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Vollständige Version anzeigen : Warum Deeskalation in der SV?



Savateur73
30-09-2011, 14:06
Warum sollte man in der SV deeskalieren ?

Deeskalation ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Deeskalation)

Wie ist eure Meinung dazu?

Bury
30-09-2011, 14:16
Damit eine SV-Situation nicht eskaliert (http://de.wikipedia.org/wiki/Eskalation)? :gruebel:

Kampfkauz
30-09-2011, 14:17
Warum sollte man in der SV deeskalieren ?

Deeskalation ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Deeskalation)

Wie ist eure Meinung dazu?

Ist das ernst gemeint? :ups:
Wenn du dich nicht schlagen musst, ist das Risiko, dass du verletzt wirst, auch geringer. Ich würde im Sinne meiner eigenen Gesundheit immer versuchen zu deeskalieren. Man muss halt nur merken, wann Hopfen und Malz verloren ist und dann halt auch bereit sein zu "eskalieren".

Drachensohn
30-09-2011, 14:23
In der SV sollte man deeskalieren, damit die Situation nicht eskaliert. Der Sinn dahinter ist imo nicht allzu schwer zu verstehen: In einer SV-Situation gibt es wohl zwei Möglichkeiten, wenn man sich verteidigen muss:
Man ist erfolgreich und "gewinnt" (falls man das in der SV so nennen kann.)
Man ist nicht erfolgreich und "verliert" (kriegt also im Zweifelsfall ordentlich was ab).

Bei beiden Möglichkeiten wird man selten ohne Blessuren davon kommen, egal, ob man "gewinnt" oder "verliert". So gesehen: Es ist gut, sich verteidigen zu können, aber wenn man die Möglichkeit hat, einen Streit zu lösen, ohne dass man selbst oder der Angreifer was abbekommt, warum sollte man diese nicht nutzen? Es soll ja so Leute geben, die auf Schmerzen stehen, aber für gewöhnlich versucht Mensch wohl schon, Schmerz zu vermeiden (jetzt mal abseits von Sportveranstaltungen.)

So gesehen: erfolgreiche Deeskalation= Vermeidung von körperlicher Auseinandersetzung = Vermeidung von Schmerzen/Verletzungen.

Und bevor mir jetzt einer mit "aber man kann nicht immer deeskalieren" kommt: Ja, das stimmt. Dennoch sollte diese Möglichkeit im Rahmen der Situation (wie aggressiv ist der Aggressor etc.) genutzt werde. Wenn es dann trotzdem zur körperlichen Auseinandersetzung kommt, kann man den anderen immer noch in die eigene Faust rennen lassen ;P

Savateur73
30-09-2011, 14:24
Ist das ernst gemeint? :ups:
Wenn du dich nicht schlagen musst, ist das Risiko, dass du verletzt wirst, auch geringer. Ich würde im Sinne meiner eigenen Gesundheit immer versuchen zu deeskalieren. Man muss halt nur merken, wann Hopfen und Malz verloren ist und dann halt auch bereit sein zu "eskalieren".

Ich kann ja auch eskalieren und es kommt trotzdem nicht zu einer körperlichen Auseinandersetzung!

Gast
30-09-2011, 14:25
Ist das ernst gemeint? :ups:
Wenn du dich nicht schlagen musst, ist das Risiko, dass du verletzt wirst, auch geringer. Ich würde im Sinne meiner eigenen Gesundheit immer versuchen zu deeskalieren. Man muss halt nur merken, wann Hopfen und Malz verloren ist und dann halt auch bereit sein zu "eskalieren".

Pussy, echte Männer scheißen auf Deeskalation und hauen den bösen Buben einfach was vors Fressbrett. Danach schnappen sie sich das Mädel und reiten in den Sonnenuntergang.:D

Nein, ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf. Kämpfe sind halt riskant. Ich kann verletzt werden und möglicherweise gibt es juristsiche Konsequenzen für mich wenn es blöd läuft. Außerdem verdirbts einen den ganzen Abend wenns vl beim Fortgehen passiert.

Drachensohn
30-09-2011, 14:28
Ich kann ja auch eskalieren und es kommt trotzdem nicht zu einer körperlichen Auseinandersetzung!

Wenn du jetzt nicht gerade vom Party-machen oder von Rolltreppen (http://dict.leo.org/ende?lp=ende&p=Ci4HO3kMAA&search=escalator&trestr=0x8001) redest, fürchte ich, dass ich dich nicht verstehe^^"

Gast
30-09-2011, 14:46
Wenn du jetzt nicht gerade vom Party-machen oder von Rolltreppen (http://dict.leo.org/ende?lp=ende&p=Ci4HO3kMAA&search=escalator&trestr=0x8001) redest, fürchte ich, dass ich dich nicht verstehe^^"

Er meint wohl selber einen auf bösen Buben machen damit sich die anderen bösen Buben in die Hose machen.

dayan
30-09-2011, 14:54
Ich kann ja auch eskalieren und es kommt trotzdem nicht zu einer körperlichen Auseinandersetzung!

kann funktionieren, hängt aber stark von der situation ab. allerdings glaub ich, dass die bedrohung nicht allzu groß ist, wenn sich das so lösen lässt.

Gast
30-09-2011, 15:12
kann funktionieren, hängt aber stark von der situation ab.

Hängt wahrscheinlich auch stark von der eigenen Optik ab.

Jan_
30-09-2011, 15:14
Ich hab' beim Bund noch das stufenweise Eskalieren zur Konfliktvermeidung gelernt.
Zugegebenermaßen funktioniert das aber besser, wenn man in einem Leopard 2 sitzt. :D

Sven K.
30-09-2011, 15:22
Warum sollte man in der SV deeskalieren ?

Deeskalation ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Deeskalation)

Wie ist eure Meinung dazu?

Es geht wohl meist um eine Kalkulation der Chancen.
Da ich meistens nichts weiß, über die kampfrelevanten Faktoren, also ob mein Gegenüber Waffen dabei hat oder seine Kumpels hinter der Ecke warten, ob er stärker ist oder technisch besser usw. usf. ist es sinnvoller eine sich anbahnende Auseinandersetzung zu deeskalieren.
Es gibt auch sehr oft "Irritationen", die als "falscher" Auslöser von Aggressionen auftreten können. Z.B. eine Verwechselung, ein "nicht verstehen" einer Situation usw. hier hilft eine Deeskalation eventuell unnötiges zu verhindern.

*Lars*
30-09-2011, 16:03
Pussy, echte Männer scheißen auf Deeskalation und hauen den bösen Buben einfach was vors Fressbrett. Danach schnappen sie sich das Mädel und reiten in den Sonnenuntergang.:D


Solche Mädels kannste in die Tonne treten :D

Was bei dem ganzen Deeskalationsgerede immer vergessen wird: das funktioniert nur, wen der Gegenüber kein wirklich böser Bube ist, sondern sich eine Situation hochschaukel, die Stresskurve steigt, Missverständnisse die Grundlage sind etc.

Haste nen bösen Buben vor Dir, der Dir schlichtweg die Fresse polieren will und sowas häufiger macht, dann lacht der sich über Deeskalationsversuche schlapp.

DeepPurple
30-09-2011, 16:06
Bei Anwesenheit von Zeugen kannst du eventuell eher beweisen, dass du in Notwehr gehandelt hast.

Wenn du selber eskalierst, eher weniger.

Gast
30-09-2011, 16:09
Solche Mädels kannste in die Tonne treten :D

Was bei dem ganzen Deeskalationsgerede immer vergessen wird: das funktioniert nur, wen der Gegenüber kein wirklich böser Bube ist, sondern sich eine Situation hochschaukel, die Stresskurve steigt, Missverständnisse die Grundlage sind etc.

Haste nen bösen Buben vor Dir, der Dir schlichtweg die Fresse polieren will und sowas häufiger macht, dann lacht der sich über Deeskalationsversuche schlapp.

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit das Leute Opfer suchen. Deeskalation heißt ja auch kein Opfer sein und auch hier kann man sehr viel entschärfen.
Es herrscht wohlein Missverständnis vor was alles unter Deeskalation reinfällt.
Spannend wäre auch abzuschätzen wie oft die Stresskurve steigt und wie oft es wirklich einfach ein böser Bube ist.
Meiner Erfahrung kommt ersteres viel öfter vor und daher macht Deeskalation schon Sinn. Ist aber nur meine Erfahrung.

*Lars*
30-09-2011, 16:16
Es gibt aber auch noch die Möglichkeit das Leute Opfer suchen. Deeskalation heißt ja auch kein Opfer sein und auch hier kann man sehr viel entschärfen.


Diese Halbstarken fallen für mich aber auch nicht unter böse Buben. Die testen ja erstmal auf, ob Du in Frage kommen könntest.

Der böse Bube hat die Intention, Dich platt zu machen. Bei dem besteht keine Möglichkeit, die Situation zu entschärfen, außer schneller zuschlagen oder schneller abhauen.


Spannend wäre auch abzuschätzen wie oft die Stresskurve steigt und wie oft es wirklich einfach ein böser Bube ist.

Ein Bekannter von mir war neulich Opfer eines Übergriffes durch politisch motivierte Täter, weil er - nach deren Ansicht - auf der falschen Demo war. Die hatten die klare Intention, ihn zu verdreschen.


Meiner Erfahrung kommt ersteres viel öfter vor und daher macht Deeskalation schon Sinn. Ist aber nur meine Erfahrung.

Ja, klar, wollte auch nicht sagen, dass Deeskalation in keinem Fall Sinn macht. In vielen Fällen funktioniert es.

Gast
30-09-2011, 16:17
Ja, klar, wollte auch nicht sagen, dass Deeskalation in keinem Fall Sinn macht. In vielen Fällen funktioniert es.

Damit wäre die Frage nach dem Sinn geklärt.;)

*Lars*
30-09-2011, 16:18
Damit wäre die Frage nach dem Sinn geklärt.;)

Jupp. Dass sie eben nicht generell Sinn macht.

qfunce
30-09-2011, 16:35
Ich kann ja auch eskalieren und es kommt trotzdem nicht zu einer körperlichen Auseinandersetzung!

Wie sieht das dann aus, indem du vielleicht mit ner Ohrfeige das Gespräch beginnst? Diese "Vernunftwatschn" funktioniert zwar oft, jedoch werden Zeugen sagen das du angefangen hast... Also immer einen schönen rundumblick auf anwesende Personen, Kameras etc.

DeepPurple
30-09-2011, 16:40
Es funktioniert nicht immer und ist natürlich keine Garantie, aber ich hab damit gute Erfahrungen gemacht.

Hundertzehn
30-09-2011, 16:42
Ein Typ quatscht mich blöd von der Seite an, wirkt irgendwie sauer, und ich habe die Befürchtung, dass er mich verprügeln will. Ich eskaliere, in dem ich ein Messer ziehe und damit drohe. Der Typ verpisst sich, eine körperliche Auseinandersetzung wurde vermieden.

Ein Typ quatscht mich blöd von der Seite an, wirkt irgendwie sauer, und ich habe die Befürchtung, dass er mich verprügeln will. Ich deeskaliere, in dem ich zwei Bier bestelle, ihm eines davon anbiete und was von "kein Stress, Alter..." murmle. Der Typ regt sich ab, eine körperliche Auseinandersetzung wurde vermieden.

Funktionieren kann beides. Es kann aber auch beides gewaltig in die Hose gehen.

Todai94
30-09-2011, 17:14
Ein Typ quatscht mich blöd von der Seite an, wirkt irgendwie sauer, und ich habe die Befürchtung, dass er mich verprügeln will. Ich eskaliere, in dem ich ein Messer ziehe und damit drohe. Der Typ verpisst sich, eine körperliche Auseinandersetzung wurde vermieden.

Oder der Typ zieht'n noch größeres Messer :p

Ne also die Messerziehvariante sieht nich so doll aus, auch vor Gericht :-§

qfunce
30-09-2011, 17:20
Oder der Typ zieht'n noch größeres Messer :p

Ne also die Messerziehvariante sieht nich so doll aus, auch vor Gericht :-§

Oder ne Knarre und macht dir Löcher ins Hemd... "Herr Richter er zog ein Messer und drohte mich abzustechen..."

Hundertzehn
30-09-2011, 17:38
Was glaubt ihr wohl, warum ich meinen Beitrag abschloss mit:
"Es kann aber auch beides gewaltig in die Hose gehen." :rolleyes:

Savateur73
30-09-2011, 19:42
Wie sieht das dann aus, indem du vielleicht mit ner Ohrfeige das Gespräch beginnst? Diese "Vernunftwatschn" funktioniert zwar oft, jedoch werden Zeugen sagen das du angefangen hast... Also immer einen schönen rundumblick auf anwesende Personen, Kameras etc.

