Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Würfe in der Selbstverteidigung



Panther
05-11-2011, 22:56
Hallo Leute,

welche Würfe sind Eurer Meinung nach für die Selbstverteidigung gut geeignet?

Die Frage bezieht sich auf einzelne Techniken.

Bitte auch beschreiben wie diese eingesetzt werden und warum das Sinn macht?

DANKE

Heiko

Schnueffler
05-11-2011, 23:05
Hallo Leute,

welche Würfe sind Eurer Meinung nach für die Selbstverteidigung gut geeignet?

Die Frage bezieht sich auf einzelne Techniken.

Bitte auch beschreiben wie diese eingesetzt werden und warum das Sinn macht?

DANKE

Heiko

Ja sind sie!
Wenn man vorher den Angreifer genügend "genervt" hat!

califax
05-11-2011, 23:16
welche Würfe sind Eurer Meinung nach für die Selbstverteidigung gut geeignet?


Alle. Wenn der Gegner auf den Boden knallt, ist das generell gut.



Die Frage bezieht sich auf einzelne Techniken.


Es gibt keine Techniken.



Bitte auch beschreiben wie diese eingesetzt werden und warum das Sinn macht?


Wenn der Gegner zu Boden geworfen wird, ist das sinnvoll.
Ob man dabei selber auf den Beinen bleiben kann, hängt vom Ausmaß der Scheiße ab.

Panther
05-11-2011, 23:36
Ja sind sie!
Wenn man vorher den Angreifer genügend "genervt" hat!

Die Frage war nicht ob - sondern welche ;)

Also vielleicht etwas anders gefragt.

Welche Würfe findet Ihr persönlich für die Selbstverteidigung sehr gut?

Mr.Fister
05-11-2011, 23:38
welche Würfe sind Eurer Meinung nach für die Selbstverteidigung gut geeignet?

Die Frage bezieht sich auf einzelne Techniken.

Bitte auch beschreiben wie diese eingesetzt werden und warum das Sinn macht?


upP2ptuE1eI

... sollte alle obigen fragen beantwortet haben. ;)

califax
05-11-2011, 23:39
Welche Würfe findet Ihr persönlich für die Selbstverteidigung sehr gut?

Alle. Wurf heißt: Gegner wird zu Boden geknallt. Das ist gut. Wenn er nicht zu Boden geknallt wird, war es kein Wurf. So einfach.

max.warp67
05-11-2011, 23:48
Hatte schon das zweifelhafte Vergnügen einen "anhänglichen" Typen mit Schulterwurf auf den Gehweg werfen zu dürfen. Aufgrund nicht vorhandener Fallschule und unangenehmen Untergrund hatte er danach einen Schlüsselbeinbruch und eine dicke Platzwunde am Kopf.

Mir gefallen also Würfe in der SV wenn sie im richtigen Zeitpunkt angebracht werden. ;)

Schnueffler
06-11-2011, 08:46
Welche Würfe findet Ihr persönlich für die Selbstverteidigung sehr gut?

Diejeniegen, die ich durchbringe!

Temudjin
06-11-2011, 09:13
Diejeniegen, die ich durchbringe!

:yeaha:

Ansonsten, wennst es mit nem einzelnen Gegner zu tun hast: Single leg takedown mit anschließendem mount und abschließender Gesichtsmassage:sport069::D

the5ilence
06-11-2011, 14:02
Also....

Ogoshi, Ukigoshi, Seionage... - dazu noch eigentlich sämtliche Beinfeger und Tripper
Iriminage - in allen Varianten, bevorzuge aber Shomen iriminage.

Uuuund natürlich "Kokyunage" - genau den einen ;-)

Roma
06-11-2011, 15:28
:teufling::teufling::teufling:
Diejeniegen, die ich durchbringe!

Genau so, gibt genügend Beispiele, das Würfe in der SV funktionieren, ist eben wie bei den Hebeln, nicht danach suchen sonder gefunden werden.

Mr.Fister
06-11-2011, 15:34
Tripper

:biglaugh:

Luggage
06-11-2011, 15:34
Klassischer Hüftwurf ist mein Favorit - klappt zuverlässig und bietet sich nach vielen Eingängen an. Auch gut ist an-shooten, in den Rücken des Gegners gehen und mit den Armen um Hüfte/Bauch umreißen, ggf. dafür einen Fuß blockieren und mit runter gehen, wenn es sein muss (dann möglichst viel Schaden durch Impakt anrichten).

Grds. sind Sachen gut, die nah am Gegner stattfinden, weil sie weniger Freiheitsgrade haben und zuverlässiger funktionieren. Man ist auch beim Wurf gedeckter, weil kein Raum für lucky punches ist.

Doc Norris
06-11-2011, 17:38
Klassischer Hüftwurf ist mein Favorit - klappt zuverlässig und bietet sich nach vielen Eingängen an.

absolute zustimmung..:yeaha:

ansonsten wie immer.: je einfacher desto besser...

Clawfinger
06-11-2011, 17:53
Hmmm ich teile die allgemeine Begeisterung nur eingeschränkt, obwohl ich Judoka bin.

Generell sind Würfe sicher sehr effektiv, aber sie sind auch schwerer durchzuführen.
Das Video halte ich auch für arg optimistisch. Wenn wir bei uns Anfängern Würfe bei bringen, dann tun sich die Meisten (natürlich nicht Alle) sehr schwer mit der nötigen Koordination und dem nötigen Körpergefühl.
Auch ein einfacher Wurf erfordert viele gleichzeit durchzuführende Handlungen und ein gutes Timing für den richtigen Moment. Und wenn einer der Schritte nicht richtig durchgeführt ist, dann klappt der Wurf nicht und man steht ziemlich ungünstig.

Der hier angesprochene Hüftwurf benötigt folgendes:
1. Spüren wann der Gegner vor kommt
2. Hüfte eindrehen
3. dicht an dem Gegner stehen
4. Tief genung mit der Hüfte gehen.
5. Am Arm ziehen
6. Oberkörper mit dem anderen am um den Nacken oder die Hüfte rotieren.
7. Flugphase

Wenn einer der Punkte nicht sauber ist, dann wirft man damit jemanden der auch noch stärker ist nicht.

Also versteht mich nicht falsch: Wer Würfe lange trainiert hat und kann, sollte diese auch anwenden weil sie sehr effektiv sind.
Ich habe beim Svtraining im Clinch (lockeres Sparring) auch guten Thaiboxern mit Würfen bzw deren Ansätzen ihre Techniken oft weggenommen, da sie zu sehr beschäftig waren das Gleichgewicht zu halten.

ABER: Sie brauchen lange zu lernen und bringen einen in Gefahr wenn sie nicht klappen. Darum würde ich sagen, wenn man sich für die Sv vorbereiten will, sollte man primär für den Clinch Ellenbogen und Knie trainieren.

Schnueffler
06-11-2011, 18:04
Ich gehe ja auch nicht blind rein und versuche zu werfen, sondern, genauso wie bei Hebeln, dann wenn sie einem angeboten werden.
Oder nach entsprechender Vorarbeit.

Doc Norris
06-11-2011, 18:07
Ich gehe ja auch nicht blind rein und versuche zu werfen, sondern, genauso wie bei Hebeln, dann wenn sie einem angeboten werden.
Oder nach entsprechender Vorarbeit.

so ist das mit den hebeln & würfen....:)

Luggage
06-11-2011, 18:10
Freunde, nicht ob und wann, sondern welche ;)

tiamatus
06-11-2011, 18:14
Wie schon bereits gesagt wurde: Die, die man kann. Die muss man im Sparring/Randori sicher beherrschen und auch gegen starke bzw. schwerere Gegner erfolgreich werfen können - wenn es sein muss, auch ohne Gi. Wobei ich Opferwürfe wohl lieber stecken lassen würde...

califax
06-11-2011, 18:19
"welche Mathematikübungsaufgabe ist besonders geeignet, um die Schwingungsstabilität eines Verbrennungsmotors durchzurechnen?"

