Vollständige Version anzeigen : Druckgefühl im Brustbreich
Hallo zusammen,
eine Arbeitskollegin, mit der ich relativ eng zusammenarbeiten muss, klagt seit nunmehr einer Woche über ein sehr starkes Druckgefühl im Brustbereich.
Ihrer Beschreibung nach fühlt es sich wie ein enger Ring, wie eine Art Korsett an, was sich um den oberen Torso schnürt. Punktuelle Schmerzen hat sie nicht, wird aber erheblich behindert. Mir fällt es jedenfalls tagtäglich mehrfach auf und es wirkt sich auch auf ihre Arbeitsleistung aus.
Meinen Ratschlag zum Arztbesuch lehnt sie ab, weil dafür "keine Zeit" bleibt. Darüber hinaus ist sie 39, raucht (mittelmäßig viel) und ist leicht übergewichtig. Vor zwei Monaten war sie bereits wegen Bluthochdrucks einige Tage krankgeschrieben und hat sporadische Phasen von aufkommender Übelkeit, die sich (für uns) nicht erkären lässt.
Mir geht´s hier primär um die richtige Senisibilisierung: ich persönlich überlege, ihr deutlich eine Krankschreibung zwecks eingehender Untersuchungen nahezulegen. Anders ausgedrückt mache ich mir Sorgen und stufe das "Symptom" als bedenklich ein. Darüber hinaus haben wir durchaus stressige und fordernde Arbeitsphasen. Kommen also einige Umstände zusammen, die mir Kopfzerbrechen bereiten.
Leider ist unser Firmendoc derzeit in Urlaub, sonst würde ich dort anfragen. Vielleicht habt ihr hier den einen oder anderen Rat. Ich bin nicht ihre direkte Führungskraft bzw. weisungsbefugt, aber alleine aus moralischer/zwischenmenschlicher Sicht empfinde ich eine gewisse Fürsorgepflicht. Ich persönlich deute in die Anzeichen momentan eine Vorstufe zu ernsthaften Herzproblemen. Es wäre schön, wenn ihr mir begründete Hilfestellungen geben würdet, sei es aus eigener Erfahrung heraus oder vllt. aufgrund medizinischer Kenntnisse. Auch wenn ich meine Entscheidung sicher auf mehr Aspekte als ein Forenfeedback stützen werde, denke ich, dass Fragen nichts kostet :)
Wer weiß einen Ratschlag?
Caramujo
25-10-2011, 10:43
Finde die das beschriebene "Engegefühl" in der Brust in Kombination mit Bluthochdruck mehr als bedenklich! :ups:
Sofort ab zum Doc!
Will jetzt hier keine Panik machen, aber das kann schnell echt doof rausgehen. Nimmt sie irgendwas gegen den Bluthochdruck?
In dem Fall evtl. sogar über den Vorgesetzen / Chef zum Doc schicken!
Caramujo
Wenn sie nicht will, kannst Du sie nicht zwingen. Du kannst alle möglichen Horror-Szenarien aufzählen, was auch keine Erfolgsgarantie hat. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn man an die Verantwortung gegenüber Anderen appelliert und bspw. wie wichtig sie als Mutter für ihre Kinder ist und dass sie mit dem Aufschieben im schlimmsten Fall riskiert, dass ihre Kinder zu Waisen werden. Das ist sicherlich in den meisten Fällen übertrieben und kann natürlich auch schaden, aber bei so Leuten, die ganz hart im Nehmen sind und sich nichts eingestehen wollen, habe ich persönlich gute Erfahrungen gemacht (nachdem "normale" Bitten nicht gefruchtet haben).
Die Symptome können alles mögliche und nichts bedeuten. In meinem Bekanntenkreis hatte jemand fast identische Symptome. Sie war mehrmals bei verschiedenen Ärzten, die eine akute Lungenembolie übersehen haben. Nur durch ein weiteres Unglück, wurde die nebenbei beim CT diagnostiziert.
Also, sie nimmt Medikamente gegen den Bluthochdruck und Tropfen gegen die Übelkeit. Und familiär ist sie auch nicht unbelastet, die Mutter ist aufgrund eines Schlaganfalles pflegebedürftig.
Im Grunde gebe ich Kudos insofern recht, als dass ich nichts erzwingen kann. Appelle hab ich schon mehrfach angebracht. Aber sie hat halt Angst vor negativen Konsequenzen und will nicht das Teamgefüge sprengen etc. pp.. Ich habe dafür nur bedingt Verständnis. Seitens der Abteilungsleitung wird das ganze aktuell ziemlich nüchtern angegangen. Da heißt es dann "Sie sehen heute schon viel besser aus" und das Thema ist ad acta. Schwierig...
