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Vollständige Version anzeigen : Formenverfremdung im WingTsun



Masterp
21-09-2011, 09:49
Moin,

was ich mal ansprechen möchte: Warum verfremden manch ex WTler in Ihrerm Stil die Formen ? Ich meine, da lernt man jahrelang nach Schema F bis es richtig sitzt und dann kommt dann irgendwann ne völlig andere Form bei rum.

Extrem sieht man das hier:

DragonTeam - Techniken - Formplakat Training für Erwachsene (http://www.dragon-team.de/index.php/techniken.html)


und bei Martin Dragos.

MaFyA
21-09-2011, 09:55
weil es dann auf einmal jeder besser weiss und sich natürlich auch abgrenzen muss um potentiellen kunden einen möglichen grund zu geben die alternative zu wählen..

Andastra
21-09-2011, 10:15
Moin,

was ich mal ansprechen möchte: Warum verfremden manch ex WTler in Ihrerm Stil die Formen ? Ich meine, da lernt man jahrelang nach Schema F bis es richtig sitzt und dann kommt dann irgendwann ne völlig andere Form bei rum.

Extrem sieht man das hier:

DragonTeam - Techniken - Formplakat Training für Erwachsene (http://www.dragon-team.de/index.php/techniken.html)


und bei Martin Dragos.


Weil die Formen, ohne das Notwendige Hintergrundwissen völlig neutral sind und somit auch entfremdet werden können. Es ergibt am Schluss immer das gleiche Ergebnis. Also ist es auch völlig egal, wie die WT Derivate ihre Formen machen. :D

Bis auf das kleine Dorf in Gallien weiss wohl beim WT eh keiner, wozu der Kram von Nutzen ist. ;) Und die anderen Plappern frei nach tradition einfach mal nach, in der Hoffnung, dass passt schon . Ist natürlich nur eine (meine) Meinung ;)

wfn.j
21-09-2011, 12:12
Warum verfremden manch ex WTler in Ihrerm Stil die Formen ?
"Kreativität ist eine Eigenschaft lebender Systeme."
(Quelle: Kreativität - Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Kreativit%C3%A4t))

So einfach ist das. :)

Juneo
21-09-2011, 12:50
Ich denke im wesentlichen ist der Abgrenzungsfaktor entscheidend.

Wo bliebe die Daseinsberechtigung, wenn man nicht etwas anderes (oder auch neues) anbieten würde.

Würde mir ja jetzt auch nichts bringen einen Verband zu gründen und die EWTO 1zu1 zu kopieren. Warum sollten die Leute dann zu mir kommen? Die könnten doch auch gleich zur EWTO.

Welche Formen das annehmen kann ist schon abgedreht.
Wer meinen WingTai-Erfahrungsbericht gelesen hat, der weiß ja, in welche Richtung das abdrifften kann.

Die erste Form vom Dragon Team finde ich total abgefahren. Koordinativ wahrscheinlich höchst anspruchsvoll. Jedoch ist die erste Form doch auch dazu da, beide Körperhälften unabhängig voneinander zu schulen (also sprich seperat zu trainieren).

Yum Cha
22-09-2011, 03:30
Ich denke im wesentlichen ist der Abgrenzungsfaktor entscheidend.
Wo bliebe die Daseinsberechtigung, wenn man nicht etwas anderes (oder auch neues) anbieten würde.
Würde mir ja jetzt auch nichts bringen einen Verband zu gründen und die EWTO 1zu1 zu kopieren. Warum sollten die Leute dann zu mir kommen? Die könnten doch auch gleich zur EWTO.

Hatten wir nicht kürzlich einen Thread, in dem einer fragte, warum manche als Stänkerer bezeichnet werden?
Das ist hier wieder so ein typischer Fall. Da wird mal frech allen WTlern außerhalb der EWTO unterstellt, daß sie nur deshalb etwas geändert haben, weil sie eine Unterscheidung zum großen Verband bräuchten.
Augenzwinkernd sag ich's schonmal vorweg: Das machen wir WTler nur wegen der Kohle....

Aber mal im Ernst:
Ich habe nach knapp 18 Jahren ganze 2 Bewegungen leicht verändert, und das aus gutem Grund. Ich habe das nicht wegen des Geldes getan, was hier bei deiner Aussage unterschwellig mitklingt.

Warum soll man auch nicht verändern dürfen? Yip Man selber hat nachweislich mindestens 3x die Formen abgeändert.
WSL hats gemacht, Yip Ching z.B. auch und viele andere mehr.