- "Alle. Lern rechnen."
- "Nur die auf Seite eins im Grünen Buch! Das aus der Grundschule! Realschule ist viel kompleziert und gar nicht reell! Also genau die mit 2 mal 2! Die mit 12 mal 53 brauchst Du nieeee!"
- "Ja, aber die Aufgabe 'wieviel 3+12' ist voll effektiv! Ich hab letztens mein Model solange umgeschweißt, bis ich den Benzinverbrauch mit 3+12 berechnen konnte!!11 Es kam 15 heraus!!1"
- "Die meisten Aufgaben brauchst Du nieeee! Ich hab noch nieeeee gehört, daß man beim Kraftwerksbau 7 mal 7 nehmen soll!!11111"
- " Ja, und hat mal einer gesehen, daß wo X und Hypothunesie oder wie das heißt dran steht??! immer voll nur Länge und so!!1"

:narf:

Doc Norris
06-11-2011, 18:40
Freunde, nicht ob und wann, sondern welche ;)

hüftwürfe natürlich....da einfach & schnell..;)


Wie schon bereits gesagt wurde: Die, die man kann. Die muss man im Sparring/Randori sicher beherrschen und auch gegen starke bzw. schwerere Gegner erfolgreich werfen können - wenn es sein muss, auch ohne Gi. Wobei ich Opferwürfe wohl lieber stecken lassen würde...

wobei opferwürfe schon super aussehen..& noch cooler siehts aus, wenn der opferwurf schief geht...:D

daher zustimmung...

Schnueffler
06-11-2011, 18:47
Freunde, nicht ob und wann, sondern welche ;)


Diejeniegen, die ich durchbringe!

Ich wiederhole mich da!
Harai Goshi, viel Gakewürfe, Ippon Seo Nage, O Soto Gari, etc.

Luggage
06-11-2011, 19:08
Ich wiederhole mich da!
Harai Goshi, viel Gakewürfe, Ippon Seo Nage, O Soto Gari, etc.
O Soto Gari kenne ich noch, dann wirds aber dünn... nicht jeder hier kommt aus der japanischen Ecke ;)

Schnueffler
06-11-2011, 19:18
O Soto Gari kenne ich noch, dann wirds aber dünn... nicht jeder hier kommt aus der japanischen Ecke ;)

;)
Das Leben ist hart!
Harai Goshi ist auch ein Hüftwurf, Gake meint einhängen, Seo Nage ist ein Schulterwurf.

Security
06-11-2011, 21:04
Hallo Leute,
welche Würfe sind Eurer Meinung nach für die Selbstverteidigung gut geeignet?
Die Frage bezieht sich auf einzelne Techniken.
Bitte auch beschreiben wie diese eingesetzt werden und warum das Sinn macht?
DANKE
Heiko

Selbstverteidigung heißt:

1)
Du willst Dein Eigen-Risiko bei dem Wurf möglichst gering halten. Das heißt natürlich, dass dem Wurf in aller Regel zuerst ein Schlag vorausgeht.

Eine Reduzierung des Eigen-Risikos heißt ferner:

a) Alle Opferwürfe sind gestrichen. Sich selbst freiwillig zu Boden wirft nur der, der Sport für SV hält. Denn der Kumpel des Angreifers war ggf. für Dich vorher nicht sichtbar und am Boden kämpft nur ein Wahnsinnger ohne zwingenden Grund.

b) Beingreif-Techniken sind auch zu gefährlich, weil dabei der Hals leicht z.B. von einem spitzen Gegenstand getroffen werden kann. Wichtig in der SV: Bleibe immer so aufrecht wie möglich. In fast allen echten Kampfkünsten bleiben die Kampfkünstler aufrecht wann immer es geht. Da steckt sehr viel Weisheit dahinter. Eine hervorragende aufrechte Kampfweise sieht man z.B. bei Ueshiba. Bei ihm siehst Du auch, wie er sein eigenes Gleichgewicht nur sehr wenig beeinträchtigt durch intelligente Genickwürfe/Würfe aus Hebeln etc.

2)
Du willst mit dem Wurf eine KO-Wirkung erzielen und den Gegner je nach Gefährlichkeit aus Gründen der Feindesliebe und der 10 Gebote auf den Rücken werfen können, in weniger schönen Fällen aber auch woanders hin.

a) Damit sind Fußfeger und Innensicheln und Einhängen etc. gestrichen. Der Gegner fällt zwar zu Boden, aber Du hast in der SV keine Zeit für Bodenkampf. Natürlich kann ein Laie auch damit KO gehen, aber die Power ist eben geringer als bei den unten genannten Würfen. Ein Gegner, der durch einen schwachen Wurf geworfen wird, der kann wenn Du Pech hast auch wieder aufstehen und kann ein Messer ziehen.

b) Um mit einem Wurf hart zu werfen, musst Du diesen sehr sehr intensiv trainieren. Für die SV gilt: Je einfacher eine Technik, umso besser. Je weniger Techniken, umso besser. Je weniger Dein Geist mit Varianten beschäftigt ist, umso größer die Chance, dass Du im Stress Deinen Wurf auch durchziehst.

Suche Dir zwei starke Würfe aus, bei denen Du im Randori Erfolg hast und trainiere diese immer und immer wieder. Wenn Du einen guten Judoka mit einem Deiner Würfe werfen kannst, dann kannst Du in der SV auch einen Gegner damit werfen.

c) Du solltest in der SV offensiv den Gegenangriff starten. Konterwürfe spielen keine Rolle für einen starken Judoka in der SV, die sind nur im Sport gegen Judo-Sportler wichtig. Es geht in der SV darum, dass Du dem Angreifer Deinen Wurf aufzwingst. In der Formulierung "Gleichgwicht brechen" steckt das Wort "brechen". Intensives Krafttraining ist eine Selbsverständlichkeit für jeden, der in der SV Erfolg haben will. Kraft macht nicht nur Deine SV-Würfe besser, Muskeln sind auch Dein einziger Schutzpanzer in der SV, Deine Muskeln sind Deine Judo-Matte falls Du selbst geworfen wirst.

d) Wenn Du Deine Würfe sehr sehr intensiv trainierst erhöhst Du damit gleich auch Deine Schlagkraft. Kraftvolle Würfe sind auch ein sehr gutes Ganzkörper-Training.

Ein paar Vorschläge für schöne SV-Würfe:
- Ippon-seoi-nage
- O-soto-otoshi
- Morote-seoi-nage
- O-soto-gari
- Koshi-uchi-mata
- Ashi-uchi-mata
- Harai-goshi

Beste Grüße

Tori
06-11-2011, 22:02
Freunde, nicht ob und wann, sondern welche ;)

welche die man durchbringt halt :p

Temudjin
07-11-2011, 07:07
Selbstverteidigung heißt:

Beingreif-Techniken sind auch zu gefährlich, weil dabei der Hals leicht z.B. von einem spitzen Gegenstand getroffen werden kann. Wichtig in der SV: Bleibe immer so aufrecht wie möglich. In fast allen echten Kampfkünsten bleiben die Kampfkünstler aufrecht wann immer es geht. Da steckt sehr viel Weisheit dahinter. Eine hervorragende aufrechte Kampfweise sieht man z.B. bei Ueshiba. Bei ihm siehst Du auch, wie er sein eigenes Gleichgewicht nur sehr wenig beeinträchtigt durch intelligente Genickwürfe/Würfe aus Hebeln etc.
Beste Grüße


Dem kann ich so nicht ganz zustimmen,..wenn der Gegner allein auf weiter Flur ist, ist es meines Erachtens von Vorteil, ihn zu Boden zu bringen und dort zu dominieren,..sicher, das würd ich nicht machen, wenn die Möglichkeit besteht, das der Freunde dabeihat, und /oder ich alleine bin,...