Frag' sie doch einfach mal, ob sie bereit ist, für den Job zu sterben. So ein kleiner Schock ist manchmal hilfreich. Ansonsten sag' ihr mal klipp und klar, dass ihr Zustand auf der Arbeit nicht wirklich hilfreich ist und Dich (sowie evtl. andere Kollegen) von der Arbeit ablenkt.
Leider zeigt die gute Frau eine typisch weibliche Haltung von "Ich opfere mich heldisch für Familie, Kollegen, Arbeit (whatever) auf!" Grade Frauen definieren sich gerne mal über so eine Haltung übertriebener Selbstlosigkeit und Selbstverachtung.
Wenn das alles nicht hilft und der direkte Vorgesetzte so'n unsensibler A...sch ist, der deine Fürsorgepflicht Untergebenen gegenüber vernachlässigt, muss man evtl. mal 'ne Etage höher anklopfen.
Wenn Du das nicht möchtest, kannst Du Dir letztlich immer noch sagen, dass es sich um einen erwachsenen Menschen handelt, der wissen muss, was er/sie mit seinem/ihrem Leben anfängt. Das mag sich hart anhören, aber ich denke, man sollte erwachsene Menschen nicht wie Kleinkinder behandeln.
Caramujo
25-10-2011, 12:47
Vielleicht muss sie einfach auf die Medis "neu eingestellt werden".
Das dauert u. U. auch eine gewisse Zeit - also nix von 1x nehmen und gut ist.
Von wegen sie will nicht das "Teamgefüge" sprengen :rolleyes: Man geht der unbequemen Wahrheit einfach gerne aus dem Weg :(
Ärzte haben auch nach Büroschluss noch auf. Oder wenn´s von den Arbeitszeiten echt so unglücklich ist, dann muss sie halt mal ´nen Tag Urlaub opfern.
Weil das Teamgefüge sprengt sie spätestens dann, wenn sie´s so richtig zerlegt und dann gleich länger ausfällt oder die Kollegen sich um die Reanimation Gedanken machen müssen :mad:
Das auf die Arbeit / Kollegen zu schieben finde ich mehr als unfair :mad:
Lass da mal was sein ......
Caramujo
was möchtest du denn hören?
Wenn sie sich keine Zeit nimmt, um einen Arzt aufzusuchen,
wird sie woanders hin auch keine Zeit haben. Mit 39 sollte man Alt genug sein,
um für sich selbst entscheiden zu können. Leider st das geheule hinterher immer größer..
Jedenfalls können die Ursachen von "banal" Wirbel verschoben, über Rippen raus, bis hin zu SEHR ERNSTHAFTEN Ursachen führen.
Es gibt keinen Umweg um den Arzt herum! Der muß erst mal feststellen,
ob keine Gefäße usw betroffen sind.
ALSO AB ZUM ARZT Mann.
thinktwice
25-10-2011, 17:00
Nur eine Anregung, da ich wirklich keine Ahnung habe: Könnte es sich nicht auch um ein psychisches Problem handeln?
Kenne jemanden, der hat mal wegen immer häufiger auftretenden Panikattacken eine Therapie gemacht und die beschriebenen Symptome waren ähnlich.
Ich möchte nichts bestimmtes hören, sondern eher im Feedback das eine oder andere aufschnappen. Dinge, die mich hellhörig werden lassen, oder auch nicht, vielleicht Erfahrungsberichte. Derartiges. Quasi den Ball in den Baum werfen und schauen, wieviele Spatzen unter den Tauben aufgescheucht werden ;)
Ich gebe thinktwice Recht, beispielsweise können Depressionen auch in Beklemmungsgefühlen bishin zu schmerzhaftem Druck resultieren. Nervös und auch distanzierend zu solchen Überlegungen stimmt mich die "Vorgschichte". Allerdings begleite ich diese Frau auch erst seit Mai dieses Jahres. Aktuell stehe ich auf dem Standpunkt, Ende der Woche von meiner Seite aus nochmals Tacheles zu sprechen, wenn sich das Elend -so nenne ich es einmal plakativ- nicht in irgendeiner Form bessert bzw. eine gewisse Einsicht eingekehrt ist.
Große Gefahr sind auch Embolien, (Lungenembolie) - da kanns ganz schnell aus sein wenn man nicht sofort was macht! Und dass muss gecheckt werden und die Symptome können durchaus so sein. Kann natürlich auch was harmloses sein, aber muss man checken...
