Vollständige Version anzeigen : Schlaghemmung in der SV Praxis abbauen
Hallo,
ich mache seit 13 Jahren SV, aktuell Boxen und Pekiti und arbeite im Sicherheitsbereich.
Im Sparring bin ich immer absolut aggressiv, gehe ständig nach vorne und baue ordentlich Druck auf.
Lediglich nachdem ich beim boxen im Sparring einen spürbaren Treffer gelandet habe, halte ich kurz ein um zu schauen das ich meinen Partner nicht zu hart getroffen habe anstatt weiter zu machen (wofür es vom Trainer manchmal schimpfe gibt).
Auf der Arbeit sieht das ganze jedoch anders aus:
Ich wurde schon mehrfach mit Schlägen/Schubsern angegriffen und habe jedesmal gleich reagiert: Ausweichen/abblocken/ablenken, reingehen und über Hebel/Würfe/Griffe fixieren.
Das ganze hat jedoch nur funktioniert weil ich ziemlich gute Reflexe habe, wusste was kommt und die Angreifer vergleichsweise Schlaffis waren.
Ich nehme mir schon seit Jahren vor, den nächsten Angreifer einfach aus sicherer Distanz KO zu schlagen oder gegen die Kniescheibe zu treten, was rechtlich einwandfrei und für mich viel sicherer wäre. Ich bin echt entschlossen, aber trotzdem bekomm ich es wenn es zur Sache geht einfach nicht hin.
Ich schalte in den Automatikmodus und spiele meine weichgespülten JJ Techniken runter, die ich mal vor 10 Jahren gelernt habe.
Selbst wenn z.b. ein Armhebel mal nicht funktioniert, weil der Angreifer sperrt trau ich mich nicht wirklich ihm ein Knie reinzugeben um ihn locker zu machen, sondern dreh und biege so lange, bis es passt.
Kennt ihr sowas?
Wie schaffe ich es, meine Hemmungen abzubauen?
Viele Grüße,
Ralle
cross-over
14-11-2011, 08:27
Ich denke wenn Du im Sicherheitsbereich arbeitest sind Deine Hemmungen durchaus angebracht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es im Sinne Deines Auftraggebers/ Arbeitgebers ist, wenn Du einen Agressor KO schlägst oder ihm die Kniescheibe durchtrittst.
Und wenn die weichgespülten JJ Techniken im Kleinhirn eingebrannt sind und funktionieren ist das doch i.O..
In einer reinen SV Situation sieht das meiner Meinung nach anders aus. Da würde ich auch eher treten, schlagen oder brechen als hebeln.
Ich denke es ist gut wenn man eine Grenze hat die man nicht so einfach überschreitet.
Ich denke wenn Du im Sicherheitsbereich arbeitest sind Deine Hemmungen durchaus angebracht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es im Sinne Deines Auftraggebers/ Arbeitgebers ist, wenn Du einen Agressor KO schlägst oder ihm die Kniescheibe durchtrittst....
Ich denke es ist gut wenn man eine Grenze hat die man nicht so einfach überschreitet.
Diese Aussagen unterschreibe ich sofort. Gerade im Sicherheitsbereich muss man eine gewisse Gewalt-Grenze kennen, die nur in extremen Notfällen überschritten werden sollte.
Hallo,
selbstverständlich möchte ich niemanden in Grund und Boden prügeln.
Fakt ist aber, dass mein bisheriges Verhalten angesichts der Angriffe in einigen Fällen eindeutig zu weich war und ich mich damit selbst unnötig in Gefahr gebracht habe.
Klar, es hat funktioniert, ich hab keine abbekommen, die Angreifer auch nichts und alle sind glücklich.
Genauso gut hätte es aber auch nach hinten losgehen können, der Schlag vom Angreifer hätte treffen können,beim Gerangel hätte er auf die Ausrüstung an meinem Gürtel zugreifen können.....
Ich hab eine Familie zu Hause und ich möchte nicht irgendwann als Krüppel enden, nur weil ich hemmungen hatte einen Straftäter, der MICH angegriffen hat (und nicht umgekehrt) angemessen anzupacken.
Da stelle ich meine Gesundheit eindeutig über die von irgendeinem Schläger, nur weil man Beamter/Security/Kampfkünstler ist, muß man sich nicht in seinem Notwehrrecht beschneiden lassen.
Versteht mich nicht falsch, wenn es nicht gegen wirklich Schränke geht, würde ich 2:1 noch immer so reagieren, spätestens in der Unterzahl wird es aber wirklich gefährlich wenn ich auf einem knie und nicht weiß, was die anderen hinter meinem Rücken machen.
Hi,
Das ganze hat jedoch nur funktioniert weil ich ziemlich gute Reflexe habe, wusste was kommt und die Angreifer vergleichsweise Schlaffis waren.
Da hast du wahrscheinlich deine Antwort: Dein Körper und/oder deine innere Moral haben die Situation schon für dich abgeschätzt und entschieden, dass dies der beste Weg ist. An sich doch eine positive Sache? Wer weiß wie du wirklich handelst, wenn die Situation etwas anderes erfordert!
Ich schalte in den Automatikmodus und spiele meine weichgespülten JJ Techniken runter, die ich mal vor 10 Jahren gelernt habe.
Interessanter Punkt! Vielen fallen komischer Weise oftmals in die ersten Kampfkunst-Bewegungsmuster zurück, die sie mal gelernt haben. Solange es einigermaßen klappt ist es ja nicht zu dramatisch :o
Wie schaffe ich es, meine Hemmungen abzubauen?
An sich ist mir ja eine Gesellschaft wo Leute Moral und entsprechende Hemmungen haben lieber. Ansonsten vielleicht mal bei den SV Hybriden vorbeischauen und so ein All-Out Training machen, wo man einen im dicken Schutzanzug verprügeln darf?
Grüße Ima-Fan
Savateur73
14-11-2011, 12:53
@TE
Ich empfehle dir VK-Sparring mit Schutz und dann sollte man bis zum TKO fighten.
Man kann auch nach MMA-Regeln fighten.
Das hat mir geholfen meine Schlaghemmungen zu nehmen, weil ich vor dem KS-Training keinem was antun konnte.
Jetzt sieht die Sache schon anders aus nach dem VK-Training.
Danke für eure Beiträge!
Vollkontaktsparring mache ich beim boxen 2 mal die Woche, nehme gelegentlich auch an Sparringsturnieren teil und halte mich eigentlich nicht zurück.
Dies ist aber Sport und beide Seiten wollen es so.
Ich bin ein friedfertiger Mensch, privat bin ich mit meinen 30 Jahren seit der Schulzeit noch nie in eine Prügelei geraten. Ich verachte Gewalt/Gewalttäter, dass soll sich natürlich auch nie ändern, aber MANCHMAL sind solche Hemmungen halt unangebracht.
An sich doch eine positive Sache? Wer weiß wie du wirklich handelst, wenn die Situation etwas anderes erfordert!
Das kann natürlich sein, aber die Ungewissheit bereitet mir doch ein bisschen Kopfschmerzen.
Also natürlich ist es lobenswert, wenn du deinen "Gegnern" die sanfte Art aufzugeben anbietest, allerdings wirst du im Sicherheitsbereich ( und da verwette ich mein letztes Hemd drauf) irgendwann an den falschen geraten!
Deine Aufgabe ist es Unruhestifter ruhig zu stellen und (ich nehme jetzt einfach mal an, dass du Türsteher in einer Discothek bist) zu verhindern, dass er dich oder andere angreift, dabei musst du dir überlegen, dass dieser Kerl vielleicht irgendwo 2 meter von dir weg noch Kollegen hat und wenn du gerade ne Triangel um seinen Hals ansetzt oder nen arm-hebel und dich auf dem Boden befindest, dann bist du ein gefundenes Fressen für seine Kollegen, die dir unter umständen voll in die Fr**** treten werden!