Nö! In dem ich den Angreifer drohe Ihn platt zu machen und meine Verteidigungsfähigkeit zeige!:cool:
Das ist in HH mal passiert als ich einen alten Kamaraden besucht habe.
Ich und mein Kumpel sowie mein Bruder sassen in einen Bus zum HBf von Billstedt aus!
Dann sind 7 Halbstarke eingestiegen und suchten ein paar Opfer!:cool:
Der Erste legt eine leere Flasche hinter meinem Sitz.
Ich schauen Ihn aggressiv und voller Hass an und der Penner nimmt einfach die Flasche zurück und entschuldigt sich.:ups:
Man konnte förmlich die Angst der Halbstarken riechen und die sind an der nächsten Haltestelle ausgestiegen!:cool:
Ich bin ein sehr friedlicher Mensch, aber ich lasse micht nicht von paar Stinnern anmachen oder angreifen.:devil:

Gast
30-09-2011, 19:44
Jupp. Dass sie eben nicht generell Sinn macht.

Aber es macht Sinn es wenigstens zu versuchen. Natürlich funktionierts nicht immer aber einen Versuch ist es wert. Was hab ich schon zu verlieren.
Und dafür machen die meisten (hoffentlich) ordenliches Kampftraining falls es nicht funktioniert.

*Lars*
30-09-2011, 20:34
Aber es macht Sinn es wenigstens zu versuchen.

Jein. Wir sprachen ja generell von Menschenkenntnis, die ich für wichtig in der SV halte. Man muss also auch wissen, bei dem Deeskalation Sinn macht und bei wem man sich durch Deeskalationsversuch eher in die Brennesseln setzt, weil man sich in die defensive Rolle begibt. Das ist aber ein gewisses Bauchgefühl, das einem kein Trainer vermitteln kann.

Gast
30-09-2011, 20:39
Jein. Wir sprachen ja generell von Menschenkenntnis, die ich für wichtig in der SV halte. Man muss also auch wissen, bei dem Deeskalation Sinn macht und bei wem man sich durch Deeskalationsversuch eher in die Brennesseln setzt, weil man sich in die defensive Rolle begibt. Das ist aber ein gewisses Bauchgefühl, das einem kein Trainer vermitteln kann.

Leider hat nicht jeder, diese Menschenkenntnis und ich betreibe Deeskalation zumindest anders. Dabei bin ich nicht defensiv sondern sogar sehr betsimmt. Nixmit Bier zahlen oder so sondern dem Gegenüber klar machen, dass ich kein opfer bin. Entweder er lässt es weiler Gegenwehr erwartet, was viele tun. Die wollen wen zum hauen und niemanden der vl zurück haut.
Oder sie wollens sowieso wissen. Dann bringt die Deeskalation eh nix.
MMn. bleibt meisten sowieso eher wenig Zeit den Typen wirklich zu scannen und abzuschätzen was er eigentlich will.
Dann lieber gleich bestimmt und selbstbewusst auftreten und zeigen, dass man zwar keinen Ärger will aber bereit ist sich zu wehren.

Savateur73
30-09-2011, 21:41
Leider hat nicht jeder, diese Menschenkenntnis und ich betreibe Deeskalation zumindest anders. Dabei bin ich nicht defensiv sondern sogar sehr betsimmt. Nixmit Bier zahlen oder so sondern dem Gegenüber klar machen, dass ich kein opfer bin. Entweder er lässt es weiler Gegenwehr erwartet, was viele tun. Die wollen wen zum hauen und niemanden der vl zurück haut.
Oder sie wollens sowieso wissen. Dann bringt die Deeskalation eh nix.
MMn. bleibt meisten sowieso eher wenig Zeit den Typen wirklich zu scannen und abzuschätzen was er eigentlich will.
Dann lieber gleich bestimmt und selbstbewusst auftreten und zeigen, dass man zwar keinen Ärger will aber bereit ist sich zu wehren.

Trotzdem wie hättest Du reagiert, wenn die 7 Halbstarken dich angemacht hätten?
Du bist ja nicht sehr kantig wie du ja erzählst hast und hättest Du die Jungs mit 2 deiner kumpels
vor Ort auch so offensiv angemacht wie ich das gemacht habe?
Ich bezweifle das sehr stark und deswegen sehe ich Eskalation zur Konfliktlösung besser an als Deeskalation!

*Lars*
30-09-2011, 21:46
Leider hat nicht jeder, diese Menschenkenntnis und ich betreibe Deeskalation zumindest anders.

Nicht jeder, das stimmt. Aber das ist meiner Meinung nach etwas, was im Leben geschult wird und was, selbst wenn es den Ansatz gebe, in einigen Minuten Trainingszeit kaum vermittelt werden kann. Das ganze hat etwas damit zu tun, wie man gelernt hat, die Umgebung zu betrachten und auf bestimmte Reize zu reagieren.


Entweder er lässt es weiler Gegenwehr erwartet, was viele tun. Die wollen wen zum hauen und niemanden der vl zurück haut.


Selbst eskalieren zu können und das ggf. anzukündigen, fällt für mich aber nicht mehr unter Deeskalation.

*Lars*
30-09-2011, 21:47
Leider hat nicht jeder, diese Menschenkenntnis und ich betreibe Deeskalation zumindest anders.

Nicht jeder, das stimmt. Aber das ist meiner Meinung nach etwas, was im Leben geschult wird und was, selbst wenn es den Ansatz gebe, in einigen Minuten Trainingszeit kaum vermittelt werden kann. Das ganze hat etwas damit zu tun, wie man gelernt hat, die Umgebung zu betrachten und auf bestimmte Reize zu reagieren. Bei mir wird das zum Beispiel durch meine Arbeit im Krankenhaus gefördert, bei anderen Menschen durch ihre Erfahrung in Jugendgangs, und bei wiederum anderen Menschen durch andere Faktoren.


Entweder er lässt es weiler Gegenwehr erwartet, was viele tun. Die wollen wen zum hauen und niemanden der vl zurück haut.


Selbst eskalieren zu können und das ggf. anzukündigen, fällt für mich aber nicht mehr unter Deeskalation.

Savateur73
30-09-2011, 21:49
Selbst eskalieren zu können und das ggf. anzukündigen, fällt für mich aber nicht mehr unter Deeskalation.

Vollkommen richtig erkannt!:cool:
Eskalation kann manchmal besser sein in der SV als Weglaufen oder Deeskalieren!

Gast
01-10-2011, 11:44
Selbst eskalieren zu können und das ggf. anzukündigen, fällt für mich aber nicht mehr unter Deeskalation.

Selbtbewusst auftreten und zeigen, dass man zur Gegenwehr bereit ist fällt für mich aber nicht unter eskalation. Deeskalation heiß tnicht immer nett zu sein oder den ******* einzusziehen.
Selbstbewusst auftreten ist mMn. noch die beste Deeskalation.


Trotzdem wie hättest Du reagiert, wenn die 7 Halbstarken dich angemacht hätten?
Du bist ja nicht sehr kantig wie du ja erzählst hast und hättest Du die Jungs mit 2 deiner kumpels
vor Ort auch so offensiv angemacht wie ich das gemacht habe?
So offensiv, nein. weil man mMn. schnell aufs Maul bekommt wenn man keine Kante ist. Wenn du diesen Luxus hast ok, nur hoffentlich kommst du nie an einen der das als Provokation sieht und es wissen will.
Selbstbewusstes Auftreten spielt sich mMn. auch unterbewusster ab und hat nicht unbedingt was mit eskalation zu tun.


Selbst eskalieren zu können und das ggf. anzukündigen, fällt für mich aber nicht mehr unter Deeskalation
Ist halt auch die Frage was du unter Eskalation verstehst. Für mich eskaliert eine Situation halt erst wenn plötzlich die Fäuste fliegen. Ein böser Blick und ein harsches Wort ist mMn. keine eskalaion.

Kampfkauz
01-10-2011, 12:02
Selbst eskalieren zu können und das ggf. anzukündigen, fällt für mich aber nicht mehr unter Deeskalation.

Finde ich jetzt eine sehr spannende Frage... Was Savateur73 und du beschreiben ist ja gewissermaßen nicht den Weg "Ey, lass mich in Ruhe usw.", sondern dem Anderen von Anfang klar machen "Du kannst es versuchen, aber ich gehöre zu ungenießbaren Sorte". Letztendlich erfüllt aber beides mMn den Zweck von Deeskalation. Zweiteres ist einfach nur eine andere Variante von Statement.
Man muss halt auch immer schauen, wenn hat man vor sich. Ist das irgendwer, bei dem sich nur eine Situation hochgeschaukelt hat, und wo das mit 2 Bier geregelt ist? Oder ist das einer, der ein Opfer sucht? Da kann ein klares Statement gen "Viel Vergnügen mit mir" wahrscheinlich besser wirken als Deeskalationsversuche. Beide machen jede eigentlich das Gleiche: Es kommt zu keiner Schlägerei.

shenmen2
01-10-2011, 12:24
Finde ich jetzt eine sehr spannende Frage... Was Savateur73 und du beschreiben ist ja gewissermaßen nicht den Weg "Ey, lass mich in Ruhe usw.", sondern dem Anderen von Anfang klar machen "Du kannst es versuchen, aber ich gehöre zu ungenießbaren Sorte". Letztendlich erfüllt aber beides mMn den Zweck von Deeskalation. Zweiteres ist einfach nur eine andere Variante von Statement.

Nicht alles, was dazu führt, eine riskante Situation heil zu überstehen, kann man als Deeskalation bezeichnen.
Weglaufen z.B. mag eine sinnvolle Option sein, aber keine Deeskalation.
Dem anderen durch Drohgebärden klar zu machen, dass er seinen Kampf gern haben kann, aber es bereuen wird, ist keine Deeskalation, sondern im Gegenteil eine Eskalation.
Wenn der andere dann aufgibt, ist es quasi ein "gewonnener" Kampf, aber keine Deeskalation.

Gast
01-10-2011, 12:48
Nicht alles, was dazu führt, eine riskante Situation heil zu überstehen, kann man als Deeskalation bezeichnen.
Weglaufen z.B. mag eine sinnvolle Option sein, aber keine Deeskalation.
Hier stimme ich zu.

Dem anderen durch Drohgebärden klar zu machen, dass er seinen Kampf gern haben kann, aber es bereuen wird, ist keine Deeskalation, sondern im Gegenteil eine Eskalation.
Das sehe ich anders. Von Eskalation kann man mMn.nur sprechen wenn wann absichtlich die körperliche Auseinandersetzung provoziert. Das wird hier nicht gemacht. Eigentlich dient jede Aktion der Deeskalation, also Vermeidung eines Kampfes.
Im Endeffekt meinen wir alle das gleiche, benennen es nur anders.

MCFly
01-10-2011, 12:49
Nicht alles, was dazu führt, eine riskante Situation heil zu überstehen, kann man als Deeskalation bezeichnen.
Weglaufen z.B. mag eine sinnvolle Option sein, aber keine Deeskalation.
Dem anderen durch Drohgebärden klar zu machen, dass er seinen Kampf gern haben kann, aber es bereuen wird, ist keine Deeskalation, sondern im Gegenteil eine Eskalation.
Wenn der andere dann aufgibt, ist es quasi ein "gewonnener" Kampf, aber keine Deeskalation.

Warum?

shenmen2
01-10-2011, 13:01
Warum?

Stell dir einfach mal vor, dass es mit der Abschreckung nicht klappt.
Also nicht:
"Ich will dich schlagen" -"Komm her und versuch's mal" -"Öhm, an sich bist du mir doch zu gefährlich"
Sondern:
"Ich will dich schlagen" -"Komm her und versuch's mal" -BUMM

:) Und dann stell dir vor, wie du dem Staatsanwalt erklären könntest,
dass "Komm her und versuch's mal" ein Deeskalationsversuch war.

*Lars*
01-10-2011, 13:11
Finde ich jetzt eine sehr spannende Frage... Was Savateur73 und du beschreiben ist ja gewissermaßen nicht den Weg "Ey, lass mich in Ruhe usw.", sondern dem Anderen von Anfang klar machen "Du kannst es versuchen, aber ich gehöre zu ungenießbaren Sorte". Letztendlich erfüllt aber beides mMn den Zweck von Deeskalation. Zweiteres ist einfach nur eine andere Variante von Statement.
Man muss halt auch immer schauen, wenn hat man vor sich. Ist das irgendwer, bei dem sich nur eine Situation hochgeschaukelt hat, und wo das mit 2 Bier geregelt ist? Oder ist das einer, der ein Opfer sucht? Da kann ein klares Statement gen "Viel Vergnügen mit mir" wahrscheinlich besser wirken als Deeskalationsversuche. Beide machen jede eigentlich das Gleiche: Es kommt zu keiner Schlägerei.

