Vollständige Version anzeigen : Zunehmen ist genauso schwer wie Abnehmen - oder: Wie unser Hirn uns austrickst
DerLenny
30-11-2011, 12:51
Neuer Blogeintrag, diesmal zum Thema Körperkomposition und warum wir "schnelle" Abnehmideen so toll finden:
Zunehmen ist genauso schwer wie Abnehmen - SpecialMove.de das Kampfsport und Fitnessblog (http://www.specialmove.de/kraft-und-ausdauer/body-composition/zunehmen-ist-genauso-schwer-wie-abnehmen/)
Was meint ihr? Schwafel ich mal wieder Mist? Passt es so in etwa? ;)
der herbie
30-11-2011, 13:17
Glück auf Lenny,
passt inhaltlich schon.
Ich weiß allerdings nicht, ob eine Verhaltensänderung nach 2 Wochen schon als normal empfungen wird, ist aber nur ein Marginalie. Der Ansatz "für jeden ist das Normal, was er regelmäßig macht" gefällt mir. Steckt sehr viel Individualismus hinter und zwingt die menschen nicht in ein Schema.
Mir hat es gefallen!
Grüße
der herbie
punktpunktpunkt
30-11-2011, 13:47
Find ich spannend das Thema!
Bezüglich des Gewohnheitswandels soll weniger übrigens mehr sein, im Sinne dessen, dass die Erfolgsaussichten wohl steigen wenn man sich auf einzelne Veränderungen konzentriert.
From Chapter 5: Create New Habits and The Power of Less Challenge
The only way you’ll form long-lasting habits is by applying the Power of Less: focus on one habit at a time, one month at a time, so that you’ll be able to focus all your energy on creating that one habit.
The Power of Less: Changing Behavior with Leo Babauta (http://www.fourhourworkweek.com/blog/2009/01/07/the-power-of-less-leo-babauta-zen-habits/)
Klasses Thema.
Ich gehör ja eher zu der "Zunehmen ist schwer" Fraktion mit meinen 73,4kg.
Und es war ein harter Weg von 72 zu Jahresbeginn auf jetzt 73,4.
Mir is ein kleiner Tippfehler aufgefallen.
Aber irgendwie achten wir nicht mehr drauf (ist ja auch klar: denn unser aktuelle Lebenswandel ist normal, und gällt uns folglich auch nicht mehr auf). Soll wohl "fällt uns folglich ..." heißen.
Ansonsten wirklich ein Top Artikel
Zingultas
30-11-2011, 15:53
Sehr schöner Eintrag, Lenny.
Ich bin stolz drauf seit 2 Jahren unter 100Kg zu sein.
Durch Gewohnheitenänderung.
DIe Essenz deines Artikels war auch meine.
Mehr Bewegung und etwas einfache Zucker einschräncken.
Reichlich energiearme Getränke(Alkohol einschränken). Etwas weiter weg parken, und Treppe anstatt Aufzug.
DerLenny
30-11-2011, 16:09
@Sonntag: Wie hast du es angestellt, mehr auf die Waage zu bekommen?
Ich wollte eigentlich noch etwas mehr zum Thema Hard-Gainer schreiben, bin aber selbst eher auf der anderen Seite des Spektrums. Evtl. könnte ich ja etwas von deiner Erfahrung in einen Folgeartikel einfliessen lassen?
Typo hab ich mal verbessert
@Zingultas: Gratuliere zu 2 Jahren als UHU :)
@punktpunktpunkt:
Guter Punkt, das bau ich doch direkt mal ein.
@derHerbie:
Die 2 Wochen hab ich irgendwo her. Frag mich jetzt aber nicht wo her. Hatte ich so im Gedächnis. Ich geh heute Abend nochmal durch meine Literatur und schau ob ich eine Quelle finde (oder irgendwas, was eine andere Zeitdauer vorschlägt).
Eigentlich genau so wie andere abnehmen.
Fleißig dokumentieren was man so täglich futtert um rauszufinden das es ich eben nicht unendlich futtern kann ohne zuzunehmen. Sondern ich hab eher etwas unter meinem Bedarf gefuttert.
Das war für mich der Anstoß wenn ich zu wenig futter wie soll ich da auch fett werden?
Naja fett werden wollt ich eigentlich auch nicht und somit kam Eins zum Anderen, täglicher Sport um den Appetit anzuregen und manchmal auch fast Krampfhaft einfach Essen reinschaufeln.
Mittlerweile klappt das eigentlich ganz gut und ist wie in deinem Artikel beschrieben normal. Das mehr futtern ist nicht mehr krampfhaft sonder man nimmt sich halt einfach nen Nachschlag weil man es jeden Tag so macht.
schöner Artikel ist gut geschrieben
aber die zwei wochen zeitspanne kommen mir ein bisschen zu kurz vor das es zur normalität wird aber das is nur meine ansicht :)
StefanB. aka Stefsen
05-12-2011, 17:16
Das ist jetzt der 1. Artikel den ich von dir lese und ich finde ihn sehr interessant. An ein, zwei Punkten war ich etwas irritiert.