Denke immer an sowas! Diese Leuten wollen dir NICHTS gutes! Deswegen musst du Konsequent aber auch kontrolliert durchgreifen und dabei selbst auf dem Boden zu landen oder sich länger auf einen "Gegner " fixieren zu müssen weil man seinen Arm hebelt kann echt böse ausgehen!
Halte deine Gegner auf Distanz, sodass du sie beobachten kannst und besser reagieren kannst ( auch in deinem näheren Umfeld).
Ich nehme an, du hast noch nie so richtig auf die Fr**** bekommen ? ( ist jetzt wirklich nciht böse gemeint!!)
Falls nicht, lass es wirklich nicht dazu kommen, sonst macht man sich hinterher selber nur Vorwürfe, dass man vieles hätte anders machen können und man bleibt selbst auf seinem Schaden sitzen...
Danach ist es dann wirklich so, dass man keine Gnade kennt, aber lass es nicht so weit kommen! Kontrolliere die Situation und halte die Möglichkeit selbst Schaden zu nehmen so gering wie nur möglich!!
Hoffe, ich konnte dir ein bisschen "helfen" ;)
Eine interssante Frage wäre auch ob es so sinvoll wäre sein zivilisiertes Verhalten wirklich abzugewöhnen.. Aber dazu gibt es sicherlich Leute hier im Forum die beiden Seiten der Welt kennen. Ich als harmloser Ott Normalbürger bin ja was diese Konditonierungen betrifft eher skeptisch eingestellt. Natürlich ist es nie verkehrt wenn man brutal und gnandenlos zuschlagen kann und sich keine Sorgen um den Gegner macht. Nur es könnte dann die Gefahr bestehen das man diese gnadenlose Verhalten immer an den Tag legt, auch bei Angriffen mit geringerer Intensität wo ein solches Verhalten ein Overkill wäre und Konflitke mit dem Gestz nachsich bringen könnte. Ist für den Normalbürger und auch für die Leute aus der Security Braunche das beste.. Aber dazu können erfahrene Leute sicher mehr sagen. Das ist ein schwieriges Thema. Ob die Hemmschwelle wenn man sie abtraniert wirklich weg ist und man immer gleich zu härtesten Mitteln greift kann ich nicht sagen.. Sollte aber eigentlich kein Problem sein dossierte Gewalt anzuwenden.. Aber das sind nur ein paar Gedanken zum Thema.
Klar, es hat funktioniert, ich hab keine abbekommen, die Angreifer auch nichts und alle sind glücklich.
Genauso gut hätte es aber auch nach hinten losgehen können, der Schlag vom Angreifer hätte treffen können,beim Gerangel hätte er auf die Ausrüstung an meinem Gürtel zugreifen können.....
Sorry, aber ein hätte, wäre, wenn ist kontraproduktiv. Sicher, es hätte schlimmer kommen können, ist es aber augenscheinlich nicht. Nebenbei:
Es kann IMMER schlimmer kommen.
Ich hab eine Familie zu Hause und ich möchte nicht irgendwann als Krüppel enden, nur weil ich hemmungen hatte einen Straftäter, der MICH angegriffen hat (und nicht umgekehrt) angemessen anzupacken.
Das will wohl irgendwie keiner.
Da stelle ich meine Gesundheit eindeutig über die von irgendeinem Schläger, nur weil man Beamter/Security/Kampfkünstler ist, muß man sich nicht in seinem Notwehrrecht beschneiden lassen.
Niemand beschneidet dein Notwehrrecht, außer vllt. du selbst. Deine Gesundheit sollte immer an oberster Stelle stehen.
Versteht mich nicht falsch, wenn es nicht gegen wirklich Schränke geht, würde ich 2:1 noch immer so reagieren, spätestens in der Unterzahl wird es aber wirklich gefährlich wenn ich auf einem knie und nicht weiß, was die anderen hinter meinem Rücken machen.
Gegen mehrere ist immer gefährlicher als gegen einen alleine.
Sei froh, dass du bisher mit den "weichgespülten" Techniken durchgekommen bist. Wie du selbst gesagt hast, ist niemandem was passiert.
Und wenn es die Situation erforderlich macht, wirst du sicherlich die Hemmungen abbauen.
Irgendwie versteh ich dich nicht.
Du hast augenscheinlich alles richtig gemacht und bist heil aus den Geschichten raus. Was willst du mehr?
Warum machst du dir einen Kopf um Dinge, die dir bisher augenscheinlich noch nicht passiert sind?
Anstelle das du dich über die Tatsache freust, dass es bisher gut geklappt hat, haderst du mit dir selbst und redest dir Quark ein.
Mach so weiter und du bist beim nächsten Mal innerlich so gelähmt, das dir garantiert was passiert.
Halte deine Gegner auf Distanz, sodass du sie beobachten kannst und besser reagieren kannst ( auch in deinem näheren Umfeld).
Das ist mit der wichtigste Punkt, auf den man achten sollte.
Simplicius
15-11-2011, 11:59
Warum machst du dir einen Kopf um Dinge, die dir bisher augenscheinlich noch nicht passiert sind?.
Das ist eine lustige Frage in einem Selbstverteitigungsforum:D
Kennt ihr sowas?
Wie schaffe ich es, meine Hemmungen abzubauen?
Du bist nicht da der einzige, dem es in dieser Richtung so geht. Sone eher funktionelle Enthemmung ist einfach ein Lernprozess, der teils kognitiv, teils emotional passiert.
Mentale Blaupausen und eine schrittweise Annäherung vor dem Hintergrund des Gefühlsklimas spielen dabei eine wesentliche Rolle. Schreib mir 'ne PN oder E-Mail, wenn du was Spezielles in die Richtung wissen möchtest.
Ich helfe gerne, aber nicht so gerne völlig öffentlich und ohne zu wissen, mit wem ich's zu tun habe :)
Ich finde übrigens, dass man an solchen Probleme (und vielen anderen) deutlich merkt, dass Selbstschutz und Kampsport nicht zu viel miteinander zu tun haben. Gewalt ist ein Verhaltensproblem und kann deswegen optimal nur behavioristisch erschlossen werden - meine Meinung.
Du bist nicht da der einzige, dem es in dieser Richtung so geht. Sone eher funktionelle Enthemmung ist einfach ein Lernprozess, der teils kognitiv, teils emotional passiert.
Mentale Blaupausen und eine schrittweise Annäherung vor dem Hintergrund des Gefühlsklimas spielen dabei eine wesentliche Rolle. Schreib mir 'ne PN oder E-Mail, wenn du was Spezielles in die Richtung wissen möchtest.
Ich helfe gerne, aber nicht so gerne völlig öffentlich und ohne zu wissen, mit wem ich's zu tun habe :)
Ich finde übrigens, dass man an solchen Probleme (und vielen anderen) deutlich merkt, dass Selbstschutz und Kampsport nicht zu viel miteinander zu tun haben. Gewalt ist ein Verhaltensproblem und kann deswegen optimal nur behavioristisch erschlossen werden - meine Meinung.
