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Vollständige Version anzeigen : OGS Kindertraining Taekwondo



Jil Wei
08-11-2011, 11:36
Huhu :)

Ich bin neu hier, und hoffe, dass ich in das richtige Unterforum schreibe.

Ich habe folgende Frage an euch:
Ich werde zukünftig an einer offenen Ganztagsgrundschule Taekwondo unterrichten.
Hierfür habe ich extra beim aachener Sportbund vor 3 Wochen einen Kurs belegt, der sich speziell an Kinder dieser Altersklasse orientierte.
Soweit sogut.

Nun habe ich allerdings pro Gruppe nur ca. 35/40 Minuten Zeit für das eigentliche Training, denn der Weg zur Halle ist recht weit, und der ist in der Stunde leider inklusive.
Die Kinder haben also größtenteils nur einmal in der Woche 45 Minuten Taekwondo - dass da keine kleinen Bruce Lee's bei rauskommen können,
ist mir klar, aber ich möchte dennoch nicht ganz auf TKDTechniken verzichten.
Es heißt ja schließlich "Taekwondo", und nicht "wahllos Spielen und Toben mit Jil" :-)

1) Wie würdet ihr eine solche Stunde an meiner Stelle gestalten? Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf die knapp bemessene Zeit :)

2) Macht es Sinn, mit den Kleinen Poomsae zu üben? Oder generell die Basics?
Wie ich das bisher mitbekommen habe, können sie nur den Apchagi und den Dollyochagi - süß.

3) Kennt ihr eventuell weitere Spiele, die Spaß und Taekwondotechniken miteinander verbinden?
(soetwas wie: Staffellaufen mit Apchagis am Ende der Bahn o.ä.)



Ich bedanke mich!
In einer Stunde geht es los. Ich bin gespannt, wie die erste OGSStunde läuft :)

S(a)tan
08-11-2011, 21:13
Moin moin Jul Wei,

da musst du aber schon noch ein paar Details mitteilen:

- Wie Alt sind denn die Kids?
- Was für Räumlichkeiten (Halle oder Klassenraum etc.) hast du?
- Was für ne Ausrüstung etc. steht dir zur Verfügung (Bälle, Schlagpolster, Matten etc.)
- Welchen Gurt bzw. wie lange betreibst du TKD?

Gruß
Stan

P.S. Wie war die erste Stunde?

Jil Wei
09-11-2011, 12:25
Huhu,
okay, dann mache ich das mal :)


- Wie Alt sind denn die Kids?
Die Kinder der ersten Gruppe sind 6 und 7 Jahre alt.
Die Kinder der zweiten Gruppe sind zwischen 8 und 10 Jahre alt.

- Was für Räumlichkeiten hast du?
Eine mittelgroße Schulsporthalle - Größe ist super.

- Was für ne Ausrüstung etc. steht dir zur Verfügung?
Alles, was sich in einer normal ausgerüsteten Sporthalle so finden sollte,
heißt: kleine Matten, große Matten, Medizinbälle, 2 Bänke etc.
Leider keinen Softball (werde ich aber einen auftreiben ;))
und zwei Handpratzen habe ich noch (mehr besitze ich leider privat nicht:o)

- Welchen Gurt bzw. wie lange betreibst du TKD?
Ich habe den 2. Dan, bin 24 Jahre alt und betreibe seit 14 Jahren Taekwondo

Gruß
Stan

P.S. Wie war die erste Stunde?

Erste Gruppe:
Mega chaotisch! Es fing damit an, dass die Halle scheinbar doppelt belegt war, so stand vor unserem Training eine längere Diskussion mit einem Sportlehrer an, und die Kids wurden unruhig..
Das blieben sie dann auch..es war, als müsste ich einen Haufen Flöhe trainieren..
Ein Kind zog dem anderen immer an den Haaren,am Pulli, oder sonstwo dran.. ein anderes Kind fühlte sich immer benachteiligt, oder von einem wiederum anderen Kind geärgert.
Ein Junge wollte ständig mit mir über Spiele diskutieren.
Da half dann nur noch 2 von den Jungs für 3 Minuten in die Ecke zu setzen - da war es dann ruhig.
Um 10 vor sollten die Kinder sich dann wieder umziehen - als ich auf die Uhr schaute, wars dann schon 1 Minute vor - aaaaah! Das heißt, ich habe zeitlich überzogen (bin so ein kurzes Training einfach nicht gewohnt)
Fazit: Es hat zwar Spaß gemacht, aber nächste Woche muss ich etwas ändern!

Die zweite Gruppe war super, weil schon etwas älter und dementsprechend disziplinierter.
Hier gab es keinerlei Schwierigkeiten - war eigentlich wie, wenn ich die Kids in meinem Verein trainiere. Hat mega viel Spaß gemacht :)

Liebe Grüße
Jil

Drax
09-11-2011, 14:00
Hallo Jil Wei

Erst mal willkommen hier im Forum ;)

Mit Kindern zu trainieren bzw. sie motiviert zu halten stellt schon eine Herausforderung dar.
Du solltest von Anfang an Wert auf Disziplin legen sonst hast Du verloren.

