Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung / Krav Maga Aufbau der Trainingseinheit
Hallo Leute,
folgt bei Euch das Training einer speziellen Struktur?
Damit meine ich erstens jede einzelne Trainingseinheit und dann weiter ein Zyklus von Trainingseinheiten?
Speziell würde mich das für Krav Maga interessieren, aber auch für jeden anderen SV-Stil.
DANKE
Viele Grüße
Heiko
PS: Ich dacht eigentlich das es dieses Thema schon gab - leider habe ich es nicht gefunden. Selbst wenn - jetzt sind neue Leute online und man entwickelt sich ja auch weiter.
[...]
folgt bei Euch das Training einer speziellen Struktur?
Tut es. ;)
Siehe hier (http://kravmaga.de/Ausbildung/wietrainiert.htm):
[...]
Diese Zeit teilt sich dann:
Aufwärm-, Kraft-, Konditions- und Stretching – Teil ca. 20 – 30 min
Techniktraining ca. 30 – 40 min
Power-/ Drilltraining ( Schlagen/Treten ) ca. 20 – 30 min
Dies sind Anhaltswerte, die vom verantwortlichen Instruktor jederzeit verändert werden können.[...]
Damit meine ich erstens jede einzelne Trainingseinheit und dann weiter ein Zyklus von Trainingseinheiten?
[...]
Was meinst Du damit?
Steinbock
24-11-2011, 07:27
Aufwärm-, Kraft-, Konditions- und Stretching – Teil ca. 20 – 30 min
ist das für ein reines sv-system nicht ein bisschen viel.
und was bringt stretching am anfang des trainings, ausser ev. den muskeltonus zu senken.
was nicht erwünscht ist.
Was meinst Du damit?
Man kann ja nicht jedes Thema oder jede Methode immer vollständig in einem Training durch machen. Darum die Frage ob Ihr dafür auch eine Struktur habt umd ein Bereich über mehrere Trainings fertig zu machen.
Und mich würde dazu noch speziell interessieren wie Ihr neue Techniken / Methoden vermittelt?
DerLenny
24-11-2011, 08:36
Er will wissen, ob ihr ein System habt, eine rotierende Blockstruktur.
Beispiel:
Topic 1
Topic 2
Topic 3
Topic 4
Topic 5
Topic 6
Wh. Topic 1+2
Wh. Topic 3+4
Wh. Topic 5+6
Topic 7
Topic 8
...
In einigen Systemen geht das soweit, das alle Schulen in der gleichen Woche das gleiche Thema unterrichten (sollen).
Wenn der Schüler also fragt "Was haben wir vor 2 Wochen gemacht?", dann reicht ein Blick auf den Plan. Wenn er fragt "Was machen wir nächste Woche?" oder "in 2 Wochen" ebenso.
Er will wissen, ob ihr ein System habt, eine rotierende Blockstruktur.
In einigen Systemen geht das soweit, das alle Schulen in der gleichen Woche das gleiche Thema unterrichten (sollen).
Wenn der Schüler also fragt "Was haben wir vor 2 Wochen gemacht?", dann reicht ein Blick auf den Plan. Wenn er fragt "Was machen wir nächste Woche?" oder "in 2 Wochen" ebenso.
Nein - das will ich nicht.
Davon halte ich persönlich auch überschaubar viel - da manche Themen dann Wochenlang / Monate nicht gemacht werden.
Ich möchte Wissen mit welcher Struktur trainiert wird - die Blockstruktur hat damit nichts zu tun - die gibt ja nur die Themen der Woche durch und nicht wie diese vermittelt werden.
Mir geht es darum wie Themen (egal welches) vermittelt werden.
Ich glaube ich gebe mal ein Bsp. wie ich unterrichte.
Ich habe pro Trainings mehrere Themen - die sich meist abrunden.
Also gestern z.B. waren die Themen Umgang/Einsatz Stock, Hammerschläge, Abwehrtechnik gegen Schlagtechniken, Pratzentraining, Reaktionstraining (kam leider gestern etwas zu kurz).
Also habe ich schon im Aufwärmprogramm den Stock eingebaut - dann Stocktechniken/drills gemacht (inkl. Bewegungslehre) - dann Hammerschläge (da gleicher Bewegungsablauf wie Stockschläge) - Hammerschlägedrill auf Pratzen (gleicher Drill wie Stock gegen Stock nur eben waffenlos gegen Pratzen) - dann Abwehr von Schlagtechniken unter Einsatz von Hammerschlägen (natürlich nicht nur) und dann Stress/Reaktionstraining.
So ziehen sich bei mir oft ein Bewegungsmuster durch das Training - was dann unterschiedlich eingesetzt wird (z.B. Abwehr Schwinger - gleich wie Handgelenk fassen usw...) und dann immer im Stresstraining eingebaut werden kann (je ob es für die Person gut ist oder nicht).
Und ich würde gerne wissen wie die Trainingsstruktur bei Euch ist?
Mein ganz groberAufbau
(Spear System, nicht Krav Maga)
In der Regel finden meine täglichen Trainings mit ein wenig Powerpointunterstützung statt. Das hat keinen Seminarcharakter, sondern dient eher organisatorischen Zwecken oder soll den Fokus greifbar machen.