Eben. Das Ziel ist letztlich, aus der Situation heil rauszukommen. Je nach Situation und Gegner stehen einem Flucht, Deeskalation, gezielte Eskalation oder körperliche Gewalt zur Verfügung. Man kann nicht sagen, ein Mittel davon ist generell anzuwenden. Jeder Mensch und jede Situation ist ein eigener Kontext.

MCFly
01-10-2011, 13:17
Stell dir einfach mal vor, dass es mit der Abschreckung nicht klappt.
Also nicht:
"Ich will dich schlagen" -"Komm her und versuch's mal" -"Öhm, an sich bist du mir doch zu gefährlich"
Sondern:
"Ich will dich schlagen" -"Komm her und versuch's mal" -BUMM

:) Und dann stell dir vor, wie du dem Staatsanwalt erklären könntest,
dass "Komm her und versuch's mal" ein Deeskalationsversuch war.

Also, Deeskalationen können natürlich grundsätzlich fehlschlagen. Ansonsten ist imho jede verbale Verhinderung eines Übergriffes zunächst eine Deeskalation, es sei denn, du bedrohst oder beschimpfst den anderen. Für mich wäre das eher keine Option, aber es gibt Menschen, die auch über offensive Worte deeskalieren.

Hu Quan
01-10-2011, 14:01
Ich persönlich bin nicht offensiv, aber dennoch selbstsicher und strahle das auch sehr deutlich aus. Mit den Worten eher ruhig, mit den Taten genauso, aber nicht zurückweichend oder gar ängstlich. Ich hatte eigentlich ausschließlich mit alkoholisierten Stänkerern zu tun und da hat das immer funktioniert. Warum sollte auch ein "böser Bube" auf mich zukommen und mich schlagen wollen und sich nicht davon abhalten lassen? Welche Motivation hätte der? Mir ist so jemand noch nie begegnet.

Ganz schlecht ist natürlich auf einen aggressiven Blick diesen zu erwidern oder gar beginnen zu reden (auch schlecht ist es einen auf ganz ohne Selbstbewusstsein zu tun und den Blick zum Boden wenden und "geduckt" vorbeizugehen) und noch schlechter ist es sich einschüchtern oder aggressiv machen zu lassen. Dann funktioniert diese Form der De-Eskalation nur mehr schwerlich. (Unbewusst strahlt man sehr viel aus und das Gegenüber nimmt das natürlich auch wahr, also wenn man selbstsicher tut, aber innen ängstlich ist, dann sind das schlechte Voraussetzungen, es sei denn die psychische Struktur des Gegenübers sieht das als Bestätigung und Unterwerfung und belässt es dann dabei.)

Helmut Gensler
01-10-2011, 14:15
Jede Möglichkeit zur Beendigung einer potentiell gefährlichen Sitaution sollte überlegt sein.... am besten schon im Vorfeld, denn auf die Schnelle noch zu überlegen ist schwer.

Da müssen Körpersprache, sprachlicher Ausdruck und Situation zusammen passen, dass es wirkt. Zwei "lästige" Betrunkene kamen aus dem Konzept, als ich ihrer Anmache mit " hallo, bitte, wieviel Uhr ist es?... oh, herzlichen Dank, da muß ich schnell heim gehen." begegnete. Bei anderen hätte es nicht funktioniert. So aber war die Sache erledigt, gut für uns alle. Was will ich mehr????

jetakii
01-10-2011, 14:22
Es geht wohl meist um eine Kalkulation der Chancen.
Da ich meistens nichts weiß, über die kampfrelevanten Faktoren, also ob mein Gegenüber Waffen dabei hat oder seine Kumpels hinter der Ecke warten, ob er stärker ist oder technisch besser usw. usf. ist es sinnvoller eine sich anbahnende Auseinandersetzung zu deeskalieren.
Es gibt auch sehr oft "Irritationen", die als "falscher" Auslöser von Aggressionen auftreten können. Z.B. eine Verwechselung, ein "nicht verstehen" einer Situation usw. hier hilft eine Deeskalation eventuell unnötiges zu verhindern.

Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt:
In der Deeskalation checke ich vor allem die Situation und meine potenziellen Gegner. Sollte es gelingen, den Gegenüber emotional wie rational zu erreichen - prima, Deeskalation gelungen.
Ansonsten gilt: absolute Vorsicht und hohe Konzentration, um einen Angriff zu erkennen, der unmittelbar bevorsteht und gegebenenfalls mit einem ersten Schlag die Situation im Rahmen der Gefahrenabwehr zu klären.
Dabei verstehe ich unter dem "ersten Schlag" alle Maßnahmen, die zur Handlungsunfähigkeit des Aggressors führen.

Raging Bull
01-10-2011, 19:01
Die Frage ist doch, was man deeskalieren will.

Möchte ich eine Gefahr für Leib und Leben deeskalieren, so kann der Einsatz von Gewalt durchaus der Deeskalation dienen.

Das wird gerne vergessen.


Es ist z.B nicht im Sinne einer Deeskalation, wenn A ewig lange diskutiert, während B ohnehin bereit und willens ist A zu schlagen. Wenn nun B A irgendwann schlägt und den am Boden liegenden A noch tritt, so dass A schwerwiegende Verletzungen aufweist, dann wäre ein frühzeitiger Schlag von A ins Gesicht des B (z.B mit anschließender Fixierung) durchaus zur Deeskalation (Verhindern eines "Ausuferns" der Situation) geeignet gewesen.

Dabei gibt es grundsätzlich zwei Probleme:
1) Die Unausweichlichkeit der Gewalt rechtzeitig sicher zu erkennen
2) Diese später in einem eventuellen Gerichtsverfahren glaubhaft darlegen zu können.


Deeskalation muss also nicht grundsätzlich gleichbedeutend dem Verzicht auf körperliche Gewalt sein.

Savateur73
02-10-2011, 13:10
Ansonsten gilt: absolute Vorsicht und hohe Konzentration, um einen Angriff zu erkennen, der unmittelbar bevorsteht und gegebenenfalls mit einem ersten Schlag die Situation im Rahmen der Gefahrenabwehr zu klären.
Dabei verstehe ich unter dem "ersten Schlag" alle Maßnahmen, die zur Handlungsunfähigkeit des Aggressors führen.

Das ist ja das Problem bei der Deeskalation!;)
Von verbal auf nonverbal zu schalten dauert es einfach zu lange und man hat die ersten Treffer kassiert.
Dann ist der Drops gelutscht.

Gast
02-10-2011, 13:36
Das ist ja das Problem bei der Deeskalation!;)
Von verbal auf nonverbal zu schalten dauert es einfach zu lange und man hat die ersten Treffer kassiert.
Dann ist der Drops gelutscht.

Warum soll das lange dauern?? Schon mal was davon gehört eine versteckte Kampfstellung einzunehmen?? Bzw auch wärend der Deeskalation mein Gegenüber im Auge zu behalten??
Irgendwie hab ich das Gefühl su verstehst nicht ganz wie Deekalation abläuft bzw hast ein ganz anderes Bild von Deeskalation als andere.
Deeskalation hat nichts damit zu tun den anderen zu bequatschen und völlig ungedckt auf ihn zuzugehen.

Savateur73
02-10-2011, 13:45
Warum soll das lange dauern?? Schon mal was davon gehört eine versteckte Kampfstellung einzunehmen?? Bzw auch wärend der Deeskalation mein Gegenüber im Auge zu behalten??
Irgendwie hab ich das Gefühl su verstehst nicht ganz wie Deekalation abläuft bzw hast ein ganz anderes Bild von Deeskalation als andere.
Deeskalation hat nichts damit zu tun den anderen zu bequatschen und völlig ungedckt auf ihn zuzugehen.

Deeskalation ist nix anderes als den Aggressor verbal dazu zu bringen das man nicht angegriffen wird!;)
Dies geht aber nicht mit meinen Rechtsempfinden zusammen.
Nach meiner Rechtsauffassung dürfte es in unserer Gesellschaft gar keine Gewalttaten geben, aber leider lässt der Staat das zu.:mad:
Ob das Randale im Stadion sind oder Rockeraufständer oder Gewaltexzesse in Bahnhöfen.
In der Beziehung wäre ich für einen absoluten Polizeiapparat der solche Gewalttaten niederschlägt so das keine Gerichte notwendig wären.
Nur sieht die Realität komplett anders aus und die Extreme an Gewalt wird zunehmen!:(

Gast
02-10-2011, 13:54
Deeskalation ist nix anderes als den Aggressor verbal dazu zu bringen das man nicht angegriffen wird!;)
Die Definition halte ich für zu kurz gefasst.

Savateur73
02-10-2011, 14:02
Die Definition halte ich für zu kurz gefasst.

Wie wäre die richtige Definition?

Gast
02-10-2011, 14:07
Wie wäre die richtige Definition?

MMn. beinhaltet Deeskalation nicht nur einen verbalen Akt sondern genau so Verhaltensweisen die dazu dienen einen sich anbahnenden Konflikt im Vorfeld zu entschärfen.
Dabei gehts es darum nicht provokativ zu wirken. Jedoch muss ich auch nicht unbedingt freundlich sein. Und vor allem nicht unvorsichtig.

Helmut Gensler
02-10-2011, 16:49
Für mich beginnt die Deeskalation viel früher.
Ich zähle alle Situationen dazu, in denen ich durch mein Verhalten / Auftreten nicht in die Verlegenheit komme, kämpfen zu müssen.
Mitten in einer aggressiven Situation deeskalieren zu wollen halte ich für sehr schwer.

fujikomma
03-10-2011, 01:55
hei,
es gibt diesen schönen artikel von carl cestari "deescalation"
in dem deeskalationstechiken ein taktisches werkzeug sind.
D.h.die "wir sind eigentlich freunde" oder"lass uns über einem bier drüber reden" säuselei
nur dem zweck dienen das gegenüber in eine position zubringen um leichter eine mögliche bedrohung zuneutralisieren .
speziell wenn man es mit bösen buben zutun hat der einen für ein weichei hält!!-kann es für diesen eine böse überraschung geben.
kleiner tip am rande:
empfehle diese sas-survivalsecrets -reihe wo es auch um verhalten bei verhören geht

Kusagras
03-10-2011, 22:06
Deeskalation ist nix anderes als den Aggressor verbal dazu zu bringen das man nicht angegriffen wird!;)
Dies geht aber nicht mit meinen Rechtsempfinden zusammen.


Wie soll man das verstehen: selbst gleich angreifen, mindestens verbal?
So ist ja auch dein Beispiel rübergekommen. Shenman2 hatte da auch recht, das war im Grundsatz ein Kampf, du wolltest jemandem anderen deinen Willen aufdrängen, den Stärkeren abgeben, den Aggressor im Hinblick auf die Aggression (-sbereitschaft) übertrumpfen. Für mich ist das auch nicht Deeskalation, sondern folgt dem "Wer hat den Längeren" Prinzip.

In dem Beispiel, so wie es geschildert wurde, kamst also DU als der Aggressor rüber, nicht die 7 Typen... : Ist das vielleicht kein Zufall?

Deine Vorgensweise mag bislang funktioniert haben, letztlich basiert sie auf dem, was die Agressoren oft auch wollen, den anderen unterdrücken, demütigen, platt machen. Das kann auch mal genau das Gegenteil bewirken, was es soll.

Savateur73
04-10-2011, 22:32
In dem Beispiel, so wie es geschildert wurde, kamst also DU als der Aggressor rüber, nicht die 7 Typen... : Ist das vielleicht kein Zufall?

Deine Vorgensweise mag bislang funktioniert haben, letztlich basiert sie auf dem, was die Agressoren oft auch wollen, den anderen unterdrücken, demütigen, platt machen. Das kann auch mal genau das Gegenteil bewirken, was es soll.

Ich war der Aggressor???????:ups:
Der Halbstarke hat eine leere Bierflasche hinter meinen Sitz gelegt.;)
Er hätte die Flasche auch auf den Boden legen können oder?
Ich glaube Du erkennst die Situation nicht, weil er testen wollte wie weit er provozieren konnte und
ich habe die Provokation mit einem Blick vernichtet!:cool:
Ich war von den Halbstarken enttäuscht da ich eine Keilerei erwartet habe und glaube mir die würden diese Keilerei nie vergessen als Krüppel!:cool:

Gast
04-10-2011, 22:42
Ich war von den Halbstarken enttäuscht da ich eine Keilerei erwartet habe und glaube mir die würden diese Keilerei nie vergessen als Krüppel!:cool:

Also im Endeffekt warst du auf ne Schlägerei aus und wolltest sie provozieren.
Da fragt man sich schon wer eigentlich der Böse war.:gruebel:

Savateur73
04-10-2011, 22:56
Also im Endeffekt warst du auf ne Schlägerei aus und wolltest sie provozieren.
Da fragt man sich schon wer eigentlich der Böse war.:gruebel:

Nö! Ich werde nur schnell sauer wenn man mich blöd anmacht!;)
Das kann ich gar nicht ab und als Südländer der ziemlich deutsch aussieht ist diese Fähigkeit schnell sauer zu werden ein Vorteil.:cool:
Da die meisten Leute mich ziemlich unterschätzen.

