gast
07-10-2011, 08:10
Hallo zusammen!
Zuerst die Ausgangssituation: Ein bekanntr, die zwei Jahre WT (EWTO) trainiert hat und ich bekommen privatstunden bei meinem Sifu. In der letzten Lektion ist dann eine Diskussion über das so genannte "weich sein" im Wing Chun, respektive über den Weg dazu entstanden. Wir sollten den sogenannten "Quan Sao - Tan Sao Zyklus" üben. Innerhalb dieses Zyklus wird die eine schlagende Hand mit Jam Sao abgelenkt. Der ganze Zyklus wird ohne Wendung ausgeführt, zum Grund komme ich später.
Nun, mein Bekannter bekam den Jam Sao ohne Wendung nicht hin. Als ich dann in der so genannten WT-Bibel den Jam Sao nachgeschlagen habe, habe ich fest gestellt, dass dieser ganz anders ausgeführt wird als bei uns.
Mein Kollege kannte die Ausführung des Jam-Sao nur mit Wendung. Zudem habe ich gesehen, dass er dabei den ganzen Unterarm mitsamt der Hand absenkt so dass der Unterarm mit der Hand eine Gerade bildet.
Mein Jam Sao sieht so aus, dass eigentlich nur das Handgelenk diagonal vor geht (die Fingerspitzen behalten dabei ihre Position ungefähr). D.h. ich lenke die ankommende Faust mittels des Herabsenkens des Unterarms ab, wobei die Bewegung aus dem Handgelenk kommt. (Eigentlich die selbe Bewegung die das Handgelenk bei einem One-Inch-Punch macht.) Ich hoffe, ihr versteht was ich meine?
Da mein Kollege dies noch nie so gemacht hatte, war er dann föllig aus der Bahn geworfen. Deshalb erklärte ihm mein Sifu folgendes:
Ein grosser Unterschied seines Systems zum (EWTO) WT-System sei folgender:
WT trainiere von Anfang an das "weich sein" und arbeite viel mit Umlaufen des Gegners. Er lehre zuerst alles "hart" und später komme das "weich sein" dazu.
Seine Theorie lautet, dass es einfacher sei, zuerst "hart" zu trainieren, um dann die Bewegungen per Wendung wieder weich werden zu lassen. So errichte man eine Pufferzone mit den Armen, in die keiner hinein gelassen werden sollte.
Anders gesagt: Die Arme sollen in ihrer Position stark sein (nicht angespannt, sondern stabil). Der Druck des Gegners schiebe einen dann in die Wendung, was das ganze weich macht. Er sieht bei der Methode zuerst das "weich sein" zu lernen das Problem, dass dies zu einer schluddrigen Deckung führe und dass man dadurch die gegnerischen Arme zu nah an sich rankommen lasse und man dann unter Umständen zu wenig Raum habe um zu (re)agieren. Zum Laufen liess er die Kritik laut, dass wenn man bei jeder möglichkeit Schritte macht, wo es eigentlich nicht nötig wäre, sei man wieder gleich weit wie bei Karate usw. Eine wichtige Stärke des Systems sei es doch, mit wenig Bewegung viel zu bewirken. (Mit kleinen Bewegungen im Vergleich zum Laufen meint er u.a. Änderungen des Winkels zum Gegner durch Gewichtsverlagerung, Verschieben der Schultern...) Das Laufen sei zwar schon richtig und gut, aber man dürfe dabei die anderen Sachen nicht vergessen (vgl. das Wenden ist gut und wichtig, dabei muss aber der Winkel zwischen Ellenbogen und Körper konstant bleiben).
Was versteht Ihr unter "weich" und "hart"? Wie seht ihr das (zuerst "weich", dann "hart" oder doch lieber umgekehrt)? Warum zuerst "weich"? Warum zuerst "hart"?
Zuerst die Ausgangssituation: Ein bekanntr, die zwei Jahre WT (EWTO) trainiert hat und ich bekommen privatstunden bei meinem Sifu. In der letzten Lektion ist dann eine Diskussion über das so genannte "weich sein" im Wing Chun, respektive über den Weg dazu entstanden. Wir sollten den sogenannten "Quan Sao - Tan Sao Zyklus" üben. Innerhalb dieses Zyklus wird die eine schlagende Hand mit Jam Sao abgelenkt. Der ganze Zyklus wird ohne Wendung ausgeführt, zum Grund komme ich später.
Nun, mein Bekannter bekam den Jam Sao ohne Wendung nicht hin. Als ich dann in der so genannten WT-Bibel den Jam Sao nachgeschlagen habe, habe ich fest gestellt, dass dieser ganz anders ausgeführt wird als bei uns.
Mein Kollege kannte die Ausführung des Jam-Sao nur mit Wendung. Zudem habe ich gesehen, dass er dabei den ganzen Unterarm mitsamt der Hand absenkt so dass der Unterarm mit der Hand eine Gerade bildet.
Mein Jam Sao sieht so aus, dass eigentlich nur das Handgelenk diagonal vor geht (die Fingerspitzen behalten dabei ihre Position ungefähr). D.h. ich lenke die ankommende Faust mittels des Herabsenkens des Unterarms ab, wobei die Bewegung aus dem Handgelenk kommt. (Eigentlich die selbe Bewegung die das Handgelenk bei einem One-Inch-Punch macht.) Ich hoffe, ihr versteht was ich meine?
Da mein Kollege dies noch nie so gemacht hatte, war er dann föllig aus der Bahn geworfen. Deshalb erklärte ihm mein Sifu folgendes:
Ein grosser Unterschied seines Systems zum (EWTO) WT-System sei folgender:
WT trainiere von Anfang an das "weich sein" und arbeite viel mit Umlaufen des Gegners. Er lehre zuerst alles "hart" und später komme das "weich sein" dazu.
Seine Theorie lautet, dass es einfacher sei, zuerst "hart" zu trainieren, um dann die Bewegungen per Wendung wieder weich werden zu lassen. So errichte man eine Pufferzone mit den Armen, in die keiner hinein gelassen werden sollte.
Anders gesagt: Die Arme sollen in ihrer Position stark sein (nicht angespannt, sondern stabil). Der Druck des Gegners schiebe einen dann in die Wendung, was das ganze weich macht. Er sieht bei der Methode zuerst das "weich sein" zu lernen das Problem, dass dies zu einer schluddrigen Deckung führe und dass man dadurch die gegnerischen Arme zu nah an sich rankommen lasse und man dann unter Umständen zu wenig Raum habe um zu (re)agieren. Zum Laufen liess er die Kritik laut, dass wenn man bei jeder möglichkeit Schritte macht, wo es eigentlich nicht nötig wäre, sei man wieder gleich weit wie bei Karate usw. Eine wichtige Stärke des Systems sei es doch, mit wenig Bewegung viel zu bewirken. (Mit kleinen Bewegungen im Vergleich zum Laufen meint er u.a. Änderungen des Winkels zum Gegner durch Gewichtsverlagerung, Verschieben der Schultern...) Das Laufen sei zwar schon richtig und gut, aber man dürfe dabei die anderen Sachen nicht vergessen (vgl. das Wenden ist gut und wichtig, dabei muss aber der Winkel zwischen Ellenbogen und Körper konstant bleiben).
Was versteht Ihr unter "weich" und "hart"? Wie seht ihr das (zuerst "weich", dann "hart" oder doch lieber umgekehrt)? Warum zuerst "weich"? Warum zuerst "hart"?