Schade, das du das so siehst. Es gibt sicherlich mehrere User, die diese Frage
bzw. deren Beantwortung interessiert. Für das KKB ist so eine Einstellung
auch nicht gerade förderlich. Da du ja auch immer auf eine wissenschaftliche
Herangehensweise verweist, wäre gerade diese Sicht der Dinge sicherlich
lesenswert. Mit dieser(deiner) Einstellung müssen wir aber wohl leben. :rolleyes:
Schade, das du das so siehst. Es gibt sicherlich mehrere User, die diese Frage
bzw. deren Beantwortung interessiert. Für das KKB ist so eine Einstellung
auch nicht gerade förderlich. Da du ja auch immer auf eine wissenschaftliche
Herangehensweise verweist, wäre gerade diese Sicht der Dinge sicherlich
lesenswert. Mit dieser(deiner) Einstellung müssen wir aber wohl leben. :rolleyes:
Ich versteh, was du meinst. Im Prinzip hab ich ja gesagt, worum es geht. Ich kann trotzdem nicht guten gewissens BTS Drills einfach so hier reinschreiben.
Leider (ich mein das ganz ernst!) gibt es einen Haufen von Leuten (auch im KKB), die gerne mal aus Videos oder Büchern, YouTube oder sogar Bildern Inhalte für ihr Training entnehmen (, das sie sich natürlich bezahlen lassen) und keinerlei Tribut zollen (was mir manchmal sogar noch lieber wäre...). Wenn der Coach dann keine Ahnung von der subject matter hat, ist das wie ein Psychiater, der nun die Fachbegirffe kennt und nicht weiß, was er den Leuten da im Kopp durcheinanderbringt.
Ich geb ja sogar mehr Benefizveranstaltungen als überreginale Seminare und arbeite an Grundschulen, mit Behinderten und Senioren und habe noch keinem abgesagt, der sich mal nur so zum Quatschen treffen wollte - also Geldmacherei oder Geheimniskrämerei würde mir ja hier keiner vorhalten wollen.
Außerdem mal ganz ehrlich: ich teile hier sowieso schon eine Menge, oder? Liegt daran, dass das Spear System nicht unbedingt ein Nahkampfsystem für sich sein muss, sondern eigentlich auf Kooperation beruht. Ich will 'nen Beitrag leisten und geb' mir Mühe - da bin ich einfach ein echt feiner Kerl.
Sven, lad mich in deine SV Gruppe als kooperierenden Dozenten ein und wir machen ein feines Kombiseminar - bei 'nem Bier verrat ich dir danach fast alles, was du wissen willst. Aber für JEDEN, der lesen kann - nicht. Damit müsste man dann wirklich leben (können!).
Das ist eine lustige Frage in einem Selbstverteitigungsforum:D
Inwieweit ist die Frage lustig? Augenscheinlich konnte er sich seiner Haut bisher immer auch ohne unnötige/übertriebene Gewaltanwendung erwehren. Warum also redet er sich selbst ein, dass er ein Problem hat? Ich schlage auch nicht gerne und bin bisher auch aus brenzligen Situationen heil (leichte Blessuren mal, nix wildes) raus.
Vllt. wegen dem von ihm beschriebenen unnötig in Gefahr bringen? Meiner Meinung nach bringt sich JEDER in Gefahr, der eine Situation mit Gewalt klären muss. Niemand weiß, was sein Gegenüber drauf hat (außer es handelt sich um ein Sport-Event). Entweder das was ich tue reicht oder eben nicht.
Und wenn er merkt, dass seine "weichgespülten" Techniken nicht ausreichen, wird er schon das Schlagen anfangen. Allerspätestens dann, wenn er das erste Mal hart getroffen wird und es wehtut.
olivherbst
16-11-2011, 10:49
Sehr interessantes Thema! Mit genau diesem Unterschied zwischen Training und Realität befasse ich mich jetzt schon länger. Guck mal bei Lee Morrison oder Richard Grannon, oder sogar Geoff Thompson. Die haben alle einen Hintergrund als Türsteher und ähnliche Erfahrungen gemacht. Und Lösungsansätze dazu entwickelt. Ich find deren Material echt super, auch wenns oft ein bisschen sehr "self-made" rüberkommt.
Simplicius
16-11-2011, 17:46
Inwieweit ist die Frage lustig?
Insofern, dass sich wohl ein großer Teil, der Leute, die "SV" üben, noch nie in der Situation befunden haben, auf die sie sich durch ihr Training vorbereiten.
Viele trainieren also IMO gerade deshalb SV, weil sie sich einen Kopf um Dinge machen, die ihnen noch nicht passiert sind.
The little Dragon
16-11-2011, 19:20
Insofern, dass sich wohl ein großer Teil, der Leute, die "SV" üben, noch nie in der Situation befunden haben, auf die sie sich durch ihr Training vorbereiten.
Stimmt, deswegen wird auch einiges als oder für SV verkauft was total realitätsfern ist.
Habe auch schon gehört das SVler, die nie Sparring oder sowas machen, das Problem haben die Schlaghemmungen zu überwinden. Etwas Aggresivität ist in der SV vielleicht nicht verkehrt, und nicht nur reines Techniktraining.
Simplicius
17-11-2011, 03:46
.
Habe auch schon gehört das SVler, die nie Sparring oder sowas machen, das Problem haben die Schlaghemmungen zu überwinden. Etwas Aggresivität ist in der SV vielleicht nicht verkehrt, und nicht nur reines Techniktraining.
Der Thread-Ersteller betreibt allerdings eine Vollkontaktsportart und scheint einfach ein netter Kerl zu sein.
Er ist auch professionell im Security-Bereich unterwegs, da sind zu starke Agressionen eventuell kontraproduktiv.
Ich wundere mich als Laie ein wenig, warum der K.O-Schlag hier so als sichere Technik aufgefasst wird.
Jemand, der gefährlich werden kann, ist vielleicht nicht so leicht an die richtige Stelle zu treffen und wenn man schlägt ist man doch immer offen für Konter?
Ergeben solche ungeschützen Schlagabtausche unter Gegnern auf ähnlichen Niveau mitunter nicht eher Beulen, gebrochene Nasen/ausgeschlagene Zähne und verletzte Hände auf beiden Seiten, als den sicheren, sanften K.O.?
Simplicus,
ich find die Gedanken, die du dir machst und v.a. wie du sie hier reinschreibst, echt super. Wär cool, wenn mehr Leute auf diese Weise ihre Meinung reinsetzen.
Ich bin anderer Meinung als du. Wir haben uns auch Gedanken zu diesem Problem gemacht, die teilweise Bezug nehmen auf deine Vermutungen. Ich versuchs mal als Dialog:
... zu starke Agressionen eventuell kontraproduktiv.
Agressionen sind kontraproduktiv, da gebe ich dir Recht. Ich kann zwar die Auffassung aus ähnlichen Lagern wie dem der Combatives verstehen (wo es ums Triggern von Aggressionen geht, kontrollierte Aggression usw.), aber letztlich ist Aggression eine Emotion, die uns verletzlich macht.
Begründung: Jemand, der uns wirklich gefährlich werden kann (3 %er), ist schimmstenfalls stärker, größer, schneller, cleverer und aggresiver als wir (weswegen er uns als Opfer ausgesucht hat). Den einzigen "Edge", den wir dem gegenüber haben können und auch dahingehend schulen können: das taktische Mindset und elaborierte Finesse - nicht zu verwechseln mit krassen oder schwierigen Techniken oder Energie weiterleiten oder, oder oder.
Warum haben wir diesen Edge? Richtige Kämpfe sind nur solche, denen wir nicht zustimmen und überstehen können wir nur solche, bei denen der Angreifer einen Fehler macht. Der Ninja von hinten oder der Scharfschütze im Gebüsch haut uns sowieso weg. Wenn uns einer den Kopf abreißen will, dann aus emotionalen Gründen. Sofern wir nicht emotional handeln (nicht unbedingt kaltblütig, aber bedacht auf unseren taktischen Edge), haben wir ihm was voraus.
