseinsberechtigung...klar gibt es mehr als Boxen und MT...und MMA...
Wer aber glaubt, Taiji sei die Ultimative Kampfkunst sollte aufwachen...die gibt es nicht (wo yin ist, ist auch yang und umgekehrt?! ergo jede schwäche hat ne stärke und umgekehrt?!). Selbst ein starker Boxer ist angreifbar, wenn er nicht grapplen kann und umgekehrt. Aber Taiji kann alles, trotz Scheiß Deckung, trotz schlechter Schrittarbeit (ausser Chen), trotz keinem Sparring, trotz vernachlässigung des Bodens, trotz Scheiß Didaktik, trotz, trotz...der Dim-Mak wird es richten...:D
Ich sollte ne Sekte gründen, scheinbar gibt es einen Markt für alles...
1x Probetraining Boxen/MT
1x PT Ringen/Judo
1x PT Grappling
und ihr wisst wo ihr mit eurem Taiji steht...
Jemand der Behauptet die Ultimative KK zu beherrschen, der muss mit jeder Situation (Zufall mal außen vor) und jedem noch so beschränkenden Regelwerk fertig werden...
Die einzigen, die das bisher bewiesen haben, und sich derbe durchgesetzt haben, sind die Gracies...
Just my 2 cents...Übe btw jeden Tag Taiji (u.a.)
"Unbesiegbarkeit"...und "nicht darüber reden können, weil es so geheim ist"...
Das ist natürlich Quatsch, aber indirekt gibt der Typ das ja auch selbst zu, als er sagt das der Pakua zhang Herausforder genauso gut war…
Keiner von den wenigen echten Taiji-Kämpfern überlebt (gibt es sie denn wirklich?) gegen einen austrainierten Vollkontaktsportler (Boxen, MT, Sanda, Bjj, etc.) ohne derbe Zähne zu lassen und zu bluten...WENN ÜBERHAUPT!
Dass Taiji tolle Tricks; Fajin-Power und Hebel und den ein oder anderen Klasse Wurf und Sweep und Gesundheitsfördernde Aspekte beinhaltet schön und gut. Es hat natürlich seine volle Daseinsberechtigung...klar gibt es mehr als Boxen und MT...und MMA...
Die Frage hier ist, WO die aufeinander treffen, im Ring und auf der Strasse zsind zwei paar Schuhe. So wie wir TJQ gelehrt bekommen, geht es hauptsächlich um Knochen brechen, und da treffen wo man den Gegner ausschaltet – nicht im sportlichen Sinne.
Wer aber glaubt, Taiji sei die Ultimative Kampfkunst sollte aufwachen...die gibt es nicht (wo yin ist, ist auch yang und umgekehrt?! ergo jede schwäche hat ne stärke und umgekehrt?!). Selbst ein starker Boxer ist angreifbar, wenn er nicht grapplen kann und umgekehrt. Aber Taiji kann alles, trotz Scheiß Deckung, trotz schlechter Schrittarbeit (ausser Chen), trotz keinem Sparring, trotz vernachlässigung des Bodens, trotz Scheiß Didaktik, trotz, trotz...der Dim-Mak wird es richten...:D
Da hast du recht.
Anmerken möchte ich nur, dass manche Schulen Sparring haben (meine Schule hat es, sowie Abhärtungsübungen), Didaktik und die Effizienz hängt nicht am Stil, sondern am Lehrer.
Da sind die Meisten schlecht, keine Frage.
Die grosse Stärke des TJQ ist meiner Meinung nach die Art, in der Kraft generiert wird (Ganzkörperbewegung, Seidenspulen etc.).
Hundertzehn
23-09-2011, 13:58
Wer aber glaubt, Taiji sei die Ultimative Kampfkunst sollte aufwachen...die gibt es nicht (wo yin ist, ist auch yang und umgekehrt?! ergo jede schwäche hat ne stärke und umgekehrt?!). Selbst ein starker Boxer ist angreifbar, wenn er nicht grapplen kann und umgekehrt. Aber Taiji kann alles, trotz Scheiß Deckung, trotz schlechter Schrittarbeit (ausser Chen), trotz keinem Sparring, trotz vernachlässigung des Bodens, trotz Scheiß Didaktik, trotz, trotz...der Dim-Mak wird es richten...:D
Der alte Mann erzählt doch, dass "damals", als er noch das echte, wahre Taiji gelernt hat, hart und dauernd gesparrt wurde, bis zum KO. Und, dass quasi jeder, der damit anfing, schon gut in einer anderen Kampfkunst war.
