Vollständige Version anzeigen : Muskelversagen bei Liegestütze
Hallo zusammen,
ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken über mein Training gemacht.
Ich mache viele Bodyweight-Exercises und diese immer bis zum Muskelversagen.
Ist es eigentlich schädlich, bis zum Muskelversagen zu trainieren? Jetzt mal so Sachen wie korrekte Durchführung, Aufwärmen und Pause zwischen den Trainingseinheiten vorausgesetzt.
Beste Grüße
Philipp
Schnueffler
29-10-2011, 18:52
Warum sollte es?
"1. Going to failure. Make no doubt about it. This option works and works well. You will increase the amount of push ups you can do. You will see an increase in numbers every workout or every other workout. The workout is simple, do three sets, each one to failure. That’s it. Rest between each set, just enough to catch your breath. Record the numbers, try to beat catch up to them or beat them next time. Expect the numbers to drop off drastically from with each set. Do this 3 times a week, every 48 hours. Warning! This is hard on your body. It’s hard on your muscles, joints, cardiovascular system, nerves and hormonal system. People in late teens to early twenties are the most capable of handling this stress. If you are older, younger or not a in great shape, your best bet is to avoid this type of training. And yes, do a few short sets to warm up."
Quelle: BodyWeightCulture.com - What is the best way for you to increase your push ups? 3 cool methods inside. (http://www.bodyweightculture.com/forum/content.php?138-What-is-the-best-way-for-you-to-increase-your-push-ups-3-cool-methods-inside).
Beste Grüße
Philipp
Gurkensandwich
29-10-2011, 19:02
Nein, ist es nicht
Wenn du nicht mehr kannst, lässt du dich einfach fallen.
Bei Krafttraining mit Gewichten wäre das nur etwas problematisch, wenn du keinen Partner hast.
Hallo zusammen,
ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken über mein Training gemacht.
Ich mache viele Bodyweight-Exercises und diese immer bis zum Muskelversagen.
Ist es eigentlich schädlich, bis zum Muskelversagen zu trainieren? Jetzt mal so Sachen wie korrekte Durchführung, Aufwärmen und Pause zwischen den Trainingseinheiten vorausgesetzt.
Beste Grüße
Philipp
Meiner Meinung nach die beste Art zu trainieren überhaupt.
Diese letzten Wiederholungen, wo du eigentlich gar nicht mehr kannst, das sind genau die Momente, die den richtigen Reiz senden, der zu Muskelwachstum führt.
Wenn du jedes mal 15 Wiederholungen machst, obwohl du 20 könntest, wirst du nie sonderlich besser werden. Auch wenn dich die 15 müde gemacht haben ein wenig.
Dein Muskel denkt sich dann, "okay okay, ich bin schon aus der Puste, aber ich habs ja wohl trotzdem hinbekommen!". Da hat er nicht sooo viel Lust, an sich zu arbeiten, wie wenn er nach 20 merkt, was für eine Flasche er eigentlich ist! =D
Björn Friedrich
29-10-2011, 21:56
Nie bis zum Muskelversagen gehen, macht überhaupt keinen Sinn, ausser das man chronischen Muskelkater hat und immer platt ist.
Kraft ist eine Fähigkeit, d.h. je mehr Wiederholungen man schafft, ohne die Muskeln dabei komplett zu ermüden, desto besser entwickelt man diese Technik.
Tschüß
Björn Friedrich
Kraft ist eine Fähigkeit, d.h. je mehr Wiederholungen man schafft, ohne die Muskeln dabei komplett zu ermüden, desto besser entwickelt man diese Technik.
Ja, schon. Aber das widerspricht nicht, dass man alles geben sollte?
In punkto Maximalkraft kommt man meiner Meinung nach nicht besonders weit, wenn man nicht bis zum Ende geht. Wie soll das dann aussehen, nach 5 Wiederholungen aufhören?
Bei Übungen die man macht, um spritzig und "federleicht" zu sein, sollte man das vielleicht nicht ausreizen. Aber das spielt sich bei einer Wiederholungsanzahl jenseits der 12 ab mindestens.