Ich wundere mich als Laie ein wenig, warum der K.O-Schlag hier so als sichere Technik aufgefasst wird.
Der KO oder generell schlagende Manöver haben den Vorteil, dass ich mich weder zeitlich noch räumlich fest an mein Gegenüber binde. In Szenarien mit mehreren Angreifern, Waffen oder externen Umweltbedingungen spielt das eine der entscheidenden Rollen - und selbst wenn wir uns 1o1 mit jemandem auseinandersetzen, müssen wir auf alles andere Mögliche vorbereitet sein.
Jemand, der gefährlich werden kann, ist vielleicht nicht so leicht an die richtige Stelle zu treffen...
&
...immer offen für Konter?
&
Ergeben solche ungeschützen Schlagabtausche unter Gegnern auf ähnlichen Niveau mitunter nicht eher Beulen, gebrochene Nasen/ausgeschlagene Zähne und verletzte Hände auf beiden Seiten, als den sicheren, sanften K.O.?
Ich würde für die Möglichkeit zu schlagen nie empfehlen, die Distanz schwer zu vergrößern - der Vorteil beim Schlagen im ringerischen Kontakt ist ja sozusagen das beste, das uns passieren kann.
Wir fühlen, wo unser Ziel liegt
Wir fühlen, wenn sich Dynamik beim Gegenüber aufbaut und können entsprechend unterbrechen
Wir können ansatzloser schlagen
Die effizienten Körperwaffen zeigen sich in der Nahdistanz
Wir können die isometrische Kraft der Kollision, die sich ergibt, wenn wir mit dem Gegenüber um den Platz kämpfen, in unsere ballistischen Manöver transportieren
Ich würde mich auf einen Schlagabtausch nicht einlassen. Ein Haufen der Arbeit, die wir im Training leisten, nimmt Bezug auf dieses Problem. Wir versuchen stets in einer taktisch guten Position den Gegner physisch und uns selber psychisch zu dominieren, um all diese Listenpunkte ausnutzen zu können.
Doc Norris
17-11-2011, 10:49
Ich würde mich auf einen Schlagabtausch nicht einlassen.
möchte ja kein penner sein, doch darauf läuft es in der realität "meistens" hinaus. offener schlagabtausch...
mir ist keine situation bekannt, wo nicht "letzdendlich" fäuste geflogen sind..(gerade bei emotional getriebenen gegnern)
vorher natürlich grabscher & schubser...;)
möchte ja kein penner sein, doch darauf läuft es in der realität "meistens" hinaus. offener schlagabtausch...
mir ist keine situation bekannt, wo nicht "letzdendlich" fäuste geflogen sind..
vorher natürlich grabscher & schubser...;)
Mir sind genügend Situationen bekannt, die ohne Fäuste, aber handgreiflich (Griffe, Hebel, Würfe) geregelt wurden.
Pyriander
17-11-2011, 10:56
Guter Thread!
möchte ja kein penner sein, doch darauf läuft es in der realität "meistens" hinaus. offener schlagabtausch...
mir ist keine situation bekannt, wo nicht "letzdendlich" fäuste geflogen sind..
vorher natürlich grabscher & schubser...;)
Du hast ihn glaube ich falsch verstanden und ja auch selber den Ablauf fast geliefert:
vorher natürlich
Grabscher und Schubser (und ich ergänze:)
paar Schläge / Schlagabtausch
und dann: Rumgerangel).
Recht vielleicht schon als Denkansatz, WAS Brodala WO verhindern will, bzw. WIE anders handeln will, wenn man sein Posting liest. Es ging ja nicht um Deeskalation, Verhindern von Gewalthandlungen usw.
Doc Norris
17-11-2011, 11:03
Mir sind genügend Situationen bekannt, die ohne Fäuste, aber handgreiflich (Griffe, Hebel, Würfe) geregelt wurden.
klar, gegen unbedarfte / unwissende...:)
Guter Thread!
Du hast ihn glaube ich falsch verstanden und ja auch selber den Ablauf fast geliefert:
vorher natürlich
Grabscher und Schubser (und ich ergänze:)
paar Schläge / Schlagabtausch
und dann: Rumgerangel).
Recht vielleicht schon als Denkansatz, WAS Brodala WO verhindern will, bzw. WIE anders handeln will, wenn man sein Posting liest. Es ging ja nicht um Deeskalation, Verhindern von Gewalthandlungen usw.
ja, habs falsch aufgefasst...:o..sorry
Lars´n Roll
17-11-2011, 11:30
klar, gegen unbedarfte / unwissende...:)
Gegen wen kann es nicht ohne Schlagabtausch ablaufen und gegen wen kann man Würfe, Würger und Hebel nicht effektiv einsetzen? Gegen tollwütige Kampfroboter von der Venus? :rolleyes:
Abgesehen davon meinte Brodala was ganz anderes. Brodala meinte dass es idealerweise so ablaufen soll, dass man so viel Druck macht, dass der Gegner nicht zur effektiven Gegenwehr kommt und erst gar keine duellartige Auseinandersetzung wie im Kampfsportwettkampf oder im Sparring entsteht. Dran, drauf, drüber.
Das ist allerdings imho ne Idealvorstellung. Wenn es nicht klappt den Gegner zu überrollen dann sollte man nicht ohne Plan B dastehen. Der offene Schlagabtausch d.h. das Duell ist sicher nicht das, was man sich in der Selbstverteidigung wünscht, es kann aber dazu kommen und es bleibt imho immer noch die Königsklasse der non-verbalen Auseinandersetzung.
Und wenn er merkt, dass seine "weichgespülten" Techniken nicht ausreichen, wird er schon das Schlagen anfangen. Allerspätestens dann, wenn er das erste Mal hart getroffen wird und es wehtut.
Hart getroffen werden als propagierter Lernprozess für die Praxis!?
Im Ring OK, aber außerhalb weiß man nie, was anschließend passiert.
Ich wundere mich als Laie ein wenig, warum der K.O-Schlag hier so als sichere Technik aufgefasst wird.
Jemand, der gefährlich werden kann, ist vielleicht nicht so leicht an die richtige Stelle zu treffen und wenn man schlägt ist man doch immer offen für Konter?
Ergeben solche ungeschützen Schlagabtausche unter Gegnern auf ähnlichen Niveau mitunter nicht eher Beulen, gebrochene Nasen/ausgeschlagene Zähne und verletzte Hände auf beiden Seiten, als den sicheren, sanften K.O.?
Mir geht es hier nicht nur um KO Schläge. Ich hatte schon einige Situationen, in denen sich der Angreifer aus den Griffen rausgewunden oder gesperrt hat und ich zigmal nachgefasst/neuangesetzt habe.
Meine Kollegen verteilen in solchen Fällen Schläge/Tritte als Schocks,danach sind die Angreifer meist ein paar Sekunden butterweich und lassen sich gut eintüten (und das idR ebenfalls ohne wirkliche Verletzungen).
In der Ausbildung wird teils sogar gelehrt erst einen leichten Schock z.b. in Form einer Backpfeife oder einem leichten Low Kick zu setzen und dann erst Hebel/Griffe anzuwenden.
Wie oft soll ich noch wiederholen, dass ich nicht zum Schlächter mutieren möchte, sondern einfach in der Lage sein möchte, mich auch unter der Ausnutzung von Schlägen/Tritten angemessen/verhältnismäßig zu verteidigen (ohne mich vorher aus pädagogischen Gründen ordentlich verprügeln zu lassen)?