Ein single leg takedown hat meiner Meinung nach den Vorteil, das du die Deckung bis zur letzen sekunde aufrecht halten kannst, und selbst bei Durchführung den Hals durch Hochziehen der Schultern, Kopfhaltung und Ellenbogen der oben liegenden Hand relativ gut schützen kannst,...

desweiteren hast du den Vorteil, sofort in die Mount pos gehen zu können, wodurch du die Arme des Gegners kontrollieren kannst, und ebenso verhinderst, das er nach dem Aufprall in die Tasche greift und "unterstützung" rausholt (wenn er keine fallschule gelernt hat, kanllts ihn dabei meist eh so auf den Steiß, das ihm für n paar sec die Luft wegbleibt ;) ),..einmal auf seinem Oberkörper sitzend, kannst du dann je nach Gefärdungslage leicht zwischen Kontrollgriffen oder "gesichtsmassage" bis zum K.O. entscheiden,..

MCFly
07-11-2011, 09:22
Harai Goshi ist wörtlich übersetzt ein "Hüftfeger", also ein Wurf aus der Gruppe der Hüftwürfe. Zusamen mit dem Hüftschwung (uki goshi) sowie dem Hüftrad (koshi guruma) für mich der praktikabelste aus der Gruppe. Meine Erfahrung mit dem "klassischen" Hüftwurf: wenn man ihn nicht wirklich aus dem ff beherrscht, ist er leider schnell vorhersehbar, sofern sich der Kontrahent ein wenig auskennt. Harai Goshi unterstützt durch das Bein eigentlich sehr gut die Hüfte und macht die "Berechenbarkeit" damit weg. Schenkelwürfe wie der ushi mata sind da ähnlich gut, aber ich mag den harai goshi eben lieber :)
Schulterwurf ist mir persönlich zu gefährlich, auch wenn die Technik gut ist. Dann lieber ein Körperwurf (tai otoshi), da kann ich meine Postition ein wenig flexibler wählen.

Single leg takedowns und viele andere Beingreiftechniken finde ich ebenso gut wie o soto gari. Sind prima Würfe, um die eigene Flucht vorzubereiten bzw. durch ihre relativ schnelle und einfache Anwendung sehr schön, in einer Konfrontation erstmal Abstand und Zeit zu gewinnen. Warum muss man da bitteschön mit in die Bodenlage?

Ansonsten: es funktioniert das, was sich anbietet. Wenn jemand wild auf mich losstürmt, kann das auch ein Reisballenwurf (tawara gaeshi) oder gar ein Kopfwurf (tomoe nage) sein.
Ein falscher Weg ist jedenfalls, auf Würfe hinzuarbeiten. Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, in einer SV-Situation primär Würfe als Techniken im Hinterkopf zu haben. Oder Hebel. Das muss sich anbieten. Deswegen sind solche Diskussionen immer schwierig...

domo77
07-11-2011, 09:49
"welche Mathematikübungsaufgabe ist besonders geeignet, um die Schwingungsstabilität eines Verbrennungsmotors durchzurechnen?"

- "Alle. Lern rechnen."
- "Nur die auf Seite eins im Grünen Buch! Das aus der Grundschule! Realschule ist viel kompleziert und gar nicht reell! Also genau die mit 2 mal 2! Die mit 12 mal 53 brauchst Du nieeee!"
- "Ja, aber die Aufgabe 'wieviel 3+12' ist voll effektiv! Ich hab letztens mein Model solange umgeschweißt, bis ich den Benzinverbrauch mit 3+12 berechnen konnte!!11 Es kam 15 heraus!!1"
- "Die meisten Aufgaben brauchst Du nieeee! Ich hab noch nieeeee gehört, daß man beim Kraftwerksbau 7 mal 7 nehmen soll!!11111"
- " Ja, und hat mal einer gesehen, daß wo X und Hypothunesie oder wie das heißt dran steht??! immer voll nur Länge und so!!1"

:narf:

du bringst es auf den Punkt :D

ne im ernst...es ist schon wahr, dass man nicht eine lösug für alles auf lager haben kann...jeder wurf kann effektiv sein..sogar die "opferwürf" können in einigen situationen sinnvoll sein...

ich denke, aber, dass wonach du suchst ist eher einfacher...
Beispiel:
beinstellen, kleiner Hüftwurf und alle möglichen beinfeger sind effektiv und leicht zu lernen..
auch sehr effektiv ist ein fußstoppwurf (klappt als verteidigung gegen die wilde stier-technik)
eins bleibt aber und kann nicht durch patentlösung gelöst werden:
je nach situation ist manchmal ein wurf nutzlos wärend einander funktioniert.
wäre sonst zu einfach ...

ThomasL
07-11-2011, 11:59
Wann:
Plan A
Als Angriff nur dann wenn man körperlich mindestens "gleich stark" ist, oder die Würfe sehr gut auch gegen körperlich, stärkere Gegner beherrscht. Als Konter wenn es sich ergibt oder notwendig wird (wie bei den Selbstfallern, weiter unten ausgeführt, nur das hier noch ein Wurf ohne Selbstfallen möglich ist).

Plan B
Bei Selbstfallenern bin ich mit Security einer Meinung, dass diese für die SV zu große Nachteile bringen.
Allerdings würde ich einige als Plan B mit ins Training einbauen. Dieser kommt zum tragen, wenn man nicht vermeiden kann geworfen (meist eher umgedrückt) zu werden. In diesem Fall dienen sie dazu nicht unten zu landen und möglichst schnell wieder in den Stand zu kommen. Ein zweites Scenario sind unauflösbare Clinchsituationen. Auch hier können manchmal Selbstfaller (und auch Würfe mit hohem Risiko selbst zu fallen wie z.B. Ko Soto Gake od. Morote Gari) die einzige Lösung sein um schnell wieder in eine "freie Phase" des Kampfes zu gelangen. Auch hier gilt sie dienen dazu den Gegner so zu Boden zu bringen, dass man schnell wieder selbst in den Stand kommen kann.
Auch in den hier genannten Szenarien sind natürlich Würfe ohne Selbstfallen zu bevorzugen, nur wenn diese nicht möglich sind, sind Selbstfaller oftmals die einzig sinnvolle bzw. durchführbare Alternative.

Wie:
Durchführung von Würfen:
Als Angriff: Eingang mit harter Technik (Schlag, Ellenbogen etc...) der gleichzeitig das Gleichgewicht bricht
Als Konter: Wenn es sich ergibt
Selbstfaller: So dass man schnell wieder hochkommen kann


Was:
Trainiert man eine KK/KS wie Judo/JJ/BJJ etc. kommen letztlich alle Würfe in Frage, bei denen der Eigenschutz gut gewährleistet ist und die Wahrscheinlichkeit selbst mit zu Boden zu gehen eher gering ist (siehe auch Plan B).

Wenn man speziell und ausschließlich für SV trainiert sind folgende Würfe eine gute Wahl (wobei hier letztlich für jeden Anwender eine eigene
Zusammenstellung erfolgen sollte):


Plan A (für reines SV Training):

- Tritte zum Knie mit herunterdrücken / ziehen des Gegners (vor allem von hinten -> Rückriss, auch ohne Tritt möglich)

- O Soto Otoshi/ O Soto Gari

- mind. 1 Wurf mit Eindrehen (Ippon Seoi Nage, Harai Goshi, Uki Goshi...) -> Welcher hängt von den eigenen körperlichen Voraussetzungen
und Präferenzen ab.


- "Fußfeger" (eigentlich eher als Sichel) in Form eines sehr tiefen, durchgezogenen Lowkicks

- Div. Kombinationen aus durchgezogenen ("Hebel als Angriff auf das Gelenk") Hebel mit abschließendem Wurf.