Sprinter, die ihre Oberschenkel für Schnellkraft brauchen, stecken sie trotzdem ab und zu in die Presse, und führen die Bewegung ziemlich langsam aus, und gehen auf pure Maximalkraft.
Da bin ich jetzt aber nicht so der Fan von eigentlich. Muskeln die eigentlich fast nur für Schnell- und Explosivkraft benötige, trainiere ich auch selten mit langsamen Bewegungen.
Naja...
Trinculo
29-10-2011, 23:19
In punkto Maximalkraft kommt man meiner Meinung nach nicht besonders weit, wenn man nicht bis zum Ende geht. Wie soll das dann aussehen, nach 5 Wiederholungen aufhören?
Ungefähr zwei Wiederholungen vor dem Maximum, ab und zu kann man natürlich alles geben, aber nur sehr vorsichtig dosiert. Pavel hat unter "grease the groove" einiges dazu geschrieben.
Kreuzkuemmel
30-10-2011, 00:57
Warum sollte es?
Weil die Form leidet, und man dazu neigt, mit schlechter Haltung noch ein paar durchzuwürgen?
Lars´n Roll
30-10-2011, 01:44
Bin bei Catse & Björn. Ich trainiere seit Jahren nicht mehr bis zum Muskelversagen, nur ab und zu mal, als Test, um zu gucken, wieviel maximal gerade drin ist, und schaffe heute trotzdem mehr Dips und Klimmzüge am Stück, als je zuvor.
Ich bleibe beim BWE-Training in einer gewissen Komfort-Zone, höre auf, bevor es richtig ans beißen geht und trainiere dafür häufiger als früher. Das geht auch wunderbar, weil Du nicht mehr auf großartige Regerationsphasen angewiesen bist.
Pavel Tsatsouline nennt das "Grease the Groove". Grease the Groove for Strength | The Human Machine (http://humanmachine.wordpress.com/2007/06/22/grease-the-groove-for-strength/)
Klar funzt bis zum Muskelversagen. Hab ich früher auch gemacht. Heute mach ich´s nicht mehr und fühle mich dabei insgesamt wohler.
Simplicius
30-10-2011, 06:00
Dein Muskel denkt sich dann, "okay okay, ich bin schon aus der Puste, aber ich habs ja wohl trotzdem hinbekommen!". Da hat er nicht sooo viel Lust, an sich zu arbeiten, wie wenn er nach 20 merkt, was für eine Flasche er eigentlich ist! =D
Interessantes Modell, wie ein Muskel funktioniert.:)
Bist Du nicht der Meinung, dass ein Muskel mit Freude und Erfolg lieber arbeitet, als wenn man den dauernd so unter Stress setzt erschöpft, dass er schließlich versagt und frustriert ist, dass er es nicht hinbekommen hat?
Das macht er am Anfang noch mit, aber irgendwann sagt er sich: Egal wie ich mich anstrenge und wachse, in jedem Training versage ich und bin doch eine Flasche, dann hab ich auch keine Lust mehr mich anzustrengen und kann das Wachsen auch gleich lassen.
Natürlich braucht man für Wachstum einen Reiz, aber das heißt IMO nicht unbedingt , dass die Systeme gefordert sind, nicht unbedingt, dass die überfordert sind.
Es gibt ja auch Leute, die meinen, dass sie einen Sonnenbrand (Versagen des UVB-Abwehrsystems) brauchen, um
braun zu werden.
Ja, schon. Aber das widerspricht nicht, dass man alles geben sollte?
In punkto Maximalkraft kommt man meiner Meinung nach nicht besonders weit, wenn man nicht bis zum Ende geht. Wie soll das dann aussehen, nach 5 Wiederholungen aufhören?
Genau.
Ich bin/war eigentlich auch eher ein "Quäl Dich Du Sau" oder "No-Pain-No-Gain" Endorphin-Junkie.
Gerade HIT-Training finde ich wegen der Effizienz sehr interessant.
Allerdings geht es bei Maximalkraft nicht um die Ausreizung der Energiesysteme sondern um intramuskuläre Koordination.
Dazu braucht man ein ausgeschlafenes Nervensystem, daher macht üblicherweise auch lange Pausen zwischen den Sätzen.