Lars´n Roll
17-11-2011, 12:00
Was ich nicht ganz verstehe, Ralle: Du schreibst im Eingangsposting, dass Du seit Jahren im Sicherheitsgeschäft arbeitest und mit Deinen Taktiken bis jetzt immer gut gefahren bist - wozu dann was ändern?
Never fvck with a working system - da würde ich, wenn Dich doch Deine eigene langjährige Erfahrung in der Richtigkeit Deiner Verhaltensweisen bestätigt gar keine Experimente machen.
Und Späße wie gegen´s Knie treten (ja, Du machst jetzt Kali, da stehen die Leute drauf, ich weiß) sind für chaotische Situationen imho eh zu anspruchsvoll, was die nötige Präzision angeht, die man dafür braucht. Und wenn der andere ned kerzengrade dasteht sondern sich bewegt sind da Wirkungstreffer auch eher Glückssache. Halte nicht viel von den tollen Angriffen auf empfindliche Punkte - lieber so zuhaun und zutreten, dass es immer Wirkung zeigt, egal wo man trifft.
Übrigens - gerade wenn Dir die Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit so wichtig ist, wollte ich nicht jedemandem der im Suff bissl rumstresst nen Tritt verpassen, der das Potential hat, dass er hinterher monatelang in die Reha muss weil das Knie im ***** ist.
Never fvck with a working system - da würde ich, wenn Dich doch Deine eigene langjährige Erfahrung in der Richtigkeit Deiner Verhaltensweisen bestätigt gar keine Experimente machen.
Versteh mich nicht falsch, Lars - kein persönlicher Angriff. Aber diese Philosophie ist das Ende von Fortschritt und Wachstum.
10.000 halbmotivierte Angriffe überstanden und der Angriff Nr. 10.001 ist möglicherweise dein letzter. Wir haben bei BTS sone rhetorische Frage, die eins unserer Trainingsmaxime aufwirft: "Are you training for your last fight or for your next?"
Lars´n Roll
17-11-2011, 12:41
So gesehen hast Du Recht - allerdings scheint mir die Idee aus der Distanz Leute KO schlagen zu wollen oder ihnen gegen die Knie treten zu wollen eher ein Rückschritt als eine Progression zu sein.
Zumal die gefährlichsten Angriffe denen man als Türsteher ausgesetzt sein dürften die mit Messern oder improvisierten Waffen sind und die finden in der unmittelbaren Distanz statt, wo sich der Ralle offenbar auch am wohlsten fühlt, was ein Plus ist.
Force on Force Szenariotrainings wie Blauers Microfights oder wie bei den Shivworks Sachen scheinen mir da am besten geeignet, um sich weiterzuentwickeln.
Der Vollkontakt gegen "gepanzerte" Trainingspartner ist hier auch noch eh eine der besten Methoden, um die Hemmung durchzuziehen abzubauen.
Allerdings muss man auch nicht immer wenn sich ein Betrunkener wenig sperrt und nicht laufen will ein Knie reinhaun um ihn besser unter Kontrolle zu kriegen.
Vielleicht war es z.B. hier
Selbst wenn z.b. ein Armhebel mal nicht funktioniert, weil der Angreifer sperrt trau ich mich nicht wirklich ihm ein Knie reinzugeben um ihn locker zu machen, sondern dreh und biege so lange, bis es passt.
gar keine "echte" Schlaghemmung (wenn man sich nicht trauen würde zuzulangen kann man imho gar nicht lange im Securitygeschäft bestehen), sondern ein Bauchgefühl dafür, was nötig ist und was nicht. Finde ich ja eigentlich ganz sympatisch, wenn der Türstopper nicht beim geringsten Widerstand auf Killermaschine umschaltet, sondern nur soviel Zwang anwendet, wie nötig.
Inwieweit ist die Frage lustig? Augenscheinlich konnte er sich seiner Haut bisher immer auch ohne unnötige/übertriebene Gewaltanwendung erwehren. Warum also redet er sich selbst ein, dass er ein Problem hat? Ich schlage auch nicht gerne und bin bisher auch aus brenzligen Situationen heil (leichte Blessuren mal, nix wildes) raus.
Vllt. wegen dem von ihm beschriebenen unnötig in Gefahr bringen? Meiner Meinung nach bringt sich JEDER in Gefahr, der eine Situation mit Gewalt klären muss. Niemand weiß, was sein Gegenüber drauf hat (außer es handelt sich um ein Sport-Event). Entweder das was ich tue reicht oder eben nicht.
Und wenn er merkt, dass seine "weichgespülten" Techniken nicht ausreichen, wird er schon das Schlagen anfangen. Allerspätestens dann, wenn er das erste Mal hart getroffen wird und es wehtut.
Sehr schöner Post, ich bin zu 100% deiner Meinung. Vielen sind leider der Auffassung Gewalt mit noch mehr Gewalt begegnen zu müssen, dabei finde ich den Lösungsansatz der TE sehr gut.
Versteh mich nicht falsch, Lars - kein persönlicher Angriff. Aber diese Philosophie ist das Ende von Fortschritt und Wachstum.
10.000 halbmotivierte Angriffe überstanden und der Angriff Nr. 10.001 ist möglicherweise dein letzter. Wir haben bei BTS sone rhetorische Frage, die eins unserer Trainingsmaxime aufwirft: "Are you training for your last fight or for your next?"
Ich kann dir nur zum Teil folgen. Ich gebe dir Recht dass man seine Techniken, Vorgehensweise etc überprüfen sollte. Doch wenn sie funktionieren bedarf es m.M.n. keiner Änderung. Und dieses "Angriff-10.001- ist-möglicherweise-dein-letzter-Denken" gefällt mir nicht. Mit solchen Gedanken verunsichert man sich selbst und bringt sich aus dem geistigen Gleichgewicht, welches meines Erachtens nach für eine SV Situation mehr Vorteile mit sich bringt als Technik XYZ.
Gruß aus dem Ruhrgebiet
... Doch wenn sie funktionieren bedarf es m.M.n. keiner Änderung.
Folgendes Modell: Peak Performance (Top-Leistung) Vs. Performance Enhancement (Verbesserung). In der SV haben wir nicht den Luxus (wie zB beim Boxen, Grapplen...) zu wissen, was unsere Herausforderung sein wird. Entsprechend können wir nie optimal trainieren, es fehlt der Soll-Zustand. Somit bleibt uns nur die Möglchkeit, immer wieder an unseren Schwächen zu feilen. Und aus dem Grund alleine finde ich es gefährlich, wenn man sich auf die letzten 10.000 Erfolge beschränkt und nicht auf die vorbereitet, die da noch kommen.
Und dieses "Angriff-10.001- ist-möglicherweise-dein-letzter-Denken" gefällt mir nicht. Mit solchen Gedanken verunsichert man sich selbst und bringt sich aus dem geistigen Gleichgewicht, welches meines Erachtens nach für eine SV Situation mehr Vorteile mit sich bringt als Technik XYZ.
Find ich einen guten Gedanken. Da gebe ich dir Recht. Negative Motivation funkioniert nur bei solchen, die explizit dahingehend konditioniert wurden - das sind die allerwenigsten.
Motivation im Ernstfall und Begründung für die Arbeit an sich selbst sind verschiedene baustellen. Man darf weder als Coach die Trainierenden dahin bringen, Angst vorm großen Unbekannten zu haben, noch das Gefühl entstehen lassen "ich bin so krass, ich hab neulich 'gewonnen'". Ist n schmaler Grad.
Zum Glück gibt es eine Menge sehr effektiver Motivatoren, sowohl fürs Training als auch für den angewendeten Sebstschutz "da draußen". Es liegt letztlich an dem Coach, das Gleichgewicht zu finde und den Prozess transparent zu machen.
Unabhängig davon - geistiges Gleichgewicht im Notfall einer gewalttätigen Konfrontation: 'ne Illusion. Man bildet in der SV keine Krieger aus, die sich dann wie Wasser allem anpassen oder was... Es geht um Entkommen, nicht um besiegen.
Das Mindset eines "antizipierten Opfers" bei 'nem Übergriff (jeder, du, ich...) wird nie dem eines vorbereiteten, mental geschärften Boxers beim Staredown oder den Ref-Anweisungen entsprechen.
klar, gegen unbedarfte / unwissende...:)
Achso, du meintest mit deinem Posting vorher die absoluten Killermaschinen. Das hätteste dann aber auch beischreiben sollen. ;)
Nichtsdestotrotz funktionierte es auch gegen trainierte Leute. Da gibt es nämlich etwas, was hier (wie üblich) außen vorgelassen wird: Den Überraschungseffekt.
Niemand, der sich mit mir auseinandersetzen wollte, rechnete mit einem Konter in Form eines Wurfs oder eines Hebels. Die rechneten alle mit einem gewaltigen Punch, nicht mit einem Hebel oder gar Wurf.
Hart getroffen werden als propagierter Lernprozess für die Praxis!?
Im Ring OK, aber außerhalb weiß man nie, was anschließend passiert.
Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass ein harter Treffer immer auch gleich einen KO beinhaltet? Man kann durchaus hart getroffen werden und trotzdem weiter machen.
Zudem ist es dann kein Lernprozess, sondern ein "Abgeben" an einen weitaus primitiveren Instinkt, nämlich den des Überlebens. Wenn du hart getroffen wirst, übernimmt automatisch dein Überlebensinstinkt die Kontrolle. Und der kennt keine Gnade.
Doc Norris
17-11-2011, 16:14
Gegen wen kann es nicht ohne Schlagabtausch ablaufen und gegen wen kann man Würfe, Würger und Hebel nicht effektiv einsetzen? Gegen tollwütige Kampfroboter von der Venus? :rolleyes:
Abgesehen davon meinte Brodala was ganz anderes. Brodala meinte dass es idealerweise so ablaufen soll, dass man so viel Druck macht, dass der Gegner nicht zur effektiven Gegenwehr kommt und erst gar keine duellartige Auseinandersetzung wie im Kampfsportwettkampf oder im Sparring entsteht. Dran, drauf, drüber.
Das ist allerdings imho ne Idealvorstellung. Wenn es nicht klappt den Gegner zu überrollen dann sollte man nicht ohne Plan B dastehen. Der offene Schlagabtausch d.h. das Duell ist sicher nicht das, was man sich in der Selbstverteidigung wünscht, es kann aber dazu kommen und es bleibt imho immer noch die Königsklasse der non-verbalen Auseinandersetzung.
:hammer:
das prinzip dran, drauf, drüber ist ja nicht verkehrt..:)
"wenn" plan B steht...
Achso, du meintest mit deinem Posting vorher die absoluten Killermaschinen. Das hätteste dann aber auch beischreiben sollen. ;)
Nichtsdestotrotz funktionierte es auch gegen trainierte Leute. Da gibt es nämlich etwas, was hier (wie üblich) außen vorgelassen wird: Den Überraschungseffekt.
:biglaugh:, neee...keine killermaschinen..ganz normale menschen reichen schon völlig. persönlich hab ich da so ein prachtexemplar im freundeskreis, 2,15m groß c.a 135 ~ 145 kg schwer (je nach trainingszustand)..haben mal aus gaudi kumite / sparring betrieben...
fazit würfe & hebel schlecht..:o
z.B hüftwurf.. ist schief gegangen, hat mich einfach (86kg) ausgehoben..danach hing ich an seinem arm wie ein äffchen..:o
wäre mit einem beherzten schlag nicht passiert..;)
weiterhin kommen die türsteher nich nur zu zweit oder zu dritt, wenn sich ärger mit dem genannten kamaraden anbahnt..sondern immer in ner kohorte..:)
klar, überraschungseffekt...wäre nur mal witzig einen türsteher an seinem arm zappel zu sehen..:D, während die anderen ne leiter holen um ihren kollegen zu befreien..
daher mein fazit.: draufhaun & den schock des anderen zur flucht nutzen...
:hammer:
das prinzip dran, drauf, drüber ist ja nicht verkehrt..:)
"wenn" plan B steht...
:biglaugh:, neee...keine killermaschinen..ganz normale menschen reichen schon völlig. persönlich hab ich da so ein prachtexemplar im freundeskreis, 2,15m groß c.a 135 ~ 145 kg schwer (je nach trainingszustand)..haben mal aus gaudi kumite / sparring betrieben...
fazit würfe & hebel schlecht..:o
z.B hüftwurf.. ist schief gegangen, hat mich einfach (86kg) ausgehoben..danach hing ich an seinem arm wie ein äffchen..:o
wäre mit einem beherzten schlag nicht passiert..;)
weiterhin kommen die türsteher nich nur zu zweit oder zu dritt, wenn sich ärger mit dem genannten kamaraden anbahnt..sondern immer in ner kohorte..:)
klar, überraschungseffekt...wäre nur mal witzig einen türsteher an seinem arm zappel zu sehen..:D, während die anderen ne leiter holen um ihren kollegen zu befreien..
daher mein fazit.: draufhaun & den schock des anderen zur flucht nutzen...
Die Frage wäre doch, ob du so gut im "Werfen" und "Hebeln" bist, das du dir
einen Vergleich anstellen kannst. :rolleyes:
Dies ist nämlich bei den meisten der Gedankenfehler. Ich kann keine Würfe
und Hebel(können&anbringen) daher taugen sie nichts in der SV. Wobei es
doch heißen sollte "in MEINER SV". ;)
Doc Norris
17-11-2011, 17:10
Die Frage wäre doch, ob du so gut im "Werfen" und "Hebeln" bist, das du dir
einen Vergleich anstellen kannst. :rolleyes:
Dies ist nämlich bei den meisten der Gedankenfehler. Ich kann keine Würfe
und Hebel(können&anbringen) daher taugen sie nichts in der SV. Wobei es
doch heißen sollte "in MEINER SV". ;)
siehe.:
Zitat.: Me
daher mein fazit.: draufhaun & den schock des anderen zur flucht nutzen...
frage beantwortet..?? :)
nachtrag.:
wobei die normalen hüftwürfe, hebel & würger die auch im training vorkommen, trau ich mir eigentlich bei jedem zu....außer bei überproportionalen mitmenschen..
siehe.:
frage beantwortet..?? :)
Ne, klar! Wieder mal! :rolleyes:
Nichtsdestotrotz funktionierte es auch gegen trainierte Leute. Da gibt es nämlich etwas, was hier (wie üblich) außen vorgelassen wird: Den Überraschungseffekt.
Ist das nicht eigentlich das große Plus? In der SV überrascht der Wehrhafte, weil er sich seiner Opferrolle entzieht. Wartet er dann auch noch mit überraschenden Überraschungsaktionen auf, ist die Ausgangslage (wenn man von einer notwendigen Gegenwehr ausgeht) optimal vorbereitet.
Niemand, der sich mit mir auseinandersetzen wollte, rechnete mit einem Konter in Form eines Wurfs oder eines Hebels. Die rechneten alle mit einem gewaltigen Punch, nicht mit einem Hebel oder gar Wurf.
Ich denke, ein weiterer Effekt ist, dass das Gros der Menschen, die sich nie wirklich mit Würfen auseinandergesetzt haben, erst einmal Schwierigkeiten bekommen, überhaupt gegen solche Techniken zu bestehen. Selbst bei einer "Ankündigung" der Verteidigungsvariante (wenn der Angreifer wider Erwarten mit Würfen rechnet). Ein geübter Boxer ist ein extrem ernstzunehmender Gegner, auch im SV-Bereich. Obwohl wie du ja anmerkst, die meisten mit Schlägen als Verteidigung rechnen. Aber sich eben trotzdem nicht dagegen verteidigen können, weil´s gezieltes Training erfordert. Genauso sieht´s mit den Würfen aus. Bei einem Freikampf mit Grapplern weiß man auch, dass Würfe oder Takedowns nicht unwahrscheinlich sind. Sie zu verhindern ist aber noch einmal eine ganz andere Welt :cool:
Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass ein harter Treffer immer auch gleich einen KO beinhaltet? Man kann durchaus hart getroffen werden und trotzdem weiter machen.
Ist auch immer die Frage, wann der Treffer durchkommt. Zu Beginn eines Kampfes fließt der Angstfaktor natürlich noch sehr stark mit ein, da kann ein erster Treffer schon eine Auseinandersetzung beenden. Nicht wegen des ko´s, sondern weil die "Motivation" des anderen gebrochen wurde :)
Ist das Gerangel in vollem Gange, sehe ich ein ko sehr selten in einem einzigen Schlag. Wenn der obige Boxer die Kinnpartie oder Schläfe erwischt oder ein Kick durchkommt, mag das sein. Viele "leichtere" Treffer werden im Gegenzug aber auch zunächst gar nicht wahrgenommen. Nach der Auseinandersetzung tippt dann jemand auf die Schulter, gefolgt von den Worten "Ey, du blutest." Dann fängt es auch an, weh zu tun ;)
Doc Norris
18-11-2011, 10:09
Ich denke, ein weiterer Effekt ist, dass das Gros der Menschen, die sich nie wirklich mit Würfen auseinandergesetzt haben, erst einmal Schwierigkeiten bekommen, überhaupt gegen solche Techniken zu bestehen.
"meiner bescheidenen erfahrung" nach, reicht meist schon eine verlagerung des schwerpunktes, um den werfenden massiv zu stören..:)
Nachtrag.: vorausgesetzt, der wurf wird frühzeitig erkannt...
Hm, mach mal ein Randori mit nem guten Judoka, der eingie Turniere bewältigt hat. Er kündigt dann vorher den angestrebten Wurf an, du versuchst, durch Schwerpunktverlagerung zu kontern. 15 "Runden" a 15-20 Sekunden. Schreib dann, wie oft dein Konter erfolgreich war.
Und das ist ein steriles Experiment, du kannst dich vorher ja auf den Wurf einstellen, es erfolgen keine Schläge, etc. pp....
Doc Norris
18-11-2011, 10:34
Hm, mach mal ein Randori mit nem guten Judoka, der eingie Turniere bewältigt hat. Er kündigt dann vorher den angestrebten Wurf an, du versuchst, durch Schwerpunktverlagerung zu kontern. 15 "Runden" a 15-20 Sekunden. Schreib dann, wie oft dein Konter erfolgreich war.
Und das ist ein steriles Experiment, du kannst dich vorher ja auf den Wurf einstellen, es erfolgen keine Schläge, etc. pp....
hab ja auch nicht behauptet, dass es die allhelfende supermedizin gegen würfe ist.
sondern ne möglichkeit ..;)
die einzig wahre supermedizin ist & bleibt die fallschule.
Darum geht´s mir auch nicht. Es geht um "bescheidene Erfahrungswerte" ;)
Ist kein Angriff, sondern nur ein Vorschlag. Meine Erfahrung sieht da nämlich ein wenig anders aus.
Btw.: Ich gehe immer, bei jeder Technik, davon aus, dass der Anwender sie souverän beherrschen kann, will er zuverlässig auf sie vertrauen. Würfe pragmatisch zu lernen, dauert seine Zeit.
Inwiefern soll dir gegen einen erfahrenen "Werfer" die Fallschule weiterhelfen? Die schützt vllt. vor eigenen Verletzungen, verhindert aber selten Techniken. Und Würfe kann man auch in der "SV-Variante" ausführen und die Bewegung des Geworfenen stören. Dann hilft dir die Fallschule nicht viel.
Aber komm, soll keine Wurf-Fürsprache werden. Unterschätzen sollte man den Bereich aber nicht ;)
Doc Norris
18-11-2011, 10:49
Aber komm, soll keine Wurf-Fürsprache werden. Unterschätzen sollte man den Bereich aber nicht ;)
absolute zustimmung..:)
:biglaugh:, neee...keine killermaschinen..ganz normale menschen reichen schon völlig. persönlich hab ich da so ein prachtexemplar im freundeskreis, 2,15m groß c.a 135 ~ 145 kg schwer (je nach trainingszustand)..haben mal aus gaudi kumite / sparring betrieben...
fazit würfe & hebel schlecht..:o
z.B hüftwurf.. ist schief gegangen, hat mich einfach (86kg) ausgehoben..danach hing ich an seinem arm wie ein äffchen..:o
nachtrag.:
wobei die normalen hüftwürfe, hebel & würger die auch im training vorkommen, trau ich mir eigentlich bei jedem zu....außer bei überproportionalen mitmenschen..
Sorry, aber dein Freund fällt für mich in die Kategorie "überproportional". :)
wäre mit einem beherzten schlag nicht passiert..;)
weiterhin kommen die türsteher nich nur zu zweit oder zu dritt, wenn sich ärger mit dem genannten kamaraden anbahnt..sondern immer in ner kohorte..:)
klar, überraschungseffekt...wäre nur mal witzig einen türsteher an seinem arm zappel zu sehen..:D, während die anderen ne leiter holen um ihren kollegen zu befreien..
Alleine die Vorstellung reicht aus, damit ich mich wegschmeiße vor Lachen.
Nebenbei stellt sich mir die Frage, ob da ein beherzter Schlag ausreichen würde.
Aber um mal wieder die Kurve zum eigentlichen Thema zu bekommen (Schlaghemmungen abbauen):
Es spricht an und für sich ja nichts dagegen, sich die Schlaghemmung abzutrainieren. Mir persönlich stellte sich halt wirklich nur die Frage, warum man das tun sollte.
Ich bin lang genug in der Sicherheitsbranche unterwegs, um aus eigener Erfahrung heraus sagen zu können, dass man durchaus auch mit Schlaghemmung (wie schon geschrieben, habe ich selbst eine) erfolgreich sein kann.
Eine Schlaghemmung an sich ist ja nix schlechtes. Solange sie einem im entscheidenen Moment nicht im Wege steht.
Wenn ich (und ich spreche hier aus meiner eigenen Erfahrung und auch nur für meine Person), derart in Bedrängnis komme, dann schlage ich auch zurück. Das brauchte ich mir aber nicht angewöhnen, sondern das ergibt sich situativ bedingt automatisch.
Anders ausgedrückt:
Was sein muss, muss sein.
Ich denke nicht darüber nach, sondern handle der Situation entsprechend. Merke ich, dass meine "sanften" Methoden keinen Erfolg haben, dann greife ich auf härtere zurück. "Sanft" deshalb, weil ein Kerl der geworfen wurde und falsch landet, durchaus auch ernsthafte Verletzungen abbekommen kann.
Destruktiv finde ich allerdings die Gedanken des TE. Wenn ich an mir selbst zweifle, dann verliere ich das Selbstvertrauen und dann wird die nächste Schlägerei die sein, in der ich verletzt werde.