Versuch "Spiele" in das Training einzubauen, möglichst mit "losem" Bezug zum TKD - z.B. 2 Partner zusammen und jeder muss versuchen, den anderen an der Schulter (Arm, Oberschenkel) zu berühren. Der "Partner" sollte versuchen auszuweichen.
Das kann man auch in Liegestützhaltung machen oder im "Krabbengang (Hinsetzen - Arme abstützen - Gesäß hoch und los).
Zwischendurch mal richtig auspowern lassen z.B. einer hält den anderen am Gürtel fest und der gehaltene muss versuchen gegen den Wiederstand zu ziehen (geht auch als Wettrennen).
Was auch enomr auspowert - alle liegen auf dem Bauch und dürfen sich nur mit den Handflächen vorwärts ziehen.

Dann immer wieder Basics und wenn es einigermaßen läuft Formen anfangen, ggf. auch Partnerübungen.

Am Anfang wird es immer wieder nicht so laufen wie Du möchtest, aber wenn Du in vernünftigem Maß nach dem Motte "Zuckerbrot und Peitsche" agierst wird es besser werden.

Trotz geforderter Disziplin nicht zu sehr mit "erhobenem" Zeigefinger arbeiten - ein Späßchen zwischendurch kommt immer gut.

ABER GANZ WICHTIG: Die Kinder müssen merken, das Du der Chef bist. Und wenn Du etwas sagst ist das zu tun.
Diskutieren kann man (wegen der knappen Zeit) besser nach dem Training.

In der Mathestunde werden die Kinder auch nicht stundenlang mit dem Lehrer über das Ergebnis reden!

Viel Erfolg ;)
Drax

Metal
10-11-2011, 11:49
Was auch enomr auspowert - alle liegen auf dem Bauch und dürfen sich nur mit den Handflächen vorwärts ziehen.

Und die Betreiber der Turnhallen freuen sich, da das dann auch das Fegen/Wischen der Halle ersetzt? :D In den meisten Turnhallen in denen ich bisher trainiert habe wären die Doboks danach leider ziemlich gräulich. ;)

Jil Wei
16-11-2011, 13:24
Huhu :)

Danke für eure Tipps. Viele davon waren schonmal sehr hilfreich. Allerdings war die erste Gruppe gestern schon wieder total durcheinander.

Ich bekomm sie einfach nicht so richtig in den Griff,
und das obwohl es nur 6 Kinder waren, und obwohl ich gestern wirklich versucht habe, gelassen, nett und bestimmt zu bleiben.
Das größte Problem ist bei vielen, dass sie nicht freiwillig da sind, sondern das ganze vielmehr als nervende Schulpflichtveranstaltung wahrnehmen...
D.h. z.B Bestrafung = auf die Bank setzen, bringt es nicht,
weil sie sich freuen, wenn sie nicht mitmachen müssen.
Und das, obwohl ich Spiele mit den Kiddies spiele, die sie selbst in der ersten Stunde vorgeschlagen hatten..

Vernünftiges Taekwondotraining, geschweigedenn irgendetwas mit dem Patner machen, ist nicht möglich, weil die Kinder sich untereinander auch nicht sonderlich gut verstehen, und wenn ich mal eine Sekunde wegschaue, sich gegenseitig ärgern, schlagen, treten, schubsen etc.
2 Gruppen machen, wenn man ein Spiel spielen möchte, ist auch sehr schwierig, da die 2 Mädchen immer zusammenbleiben möchten, und von den restlichen 4 Jungs dann natürlich keiner zu den Mädchen will *g*
Wenn ich aufteile, wird stundenlang rumgenörgelt, bis es dann endlich losgeht...aaaah!

Ihr seht: Ich habe noch einiges zu meistern*g*..
Allerdings sind die Diskussionen während der Stunde weniger geworden. Wenigstens etwas.

Die 2. Gruppe war hingegen wieder super.


Liebe Grüße
Jil

Silberpfeil
16-11-2011, 16:47
Erster Hinweis von mir: Sei nicht nett. Sei normal. Das sind keine Kinder, es sind Schulkinder. Deren Erwartung an dich als Lehrer/Trainer ist, dass sie von dir hören, was sie tun sollen. Nicht das sie von dir bei jeder Gelegenheit erstmal angelächelt werden. Ich weiss, das ist verführerisch. Es ist der Kardinalfehler eines jeden LAAs oder Betreuers, der zum ersten Mal vor der Lerngruppe steht: Der Freund der Kinder sein wollen.

Das führt mittelfristig nur dazu, dass sie dich als Lehrer/Trainer nicht mehr Ernst nehmen, weil du ihre Rollenerwartung an einen solchen Erwachsenen nicht erfüllst. Und die Rollenerwartung gibt vor, dass du die Leitplanken vorgibst und sie durchsetzt.

Das bedeutet Konsequenz in allen Lebenslagen. Kinder der GS finden Ungerechtigkeiten in banalen Details, die Erwachsene und Jugendliche gar nicht mehr beachten. Das kann auch dazu führen, dass du kein TKD machen kannst, weil die 6 Rabauken erstmal lernen müssen, ohne sich gegenseitig an den Haaren zu ziehen im Kreis zu sitzen und die Klappe zu halten. Allein das kann schon die Hälfte einer Stunde beanspruchen. Aber sonst wäre überhaupt kein TKD möglich. Und du hast dich behauptet und die Kids können beim nächsten Mal schon ein wenig besser im Kreis sitzen (auch weil sie sich dran erinnern, wie langweilig es ist, minutenlang auf einen Kasper zu warten, der meint, stattdessen durch die Halle laufen zu müssen).