Die Frage hier ist, WO die aufeinander treffen, im Ring und auf der Strasse zsind zwei paar Schuhe.
Die stehen näher beieinander als mancher hier gerne hätte :rolleyes:
Grüße Ima-Fan
was ich damit sagen will ist das:
selbst WENN der Mann so hart trainiert hat, selbst wenn er den Dim-Mak und sonstige Geheime Techniken beherrscht und 10 mal stärker ist als die meisten anderen Taiji-"Kämpfer"....
...selbst dann wird er nicht mit heutigen Kämpfern auf mittlerem oder hohem Niveau mithalten können...
Warum also der ganze Hype?! Totale Selbstüberschätzung, Unwissenheit, Arroganz, falsche Bescheidenheit, Allmachtsphantasien, Totale Verschlossenheit vor den Entwicklungen im eigenen Fachgebiet?
Gute Taiji Lehrer sollten ihren Schülern genau sagen, was sie bekommen und was sie NICHT bekommen. Eine Kampfkunst mit Stärken und Schwächen, nicht mehr, meist weniger...:)
was ich damit sagen will ist das:
selbst WENN der Mann so hart trainiert hat, selbst wenn er den Dim-Mak und sonstige Geheime Techniken beherrscht und 10 mal stärker ist als die meisten anderen Taiji-"Kämpfer"....
...selbst dann wird er nicht mit heutigen Kämpfern auf mittlerem oder hohem Niveau mithalten können...
Das ist Spekulation, da keiner von uns den Mann getestet hat, oder?
Nicht dass ich Ihnen verteidigen möchte, nur im Sinne der Objektivität.
Ronny Wolf
23-09-2011, 14:39
was ich damit sagen will ist das:
selbst WENN der Mann so hart trainiert hat, selbst wenn er den Dim-Mak und sonstige Geheime Techniken beherrscht und 10 mal stärker ist als die meisten anderen Taiji-"Kämpfer"....
...selbst dann wird er nicht mit heutigen Kämpfern auf mittlerem oder hohem Niveau mithalten können...
Und wie kommst Du zu einer solchen Aussage? Das Taiji, was wir heute kennen, ist längst nicht das Taiji vom Ursprung. Das ursprüngliche Taiji ist von Leuten aus dem Militär entwickelt wurden, zu einer Zeit, wo kämpferische Auseinandersetzungen nichts mit Sport zu tun hatten.
Für mich macht das im Interview Gesagte sehr viel Sinn, denn es deckt sich mit Informationen, die ich auch aus anderen Richtungen her kenne. Wenn Yang Luchan von den Chens gelernt hat und wohl auch noch den ursprünglichen Chen Stil praktizierte, kann man davon ausgehen, dass der Chen Stil früher auch mal anders ausgesehen hat, als wir es heute kennen.
Heutzutage könnte es sich kein Lehrer erlauben, einen Schüler so hart gegen eine Wand zu schleudern, dass dieser für Minuten nicht mehr aufsteht. Der Lehrer hätte heutzutage nämlich ganz schnell keine Schüler mehr. Es sind einfach auch andere Zeiten.
Ich denke auch das Dalong es von der falschen Perspektive sieht.
Hier geht es eigentlich auch weniger darum, dass Tai Chi unbesiegbar sei, sondern mehr darüber, dass das heutige verbreitete Tai Chi kaum etwas gemein hat mit der alten Kunst.
Und, dass es sich eben in eine "weichgespülte" Richtung entwickelt hat.
Das Kung Fu von heute, und das Kung Fu von damals, sehen ganz schön unterschiedlich aus!
Vielleicht ist altes, traditionelles Kung Fu ernster zu nehmen, als so manch einer erwarten würde. ;)
/SQF
dachengquan
23-09-2011, 15:20
Finde das Interview sehr interessant und kann mir natürlich gut vorstellen, dass zu früheren Zeiten entsprechend intensiv trainiert wurde (blutige Nase, gebrochene Knochen) da man damals auch in Taiji-Kreisen noch richtig kämpfen lernen wollte - anders nur schwierig bis gar nicht erreichen. Wie auch schon Ronny Wolf geschrieben hat, decken sich seine Aussagen zur Lineage (Yang Luchang noch im "Chen" unterwegs, der grosse Bruch nach Yang Luchan) mit vielen anderen Quellen.