Ich hab mal mit einem Periodisierungssystem für Kraftdreikämpfer gearbeitet, da hat man in der Maxkraftphase z.B. im Bankdrücken 10 Pyramiden-Sätze mit vorgeschriebenen Wiederholungszahlen und ausdrücklich nicht bis zum Muskelversagen, aber mit kurzem Stop am Umkehrpunkt und explosiver konzentrischer Phase.
Wenn dann da z.B. stand: 5 WDH mit 100 kg, dann hab ich genau fünf gemacht, auch wenn noch was gegangen wäre.
Das in dem Plan anvisierte Ziel hab ich ziemlich genau getroffen ohne ein einziges mal an's Muskelversagen zu gehen, außer im Abschlusstest.
Den Beitrag von Lars 'n Roll finde ich gerade in Hinblick auf die Regenerationsfähigkeit und die (Über-) Belastung des Organismus sehr interessant.
Pustekuchen
30-10-2011, 08:16
Bedeutet das dann im Umkehrschluss, dass ein Training bis zum Muskelversagen bei weniger Trainingseinheiten (zB 2x / Woche) sinnvoll ist?
Hallo zusammen,
erst einmal: Vielen Dank für die Antworten.
Ja, die Argumente für das Training zum Muskelversagen sind stichhaltig.
Leider aber auch die Argumente dagegen. Letztere überzeugen mich sogar etwas mehr (hab`auch den Artikel gelesen; auch für diesen Link nochmals vielen Dank!).
@Pusteblume: Jetzt kommt meine Weisheit, also Achtung und Kopf einziehen.
Es gibt keine feste Zeit, die du einhalten musst, wenn man trainiert. Man sagt ja immer 48 h Pause. Aber wenn du immer bis Muskelversagen trainierst braucht dein Körper mehr. Logischerweise kannst du dann auch nur ca. zweimal pro woche trainieren. Die ganze Sache kannst du dir als Pyramide vorstellen. Unten (an der Basis) ist das Herz-Kreislaufsystem, das regeneriert am schnellsten. Umso höher du kommst (Muskeln, Sehnen, Nerven, Gelenke, Knorpel), umso mehr Zeit braucht dieser Teil, um sich zu erholen. Gerade die Gelenke und Knorpel stehen in der Pyramide ganz oben...
@all und an Björn (dessen Seite ich schon vor Jahren interresiert gelesen habe):
Wie sähe dann ein Liegestütz-Workout aus, das auf Steigerung aus ist, aber nicht zu sehr auspowert? Kann ich da dann das Leitersystem machen.
Also:
2-4-6-8-8(eigentlich hötten es 10 sein sollen)
2-4-5 (eigentlich 6)
2-3...
Beste Grüße
Philipp
P.S. Nicht vergessen, dass die Uhr umgestellt werden muss;-)
Natürlich braucht man für Wachstum einen Reiz, aber das heißt IMO nicht unbedingt , dass die Systeme gefordert sind, nicht unbedingt, dass die überfordert sind.
Die Überlegung ist schon richtig.
Bei Muskelversagen ist allerdings kein Überfordern im Spiel. Der Muskel kann an dieser Stelle einfach nichts mehr leisten und hört einfach auf. Er verhindert eine Überforderung. Er ist also für kurze Zeit schlicht "leer" und in ein paar Minuten (KP) wieder da.
Ich bin/war eigentlich auch eher ein "Quäl Dich Du Sau" oder "No-Pain-No-Gain" Endorphin-Junkie.
Das ist bei manchen Trainingsmethoden/-zielen (z.B. Hypertrophie oder Kraftausdauer)auch richtig. Solange "pain" den Ermüdungs- und nicht den Verletzungsschmerz meint.
Allerdings geht es bei Maximalkraft nicht um die Ausreizung der Energiesysteme sondern um intramuskuläre Koordination.
Dazu braucht man ein ausgeschlafenes Nervensystem, daher macht üblicherweise auch lange Pausen zwischen den Sätzen.
Ich hab mal mit einem Periodisierungssystem für Kraftdreikämpfer gearbeitet, da hat man in der Maxkraftphase z.B. im Bankdrücken 10 Pyramiden-Sätze mit vorgeschriebenen Wiederholungszahlen und ausdrücklich nicht bis zum Muskelversagen, aber mit kurzem Stop am Umkehrpunkt und explosiver konzentrischer Phase.
