Judo + x [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Tullius
20-10-2011, 14:05
Hallo zusammen,

ich habe vor Kurzem mein Studium angefangen und möchte in einer neuen Stadt die Chance nutzen, mit Kampfsport bzw. Kampfkunst weiterzumachen bzw. neu anzufangen. Bisher habe ich einige Jahre lang Judo trainiert und möchte nun gerne auch im Stand-Up Bereich aktiv werden und meinen Horizont erweitern. Dabei bin ich mir (noch) unschlüssig, ob ich parallel Judo + x trainiere oder Judo einfach in den Semesterferien zu Hause weitermache und mich während des Semesters auf den Stand-Up Bereich konzentriere.

Da ich mich aber nur mit Judo auskenne, wollte ich mal fragen, was ihr mir empfehlen oder raten könntet? Probetrainings werde ich auf jeden Fall machen, würde aber erstmal eine Art "Vorauswahl" treffen wollen... dafür habe ich mal den Fragebogen ausgefüllt.

Welche KK/KS werden in deiner Gegend angeboten / kannst du für ein regelmäßiges Training sinnvoll erreichen?

in 10-45min Fahrtzeit gibts:

- Judo
- Karate
- Muay Thai
- Kickboxen (2 mal)
- Boxen (so 2-3 mal)
- Aikido
- Ju-Jutsu sowie Jiu-Jiutsu
- Anti-Terror-Kampf
- EWTO Wing Tsun
- WTEO Wing Tsun

- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?

wichtig

- Wie wichtig ist dir Wettkampf?

unwichtig, die Zeiten habe ich hinter mir


- Scheust du dich vor Körperkontakt?

Ich liebe meine Mitmenschen :D


- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?

minimale Knieprobleme; hatte im Training soweit aber nie Probleme


- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?

muss ich rausfinden, da schlagen für mich neu ist. Aber ich denke, ich würde mich schon gerne Richtung Vollkontakt bewegen (auch wenn ich da grad etwas Bammel hab)


Ich hoffe einfach, dass ihr mir evtl. mit eurer Einschätzung weiterhelfen könnt. Ich habe mich auch schon ein wenig in die jeweiligen Materien reingelesen und rausbekommen, dass Wing Tsun eher schief angesehen wird (obwohl es da wohl auch Unterschiede gibt) und der Rest wohl recht solide sei? Was ist mit dem Anti-Terror-Kampf? Ich habe da eine Seite gefunden, wo sich der Trainer als Dan-Träger in x Kampfsportarten vorstellt (u.a. in Survival und Street Fight?!)

Also kurz: ich freu mich über helfende Antworten :)

Pyriander
20-10-2011, 14:36
1. ... auf den Stand-Up Bereich konzentriere.


2. - Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?

wichtig

3. ...ich denke, ich würde mich schon gerne Richtung Vollkontakt bewegen

Ich habe da eine Seite gefunden, wo sich der Trainer als Dan-Träger in x Kampfsportarten vorstellt (u.a. in Survival und Street Fight?!)


Muay Thai, Boxen, evtl. Kickboxen.

Deine Skepsis im letzten Satz teile ich ;)!


P.S.: ach ja; pass trotzdem gut auf Deine Knien auf, damit beschäftige ich mich gerade viel; manche Sachen in den Knien nutzen nur ab und regenerieren nicht.

Teashi
20-10-2011, 14:46
ach ja; pass trotzdem gut auf Deine Knien auf, damit beschäftige ich mich gerade viel; manche Sachen in den Knien nutzen nur ab und regenerieren nicht.
kannst du mehr dazu erzählen?

yawara
20-10-2011, 15:50
Aus meiner Sicht definitiv eine eher "schlagende/ tretende" Disziplin, Boxen - Kibo - Muay Thai, als Ergänzung zu der eher "greifenden + werfenden" Disziplin Judo - einen intensiven Körperkontakt, sowie Sparring bzw. Randori bist du ja als langjähriger Judoka schon gewohnt.

Ich würde dir auch empfehlen, das Judo + eine "schlagende/ tretende" Kampfkunst parallel weiter zu trainieren und - um einen Transfer zwischen den Disziplinen herzustellen, des Öfteren auch mal die Würfe + Bodentechniken ohne Gi auszuführen.

Bezüglich SV: Selbstverständlich bieten die oben genannten Disziplinen eine hervorragende Grundlage für die waffenlose SV - nichts schützt dich in einer Notwehrsituation besser, als einen harten Schlag/ Kick/ Wurf landen zu können.

Über den SV Aspekt im Judo gibt es m.E. einen interessanten Ansatz von Martin Gerstner, Verein: Budozentrum Dokan e.V. in Bühl (der neben verschiedener Budo-Qualifikationen auch bei der Polizei ist), der ein sehr brauchbares pragmatisches Konzept für den Judoka ausgearbeitet und als Curriculum im Badischen Judo Bund sowie als Lehr DVD (s. Trailer auf You Tube) veröffentlicht:

[http://www.youtube.com/watch?v=TmXyNUQjTCk]

Titel: Lerne zu kämpfen Judo Selbstverteidigung DVD - M. Gerstner



Der Aspekt Waffen-SV findest du dagegen in den oben genannten Diziplinen nicht bzw. nur kaum - bei den von dir genannten Disziplinen am ehesten im Ju Jutsu, ansonsten auch in den Filippinischen Kampfkünsten.

Letzendlich muss es dir Spass machen, gut erreichbar und bezahlbar sein _ Dir viel erfolg mit deiner Suche!

Jan_
20-10-2011, 16:05
Boxen oder Muay Thai aus deiner Liste. Das sind exzellente Ergänzungen zum Judo.

Wenn SV das Hauptziel ist, solltest du dich auch in den Filipino Martial Arts (FMA) wie Kali, Arnis, Escrima umsehen.

Pyriander
20-10-2011, 19:24
Über den SV Aspekt im Judo gibt es m.E. einen interessanten Ansatz von Martin Gerstner, Verein: Budozentrum Dokan e.V. in Bühl (der neben verschiedener Budo-Qualifikationen auch bei der Polizei ist), der ein sehr brauchbares pragmatisches Konzept für den Judoka ausgearbeitet und als Curriculum im Badischen Judo Bund sowie als Lehr DVD (s. Trailer auf You Tube) veröffentlicht:

[http://www.youtube.com/watch?v=TmXyNUQjTCk]



Die Idee/Herangehensweise finde ich auch gut und sinnvoll, die Ausführung finde ich für den Anspruch "auch für Ausbilder" und das Getröte um den Mann (Polizei, versch. Budoquali...) jetzt allerdings bedenklich...

Steinbock
20-10-2011, 21:32
Wo studierst Du den jetzt? Vielleicht findet sich ja noch ein dir unbekanntes An-
gebot in der Stadt.
Einfach, super effektiv und billig ist Boxen.
Und auf die Knie geht das auch nicht so stark.

Tullius
20-10-2011, 22:38
Judo ist schon ne schöne und -wenn mit dem richtigen Fokus trainiert wird- eine effektive Kampfsportart. Dafür bin ich der Tritt-, Schlag-, und wohl in der Knie- und Ellenbogen Distanz aufgeschmissen. Ein Wurfansatz ist gut, nützt aber wenig, wenn zuvor ein Ellenbogen großzügig das Gesicht touchiert ;)

SV ist da auch nicht unbedingt das Hauptziel (wäre eher ein Nebenprodukt), mir gehts eher um eine langsame Vervollständigung von Boden und Stand-Up. Profi-Kämpfer werde ich nicht mehr, daher ist -philosophisch gesehen- der Weg mein Ziel.

Probetrainingszwischenstand:

Muay Thai scheidet für mich aus. An und für sich eine sehr interessante und fordernde Kampfsportart. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass ich mich von den Leuten her nicht wohlfühlen würde..

Nächste Woche schaue ich mir in einem Verein Boxen und Kickboxen an.

FMA gibt es, aber die Fahrtzeiten stehen in keinem Verhältnis zur Trainingszeit. Die einzigen Escrima-Angebote gibt es zusammen mit dem Wing Tsun. Bin mir noch unsicher, ob ich da auch Probetrainings mache. Irgendwo im Forum habe ich den Bericht von einem Boxer (oder MMAler?) gelesen, der sich recht positiv über Wing Tsun geäußert hat, dann aber bemängelte, dass Konzepte etc. zwar durchdacht, logisch und gut erklärt sind aber es im Sparring auf eine Art Boxen hinausläuft.. (hab schon gesehen, wie das teilweise im Unterforum ausartet; ich will hier keine Grundsatzdiskussion lostreten!!)

Vielen Dank für Eure Tipps!

Jan_
20-10-2011, 23:11
Judo ist schon ne schöne und -wenn mit dem richtigen Fokus trainiert wird- eine effektive Kampfsportart. Dafür bin ich der Tritt-, Schlag-, und wohl in der Knie- und Ellenbogen Distanz aufgeschmissen. Ein Wurfansatz ist gut, nützt aber wenig, wenn zuvor ein Ellenbogen großzügig das Gesicht touchiert ;)

Wie du schon sagtest. Man muss mit dem richtigen Focus trainieren. Üb' halt mal Clinchen mit Ellenbogen und Knie mit jemandem und mach Crossparring.
Dann überrascht dich auch nicht mehr jeder Ellenbogenangriff.