Zweiter Tip von mir: Führe Rituale ein. TKD bringt dafür eigentlich gute Voraussetzungen mit (Angrßen/Abgrüßen etc.). Erkundige dich in der Schule über die Rituale, die die Sportlehrer in ihren Turnstunden benutzen. Beispielsweise ist es in vielen Schulen Usus, Turnstunden mit einem Sitzkreis im Mittelkreis etc. zu beginnen und zu beenden. Das geht dann schon auf Signal (Handheben oder ähnliches). Es spricht nix dagegen, das auch so zu machen. Die Kids kennen das dann und fertig. Wenn sie es nicht machen und dich schon austesten, musst du es durchsetzen. Auch um der Turnlehrerin ihre Ritualmuster nicht zu entwerten.

Dritter Tip: Kein Leerlauf. Bewegung. Jedes Kind muss immer etwas zu tun haben. Das Organisatorische also auf davor und danach verlegen (Mattenaufbau und sowas). Wenns auf direkten Kraftvergleich hinausläuft (Kind vs. Kind) würde ich auch hier vorher Rituale einführen, wie zum Beispiel jemanden Herausfordern und eine Herausforderung ohne Gesichtsverlust ablehnen.

Turnlehrer kennen entsprechende Inhalte unter dem Begriff "Ringen und Raufen" aus dem Sport-Rahmenplan. Auch da kann ja schon mal was gemacht worden sein.

Zu guter Letzt: Nicht laut sein. Turnhallen hallen halt. Auch wenns mal wieder länger dauert. Das nächste Mal gehts dann schon ein bisschen schneller.

Hab Spaß:)

PS: Wenns mit der Mannschaftsteilung nicht klappt: Eine Mannschaftseinteilung, die auf Zufall basiert, wird gemeinhin leichter akzeptiert, als wenn da jemand ist, der qua Autorität die Einteilung vorgenommen hat und bei dem sich dann gut meckern lässt. Wenn du also 6 Kids hast, dann halte ein paar UNO-Karten (3 Gelbe und 3 Blaue bereit) und lass sie Reihum Karten ziehen. Jeder hat seine eigene Karte gezogen und kann sich nur bei sich selbst beschweren.

Helmut Gensler
17-11-2011, 16:14
anstelle der Strafen kannst du das "nicht mitmachen dürfen" setzen.
Wenn es den Kleinen erst mals Spaß macht, Sachen zu tun, die sie sonst nicht kennen /nicht dürfen, so hast du es leichter.
Ich mache beispielsweise auch Kissenschlacht... da wollen sie mitmachen.
Bei Liegestützen mache ich selbstverständlich mit und stachele sie mit meinem Opa-alter an.

Greenarrow1337
20-11-2011, 16:43
hehe die kleinen zu trainieren macht mitunter am meisten spaß. benötigt aber auch mit die meiste kompetenz. Das schulterboxen wo die kinder die schulter des andeern berühren müssen mache ich auch oft, das bereitet auf den kampf vor. Meine kinder haben schon leerlauf, neamlich dann, wenn das eine kind eine form läuft und alle anderen kinder das kind bewerten duerfen. passt ein kind nicht auf stellt man eine frage, die das kind natürlich nicht beantworten kann. das finden die anderen kinder lustig und es ist dem kind unangenehm. folglich passt es auf. auch das alleinige vorlaufen von formen trägt dazu bei dass jeder die form richtig übt weil jedes kind weiß wenn ich gar nichts kann finden das die anderen auch komisch ;).

was du mit den kindern machst heangt von dem ab was du anbietest. Willst du beschäftigungstheraphie während die eltern einkaufen gehen, oder koordination mithilfe von tkd fördern. oder sollen sie wirklich taekwondo lernen ? das mag evtl fuer ein kind eines solchen alters schwer zu überblicken sein, aber wenn ein kind kein interesse an den grundtechniken zeigt bzw oft nicht zuhört oder nur mist baut, und auch kein spaß an den tritten hat, muss es leider die trainingsgruppe verlassen.

Ich mahne immer an, hier ist ejder freiwillig, wenn ihr nur mist baut muss ich mit euren eltern reden, wenns kein spaß mehr macht sagt zuhause bescheid.

hoffe konnte dir noch bissle helfen :)

Grüße

Ach und wenn noch jemand Aufwärmspiele oder kindgerechte Übungen kennt, immer her damit ;)

Jil Wei
22-11-2011, 12:06
Huhu ihrs :)

Ein erneuter Dank für eure Tipps und Tricks.
Heute um 14 Uhr ist es wieder soweit, juhu.
Der Trainingplan steht bereits, und ich bin sicher – auch heute wird es wieder nicht perfekt laufen, aber bestimmt wieder ein bisschen besser als letzte Woche.. hoffentlich :)
Ein paar Anmerkungen zu euren Tipps und Tricks hab ich allerdings:

@ Silberpfeil: Den Satz „Das sind keine Kinder, es sind Schulkinder“ kann ich so nicht unterschreiben.
Es sind 7 bis 8 Jährige, die ich eindeutig noch in die Kategorie „Kind“ einordnen würde. Ich finde, das sollte man auch bei einem solchen Training nicht vergessen, oder?
Ich unterrichte ja schon lange Kindergruppen im Verein, hatte bisher noch nie Probleme mit meiner Autorität – bis jetzt.
Ich bin auch nicht übermäßig nett, ich bin normalnett – und bei der Gruppe, die darauf folgt (also die 8 bis 10 jährigen) fahre ich mit meiner Art ganz gut – weiß nicht genau, woran es liegt, dass die Gruppe davor mich nicht ernst nimmt.

Das größte Problem ist leider wirklich die SEHR knapp bemessene Zeit, und die Tatsache, dass die Kinder nicht unbedingt da sind, weil sie Spaß am Taekwondo haben, sondern weil sie eine Offene Ganztagsgrundschule besuchen.
Das Organisatorische auf davor und danach verlegen (Mattenaufbau und sowas) geht einfach nicht, da ich vorher nicht vor Ort bin, sondern zeitgleich mit den Kindern ankomme und wieder gehe.
Ich hole die erste Gruppe um 14 Uhr an der Schule ab, dann gehe ich mit ihnen 10 bis 15 Minuten zur Halle, dann ziehen sich die Kinder um,
und DANN ist es 14:20 Uhr, und das Training beginnt.
Um 14:50 Uhr sollen sich die Kinder dann wieder umziehen, und sie werden abgeholt. Zeitgleich kommt dann die nächste Gruppe.

Ich habe also für die erste Gruppe knapp 30 Minuten,
für die zweite Gruppe knapp 40 Minuten Zeit.

Wie ich diese knappe Zeit sinnvoll sowohl mit Spielen, als auch mit ausreichend Taekwondoelementen füllen soll, ist mir noch ein Rätsel.

Wer lernt schon von 30 Minuten in der Woche Taekwondo?

Achja: Der Trainer davor hatte folgendes Ritual: Zum Aufwärmen auf der Aussenlinie laufen.
Naja.. find ich jetzt nicht SOOOO spannend, und die Kinder werden auch nicht richtig warm, denn sie laufen recht gelangweilt und langsam.

Bisher habe ich das kurz eingehalten, aber ich habe ehrlichgesagt schon darüber nachgedacht, es durch ein Spiel zum Aufwärmen zu ersetzen.
Was meinst du/ihr?

Bezüglich des Aufwärmens hab ich auch noch eine Frage: Sollte das Aufwärmen auch lieber spielerisch sein? Also zb. Chinesische Mauer o.ä., oder lieber sowas wie Laufen, über Pratzen springen, Salti machen etc.?


Liebe Grüße
Jil

Sven K.
22-11-2011, 12:41
Eventuell ist das hier auch noch interessant für dich. ;)
Kindertraining in den Kampfkünsten - Kampfkunst-Board (http://www.kampfkunst-board.info/forum/blog.php?b=9)

"Spielerisches" macht immer mehr Spaß. ;)

Die wenigsten Kinder "knien sich richtig rein". Sie haben auch ein anderen
Stoffwechsel. Sie schwitzen anders als Erwachsene. Also nicht von den
Großen ausgehen.

Ansonsten gehe ich mit Helmut konform.

Weiter Infos findet Ihr eventuell auch in der Eltern/Kind-Ecke
Kampfkunst und Familie, Eltern & Kind Forum - Kampfkunst-Board (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f90/)

Für Aufwärmübungen und Spiele einfach die Suchfunktion nutzen.

Cillura
22-11-2011, 13:21
Spielerisches Aufwärmen zieht die meisten Kinder mit. Klar hat man immer welche dabei, die man für garnix begeistern kann. Denen muss man dann immer einen Schubbs in die richtige Richtung geben. Ich habe bisher auch feststellen müssen, dass man die Kids nur packt, wenn man sie schon mit Beginn der Stunde und der Erwärmung richtig einstimmt. Ansonsten bleibt die Stunde von vorn herein verloren. Später in der Stunde Disziplin rein zu bekommen ist sehr sehr schwer. Also am besten feste Rituale schaffen.

Hier paar Tipps die du gern probieren kannst:

1. Angrüßen, entweder so wie in der Schule üblich oder traditionell wie im Taekwondo üblich. Vielleicht letzteres, da dies noch mal anders und evtl. interessant ist.

2. Gemeinsames Aufbauen der Matten. Scheuch die Kids bisl, dann sind sie schon mal warm, und du musst nicht so lange erwärmen. Kinder helfen unglaublich gern, wenn man sie denn lässt.

3. Kinder in diesem Alter wollen Action. Also arbeite mit viel Dynamik und Schwung. Wechsle die Übungen alle paar Minuten (2 oder 3 Minuten pro Übung) damit es nicht langweilig wird. Baue zwischen den Technik-Übungen am besten kleine Fitness-Übungen ein. Lass die Techniken mit Kampfschrei ausführen.