Wenn dann da z.B. stand: 5 WDH mit 100 kg, dann hab ich genau fünf gemacht, auch wenn noch was gegangen wäre.
Das in dem Plan anvisierte Ziel hab ich ziemlich genau getroffen ohne ein einziges mal an's Muskelversagen zu gehen, außer im Abschlusstest..
Eine bewährte Vorgehensweise beim Maximalkrafttraining.
Den Beitrag von Lars 'n Roll finde ich gerade in Hinblick auf die Regenerationsfähigkeit und die (Über-) Belastung des Organismus sehr interessant.
Was beim Muskelversagen stärker beansprucht wird, sind das ZNS und die KP-Speicher. Das ZNS braucht eine längere Zeit zur Erholung. Die KP-Speicher müssen mehr ran. Das führt aber auch dazu, dass diese Bereiche erweitert werden (mehr Leistungsfähigkeit des ZNS und größere Speicher), solange man ihnen die angemessene Zeit zur Erholung gibt. Das Wort "Organismus" ist etwas zu weit gegriffen für einen Vorgang, der doch nur einen bestimmten Bereich des Körpers betrifft.
Allgemeine Anmerkung:
Muskelversagen wird so verstanden, dass man bis zur letzten sauberen Wiederholung trainiert. Also keine schlampigen oder gecheateten Wiederholungen mehr dranhängt.
Hallo
Also wenn ich Liegestütze trainiere dann auch bis zum Muskelversagen (Reiz), wichtig ist dabei einfach zu achten das die Wiederholungen korrekt ausgeführt werden und du nicht plötzlich durchhängst wie eine Banane .
Gruss, Ralph
Es kann sein, das dieser Thread mein Leben verändert. =D
Nein ganz so drastisch nicht, aber eine Frage hab ich noch, ums nochmal genau festzuhalten.
Nehmen wir an ich habe beim Bankdrücken ein Gewicht aufsetzten, was ich 12 mal alleine drücken könnte, und beim 13 mal würde ich es halt ohne Hilfe nicht mehr hoch bekommen. Sprich: 12 ist absolutes Maximum.
Wie viele Wiederholungen sollte ich dann machen?
10?
Der Anhaltspunkt mit der schlechten Form macht für mich Sinn? Jedoch meine ich, dass man nach genügend Trainingserfahrung bei einigen Übungen die Form auch bis zum bitteren Ende beibehalten kann.
Polymorph
30-10-2011, 11:29
Allgemeine Anmerkung:
Muskelversagen wird so verstanden, dass man bis zur letzten sauberen Wiederholung trainiert. Also keine schlampigen oder gecheateten Wiederholungen mehr dranhängt.
Das ist ein ganz wichtiger Aspekt:
Wenn man tatsächlich mit Abfälschen und anderen Auspower methoden arbeitet kommt es wesentlich schneller zu Verletzungen und dazu, das man sich auch am tage nach dem training ziemlich ausgepowert fühlt.
Der sichere und auf lange Sicht erfoglreicheere Weg ist der, nicht bis zum MV zu gehen. Somit ist man auch ohne weiteres in der Lage mehrmals die Woche dieselben Muskeln trainieren zu können.
Simplicius
30-10-2011, 12:13
Die Überlegung ist schon richtig.
Bei Muskelversagen ist allerdings kein Überfordern im Spiel. Der Muskel kann an dieser Stelle einfach nichts mehr leisten und hört einfach auf. Er verhindert eine Überforderung. Er ist also für kurze Zeit schlicht "leer" und in ein paar Minuten (KP) wieder da.
(Hervorhebungen von mir)
Nach Deiner Definition des Muskelversagens kann er lediglich keine saubere Wiederholung mit dem aufgelegten Gewicht mehr machen.
Er kann aber normalerweise noch mit dem gleichen Gewicht negativ-Bewegungen machen oder mit weniger Gewicht weitere Wiederholungen. .
Ein totales Muskelversagen, also ein Muskel der jegliche Kontraktionsfähigkeit verliert ist bei Trainierten eher selten.