Moin,
etwas ähnliches hatte ich auch mal. War aber bedingt durch seelische, bzw. psychische Belastung. Kombiniert mit Hypreventilation. Das ganze kam durch eine Überlastung. Hier ja auch möglich (Bluthochdruck, pflegebedürftige Mutter).
Muss ja nicht immer gleich der Herzkasper sein. Aber wie in allen Fällen, wenn der/ die Betroffene nicht will, kann man leider nichts machen.
Wenn sie allerdings sagt, sie will nicht "ausfallen" um das Team nicht zu gefärden...Ich sage meinen MA gerne, wenn sie krank, oder halb krank kommen, sie sollen gefälligst verschwinden, da sie das Team mit ihrer Anwesenheit dann eher gefährden. Ein gesunder MA ist viel mehr wert, als einer, der sich halbtot jeden Tag aufopfert. Dessen Leistung ist dann auch entsprechend Schlecht und wird im Zweifelsfall schlechter. Sie würde also durch eine Verbesserung ihres Zustandes dem Team mehr helfen, als sich aufzuopfern.
Versuch es doch mal über die Schiene.
Finde das übrigens gut, dass Du Dir da Gedanken machst. Tut ja auch nicht jeder.
Viel Glück
Gruß
Caramujo
26-10-2011, 08:26
Klar kann das auch psychische Ursachen haben. Aber grad die Vorgeschichte (Bluthochdruck, Übergewicht, Stress) sollten mit der Verknüpfung "Engegefühl in der Brust" hellhörig machen. Es muss nichts sein, aber ein Abklären wäre hier das mindeste. Wie schon gesagt, vielleicht müssen die Medis nur neu eingestellt werden.
Das Risiko sehe ich auch darin, dass evtl. auf Grund des hohen Blutdrucks ein Gefäß reisst und dann gute Nacht Du schön Welt ......
Ein Weg am Doc führt für die Dame nicht vorbei!
Caramujo
Die Kollegin hat nach nochmaligem Zureden für morgen einen Arztbesuch vereinbart und anschließend zunächst bis nächsten Mittwoch Urlaub genehmigt bekommen. Ein erster, wichtiger Schritt. Alles weitere bleibt abzuwarten.
Danke für eure Antworten.
"Psychische Ursachen" heisst nicht dass da nichts ist, sondern dass die Ursache emotional bedingt ist. Einen Schlaganfall kann man auch von psychischen Ursachen bekommen, und das ist dem Blutkreislauf egal wenn der Pfropf "nur wegen der Gefühle" kam. Tot ist man unbehandelt dann trotzdem.
Wenn sie selbst keiner Vernunft mehr zugänglich ist (quasi die Regel bei Überforderung), dann muss das über den Vorgesetzten laufen. Und zwar schnell.
Ich hoffe natürlich, dass sie jetzt ein wenig zum Nachdenken kommt, respektive der Arzt morgen ein "Machtwort" spricht. Mit dem Vorgesetzten saß ich heute in anderer Sache zusammen und habe anschließend das Thema angesprochen - hier kann ich sagen, dass von dieser Stelle zumindest mitlerweile ein wenig Sensibilität erreicht ist. Von Führungsqualitäten abgesehen kann sich ein Vorgesetzter auf Dauer einfach keine Verharmlosungen leisten, wenn die Problematik auch an anderen Stellen bemerkt wurde. Aktuell muss die Kollegin jedenfalls auch die nächsten Tage nutzen, um für sich die Prioritäten zu ordnen. Wir werden sehen.
Zitat
Ich möchte nichts bestimmtes hören, sondern eher im Feedback das eine oder andere aufschnappen. Dinge, die mich hellhörig werden lassen, oder auch nicht, vielleicht Erfahrungsberichte. Derartiges. Quasi den Ball in den Baum werfen und schauen, wieviele Spatzen unter den Tauben aufgescheucht werden ;)
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Deine Kollegin hat sich mit großer warscheinlichkeit den Brustwirbel verrenkt oder eine Rippe. Das führt zu Ringsschmerzen um den Brustkorb und Herzjagen auch Atemnot, Angst oder Panikatacken können die Folge sein. Wird dies nicht behoben kann es zu schwerwiegenderen organischen Problemen kommen. Ich sprech da aus eigener Erfahrung.
Ich empfehle einen guten Osteopathen aufzusuchen der immer ganzheitlich den Menschen betrachtet und schnell die Ursache finden kann...Osteopathen in deiner Nähe findest du im Internet unter dem Therapeutenverzeichnis.