4. Aufgrund der mangelnden Zeit wirst du den Kids wohl kaum Taekwondo beibringen können. Zumindest nicht so, wie man sich das gern wünschen würde. Vielleicht solltest du dich mehr auf Sachen stürzen, die den Kids im Leben helfen. Respekt, Disziplin, Höflichkeit und etwas Selbstverteidigung. Vermutlich wird es auch das sein, was sich die Schule darunter vorstellt und nicht, dass sie super Teakwondo lernen.

5. Wenn du komplizierte Übungen machst, dann zerlege sie so weit, dass die Kids sie begreifen und erfassen können. Tritte in 4 oder 5 Schritten üben und solche Späße.


Das erstmal soweit. Kann noch mehr Tipps geben, wenn du noch was wissen willst.

Ich mag die Kleinen ganz besonders, weil sie so videl sind. Allerdings ists auch ein Haufen Arbeit, da Disziplin rein zu bekommen. :D Ein halbes Jahr ist da nix. Aber niemals aufgeben. Die Kinder testen nun mal gern ihre Grenzen aus. Und sie wollen auch welche finden. Also zeig wo sie sind. Viel Spaß und Erfolg.

Helmut Gensler
22-11-2011, 19:51
Wenn die Kinder ein Ziel haben, beispielsweise einen Auftritt am Sommerfest der Schule oder so was, dann kannst du sie gut packen... intrinsische Motivation!! Denn nur die "wiklich Guten" dürfen ein Solo vorführen.
Letztlich lässt du alle auftreten, die sich nicht daneben benommen haben...

Jil Wei
23-11-2011, 12:29
Hey,

Habe gestern nochmal all eure Tipps berücksichtigt, und muss sagen:
Es hat diesmal erstaunlich gut geklappt!
Ich hatte schon von Anfang an versucht, das typische Taekwondo-Ritual:
Beim Hereinkommen verbeugen,
Dann nochmal im Kreis zusammenkommen und gemeinsames Verbeugen
einzuführen - und gestern hat sogar das ohne Probleme funktioniert.

Woran sie auch tierischen Spaß hatten:
Sie kannten ja nun schon das übliche "Charyot" - "Kyongle"..
Dann hab ich sie quer durch die Halle laufen lassen und immer einen bestimmt, der die Kommandos gibt.
Wenn dieser laut "Charyot" gerufen hat, mussten sich alle so schnell wie möglich im Kreis aufstellen, und dann musste der Kommando-geber halt "Kyongle" sagen, und alle haben sich verbeugt.

Ausserdem hab ich sie z.B bei den Fauststößen nacheinander selbst zählen lassen (nur bis 4 wohlbemerkt*g*)..
Also ..
Kind 1 ruft: "HANA", und alle machen auf dieses Kommando hin einen Fauststoß mit Kampfschrei
Kind 2 ruft: "DUL", alle machen wieder einen Faustoß. Usw.

Ausserdem habe ich versucht, hier und da die Spiele einzubauen, die sie mir bei unserer Kennenlernrunde verraten hatten.
Das waren dann gestern bei Gruppe 1 "Fischer Fischer, wie tief ist das Wasser" und Möhrenziehen :)

Zum Abschluss lasse ich sie dann wieder in Kreisform aufstellen,
da habe ich ihnen dann noch ein paar ganz einfache Fragen gestellt.
Z.B ob sie noch wüssten, wie dieser Tritt und dieser Schlag auf koreanisch heißt usw.

Es war echt gut diesmal - DANKEEEEEE :)
Allerdings gibt es ein (etwas rundlicheres) Mädchen in Gruppe 1. Sie ist nicht frech oder so, aber sie ist meistens sehr lustlos.
Egal um welche Aktion es geht, sei es Taekwondo, sei es irgendein Spiel - Sie hat einfach nie so richtig Lust.
Dann kommt es zu solchen Situationen:
Alle stehen mir in einer Reihe gegenüber, wir machen Gymnastik.
Das Mädchen legt sich auf den Boden und tut so als würde sie schlafen.
Egal was ich dann sage, sie reagiert nicht. Die anderen Kinder regen sich auch darüber auf.
Sie kommt schon beim Aufwärmen zu mir und sagt, sie könne nicht mehr, sie wolle sich auf die Bank setzen, oder sie habe Kopfschmerzen, oder irgendwas am Fuß, oder Bauchschmerzen, oder sie sei müde. Seltsam seltsam...

Naja ihr Lieben. So langsam macht es mir richtig Spaß.
Ich habe jetzt noch die Uni-Gruppe an einem Tag in der Woche übernommen, und muss sagen: Wahnsinn, wie die ab 20 Jährigen alle auf mich hören - richtig ungewohnt*gg*

Kindertraining ist wirklich ein interessantes Kapitel für sich.

Liebe Grüße
Jillchen

Cillura
23-11-2011, 13:36
Hey,

Habe gestern nochmal all eure Tipps berücksichtigt, und muss sagen:
Es hat diesmal erstaunlich gut geklappt!
...


Na dann ist doch alles super. Immer weiter so. Das wird mit jeder Stunde besser. Kinder sind nicht gleich Kinder. Da ist jede Altersstufe anders. Aber wenn man einmal den Dreh raus hat, läufts eigentlich.