Gast
04-10-2011, 23:01
Nö! Ich werde nur schnell sauer wenn man mich blöd anmacht!;)
Daran würd dich arbeiten. Bislmehr Entspanntheit kann ein Segen sein.


Das kann ich gar nicht ab und als Südländer der ziemlich deutsch aussieht ist diese Fähigkeit schnell sauer zu werden ein Vorteil.:cool:
Da die meisten Leute mich ziemlich unterschätzen.
Vl tun sie das auch weil du wie ne Lusche aussiehst.;)

Savateur73
04-10-2011, 23:06
Daran würd dich arbeiten. Bislmehr Entspanntheit kann ein Segen sein.


Vl tun sie das auch weil du wie ne Lusche aussiehst.;)

Das könnte durchaus der Fall sein!:D
Was ein Vorteil im Kampf ist, denn bis jetzt bin noch verprügelt worden!:cool:

Gast
04-10-2011, 23:08
Das könnte durchaus der Fall sein!:D
Was ein Vorteil im Kampf ist, denn bis jetzt bin noch verprügelt worden!:cool:
Wenn man immer mit Halbstarken Stress anfängt ist das auch kein Wunder.

Savateur73
04-10-2011, 23:13
Wenn man immer mit Halbstarken Stress anfängt ist das auch kein Wunder.

Das war eher die Ausnahme, da ich mich bis jetzt immer mit Erwachsenen geprügelt habe.;)

Kusagras
05-10-2011, 15:18
Ich war der Aggressor???????:ups:
Der Halbstarke hat eine leere Bierflasche hinter meinen Sitz gelegt.;)
Er hätte die Flasche auch auf den Boden legen können oder?
Ich glaube Du erkennst die Situation nicht, weil er testen wollte wie weit er provozieren konnte und
ich habe die Provokation mit einem Blick vernichtet!:cool:
Ich war von den Halbstarken enttäuscht da ich eine Keilerei erwartet habe und glaube mir die würden diese Keilerei nie vergessen als Krüppel!:cool:

Ich weiß eigentlich nicht, was du mit dem thread bezwecken wolltest.
War es das?:

Wir wissen nun, das du ein "harter Hund" bist, der gerne unterschätzt wird, sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, um dann andere ggf auch zu Krüppeln zu schlagen. Und wenn es nicht dazu kommt passiert, kommt Entäuschung auf.... .

Überspitzt !! formuliert machst du den Eindruck eine "wandelnde Zeitbombe" zu sein, die meiner Meinung nach ein echtes Deeskalationraining mit psychologisch gut geschultem Personal "gut vertragen könnte", um es mal so auszudrücken.

Nimms mir nicht übel, aber ich sage das vor allem, um dich zum Nachdenken über deine hier dargestellte Haltung anzuregen. Ich finde sie sehr bedenklich und riskant für deine Umwelt UND für dich.

Savateur73
05-10-2011, 20:50
Ich weiß eigentlich nicht, was du mit dem thread bezwecken wolltest.
War es das?:

Wir wissen nun, das du ein "harter Hund" bist, der gerne unterschätzt wird, sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, um dann andere ggf auch zu Krüppeln zu schlagen. Und wenn es nicht dazu kommt passiert, kommt Entäuschung auf.... .

Überspitzt !! formuliert machst du den Eindruck eine "wandelnde Zeitbombe" zu sein, die meiner Meinung nach ein echtes Deeskalationraining mit psychologisch gut geschultem Personal "gut vertragen könnte", um es mal so auszudrücken.

Nimms mir nicht übel, aber ich sage das vor allem, um dich zum Nachdenken über deine hier dargestellte Haltung anzuregen. Ich finde sie sehr bedenklich und riskant für deine Umwelt UND für dich.

Wieso denn das? :confused:
Ich gehöre zu den Bürgern die sehr friedlich sind aber sich einfach nichts gefallen lassen, wenn Sie bedroht werden und Zivilcourage zeigen.:cool:

Gast
05-10-2011, 21:12
Wieso denn das? :confused:
Ich gehöre zu den Bürgern die sehr friedlich sind aber sich einfach nichts gefallen lassen, wenn Sie bedroht werden und Zivilcourage zeigen.:cool:

Wo wurdest du bedroht?? Es hat dich einfach angefixt, dass einer ne Falsche hinter deinen Sitz gelegt hat. Daran ist nix bedrohliches, außer in der Flasche war Sprengstoff.
Außerdem wolltest du anscheinend eine gewaltsame Auseinandersetzung provozieren. Die Jugendlichen waren aber nicht gewillt und sind der Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen.
Darauf warst du enttäuscht da du anscheinend eine schöne Keilerei erwartet hast. Deudet für mich auf ein erhöhte Gewaltbereitschaft hin.
Was hat das suchen und Provozieren von sinnlosen Schlägereien mit Zivilcourage zu tun??

Kusagras
05-10-2011, 21:28
Wieso denn das? :confused:
Ich gehöre zu den Bürgern die sehr friedlich sind aber sich einfach nichts gefallen lassen, wenn Sie bedroht werden und Zivilcourage zeigen.:cool:

Ich konnte in dieser Situation, so wie du sie geschildert hast, nichts Bedrohliches
erkennen. Vieleicht hätte eine freundliche aber bestimmte Aufforderung die Flasche wegzunehmen, den gleichen Effekt gehabt. Die Formulierung "vernichtender Blick" sagt schon etwas aus.

Ich habe sicher nichts gegen Zivilcourage und wer bedrängt oder angegriffen wird soll sich nach Möglichkeit angemessen wehren, soweit klar. Ich habe nur das Gefühl, dass du dazu neigen könntest, überzureagieren. Das wäre dann weit weg von Deeskalation.

Wäre es für dich nicht interessant als Erfahrung, mal so eine Deeskalationskurs zu besuchen und mit dem Veranstalter deine Ansicht zu diskutieren? Eine Erfahrung kann nicht schaden. GGf eröffnet das neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten, die dir noch gar nicht bewusst waren, aber auch funktionieren können und wirklich Richtung Deeskalation gehen. Ein Vorschlag, lass es dir mal durch den Kopf gehen.

Meine persönliche Erfahrung ist, das deine Herangehensweise im Grundsatz eskalierend wirkt. Dass du schon einige körperliche Auseinadersetzungen hattest (die anderen waren immer schuld?) bestätigt mich in dieser Vermutung.

Savateur73
05-10-2011, 21:34
Ich konnte in dieser Situation, so wie du sie geschildert hast nicht Bedrohliches
erkennen. Vieleicht hätte eine freundliche aber bestimmte Aufforderung die Flasche wegzunehmen, den gleichen Effekt gehabt. Die Formulierung "vernichtender Blick" sagt schon etwas aus.

Ich habe sicher nichts gegen Zivilcourage und wer bedrängt oder angegriffen wird soll sich nach Möglichkeit angemessen wehren, soweit klar. Ich habe nur das Gefühl, dass du dazu neigen könntest, überzureagieren. Das wäre dann weit weg von Deeskalation.

Wäre es für dich nicht interessant als Erfahrung, mal so eine Deeskalationskurs zu besuchen und mit dem Veranstalter deine Ansicht zu diskutieren? Eine Erfahrung kann nicht schaden. GGf eröffnet das neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten, die dir noch gar nicht bewusst waren, aber auch funktionieren können und wirklich Richtung Deeskalation gehen. Ein Vorschlag, lass es dir mal durch den Kopf gehen.

Meine persönliche Erfahrung ist, das deine Heransgehensweise im Grundsatz eskalierend wirkt. Dass du schon einige körperliche Auseinadersetzungen hattest (die anderen waren immer schuld?) bestätigt mich in dieser Vermutung.

Ich habe in meinem Leben nie einen Mensch körperlich angegriffen, da es nicht meinem Charakter entspricht.;)
Ich bin ein gesetztreuer Bürger und das verlange ich auch von meinen Mitmenschen, aber das scheint in den letzten Jahren ein Fremdwort geworden zu sein!

Oogway
05-10-2011, 21:35
Ich weiß eigentlich nicht, was du mit dem thread bezwecken wolltest.
War es das?:

Wir wissen nun, das du ein "harter Hund" bist, der gerne unterschätzt wird, sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, um dann andere ggf auch zu Krüppeln zu schlagen. Und wenn es nicht dazu kommt passiert, kommt Entäuschung auf.... .

Überspitzt !! formuliert machst du den Eindruck eine "wandelnde Zeitbombe" zu sein, die meiner Meinung nach ein echtes Deeskalationraining mit psychologisch gut geschultem Personal "gut vertragen könnte", um es mal so auszudrücken.

Nimms mir nicht übel, aber ich sage das vor allem, um dich zum Nachdenken über deine hier dargestellte Haltung anzuregen. Ich finde sie sehr bedenklich und riskant für deine Umwelt UND für dich.

+1 :cool:

Savateur73
05-10-2011, 21:36
Wo wurdest du bedroht?? Es hat dich einfach angefixt, dass einer ne Falsche hinter deinen Sitz gelegt hat. Daran ist nix bedrohliches, außer in der Flasche war Sprengstoff.
Außerdem wolltest du anscheinend eine gewaltsame Auseinandersetzung provozieren. Die Jugendlichen waren aber nicht gewillt und sind der Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen.
Darauf warst du enttäuscht da du anscheinend eine schöne Keilerei erwartet hast. Deudet für mich auf ein erhöhte Gewaltbereitschaft hin.
Was hat das suchen und Provozieren von sinnlosen Schlägereien mit Zivilcourage zu tun??

Ich habe mich werden der Typ die Flasche hinter meiner Sitz gelegt hat angeregt unterhalten und dann hat der Typ
mit Wucht die Flasche platziert.;)
Wie hättest du den dabei reagiert?

Kusagras
05-10-2011, 21:56
Ich habe in meinem Leben nie einen Mensch körperlich angegriffen, da es nicht meinem Charakter entspricht.;)
...


Das hörte sich schon anders an, vorher:


...da ich mich bis jetzt immer mit Erwachsenen geprügelt habe.

Kusagras
05-10-2011, 21:59
Ich habe mich werden der Typ die Flasche hinter meiner Sitz gelegt hat angeregt unterhalten und dann hat der Typ
mit Wucht die Flasche platziert.;)
Wie hättest du den dabei reagiert?



So hattest du es nicht geschildert vorher. Man kann sich schlecht ein Bild machen, wenn die Schilderung so häppchenweise kommt, das verstehst du sicher auch.

Deswegen aber auf ne Schlägerei hoffen, naja... .

Gast
05-10-2011, 22:03
Ich habe mich werden der Typ die Flasche hinter meiner Sitz gelegt hat angeregt unterhalten und dann hat der Typ
mit Wucht die Flasche platziert.;)
Wie hättest du den dabei reagiert?

Das klingt schon anders. Vl solltest die Geschichten die du schreibst gleich ganz erzählen und nicht erst nacher mit weiteren (erfundenen?) Details rausrücken wenn dir mal einer sagt, dass du nicht der tolle Hero bist weil du dich mit Leuten prügelst.
Außerdem fängst du dir an in deinen Posts zu wiederspreche siehe Post oben.

Zu deiner Frageich hätts mir nicht gefallen lassen und ihmmeine Meinung gesagt ich hätte mich aber gereut wenn das reicht und es nicht Schade gefunden das keine Keilerei entstanden wäre.

Savateur73
05-10-2011, 22:08
Das hörte sich schon anders an, vorher:

Ich wurde bis jetzt immer angegriffen und musste mich verteidigen!

Kusagras
05-10-2011, 22:13
Ich wurde bis jetzt immer angegriffen und musste mich verteidigen!

Mag sein. Offensichtlich aber hat deine Strategie "Eskalation zur Konfliktveremeidung" nicht immer funktioniert (oder gar selten?).
Aber dass scheint dir ja durchaus nicht ungelegen zu kommen. Zumindest hast du das klar zum Ausdruck gebracht.

Savateur73
05-10-2011, 23:34
Mag sein. Offensichtlich aber hat deine Strategie "Eskalation zur Konfliktveremeidung" nicht immer funktioniert (oder gar selten?).
Aber dass scheint dir ja durchaus nicht ungelegen zu kommen. Zumindest hast du das klar zum Ausdruck gebracht.

Ich bin immer grundlos angegriffen worden ohne die Möglichkeit der Deeskaltion.;)
Ausser die Sache im Bus!

Helmut Gensler
06-10-2011, 15:48
Ich wurde bis jetzt immer angegriffen und musste mich verteidigen!

???? Ich bin jetzt 59 Jahre alt und wurde noch nie so angepöbelt / angegriffen, dass ich mit -alternativlos!- mit Schlägen wehren musste.
Wie oft wurdes du angegriffen??
Leben wir in verschiedenen Welten?

Savateur73
07-10-2011, 00:15
???? Ich bin jetzt 59 Jahre alt und wurde noch nie so angepöbelt / angegriffen, dass ich mit -alternativlos!- mit Schlägen wehren musste.
Wie oft wurdes du angegriffen??
Leben wir in verschiedenen Welten?

Ingesamt wurde ich privat 8 mal angegriffen und 4 mal beruflich als Sicherheitsmitarbeiter!
Dabei waren es zu 95% Leute die unter Alkoholeinfluss standen!
Wie gesagt ich habe nie Streit angefangen.:cool:

ThomasL
08-10-2011, 09:45
Eine interessante Fragestellung.
Da hier teilweise Uneinigkeit in der Verwendung der Begriffe herrscht, möchte ich erst mal kurz ansprechen was ich unter deeskalieren verstehe.
Deeskalieren bedeutet für mich, dass eine Situation für beide Seiten "entschärft" wird. Die Beendigung einer Auseinandersetzung in dem ich den anderen durch Eskalieren bzw. "Übertrumpfen" zum Einstellen seiner "feindseligen" Verhaltensweise bringe, ist für mich daher eine Eskalation und keine Deeskalation. Ich denke hiermit bin ich auch konform mit dem allgemeinem Sprachgebrauch sowie dem TE.
Ob eine eskalierende oder eine deeskalierende Strategie die besseren Erfolgsaussichten hat eine zwischenmenschliche Auseinandersetzung gewaltfrei zu beenden, ist, wie hier schon von anderen angemerkt, sehr stark von der Situation abhängig. Dabei spielen u.a. die äußeren Rahmenbedingungen (z.B. Ort der Auseinandersetzung), die Art und Weise der Auseinandersetzung (z.B. Missverständnis oder gezielte Anmache), die körperlichen und psychischen Fähigkeiten der beteiligten Parteien und noch viele weitere Kriterien eine Rolle.
Je nach Situation kann es dabei im Einzelfall natürlich auch sinnvoll bzw. erforderlich sein, eine Auseinandersetzung bis hin zum Einsatz körperlicher Gewalt zu eskalieren. Die Rahmenbedingungen hierfür werden durch das Notwehrrecht recht gut beschrieben. Der rechtliche Grundsatz „das Recht muss dem Unrecht nicht weichen“ liefert hier in vielen Fällen eine Gute juristische Basis. Die Probleme bei der praktischen Anwendung soll hier bitte nicht diskutiert werden. Für die meisten Privatperson dürften solche Situationen aber eher selten auftreten (abhängig vom eigenen Umfeld).
Wann genau eine verbale und körpersprachliche Eskalation zur gewaltfreien Beendigung eher zu bevorzugen ist, und was dabei beachtetet werden muss bzw. welche Vor- und Nachteile diese Strategie beinhaltet, war aber ja nicht die Frage des TE daher möchte ich darauf hier nicht weiter eingehen und mich hier auf die Beschreibung von Vorteilen der deeskalierenden Vorgehensweise zu beschränken.
Um aber Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich aber erst nochmal klarstellen:
Es bleibt immer eine Einzelfallentscheidung welche Vorgehensweise gerade sinnvoll erscheint und die Vor- und Nachteile beider Vorgehensweisen, ist immer gegeneinander abzuwiegen (dies geschieht natürlich im Vorfeld und nicht erst während der Auseinandersetzung, dort entscheidet dann das „Gefühl“ (Erfahrung, mentale Vorbereitung) oder – schlechter – eine vorher festgelegte Handlungsweise). Immer mit der gleichen Vorgehensweise zu beginnen ist zwar prinzipiell möglich und wäre normalerweise zu bevorzugen (welche hängt dabei vor allem von der eigenen Persönlichkeit bzw. Physis und Psyche ab), leider wird man damit aber der Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen nicht gerecht.
Auch bei einer deeskalierenden Strategie sollte man in den meisten Fällen selbstbewusst auftreten und nicht einfach nur „Opfer“ spielen. Ziel ist es durch beidseitige Zugeständnisse die Situation zu entschärfen (beide sollten ihr „Gesicht“ waren). Manchmal kann aber auch ein reines Nachgeben die sinnvollste bzw. einzig mögliche (Überlebens-)Strategie sein (beispielsweise Bedrohungen die eine Gegenwehr aussichtlos erscheinen lassen, können eine solche Vorgehensweise erforderlich machen – Geiselnahme, bewaffneter Überfall etc…).
Aus einer ausschließlich auf eigenem nachgeben basierende Deeskalation geht nahezu immer der Gegner psychologisch gestärkt hervor und man selbst geschwächt (bei ehrlicher Betrachtung steckt kaum jemand dies wirklich einfach so weg). Daher ist immer genau abzuwägen ob in diesem Fall der gewaltfreie Weg zum Schutz der eigenen Unversehrtheit, den Nachteil des vollständigen Nachgebens wirklich aufwiegt. Voraussetzung ist natürlich das dazu überhaupt eine sinnvolle Alternative besteht.

Im Folgenden also nun nur noch Argumente die im Einzelfall für eine deeskalierende Vorgehensweise sprechen.
Auseinandersetzungstyp A)
Die meisten Auseinandersetzungen (eigene Beobachtung) basieren auf nichtigen Gründen (Missverständnisse, Überreaktion auf unwichtige Ereignisse) und steigern sich erst schrittweise bis zum Ausbruch von verbaler oder körperlicher Gewalt.
Deseskalation:
Ist eine Partei in der Lage durch vernünftige und ruhige Argumentation die schrittweise Eskalation zu unterbrechen, kann eine solche Situation oft entschärft werden, ohne das eine Seite dabei als Verlierer hervor geht.
Einige Vorteile dieses Ausgangs:
- Die Situation ist meist endgültig geklärt. Im Gegensatz dazu kann eine durch Eskalation beendete Auseinandersetzung jederzeit wieder bewusst durch den Gegner erneut begonnen werden, teils sogar erst nach Tagen oder Wochen (der „Verlierer“ hat ja noch eine „Rechnung offen“). Gezielte Racheaktionen sind ebenfalls denkbar
- Bei einem zufälligen, erneuten Aufeinandertreffen mit dem „Gegenüber“ besteht nur ein geringes Risiko einer erneuten Auseinandersetzung. In Einzelfällen entstehen aus so etwas sogar spätere Freundschaften, zumindest ist aber anschließend meist ein gewisser gegenseitlicher Respekt vorhanden.
- Es kommt gar nicht erst zu einer Situation die möglicherweise rechtliche Konsequenzen hat (Prozess wegen Bedrohung, Notwehrüberschreitung etc…)
- Kommt es dennoch zum Ausbruch von Gewalt bestehen gute Chancen, dass Zeugen den Gegner als Aggressor beschreiben (das dies nicht immer so ist, ist klar und soll hier bitte nicht diskutiert werden)
- Oftmals ist für beide Seiten eins solcher Ausgang befriedigender als eine durch verbale oder gar körperliche Eskalation von einer Seite „gewonnene“ Auseinandersetzung.
- etc…
Muss die gleiche Situation durch eigenes Nachgeben („Verlierer“) ohne Zugeständnisse des Gegenübers gelöst werden ist abzuwägen ob die Vorteile dieser Vorgehensweise gegenüber den Nachteilen überwiegen (siehe auch oben).

Auseinandersetzungstyp B1)
Der Gegner (hier ist er so zu nennen) sucht gezielt nach einer Auseinandersetzung. Es geht ihm aber weniger darum den anderen zu demütigen oder seine Aggressionen auszuleben als vielmehr darum sich selbst zu beweisen. Er sucht den Kick, die Herausforderung. Unter diesen Typen findet man auch am ehesten Kampfsportler. Meistens entstehen diese Auseinandersetzungen unter dem Einfluss von Alkohol. Dies Form der Auseinandersetzung wird nahezu immer mit einer Provokation begingen, da der Aggressor eine Rechtfertigung für sein Handeln benötigt. Er sucht dabei keine reinen Opfer sondern Gegner die er für eine Herausforderung hält, bei denen er aber gute Siegeschancen sieht (niemand will verlieren).
Deseskalation:
Meist beginnt dieser Aggressor seine Auseinandersetzung mit den typischen Anmachversuchen, wie Anstarren, Anrempeln, blöde Sprüche etc…. Erstere lassen sich ignorieren. Auf letztere kann man verbal deeskalierend recht gut reagieren (wie man dies macht würde hier den Rahmen sprengen), meist sogar ohne echtes Nachgeben. Der Schlüssel ist hier, dass Verständnis dafür das der andere eine Rechtfertigung für sein Handeln sucht, bleibt man ruhig und gibt ihm diese nicht lässt sich eine körperliche Auseinandersetzung (diese sucht er) oftmals verhindern.
Bei diesem Typ hat auch eine eskalierende Vorgehensweise eine gute Erfolgsaussicht. Er sucht zwar einen Gegner, aber eben keinen der im wirklich überlegen ist. Viele Schläger fallen in dieses Muster.
Die Vorteile der Deeskalation sind hier die gleichen wie oben, mit Ausnahme des letzten Arguments.

Auseinandersetzungstyp B2
Bei diesem Auseinandersetzungstyp findet man den typischen Täter der ein Opfer sucht. Ihm geht es darum den anderen zu erniedrigen, Aggressionen abzubauen und sich selbst zu bestätigen. Oft ist dieser Tätertyp auch alkoholisiert. Dieser Täter ist besonders gefährlich, weil er am ehesten auch nach einer gewonnen Auseinandersetzung dazu neigt seine Angriffe fortzusetzen. Er kann u.U. auch ohne Vorankündigung angreifen. Oftmals beginnt aber auch dieser Typ mit einer Anmache, um sich selbst eine Rechtfertigung für sein Verhalten zu verschaffen (der andere war ja selbst Schuld).
Deseskalation:
Manchmal kann hier auch eine Deeskalation ohne Nachgeben (wie bei B1 funktionieren), dabei geht es darum den anderen keinen Vorwand für einen Angriff zu geben. Oftmals wird dies aber auch nur als Schwäche ausgelegt werden und nicht zum Erfolg führen, spätestens dann ist eine Eskalationsstrategie meist die beste Wahl. Voraussetzung ist aber, dass eine erfolgreiche Anwendung zu erwarten ist (allein gegen 20 Gegner z.B. nicht der Fall).
Ein Risiko bei einer zuerst deeskalierenden Vorgehensweise wurde in diesem Thread bereits angesprochen. Es ist schwer aus einer Deeskalation direkt auf einen Angriff zu reagieren bzw. auf Angriff umzuschalten. Das darauf gebrachte Gegenargument der verdeckten Vorkampfhaltung ist zwar erst mal richtig, beachtet aber nur den physischen Teil. Die Problematik liegt hier in der Psyche, d.h. in der psychischen Kampfbereitschaft. Diese ist bei einer eskalierenden Vorgehensweise i.d.R. deutlich höher als bei einer deeskalierenden.
Ist eine erfolgreiche Eskalation nicht zu erwarten, bzw. das Risiko beim Fehlschlagen selbiger zu hoch, kann hier nachgeben und Opferspielen manchmal noch helfen. Mit Glück gibt sich der Gegner dann mit einer Demütigung und dem damit erbrachten Beweis seiner Überlegenheit zufrieden. Verlasen kann man sich darauf natürlich nicht. Auch sind hier die in der Einleitung angebrachten Nachteile einer rein auf Nachgeben basierenden Deeskalation zu berücksichtigen. Hier gilt aber, dass es oftmals besser ist eine psychische Niederlagen zu verkraften, als eine physische bzw. als blutenden im Dreck zu liegen.

Fazit:
Meiner persönlichen Erfahrung nach ist der häufigste Auseinandersetzungstyp A. Allein dies ist schon ein Grund sich mit Deeskalationstechniken zu beschäftigen. Den für diesen Typ ist eine solche Vorgehensweise nahezu immer zu bevorzugen. Dies ist auch gesellschaftlich Wünschenswert.
Erst wenn sie nicht funktioniert sollte man hier auf eine eskalierende Vorgehensweise oder ein Mischung aus beiden umschalten. Beim häufig vorkommenden Typ B1 ist eine Deeskalation meist auch noch sinnvoll. Bei B2 ist eine Eskalationsstrategie, falls erfolgsversprechend, meist die beste Wahl.
Dies waren natürlich nur einige, wenn auch recht typische, Beispiele. Es gibt noch viel mehr Arten von Auseinandersetzungen und natürlich auch Mischungen der Auseinandersetzungsarten. Ich denke aber ich konnte einige Vor- und auch Nachteile von Deeskalationsstrategien aufzeigen.

Offline geschrieben, daher keine Berücksichtigung von vorherigen Beiträgen nach 07.10.2011, 12.00 Uhr

Sven K.
09-10-2011, 12:09
Ich glaube, das ein großer Teil der User einfach nicht weiß was "Deeskalation"
ist. Viele setzen es mit "Schwannz einziehen", "klein beigeben", "den Kürzeren
ziehen" usw. gleich. Es fehlt einfach das Wissen über "richtiges" Deeskalieren.
WAS kann ich WIE sagen, wie wirkt das Gesagte, beim Gegenüber usw. usf.
Selbst bei einigen "Profis" herrscht da Unwissen.
Daher ist "echtes" Deeskalieren auch so schwer. ;)

Alex R.
09-10-2011, 19:19
Ich glaube, das ein großer Teil der User einfach nicht weiß was "Deeskalation"
ist. Viele setzen es mit "Schwannz einziehen", "klein beigeben", "den Kürzeren
ziehen" usw. gleich. Es fehlt einfach das Wissen über "richtiges" Deeskalieren.
WAS kann ich WIE sagen, wie wirkt das Gesagte, beim Gegenüber usw. usf.
Selbst bei einigen "Profis" herrscht da Unwissen.
Daher ist "echtes" Deeskalieren auch so schwer. ;)

:yeaha::verbeug::thx:
Besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken.

*Lars*
09-10-2011, 19:20
Ich glaube, das ein großer Teil der User einfach nicht weiß was "Deeskalation"
ist. Viele setzen es mit "Schwannz einziehen", "klein beigeben", "den Kürzeren
ziehen" usw. gleich. Es fehlt einfach das Wissen über "richtiges" Deeskalieren.
WAS kann ich WIE sagen, wie wirkt das Gesagte, beim Gegenüber usw. usf.
Selbst bei einigen "Profis" herrscht da Unwissen.
Daher ist "echtes" Deeskalieren auch so schwer. ;)

:halbyeaha

Lars´n Roll
09-10-2011, 19:21
Eben. Ich hab mal ne Situation mit Nazi-Glatzen deeskaliert. Ergebnis: Die haben mich den ganzen Abend mit Bier versorgt!

Keine auf die Fresse, dafür was zum Saufen gekriegt: Win. :cool:

Jefferson
09-10-2011, 20:35
Du sahst einen ganzen Abend lang mit Neonationalsozialisten an einem Tisch? Ihr habt getrunken? Was war das denn für ein Etablissement?

Erschreckend ...

Security
09-10-2011, 20:38
???? Ich bin jetzt 59 Jahre alt und wurde noch nie so angepöbelt / angegriffen, dass ich mit -alternativlos!- mit Schlägen wehren musste.
Wie oft wurdes du angegriffen??
Leben wir in verschiedenen Welten?

Zu den verschiedenen Welten:
In welcher Wohngegend wohnst Du? Wohnst Du in einer Großstadt in einem Viertel mit allen Bevölkerungsteilen wo Du auch regelmäßig die Straßenbahn benutzt oder wohnst Du in einer dörflichen Gegend bzw. im Villenviertel und nutzt nur Deinen PKW?

Zur Deeskalation:
Hast Du noch nie jemanden mit den Fäusten deeskalieren müssen weil bei Dir immer nur Worte genügt haben???
Wie hoch war die prozentuale Verteilung Deeskalation durch Worte/Blicke und Deeskalation durch Fäuste?
Hast Du schon einmal Dritten in der Öffentlichkeit mit Deiner Kampfkunst als Deeskalationsmittel geholfen, was ist für Dich der Grund, eine Kampfkunst auszuüben?
Bist Du der Meinung, dass jemand ein Kampfkunst-Trainer sein kann, der seine Schüler für SV-Situationen vorbereitet, der noch nie mit Worten und den Fäusten SV-Situationen deeskaliert hat?

Danke für die Antworten im Voraus.

Beste Grüße

Savateur73
09-10-2011, 20:47
Zu den verschiedenen Welten:
In welcher Wohngegend wohnst Du? Wohnst Du in einer Großstadt in einem Viertel mit allen Bevölkerungsteilen wo Du auch regelmäßig die Straßenbahn benutzt oder wohnst Du in einer dörflichen Gegend bzw. im Villenviertel und nutzt nur Deinen PKW?

Zur Deeskalation:
Hast Du noch nie jemanden mit den Fäusten deeskalieren müssen weil bei Dir immer nur Worte genügt haben???
Wie hoch war die prozentuale Verteilung Deeskalation durch Worte/Blicke und Deeskalation durch Fäuste?
Hast Du schon einmal Dritten in der Öffentlichkeit mit Deiner Kampfkunst als Deeskalationsmittel geholfen, was ist für Dich der Grund, eine Kampfkunst auszuüben?
Bist Du der Meinung, dass jemand ein Kampfkunst-Trainer sein kann, der seine Schüler für SV-Situationen vorbereitet, der noch nie mit Worten und den Fäusten SV-Situationen deeskaliert hat?

Danke für die Antworten im Voraus.

Beste Grüße

Das ist ein sehr guter Beitrag!
Ich muss zu meiner Ausführung noch hinzufügen, dass ich zu 90% in Diskotheken und Kneipen angegriffen worden bin und nur 3 mal auf offener Strasse.

Security
09-10-2011, 21:05
Das ist ein sehr guter Beitrag!


Das Kompliment muss ich erwidern.
Du gehörst offenbar zu den wenigen Menschen, die auch im echten Leben Zivilcourage zeigen und nicht zulassen, dass Recht und Gesetz vom Pack nach Belieben mit Füßen getreten werden.
Natürlich kann man nicht erwarten, dass Zivilcourage von all denen geschätzt wird, die dann, wenn es Ernst wird lieber wegschauen.

Genau das Wegschauen ist ja das Problem in der heuten Gesellschaft, denn mit jedem Wegschauen fühlt sich das Pack bestätigt und wird immer frecher.

Dankbarkeit kann man im echten Leben für Deeskalation mit Wort und Tat genauso wenig erwarten wie hier bei der Diskussion im KKB. Umso ehrenvoller, wer trotz aller Negativerfahrungen weiterhin deeskalierend tätig wird. Auch nicht jeder Richter ist in den Vierteln großgeworden, wo am meisten Deeskalation erforderlich ist und hat daher auch nicht immer das volle Verständis für Deeskalation.

Beste Grüße

Lars´n Roll
09-10-2011, 21:17
Du sahst einen ganzen Abend lang mit Neonationalsozialisten an einem Tisch?

Eigentlich war´s eher ne Stehparty.


Ihr habt getrunken?

Jau.


Was war das denn für ein Etablissement?

Das war kein Etablissement, sondern ein Festival. With Full Force.


Erschreckend ...

Ach Gott... Faschos sind auch nur Menschen. Menschen mit bescheuerten Ansichten, aber Dummheit is halt nicht verboten. Solange die mir nix tun tu ich denen auch nix.
Man kann mit allen möglichen Leuten ne Ebene finden, auf der man kommunizieren kann, ohne sich die Köppe einzuschlagen. Und weil ich denen auf ne bestimmte Art und Weise begegnet bin, hatten die auf einmal mehr Lust, sich mit mir zu unterhalten und ein paar Biere wegzumachen, als mich zu verdreschen...

Ich glaube, das könnte man Deeskaltion nennen...

Kusagras
09-10-2011, 21:35
...
Bist Du der Meinung, dass jemand ein Kampfkunst-Trainer sein kann, der seine Schüler für SV-Situationen vorbereitet, der noch nie mit Worten und den Fäusten SV-Situationen deeskaliert hat?
...

Helmuth wird sicher auch noch antworten. Also ich denke man muss kein KS/KK-Trainer sein, um zu deeskalieren. Deeskalation, wenn man es jetzt nicht zu weit auffasst ist die Vermeidung einer Körperliche Auseinandersetzung und/oder verbal entgleisenden Situation. Letzteres ist doch meist die Vorstufe zur Klopperei.

Mr.Fister
09-10-2011, 21:50
Man kann mit allen möglichen Leuten ne Ebene finden, auf der man kommunizieren kann, ohne sich die Köppe einzuschlagen. Und weil ich denen auf ne bestimmte Art und Weise begegnet bin, hatten die auf einmal mehr Lust, sich mit mir zu unterhalten und ein paar Biere wegzumachen, als mich zu verdreschen...

Ich glaube, das könnte man Deeskaltion nennen...
ja, und zwar deeskalation at its best, denn genau darauf kommt es bei sowas im wesentlichen an: sowas wie ne gemeinsame kommunikationsbasis finden und dann wird aus einer potentiell haarigen situation vielleicht sogar noch ein netter abend. haste gut gemacht! :halbyeaha

ThomasL
10-10-2011, 09:15
Ich glaube, das ein großer Teil der User einfach nicht weiß was "Deeskalation"
ist. Viele setzen es mit "Schwannz einziehen", "klein beigeben", "den Kürzeren
ziehen" usw. gleich. Es fehlt einfach das Wissen über "richtiges" Deeskalieren.
WAS kann ich WIE sagen, wie wirkt das Gesagte, beim Gegenüber usw. usf.
Selbst bei einigen "Profis" herrscht da Unwissen.
Daher ist "echtes" Deeskalieren auch so schwer.

Volle Zustimmung, wobei es oft gar nicht so schwer sein muss.




Zitat:
Zitat von Lars´n Roll
Man kann mit allen möglichen Leuten ne Ebene finden, auf der man kommunizieren kann, ohne sich die Köppe einzuschlagen. Und weil ich denen auf ne bestimmte Art und Weise begegnet bin, hatten die auf einmal mehr Lust, sich mit mir zu unterhalten und ein paar Biere wegzumachen, als mich zu verdreschen...

Ich glaube, das könnte man Deeskaltion nennen...


ja, und zwar deeskalation at its best, denn genau darauf kommt es bei sowas im wesentlichen an: sowas wie ne gemeinsame kommunikationsbasis finden und dann wird aus einer potentiell haarigen situation vielleicht sogar noch ein netter abend. haste gut gemacht!


Sehe es wie Mr. Finster. Genau darum geht es.

technologe
23-11-2011, 23:06
Eine Lösung mit Gewalt gibt es nicht. Lösung wäre dass es keine juristischen, psychophysischen Stress gibt.

Wer so eine Situation deeskalieren kann, ist in meinen Augen der "Stärkere".

Ich habe auch eine gewisse Angst, die auch sinnvoll ist -> bin also kein Bruce Lee der mit 60 Ruhepuls alle im Umkreis von 1 km umhauen kann :D

Hatte auch lange Ego-Probleme usw. Aber Gewalt ist wirklich das allerletzte Mittel. Nur wenn es dann SV wird, dann konsequent und mit entschiedener Aggression den Typen umhauen!

Todai94
23-11-2011, 23:08
Ich hab grade keinen Plan ob ich schon was hier reingesetzt hab, also auf ein Neues.

Ich denke Deeskalation ist auf jeden Fall gut, weil man es so vermeidet auf die Fresse zu bekommen, was auch dem besten Kampfgenie passieren kann.

Savateur73
24-11-2011, 13:32
Ach Gott... Faschos sind auch nur Menschen. Menschen mit bescheuerten Ansichten, aber Dummheit is halt nicht verboten. Solange die mir nix tun tu ich denen auch nix.
Man kann mit allen möglichen Leuten ne Ebene finden, auf der man kommunizieren kann, ohne sich die Köppe einzuschlagen. Und weil ich denen auf ne bestimmte Art und Weise begegnet bin, hatten die auf einmal mehr Lust, sich mit mir zu unterhalten und ein paar Biere wegzumachen, als mich zu verdreschen...

Ich glaube, das könnte man Deeskaltion nennen...