- Te Guruma

- O Uchi Gari falls Bein gegriffen (nicht ganz so wichtig)

Plan B (für reines SV Training):
- Ko Uchi Gari/Gake, Ko Soto Gari/Gake
- Morote Gari
- "seitlich und Rückwärtsfallen und Gegner über das eigene Bein ziehen - verdammt wie hieß der nochmal..", dabei so landen das man sofort aufstehen kann.


Für Fortgeschrittene (über normale SV hinaus) gibt es noch ein paar weitere, recht nützliche Würfe.

Zum OT Bodenkampf:
Situationen bei denen es sicher nur einen Gegner gibt sind mir zu selten, daher sind Strategien bei denen ich selbst am Boden bleibe bzw. gezielt auf diesen gehe nicht sinnvoll. Selbst für den Fall, dass ich mir sicher sein könnte das es nur einen Gegner gibt würde ich mich aufgrund der Messerproblematik nicht in einen BK verwickeln lassen wollen.

DerLenny
07-11-2011, 12:53
Freunde, nicht ob und wann, sondern welche ;)

Die Wahl de Wurfs hängt von der Situation ab. Daher ist "ob und wann" immer eine Frage. Du wirfst in der SV wenn Du in der Position für einen Wurf bist. Je mehr Würfe du kannst (nicht kennst), desto mehr Situationen wirst du für einen Wurf nutzen können.

Ein Wurf ist kein Selbstzweck.
Welcher Schlag ist denn der beste in der SV? Richtig. Der, der trifft. Bei einem Wurf ist das genauso.

domo77
07-11-2011, 13:08
Wann:
Plan A
Als Angriff nur dann wenn man körperlich mindestens "gleich stark" ist, oder die Würfe sehr gut auch gegen körperlich, stärkere Gegner beherrscht.



sehe ich genau anders...
gerade, wenn man unterlegen ist, kann man einen Wurf, den man gut beherscht einsetzen...sicher fallen einige techiken raus, da der gegner, wenn er stärker ist leicht kontern kann..aber z.b. fußstopptechniken und beinsteller/ fegetechniken funktionieren super, wenn man die kraft des gegners umleitet...
Beispiele:
1)gegner zieht dich an sich: hinter ihn steigen und über das bein "schubsen"(o-soto-otoshi)

2)gegner schiebt dich weg und will dich zb. gegen eine wand schieben: fußstoppwurf (Sasae-Tsuri-Komi-Ashi ) Dieser funktioniert einfach super, wenn man ihn gut beherscht...habe ihn in einer echtsitution eingesetzt. zu seinem pech is der gegner wieder aufgestanden und mußte nocheinmal geworfen werden dieses mal tomoe-nage (kopfwurf). den halte ich für ausgesprochen riskant und würde ihn so nie mehr einsetzen..da der gegner aber im hohen bogen auf die fresse gefallen ist, war seine moral am ende..und nicht nur die..

aus meiner wettkampferfahrung kann ich noch einen angriff empfehlen: kata-ashi-dori
funktioniert auch super, wenn man beide beine im kniegelenk greift und dem gegner die schulter in den magen rammt.
im ernstfall: anschließend draufsetzen und wild drauf einprügeln....

DerLenny
07-11-2011, 13:29
1)gegner zieht dich an sich: hinter ihn steigen und über das bein "schubsen"(o-soto-otoshi)

Das ist der JJ "Beinsteller" kein o-sote-otoshi. ;)
(Und ja, ich weiss, das zB. im JJ 1x1 der Beinsteller ein O-sote-otoshi dran stehen hat. Das macht es aber nicht richtiger)

domo77
07-11-2011, 13:33
Das ist der JJ "Beinsteller" kein o-sote-otoshi. ;)
(Und ja, ich weiss, das zB. im JJ 1x1 der Beinsteller ein O-sote-otoshi dran stehen hat. Das macht es aber nicht richtiger)

beinsteller/o sote otoshi wieauchimmerdersichnennenwillistmiregalundspieltau chkeinerolle..
fakt ist: er funktioniert...am besten mit einer hanballen oder faustechnik zur schulter, kopf oder solarplexus um den gegner nach hinten zu stoßen...
behaupte mal, dass ist eine der einfachstentechniken...

DerLenny
07-11-2011, 13:42
Beinsteller: Ja.
O-Sote-Otoshi: Nein.

Das sind 2 verschiedene Dinge. Komplett verschieden. Was du beschrieben hast war der Beinsteller. Und der ist in der Tat recht simpel.

domo77
07-11-2011, 13:53
Beinsteller: Ja.
O-Sote-Otoshi: Nein.

Das sind 2 verschiedene Dinge. Komplett verschieden. Was du beschrieben hast war der Beinsteller. Und der ist in der Tat recht simpel.
Die Wurftechnik O-Soto-Otoshi bei JudoOnline.de (http://www.judoonline.de/wuerfe_o-soto-otoshi.htm)

ist doch quasi gleich, oder wo ist der unterschied? übersetz heißt der wurf: großes äußeres beinstellen!!

wenn es einen gibt, spielt es letztlich auch keine rolle, da beide in der situation einsetzbar sind.

califax
07-11-2011, 13:59
übersetz heißt der wurf: großes äußeres beinstellen!!


Nein. Otoshi ist der Name eines Bewegungsprinzips: Nämlich Fallenlassen des eigenen Zentrums. O Soto bedeutet, daß man dabei einen großen Bogen um das gegnerische Zentrum macht.

domo77
07-11-2011, 14:03
Nein. Otoshi ist der Name eines Bewegungsprinzips: Nämlich Fallenlassen des eigenen Zentrums. O Soto bedeutet, daß man dabei einen großen Bogen um das gegnerische Zentrum macht.
Die Wurftechnik O-Soto-Otoshi bei JudoOnline.de (http://www.judoonline.de/wuerfe_o-soto-otoshi.htm)

gemäß diesm Link (wie oben genannt) ist das anders..kann die quelle nicht prüfen, meine aber, es auch so mal gelernt zu haben...frage mal unseren judomeister im JJ-Club

Luggage
07-11-2011, 14:05
Die ganzen Einwände gegen die Nennung konkreter Techniken sind ja schön und gut. Allerdings gibt es dennoch Sachen, die man aus eigener Erfahrung als sinnvoller in Bezug auf bestimmte Zielsetzungen deklarieren kann, als andere. Ich kann eine ganze Menge Zeug, aber wenn es hart auf hart kommt, verlasse ich mich auf das, was am sichersten und zuverlässigsten funktioniert. Ich kann ohne weiteres hart zum Kopf treten und es sind auch Situationen konstruierbar, wo das das Mittel der Wahl ist. Dennoch werde ich im Zweifel eher meine Füße auf dem Boden lassen und mit den Händen arbeiten, weil hier die geringere Fehleranfälligkeit besteht. Und daraus läßt sich imho salopp ableiten: Schlagen>Treten in Sachen SV. Dass das nicht ohne eine Menge Vorzeichen gilt, ist doch jedem hier klar.

Ich finde also, dass man sich durchaus darüber unterhalten kann, welche Techniken man für besonders SV-relevant hält, ohne sich in seitenlangen Diskussionen zu ergehen, an deren Ende doch nur steht, dass man nichts sagen kann.

Die Fragestellung am Anfang dieses Themas war klar und ich übersetze sie für mich wie folgt: Jemand kommt zu dir und will schnell ein gesundes Maß an SV-Fähigkeit erreichen - was zeigst du ihm? Im vorliegenden Thread unter der Maßgabe, dass es Würfe sein müssen. Ich finde, es sollte doch nicht so schwer sein, eine sicher unglaublich tiefgehende und wohl begründete Expertise zu dem Sinn und Unsinn von Würfen in der SV, Techniken überhaupt oder dem Wesen Gottes dahinstehen zu lassen und einfach mal auf die Frage zu antworten.

