Vollständige Version anzeigen : shaolin kung fu und san da
andy van damme
15-10-2011, 22:24
Hallo,
ich habe jetzt ein paar Probetrainings im kung fu und san da mitgemacht.
Die erste Stunde war immer Kung fu, wobei wir nach dem Aufwärmen einige Grundformen wie Ma boo etc. übten... danach wurden noch einige Sprüunge/Akrobatik geübt. Die anschließende Stunde umfasste dann san da, wobei hauptsächlich an Pratzen und Sandsäcken geübt wurde. In meinem zweiten Probetraining durfte ich auch einen Sparring Kampf bestreiten, sodass ich sagen muss das mir das san da ausserordentlich gut gefällt.
Meine Fragen sind jetzt:
1) Muss ich um wirklich gut in san da zu sein auch zwingend kung fu machen?
2) Wie lange dauert es geschätzt, bis man die Formen verinnerlicht hat und wieviel Anwendung erfahren diese gelernten Formen im san da?
3) Ich bin 23 und ziemlich groß (1,89), sodass sich mir die Frage stellt, ob es sinnvoll ist kung fu zu machen oder es besser wäre eine Kampfkunst/-sportart auszuüben wofür ich von meiner Größe her besser geeignet wäre? Habt ihr vielleicht einige Empfehlungen?
4) Für mich steht neben einer sportlichen Betätigung, vor allem auch die Erlernung von einer Selbstverteidigung im Vordergrund. Bei welcher Kampfkunst bzw. Kampfsportart ist diese Paarung denn am stärksten vorhanden?
Vielen Dank
Gruß
Andy
Sanda hat in erster Linie nicht viel mit Shaolin Kung Fu gemeinsam, daher ist es natürlich möglich, nur eines der beiden zu praktizieren.
Um mit Shaolin Kung Fu kämpfen zu können, braucht es viel länger, als man es gerne hätte. Da ist die Lernkurve am Anfang bei anderen Kampfkünsten oder Sportarten deutlich höher.
Und da ist noch die Sache, welches Shaolin Kung Fu du betreibst. Deiner Aussage zu folge, dass ihr auch Sprünge und Akrobatik übt, praktiziert ihr das "gängige" Shaolin Quan aus Henan, welches immer in den Shows gezeigt wird?
Denn diese Form wurde eben sehr versportlicht, und hat viele Elemente, die weniger fürs kämpfen geeignet sind, und eben mehr akrobatischen Charakter haben.
Das kann aber für einen Kämpfer auch eine gute Ergänzung sein. Körpergefühl und Körperkontrolle kann man dadurch enorm steigern.
Vieles wird dir auch im Sanda helfen, und du kannst ja im Sparring versuchen, welche Techniken für dich anwendbar sind, und welche nicht.
Im Sparring lernt man sich selber kennen, und seine eigene Kampfkunst einschätzen. Dann wirst du auch herausfinden, welche Vorteile du für dich, aus den verschiedenen Kampfkünsten ziehen kannst.
Oder denkst du generell darüber nach, das Feld zu wechseln, und Sanda und Shaolin Kung Fu zu verlassen?
Ich bin 187cm hoch, und kann trotzdem wunderbar Kung Fu machen. Höhe ist kein Kriterium für Kung Fu. Entscheide lieber danach, obs dir Freude bereitet oder nicht, wäre mein Tipp.
Sanda hilft dir im übrigen enorm für Selbstverteidigung. Auch wenn es eine Kampfsportart ist, die Regeln unterliegt, wirst du dadurch auch die Fähigkeiten erwerben, die du benötigst um "regelferne" Angriffe abwehren zu können.
Wer trainiert einen Low-Kick zu blocken, dem kann man auch nicht so einfach in den Genitalbereich treten, und sonstiges.
Generell werden solche Sportarten wie Boxen, Muay Thai und ähnliches meiner Meinung nach unterschätzt, wenn es um Selbstverteidigung geht.
Aber um meine Antwort abzurunden:
Die klassischen Systeme die für die Selbstverteidigung (wie) geschaffen sind, sind Krav Maga, JKD, oder ähnliche Hybridsysteme!
ich hoffe ich konnte helfen!
andy van damme
16-10-2011, 09:21
Hii,
ja du hast recht es ist das Shaolin quan aus henan das dort gelehrt wird.
Da ich noch ganz am Anfang meiner K-Karriere stehe bin ich offen für alles, aber wie gesagt es sollten die 2 Punkte sportliche Betätigung und SV inbegriffen sein.
Also ich würde mich wenn dann wohl nur für Sanda entscheiden bei dieser Schule, da mir das wesentlich mehr Spass bereitet als das Kung fu Training.
Habt ihr denn vielleicht eine KK parat, die ebenfalls traditionell ist, ab
er zu der man einen leichteren Zugang findet?
Vielen Dank für deine Antwort, sie hat mir sehr geholfen.
Gruß
Andy
mondsucher
16-10-2011, 10:31
Habt ihr denn vielleicht eine KK parat, die ebenfalls traditionell ist, ab
er zu der man einen leichteren Zugang findet?
Klar. Vor allem die beiden ältesten Kampfkünste:
Ringen
Boxen
Und Pankration (MMA)
sind alles äußerst alte KK zu der man auch gut Zugang findet.
Wenn du traditionell mit Diesen Zeremonien, Verbeugungen etc. gleichsetzt, sind natürlich alle möglichen Karatestile perfekt geeignet. Da dir Sanda allerdings schon so sehr gefällt, bleib doch einfach dabei. Sanda ist klasse
Wenn Du nur Sanda machst, stellt sich einfach die Frage...ob es nicht sinnvoller wäre, gleich Kickboxen oder Muay Thai zu machen.
mondsucher
16-10-2011, 11:19
Wenn Du nur Sanda machst, stellt sich einfach die Frage...ob es nicht sinnvoller wäre, gleich Kickboxen oder Muay Thai zu machen.
Imho in etwa eine so sinnvolle Antwort wie: Wenn du Boxen machst, mach doch gleich Kickboxen, da sind die Beine auch dabei...
Sanda ist zuallererst ein Regelwerk, nach welchem gekämpft wird.
Die Verbindung von traditionellem Kung Fu mit Sanda ist weder notwendig noch zielführend. Handschuhe, keine Schläge auf das Genick etc... lieber gleich einfach Sanda lernen. Oder Traditionelles. Klar geht auch beides. Aber die Überschneidungen sind nicht sonderlich groß.
Wenn man traditionelles Kung Fu lernt, und dann Sanda dazu, um auch kämpfen zu lernen, bedeutet das das das Traditionelle nichts taugt.
andy van damme
16-10-2011, 11:20
ja ich denke ich werde wohl noch ein paar mal zum sanda gehen und mich dann entscheiden :)
inwiefern ist es denn besser direkt zum kickboxen oder muay thai zu gehen? welche vorteile habe ich gegenüber dem sanda?
mondsucher
16-10-2011, 11:24
Du lernst, nach dessen Regeln zu Kämpfen. Nicht mehr, nicht weniger.
Sanda hat Takedown, Kb nicht. Möge jeder selbst entscheiden
Ich meinte damit:
Du machst Sanda, im Sinne von - ich will traditionelles Kung Fu machen, allerdings taugt das nicht zum kämpfen, also mach ich Sanda dazu.
Man muss ja nicht ums Verrecken in die CMA-Ecke, wenn man nicht davon überzeugt ist. Dann doch gleich zum kickboxen oder Muay Thai.
Ist aber nur, was ich machen würde, wenn ich nicht überzeugt davon wäre, dass der traditionelle Shit funktioniert ;)
Musst es also selber wissen, was Du willst.
mondsucher
16-10-2011, 11:50
Du machst Sanda, im Sinne von - ich will traditionelles Kung Fu machen, allerdings taugt das nicht zum kämpfen, also mach ich Sanda dazu.
Man muss ja nicht ums Verrecken in die CMA-Ecke, wenn man nicht davon überzeugt ist. Dann doch gleich zum kickboxen oder Muay Thai.
Ach so. Ja, gut, dann sehe ich, wir verstehen uns!
andy van damme
16-10-2011, 11:58
Danke für die Hilfe, nun habe ich noch eine letzte Frage und zwar wird sanda bei dieser Schule nur 2 mal die Woche angeboten. Wie oft sollte man den bestenfalls zum Kampfsport gehen die Woche? Nebenbei gehe ich noch zum Fitness, sodass ich extern die Kraft trainiere und beim sanda nur Technik lernen würde, sparring und Pratzen/Sandsack Übungen machen würde...
mondsucher
16-10-2011, 12:14
2 mal die Woche ist nicht gerade viel. Aber wenn das nunmal so ist, kann man nichts machen. Daher Kondition und Kraft nebenher aufbauen, das hilft dann schon gewaltig.
mMn sollte man 3-4 mla pro Woche trainieren
Ohne Basis kein sinnvolles Sparring.Deswegen zuerst Basis lernen - also Kungfu - dann austrainieren und dann ausprobieren -> Sanda
andy van damme
16-10-2011, 13:43
Also ist das kung fu doch essentiell wichtig für das sanda... vielleicht ist nur die Stilrichtung des Kung fu in der Schule falsch für das anschließende Sanda? Es bringt doch nicht sehr viel fürs Sanda wenn man ein super Show-Kung-Fu-Kämpfer ist oder? Gibt es denn einen Kung Fu Stil, der dazu prädestiniert ist, um ihn im Sanda anzuwenden?
Oder kann ich Sanda komplett als eigenständige KK sehen und ausüben?
mondsucher
16-10-2011, 14:09
Also ist das kung fu doch essentiell wichtig für das sanda...
Nein, ist es nicht. Ausserdem kann man Sanda schon selbst einen Kungfu Stil nennen.
Es bringt doch nicht sehr viel fürs Sanda wenn man ein super Show-Kung-Fu-Kämpfer ist oder?
Exakt!
Man lernt Beweglichkeit, Mabu trainiert krasse Oberschenkel und so.. Aber Kämpfen? Not. Zumindest NICHT auf San da Art. Und mit Showtraining lernt man sowieso nie Kämpfen.
Gibt es denn einen Kung Fu Stil, der dazu prädestiniert ist, um ihn im Sanda anzuwenden?
mMn ist bereits die Fragestellung falsch. klar kannst du manche Elemente aus dem Hung Kuen, CLF, Quanfa auch im Sanda anwenden.. Ebenso wie du Elemente aus dem Karate anwenden könntest.. oder dem Boxen..
Oder kann ich Sanda komplett als eigenständige KK sehen und ausüben?
Kannst und solltest du. Wenn man dir was anderes erzählt, macht man das, um sich selbst davon zu überzeugen dass es stimmen könnte...
P.S: Wo sind die VKler, die mcih hier unterstützen? Royce, Kraken, Boxerjugend... euer Typ ist gefragt..
andy van damme
16-10-2011, 14:14
Alles Klar, dann weis ich bescheid und kann mich bester Dinge ins Training stürzen :) Vielen Vielen Dank
Mondsucher hat Recht :D
viel spass beim training!
Danke für die Hilfe, nun habe ich noch eine letzte Frage und zwar wird sanda bei dieser Schule nur 2 mal die Woche angeboten. Wie oft sollte man den bestenfalls zum Kampfsport gehen die Woche?
Nee, du musst jeden Tag minimum 8 Stunden trainieren, und zwar so, dass du dich körperlich schädigst, jeden Abend mit ner Leichenbarre rausgetragen wirst und so weiter. Weil sonst kannst du eh vergessen, dass Du auch nur ansatzweise irgendwas lernst. Auf den Rest des Lebens kann man ja pfeifen, da man ja unendlich viel Zeit für die eigene KK hat. :gewicht:
(Meiner Meinung nach ist das Verhältnis von Qualität des Trainings & Motivation / Häufigkeit und länge des Trainings ca. 4 zu 1, was meint, dass du aus 2mal die Woche Training durchaus was rausholen kannst)
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