Alternative zu Wing Tsun? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Alternative zu Wing Tsun?



Daniel San
22-01-2004, 20:59
Hi!

Ich suche einen Kampfstil der besonders den Infight lehrt...
Ich habe gehört, das selbiger im WT unübertroffen sein soll. Jedoch suche ich einen Stil, bei dem man sich zwar effizient verteidigen kann, jedoch nicht gleich zuschlagen, oder gar seinen gegner verletzten muss...Eher würde ich gerne funktionierende Hebel und Würfe lernen. Ausserdem sollte er ruhig körperlich anstrengend sein, sprich konditions- und muskelaufbaufördernd!
Ich weiß, das sind viele ansprüche, aber ich hoffe trotzdem, dass ihr mir helfen könnt!

Danke schon mal im vorraus!!

sumbrada
22-01-2004, 21:28
Also wenn du in der Sv einen Hebel oder Wurf machst, kannst du deinen Gegner auch verletzen.
Und ehrlich gesagt habe ich lieber ein paar blaue Flecken als ein kaputtes Gelenk.
Das Problem an Hebeln ist, dass sie in der freien Anwendung im Stand viel schlechter funktionieren als Schläge und Tritte.
Das bedeutet vor allem, dass man sehr gut sein muss und sehr lange trainiert haben muss, damit sie funktionieren.
Ein Lehrer hat mal gesagt, Hebel bekommt man angeboten, man nimmt sie sich nicht.
Viele Systeme, die im Infight kämpfen, Jun Fan, WT/WC, Panantukan/Dumog lehren auch die Hebel und Würfe, aber wie du schon gesagt hast, liegt der Schwerpunkt auf dem Schlagen.
Systeme die du dir anschauen solltest, wären Hapkido und vor allem Ju Jutsu bzw Jiu Jitsu.
Viel geworfen wird im Ringen, Judo, Brasilianischem Jiu Jitsu, ist auch sehr effektiv.
Viele Hebel machst du im Aikido, aber wie gesagt sind Hebel in der SV etwas problematisch.

Kazuko
23-01-2004, 08:25
Trifft auf meinen Stil zu allerdings wirst du den wohl nicht bei dir in der Nähe lernen können.

Kazuko

Schwarzalb
23-01-2004, 09:28
Hi Daniel San,
ich würde mal behaupten, WT ist ein echtes Meister-System... in Sachen Marketing. Im Endeffekt aber genauso effektiv oder weniger effektiv wie die spezielle Trainingsgruppe oder auch nur der spezielle Praktizierende. Ich kenne auch genug Judo-Leute (und Judo wird ja meist als reine Sportart trainiert), die ich ungern verärgert und in einer nächtlichen Gasse treffen würde. Im Endeffekt muss wohl jeder die Kampfkunst für sich finden, die ihm selbst am besten liegt. Zum Muskel- und Konditionstraining sind wohl Systeme gut geeignet, die viel Wert auf Bodenkampf liegen. 1 Minute Ju-Jutsu Bodenkampf kommen mir persönlich immer vor wie drei Runden Kickboxen.

Grüße,
Schwarzalb

Schwarzalb
23-01-2004, 09:31
PS: Kazuko, das Zitat ist doch garantiert aus einem Batman oder Daredevil-Comic?

:)

sumbrada
23-01-2004, 11:26
@ Schwarzgelb

Naja, also ein System, in dem Schläge und der Umgang damit gänzlich fehlen, von der Effektivität auf eine Stufe mit einem System zu stellen, das wenigstens versucht, Antworten für jede Distanz zu haben, ist ein wenig übertrieben.

@ Daniel San

Du solltest immer vorsichtig sein, wenn eine Kampfkunst im Zusammenhang mit "unübertroffen" oder "beste" oder "effektivste" genannt wird, weil es sowas nicht gibt.
Es gibt nur Systeme, die in gewissen Bereichen zu den Besten gehören.
So ist WC im Nahkampf mit Sicherheit eines der Besten, aber es gibt eben noch Muay Thai/Boran die Phillipinischen Stile Jun Fan (was seinen Ursprung zu einem grossen Teil aus dem WC hat)
Und Judo gehört im Bereich Würfe und Grappling zu den sehr guten Stilen.