Und da heißt die Antwort aus meiner Warte eben wie gesagt: Hüftwurf. Den lernt man vergleichsweise schnell, er ist relativ wenig fehleranfällig (u.a. weil man eng am Gegner arbeitet - Nachteil ist sicherlich, dass man bei Fehlschlag mit dem Rücken zum Gegner steht) und bietet sich nach einer Vielzahl von (SV-relevanten) Eingängen an, man kann ihn sogar regelrecht "ziehen".
Obwohl ich ihn nicht intensiver als alles andere geübt habe, habe ich unter Stress schon oft ganz intuitiv, ohne es vorzuhaben einen Hüftwurf gemacht. Das Ding bietet sich oft regelrecht an...

DerLenny
07-11-2011, 14:23
Überlegt doch einfach mal, was alle Techniken mit "otoshi" im Namen gemeinsam haben könnten. Das springt einen doch beinahe an ;)

Was die Namen angeht: Die sind einfach daher wichtig, damit man vom gleichen redet. Und der JJ Beinsteller sperrt ein Bein und drückt Uke drüber. Einfacher Wurf. Leicht zu erlernen. Osoteotoshi hingegen hingegen war früher in der 4ten Gruppe der Gokyo (IIRC).

Zurück zur eigentlichen Frage:
Uki Goshi, sasae tsuri komi ashi sind recht einfach zu erlernen und decken schonmal einige Richtungen ab. Evtl. noch ein Handwurf dazu damit wir hier auch mehr abgedeckt haben.
Dann ist eine gewisse Bewegungsschule da, auf der man aufbauen kann.

Roma
07-11-2011, 15:56
Ist ja vielleicht ein dummer Ansatz, aber wie wäre es mit Namen auf Deutsch? Ich bin auch kein Japaner und muss die Dinger immer googeln und stelle fest ach so der, die Nummer hier ist doch wieder wer macht die richtigen Würfe und wer nicht, nur war das nicht die Frage.

DerUnkurze
07-11-2011, 16:04
Und die "Japaner" können dann nach den deutschen Namen googeln ;) auch nicht besser.

sbenji
07-11-2011, 16:11
Ist ja vielleicht ein dummer Ansatz, aber wie wäre es mit Namen auf Deutsch? Ich bin auch kein Japaner und muss die Dinger immer googeln und stelle fest ach so der, die Nummer hier ist doch wieder wer macht die richtigen Würfe und wer nicht, nur war das nicht die Frage.

Wärst du wirklich viel schlauer, wenn ich
"Vierseitenwurf", Atemkraftwurf oder "Himmel und Erde -Wurf" schreibe?
Zumal du dann vermutlich auch weniger Material im Netz findest ;)

Zum Thema auf alle Fälle Irimi Nage (im JuJu: Körperückstoß).

gast
07-11-2011, 16:28
Man muss durch jahrelanges Trainieren einen geistigen und körperlichen Zustand erlangen in dem man man keine Wurftechnik mehr ausführt sondern nur noch ohne nachzudenken übergeordnete Prinzipien auf den Gegner überträgt.

Von daher ist es leider völlig unmöglich mal vom Dogma abzuweichen und einfach mal dem TE einen Gefallen zu tun und ein paar simple Techniken zu posten.

Das wäre ja wie wenn man sich erdreisten würde einen Maler nach seinen Lieblingsfarben zu fragen...

Pyriander
07-11-2011, 17:21
Ist ja vielleicht ein dummer Ansatz, aber wie wäre es mit Namen auf Deutsch? Ich bin auch kein Japaner und muss die Dinger immer googeln und stelle fest ach so der, die Nummer hier ist doch wieder wer macht die richtigen Würfe und wer nicht, nur war das nicht die Frage.


Und die "Japaner" können dann nach den deutschen Namen googeln ;) auch nicht besser.

Schmeiße noch englisch in den Raum; die Welt ist international und so, internationalste Sprache, wissenschaftlich am meisten verwendet usw....

Roma
07-11-2011, 17:33
Wärst du wirklich viel schlauer, wenn ich
"Vierseitenwurf", Atemkraftwurf oder "Himmel und Erde -Wurf" schreibe?
Zumal du dann vermutlich auch weniger Material im Netz findest ;)

Zum Thema auf alle Fälle Irimi Nage (im JuJu: Körperückstoß).

Ich präzisiere, ich meinte nicht die wörtliche Übersetzung, sonder Sache Hüftwurf, Schulterwurf etc. @Pyriander, Englisch würde auch gehen, finde ich gut.

Aber offensichtlich treffen hier die Traditionalisten auf die Hybridler und dazu zähle ich auch die vielen Formen des JJ die ohne Japan auskommen.

sbenji
07-11-2011, 18:30
Ich präzisiere, ich meinte nicht die wörtliche Übersetzung, sonder Sache Hüftwurf, Schulterwurf etc.

Das sind die deutschen Bezeichnungen.

Shiho Nage - Vierseitenwurf oder Schwertwurf
Kokyû Nage - Atemkraftwurf
Tenchi Nage - Himmel-und-Erde-Wurf

verwendet nur so gut wie keiner.;)

Roma
07-11-2011, 18:52
Das sind die deutschen Bezeichnungen.

Shiho Nage - Vierseitenwurf oder Schwertwurf
Kokyû Nage - Atemkraftwurf
Tenchi Nage - Himmel-und-Erde-Wurf

verwendet nur so gut wie keiner.;)

Hast gewonnen!:verbeug:

Schnueffler
07-11-2011, 21:00
Jetzt stell dich mal nicht so an! ;)

sbenji
07-11-2011, 21:23
Hast gewonnen!:verbeug:
Die japanischen Namen sind oft verbreiteter und international.
So kann ein Budoka aus Brasilien seine Variante von Kote Gaeshi ins Internet stellen und ein Budoka aus Russland kann diese finden.
Alternative jeder bezeichnet es in seiner Landessprache, dann bezeichnet der Brasilianer auf portugiesisch der Deutsche auf Deutsch, der Ami auf Englisch, der Russe auf russisch, usw .

Man muss nicht auf Teufel komm raus "verwestlichen", wenn international schon die Japanischen Bezeichnungen verwendet werden.

Und da man Techniken die man nicht kennt sowieso googeln muss, findet man mit den jap. Bezeichnungen i. d. R. auch mehr.

Ich mecker ja auch nicht, wenn jemand "Double Leg Takedown" sagt oder "German Suplex" das sind dann halt die Internationalen Bezeichnungen für die Techniken aus dem MMA oder Ringen.
Und damit finde ich auch das Material.

ThomasL
08-11-2011, 08:39
Zitat:
Zitat von ThomasL
Wann:
Plan A
Als Angriff nur dann wenn man körperlich mindestens "gleich stark"
ist, oder die Würfe sehr gut auch gegen körperlich, stärkere Gegner
beherrscht.


domo77 kommentierte:
sehe ich genau anders...
gerade, wenn man unterlegen ist, kann man einen Wurf, den man gut
beherscht einsetzen...sicher fallen einige techiken raus, da der gegner,
wenn er stärker ist leicht kontern kann..aber z.b. fußstopptechniken und
beinsteller/ fegetechniken funktionieren super, wenn man die kraft des
gegners umleitet...
Beispiele:
1)gegner zieht dich an sich: hinter ihn steigen und über das bein
"schubsen"(o-soto-otoshi)



Da hast Du mich missverstanden. War vermutlich missverständlich formuliert.
Das sehe ich nicht mehr als direkten Angriff sondern als Konter (d.h. ich agiere auf ein Verhalten, nicht zwangsläufig schon ein Angriff, des Gegners.
Als direkten Angriff betrachte ich so etwas wie:
"Ich stehe ohne Kontakt vor ihm "springe" mit einem Ellenbogenschlag zum Gesicht (Gleichgewicht brechen) rein und werfe ihn O Soto Gari".
Wenn der Gegner drückt und ich werfe ihn ist das für mich schon ein Konter (ist vielleicht nicht wirklich die richtige Forumulierung, besser wäre hier vielleicht auch von einem Angriff zu sprechen und den ersten Fall anders abzugrenzen)

PS: Habe aus Zeitgründen bisher noch nicht alles gelesen (mache ich in der Mittagspause). Darauf wollte ich aber gleich antworten.

domo77
08-11-2011, 09:09
Und die "Japaner" können dann nach den deutschen Namen googeln ;) auch nicht besser.
:rotfltota


Da hast Du mich missverstanden. War vermutlich missverständlich formuliert.
Das sehe ich nicht mehr als direkten Angriff sondern als Konter (d.h. ich reagiere auf ein Verhalten, nicht zwangsläufig auch ein Angriff, des Gegners.
Als direkten Angriff betrachte ich sowas wie:
Ich stehe ohne Kontakt vor ihm "springe" mit einem Ellebogen zu Gesicht (Gleichtgewicht brechen) rein und werfe ihn O Soto Gari.