Es geht mir einfach nicht in den Kopf wie jemand, der bisher augenscheinlich alles richtig gemacht hat, sich selbst so in Zweifel ziehen kann.
Lars´n Roll
19-11-2011, 04:12
Es spricht an und für sich ja nichts dagegen, sich die Schlaghemmung abzutrainieren. Mir persönlich stellte sich halt wirklich nur die Frage, warum man das tun sollte.
Für "zivile" Selbstverteidigung und den angenommenen Durchschnittsbürger ist das Abtrainieren von Schlaghemmung das A & O und wichtiger als technische Finesse und praktikable Taktiken. Sich überhaupt zu wehren ist das wichtigste und für wahnsinnig viele Menschen, für die Gewalt etwas abstraktes ist, das allererste, was der Trainer angehen muss.
Was den Threadersteller angeht: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das jemand, der seit Jahren im Sicherheitsgewerbe arbeitet und bis jetzt immer zurecht kam sowas nötig hat. Da sieht er vielleicht Probleme, die gar nicht da sind.
Für "zivile" Selbstverteidigung und den angenommenen Durchschnittsbürger ist das Abtrainieren von Schlaghemmung das A & O und wichtiger als technische Finesse und praktikable Taktiken. Sich überhaupt zu wehren ist das wichtigste und für wahnsinnig viele Menschen, für die Gewalt etwas abstraktes ist, das allererste, was der Trainer angehen muss.
[...]
Sehe ich genauso. (Wobei man natürlich Techniktraining und Taktiken nicht vernachlässigen sollte.
Denn die meisten Menschen wachsen mit dem Gedanken im Hinterkopf auf, dass man andere Menschen nicht schlägt. (Deshalb fangen viele Schlägereien auch erst mit Schubsen an - nur die wenigsten schlagen sofort zu)
Wenn dieser Gedanke aus meinem Kopf verschwindet, kann ich in ner SV-Situation auch besser (re)agieren.
lucyinthesky
19-11-2011, 13:39
Denn die meisten Menschen wachsen mit dem Gedanken im Hinterkopf auf, dass man andere Menschen nicht schlägt.
Das finde ich auch gut so und sollte in den Köpfen erhalten bleiben.
Simplicius
19-11-2011, 15:49
Denn die meisten Menschen wachsen mit dem Gedanken im Hinterkopf auf, dass man andere Menschen nicht schlägt.
mich wollte im zarten Alter von 11 Jahren sogar eine erwachsene Person verhauen, damit ich lerne, dass man andere Menschen nicht schlägt. :rolleyes:
Gut, Katholiken haben es nicht so mit Logik...:p
Doc Norris
19-11-2011, 16:50
.1.
Sorry, aber dein Freund fällt für mich in die Kategorie "überproportional". :)
Alleine die Vorstellung reicht aus, damit ich mich wegschmeiße vor Lachen.
Nebenbei stellt sich mir die Frage, ob da ein beherzter Schlag ausreichen würde.
.2.
Eine Schlaghemmung an sich ist ja nix schlechtes. Solange sie einem im entscheidenen Moment nicht im Wege steht.
zu.1.
also bei solch einem Menschen, wäre bei nur "einem" beherzten schlag, die situation danach wohl ehr kontraproduktiv.
sprich.: sehr ungesund.
zu.2.
daher sollte diese ja auch abtrainiert werden..um im richtigen moment handeln zu können..& um nötigenfalls auch "mehrmals" beherzt zuschlagen zu können. (meine auffassung)
daher.:
Für "zivile" Selbstverteidigung und den angenommenen Durchschnittsbürger ist das Abtrainieren von Schlaghemmung das A & O und wichtiger als technische Finesse und praktikable Taktiken. Sich überhaupt zu wehren ist das wichtigste und für wahnsinnig viele Menschen, für die Gewalt etwas abstraktes ist, das allererste, was der Trainer angehen muss.
Was den Threadersteller angeht: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das jemand, der seit Jahren im Sicherheitsgewerbe arbeitet und bis jetzt immer zurecht kam sowas nötig hat. Da sieht er vielleicht Probleme, die gar nicht da sind.
absolute zustimmung :yeaha:
mich wollte im zarten Alter von 11 Jahren sogar eine erwachsene Person verhauen, damit ich lerne, dass man andere Menschen nicht schlägt. :rolleyes:
Gut, Katholiken haben es nicht so mit Logik...:p
haste wenigstens was draus gelernt?? :)
Was den Threadersteller angeht: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das jemand, der seit Jahren im Sicherheitsgewerbe arbeitet und bis jetzt immer zurecht kam sowas nötig hat. Da sieht er vielleicht Probleme, die gar nicht da sind.
Oder Probleme, die ich bis jetzt nicht hatte, aber auftauchen können.
Und nur weil ich bis jetzt heil aus allem rausgekommen bin, heißt es nicht, das es nicht hätte besser laufen können.
Einige male hatte ich nur Glück, dass sich die Kumpel des Angreifers zurück gehalten haben, während ich z.b. auf ihm kniete.
Bei uns geht man auch IMMER davon aus, dass ein Angreifer bewaffnet sein kann und bei Bedarf auf die Waffe zurückgreifen kann/will (davon sollte jeder mit Überlebenswillen ausgehen).
Unter diesem Gesichtspunkt macht es einen großen Unterschied ob man einen Angreifer mit der ersten Maßnahme oder erst nach längerem hin und her unter Kontrolle bekommt, letzteres wird dann auch bei Einsatznachbesprechungen negativ bewertet.
Weiter will ich mich aber auch nicht rechtfertigen, meine Frage war einfach, dass das ganze in 4 Seiten Philosphie ausartet hätte ich nicht gedacht.
Big Bart II
21-11-2011, 15:43
Weiter will ich mich aber auch nicht rechtfertigen, meine Frage war einfach, dass das ganze in 4 Seiten Philosphie ausartet hätte ich nicht gedacht.
Biste neu hier oder was? :D
Also ich hab ja jetzt nicht alles explicit durchgelesen, aber bei vielen Postings, frag ich mich ob der verfasser jemal auch nur annähernd in ner Prügelei oder realen Situation war....
Zum Threadschreiber kann ich nur sagen, wenn du schon länger arbeitest, dann wirst du im richtigen moment schon des richtige tun, und du wirst schon richtig zuschlagen wenns sein muss, und wenn nicht passiert dir dieser fehler nur einmal...
Wobei du immer auf der sichereren seite stehst,rechtlich, wenn du nicht schlägst. Was sich natürlich manchmal leider nicht vermeiden lässt.
Deshalb würd ich da jetzt nicht auf biegen und brechen trainieren, sonst kommts nur irgendwann so dass du einem auf die Fresse haust wo es nicht notwendig gewesen wäre.
Allerdings muss ich halt noch sagen, wenn du solche Angst hast verletzt zu werden, und du Familie hast(was absolut nachvollziehbar ist), dann solltest du dir vielleicht was anderes Suchen, denn in dem Job ist das Risiko immer mit dabei... egal wie hart du zuschlagen kannst!
concrete jungle
29-11-2011, 11:31
Man suche sich ein Gym wo es besonders,,ungesittet" zugeht, Thaiboxen, Boxen mit Randgruppen, Profiboxen sind da so Anlaufziele.
Wenn man da richtig bezieht stellt sich eine dumpfe Wut ein, die dann auch rauskommt, wenn es sein muss!
Ansonsten froh sein, dass man nicht so aufgewachsen ist.
Die Wahl zu haben ist da das Zauberwort.
Kann man nur noch brutal reagieren gibts Knast, Klapse und Sicherheitsverwahrung dafür.
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