Andreas Weitzel
23-01-2004, 11:47
@ Daniel San:

Hallo,

wenn Du im Kampf nicht gleich schlagen und treten, Dich aber dagegen wehren willst, mußt Du eine Kampfkunst erlernen, die sowohl Schläge/Tritte, als auch Griffe/Würfe beinhaltet und sie kompetent unterrichtet. Einige Kampfkünste wurden bereits genannt, die meisten von ihnen wären eine gute Wahl.

Schau Dir noch die Russische Kampfkunst Systema an. Das Training bei uns ist nähmlich darauf ausgelegt, daß man zwar hart und schwer übt, um dann möglichst ökonomisch und effizient im Kampf zu arbeiten. Dabei gilt: Je weniger Aufwand, desto sinnvoller; je weniger Verletzungen beim Gegner, desto besser.

Gruß
Andreas

Darkpaperinik
24-01-2004, 10:14
Eigentlich würd ich Dir Filipino Martial Arts vorschlagen .. aber da hier der Focus ein klein wenig ein anderer ist (ähem) wie den Gegner möglichst unbschadet zu lassen..

Probiers doch mal mit Ninjutsu: Bujinkan Budo Taijutsu .. Adressen hier im Forum!

neutral
27-01-2004, 00:52
tja, da Daniel-San auch "körperlich anstrengend, konditions- und muskelaufbaufördernd" auf dem Wunschzettel stehen hat, sind Ju-Jutsu und vor allem BBT meines Erachtens nicht die allererste Wahl... :) Ich fürchte das gilt auch für WT (wobei ich Letzteres, im Gegensatz zu den anderen beiden, nur vom gelegentlichen kurzen Zusehen kenne, vielleicht täusch ich mich auch). Ich denke Daniel-San wird irgendwo Abstriche machen müssen, so oder so. Du kannst nicht alles haben. Ich finde auch nicht unbedingt, dass JJ oder BBT hauptsächlich den "Infight" lehren, wie Daniel-San es ja wünscht... gerade beim JJ ist doch Rausgehen eher das Grundprinzip als Reingehen... und den "BBT-Infight" als solchen hab ich bislang auch noch nicht gesehen :D Also mir ist da nichts dazu eingefallen zu Daniel-Sans Posting. Außer evtl. Wing Kido Kai :D aber das gbits ja fast nirgends. Und so irrwitzig kondi- und muskelaufbaufördernd ist das auch nicht. Whatever. :cool:

Franz
27-01-2004, 08:30
zumindest fördern Kick und Thaiboxen die Kondition, speziell wenn es Wettkampfmässig betrieben wird. Muskelaufbau fördernd, naja die meisten Disziplinen die ich kenne gehen dafür nochmal extra in den Kraftraum und verlassen sich nicht nur auf die Bodyweight Aufwärmgymnastik im normalen Training.

sumbrada
27-01-2004, 12:13
Ob ein System konditionsfördernd ist, hängt oftmals mehr mit dem Trainer als mit dem System zusammen.
Ich hatte früher Ju Jutsulehrer, wo es schon ganz gut zur Sache ging.
Was du im JJ machst, hängt ebenfalls vom Trainer ab, da es JJ im eigenen Sinne gar nicht mehr gibt.
Es ist grausam anzusehen, wie sich die Unterrichtsmethoden von Schule zu Schule unterscheiden.
Da musst du einfach mal hingehen und schauen, ob es dir gefällt.
Aber wie ich anfangs schon sagte, wenn du wirklich gute SV suchst, die in der Nahdistanz arbeitet, wirst du um schlagende Systeme kaum rumkommen.