Hab ich deine Grundhypothese richtig verstanden, dass wir auf Grund äusserer Umstände und daraus resultierender Selbstreflixion unsere Selbst-Wahrnehmung ändern und uns deshalb "spontan" als "zu dick" betrachten?
Das Phänomen kennt man ja. Finde ich auch ein guter Ansatz, nur widerspricht es deinem Argument, "dass wir selbst bestimmen können, was für uns normal ist". Wie du schon sagtest, veranlassen uns äussere Umstände dazu, die Art wie wir uns betrachten zu bestätigen oder zu revidieren. "Theorie der Anerkennung" nach Hegel.
"Der Dicke" wird sich also immer, sofern das gesellschaftliche Stigma des "Übergewichts" (BMI, als Maßstab, z.B.) auf ihm lastet, seinen Zustand als unnormal betrachten. Inwieweit er oder sie sich damit arrangiert, steht auf nem anderen Papier. Trotzdem sind sie sich ununterbrochen ihres Übergewichtes bewusst.
In deinem Absatz zur "Normalität" verwechselst du imho "Normalität" und "Gewohnheit". Um beim Thema Übergewicht zu bleiben: Klar wird die betroffene Person sagen, es sei für Sie "normal" jeden Morgen 5 Brötchen, 4 Spiegeleier und 1,5Liter Cola zusich zu nehmen. Nur "normla" ist es eben nicht, die Person hat sich bloß an das "Unnormale" seines Verhaltens gewöhnt.
Die Schlussfolgerung ist imho Goldrichtig: Bewusst kleine Schritte machen und seine Gewohnheit ändern. Das ist ja das tolle daran, das sich Gewohnheiten überschreiben lassen und durch neue Ersetzt werden könne.
Ein verstärker dabei ist imho sicherlich eine "soziales, positives Feedback" zur Motivation. Wir sind nunmal soziale Wesen!
In diesem Sinne, wirklich schöner Text! Und ich verweise mal auf meine Sig.;)
DerLenny
05-12-2011, 17:38
Das ist jetzt der 1. Artikel den ich von dir lese und ich finde ihn sehr interessant. An ein, zwei Punkten war ich etwas irritiert.
Hab ich deine Grundhypothese richtig verstanden, dass wir auf Grund äusserer Umstände und daraus resultierender Selbstreflixion unsere Selbst-Wahrnehmung ändern und uns deshalb "spontan" als "zu dick" betrachten?
Jein.
Ich würde eher sagen, dass wir spontan erkennen, dass wir zu dick sind, bzw. die Selbsttäuschung nicht mehr aufrecht erhaten können.
Das Phänomen kennt man ja. Finde ich auch ein guter Ansatz, nur widerspricht es deinem Argument, "dass wir selbst bestimmen können, was für uns normal ist". Wie du schon sagtest, veranlassen uns äussere Umstände dazu, die Art wie wir uns betrachten zu bestätigen oder zu revidieren.
Oh, da habe ich mich dann missverständlich ausgedrückt. Mir ging es weniger um die gesellschaftliche Norm als um das Selbstverständnis.
"Der Dicke" wird sich also immer, sofern das gesellschaftliche Stigma des "Übergewichts" (BMI, als Maßstab, z.B.) auf ihm lastet, seinen Zustand als unnormal betrachten.
Das kann ich aus eigener Erfahrung widerlegen, also stimmt auf jeden Fall das "immer" nicht.
War deutlich zu fett, hatte aber eine komplett andere Selbsteinschätzung. Habe mich nicht als zu fett angesehen und das "gesellschaftliche Stigma" ist quasi kaum vorhanden so fern man nicht in die absoluten Extreme rutscht. ich hatte grob 60kg zu viel, und keinerlei Probleme - bis auf hin und wieder mal nen Kommentar von Leuten, die mich auch anders kannten.
Trotzdem sind sie sich ununterbrochen ihres Übergewichtes bewusst.
Nicht in dem Maße. Es ist ein Unterschied, ob man der Meinung ist "zu viel auf den Rippen zu haben", oder sich des Ausmaßes bewusst ist. Die Selbsttäuschung die hier statt findet ist enorm. Zumindest war das bei mir so. Und da du ja in Absoluten sprichst, reicht ja schon mein Beispiel, um die These zu wiederlegen.
In deinem Absatz zur "Normalität" verwechselst du imho "Normalität" und "Gewohnheit".
Normal ist, was vorhandenen Normen entspricht oder über längeren Zeiträumen (oder wiederkehrenden) Abläufen entspricht.
