Meine Kids (Bonner Grundschulen/ NoBully) [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Meine Kids (Bonner Grundschulen/ NoBully)



Brodala
26-11-2011, 18:14
Seit diesem Jahr kann ich stolz drauf sein, Lehraufträge an drei staatlichen Grundschulen zu haben, ca. 70 Kinder zu coachen und es geht natürlich um mein NoBully Programm (www.NOBULLY.info). :)

Die Arbeit mit den Kids macht jede Menge Spaß und es ist von Traumreise über (ich nenn's mal auf Deutsch) Gefühlsklima-Training, Rollenspiele, FlipChart Malerei usw. alles dabei - alles S.P.E.A.R. System und PDR Programm, natürlich pädagogisch aufgeladen und didaktisch geformt - das Studium sollte ja nicht ganz umsonst gewesen sein... :o

Ganz wichtig: Das NoBully Programm ist kein Nahkampf- oder Selbstverteidigungskurs für Kinder. Ich nenne das Sicherheitstraining, weil wir uns meistens mit der Früherkennung von Gefahr und Entschärfungsstrategien beschäftigen. Bei uns weiß auch jeder, dass erstens Kämpfen keine Lösung ist und dass zweites der Stärkere, Erwachsene oder Größere einfach 'ne Nase voraus ist.

Es geht mir vor allem nicht darum, den Kindern zu erklären, wie gefährlich die Welt wäre und dass sie jetzt alle kämpfen lernen müssen, sondern die kindliche Realität wird in den Kurs implementiert und gemeinsam wird mit den Kids entschieden, wie unser Lernprozess aussehen soll.

Das gesamte Programm ist in zwölf Module unterteilt, wobei in jeder Einheit 1-2 Module nicht chronologisch, aber überschneidend, Eingang finden.

Mit "Bully" ist übrigens nicht (nur) der traditionelle gleichaltrige Bully gemeint, sondern wir definieren im ersten Modul den Begriff als "Person, die versucht uns zu etwas zu bringen/ oder uns etwas anzutun, was wir nicht wollen" und grenzen das ab gegen das, was zB Lehrer oder Eltern rechtmäßig mit uns machen dürfen. Das ist natürlich (vor allem heutzutage) ein ganz schmaler Grat, aber es ist interessant, wie viel intuitiver und sinnvoller Kinder mit der Sache umgehen als Erwachsene es manchmal tun.

Wie immer: Wer an Kooperationen, Gesprächen und Austausch interessiert ist, kann sich gerne bei mir melden. Ich freu mich über sachliche Kritik und Empfehlungen/ Tipps. Die meisten wissen ja, dass Grundschulkinder eigentlich nicht meine hauptsächliche Klientenschaft ausmachen :o Von daher bin ich hier für Partner und Ideengeber immer dankbar.

Punkt
26-11-2011, 18:39
Moin!

Wenn ich das Video ansehen will, kommt statt des Videos nur ein Schriftzug "Dieses Video ist privat."...

Kurz: Ich kanns nicht angucken. ;)

Edit: Jetzt klappts.

Brodala
26-11-2011, 18:43
Ich kanns nicht angucken. ;)
Sorry, fixed.

Doc Norris
26-11-2011, 19:13
:respekt:

absolut klasse...

würde mich mal interessieren, ob die kleinen verstehen was sie da machen, oder ob der zusammenhang für die kids noch ehr beim spiel liegt..

sprich.: der ernste hintergedanke für die kinder schon verständlich ist..

lucyinthesky
26-11-2011, 19:24
die sind cool, die Kleinen.
Wenn Lars das als Kind gemacht hätte, hätte Sandra keine Chance gehabt. :D

Lars´n Roll
26-11-2011, 19:26
Sandra war doppelt so schwer wie ich - wahrscheinlich hätte mir da nicht mal Brodalas Coaching geholfen. :(

Koona
26-11-2011, 20:46
Sandra war doppelt so schwer wie ich - wahrscheinlich hätte mir da nicht mal Brodalas Coaching geholfen. :(

Sitzt aber tief, oder? Ich meine, ist schon OK. Lass uns mal drüber reden. Setz Dich und nimm einen Keks.

Brodala
27-11-2011, 10:31
Danke für's Feedback, Leute.

würde mich mal interessieren, ob die kleinen verstehen was sie da machen, oder ob der zusammenhang für die kids noch ehr beim spiel liegt[...]
sprich.: der ernste hintergedanke für die kinder schon verständlich ist.
Völlig berechtigte Frage, Doc.

Wenn ich ganz ehrlich bin: sicher kann ich dir das nicht sagen. Wie ich das schon angedeutet hab - ich erkläre den Kids nicht, dass die Welt gefährlich wäre oder dass statistisch gesehen mindestens drei von ihnen...