Daniel San
27-01-2004, 20:17
zum thema ju-jutsu: es ist doch so, dass alle polizisten (zumindest in bayern, meines wissens) bis zum orage-gurt jj trainieren müssen. demnach sollte es doch auch im "ernstfall" verwendbar sein, denn ganz auf den kopf gefallen sind die freunde in grün ja wohl doch nicht.
und welches system wäre denn in etwa zu empfehlen, wenn es in lokalitäten wie engen discos oder kneipen zum gerangel kommt...?

sumbrada
27-01-2004, 20:42
zum thema ju-jutsu: es ist doch so, dass alle polizisten (zumindest in bayern, meines wissens) bis zum orage-gurt jj trainieren müssen. demnach sollte es doch auch im "ernstfall" verwendbar sein, denn ganz auf den kopf gefallen sind die freunde in grün ja wohl doch nicht.
und welches system wäre denn in etwa zu empfehlen, wenn es in lokalitäten wie engen discos oder kneipen zum gerangel kommt...?


Ja, dass stimmt schon, aber rate mal, mit welchen Leuten die Polizeiausbilder viel zusammenarbeiten.
Wirkliches Jujutsu macht von denen keiner oder kaum einer mehr.
Dass das Jujutsu 2000 zu einer Lightversion der FMA geworden ist, hat den selben Grund.
Leute wie Bernd Hillebrand haben z.B. sehr viel bei Jeff Espinous und anderen trainiert.

JuMiBa
27-01-2004, 20:51
Dass das Jujutsu 2000 zu einer Lightversion der FMA geworden ist, hat den selben Grund.


Das Ju-Jutsu 2000 besteht aus weitaus mehr als ein paar FMA-Elementen. Deswegen von einer Lightversion des FMA zu sprechen halte ich für Humbug...

Gruß Micha

sumbrada
27-01-2004, 20:57
Das Ju-Jutsu 2000 besteht aus weitaus mehr als ein paar FMA-Elementen. Deswegen von einer Lightversion des FMA zu sprechen halte ich für Humbug...

Gruß Micha

Stimmt, ein paar Jujutsulehrer weigern sich ja mehr oder weniger das Neue anzunehmen. ;)

Franz
27-01-2004, 20:58
genau, denn das was von FMA drin ist sowas übel das man das besser leugnet, der Waffenkampf ist immer noch die Schwachstelle schlecht hin, daher machen die meisten engagierten SV Ausbilder JJ als Pflichtfach aber nicht aus Überzeugung und andere Systeme um dem SV Bereich und der Waffenabwehr besser gerecht zu werden.
Interessant ist der Kettenfauststoss der drin ist, die Fusstritte, Sistiergriffe das ein oder ander Boxelement und das man es durch eigene Techniken aufwerten kann wenn man von anderen Systemen dazustösst.Jujutsu 2000 ist zu Wettkampforientiert sodass viele Eineheiten JJ aus dem Prorgramm genommen haben bzw. nehmen wollten, Derzeit wird versucht das Programm für die Polizei wieder annehmbar zu überarbeiten.
Wer eine gewisse Härte sucht sollte evtl. eher zu Jujutsu allkampf tendieren als zum DJJV Jujutsu

Chan
12-02-2004, 23:59
Hi!

Einen Gegner effektiv abzuwehren ohne ihn zu verletzen, ist wohl die höchste Stufe im Kampfsport. Ich denke, dass es gerade für Anfänger wichtig ist, den Kampf möglichst schnell zu beenden. Ein Angriff abzuwehren birgt weniger Gefahren als viele abzuwehren oder sich auf einen langen Kampf einzulassen.

@ Darkpaperinik: Ich weiß wirklich nicht, ob ausgerechnet Ninjutsu als sanfter Stil bezeichnet werden kann. :confused:

VG

seventysix
13-02-2004, 13:52
also ich bin der meinung dass deinen wünschen die fma recht nahe kommen...
allerdings solltest du dir einiges ansehen, was die philip.kk betrifft.
die vielfalt jedenfalls ist enorm und es gibt mit sicherheit das ein oder andere system, welches hebeltechniken bietet!

noch ne anmerkung zum wingchun : wenn ich eines behaupten kann, dann dass durchs wingchun training speziell die beinmuskulatur und beim poonsao die armmuskulatur IMMENS trainiert wird.

wie das im WT aussieht weiss ich nicht, da die anwendungen dort anders interpretiert werden...