Wenn ich bis zum Muskelversagen trainiere, dann höre ich auch nicht bei der letzten Wiederholung auf, die ich sauber schaffe, sondern versuche so viele Wiederholungen wie möglich zu machen, das können dann 5,5 oder 5,95 sein.
Dann höre ich aber nicht bei der fünften auf, weil ich annehme, dass ich eh keine sechs schaffe, sondern versuche die sechste bis ich oder mein Muskel aufgeben und ich das Gewicht absetze oder vom Trainingspartner abgenommen bekomme.
Und gerade in dieser sechsten Wiederholung gehe ich eben an die Leistungsgrenze und belaste die beteiligten Systeme extrem.
Und mein Körper ist mit der Zielsetzung 6 WDH eindeutig überfordert.
Eine Überforderung drückt sich nicht dadurch aus, dass man mehr tut als man kann (das geht nicht), sondern dass man nicht tun kann was man will, eben weil der Muskel versagt.
Wenn ein Marathonläufer nach dreißig km umfällt, war er ja wohl auch vom Marathon überfordert.
Wenn der dann kommt, und sagt, nein, ich war nicht überfordert, ich konnte nur nicht mehr, dann lach ich den aus.:D
Die Theorie von einigen Vertretern des Training bis zum Muskelversagen ist ja gerade, dass ich den Muskel in einen Bereich bringe, wo er versagt und er dadurch provoziert wird, entsprechende Reserven aufzubauen um in diesem Bereich in Zukunft noch weiter arbeiten zu können.
Dann wäre das Versagen selbst der Trainingsreiz.
Wenn man das Leeren der Energiespeicher als Reiz ansieht, dann gäbe es nur graduelle Unterschiede und ein Training zum MV ist nicht zwingend.
Was beim Muskelversagen stärker beansprucht wird, sind das ZNS und die KP-Speicher. Das ZNS braucht eine längere Zeit zur Erholung. Die KP-Speicher müssen mehr ran. Das führt aber auch dazu, dass diese Bereiche erweitert werden (mehr Leistungsfähigkeit des ZNS und größere Speicher), solange man ihnen die angemessene Zeit zur Erholung gibt. Das Wort "Organismus" ist etwas zu weit gegriffen für einen Vorgang, der doch nur einen bestimmten Bereich des Körpers betrifft.
Interessant, das hab ich schon mal gelesen.
Inwiefern/welche Teile des ZNS (Rückenmark und Gehirn) werden stärker beansprucht?
Sinkt da die Konzentration von Botenstoffen, reagieren die Nervenzellen langsamer?
Wie steigt die Leistungsfähigkeit des ZNS?
Mehr Synapsen?
Mehr Botenstoffe?
Ich persönlich habe den Eindruck, dass ich, vielleicht durch ein besser trainiertes ZNS, mit fortschreitendem Training bei gleicher Leistungsfähgkeit des Muskels mehr Wiederholungen schaffe, also den Muskel mehr an die Grenze bringen kann.
Ein untrainierter schafft vielleicht 89% ein hochtrainierter 97% aus dem Muskel rauzuholen.(die Zahlen sind geschätzt).
Daher brauchen Trainierte IMO auch längere Wiederholungszeiten als Anfänger.
Pustekuchen
30-10-2011, 12:43
man sich auch am tage nach dem training ziemlich ausgepowert fühlt.Dies waere ja dann nur von Bedeutung, wenn man zB taeglich oder alle 2 Tage trainieren moechte. Wei sieht es also bei 2x/Woche aus?
Ein untrainierter schafft vielleicht 89% ein hochtrainierter 97% aus dem Muskel rauzuholenIch denke das Problem ist vielmehr, dass die kleinen und/oder schwachen Muskeln der Kette die Gesamtleistung limitieren und dies einen groesseren Effekt hat. Auch wage ich mich als Anfaenger nicht so sehr an meine Grenzen, wei ein Erfahrener.
Simplicius
30-10-2011, 13:34
Auch wage ich mich als Anfaenger nicht so sehr an meine Grenzen, wei ein Erfahrener.
Was heißt "wagen"?