Man kann *ing *un auf 2 Arten betreiben:
a) Man wahrt die Traditionen und wagt nicht die kleinste Kleinigkeit zu ändern.
b) Man ist innovativ und schert sich nicht um irgendwelche Traditionen.

Zu Fall a):
Die Vertreter dieser Linie betrachten jede Bewegung wie ein kleines Heiligtum und jede Veränderung wird wie Verrat empfunden.
Ich kenne das noch aus dem Karate. Dort zählte möglichst genaues Kopieren und wehe, jemand wagte sich frecherweise Freiheiten herauszunehmen.
Im *ing *un sieht man das auch oft. Eigentlich ist das Karate mit chinesischen Bezeichnungen, zumindest was die Formen betrifft.

Zu Fall b):
Diese Leute, wenn sie denn fortgeschritten genug sind, ändern Dinge aus ihrer Erfahrung und Überzeugung heraus.
Natürlich gibt's da auch Wildwuchs und so mancher wandelt die Formen aus Unkenntnis ab.

Es gilt einen Mittelweg zwischen a und b zu finden. Traditionen sind wichtig, aber sie dürfen nicht im Weg stehen, wenn neue Erkenntnisse Vorteile versprechen.



Welche Formen das annehmen kann ist schon abgedreht.

Ich würde das nicht vorschnell abwerten. Man sollte sich schon die Mühe machen zu verstehen, warum das geschehen ist und ob das Sinn macht.



Wer meinen WingTai-Erfahrungsbericht gelesen hat, der weiß ja, in welche Richtung das abdrifften kann.

Naja, das Hauptproblem war ja wohl eher der unverschämte und überhebliche Lehrer und weniger die Formen.

Gruß,

Yum Cha

DeepPurple
22-09-2011, 06:10
@Yum Cha
Grundsätzlich richtig.

Aber: Was mir bei den meisten beim Reden über Veränderung abgeht, ist die Zielsetzung der Veränderung und die konkrete Auswirkung der Veränderung.

Masterp
22-09-2011, 08:21
Zu Fall a):
Die Vertreter dieser Linie betrachten jede Bewegung wie ein kleines Heiligtum und jede Veränderung wird wie Verrat empfunden.
Ich kenne das noch aus dem Karate. Dort zählte möglichst genaues Kopieren und wehe, jemand wagte sich frecherweise Freiheiten herauszunehmen.
Im *ing *un sieht man das auch oft. Eigentlich ist das Karate mit chinesischen Bezeichnungen, zumindest was die Formen betrifft.

In EWTO WT jedoch nicht. Dort herrscht ja ständiges Anpassen an Gegebenheiten. Selbst die einzelnen Bewegungen der SNT Form sind zum Teil leicht verändert gegenüber dem LT WT.

Juneo
22-09-2011, 08:40
Hatten wir nicht kürzlich einen Thread, in dem einer fragte, warum manche als Stänkerer bezeichnet werden?
Das ist hier wieder so ein typischer Fall. Da wird mal frech allen WTlern außerhalb der EWTO unterstellt, daß sie nur deshalb etwas geändert haben, weil sie eine Unterscheidung zum großen Verband bräuchten.
Augenzwinkernd sag ich's schonmal vorweg: Das machen wir WTler nur wegen der Kohle....


Dabei wollte ich überhaupt nicht auf Stänkerer oder die EWTO eingehen, sondern ich habe lediglich ein Beispiel gesucht. Ich könnte das gleiche Beispiel auch mit einem anderen Verband voranführen, jedoch ist die EWTO und das WT der bekannteste Verband.

Ich entschuldige mich bei allen "Stänkerern" ;)



Warum soll man auch nicht verändern dürfen? Yip Man selber hat nachweislich mindestens 3x die Formen abgeändert.
WSL hats gemacht, Yip Ching z.B. auch und viele andere mehr.


Man sollte ja auch verändern.
Vor 300 Jahren wusste keiner in China was in Brazilien, in den Philippinen oder in Europa gekämpft wurde. Es hieß Kung Fu gegen Kung Fu. Und so wurde auch gekämpft. Und so wurden auch Kampfstile entwickelt.
Plötzlich gibt es Flugzeuge und andere Reisemöglichkeiten. Der Chinese sieht was der Philippine macht, der Europäer sieht was der Brazilianer macht usw.
Jetzt müssen sich Kampfkünste natürlich neu einstellen.
Und daraus folgt auch die Veränderung.