QQQQ
14-02-2004, 05:06
[QUOTE=Daniel San]Hi!

Ich suche einen Kampfstil der besonders den Infight lehrt...


Boxen+Trapping und HKE aus dem PFS+Straightblast und Boxingblast.

Franz
14-02-2004, 18:35
Chan:
Ninjutsu ist sehr fließend und wird der Situation angepasst, es ist sehr kontrolliert
und kann daher auch sanft sein!

Chan
15-02-2004, 21:37
Ja, die Bewegungsabläufe sind flüssig und anpassungsfähig. Aber doch nicht sanft für den Gegner. Ich kann allerdings nur von meinen Erfahrungen sprechen. Wahrscheinlich gibt es von Schule zu Schule verschiedene Schwerpunkte in den Techniken.

VG

wt-hannover
16-02-2004, 09:44
Also ich persönlich habe meine Alternative zum WT WingTsun gefunden, diese heisst DVT.... mehr Infos unter www.idvta.de

Gruss Christo

kung
17-02-2004, 20:35
Hi!

Hast Du schon mal was von Yiquan gehört? (Auch Dachenquan, Taikiken ist eine japanische, härtere "Variante" des Yiquan!)
Besonders wenn Du lernen möchtest, den Gegner zu kontrollieren und "weich" zu besiegen, ist Yiquan interessant. Des weiteren gibt es auch einige Parallelen zum WT, beispielsweise das Prinzip der "Pushing-Hands"(wird im WT quasi durch Chi Sao, im Yiquan durch Toishou umgesetzt). Hierdurch ist es möglich, bei Kontakt zu spüren, wohin die Kraft des Gegners zielt und diese dann auszunutzten; auch ist man natürlich vor (visuell wahrgenommenen)Finten gefeilt!
Wenn Du Dich genauer informieren möchtest, hier ein guter Link:

www.yiquan.de


Viel Glück noch nei der Suche!

Stefan

Bill
20-02-2004, 01:11
Hi!

Hast Du schon mal was von Yiquan gehört? (Auch Dachenquan, Taikiken ist eine japanische, härtere "Variante" des Yiquan!)
Besonders wenn Du lernen möchtest, den Gegner zu kontrollieren und "weich" zu besiegen, ist Yiquan interessant. Des weiteren gibt es auch einige Parallelen zum WT, beispielsweise das Prinzip der "Pushing-Hands"(wird im WT quasi durch Chi Sao, im Yiquan durch Toishou umgesetzt). Hierdurch ist es möglich, bei Kontakt zu spüren, wohin die Kraft des Gegners zielt und diese dann auszunutzten; auch ist man natürlich vor (visuell wahrgenommenen)Finten gefeilt!
Wenn Du Dich genauer informieren möchtest, hier ein guter Link:

www.yiquan.de
Viel Glück noch nei der Suche!

Stefan

@kung


Habe ca. 1995 erstmals von Yi Chuan erfahren. Master Yuan Pei Dong und sein Schüler Sifu Quinonnes in NY. Sie haben in London auch eine Gruppe glaube ich. Master Dong war meines Wissens der Berater des Qi Gung Parts im Film PHILADELPHIA mit Tom Hanks.

Dong`s Buch "Still As A Mountain Powerfull As Thunder", welches auch übersetzt zu haben ist, gibt eine Idee davon.

Jumin Chen in Salzburg ist meines Wissens auch ein Ansprechpartner dafür, hat aber nicht überall eine Yi Chuan-Gruppe wo er sonst TC usw. unterrichtet.

Den positiven Erfahrungsberichten von Praktizierenden kann man fast kaum noch glauben. Ein Ex-Kollege, der jeden Tag NCGF und TW-JKD trainiert und eigentlich nicht viel von "inneren Künsten" hält, trainiert es von Anfang an ohne Unterbrechung. Er meint, dass alles gut harmoniert, da alles formlos ist. Er berichtete ferner, dass einige Stunden Unterbrechung zwischen Yi Chuan und körperlichen Anstrengungen wie hartes Training oder Sex sein müssen.