Allerdings finde ich die Ausführungen zu den Methoden, welche zu geheim sind, um diese nur schon zu beschreiben (was könnte das sein, empty force auf Dim Mak Punkte :D), gehen schon in Richtung BS, schade.
Aber vielleicht gibt es jemanden auf diesem Forum, welche diese Methoden kennt und zumindest umschreiben kann?
Herzlich,
P.
Allerdings finde ich die Ausführungen zu den Methoden, welche zu geheim sind, um diese nur schon zu beschreiben (was könnte das sein, empty force auf Dim Mak Punkte :D), gehen schon in Richtung BS, schade.
Aber vielleicht gibt es jemanden auf diesem Forum, welche diese Methoden kennt und zumindest umschreiben kann?
P.
Ich denke, das kann auch mit der Mentalität von früher zu tun haben (und teilweise noch heute) wo bestimmte Techniken und Schlüsselprinzipien nur sehr langjährigen Schülern gezeigt werden. So gehen alte Tricks verloren…
Ich kann mir vorstellen, dass er sich auf Angriffe auf bestimmte Körperteile bezieht, die den anderen sehr schnell ausser Gefecht setzen können, Niere, Leber etc. besonders wenn man das mit phoenixfaust oder ähnlichem attakiert. Nur so eine Idee :D
@feili:
Keiner hat ihn getestet und seine Kunst ist so geheim, dass er auch nicht an die Öffentlichkeit geht (was er aber mit dem Interview ja doch tut). Ist es nicht auch spekulativ ihm zu glauben?!
Nervenpunkte und tödliche Stellen kriegt man in jedem guten (alten) Judo Buch, in Krav Manga Büchern, in den FMA, in der Boxschule (Leberhaken, Nierenhaken, kurze Rippe, etc.). Bjj und Grappling ist mehr als tödlich (Armbrüche, Bewußtlosigkeit, Tod, etc.) sind dort auch Teil der Trainingsinhalte.
Was soll den noch kommen? Wie soll man die Punkte an einen unkooperativen Partner treffen, wenn man nicht mal nen Jab abwehren kann???! Wie viel toller soll man noch nen Jab abwehren, obwohl es im Boxen (Einfachheit) oder den FMA (Destruction) schon fast perfekt ist?
Schaut man sich die Systematik des Taiji an, so sieht jeder der sich mit KK deutliche Schwächen. Das System ist auf die chinesischen Umstände von damals kalibriert...Nahdistanz & Chinna gegen Angriffe auf chinesische Art...
@Shaolinquanfa:
Ich bezweifele nicht, dass früher in China härter trainiert wurde. Es gibt auch immernoch sehr gutes, sehr hartes traditionelles Kungfu in China und anderswo. Ich nehme trad. Kungfu sehr ernst.
ABER ich kann diese Unbesiegbarkeitsscheiße nicht mehr hören, vor allem von Taiji Leuten...die weiter davor entfernt sind als viele andere Kungfu Leute.
@Ronny Wolf:
- Und was macht ausgerechnet das chinesische Militär (auch noch von damals) besser als das Militär von heute? Die haben Ewigkeiten an Selbstüberschätzung gelitten bis zu Opiumkriegen...
- Ist es eine sinnvolle Trainingsmethode Schüler vor die Wand zu klatschen, sodass sie nicht mehr aufstehen? Wird man dadurch unbesiegbar?
- Trainieren denn heute die Leute nicht mehr hart? MMA Profis trainieren hart, Shaolin Mönche trainieren hart, Thaiboxer Tranieren hart, gute andere Kungfu Stile trainieren hart...aber echtes Taiji zu trainieren, wäre ja viel zu gefährlich...
Die Chen leute trainieren auch hammerhart, wie ich finde. Aber Taiji ob alt oder neu, hart oder nicht so hart bleibt Taiji. Mit seinen Stärken und Schwächen...
T. Stoeppler
23-09-2011, 17:20
@Dalong
Fahr bitte mal einen Gang zurück. Du regst Dich über Sachen auf, die hier gar nicht Thema sind. Wenn Du Taiji generell in Frage stellen möchtest, ist hier ein denkbar schlechter Ort dafür.
@alle
Es gibt ab und an Quellen, die vom knüppelharten Training der frühen Yang-Stil Praktiker gesprochen haben, da ist das "Chang Interview" nicht die einzige. Die waren definitiv gut geschulte Kämpfer, die nicht umsonst ziemlich gefürchtet waren.