Man kann *ing *un auf 2 Arten betreiben:
a) Man wahrt die Traditionen und wagt nicht die kleinste Kleinigkeit zu ändern.
b) Man ist innovativ und schert sich nicht um irgendwelche Traditionen.

Zu Fall a):
Die Vertreter dieser Linie betrachten jede Bewegung wie ein kleines Heiligtum und jede Veränderung wird wie Verrat empfunden.
Ich kenne das noch aus dem Karate. Dort zählte möglichst genaues Kopieren und wehe, jemand wagte sich frecherweise Freiheiten herauszunehmen.
Im *ing *un sieht man das auch oft. Eigentlich ist das Karate mit chinesischen Bezeichnungen, zumindest was die Formen betrifft.

Zu Fall b):
Diese Leute, wenn sie denn fortgeschritten genug sind, ändern Dinge aus ihrer Erfahrung und Überzeugung heraus.
Natürlich gibt's da auch Wildwuchs und so mancher wandelt die Formen aus Unkenntnis ab.

Es gilt einen Mittelweg zwischen a und b zu finden. Traditionen sind wichtig, aber sie dürfen nicht im Weg stehen, wenn neue Erkenntnisse Vorteile versprechen.


Bin absolut deiner Meinung.
Meinen Beitrag habe ich aus dem Grund des "Wildwuchses" geschrieben, den du erwähnst.



Naja, das Hauptproblem war ja wohl eher der unverschämte und überhebliche Lehrer und weniger die Formen.


Es wurde viel einfach abgeändert (fast alles).
Es wurden neue Begriffe erfunden, viele Sachen wurden einfach umbenannt und die eigentlichen Interpretationen von Techniken und Formen wurde über den Haufen geworfen.
Mit dem Lehrer hat dies nichts zu tun.

@Deep Purple
Genau um diese Menschen, die du erwähnst geht es mir.

Thiloy
22-09-2011, 09:48
Was ein Thema,
immer noch interessant!!

Ich frage mich auch warum manche Ihre Formen so extrem abändern, soll dies der Erkentnis geschuldet sein? Soll es deshalb Veränderung sein um neues oder verlorenes Wissen zu zeigen?

Schwierig, wer solls beurteilen? Das können nur die Leute / Meister / praktizierende die es über Jahre ausüben. Eine Überprüfung auf freundschaftlicher Weise wäre interessant und eigentlich mal mehr als überfällig. Idealerweise auf einem der Forentreffen wo jeder seien Sichtweise mal vorstellen kann bevor man nun grundsätzlich auf etliche andere Lehrgänge fahren muss.

Meine Meinung ist das die Form im Kern (also das was Sie bezweckt) stimmig sein sollte. Alles andere ist Beiwerk und kann mal ganz nett sein zu wissen. Aber im Kern muss es passen, der Körper muss geschult werden.

Das Thema Formen und deren Reihenfolge wäre auch interessant zu erfahren, warum welche (ausser SNT / CMK) wie gelehrt werden. Warum HP bei dem einen früh und dem anderen recht spät folgt.
Die Veränderung in den Formen zieht sich ja bei viele wie ein roter Faden durch.

Fazit für mich: Überprüfen der Form auf die Tauglichkeit, treffen und jeder stellt seins mal vor... ohne Stress und Ärger.

MaFyA
22-09-2011, 10:23
ich fände so ein treffen auch cool, allerdings denke ich das man dort auch nicht auf einen gemeinsamen nenner kommen würde und letztendlich alles das noch einmal wiederholt werden würde was eh schon seit jahren hier gepostet wird.. der einzige unterschied würde sein das wohl alle viel freundlicher zueinander als es hier im forum manchmal der fall ist :D

Paradiso
22-09-2011, 11:32
Wie die Form der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Form. Freiheit braucht die Rückbindung an eine höhere Instanz.

( Und wer jetzt dabei an den Papst denkt, hat recht :D )

Yum Cha
22-09-2011, 13:15
ich fände so ein treffen auch cool,

Ja, das sehe ich auch so. Zeigen ist besser als theoretisieren.



allerdings denke ich das man dort auch nicht auf einen gemeinsamen nenner kommen würde

Das macht doch nix.
Die Meinungen können und dürfen unterschiedlich sein. Es kommt darauf an, ob die Idee dahinter nachvollziehbar ist.



und letztendlich alles das noch einmal wiederholt werden würde was eh schon seit jahren hier gepostet wird..