Wenn der Gegner drückt und ich werfe ihn ist das für mich schon ein Konter (ist vielleicht nicht wirklich die richtige Forumulierung, besser wäre hier vielleicht auch von einem Angriff zu sprechen und den ersten Fall anders abzugrenzen)

PS: Habe aus Zeitgründen bisher noch nicht alles gelesen (mache ich in der Mittagspause). Darauf wollte ich aber gleich antworten.

ist ein Angriff denn Selbstverteidigung? ich meine..man sagt ja angriff sei die beste verteidigung...dennoch verstehe ich unter SV einen Angriff des gegners abzuwehren...deshalb ist das noch lange kein Konter..diese logik würde bedeuten, dass alles was man macht ein konter ist...

wenn ich aktiv angreifen würde, was ich nicht mache, reicht ein ellenbogenschlag ins gesicht normalerweise aus wenn er trifft....wenn ich anschließend eine Bein stellen technik hinterherschiebe ist spätestens schluss..aber auch hier ist die körpergröße wenig relevant..
würde kleinen angreifern aber evtl. kata-ashi-dori oder kuchiki-taoshi raten, da man leicht unter den schwerpunkt des gegners kommt und ihn mit dem eigenen körper umwerfen kann...somit nutzt man das eigene körpergewicht voll aus..

D
08-11-2011, 11:06
:rotfltota
...ist ein Angriff denn Selbstverteidigung?...
Natürlich. Und umgekehrt. Alles eine Frage der Sichtweise. Sen, Sen no Sen und Go no Sen sind u.a. die Beschreibungen im Budo. Gibt es da im Judo nicht sogar eine Kata, wo Du als Nage angreifst um mit der Reaktion des Uke weiterzuarbeiten?

ThomasL
08-11-2011, 11:51
Luggage
KKB-Userstatus: Senior

Die ganzen Einwände gegen die Nennung konkreter Techniken sind ja schön
und gut. Allerdings gibt es dennoch Sachen, die man aus eigener Erfahrung
als sinnvoller in Bezug auf bestimmte Zielsetzungen deklarieren kann, als
andere. Ich kann eine ganze Menge Zeug, aber wenn es hart auf hart kommt,
verlasse ich mich auf das, was am sichersten und zuverlässigsten
funktioniert. Ich kann ohne weiteres hart zum Kopf treten und es sind auch
Situationen konstruierbar, wo das das Mittel der Wahl ist. Dennoch werde
ich im Zweifel eher meine Füße auf dem Boden lassen und mit den Händen
arbeiten, weil hier die geringere Fehleranfälligkeit besteht. Und daraus
läßt sich imho salopp ableiten: Schlagen>Treten in Sachen SV. Dass das
nicht ohne eine Menge Vorzeichen gilt, ist doch jedem hier klar.

Ich finde also, dass man sich durchaus darüber unterhalten kann, welche
Techniken man für besonders SV-relevant hält, ohne sich in seitenlangen
Diskussionen zu ergehen, an deren Ende doch nur steht, dass man nichts
sagen kann.

Die Fragestellung am Anfang dieses Themas war klar und ich übersetze sie
für mich wie folgt: Jemand kommt zu dir und will schnell ein gesundes Maß
an SV-Fähigkeit erreichen - was zeigst du ihm? Im vorliegenden Thread
unter der Maßgabe, dass es Würfe sein müssen. Ich finde, es sollte doch
nicht so schwer sein, eine sicher unglaublich tiefgehende und wohl
begründete Expertise zu dem Sinn und Unsinn von Würfen in der SV,
Techniken überhaupt oder dem Wesen Gottes dahinstehen zu lassen und
einfach mal auf die Frage zu antworten.

Diesen Beitrag kann ich nur voll zustimmen. Genau unter diesen Rahmenbedingungen ist meine Antwort erfolgt.

OT:
Zu O-Soto-otoshi

Aus der offiziellen DJB Pruefungsordnung:
• Unter O-soto-otoshi verstehen wir das Aufsetzen eines Beines von außen hinter einem Bein des Partners bei gleichzeitigem engen Kontakt der Schultern und der Körperseite; diese Technik ermöglicht es Kindern auf beiden Beinen stehend zu werfen und ihr eigenes Gleichgewicht zu bewahren, um so den Fall des Partners zu kontrollieren, was vor allem jüngeren Kindern bei einem O-soto-gari nicht gut gelingt
• Otoshi stürzen: Uke wird am Bein oder Fuß von vorne oder hinten blockiert und über diesen Block auf den Rücken oder nach vorne geworfen

Ob dies auch zur offiziellen Kodokan Nomenklatur passt, prüfe ich mal heute abend.
Ach ja, ich bleibe bei den japanischen Bezeichnungen weil sie am weitesten verbreitet sind.



ist ein Angriff denn Selbstverteidigung?

Ja, kann er sein - aber dafür gibt es hier genug Threads in den die Gesetzeslage diskutiert wird.


...dennoch verstehe ich unter SV einen Angriff des gegners abzuwehren...

Mit "Abwehren" begibt man sich in der SV oft schon in einen Nachteil (lässt sich aber nicht immer vermeiden).



deshalb ist das noch lange kein Konter..diese logik würde bedeuten, dass alles was man macht ein konter ist...

Im Judo Sinne sicher nicht. Im SV Sinne aber schon eher. Der Angriff beginnt für mich spätestens dann wenn der andere mich greift, schubst etc... (eigentlich schon früher, sogar eine aggressive Annäherung kann bereits einen Angriff darstellen).
Ziel ist es (wenn rechtlich möglich) in vorher schon zu neutralisieren. Hier würde ich als körperlich unterlegener eher mit Schlagtechniken beginnen (Ausnahmen siehe mein erster Beitrag). Wie gesagt, man könnte das sicher besser formulieren (Konter ist etwas unglücklich).



...wenn ich aktiv angreifen würde, was ich nicht mache, reicht ein ellenbogenschlag ins gesicht normalerweise aus

Wenn er den richtig trifft und selbst dann gilt "kann" muss aber nicht.

MCFly
08-11-2011, 11:59
Wann Selbstverteidigung beginnt, ist vor allem eine Frage der Auslegung. Wann beginnt z.B. ein Angriff? Wenn deine (Vor)Aktion darin begründet liegt, dass relativ schlüssig ein unmittelbar bevorstehender Angriff unterbunden werden konnte, ist das durchaus Selbstverteidung. Und auch eine Reaktion. Nämlich auf äußere Umstände, das müssen nicht zwingend taktile Angriffe sein.

Die große Außensichel (o soto gari) z.B. kann in diesem Fall durchaus auch eingesprungen oder als Kombination verwendet werden.


DotM
Gegen- und Weiterführungstechniken gibt es im Judo, Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu, Aikido etc. pp.. Das hat aber nicht wirklich mit Selbstverteidigung zu tun, passt also in diesem Kontext nicht.