Die Chinesischen KK Kreise sind immer schon gut darin gewesen, NICHT alles in die Öffentlichkeit zu bringen. Wenn man in eine KK Familie aufgenommen wird und man einen Eid schwören muss, über bestimmte Dinge nicht zu sprechen, dann ist das eben so. Völlig egal, was das ist und was irgendein Internet-Bewohner darüber denken mag.
Darüberhinaus ist das Interview natürlich übersetzt und von EM edititert. Der O-Ton wäre sicher auch interessant, vielleicht kommt das etwas ander rüber.
Gruss, Thomas
Ronny Wolf
23-09-2011, 17:24
@Ronny Wolf:
- Und was macht ausgerechnet das chinesische Militär (auch noch von damals) besser als das Militär von heute?
Lege mir bitte nicht Worte in den Mund, die ich nie geschrieben habe.
Die haben Ewigkeiten an Selbstüberschätzung gelitten bis zu Opiumkriegen...
Klar, damals hat man sich auf dem Schlachtfeld zu einer Partie Schach zusammengefunden und danach sind alle friedlich nach Hause gegangen. Ne, ist klar.
- Ist es eine sinnvolle Trainingsmethode Schüler vor die Wand zu klatschen, sodass sie nicht mehr aufstehen? Wird man dadurch unbesiegbar?
Wie bitte? Habe ich irgendwo etwas von "sinnvoller Trainingsmethode" und der daraus resultierenden Unbesiegbarkeit geschrieben?
Damals hat man offenbar Verletzungen beim Training in Kauf genommen und die Schüler sind trotzdem wohl wiedergekommen. Offenbar war das Training "handfester", ja vielleicht sogar brutaler. Und trotzdem wollten die Leute es lernen. Darum ging es mir.
- Trainieren denn heute die Leute nicht mehr hart? MMA Profis trainieren hart, Shaolin Mönche trainieren hart, Thaiboxer Tranieren hart, gute andere Kungfu Stile trainieren hart...
Reden wir jetzt über Taiji oder über andere Kampfkünste?
aber echtes Taiji zu trainieren, wäre ja viel zu gefährlich...
So wie früher trainiert wurde, würden wir heute wahrscheinlich als zu gefährlich bezeichnen. Mehr habe ich nicht geschrieben.
Die Chen leute trainieren auch hammerhart, wie ich finde. Aber Taiji ob alt oder neu, hart oder nicht so hart bleibt Taiji. Mit seinen Stärken und Schwächen...
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Profisportler, z.B. Fußballer, auch sehr hart trainieren. Macht sie das zu besseren Kampfkünstlern? Es gibt einen Unterschied zwischen hartem Training und Kampftauglichkeit.
Also nochmals: Die Leute damals haben mit ihrer Kampfkunst auch (erfolgreich) gekämpft. Die Kampfkunst hat sich auch gegenüber anderen Kampfkünsten bewähren müssen, denn Herausforderungen scheint es genug gegeben zu haben. Kampf und Training war offenbar mehr als nur eine sportliche Herausforderung.
Insgesamt zweifle ich an der These, dass Kampfkünster von damals so schlecht gegen Athleten von heute aussehen würden. Thema Unbesiegbarkeit, die es sowieso nicht gibt, ist ein vollkommen anderes Thema.
Nur so nebenbei: Ich habe neulich Ausschnitte aus dem Film "Ip Man" gesehen, wo er gegen den Boxer antritt. Ich fand es sehr gut gemacht, dass er auch ordentlich vom Boxer eingeschenkt bekommen hat. Und dabei ist das Thema Unbesiegbarkeit gerade in der *ing*ung-Ecke ein beliebtes Thema.
@Dalong
Fahr bitte mal einen Gang zurück. Du regst Dich über Sachen auf, die hier gar nicht Thema sind. Wenn Du Taiji generell in Frage stellen möchtest, ist hier ein denkbar schlechter Ort dafür.
@alle
Es gibt ab und an Quellen, die vom knüppelharten Training der frühen Yang-Stil Praktiker gesprochen haben, da ist das "Chang Interview" nicht die einzige. Die waren definitiv gut geschulte Kämpfer, die nicht umsonst ziemlich gefürchtet waren.
Die Chinesischen KK Kreise sind immer schon gut darin gewesen, NICHT alles in die Öffentlichkeit zu bringen. Wenn man in eine KK Familie aufgenommen wird und man einen Eid schwören muss, über bestimmte Dinge nicht zu sprechen, dann ist das eben so. Völlig egal, was das ist und was irgendein Internet-Bewohner darüber denken mag.