Ich fände das nicht verantwortungsvoll. Meiner Meinung nach ist die heile Welt, in der die Kinder leben, schutzwürdig und der absolut letzte Sinn eines Sicherheitstrainings sollte es sein, Ängste zu schüren (gilt auch für Erwachsenentrainings).
Entwicklungspsychologisch haben die Kinder in diesem Alter einiges zu be- und verarbeiten, d.h es wäre höchst kontraproduktiv, sie bereits jetzt auf Täter/ Opfer Tendenzen in einer Gesellschaft hinzuweisen, dessen Teil zu sein, sie bisher noch garnicht begriffen haben.

Beim Konzipieren meines Programms und der Module habe ich dankend die helfende Hand eines ehemaligen Marburger Professors (Lehrstuhl für Entwicklungs- und Sozialpsychologie) von mir angenommen. Vorher hätte ich mich an die Thematik nicht heran getraut.

Meine Überzeugung ist es, dass wer sich mit diesen Themen nicht auseinandersetzt und solche Trainings veranstaltet, in gewisser Weise fahrlässig handelt, weil Gewalt bei den Kids schon unglaublich früh anfängt (zum Beispiel in ihrem Verständnis bereits bei Übergriffen des Trainers - die sie als solche wahrnehmen ohne dass der Trainer davon was merken muss).

Ich habe das Gefühl, dass ich bei der Arbeit an den Schulen eine Menge selber lerne. Zum Beispiel die optimale Passung zu finden zwischen Spaß/ Spiel und dem ernsten Hintergrund. Bei meinen sonstigen Veranstaltungen stellt sich dieses Problem ja eher nicht :rolleyes:
Sicher wird das ein ganz enges Kistchen, jedoch stehe ich mit Eltern und den pädagogischen Leitern der drei Schulen insofern lose in Kontakt, dass sich ernstere Probleme bisher immer zeitnah zeigen konnten. Bin gespannt, wie es die kommenden Jahre so weitergeht. Alle Schulen wollen den Vertrag verlängern - ich wollte noch mal an größere Kinder...man wird sehen :)

Doc Norris
27-11-2011, 12:10
Danke für's Feedback, Leute.

Völlig berechtigte Frage, Doc.

Wenn ich ganz ehrlich bin: sicher kann ich dir das nicht sagen. Wie ich das schon angedeutet hab - ich erkläre den Kids nicht, dass die Welt gefährlich wäre oder dass statistisch gesehen mindestens drei von ihnen...

Ich fände das nicht verantwortungsvoll. Meiner Meinung nach ist die heile Welt, in der die Kinder leben, schutzwürdig und der absolut letzte Sinn eines Sicherheitstrainings sollte es sein, Ängste zu schüren (gilt auch für Erwachsenentrainings).
Entwicklungspsychologisch haben die Kinder in diesem Alter einiges zu be- und verarbeiten, d.h es wäre höchst kontraproduktiv, sie bereits jetzt auf Täter/ Opfer Tendenzen in einer Gesellschaft hinzuweisen, dessen Teil zu sein, sie bisher noch garnicht begriffen haben.

Beim Konzipieren meines Programms und der Module habe ich dankend die helfende Hand eines ehemaligen Marburger Professors (Lehrstuhl für Entwicklungs- und Sozialpsychologie) von mir angenommen. Vorher hätte ich mich an die Thematik nicht heran getraut.

Meine Überzeugung ist es, dass wer sich mit diesen Themen nicht auseinandersetzt und solche Trainings veranstaltet, in gewisser Weise fahrlässig handelt, weil Gewalt bei den Kids schon unglaublich früh anfängt (zum Beispiel in ihrem Verständnis bereits bei Übergriffen des Trainers - die sie als solche wahrnehmen ohne dass der Trainer davon was merken muss).

Ich habe das Gefühl, dass ich bei der Arbeit an den Schulen eine Menge selber lerne. Zum Beispiel die optimale Passung zu finden zwischen Spaß/ Spiel und dem ernsten Hintergrund. Bei meinen sonstigen Veranstaltungen stellt sich dieses Problem ja eher nicht :rolleyes:
Sicher wird das ein ganz enges Kistchen, jedoch stehe ich mit Eltern und den pädagogischen Leitern der drei Schulen insofern lose in Kontakt, dass sich ernstere Probleme bisher immer zeitnah zeigen konnten. Bin gespannt, wie es die kommenden Jahre so weitergeht. Alle Schulen wollen den Vertrag verlängern - ich wollte noch mal an größere Kinder...man wird sehen :)

absolute zustimmung...:yeaha: / wobei ungezogenen kindern in der verwandschaft kann schon mal die statistik (themen unabhängig)
unter die nase gerieben werden..:D
ansonsten weiter so..& viel erfolg mit den Schulen..