D
08-11-2011, 12:29
DotM
Gegen- und Weiterführungstechniken gibt es im Judo, Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu, Aikido etc. pp.. Das hat aber nicht wirklich mit Selbstverteidigung zu tun, passt also in diesem Kontext nicht.
Sorry, da hast Du mich falsch verstanden. Ich meine keine Gegen-, oder Weiterführungstechniken. Ich meine konkret den Zeitpunkt, wann ein Verteidiger gegen einen Angreifer aktiv wird(sen in Budo). Da kann eben auch ein Atemi vor dem Haken des Angreifers kommen.

Alex13
08-11-2011, 13:01
Gegen- und Weiterführungstechniken gibt es im Judo, Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu, Aikido etc. pp.. Das hat aber nicht wirklich mit Selbstverteidigung zu tun, passt also in diesem Kontext nicht.

Interessante These: Kannst du auch erklären warum das so ist?

domo77
08-11-2011, 13:02
Sorry, da hast Du mich falsch verstanden. Ich meine keine Gegen-, oder Weiterführungstechniken. Ich meine konkret den Zeitpunkt, wann ein Verteidiger gegen einen Angreifer aktiv wird(sen in Budo). Da kann eben auch ein Atemi vor dem Haken des Angreifers kommen.

wenn so, dann würde ich auf den gegner rennen..mit einem gesprungenen tritt einsteigen mit den händen auf ihn einprügeln und ihn mit meiner körpergewicht zu boden walzen...ggf. mit hilfe eines gesprungen o soto gari ..dann 2 mal nachtreten, wenn er noch wehrhaft ist...

da ich 194 cm und 100 KG habe, haben da viele (vor allem nicht kampfsportler)relativ schlechte karten...
Meine beste verteidigung ist aber die abschreckende wirkung...wer legt sich schon mit nem riesen an...

MCFly
08-11-2011, 13:37
Interessante These: Kannst du auch erklären warum das so ist?

Weil weder eine Kata, noch eine Prüfung auf SV abzielt, zumal auch explizit von Judo gesprochen wurde. Es wird höchstens versucht, ab und an (abstrakte) Bezüge herzustellen.

Man kann diese Techniken natürlich auch gezielt zur Selbstverteidigung trainieren. Dieser Bezug hat sich mir hier aber nicht erschlossen. Wie gesagt, klar ist Randori auch ein Kampftraining und daher sind die eigentlichen Techniken auch für die SV nützlich, aber auf diesen Bereich wurde sich imho nicht bezogen.

Nach der Klarstellung von DotM sieht das allerdings tatsächlich wieder anders aus. Wenn man also den konkreten Zeitpunkt sieht, mag sein Beispiel hier passen...:)

big X
08-11-2011, 14:00
@domo77:

ausser du triffst auf solche (http://www.youtube.com/watch?v=by0aRabQSxU)leute ;).

domo77
08-11-2011, 14:20
@domo77:

ausser du triffst auf solche (http://www.youtube.com/watch?v=by0aRabQSxU)leute ;).

mein ja nur..es gibt leichtere opfer als mich...vor allem kleinere..da in der regel die meisten schläger lieber auf schwächere gehen...
will ja damit nicht sagen, dass ich unbesiegbar bin..das bin ich sicher nicht...
ist eben wie beim türsteher...wenn der böse und gefährlich aussieht verhindert das den meisten ärger...

big X
08-11-2011, 18:04
hast ja recht - meist reicht es so auszusehen, als könnte mensch für ärger sorgen. grösse & masse sind da schon massgebliche faktoren.
ist aber nicht alles. die richtige ausstrahlung gehört dazu. habe selber mal nen türsteher kennengelernt, der >2m & mindestens 30kg mehr hatte als ich. der kam aber rüber wien teddy (also 0 respekt wegen gefährlichkeit). vielleicht einer der gründe, warum er wieder beim gerüstbau gearbeitet hat ;).

für dich kann ich das natürlich nicht beurteilen ;).

Watt
08-11-2011, 18:40
...
Zu O-Soto-otoshi

Aus der offiziellen DJB Pruefungsordnung:
• Unter O-soto-otoshi verstehen wir das Aufsetzen eines Beines von außen hinter einem Bein des Partners bei gleichzeitigem engen Kontakt der Schultern und der Körperseite; diese Technik ermöglicht es Kindern auf beiden Beinen stehend zu werfen und ihr eigenes Gleichgewicht zu bewahren, um so den Fall des Partners zu kontrollieren, was vor allem jüngeren Kindern bei einem O-soto-gari nicht gut gelingt
• Otoshi stürzen: Uke wird am Bein oder Fuß von vorne oder hinten blockiert und über diesen Block auf den Rücken oder nach vorne geworfen

Ob dies auch zur offiziellen Kodokan Nomenklatur passt, prüfe ich mal heute abend.
...

Nur weil der DJB das schreibt, heißt es nicht das es richtig ist. Der DJB interpretiert und behauptet gerne mal etwas falsch, um sich dann verzweifelt zu rechtfertigen oder sich darüber auszuschweigen. o-toshi ist so ein perfektes Beispiel, wo auf der Meinung beharrt wird obwohl es für jederman ersichtlich falsch ist. Wo wird denn bitte beim Uki-o-toshi was blockiert?

Wenn man sich da mal reinliest fällt auf das auf den Bereichen Geschichte, Technik, Kata, Regelwerk usw. so einiges im Laufe der Jahre missinterpretiert wurde.

Manji Dani
08-11-2011, 19:25
Würde mal sagen das es Würfe gibt die in einer deftigen Straßenkeilerei wirkungsvoll sind. Wichtig ist sich einige situationsbedingte Techniken an zu sehen, sie dann bis zur vergasung zu pauken und sich die Techniken die einem dann 100% liegen, die aus dem ff kommen ohne lange nach zu denken, nochmals bis zur vergasung pauken. Must dir immer vorstellen, ein Typ nimmt dich von hinten in den Kata Hajime( Rear Naked Chokehold). Dann bringt es nichts wenn du versuchst ihn mit nem Fußfeger oder Hüftwurf zu matchen. Dann würd ich eher einen Wurf wie den Seo-Nage(Schulterwurf) bevorzugen. Andere Situation. Ein Typ versucht dich mit nem Stampftritt aus den Socken zu kicken. Ich würde sagen, kurzer Ausfallschritt,Bein greifen und eine große oder kleine Innensichel danach einen wohl plazierten 5 Knuckle Shuffle als finisher. So gedöns wie eingesprungene Beinscheren und so was in der Art würde ich nicht empfelen. Sieht auf ner Budo-Gala immer nice aus, bringt in einem brawl recht wenig. Schau dir am besten Filme über Straßenschlägereien an und gucke genau hin wie die Schläger sich verhalten,was sie tun. Die meisten Typen prügeln ähnlich. unkontrolliert, immer gerade aus, Windmühlenschläge etc. Dann schnappe dir nen guten UKE und lass ihn diese Typen nachahmen. Dann teste aus welcher Wurf bei welchem Angriff was bringt und welcher nicht. Die, die dir liegen und seien es nur drei, vier Techniken, die übst du bis du sie auskotzt und danach ausscheißt.Denn so wird man ein ass. Hoffe hab jetzt nich zu lang gesabbelt.Bei solchen Themen komme ich immer in einen leichten Schreibwahn. OSU!!!

DerLenny
08-11-2011, 21:08
Aus der offiziellen DJB Pruefungsordnung:
• Unter O-soto-otoshi verstehen wir das Aufsetzen eines Beines von außen hinter einem Bein des Partners bei gleichzeitigem engen Kontakt der Schultern und der Körperseite; diese Technik ermöglicht es Kindern auf beiden Beinen stehend zu werfen und ihr eigenes Gleichgewicht zu bewahren, um so den Fall des Partners zu kontrollieren, was vor allem jüngeren Kindern bei einem O-soto-gari nicht gut gelingt

Yep, der DJB lässt Kinder den JuJu Beinsteller machen, anstatt nen O-Sote-Otoshi. Finds auch nicht gut.
Aber ich hoffe, dir ist klar, dass Erwachsene schon den korrekten Wurf zeigen sollen.