...
Allerdings gibt es ein (etwas rundlicheres) Mädchen in Gruppe 1. Sie ist nicht frech oder so, aber sie ist meistens sehr lustlos.
Egal um welche Aktion es geht, sei es Taekwondo, sei es irgendein Spiel - Sie hat einfach nie so richtig Lust.
Dann kommt es zu solchen Situationen:
Alle stehen mir in einer Reihe gegenüber, wir machen Gymnastik.
Das Mädchen legt sich auf den Boden und tut so als würde sie schlafen.
Egal was ich dann sage, sie reagiert nicht. Die anderen Kinder regen sich auch darüber auf.
Sie kommt schon beim Aufwärmen zu mir und sagt, sie könne nicht mehr, sie wolle sich auf die Bank setzen, oder sie habe Kopfschmerzen, oder irgendwas am Fuß, oder Bauchschmerzen, oder sie sei müde. Seltsam seltsam...
...


Solche Kinder haben wir ab und an auch. Meist sind das die, die von den Eltern geschickt werden und absolut gar keine Lust zu irgendwas haben. Da kann man nicht viel machen.

Du könntest versuchen mit dem Mädchen zu reden und herausfinden, was das genaue Problem ist. Hat sie kein Interesse, weil sie es allgemein doof findet? Oder ist ihr die Stunde zu anstrengend, weil sie allgemein recht untrainert ist? Oder oder oder. Evtl. sind ihr die Übungen auch zu schwer und sie traut sich nicht die zu machen.

Bsp:
Wir hatten mal ein Kind, das hat ständig geheult wenn es Rückwärtsrollen machen sollte. Immer mit dem Kommentar: ich kann das nicht. Mit viel Geduld und Übung hat sich der Kleine nun zu einem kleinen Rückwärtsrollprofi entwickelt, der sogar gern die Rückwärtsrolle vormacht, um sie neuen Kindern zu zeigen. Der ist nicht wieder zu erkennen.

Am besten sprichst du mal in Ruhe mit ihr (vor oder nach dem Training und unter vier Augen). Vielleicht wird sie auch von den andern gehänselt, vgl. Zitat:


... Die anderen Kinder regen sich auch darüber auf. ...

Das könnte sie demotivieren. Auch mal ansprechen, dass jeder das macht, was er kann und man mit jeder Stunde mehr kann und so. Einfach mal mit ihr darüber reden und herausfinden was Sache ist. Du bist ja immerhin ihr Sensei (Wie heißt das im Taekwondo?) und der ist auch immer ein wenig geistiger Führer.

Viel Erfolg. ;)

Sven K.
23-11-2011, 15:48
Mit ihr reden ist immer gut. Auch ein Gespräch mit den Eltern kann eventuell
helfen.

Ansonsten fragen, warum sie nicht mitmacht/machen will. Wenn keine Antwort
kommt, auf die Bank setzen. Es sollte nicht die Gruppe leiden, bevor du nicht
die Beweggründe für ihr Verhalten kennst. Hier im Nebel zu stochern ist
schwierig. Eventuell bringt es etwas ein wenig Verantwortung auf sie
abzugeben, z.B. wenn sie einige Aufwärmübungen vorgeben darf. Gruppen
sind sehr durchmischt aufgebaut. Eventuell hat sie Problem sich zu integrieren.
Dann bist du natürlich gefragt.

Silberpfeil
23-11-2011, 16:24
Ist das Mädel sonst in der Lerngruppe isoliert? Sprich, kommt es aus einer bei dir mindervertretenen Klasse? Darf die beste Freundin nicht mit / was anderes machen? Es gibt sehr viele Felder, die Hemmungen begründen.

Was ich mit "Schulkindern" meinte ist folgendes: Es sind Kinder der 2. Altersstufe. Die sind schulisch hinreichend sozialisiert, dass sie um den Unterschied zwischen einem Lehrer und einem Erwachsenen und um ihre Stärke als Gruppe wissen. Sie sind aber in der Regel noch nicht soweit, beides tatsächlich zu trennen, insbesondere, wenn sich die Rahmenbedinungen so wie hier kaum unterscheiden (wenn ich dich da richtig verstanden habe..)

Wenn sie frisch nach dem Vormittag, sozusagen direkt vom Schulhof in die Turnhalle zu einer "Lehrerin" gehen um dort irgendwas zu machen, dann erwarten die von dir auch entsprechende Verhaltensweisen und sie selbst verhalten sich auch so wie morgens in der Klasse. Die wissen, wie man sich unauffällig in der Lerngruppe versteckt, wie man sich verhalten muss, um vom Lehrer in Ruhe gelassen zu werden oder allgemeiner gesprochen: Wie man einen Lehrer manipulieren kann.

Wenn der sich manipulieren lässt.

Wenn da das Schleusentor geöffnet wurde, kriegst du das nur noch mit viel Arbeit wieder zu. Schüler erwarten keinen mild lächelnden Erwachsenen, wenn sie ein Fehlverhalten gezeigt haben. Ansonsten machen sie das nochmal um zu sehen, ob das Lächeln Absicht oder Zufall war und benutzen es nach einer Bestätigung immer wieder. Bzw. probieren, was sie mit dir noch alles machen können. Und irgendwann wundert man sich, dass man scheinbar "Luft" ist.