Faschos sind Menschen!!!!:ups:
Sorry, da muss ich ganz klar widersprechen, denn solche Leute gehören sofort exekutiert.:cool:

Oogway
24-11-2011, 13:57
Faschos sind Menschen!!!!:ups:
Sorry, da muss ich ganz klar widersprechen, denn solche Leute gehören sofort exekutiert.:cool:

Das ist meiner Meinung nach eine sehr faschistische Ansicht! :cool: -> "Alle die nicht mit uns sind, sind gegen uns und müssen vernichtet werden...."

Ich würde bei der Deeskalation zwar schon Unterschiede machen in der Hinsicht, wie gewaltbereit und gewaltwillig mir mein Gegenüber erscheint, aber bestimmt nicht aufgrund dessen politischer Einstellung...Ich deeskaliere auch bei Nazis :cool:

Captain Spaulding
24-11-2011, 14:43
Faschos sind Menschen!!!!:ups:
Sorry, da muss ich ganz klar widersprechen, denn solche Leute gehören sofort exekutiert.:cool:

Dann kommen die Terroristen(Schwarz,Braun,Gelb etc),die Junkys,die Alkis,
die Arbeitslosen...:rolleyes:

Alex R.
24-11-2011, 14:44
Auch Faschos sind Menschen, wenn auch mit komischen Ansichten. Insofern verläuft die Deeskalation bei denen genauso wie bei jedem anderen Menschen auch.

Und damit verschwinden die Faschos aus dem Thread, sonst ist hier Feierabend.

Bombylus maior
24-11-2011, 15:47
Ffff... . Tschuldigung!:)
Kurz und gut - Deeskalation hat bei mir immer am besten geklappt. Und es war auch aufregend und ich hatte das Gefühl des Sieges. Gehört schließlich als Kleine Diplomatie auch zu den Kampfkünsten! Wer das anders sieht, hat den Zug nicht gehört. ICh würde sogar sagen, das solche Inhalte (+Wegrennen, + Manipulation, etc.) die Kunst ausmachen und das Kämpfen, na ja, den Kampf.
Platt, ne?
b.m.

Gerado
25-11-2011, 14:57
Ich wurde zweimal angegriffen bzw. angepöbelt und gegen nen Mob von 5 Mann ahat mir auch nur noch weglaufen geholfen. Aber ich habs überlebt und lebe noch. Manchmal ist Flucht auch ne Möglichkeit die man nicht vergessen sollte. Bringt natürlich nur was wenn man keine Lahme ASthma-Ente ist und nicht irgendwo in nem Club eingekeilt ist...

Bombylus maior
26-11-2011, 18:06
Der Fluchtsprint und der Hinterhalt waren immer auf den Schlachtfeldern der Welt zuhause.:D
b.m.

joebaer
27-11-2011, 15:00
Die Diskussion ist sehr interessant - aber vielleicht mal ein anderer Aspekt

Natürlich ist das richtige Verhalten situationsbedingt - wer mal was theoretisches darüber lesen will kann ich Uwe Füllgrabe empfehlen : Psychologie der Eigensicherung

Er sagt so ähnlich : als erstes sterben die Rambos - dann die Sozialromantiker

Immer situationsgerecht reagieren - das bedeutet aber auch die Situation richtig beobachten und einschätzen.

Wenn ich reagieren muss, weil die Situation es erfordert ist es OK - aber nicht - weil ich mich in der "Ehre" gekränkt fühle - das ist völlig subjektiv und doch oft das Problem. Natürlich versteht das ein Richter auch nicht

:-§:rolleyes:

Bombylus maior
28-11-2011, 22:16
Flüchten will gelernt sein. Man kann schon in seiner heimatlichen Landschaft und vertrautem Kulturkreis einen Haufen Fehler machen. Hunde, hohe Mauern und Zäune, Lärm, weiter laut aktives Handy, kein Verständnis für Alltagswaffen, Bewegungsmelder mit Beleuchtung, unpassende Kleidung, als Nichtschwimmer schwimmend entkommen wollen ... . Und vor allem: Keine Stunde am Stück laufen können! Wer das kann ist so mancher Situation schon so gut wie entronnen. Und Höflichkeit. Mit höflicher Distanz und nicht zu viel Geltungsbewußtsein, ist es auch ein wenig leichter, Ärger zu schlichten. Irgend jemand erwähnte schon das "Ärger-riechen-können ". Dadurch erkennt man die bösen Buben und Maiden, die sich meist auch äußerlich schon etwas gemeiner geben als z.B. der/die normalgestörten Diskobesucher. Kämpfen kommt dann irgendwo nach dem eigenen Versagen. :o:D
b.m.

Alex R.
29-11-2011, 10:03
Immer situationsgerecht reagieren - das bedeutet aber auch die Situation richtig beobachten und einschätzen.

Wenn ich reagieren muss, weil die Situation es erfordert ist es OK - aber nicht - weil ich mich in der "Ehre" gekränkt fühle - das ist völlig subjektiv und doch oft das Problem. Natürlich versteht das ein Richter auch nicht

:-§:rolleyes:

Das ist doch die eigentliche Prämisse für eine erfolgreiche Selbstverteidigung, oder?

Allerdings hakt es vielfach genau daran.
Einen körperlichen Angriff abwehren ist leichter zu lehren, als das doch wesentlich komplexere "Davor".
Es gibt leider kein Patent-Rezept für das "Davor". Was in einem Fall funktioniert, geht in einem anderen Fall schief. Mal reicht es, den anderen zu ignorieren, ein anderes Mal muss man schon mal schubsen oder mehr.

Um diese Unterschiede zu erkennen, muss man schon ein gerüttelt Maß an Menschenkenntnis besitzen. Diese kann man aber nur schwer vermitteln, da diese auch unmittelbar an die eigene Persönlichkeit gekoppelt ist.
Was bei mir funktioniert, muss bei einem anderen nicht funktionieren oder kann sogar in einer Katastrophe enden.

Für eine erfolgreiche Deeskalation (nicht Kampf!) sind mehr Dinge notwendig als das reine Abwehren können eines körperlichen Angriffs.
Viele Strategien führen zum "Sieg" (Deeskalation). Weggehen/Flüchten, quasseln bis der Arzt kommt, Ignorieren, Körperliche Überlegenheit zeigen, sind einige davon. Und alle können funktionieren. Nur welche bei wem funktioniert, das muss man raten oder besser noch erkennen.

Oder man arbeitet sich von sanft nach hart.
Ignorieren, quasseln, Stärke zeigen, zurückschlagen wäre dann im Groben der Weg. Flüchten lege ich hier hinter das zurückschlagen, da dann die Flucht-Chance höher ist.

Meiner Meinung nach der allerwichtigste Punkt für eine erfolgreiche Deeskalation ist aber ein anderer. Bombylus hat ihn schon angesprochen:
nicht zu viel Geltungsbewußtsein aka das Zurückhalten des eigenen Egos.
Wer auf eine Provokation nicht reagiert, steigert seine Chancen auf eine erfolgreiche Deeskalation um ein vielfaches.

Bombylus maior
29-11-2011, 16:19
@Alex R.
Meine Meinung lautet:

Stimme Dir zu. Aber um nicht vom hundertsten ins tausendste zu kommen, will ich über den kleinen Zeitraum nach der ersten Ansage (wenn es die gegeben hat) und dem Gerangel schreiben.
Es ist ein wenig wie, als wenn man um eine Frau wirbt. Bis zu einem bestimmten Punkt ist alles auf Messers Schneide um dann nicht weniger anstrengend zu sein. Nur will ich einen Agressor natürlich los werden.
Grundsätzlich ist die eigene Distanz auch der Respekt vor dem Gegenüber. Schreitet der/ die andere in diesen bewußt gelassenen Raum ein, ist das Exkrement am dampfen. Pöbelt der Gegner auf Distanz, reicht es meist das Feld zu überlassen. Natürlich ohne den Rücken zuzukehren! Und wenn es schon enge ist: natürlich sollte man nicht als leichtes Opfer wirken und seinen Raum auch im Abgang behaupten. Ein wenig show gehört dazu. Die Botschaft ist allerdings nicht, das man überlegen wäre. Die Botschaft sollte von Anstrengung und potentieller Verstümmelung sprechen. Das ist ein realistisches Ziel und daher auch für eine Person mit auffälliger Persönlichkeit glaubhaft.

Wie rieche ich Ärger? Duch Erfahrung, die mit einer Kette von automatisierten Gegenmaßnahmen verknüpft ist. Dazu eine Art Beispiel:
Ich werde, wie fast alle hier glaube ich, öfter von friedlicheren Menschen gefragt, was man tun könne, wenn ich annehme das jemand aus dem Gebüsch springt oder Mann/ Frau in selbiges gezerrt werden soll.
1. Ich geh' nicht so nah an ein dunkles Gebüsch heran.
2. Ich meide Passagen mit Hinterhaltqualität ---> ich frage mich also, wo ich selber einen Angriff vorbereiten würde
3. Ich verstopfe mir nicht die Sinnesorgane (Kopfhörer)
4. Ich versuche, zurückgelegten Weg und die Strecke vor mir bewußt zu überwachen
5. Ich lege mir ein Sehmuster (Schattenriss) des gerade Sichtbaren an und kann Veränderungen schnell erfassen
6. Ich achte auf das Verhalten von Tieren, auf Fußspuren (z.B. im Stadtpark)
7. ich wirke zielbewußt, gehe zügig
8. Ich bin kampfbereit, etc. ...

Das brauch ein Mensch in Mitteleuropa natürlich kaum. Millionen Menschen leben ohne diese Paranoia recht glücklich und sorglos. Vielleicht sollten aller Leser auch Kosten und Nutzen eines solchen Weltbildes abwägen und potentiell gefährliche Situationen von sich aus meiden. Ehrlich gesagt, ein Stadtpark nachts um drei ist wahrscheinlich recht sicher. Wer wartet stundenlang im Dunkeln auf ein eventuell eintreffendes Opfer?
Latenten Irren kann man nicht ausweichen, die gehören zur Kausalität/ Schicksal. Aber wer nachts durch verufene Viertel geht, dem helfen obige Tipps. Und wenn es doch schief geht? Erst einmal ausrasten und auf alles einschlagen was in Reichweite ist. Flucht! In diesem Falle wird danach eskaliert. Wahrscheinlkich vor allem die eigene Mordlust/Aufregung/Angst, so die Gefahr gemeistert wurde. Ich merke gerade - das Vordenken/-handeln ist wirklich ein vielfältiges Thema.
Was für Bücher mit verwertbarem inhalt gibt es zu dem Themen Deeskalation und Flucht?
b.m.

punktpunktpunkt
29-11-2011, 18:34
Mir ist's persönlich nicht wert mit irgendwem, wegen irgendeinem Schwachsinn herum zu schwingen, wenn ich das ansonsten nicht vermeiden kann. Einmal falsch gefallen, mit dem Hinterkopf auf den Bordstein geknallt und aus. Und wofür?

Ich bin auch nicht der schwarze Rächer der Gerechtigkeit, meine wenn sich da ein paar brünstige Alphamännchen auf dem Autobahn-Standstreifen und im gegenseitigen Einverständnis die Rübe einhauen (meinetwegen weil irgendwer geschnitten wurde), bitte! Nur ich hab da keine Lust drauf.

Wenn schon kämpfen dann muss das auch für was sein, wenn da wirklich jemand in Not ist. Meine Brieftasche ist's aber nicht (wer sein ganzes Monatseinkommen mit sich herum trägt ist selber Schuld). Klar kann ich Leute verstehen, die meinen man müsse Räuber bestrafen oder sowas, aber imho ist das halt keine reine Selbsverteidigung im Sinne der Notwehr mehr; eher Vigilantismus. Dafür sind aber andere zuständig, nicht ich (sofern die nicht mit anderweitigem Bullshit gebunden werden).

Nur meine Meinung.

Helmut Gensler
29-11-2011, 19:26
Ich habe mal bei einem SV-Seminar ein doppelseitiges Blatt mit "gut durchdachten Tipps" bekommen, wie man bedrohliche Situationen vorhersehen und umehen kann. Würde ich alle einhalten, so wäre ich ein angstgebeutelter Mensch geworden...

Deeskalation bedeutet für mich so weit es möglich ist, auf den Anderen einzugehen, ihn ernst zu nehmen und bei einer Auseinandersetzung ihm die Chance zu geben, sein Gesicht zu wahren. Das hat bei mir fast immer geholfen.
Klar doch, plötzliche Überfälle, Rudelprügeleln etc ist was ganz anderes.

Aber ich möchte erst alle Chancen auf ein gewaltfreies Ende ohne Blutvergießen nützen. Wenn mich dabei der "Gegner" als Feigling sieht, so bricht mir das keinen Zacken aus der imaginären Krone.