Wenn ich einem Anfänger sage er soll Liegestützen machen, bis er nicht mehr kann, dann hört der früher auf, weil er Angst hat, sich zu überlasten?
@Pusteblume: Jetzt kommt meine Weisheit, also Achtung und Kopf einziehen.
Es gibt keine feste Zeit, die du einhalten musst, wenn man trainiert. Man sagt ja immer 48 h Pause. Aber wenn du immer bis Muskelversagen trainierst braucht dein Körper mehr. Logischerweise kannst du dann auch nur ca. zweimal pro woche trainieren. Die ganze Sache kannst du dir als Pyramide vorstellen. Unten (an der Basis) ist das Herz-Kreislaufsystem, das regeneriert am schnellsten. Umso höher du kommst (Muskeln, Sehnen, Nerven, Gelenke, Knorpel), umso mehr Zeit braucht dieser Teil, um sich zu erholen. Gerade die Gelenke und Knorpel stehen in der Pyramide ganz oben...
Die Gelenke, etc. werden auch ohne Muskelversagen belastet. Die paar Whds. weniger ändern nichts daran, dass sie sich eine gewisse Zeit erholen müssen.
Was sich ändert (aber auch nicht gravierend), ist, dass sich das ZNS schneller wieder erholt bzw. man sich "frischer" fühlt. KP-Speicher sind sehr schnell wieder voll. Die Gylkogenspeicher, die bei Krafttraining ohnehin nicht so gravierend angegriffen werden, wie manche Pumper immer tun, sind nach 48 Stunden wieder fit, egal ob mit oder ohne Muskelversagen.
48 Stunden bezieht sich lediglich auf die Energiesysteme, nicht auf kontraktile Eiweiße, etc. 72 Stunden ist für ein intensives Krafttraining allerdings eine gute und bewährte Richtline als Abstand.
Nach Deiner Definition des Muskelversagens kann er lediglich keine saubere Wiederholung mit dem aufgelegten Gewicht mehr machen.
Er kann aber normalerweise noch mit dem gleichen Gewicht negativ-Bewegungen machen oder mit weniger Gewicht weitere Wiederholungen. .
Ein totales Muskelversagen, also ein Muskel der jegliche Kontraktionsfähigkeit verliert ist bei Trainierten eher selten.
Wenn ich bis zum Muskelversagen trainiere, dann höre ich auch nicht bei der letzten Wiederholung auf, die ich sauber schaffe, sondern versuche so viele Wiederholungen wie möglich zu machen, das können dann 5,5 oder 5,95 sein.
Dann höre ich aber nicht bei der fünften auf, weil ich annehme, dass ich eh keine sechs schaffe, sondern versuche die sechste bis ich oder mein Muskel aufgeben und ich das Gewicht absetze oder vom Trainingspartner abgenommen bekomme.
Und gerade in dieser sechsten Wiederholung gehe ich eben an die Leistungsgrenze und belaste die beteiligten Systeme extrem.
Und mein Körper ist mit der Zielsetzung 6 WDH eindeutig überfordert.
Eine Überforderung drückt sich nicht dadurch aus, dass man mehr tut als man kann (das geht nicht), sondern dass man nicht tun kann was man will, eben weil der Muskel versagt.
Wenn ein Marathonläufer nach dreißig km umfällt, war er ja wohl auch vom Marathon überfordert.
Wenn der dann kommt, und sagt, nein, ich war nicht überfordert, ich konnte nur nicht mehr, dann lach ich den aus.:D.
Dann verstehen wir unter "Muskelversagen" zwei unterschiedliche Dinge. Die letzte saubere Whd. reicht vollkommen aus. Das von Dir beschriebene Vorgehen ist eher eine Form von Intensitätstechnik.
Ich bezog mich beim Muskelversagen auf das Krafttraining und nicht auf andere sportliche Leistungen.
Die Theorie von einigen Vertretern des Training bis zum Muskelversagen ist ja gerade, dass ich den Muskel in einen Bereich bringe, wo er versagt und er dadurch provoziert wird, entsprechende Reserven aufzubauen um in diesem Bereich in Zukunft noch weiter arbeiten zu können.