Sugata
23-11-2011, 17:13
Allerdings gibt es ein (etwas rundlicheres) Mädchen in Gruppe 1. Sie ist nicht frech oder so, aber sie ist meistens sehr lustlos.
Egal um welche Aktion es geht, sei es Taekwondo, sei es irgendein Spiel - Sie hat einfach nie so richtig Lust.
Dann kommt es zu solchen Situationen:
Alle stehen mir in einer Reihe gegenüber, wir machen Gymnastik.
Das Mädchen legt sich auf den Boden und tut so als würde sie schlafen.
Egal was ich dann sage, sie reagiert nicht. Die anderen Kinder regen sich auch darüber auf.
Sie kommt schon beim Aufwärmen zu mir und sagt, sie könne nicht mehr, sie wolle sich auf die Bank setzen, oder sie habe Kopfschmerzen, oder irgendwas am Fuß, oder Bauchschmerzen, oder sie sei müde. Seltsam seltsam...


So einen hatte Ich auch einmal in einer Judo-kindergruppe. Jedesmal, wenn`s um Randori oder auch nur Fallübungen ging, ließ er sich fallen, "Ich kann das nicht"

Ich hab Ihn nach der Trainingseinheit angesprochen und Iihn ermuntert, zuhause liegestütz zu üben (klein anfangen 2 und dann bis auf 10 schöne steigern).
Der Kerl hat mich nach 1 mon komplett verblüfft! auf einmal hatte er "Biss"
muß man halt an die Situation anpassen und vorher erkundigen, obs noch andere Probleme gibt.

weiter viel Spaß

sugata

Jil Wei
23-11-2011, 21:14
Hey,

Die Kleine ist charakterlich auch für mich noch nicht leicht einzuordnen, da ich ja selbst erst 4 mal mit ihnen trainiert habe.
Sie ist mit einer Freundin zusammen da, scheint keine Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein zu haben, macht hier und da mal einen Witz, erzählt mir auch auf dem Hinweg, was sie so am Tag erlebt hat - verhält sich also ganz normal. Sie ist allerdings in allem ein wenig träge und langsam (fängt schon beim Umziehen an).

Mein Vorgänger hatte sie als "frech" beschrieben. Das ist sie jetzt bei mir garnicht. Eher bockig, aber nicht laut oder "frech".
Wir verstehen uns eigentlich ziemlich gut. Allerdings glaube ich ganz einfach, dass sie keinen Gefallen am Taekwondo, und dass sie ihren eigenen Kopf hat.

Ausserdem glaube ich, dass sie gerne im Mittelpunkt steht und Aufmerksamkeit braucht. Deswegen legt sie sich auch einfach in die Mitte und macht solche komischen Dinge. Wenn die anderen Kinder dann alle rufen "och man Dilara - boa Dilara", dann verletzt sie das nicht - eher im Gegenteil: Ich vermute sie genießt die Aufmerksamkeit.
Aber ich kann mich bei den ganzen Kiddies auch nicht die ganze Zeit um Dilara kümmern. Und sie bekommt schon reichlich Aufmerksamkeit und Lob von mir, wenn sie etwas gut macht, bzw. wenn sie überhaupt mitmacht.
Ich schau mal, ob ich daraufhin noch irgendwie was verbessern kann.

Zitat:
"Wenn da das Schleusentor geöffnet wurde, kriegst du das nur noch mit viel Arbeit wieder zu. Schüler erwarten keinen mild lächelnden Erwachsenen, wenn sie ein Fehlverhalten gezeigt haben. Ansonsten machen sie das nochmal um zu sehen, ob das Lächeln Absicht oder Zufall war und benutzen es nach einer Bestätigung immer wieder. Bzw. probieren, was sie mit dir noch alles machen können. Und irgendwann wundert man sich, dass man scheinbar "Luft" ist."

Scheint ja bei mir nicht der Fall zu sein, denn es hat letzten Dienstag trotz meines milden Lächelns erstaunlich gut geklappt.
Wenn jemand Fehlverhalten zeigt, dann lächle ich natürlich nicht.
Das wäre ja irgendwie paradox.
Ich glaube, wir haben unterschiedliche Ansichten von einer Autoritätsperson.

Ich bin sicherlich nett - aber bestimmt.
Und zu meinem Training gehört ab und an ein mildes Lächeln und ein Späßchen dazu.
Das werde ich auch rein charakterlich nicht abstellen können :-)

Liebe Grüße
Jil

Silberpfeil
23-11-2011, 22:02
Scheint ja bei mir nicht der Fall zu sein, denn es hat letzten Dienstag trotz meines milden Lächelns erstaunlich gut geklappt.

Das las sich da aber anders:


es war, als müsste ich einen Haufen Flöhe trainieren[..]


[..]und wenn ich mal eine Sekunde wegschaue, sich gegenseitig ärgern, schlagen, treten, schubsen etc.

Vielleicht haben wir nur verschiedene Ansichten über angemessene Disziplin in einer Turnhalle.
Unangemessene Mimik ist nur ein Kommunikationsfehler von vielen und das eine Extrem zu bemängeln bedeutet nicht, das andere Extrem zu befürworten. Hab Spass mit den Kids.