Wer weiß? Ich bin mir ziemlich sicher, daß so manche Meinung möglicherweise doch überdacht wird.



der einzige unterschied würde sein das wohl alle viel freundlicher zueinander als es hier im forum manchmal der fall ist :D

Da bin ich mir absolut sicher :D

Gruß,

Yum Cha

StefanB. aka Stefsen
22-09-2011, 13:34
Die Fragen sind doch, warum wird verändert und auf welcher Basis wird eine Veränderung vorgenommen?

Dabei sollte dann auch ein Unterschied in allen "Ebenen" des Trainings erkennbar sein. Von der Form selbst, um die es hier geht, über Drills, die das Thema der Veränderung aufnehmen, bis hin zum Sparring, in dem die Veränderung im Kampf selbst sichtbar wird und überprüft werden kann.

P.S. Allgemein finde ich aber, ist das durchaus vorstellbar und u.U., je nach Ziesetzung unabdinglich.

BlackFist
22-09-2011, 19:24
Am vernünftigsten wäre es meiner Meinung nach eher, wenn dich die Meister/lehrer treffen würden um zu vergleichen und zu diskutieren warum sie dies oder jenes verändern und nicht die Schüler.

Dahoud
23-09-2011, 06:58
Am vernünftigsten wäre es meiner Meinung nach eher, wenn dich die Meister/lehrer treffen würden um zu vergleichen und zu diskutieren warum sie dies oder jenes verändern und nicht die Schüler.


Warum ?!

BlackFist
23-09-2011, 14:39
Der jeweilige Lehrer hat die Form doch verändert nicht der Schüler. Somit sollte er wohl am ehesten erklären können warum er das getan hat und nicht sein Schüler.

redroi
23-09-2011, 17:30
Zitat von:MaFyA
weil es dann auf einmal jeder besser weiss und sich natürlich auch abgrenzen muss um potentiellen kunden einen möglichen Grund zu geben die alternative zu wählen..

Ich vermute mal, die Wahl des Verbandes wird in den seltensten Fällen aufgrund von unterschieden in den Formen getroffen. Zumal ein Anfänger da ja auch keinen Plan von hat. Und Leute die den Verband wechseln, sagen sich bestimmt auch nicht: "Boah macht der Emin ne schöne SNT, da geh ich hin"


Zitat von Juneo
Würde mir ja jetzt auch nichts bringen einen Verband zu gründen und die EWTO 1zu1 zu kopieren. Warum sollten die Leute dann zu mir kommen? Die könnten doch auch gleich zur EWTO.

Die meisten abgespaltenen Verbände kopieren die EWTO in vielerlei Hinsicht. Weils offensichtlich ein Erfolgreiches konzept ist.
Die meisten Leute die in eine WT Schule gehen wissen ja garnicht das es da verschiedene Verbände gibt. Die Endscheidung ob jemand in eine EWTO Schule oder eine andere WT Schule geht, hängt meiner Einschätzung nach eher von regionalen Bedingungen ab. Die leute gehen in die Schulen, weil die eben da sind, und nicht weil die die Form schöner machen oder den Tansao enger reinnehmen als die Konkurrenz.

Daher denke ich, das der Abgrenzungsgedanke dabei eher eine untergeordnete Rolle spielt. Ich vermute die Leute machen sich Gedanken über WT und ändern es, weil sie es so für Sinniger halten.
Diese Möglichkeit hatten sie innerhalb der EWTO ja nicht.

Hu Quan
23-09-2011, 17:42
Ich versuche es einmal mit einer soziologischen Sichtweise:
In den Kampfkünsten in denen die Techniken "verschlüsselt" weitergegeben werden, also hauptsächlich jene KK mit Formen, natürlich auch in jenen, die ein unglaublich großes Technikrepertoire besitzen (JKD z.B.) und in allen Anderen auch (nur da merkt man es erst im Laufe der Zeit, beim Boxen gibt es keine großen Änderungen von Generation zu Generation, dennoch gibt es diese Entwicklung auch dort) gibt es die Tendenz zu verändern.