Darüberhinaus ist das Interview natürlich übersetzt und von EM edititert. Der O-Ton wäre sicher auch interessant, vielleicht kommt das etwas ander rüber.
Gruss, Thomas
Ich stelle Taiji nicht in Frage. Ich übe selber mit freude täglich und habe auch über die Vorzüge gesprochen.
In meinen Posts begründe ich nur warum mir das Interview nicht gefällt und beziehe mich ständig auch darauf. Ist das wirklich off-topic?
Auch finde ich dass gerade hier kritisch über Taijiquan diskutiert werden sollte. Oder ist das hier ein Ort, an dem die Leute nur bestimmte Sachen hören wollen? Taiji ist bzw. war mal die Ultimative Kampfkunst...
@Ronny Wolf:
Wenn du meinen Post noch einmal genau liest, stellst du fest dass ich dir keine Worte in den Mund lege, sondern dir größtenteils Fragen stelle.
Ich meinte keine der Fragen blöd, oder böse oder wollte irgendwas suggerieren. Nur zum Nachdenken über deine Argumente vorher wollte ich dich anregen. Mehr nicht.
Bin raus, Viel Spaß noch!:)
Ähnlicher Artikel von einem Chen Vertreter .
chen style taijiquan Masters of the IMA (http://wulinmingshi.wordpress.com/category/chen-style-taijiquan/page/2/)
Gruss
Ich denke bei diesen Interviews ist auch eine Menge Fantasie dabei. Kein Mensch könnte sich "hart und bis zum KO" jeden Tag prügeln, und das über Jahre. Schon gar nicht wenn man tatsächlich die Attribute von IMAs entwickelt, und enorme Kraftspitzen produziert, der Verlierer dieser Aktion sieht danach nicht so gut aus. Bissel härter als heutzutage im Kuschelkurs wird es bei Leichwächters zugegangen sein, aber nicht so wie sich das Leute zusammenfantasieren die Lehrer und Schlangenölverkäufer geworden sind. Und eben nicht Leibwächter, wie die Leute von Li Shu Wen, Liu Yun Qiao, und Yang Luchan und Hofmilitärtrainer.
P.S.: Basics trainieren ist das A und O solcher Methoden. "Tricks" gibt's im Zirkus und bei Supertalent. Das Schlüsselwort ist nicht "hart", sondern "Routine".
Simplicius
25-09-2011, 07:48
Nur so nebenbei: Ich habe neulich Ausschnitte aus dem Film "Ip Man" gesehen, wo er gegen den Boxer antritt. Ich fand es sehr gut gemacht, dass er auch ordentlich vom Boxer eingeschenkt bekommen hat. Und dabei ist das Thema Unbesiegbarkeit gerade in der *ing*ung-Ecke ein beliebtes Thema.
Ja, irgendwie komisch.
In den chinesischen Filmen ist oft der große, kräftige Boxer oder Catcher aus dem Westen der Endgegner, auch wenn die Protagonisten vorher östliche Kampfkünstler mit Leichtigkeit besiegt haben.
Hier bei uns glauben manche, der östliche Kram würde einem zum fruchteinflößenden Kämpfer machen.
:idea:
rudongshe
25-09-2011, 08:13
Ja, irgendwie komisch.
In den chinesischen Filmen ist oft der große, kräftige Boxer oder Catcher aus dem Westen der Endgegner, auch wenn die Protagonisten vorher östliche Kampfkünstler mit Leichtigkeit besiegt haben.
Hier bei uns glauben manche, der östliche Kram würde einem zum fruchteinflößenden Kämpfer machen.
:idea:
Das hat aber auch etwas mit Symbolen zu tun ...
Es ist der showdown gegen die imperialen Langnasen, die zudem in den Kämpfen oft betrügen.
Wow, fand das Interview ganz schön heftig. Ich kenne zwar chinesische/innere Kampfkünste nur von Probetrainings und 3 Monaten Chen Taiji, aber dort wurde bei der Frage nach praktischer Anwendung und kämpferischen Fähigkeiten eigentlich immer auf ungebrochene Traditionslinien und historische Figuren verwiesen.