Pyriander
08-11-2011, 21:14
Jetzt geht das schon so lange her; dann beschreib doch mal jemand den Unterschied ;-)

ThomasL
09-11-2011, 08:11
Zitat:
Zitat von ThomasL
...
Zu O-Soto-otoshi

Aus der offiziellen DJB Pruefungsordnung:
• Unter O-soto-otoshi verstehen wir das Aufsetzen eines Beines von außen hinter einem Bein des Partners bei gleichzeitigem engen Kontakt der Schultern und der Körperseite; diese Technik ermöglicht es Kindern auf beiden Beinen stehend zu werfen und ihr eigenes Gleichgewicht zu bewahren, um so den Fall des Partners zu kontrollieren, was vor allem jüngeren Kindern bei einem O-soto-gari nicht gut gelingt
• Otoshi stürzen: Uke wird am Bein oder Fuß von vorne oder hinten blockiert und über diesen Block auf den Rücken oder nach vorne geworfen

Ob dies auch zur offiziellen Kodokan Nomenklatur passt, prüfe ich mal heute abend.
...

Watt schrieb:
Nur weil der DJB das schreibt, heißt es nicht das es richtig ist. Der DJB interpretiert und behauptet gerne mal etwas falsch, um sich dann verzweifelt zu rechtfertigen oder sich darüber auszuschweigen. o-toshi ist so ein perfektes Beispiel, wo auf der Meinung beharrt wird obwohl es für jederman ersichtlich falsch ist. Wo wird denn bitte beim Uki-o-toshi was blockiert?

Wenn man sich da mal reinliest fällt auf das auf den Bereichen Geschichte, Technik, Kata, Regelwerk usw. so einiges im Laufe der Jahre missinterpretiert wurde.

Wenn jemand sagt er will etwas nochmal prüfen ist es nie ein Fehler darauf noch zu warten.

Ich habe das nochmal verifiziert. Die bei Judo-Online gezeigte (und so auch beim DJB gelehrte) Technik ist O-Soto Otoshi (Quelle: Wurftechniken des Kodokan Judos, Toshiro Daigo 10.DAN Kodokan, Band 2 Ashi Waza).
Bei der Standardausführung wird laut dieser Quelle aber das Bein von oben nach unten hinter das Bein des Gegners gestellt (kenne ich als Variante). Es gelten aber auch solche Würfe als O-Soto Otoshi bei denen das Bein anders platziert wird (wird im Buch anhand eines Konter gezeigt). Entscheidend für die Bennenung ist das der Gegner über das eigene Bein nach "hinten gedrückt" (Keine exakte Beschreibung!) wird und der Fuß sich dabei auf dem Boden befindet. Letzteres wird als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum O-Soto Gari genannt.
Also: Die DJB Variante entspricht nicht der Kodokan Standardvariante gilt aber dennoch als O-Soto Otoshi.
Eine Wettkampfvariante die mehr Ähnlichkeit mit anderen Otoshi Varianten (z.B. Tani Otoshi) hat wird am Ende ohne technische Erläuterung gezeigt. Bei dieser wird der Schwerpunkt gesenkt bzw. gleitet der Angreifer mit zu Boden. Wahrscheinlich entspricht dies der von Lenny angesprochen Variante!?
Bitte mal die angesprochene Variante beschreiben...

domo77
09-11-2011, 08:15
hast ja recht - meist reicht es so auszusehen, als könnte mensch für ärger sorgen. grösse & masse sind da schon massgebliche faktoren.
ist aber nicht alles. die richtige ausstrahlung gehört dazu. habe selber mal nen türsteher kennengelernt, der >2m & mindestens 30kg mehr hatte als ich. der kam aber rüber wien teddy (also 0 respekt wegen gefährlichkeit). vielleicht einer der gründe, warum er wieder beim gerüstbau gearbeitet hat ;).

für dich kann ich das natürlich nicht beurteilen ;).

bin auch eher der teddytyp...trotzdem reichts aus, um ärger zu vermeiden...muss zum glück nicht an der tür stehen...


Yep, der DJB lässt Kinder den JuJu Beinsteller machen, anstatt nen O-Sote-Otoshi. Finds auch nicht gut.
Aber ich hoffe, dir ist klar, dass Erwachsene schon den korrekten Wurf zeigen sollen.


Jetzt geht das schon so lange her; dann beschreib doch mal jemand den Unterschied ;-)

ja bitte..meine Judozeit ist ja einige Jahre her...wo genau liegt der Unterschied!

DerLenny
09-11-2011, 09:43
Osote otoshi:
VpkNqx9UNVo
ARDeMEP_V1k

Und hier die Beinsteller Variante:
GfIZW14dV54

ThomasL
09-11-2011, 12:05
Danke, kann es leider (vermutlich Sicherheitseinstellungen) nicht sehen, werde es aber nachholen.

Jan_
09-11-2011, 13:04
Ich habe mir einige Minuten technisch saubere O Soto Otoshi angeguckt ... und dann den verlinkten Beinsteller.
Ich musste laut lachen - eigentlich is es aber traurig.

Wir sehen ein Musterbeispiel für die Degeneration der Judotechnik.

Als ehemaliger Vertreter der These olympischer Wettkampf + moderne Sportwissenschaft -> Weiterentwicklung des Judo muss ich jetzt doch mal eine Lanze für Tom Herold und seine Jungs brechen.
Denn er hat mit sehr vielem recht. Das moderne Judo ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Begriff 'Jackenraufen' hat mich früher fast auf die Palme gebracht, aber mittlerweile denke ich, dass er leider ganz gut passt.

Schön, dass es noch Leute gibt, die am echten Judo, einer kompletten, effektiven Kampfkunst, die dem Prinzip Sei-Ryoku-Zen-yo folgt, interessiert sind! :halbyeaha

Watt
09-11-2011, 17:57
Ich habe mir einige Minuten technisch saubere O Soto Otoshi angeguckt ... und dann den verlinkten Beinsteller.
Ich musste laut lachen - eigentlich is es aber traurig.

Wir sehen ein Musterbeispiel für die Degeneration der Judotechnik.

Als ehemaliger Vertreter der These olympischer Wettkampf + moderne Sportwissenschaft -> Weiterentwicklung des Judo muss ich jetzt doch mal eine Lanze für Tom Herold und seine Jungs brechen.
Denn er hat mit sehr vielem recht. Das moderne Judo ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Begriff 'Jackenraufen' hat mich früher fast auf die Palme gebracht, aber mittlerweile denke ich, dass er leider ganz gut passt.

Schön, dass es noch Leute gibt, die am echten Judo, einer kompletten, effektiven Kampfkunst, die dem Prinzip Sei-Ryoku-Zen-yo folgt, interessiert sind! :halbyeaha

Vollste Zustimmung und das sage ich als DJB-Mitglied. Deswegen ist es um so wichtiger immer und immer wieder darauf zu beharren das Judo mal anders war und es auch wieder sein kann, und das es eine Welt neben den vorherschenden Kader-Vorstellungen von "Das muss so sein" mit BJJ, Luta Livre, Ringen, Sambo usw gibt.

Obwohl ich mir den modernen Wettkampf immer noch sehr gerne ansehe, würde es aus meiner Perspektive dem Judo sehr gut tun, wenn es nach London 2013 als olympische Disziplin endlich rausfliegt.

ThomasL
11-11-2011, 08:19
Hallo Watt und Lenny,

wäre nett wenn ihr Euch hier beteiligen könntet:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/unterschiede-djb-judo-klassisches-judo-137957/#post2675557