Das passiert aus verschiedenen Gründen:
Verkäuflichkeit ist natürlich eine davon, eine weitere wäre Perfektionsstreben, eine weitere wäre Vergesslichkeit/Schlampigkeit, eine weitere wäre Erfahrungen in anderen Systemen und diese einfließen lassen, eine weitere wäre die subjektive Komponente (ein jeder präferiert andere Bewegungen/Haltungen; ich persönlich finde auch, dass man die Eine oder Andere Technik weglassen könnte und die wird in meinen Trainingseinheiten auch ziemlich sicher weniger trainiert als bei Anderen - nicht einmal bewusst), Versuche einer Weiterentwicklung des Kampfsystems und natürlich der Größenwahn im Versuch des Kreierens einer gänzlich neuen Kampfkunst.

Abgesehen vom letzten Punkt, sind das natürliche Vorgänge und der Grund warum sich die Kampfkünste ständig weiterentwickeln. Weiterentwicklung ist ein menschlicher Faktor und ein Antrieb.

eierkopp
23-09-2011, 18:23
Versuche einer Weiterentwicklung des Kampfsystems und natürlich der Größenwahn im Versuch des Kreierens einer gänzlich neuen Kampfkunst.


Aha dann sind hunderte von Chinesischen kampfkünsten aus GRÖSSENWAHN entstanden, weil ja alles mit einenader verwand ist. Choy lay fut was aus dem hunggar,Laygar usw, Tanglang(qixing,chutsing usw) 100 andere...
GRÖSSENWAHN bringt geile stile.

Hu Quan
23-09-2011, 18:39
Aha dann sind hunderte von Chinesischen kampfkünsten aus GRÖSSENWAHN entstanden, weil ja alles mit einenader verwand ist. Choy lay fut was aus dem hunggar,Laygar usw, Tanglang(qixing,chutsing usw) 100 andere...
GRÖSSENWAHN bringt geile stile.Eine inkorrekte Schlussfolgerung. GojuRyu Karate beispielsweise entstand aus einem chinesischen Stil, kombiniert mit der lokalen okinawischen Kampfkunst. Ist somit keine Neuentwicklung, sondern mein vierter Punkt in der Aufzählung.

In den chinesischen Kampfkünsten, da bin ich ganz sicher, gab es viele ähnliche Vorfälle, zumal Meister oftmals herumgereist sind um andere Kampfkünste kennen zu lernen und diese dann der eigenen hinzuzufügen (und u.U. einen neuen Stil dadurch zu erschaffen).

Der Größenwahn beginnt da, wo man denkt eine Kampfkunst von Null an entwickeln zu können.

eierkopp
23-09-2011, 21:17
Eine inkorrekte Schlussfolgerung. GojuRyu Karate beispielsweise entstand aus einem chinesischen Stil, kombiniert mit der lokalen okinawischen Kampfkunst. Ist somit keine Neuentwicklung, sondern mein vierter Punkt in der Aufzählung.



Sorry, aber du hast dich gerade selber wiedersprochen.
Wenn dein GojoRyu aus den Chinesischen stilen und den okin. stil kombiniert wurde ist es eine neuerung!!! Was solls sonst sein ein uralter stil der zu einem alten stil kombiniert wurde? Es ist eine neuerung!

Hu Quan
23-09-2011, 23:05
Jemand, der schlicht zu blöd für die Hälfte der Blöcke ist, dafür die andere Hälfte "perfekt" beherrscht und zu jedem eine zweite Abwandlung einfügt und das so den Schülern weitergibt, hat im Grunde auch einen neuen Stil weil die Hälfte von einem alten Stil ist, die andere Hälfte hat er neu geschaffen und dennoch ist es im Grunde noch das alte System.

Wenn du Wing Chun machst und TaeKwonDo addierst, hast du (mal abgesehen von diversen Eingliederungsproblemen) einen "neuen" Stil, der aber auf einer Grundlage von alten Stilen basiert.

Was ich meinte ist eine grundlegende Erschaffung einer Kampfkunst ohne altem System aus Ausgangslage. Wenn grundsätzlich neue Techniken erfunden werden, ein Formensystem dazu entwickelt wird und eine eigenständige Regelung des Zweikampfes erschaffen wird. DAS wäre Größenwahn. Zwei Stile zu kombinieren (zwei Stile in denen man sich wirklich gut auskennt und die man auch beherrscht und nicht gerade einmal drei Schnupperstunden hatte und schon ein neues System entwickelt) ist für mich kein Problem, solange es auch halbwegs vernünftig (was auch immer das sein mag) ist.