Cillura
24-11-2011, 07:44
...
Sie ist mit einer Freundin zusammen da, scheint keine Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein zu haben
...
Ausserdem glaube ich, dass sie gerne im Mittelpunkt steht und Aufmerksamkeit braucht. Deswegen legt sie sich auch einfach in die Mitte und macht solche komischen Dinge. Wenn die anderen Kinder dann alle rufen "och man Dilara - boa Dilara", dann verletzt sie das nicht - eher im Gegenteil: Ich vermute sie genießt die Aufmerksamkeit.
Aber ich kann mich bei den ganzen Kiddies auch nicht die ganze Zeit um Dilara kümmern. Und sie bekommt schon reichlich Aufmerksamkeit und Lob von mir, wenn sie etwas gut macht, bzw. wenn sie überhaupt mitmacht.
Ich schau mal, ob ich daraufhin noch irgendwie was verbessern kann.
...


Klingt mir irgendwie so, also ob sie zu Hause alles kriegt was sie will. Total verwöhnt. Das geht natürlich in der Stunde nicht, wie du auch bereits festgestellt hast.

Weiterhin vermute ich, dass sie die Aufmerksamkeit der anderen sucht, um Bestätigung zu bekommen. Das kann ein Hinweis auf mangelndes Selbstbewusstsein sein. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sie sich unter- oder überfordert fühlt, und daher den Klassenkasper spielt.

Das sind aber alles nur Vermutungen. Du kannst nur mehr herausfinden wenn du mit ihr (und den Eltern) redest. Eine generelle Lösung gibt es da auch nicht. Evtl. könnt ihr gemeinsam eine Lösung erarbeiten.

Ein Beispiel aus meiner Gruppe, vor ein paar Wochen:
Ein Junge der letztes Jahr schon mal ein Motivationstief hatte und nur rumkasperte wurde von mir nach der Stunde zu einem Gespräch bei Seite genommen. Er hatte die anderen immer geärgert und ich habe ihm gesagt, dass mir das nicht gefällt und was ich in Zukunft von ihm erwarte. Dann ging es ca. 1 Jahr gut, bis vor zwei oder drei Wochen. Dann hat er wieder angefangen die anderen zu ärgern. Gleiches Spiel noch mal, bei Seite genommen und geredet, diesmal noch deutlicher. Hab ihm gesagt, dass er sich entscheiden muss, ob er mit uns trainieren will oder lieber Blödsinn machen. Wenn es letzteres ist, kann er zu Hause bleiben, da die anderen lieber trainieren wollen. Gestern war er das Erste mal wieder da und siehe da: Er hat ernsthaft mit den anderen zusammen trainiert.

Ich denke es ist völlig normal, dass die Kids mal gut oder weniger gut mitmachen. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Es muss allerdings im gesamten stimmen, sonst kann keiner was lernen.

Daher: Mal über das Problem reden und eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden. Mit Zwang wirst du kaum was erreichen, aber einen Kompromiss oder Deal, gehen Kinder meist gern ein. Da springt für beide was raus und packt sie an ihrem Gerechtigkeitssinn (:D Sowas haben die Kids recht häufig).

Viel Spaß

Jil Wei
24-11-2011, 17:54
Huhu :)

Ich werde nächsten Dienstag mal mit der Kleinen das Gespräch suchen.. Vllt ist es ja was ganz banales, was sich leicht aus der Welt schaffen lässt :)



Das las sich da aber anders:

Zitat:
Zitat von Jil Wei
es war, als müsste ich einen Haufen Flöhe trainieren[..]


Das war ein Zitat aus dem Bericht zur ersten Stunde ;) In der Zwischenzeit hat sich ja, wie du eventuell gelesen hast, einiges getan.
Mein letzter Beitrag bezog sich natürlich auf diese Woche. Was aber auch eindeutig aus Datum etc. hervorgeht.
Damit wollte ich nur sagen, dass es auch mit einem Lächeln auf den Lippen gut funktioniert.

LG
Jil

Silberpfeil
24-11-2011, 19:11
Damit wollte ich nur sagen, dass es auch mit einem Lächeln auf den Lippen gut funktioniert.

Das hab ich ja auch nicht bestritten.

Helmut Gensler
25-11-2011, 12:08
das gesprochene Wort und die Körpersprache müssen einfach zusammen passen. Wenn ich besonders originelle Schüler "sehr höflich anlache" und den entsprechenden Tonfall bringe, so verstehen alle ganz schnell, was los ist. Es hilft viel mehr als ein rumbrüllen oder drohen.

Sven K.
25-11-2011, 13:06
Da fällt mir noch ein Tipp ein.

Nie etwas androhen, was man dann nicht durchzieht! :D

Cillura
25-11-2011, 13:17
Da fällt mir noch ein Tipp ein.

Nie etwas androhen, was man dann nicht durchzieht! :D

Oh ja. Die merken das ganz schnell und nutzen es aus. Solche Lehrer hatte ich früher auch und da war ich ganz genauso. Entschuldigung an meine Lehrer an dieser Stelle. Aber es kam so gelegen und machte Spaß :D