Vollständige Version anzeigen : Anfänger bittet um entscheidungshilfe.
hallo, ich bin auf der suche nach einer kampfsportart die zu mir passt, und habe gehofft hier einige antworten zu finden.
Um mich zuerst einmal grob zu beschreiben: ich bin knappe 1,90 groß und würde mich eher als grobmotoriker einstufen. ich bin 24 jahre alt, und Pizzaioli von Beruf. Zeitlich bin ich berufsbedingt sehr eingeschränkt, was bedeutet das ich das meiste zuhause erlernen möchte, und ein mal die woche ein training mit meister in der kampfsportschule.
grund für meine entscheidung eine kampfsportart zu erlernen ist hauptsächlich der das ich mich geistig wie auch körperlich trainieren will, und geist und körper mehr in einklang bringen will. wenn ich mich aufgrund dessen dann auch in brenzligen situationen verteidigen kann ist das ein positiver nebeneffekt sollte bei der wahl der kampfsportart keine relevante rolle spielen.
ich bin ein großer kung fu fan, und tendiere auch in diese richtung. doch da gibt es ja auch diverse verschiedene stilrichtungen.
bitte schreibt mir was ihr mir raten würdet.
schöne grüße, moritz
Hriob Zagel
22-09-2011, 11:34
hi, es wird wohl schwer sein, dir bei dieser entscheidung zu helfen. kampfkünste im realen leben haben selten was zu tun mit den dargestellten kampfkünsten, -sportarten im filmen oder freefights. die einen sind übertrieben und unrealistisch und bei wettkämpfen und allen damit zusammenhängenden kampfsportarten gehts eben um sport. das bedeutet rundenbasierte kämpfe und punkte. und um diese runden zu überstehen bzw. punkte zu machen, darauf trainierst du hin beim kampfsport.
trainierst du eine kampfkunst, gehts vor allem um fitness, "body, mind and spirit" und selbstverteidigung (und die kennt weder runden noch punkte).
ich selber trainiere goju ryu karate bei der IOGKF seit anfang 2009, nachdem ich 2 jahrzehnte nur zuhause nach büchern trainiert habe. ausdrücklich kein sport im gegensatz zu vielen shotokan karate vereinen. mir gefällts vor allem deshalb, weil einiges davon deutliche spuren von weichen kungfu-stilen zeigt, andere techniken wiederum knallhart sind (GO - hart; JU - weich). was daran liegt dass goju ryu aus okinawa kommt und das ehemalige ryukyu-königreich viel kontakt zu china hatte. shotokan karate kommt hingegen aus japan. weitere positive aspekte für mich sind die umfangreiche körperliche fitness die dafür nötig ist; die beweglichkeit die ständig trainiert wird und das training des geistes (vor allem wenns ums durchhalten geht).
boxen wäre mir persönlich zu oberkörperlastig. taek wondo zu beinlastig. was jedoch nicht heißt, dass für andere leute diese sportarten nicht perfekt passen!
ich habe mir auch zum ziel gesetzt so ab 45 mit aikido oder judo anzufangen, weil diese kampfkünste eine super ergänzung zu goju ryu sind.
zu mir: bin 184 groß, habe 75 kilo, bin schlank und fast fettfrei und kann essen was ich will :-) ich habe mir nie gedanken gemacht was besser passt.
Anhand deiner Beschreibung
("geistig wie auch körperlich trainieren, geist und körper mehr in einklang bringen, in brenzligen situationen verteidigen sollte bei der wahl keine relevante rolle spielen, großer kung fu fan, tendiere in diese richtung...")
würde ich dir spontan zu Tai Chi oder andere Kung Fu Stile empfehlen, die auch in der Regel die geistigen Werte beinhalten. Welche das alles sind musst du selbst herausfinden, denn wie du schon bemerkt hast, gibt es da eine Menge an Stilrichtungen.
Schau dir einfach mal an, was es an chinesischen Künsten so in deiner Umgebung gibt und besuche diese Schulen.
Ich denke gerade bei Tai Chi bist du schnell in der Lage zuhause die Bewegungsabläufe zu üben und deiner Grobmotorik wird es mit Sicherheit auch entgegenwirken.
KeineRegeln
22-09-2011, 11:57
@TE: ich finde beide Vorschläge nicht schlecht. Aber leichter ist es immer, wenn man erstmal weiß, was für Stile in deinem "Einzugsgebiet" vorhanden sind. Ich meine, man kann dir alles raten, wenn du aber nur eine einzige Schule/Verein in deiner Reichweite hast, bringt alles raten nichts ;)
Gruß
KeineRegeln
tja, gar nicht so einfach...
körper und geist im einklang da würde ich zu einem inneren stil raten. allerdings kannst du sowas kaum zuhause lernen.
sag was bei dir in der nähe als Kung Fu stile gibt.
wenn du gar nicht kämpfen willst mach Qi Gong - einfache übungen, gesundheit und es gibt kurse in jede vhs.