Yum Cha
24-09-2011, 01:14
Die meisten Leute die in eine WT Schule gehen wissen ja garnicht das es da verschiedene Verbände gibt. Die Endscheidung ob jemand in eine EWTO Schule oder eine andere WT Schule geht, hängt meiner Einschätzung nach eher von regionalen Bedingungen ab. Die leute gehen in die Schulen, weil die eben da sind, und nicht weil die die Form schöner machen oder den Tansao enger reinnehmen als die Konkurrenz.

Da habe ich in den letzten Jahren andere Erfahrungen gemacht. Die Leute informieren sich (z.B. Internet) und testen die Angebote.
Allein in meinem Ort gibt es 6 WT-Schulen unterschiedlicher Verbände (EWTO, EBMAS, EBMAS-Ableger, Dragos-WT, 2 freie Schulen) und dazu noch Stile, die sich nicht auf LT beziehen.
Die meisten Leute, die zu mir kommen, haben meistens schon die Konkurrenz ausprobiert und testen natürlich auch mich.
Die Gründe für die spätere Auswahl sind sicher vielfältig, aber es ist schon lange nicht mehr, daß man blindlings in die erstbeste Schule läuft und dort unterschreibt.



Daher denke ich, das der Abgrenzungsgedanke dabei eher eine untergeordnete Rolle spielt. Ich vermute die Leute machen sich Gedanken über WT und ändern es, weil sie es so für Sinniger halten.
Diese Möglichkeit hatten sie innerhalb der EWTO ja nicht.

Richtig! Aber ich möchte das nicht auf die EWTO reduzieren. Egal in welchem Verband du bist, es wird immer Vorgaben von oben geben.
Wie du schon zuvor sagtest, gehen die Reformer davon aus, daß ihre Änderungen sinnvoll sind.

Gruß,

Yum Cha

redroi
24-09-2011, 02:39
Die meisten Leute, die zu mir kommen, haben meistens schon die Konkurrenz ausprobiert und testen natürlich auch mich.
Die Gründe für die spätere Auswahl sind sicher vielfältig, aber es ist schon lange nicht mehr, daß man blindlings in die erstbeste Schule läuft und dort unterschreibt.

Ok, hätte ich nicht gedacht. Das nenn ich mal ne positive Entwicklung.


Richtig! Aber ich möchte das nicht auf die EWTO reduzieren. Egal in welchem Verband du bist, es wird immer Vorgaben von oben geben.

Stimmt, ich kenne zu mindest einen Ablegerverband aus eigener Erfahrung in dem die Vorgaben für Ausbilder in jeglicher hinsicht wesentlich strenger waren als in der EWTO. Da gabs für alles ne Richtline, sogar dafür mit wem du dich in deiner Freizeit zu treffen hast und mit wem du Geschlechtsverkehr hast (kein Witz!). Aber das wird jetzt zu OT.

beste grüße

redroi

Juneo
24-09-2011, 07:01
Die meisten abgespaltenen Verbände kopieren die EWTO in vielerlei Hinsicht. Weils offensichtlich ein Erfolgreiches konzept ist.
Die meisten Leute die in eine WT Schule gehen wissen ja garnicht das es da verschiedene Verbände gibt. Die Endscheidung ob jemand in eine EWTO Schule oder eine andere WT Schule geht, hängt meiner Einschätzung nach eher von regionalen Bedingungen ab. Die leute gehen in die Schulen, weil die eben da sind, und nicht weil die die Form schöner machen oder den Tansao enger reinnehmen als die Konkurrenz.

Daher denke ich, das der Abgrenzungsgedanke dabei eher eine untergeordnete Rolle spielt. Ich vermute die Leute machen sich Gedanken über WT und ändern es, weil sie es so für Sinniger halten.
Diese Möglichkeit hatten sie innerhalb der EWTO ja nicht.

Das ist vielleicht der Fall bei KK-Unerfahrenen, die sich nicht genug mit der Materie aussetzen.
Falls ich mal umziehen muss, und mir eine neue Schule suchen müsste, so würde ich mir schon sehr viele Gedanken machen, welche KK ich nun betreiben möchte/könnte und ob das Angebot in der Gegend sinnig ist.
Wenn sich zum Beispiel nichts finden lässt in weiterer Umgebung, so würde ich mich im Fitnesscenter anmelden und pumpem ;) (Notfallplan).

Andastra
24-09-2011, 08:31
Im Endeffekt spielt es fast keine Rolle, welche Bewegung man ausführt. Wichtig ist lediglich, dass man diese Bewegung mit dem richtigen Fokus bewegt und steuert. :cool: