Vollständige Version anzeigen : Was mache ich falsch beim Striking?
Hi Leute, nach ein paar weniger Jahren im Judo und JJ (und somit auch relativ wenig Sparring) besuche ich seit ein paar Wochen zwecks mangelnder Alternativen MMA Training (macht mega Spaß!!). Bei Partnerübungen als auch im Sparring wurden mir aber klar meine Mängel im Striking aufgezeigt. Mein gegenüber meinte, ich würde alle Schläge vorher ansagen ("telefonieren" meinte er), was wohl auch daran läge, dass ich zu unlocker wäre! Was habt ihr hier für Tips? Wie werde ich lockerer, wie sorge ich dafür, dass mein Gegner meine Schläge nicht schon längst vorher sehen kann? Viele Grüße
Mein gegenüber meinte, ich würde alle Schläge vorher ansagen ("telefonieren" meinte er), was wohl auch daran läge, dass ich zu unlocker wäre! Was habt ihr hier für Tips? Wie werde ich lockerer, wie sorge ich dafür, dass mein Gegner meine Schläge nicht schon längst vorher sehen kann? Viele Grüße
wenn schon, dann telegraphieren.
wie wirst du lockerer?? in dem du einfach lockerer wirst. d.h. alle muskeln einigermaßen locker lassen.
Die Kraft für den Schlag kommt doch aus dem ganzen Körper, das heißt vom zurückgestellten Bein über den Rücken bis in die Arme. Soll man also nur die Arme locker lassen oder alle Muskeln? Aber kurz vorm Auftreffen schon maximal anspannen oder??
ach is doch bei allen anfängern so, dass geübte dessen schläge vorhersehen kann..also keine panik wird mit der zeit
Batzz Spencer
28-09-2011, 21:45
Wie werde ich lockerer, wie sorge ich dafür, dass mein Gegner meine Schläge nicht schon längst vorher sehen kann?
USlnfTGlhXc&feature
;)
Die Kraft für den Schlag kommt doch aus dem ganzen Körper, das heißt vom zurückgestellten Bein über den Rücken bis in die Arme. Soll man also nur die Arme locker lassen oder alle Muskeln? Aber kurz vorm Auftreffen schon maximal anspannen oder??
ALLE muskeln locker lassen
Steh vorm spiegel und trainier die technik immer und immer wieder. Schlagen muss auch gelernt werden und ist nicht, wie viele immer sagen, einfach nur faust ins gesicht.
Iron-Man
28-09-2011, 21:58
Du spannst nur ganz kurz vor dem Aufprall an, und direkt danach, lässt du wieder locker, damit du deine Hand so schnell wie möglich wieder in die Deckung holen kannst. Du spannst natürlich auch nicht den ganzen Arm an, sondern halt so, dass sich in deiner Faust die gebündelte Power entladen kann, ohne dass deine Hand umknickt.
Am Anfang ist es aber wirklich nicht ungewöhnlich. Sieht wahrscheinlich noch etwas "abgehackt" aus. Du wirst da mit der Zeit ein Gefühl für bekommen, genauso wie für deine Schlagbewegungen, mach dir da mal keinen Kopp.
Karateka94
28-09-2011, 22:01
schultern locker lassen Michael Jai White and Kimbo Slice extended version - YouTube (http://youtu.be/wdPP0TmqKiU)
30Shadow11
29-09-2011, 04:58
Du solltest versuchen, entspannt und locker dazustehen und vor allem nicht die Schultern zu verkrampfen oder anzuspannen.
Aber auch hier gilt das gleiche wie bei allem anderen: Üben, üben, üben!
Und wenn du einen guten und erfahrenen Sparringspartner hast, dann wird er dir nicht nur sagen, was du falsch machst, sondern auch was du dagegen unternehmen kannst!
Also würde ich den Gegenüber dann einfach mal konkrekt danach fragen, wie du das ändern kannst! Alternativ kannst du das Striking auch mal an nem Sandsack machen und dich dabei filmen lassen! Das ist unter Umständen hilfreich, weil du deine eigenen Bewegungen anschließend sehen kannst und vielleicht sogar die Fehler selbst entdeckst! Im Sparring sieht es ja nur dein Partner und der wird ja auch etwas mit seiner Technik beschäftigt sein!
Vielen Dank für die Antworten Jungs. Bruce bringts auf den Punkt und das zweite Video zeigts recht gut:)
stagediver
29-09-2011, 07:16
Typische Kette beim Telegraphieren:
Erst dreht sich die Hüfte stark ein, dann zuckt die Schulter stark, und am Besten ziehst du noch die Faust ein paar cm zurück, bevor du sie endlich in Richtung Gegner schmeißt. Natürlich sind alle diese Bewegungen wichtig für die Krafterzeugung, aber du musst lernen, sie subtil und in klarer Reihenfolge zu machen.
Regel Nr. 1:
Die Faust NIE zurück ziehen. Machen soooo viele, gerade bei Nichtkontaktsport.
Die Faust bewegt sich als erstes, und zwar NUR in Richtung Gegner. Es folgt die Schulter, und dann erst schiebt die Hüfte nach (Natürlich nicht so stark abgegrenzt, sondern annähernd gleichzeitig).
Lässt sich durch eine Übung trainieren:
Partner hält eine Pratze. Deine Aufgabe ist es, sie zu treffen, seine ist es, sie weg zu ziehen, bevor die Faust einschlägt.
Wird am Anfang etwas krampfig, weil du dich auf die Bewegungen konzentrieren musst - also immer wieder locker machen.
Versuche, entspannt zu sein, und stelle dir vor, an deine Faust wäre ein Seil gebunden, an dem jemand ruckartig zieht - die Bewegungsfolge wäre ähnlich (Faust - Schulter - Hüfte). Mir hilft es beim Üben am Besten, mir vorzustellen, meine Fäuste seien kleine Kanonenkugeln, die richtig "abgeschossen" werden, und der Rest des Körpers hängt quasi nur dran und folgt. Solche Visualisierungen sind meist besser, als sich die Bewegungen einzeln ins Bewusstsein zu rufen.
Ich hoffe, das hilft dir irgendwie.
Gruß
sd
Asahibier
29-09-2011, 07:38
Achte nur darauf das Du das Handgelenk anspannst um nicht umzuknicken.
Was auch hilft ist wenn der Partner die Pratze links/rechts hochreißt und Du versuchst so unvermittelt wie möglich, also ohne zeitlichen Intervall zu schlagen. Ansonsten sind die Tips von Stagediver super.
Harrington
29-09-2011, 08:44
evtl. mal ein paar monate in nem boxclub mittrainieren, da lernste meistens die bessere (box)basics als in nem mma club.
Was mir geholfen hat war meine damalige Obsession von Bruce Lee. Ich wollte so schnell werden und habe zig Nächte damit verbracht einen imaginären Gegner so schnell wie möglich zu schlagen und ganz genau darauf geachtet was sich bei mir alles bewegt wenn ich schlage oder trete. Und mit der Zeit ging es dann auch, dass ich die Schulter nicht mehr hochgezogen habe, die Hüfte erst im richtigen Moment gedreht habe und so weiter. Und ich habe auch mit einer Webcam gearbeitet, die relativ schnell aufnehmen konnte, also ich habe an mir selbst sehen können welche "Vorzeichen" ich gemacht habe und mir die dadurch abtrainieren.
Alternativ kannst du das Striking auch mal an nem Sandsack machen und dich dabei filmen lassen! Das ist unter Umständen hilfreich, weil du deine eigenen Bewegungen anschließend sehen kannst und vielleicht sogar die Fehler selbst entdeckst!
Davon kann man nur abraten. Filmaufzeichnungen verzerren bekanntermaßen und bilden keine Möglichkeit sich eine Beurteilungsgrundlage zu schaffen. :D
@ hu quan: Bruce wäre stolz auf dich :)
@ stagediver: Top Erklärung, vielen Dank, werd ich alles ausprobieren!
30Shadow11
30-09-2011, 11:52
Davon kann man nur abraten. Filmaufzeichnungen verzerren bekanntermaßen und bilden keine Möglichkeit sich eine Beurteilungsgrundlage zu schaffen. :D
Du meinst das jetzt aber nicht wirklich ernst, oder?
Dietrich von Bern
30-09-2011, 11:57
Wenn Du schlägst, willst Du dann auch (vom Kopf her!) hart treffen? Oder willst Du (vom Kopf her!) besonders schnell sein? Oder beides?
antomrvelj
03-10-2011, 09:27
Hast du ein Mal versucht die Übungen vor dem Spiegel zu machen? Shadowboxing?
Hat bei mir recht geholfen... fängst langsam an deine Kombinationen zu machen und wirst immer schneller und schneller... dann kommt es von alleine. Hat mir geholfen.
Hi Leute, nach ein paar weniger Jahren im Judo und JJ (und somit auch relativ wenig Sparring) besuche ich seit ein paar Wochen zwecks mangelnder Alternativen MMA Training (macht mega Spaß!!). Bei Partnerübungen als auch im Sparring wurden mir aber klar meine Mängel im Striking aufgezeigt. Mein gegenüber meinte, ich würde alle Schläge vorher ansagen ("telefonieren" meinte er), was wohl auch daran läge, dass ich zu unlocker wäre! Was habt ihr hier für Tips? Wie werde ich lockerer, wie sorge ich dafür, dass mein Gegner meine Schläge nicht schon längst vorher sehen kann? Viele Grüße
Das erinnert mich an die Aussagen mancher Judoka hier im Board "Atemi" wären ja eh so trivial... :D
Schön dass auch jemand mal über den Tellerrand blickt... :)
Ich sehe das Problem gar nicht. Da betreibt jemand seit ein par Wochen Sparring mit Schlägen+Tritten und ist entsprechend überfordert. Vollkommen normal und wird mit der Zeit auch besser, wenn man es häufig macht und genau das ist der beste Tipp dazu. Häufig und kontinuierlich!
Grüße Ima-Fan
Ja ich war echt überrascht hier! Wusste ja, dass beim JJ Atemi eher eines von vielen ist, aber dachte eigentlich schon, dass ich schon so paar grundegende Basics drauf hätte :rolleyes:
Und zu meinem Vorredner...klar gibt sich das von selbst, hab aber Bock, zuhause zu üben, und komme mit den Tipps aus dem Thread hier ziemlich gut klar, also Leute, Danke nochmal!
Ok Jungs, also letzte Frage. Ich hab jetzt ziemlich viel geübt und glaub dass es schön langsam in die richtige Richtung gehen könnte (ja, ist mir schon klar, dass es mehr als 1 Woche braucht, aber anfangen muss man ja mal ;)
Ich frage mich also, wenn der Schlag aus einer entspannten Schulter möglichst gerade quasi wie an der Schnur gezogen kommt und die volle Anspannung erst kurz vorm Impact erfolgt, dann liegt der Vorteil klar darin, dass der Gegner ihn nicht kommen sieht....
Von der Kraftentwicklung und Trefferwirkung ist er aber einem Schlag, der maximale Anspannung von Anfang an beinhaltet unterlegen? Oder sehe ich da was falsch. Ich will damit sagen, im Sparring etc sollte telegraphieren natürlich vermieden werden, will ich aber (nur so als Beispiel) meinem Kollegen einen möglichst fiesen blauen Fleck auf den Oberarm verpassen :D, dann denke ich, volle Anspannung (und oder auch Ausholen, also leichte Rückwärtsbewegung mit der Schlaghand) wäre von Vorteil? Oder habe ich da was falsch verstanden???
Danke schonmal, Grüße, Romario
30Shadow11
08-10-2011, 01:09
Da hast du unter Umständen schon recht, allerdings bringt dir die ganze Wucht einer Ausholbewegung halt nicht wirklich viel, wenn dein Gegner den Schlag schon nen halbe Stunde vorher kommen sieht und ihm problemlos ausweichen kann. Dann geht nämlich die ganze Wucht einfach verloren und das einzige was du damit erreichen wirst, ist das DU schneller müde bzw. erschöpft bist!
Und außerdem geht es beim Striking ja nicht zwingend darum, den Gegner mit dem ersten Schlag auszuknocken, sondern ihn entweder zu dominieren und über die Punkte zu besiegen oder ihn so zu bearbeiten, dass man irgendwann später den entscheidenden Schlag landen kann, SOFERN sich die Gelegenheit ergibt!
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