Alles Gute wünscht Akira
Caramujo
03-11-2011, 13:39
Und der bereits erhöhte Blutdruck (sie nimmt ja auch schon Medikamente dagegen) kann selbstverständlich überhaupt gar nichts mit den Symptomen zu tun haben :rolleyes:
Bei einer solchen "Vorbelastung" sollte besser nicht experimentiert werden .....
Caramujo
Das stimmt, aber es sollte auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden ;)...deshalb habe ich auch einen Osteopathen vorgeschlagen und keinen Schamanen. Es kann durchaus möglich sein das durch die Verschiebung einiger Wirbel, was bei Frauen häufiger vorkommt, verschiedene Nervenbahnen eingeklemmt wurden ect. und dadurch auch der Blutdruck erhöht werden kann. Denn wenn die Organe nicht richtig versorgt werden gibt es auf Dauer, Schäden..logo oder? Ich bin kein Arzt und habe auch keinen Röntgenblick...Ich weiss nur aus Erfahrung welche üblen Geschichten und Fehldiagnosen gemacht werden können bei Schulmedis..ich war lange genug deren Opfer. Im Grunde brauchte ich nur einen guten Osteophaten der meine Kochen wieder dahin brachten wo sie hingehören und der Spuk war innerhalb 24 Stunden nach der Behandlung vorbei. Hab nie wieder Astmaspray und die anderen Medis benötigt. Bin seit gut 8 Jahren absolut Medifei... kann auch sein das deine Kollegin zusätzlich Stress hat weil sie denkt noch mehr geben zu müssen um alles hinzubekommen...das erhöht den Blutdruck erfahrungsgemäß auch ...
Alles Gute Akira
deshalb habe ich auch einen Osteopathen vorgeschlagen und keinen Schamanen.
Dir ist schon klar, dass der Unterschied gar nicht so groß sein muss? Ein "Osteopath" muss nicht mal Medizin studiert haben und wenig Ahnung von Differentialdiagnosen haben. Aber Du weißt ja auch per Ferndiagnose was ihr "höchstwahrscheinlich" fehlt :rolleyes:
oh das hab ich natürlich nicht behauptet, wenn du dir meine Beiträge genau durchliest. Den Osteopat kannst du wohl nicht mit einem Schamanen vergleichen. Wenn du Ahnung hättest wüsstest du das diese Ausbildung mehrere Jahre fordert und hoche Auflagen erfüllen muss bis man eine eigene Praxis eröffnen darf... zudem empfehle ich nichts weiter was nicht gut ist sondern was wirkliche helfen kann, es sind nur Empfehlungen...was die Frau letztendlich macht ist ihre Angelegnheit, schließlich ist sie erwachsen und für sich und ihre Gesundheit selbst verantwortlich.
Es besteht aber jetzt nicht wirklich ein Anlass, zu streiten?
Ich werde in den kommenden Tagen mehr erfahren, die Kollegin ist derzeit im Urlaub und die Untersuchungsergebnisse sind noch nicht zur Gänze ausgewertet.
Akiras Standpunkt kenne ich von anderen Personen auch, teilweise habe ich dafür Verständnis, teilweise distanziere ich mich.
Ein Sportkollege hatte ähnliche "Beschwerden", er klagte über Druckgefühle im Brustbereich und stand im Endeffekt kurz vor einem Herzinfarkt. Das ist für mich Grund genug, die Sache ernst zu nehmen: ernst i.S.v. eingehenden, detaillierten Untersuchungen. Die Vorbelastung kommt dazu.
Was den Stress angeht, kann ich die Zusatzbelastung bestätigen. Wir werden sehen, was die Diagnose beauskunftet. Der erste wichtige wie auch richtige Schritt ist jedenfalls getan.
Caramujo
08-11-2011, 13:08
Ein Sportkollege hatte ähnliche "Beschwerden", er klagte über Druckgefühle im Brustbereich und stand im Endeffekt kurz vor einem Herzinfarkt. Das ist für mich Grund genug, die Sache ernst zu nehmen: ernst i.S.v. eingehenden, detaillierten Untersuchungen. Die Vorbelastung kommt dazu.
Genau aus diesem Grund ist hier der Gang zum Kardiologen der einzig richtige Weg. Wenn die erste Gefahr "gebannt" ist (soweit es sich wirklich um ein kardiologisches Problem handelt), dann kann man Ursachenforschung betreiben. Sprich gucken warum der Blutdruck zu hoch ist.
Bei der Ursachenforschung bin ich überhaupt sogar dafür das ALLES abgeklärt wird und daher halte ich im 2. Schritt (!) den Gang zum Osteopathen schon auch für sinnvoll. Nur halt nicht im Ersten, da muss man erst mal "die Kuh vom Eis bekommen".
Caramujo
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