Dann wäre das Versagen selbst der Trainingsreiz.
Wenn man das Leeren der Energiespeicher als Reiz ansieht, dann gäbe es nur graduelle Unterschiede und ein Training zum MV ist nicht zwingend. .
Ein Reiz ist das Leeren der Speicher nicht unbedingt. Man leert sie eben, damit der Körper im Zuge der Superkompensation sie vergrößert.
Wirklich zwingend ist das tatsächlich nicht, man kann auch auf anderem Wege progressiv vorgehen. Effektiver ist es in diesem Fall allerdings.
Interessant, das hab ich schon mal gelesen.
Inwiefern/welche Teile des ZNS (Rückenmark und Gehirn) werden stärker beansprucht?
Sinkt da die Konzentration von Botenstoffen, reagieren die Nervenzellen langsamer?
Wie steigt die Leistungsfähigkeit des ZNS?
Mehr Synapsen?
Mehr Botenstoffe?
Ich persönlich habe den Eindruck, dass ich, vielleicht durch ein besser trainiertes ZNS, mit fortschreitendem Training bei gleicher Leistungsfähgkeit des Muskels mehr Wiederholungen schaffe, also den Muskel mehr an die Grenze bringen kann.
Ein untrainierter schafft vielleicht 89% ein hochtrainierter 97% aus dem Muskel rauzuholen.(die Zahlen sind geschätzt).
Daher brauchen Trainierte IMO auch längere Wiederholungszeiten als Anfänger.
Leider bin in der "chemischen Seite" nicht so bewandert. Ich werde mal versuchen, ob ich jemanden auftreiben kann. Ich würde auf eine bessere Fähigkeit tippen, Fasern gezielter zu aktivieren. Doch das ist Spekulation.
Tatsächlich verhilft ein trainiertes ZNS zu besseren Kraftleistungen. Schnellkraftleistungen profitieren auch davon. Es gibt auch Trainingsansätze, die Schnellkrafttraining und Maximalkrafttraining in Verbindung setzen, damit sich beide gegenseitig stützen (siehe Westside Barbell; russische Komplexsätze).
Simplicius
30-10-2011, 15:37
Dann verstehen wir unter "Muskelversagen" zwei unterschiedliche Dinge. Die letzte saubere Whd. reicht vollkommen aus. Das von Dir beschriebene Vorgehen ist eher eine Form von Intensitätstechnik.
Ich bezog mich beim Muskelversagen auf das Krafttraining und nicht auf andere sportliche Leistungen.
Konzentrisches Muskelversagen bedeutet bei vielen, dass man das Gewicht nicht mehr nach oben bewegen kann, man also nicht mehr weiterkommt.
Das was Du Muskelversagen nennst, nennen andere Wiederholungsmaximum.
Woher willst Du denn wissen, dass Du keine Wiederholung mehr schaffst, wenn Du es nicht versuchst?
Vielleicht sollte der Threadersteller sagen, welche Definition er meint.
Woher willst Du denn wissen, dass Du keine Wiederholung mehr schaffst, wenn Du es nicht versuchst?.
Erfahrung (bitte nur mit Rack oder Partner sammeln;)). Natürlich kann dabei auch mal ein "Verhungern" mitten in der Bewegung dabei heraus. Aber es darf auf keinen Fall eine schlampige Mogelbewegung herauskommen("cheat"). Es hängt natürlich auch von der Übung ab, auf welche Art man zurückgreift. Bei Kniebeugen ist es vielen zu mühsam, die Hantel für den nächsten Satz ab- und wieder zu beladen. Beim Bankdrücken ist es wiederum nicht so wild.
Vielleicht sollte der Threadersteller sagen, welche Definition er meint.
Das wäre hilfreich.
Pustekuchen
31-10-2011, 10:21
Was heißt "wagen"?
Wenn ich einem Anfänger sage er soll Liegestützen machen, bis er nicht mehr kann, dann hört der früher auf, weil er Angst hat, sich zu überlasten?Sorry, hatte jetzt an Gewichtsuebungen gedacht, besonders Ganzkoerperuebungen.
man packt sich als Anfaenger nicht unbedingt ein zu hohes Gewicht auf die Stange.
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