Falls das Gesagte im Interview stimmt, und auch bei anderen Kampfkünsten so ähnlich abgelaufen ist, dann frag ich mich echt, wie legitim die Ansprüche auf Tradtition eigentlich sind.
dachengquan
25-09-2011, 13:26
Es gibt auch Leute, welche die Existenz Chang Yiu-Chun in Frage stellen...:
CyberKwoon • View topic - chang yiu chun,is this real story? (http://www.cyberkwoon.com/forum/viewtopic.php?f=2&t=11707)
Auch die Aussage, Chang Yiu-Chun sei einer von nur zwei Schülern von Yang Shou-hou, darf angezweifelt werden:
Gin Soon Tai Chi Chuan Federation (http://www.gstaichi.org/english/history.php)
Ich möchte aber hier keine bad vibrations reinbringen, das ist einfach so das, was man auf Google auf die Schnelle findet (übrigens nicht von mir persönlich). Vielleicht weckt es ja Interesse.
Wie auch immer, finde die Beiträge von Thomas und Klaus sehr gut, schön auf den Punkt gebracht, wie ich finde, vielen Dank.
Schöne Grüsse,
Patrik
aber dort wurde bei der Frage nach praktischer Anwendung und kämpferischen Fähigkeiten eigentlich immer auf ungebrochene Traditionslinien und historische Figuren verwiesen.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen ;)
Grüße Ima-Fan
Kamenraida
26-09-2011, 12:08
Ich finde, diesen ganzen Quatsch, vonwegen Taichi macht unbesiegbar und so, den muss man nun wirklich nicht diskutieren.
Ich finde aber auch, diese Sache mit den „geheimen, absolut wirkungsvollen“ Techniken geht völlig am Problem des heutigen Yang-Stils vorbei. Weil dort in der Regel nicht mal das Nicht-geheime, völlig offene Wissen um die Basics des Taichi nicht vorhanden ist.
Insofern stimme ich Klaus absolut zu – mann muss die Basics üben. Aber eben nur, wenn man halbwegs weiß, worum es geht.
Dass es, wie im Interview behauptet, „kämpferische“ Linien im Yang in der Lineage von Yang Chengfu nicht gibt, halte ich für Unsinn. Es gibt zugegebenermaßen nicht allzu viele.
Was mir ein Rätsel ist: Jedem Yang-Stylisten, den das ursprüngliche Taichi interessiert, steht es doch frei, sich im Chen umzusehen. Da ist es doch alles da. Inklusive der im Interview erwähnten Kanonen(faust)-Techniken.
Warum gibt es hier offenbar große Berührungssperren?
Was mir ein Rätsel ist: Jedem Yang-Stylisten, den das ursprüngliche Taichi interessiert, steht es doch frei, sich im Chen umzusehen. Da ist es doch alles da. Inklusive der im Interview erwähnten Kanonen(faust)-Techniken.
Warum gibt es hier offenbar große Berührungssperren?
Das ist eine sehr gute Frage!
Um noch mal die Geheimnisse anzuschneiden, an denen sich hier so stark aufgezogen wird. Das ist doch in der CMA Welt Alltag. Einerseits finde ich es naiv zu erwarten, dass eine Person, fremden Leuten die Feinheiten ihres Familienerbes beibringt. Andererseits finde ich es eine Frechheit, wenn nicht mal ein vernünftiger Grundstock gelegt und der Schüler praktisch verarscht wird. In der Hinsicht sind die westlichen KK/KS anscheinend ehrlicher, wenn man sich so umsieht/umhört.
Genau darauf wollte ich auch mit mancher Bemerkung auf Seite 1 hinaus. Wie viele Lehrer in der westlichen Welt, tuckern 2-3 mal im Jahr nach China, um dort jeweils für 2-4 Wochen mit dem Guru zu lernen und sind dann binnen 2-3 Jahren hier drüben zertifiziert? Vielleicht kommen noch 4-6 Workshops im Jahr dazu. Klar die haben vorher schon 8 Jahre Tiger and Dragon Kung Fu, oder AOK Tai Chi bei Max Mustermann gelernt und haben entsprechend eine grandiose Basis. Ob man es will oder nicht, so was ist nicht Gleichwertig zu einem fundiertem Training 5 mal die Woche über 2-3 Jahre hinweg, bei einem Lehrer vor Ort.
Ganz ehrlich, ich persönlich kann drauf verzichten, dass vorgefertigte Touristen Programm zu lernen. Wer damit zu frieden ist, bitte. Und das ist nur eine von vielen Sachen, die mir aktuell in dieser Thematik Probleme bereiten.
Grüße Ima-Fan
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