Zeitlich läuft das ungefähr so ab:
Ich gebe den ungefähren "Fahrplan" für heute bekannt, der meistens einen bestimmten Fokus (nicht unbedingt thamatisch) hat. Gestern zB wollte ich den Unterschied zwischen Bedrohungen und Angriffen mit Messern (messerartigen Wekrzeugen) herausstellen und die Teilnehmer in einem speziellen Abschnitt der Sicherung fitter machen
Meistens zeige ich ein oder ein paar Videos zu dem Thema (nicht Fokus, also beispielsweise Messerangriffe), damit die körperliche und emotionale Dynamik und Bewegungsnatur aufgenommen werden kann. Es hat sich für mich herausgestellt, dass dann auch das feeling bei den Drills angepasster ist
Je nach Fokus, der sich vor allem nach dem Trainingsstand & Interesse der Klasse richtet, nehmen die Drills Bezug auf verschiedene Perspektiven (zB Erfahrung, Kreativität, Spontanität, Explosivität, Ausdauer...) innerhalb des Problems. Mir ist dabei wichtig, dass der Zusammenhang durchweg besteht. Also keine Situps oder Liegestütze, sondern angepasste bewegungen zur Natur unserer Beschäftigung
Gegen Ende lösen wir uns von den Strengthening/ Shrapening Drills und tendieren in Richtung Szenario-/ BMF-/ LifeActionResponse Drills. Hat wieder mit dem Stand der Klasse zu tun und auch damit, was in dieser Einheit zuvor gemacht wurde.
FAQ zum Ende und Ausblick. Hierzu fehlt mir meistens die Zeit, obwohl ich dieses debriefing für unglaublich wichtig halte. Nicht nur, um zu visualisieren, sondern auch, um das große Bild nicht zu verlieren. Ich habs gerne, wenn sich jeder Trainierende darber klar ist, wo wir uns gerade befinden
Nach dem Ende des Mittwochstrainings bleibe ich meistens noch zwei, drei Stunden im Dojo und, sofern Bedarf besteht, quatsche ich ein bißchen mit Teilnehmern. Das Angebot wird derzeit nur von einem angenommen, aber sorgt für regen Austausch und auch ne Menge Lernangebot für mich selber. So sind erst kürzlich Seminarideen entstanden (die Anfang Dezember auch stattfinden) und Anregungen für Austausch mit anderen Lagern gefunden worden. Also sehr feine Sache.
Zum Thema Warmup Cooldown: innerhalb der Drills. Soll heißen, dass ich keine Fangenspiele spiele oder BWEs mache, sondern solche Drills und Übungen benutze, die ihrer Natur nach unserem Zusammenhang entsprechen.
Anmerkung: Das so zu machen hat ganz entscheidende Nachteile: zum Beispiel, dass jede Einheit durchdacht und vorbereitet werden muss. Bei manchen dauert das länger als bei anderen und Erfahrung hilft da ganz ungemein. Trotzdem ist es nicht jedermanns Sache.
Wenn ich dann auch noch irgendwas aufbauen muss, wie zB Umzugskartons als Kulissen (die waren vor zwei, drei Wochen Teil von unserem Fokus), kann es auch vorkommen, dass ich die Teilnehmer mit in die Vorbereitung einbauen muss - will die Dinger nicht alle alleine die (kurze) Treppe hochtragen und auffalten - auch nicht jedermanns Sache.
@Brodala
Lass mich raten! Dein Training geht länger als 60/90 Minuten?
@Brodala
Lass mich raten! Dein Training geht länger als 60/90 Minuten?
Wenn er laut Plan trainiert - geht das Training genau 90 Min.
http://www.pdr-germany.de/S.P.E.A.R./_Kurse__files/Management+.jpg
Panther hat Recht - 90 Minuten. Wie gesagt: wir sitzen nicht alle im Kreis und ich führe die Präsentation vor, sondern sie dient als Beiwerk. Einige Drills sind überschneidend konzipiert und müssen nicht irgendwie 20 Minuten bearbeitet werden. Wir kommen mit der Zeit ganz gut hin, aber wie gesagt: zum Ende wirds mir persönlich manchmal etwas knapp.
Sicher auch ein Nachteil.
Zeit ganz gut hin, aber wie gesagt: zum Ende wirds mir persönlich manchmal etwas knapp.
Das mit dem Ende / knapp kenne ich gut - darum überziehe ich fast immer 15 Min.
[...]
In einigen Systemen geht das soweit, das alle Schulen in der gleichen Woche das gleiche Thema unterrichten (sollen).[...]
Läuft zum Beispiel im KMD so ab.
Schnueffler
24-11-2011, 20:52
Das mit dem Ende / knapp kenne ich gut - darum überziehe ich fast immer 15 Min.
Kommt mir bekannt vor! ;)
Hallo Leute,
folgt bei Euch das Training einer speziellen Struktur?
Damit meine ich erstens jede einzelne Trainingseinheit und dann weiter ein Zyklus von Trainingseinheiten?
Speziell würde mich das für Krav Maga interessieren, aber auch für jeden anderen SV-Stil.
DANKE
Viele Grüße
Heiko
jo, haben wir:
1. Einzelne Trainingseinheit (Gesamt 75 min)
ca. 5-10 min warm-up
ca. 20-30 min Technik-Training
ca. 20-30 min Anwendungen
ca. 10-15 min Auspowern (Power-Games, Intensiv-Workouts, Sparring/Slowfight)
2. weiterer Zeitrahmen
Hier machen wir es so, das wir stark mit analogen Bewegungsmustern arbeiten, also z.B. sämtliche geraden Angriffe. Ein Thema geht über mehrere Wochen, so das die Schüler immer ähnliche Anwendungen gegen unterschiedliche Angriffe trainieren. Im Rahmen des Techniktrainings trainieren wir allerdings weniger die Anwendungen als die Angriffstechniken.
So machen wir´s im KM. Für´s Alpha hat Napoleon, der bei uns die Alpha-Gruppe leitet, eine ähnliche Systematik entwickelt, die sich aber am Technik-Modell des Basic H2H-Combat-Kurses orientiert.
Gruß
Mario
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