Was wird denn bei dir in der Nähe angeboten?
Hung Gar Kung Fu könnte ich mir sehr gut vorstellen,
oder eben, wenn es geht, Shaolin Kung Fu!
Die haben den Zen-Buddhismus und die Einheit von Körper und Geist ja auch begründet, und am meisten geprägt.
Tai Chi ist auch nicht schlecht, hat sich aber im Laufe der Zeit immer mehr so einer Art von Gesundheits-Kung-Fu entwickelt.
Genau wie ShaolinQuanFa würde ich dir shaolin kung fu empfehlen also falls du die gelegenheit dazu hast
Tai Chi ist auch sehr gut aber das ist nicht sehr nützlich wenn du nur kämpfen lernen willst
vielen dank für die vielen antworten, ich komme aus Berlin. also am angebot mangelt es nicht.
Sambo
Boxen
Brazilian Jiu-Jitsu
Thaiboxen, Muay Thai
Judo
Karate
Submission Wrestling
Ringen
Kickboxen
Wing Tsun
Kung Fu
Tai Chi
Qui gong
etc....
das mit dem Shalin Kung Fu könnte mir gefallen, der beinhaltet auch den Drachen und Kranich stil oder?
Jap,
Drache und Kranich gehören sogar zu den "legendären" 5 Tieren der Shaolin, die begleiten einen quasi von Anfang an.
In Berlin gibt es sogar einen Tempel, der offiziell Verbindung zum Mutterkloster in Henan, in China hat.
Dort lernst du das "heutige" Shaolin Kung Fu, welches man in den Shaolin-Shows sieht.
Aber um darin wirklich kampftauglich zu werden, dauert es viel länger, als bei anderen gängigen KK oder KS wie Muay Thai, JKD, und so weiter und so fort.
Traditionelle chinesische Kampfkünste brauchen eine lange Zeit, um sie einigermaßen ordentlich zu erlernen!
In Berlin gibts auch ganz gute JKD-Schulen, beispielsweise beim Administrator dieses Forums ;)
JKD hat seinen Ursprung immerhin auch im alt-chinesischem Kung Fu. Ich weiss nicht genau wie das in den einzelnen Schulen abgehalten wird, in meiner schimmert das jedoch immer mal wieder ganz schön durch.
Man kann also auch eine moderne KK betreiben, bei der man vieles im Bereich "Einheit von Körper und Geist" direkt von der Schule aus mitbekommt.
/SQF
vielen dank für die vielen antworten, ich komme aus Berlin. also am angebot mangelt es nicht.
Sambo
Boxen
Brazilian Jiu-Jitsu
Thaiboxen, Muay Thai
Judo
Karate
Submission Wrestling
Ringen
Kickboxen
Wing Tsun
Kung Fu
Tai Chi
Qui gong
etc....
das mit dem Shalin Kung Fu könnte mir gefallen, der beinhaltet auch den Drachen und Kranich stil oder?
hab mal alles fett geschrieben was definitiv NICHT in frage kommt
hab mal alles fett geschrieben was definitiv NICHT in frage kommt
Judo würde ich noch drin lassen vielleicht.
Das an sich ist, dass halt viele Schulen, die halt besonderen Wert auf der "Einheit von Körper und Geist" legen, oft wenig mit realem Kampf zu tun haben.
Viele Stile sind leider nur in die Wohlfühlecke gerückt, und sind etwas verkümmert, was Kampftauglichkeit angeht.
Du hast zwar geschrieben, dass dir der Kampf an sich weniger wichtig ist, jedoch vertrete ich die Meinung, dass das Überwinden eines Kampfes, im Sinne von sich nicht von Ängsten und Ähnlichem kontrollieren lassen, ein wichtiger Schritt ist, in Richtung Einheit von Körper und Geist.
Daher warne ich davor, sich mit etwas zufrieden zugeben, in der nicht auch das Kämpfen an sich ernst trainiert wird.
Dazu gehört eben auch Sparring, und möglichst realistische Situationen.
Man fällt bei dem Thema meiner Meinung nach sehr schnell auf Illusionen herein.
Daher würde ich dir ans Herz legen, vielleicht auch für so etwas wie JKD offen zu sein, aus den Gründen die ich in meinem letzten Post genannt habe.
Oder du gehst sicher, dass die Kung Fu-Schule wirklich gut ist, denn dann würde ich natürlich dorthin gehen, da ich ja so ein verdammter Kung Fu-Fanatiker bin! =D
/SQF
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