Linus
29-11-2011, 19:57
...
Deeskalation bedeutet für mich so weit es möglich ist, auf den Anderen einzugehen, ihn ernst zu nehmen und bei einer Auseinandersetzung ihm die Chance zu geben, sein Gesicht zu wahren. Das hat bei mir fast immer geholfen.
Klar doch, plötzliche Überfälle, Rudelprügeleln etc ist was ganz anderes.

Aber ich möchte erst alle Chancen auf ein gewaltfreies Ende ohne Blutvergießen nützen. Wenn mich dabei der "Gegner" als Feigling sieht, so bricht mir das keinen Zacken aus der imaginären Krone.

Sehr schöne Aussage, ich stimme 100% zu. :yeaha:

Macabre
29-11-2011, 20:15
Das ist doch die eigentliche Prämisse für eine erfolgreiche Selbstverteidigung, oder?

Allerdings hakt es vielfach genau daran.
Einen körperlichen Angriff abwehren ist leichter zu lehren, als das doch wesentlich komplexere "Davor".
Es gibt leider kein Patent-Rezept für das "Davor". Was in einem Fall funktioniert, geht in einem anderen Fall schief. Mal reicht es, den anderen zu ignorieren, ein anderes Mal muss man schon mal schubsen oder mehr.

Um diese Unterschiede zu erkennen, muss man schon ein gerüttelt Maß an Menschenkenntnis besitzen. Diese kann man aber nur schwer vermitteln, da diese auch unmittelbar an die eigene Persönlichkeit gekoppelt ist.
Was bei mir funktioniert, muss bei einem anderen nicht funktionieren oder kann sogar in einer Katastrophe enden.

Für eine erfolgreiche Deeskalation (nicht Kampf!) sind mehr Dinge notwendig als das reine Abwehren können eines körperlichen Angriffs.
Viele Strategien führen zum "Sieg" (Deeskalation). Weggehen/Flüchten, quasseln bis der Arzt kommt, Ignorieren, Körperliche Überlegenheit zeigen, sind einige davon. Und alle können funktionieren. Nur welche bei wem funktioniert, das muss man raten oder besser noch erkennen.

Oder man arbeitet sich von sanft nach hart.
Ignorieren, quasseln, Stärke zeigen, zurückschlagen wäre dann im Groben der Weg. Flüchten lege ich hier hinter das zurückschlagen, da dann die Flucht-Chance höher ist.

Meiner Meinung nach der allerwichtigste Punkt für eine erfolgreiche Deeskalation ist aber ein anderer. Bombylus hat ihn schon angesprochen:
nicht zu viel Geltungsbewußtsein aka das Zurückhalten des eigenen Egos.
Wer auf eine Provokation nicht reagiert, steigert seine Chancen auf eine erfolgreiche Deeskalation um ein vielfaches.

Yep. +1

MCFly
30-11-2011, 09:52
Das "Davor" und die taktile Auseinandersetzung kann man auch allgemein als psychische und physische Bereiche gegenüberstellen.


Es gibt leider kein Patent-Rezept für das "Davor".

Körperliche Bereiche kann ein Training relativ gut abdecken. Es gibt ein Technikrepertoire, darüber hinaus kann ein Trainer auch recht transparent individuelle Leistungsunterschiede erkennen und steuern.

Latente Bereiche sind in ihrer "Handhabung" wesentlich komplexer. Latent meint: alle Bereiche, die ein Außenstehender oder gar der Trainierende selbst "erahnen" muss. Natürlich ist das auch bei einer körperlichen Auseinandersetzung der Fall, wenn eine Prügelei außerhalb der Trainingsstätte komplettes Neuland ist. Wird hier auch vielfach diskutiert und dies begründet auch, warum sparringsintensive Stile eine höhere SV-Relevanz leisten als reine Bewegungslehren :)
Bei einer (verbalen) Deeskalation kommt es hingegen darauf an, unter psychischem Stress verbal und gestikulär derart zu reagieren, dass das Gegenüber von einer "friedfertigen" Lösung überzeugt ist. Dieses Verhalten zu trainieren erfordert eine wesentlich sensiblere Vorgehensweise und kann von keinem regulären Kampftraining umfassend abgedeckt werden. Die wenigsten Menschen sind mit der eigenen Psyche so vertraut, dass sie ihre Emotionen auch in angespannten Situation grundlegend beherrschen können. Für die Deeskalation ist es dann noch erforderlich, diese zu beherrschen und zu steuern. Der Trainer soll darüber hinaus als Außenstehender die Handhabung des eigenen Gefühlslebens vermitteln. Hinzu kommt auch noch die Emotion des Agressors, die zu bewerten ist. Da prallen wirklich riesige Baustellen aufeinander. Also, ja, mit Sicherheit ist das "Davor" viel schwerer zu lehren.

Ich schließe mich daher bei der Vermittlung dieser Bereiche einigen Ausführungen an:
- Situation ernst nehmen und das auch vermitteln
- das eigene Ego hinten anstellen
- Versuchen, die Hemmschwelle zwischen Untätigkeit und Aktion sinnvoll zu gestalten (eine Grenze "erarbeiten", ab der verbal und taktil gehandelt werden muss)
- und (eigentlich die Voraussetzung für die anderen Punkte) einen Kampf als letzte Möglichkeit sehen

Alle übrigen Bereiche sind Feinheiten, die sich ein Schüler imho selbst erarbeiten muss.

Alex R.
30-11-2011, 10:01
Alle übrigen Bereiche sind Feinheiten, die sich ein Schüler imho selbst erarbeiten muss.

Und hier liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer. Die wenigsten arbeiten an sich selbst. Sie erwarten einfach Patentlösungen, bzw verwenden gezeigtes als solches.

Mein Trainer hat aber gesagt, das...
oder auch
Mir wurde das aber so gezeigt.
etc.

MCFly
30-11-2011, 10:40
Richtig.

Das ändert nur nichts an der Tatsache, dass dies für mich auf Dauer der einzige Weg für einen Ausbau bzw. die Nutzung persönlicher Fähigkeiten ist.

Der Mensch neigt zu Bequemlichkeiten. Eigeninitiative ist anstrengend und erzeugt darüber hinaus noch unbequeme Eigenverantwortung.

Aber das sind eben auch wirklich die Chancen, die persönliche Entwicklung wesentlich voranzutreiben.
Auch im alltäglichen Training erreichen viele Schüler nach Jahren den Punkt, ab dem der bisherige Trainer kein wertvolles Mehr an Wissen weiterhin vermitteln kann. Auch hier erzielt nur der einen Fortschritt, der sich selbst umsieht, seine Zukunft in diesem Bereich plant.

Ich persönlich habe mir die Zeit genommen, in punkto Deeskalationsverhalten mit einem Psychologen aus dem Bekanntenkreis ein längeres Gespräch zu führen. Dazu ein wenig Literatur, Seminare. Man stößt eigentlich mit mittelmäßigem Aufwand immer wieder auf vergleichbare Informationen, mit denen man sich identifizieren kann. Ändert aber alles nichts daran, dass die Initiative von jedem selbst kommen muss.

Helmut Gensler
02-12-2011, 09:22
Deeskalation hat sehr viel mit Psychologie, Körpersprache und Kommunikation zu tun. Das geht weit über 3 Trainingseinheiten pro Woche hinaus.
stark sarkastisch: Prügeln lernt man viel schneller als empathisch denken und nachgeben.... Und die Unsicherheit des Ausgangs dabei muß man aushalten können!

Simplicius
02-12-2011, 12:40
Ändert aber alles nichts daran, dass die Initiative von jedem selbst kommen muss.

Ins Kampfsporttraining muss ich auch selbst gehen.



Deeskalation hat sehr viel mit Psychologie, Körpersprache und Kommunikation zu tun. Das geht weit über 3 Trainingseinheiten pro Woche hinaus.
stark sarkastisch: Prügeln lernt man viel schneller als empathisch denken und nachgeben.... Und die Unsicherheit des Ausgangs dabei muß man aushalten können!

Wenn einer dreimal die Woche unter kompetenter Anweisung entsprechendes Kommunikationstraining macht, dann wird das schon Früchte zeigen.
Vor allem kann man das die ganze Zeit im Alltag üben, während man seine Kampfsportkenntnisse als zivilisierter Mensch eher nur selten anwenden kann.

mario63
03-12-2011, 18:32
Die Diskussion ist sehr interessant - aber vielleicht mal ein anderer Aspekt

Natürlich ist das richtige Verhalten situationsbedingt - wer mal was theoretisches darüber lesen will kann ich Uwe Füllgrabe empfehlen : Psychologie der Eigensicherung

Er sagt so ähnlich : als erstes sterben die Rambos - dann die Sozialromantiker

Immer situationsgerecht reagieren - das bedeutet aber auch die Situation richtig beobachten und einschätzen.

Wenn ich reagieren muss, weil die Situation es erfordert ist es OK - aber nicht - weil ich mich in der "Ehre" gekränkt fühle - das ist völlig subjektiv und doch oft das Problem. Natürlich versteht das ein Richter auch nicht

:-§:rolleyes:

:beer:Ist ja schon echt viel (sehr richtiges) geschrieben worden. Aber das ist m.E. der beste Tipp. Ich bin im wesentlichen Verfechter der These, das Target-Hardening die beste Strategie zur präventiven Deeskalation ist. Wenn der Konflikt einmal im Gange ist, hängt das sehr davon ab, ob der andere deeskalierbar ist. Ich selbst habe davon wenig Ahnung davon und habe irgendwann für mich entschieden, im Fall des Falles präventiv zu schlagen. Das scheint aber den Tatbestand des Target-Hardenings zu erfüllen und von daher lebe ich recht friedlich:).

Grundsätzlich bin ich aber der Ansicht, das Deeskalation ein wichtiges Thema für einen SV-Lehrer ist. Zum einen gibt es genügend Menschen, die aufgrund Ihrer körperlichen Verfassung (Alter,Krankheit) nur noch sehr bedingt wehrhaft zu machen sind und zum anderen gibt es bestimmte Personengruppen (und zu denen zähle ich definitiv Personal in der Sicherheitsbranche) unbedingt deeskalieren können sollten. Denn die meisten anderen Gäste in der Disco oder wo auch immer, wollen i.d.R. nur ungestört feiern. Außerdem haben Läden, in denen die Securities leicht zu provozieren sind, in der Regel keine guten Ruf und schrecken die "normalen" Leute ab.

Daher habe ich mich zu einer Kooperation mit einem professionellen Deeskalationstrainier entschieden. Er zeigt, wie man deeskaliert und wir kümmern uns um den "hat-nicht-geklappt-Teil":D.

Gruß Mario

gatos
03-12-2011, 20:50
Zur Ausgangsfrage, weil

a) die Strategie mehr Erfolgsaussichten bietet als Eskalation. Eskaliert einer kann es schiefgehen. Eskalieren beide wird es schiefgehen. Ein Kratzen oder zerissenes Hemd ist auch schon "schief gegangen", auch wenn der Gegner am Boden liegt und Du gerade auf dem Weg zu einem Traumdate warst.

b) eine plötzliche Umkehr der Stategie nur von Dir abhängt und durch deinen Gegner nicht vorhersehbar ist. Das ist ein taktischer Vorteil.

Helmut Gensler
04-12-2011, 19:08
Wenn einer dreimal die Woche unter kompetenter Anweisung entsprechendes Kommunikationstraining macht, dann wird das schon Früchte zeigen.
Vor allem kann man das die ganze Zeit im Alltag üben, während man seine Kampfsportkenntnisse als zivilisierter Mensch eher nur selten anwenden kann
Traumhaft, wenn so was in einem SV-Training vorkommt!!
Leider höre ich aber -wenn ich mich so umhöre- dass die psychologische Komponente doch ziemlich vernachlässigt wird.
Schau doch einfach mal in die Ausbildungspläne der anerkannten Verbände. Wie viele Stunden "Psycho" wird da den "SV-Trainern mit Lizenz" angeboten? Und was müssen diese kampfsporttechnisch sicher hervorragende Trainer als psychologische Vorkenntnisse nachweisen?

joebaer
07-12-2011, 15:42
Die Diskussion ist höchst interessant und ich finde es gut, dass die meisten die Bedeutung der psychologischen Aspekte für die wichtigsten halten.

Für mich war der Vergleich mit einem professionellen Bodyguard in einem Buch sehr hilfreich - be your own body guard. Dessen Job ist es, seinen Klienten vor Gefahren zu schützen und ihn wegzubringen. Dabei wenn möglich selbst nicht verletzt zu werden. Er muss ja morgen auch wieder arbeiten.

Einen Kampf zu vermeiden ist also nicht feige sondern professionell.

Klar muss ein professioneller Bodyguard auch mal zuschlagen, aber nicht weil "was guckst du" oder so:cool:.