In diesem Sinne, wirklich schöner Text! Und ich verweise mal auf meine Sig.;)
Danke sehr!
;)
Nymphaea Alba
05-12-2011, 18:02
Finde den Artikel
- anschaulich
- übersichtlich
- gut auf den Punkt gebracht
- motivierend
Ein paar kernige Aspekte (im Hinblick auf Selbstwahrnehmung und Erwartungshaltung) gefallen mir besonders gut, habe den Link deshalb gleich einem Bekannten geschickt, da ich mir vorstellen kann, dass er für ihn hilfreich und motivierend ist :)
StefanB. aka Stefsen
05-12-2011, 22:11
@ Der Lenny
Jo, es stimmt schon, dass man bei so einer Sache gewiss keine Allgemeinaussagen treffen kann, mein Fehler.
Wenn du sagst, Zunehmen ist genauso schwer wie abnehmen, beziehst du dich dann auf rein körperliche Prozesse? Das es also für den Organismus ebenso "anstrengen" ist Speicher anzulegen, wie abzubauen?
Denn eigentlich bin ich schon der Ansicht, dass auf Grund des einhergehenden Verzichtes! beim Abnehmen, der Wille viel stärker beansprucht wird, als beim zunehmen. Allerding war ich auch nie in der Situation, bewusst zunehmen zu müssen...
Beste Grüße!
vonwegen 2 wochen gewöhung: kann ich unterschrieben, ich esse jetzt seit 3 wochen komplett anders(hatte vorher schon son bisschen drauf geachtet...aber immerwieder zu oft zu viel gesündigt^^) und inzwischen ist es keine belastuing mehr, ich esse einfach so wie ich jetzt esse -> je länger man es durchhält desto leichter wird es, wenn jetzt irgendwelche leute pizza essen gehen oder meine eltern abnds fritten machen esse ich einfach was anderes.
dasausgeschlossene3.
06-12-2011, 00:08
ich kann dir sagen, für manche ist zunehmen ebenso unschaffbar schwer...
Wäre ich nicht ein Jahr schwerer krank gewesen und hätte mich kaum bewegt/sport gemacht wäre ich wohl immernoch bei 53-55 kg - inzw. bin ich immerhin bei 61-64 kg. Und bei dem Gewicht, ich nehme immer Nachschlag (frag mich was andere da machen, die ja schnell mal 1/3 mehr wiegen...), mache mir Abends noch popcorn nach dem Abendbrot, esse regelmäßig und nicht wenig. mache 4x mal die Woche (normalerweise) VT + Fitness + bissl Krafttraining und fahre fast überall hin mit dem fahrrad. Und schaffe es gerade so (bzw. grad wegen gesundheitl. Problemen bin ich von 64 auf 61 kg runter) mein Gewicht zu halten... ^^
DerLenny
06-12-2011, 00:27
Ich kann das bestätigen.
Ich habe mal meinen Bekannten 4 Wochen auf GOMAD gesetzt. Er hat dazu noch normal gefuttert. Und gerade mal 0.5kg zugenommen.
Dann war ihm das zu stressig für das Ergebnis (verständlich) und er hat es wieder sein lassen.
Im folgenden Absatz steht "wir" für die Personen, die eher Abnehmen als Zunehmen wollen :)
Das Abnehmen kommt uns im Vergleich nur so schwer vor, weil wir das Zunehmen nie bewusst betrachtet haben. Beim Abnehmen hingegen wachen wir mir Argusaugen darüber. Haben wir mal einen Tag 500g mehr als am Tag davor überlegen wir, was da wohl falsch gelaufen sein könnte. Zu viel Salz? Evtl. hat man ja nur Wasser gezogen. Man geht noch mal den Speiseplan durch und vergleicht und überlegt, und grübelt und macht :)
Daher rate ich den meisten auch weniger auf die Waage und mehr auf den Gürtel, bzw. den Sitz der Hose zu achten. Und sich bestenfalls alle paar Wochen oder gar nur einmal im Monat zu wiegen (beim Bestreben Abzunehmen).
Und wer zunehmen will, der leidet auch hin und wieder mal.
Wirf mal nen Blick auf (naturale) Body Builder. Die strengen sich ganz schön an, um 5kg zuzulegen (fettfrei). Und teilweise ist sogar "dreckiges Zunehmen" also egal wie, nur mehr Gewicht drauf packen, nicht einfach. Daher auch der Markt für "Weight Gainer" (als Extrembeispiel) und viele andere Supplemente, die hier Erfolg versprechen.
Wir sehen aber gerne auf die jeweils andere Gruppe und denken uns: "Deine Probleme möchte ich mal haben" :)
Wir sehen aber gerne auf die jeweils andere Gruppe und denken uns: "Deine Probleme möchte ich mal haben" :)
Denn dann kann man sich wunderbar von den eigenen Problemen ablenken. ;)
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