Wenn ich nach München ziehe, werde ich Jumin bei seiner örtlichen TC -Gruppe aufsuchen und mir die "formlose Vollendung der Inneren Kunst" gönnen.

Taurus
27-02-2004, 20:47
hi daniel,

also wenn du auf kraft und kondition setzen willst, und, wie du schreibst, an würfen und hebeln interessiert bist, würde ich dir ringen empfehlen.
damit kann man sich auch sehr gut verteidigen - und es gibt viele vereine, also eine gute verfügbarkeit.

grüße taurus

Darkpaperinik
29-02-2004, 17:46
Also ich persönlich habe meine Alternative zum WT WingTsun gefunden, diese heisst DVT.... mehr Infos unter www.idvta.de (http://www.idvta.de/)

Gruss Christo
Alternative? :-) auch wenn Tassos seine eigene Auslegung schon immer hatte.. es ist und bleibt WT..

neutral
02-03-2004, 23:38
hi daniel,

also wenn du auf kraft und kondition setzen willst, und, wie du schreibst, an würfen und hebeln interessiert bist, würde ich dir ringen empfehlen.
damit kann man sich auch sehr gut verteidigen - und es gibt viele vereine, also eine gute verfügbarkeit.

grüße taurus
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Naja... :o Ich als frischgebackener Anfänger im Ringen sage dazu nur, dass die meisten typischen Hebel der SV (Armstreckhebel, Handgelenkhebel usw.), wie man sie von Ninjutsu über Wing Kido Kai bis Ju-Jutsu kennt, die meisten Würgetechniken, sowie natürlich alle Schlag-, Block-, Stoß- und Tritttechniken etc. im Ringen nicht trainiert werden und regelwidrig wären... viele, wenn nicht die meisten Ringer-typischen Würfe sind mit eigenem Fall verbunden und sind hauptsächlich für die Ausführung auf Matten ausgelegt... die Vorkampfstellung ist tief und statisch bzw. "standfest" und eignet sich IMO nur eingeschränkt für Meidbewegungen und Kontern im Distanzkampf, ist also für die Nahdistanz optimiert... dass im Ringen keinerlei Umgang mit Waffen oder gar das Verhalten bei Angriff von 2 oder mehreren Gegnern trainiert wird, muss ich nicht erwähnen... Ringen widerspricht damit IMO wirklich allen landläufigen Kriterien moderner SV (soweit ich mich erinnere :cool: ). Das Gerücht dass Ringen eine gute SV sei, ist zwar zur Zeit schwer in Mode ;) aber außer in diesem Forum hier hat meine unwissende Wenigkeit noch nie davon gehört (und wenn ich es hören würde, hielte ich es immer noch für Blödsinn :rolleyes: ).
Richtig ist, dass ein bodybuildender Wettkampf-Ringer-Muskelprotz mit jahrzehntelanger Erfahrung (ja, ich kenne so einen :p ) einem Hals und/oder Rückgrat mit der Geschwindikeit eines Wimpernschlages brechen kann, wenn er dafür nah genug ran kommt. Aber hat das was mit realistischer Selbstverteidigung zu tun ? Werden hier appels and oranges in einen Topf geworfen ? Hatten wir diese Diskussion hier schon mal irgendwo <gähn> ? :o
Vielleicht können wir uns auf den Minimalkonsens einigen, dass Ringen besser zur SV geeignet ist als Judo... aber das war´s dann auch schon von meiner Seite. :)

Taurus
03-03-2004, 19:23
hi,

@neutral:

hier gehts doch gar nicht um ein stildiskussion, sondern um den fokus, welchen man ansetzt, um zu für sich zu entscheiden, welche art von kampfstil man erlernen möchte.
will man gezielt sv lernen, gibt es sicher geeignetere stile, als z.b. ringen.
möchte er aber gezielt auf kraft und kondition gehen, wäre ringen eine gute alternative.
und da er diese attribute auch in seiner suche geäussert hat, habe ich diesen vorschlag gemacht..

grüße taurus

neutral
03-03-2004, 20:06
möchte er aber gezielt auf kraft und kondition gehen, wäre ringen eine gute alternative.das stimmt natürlich grundzipiell... je nachdem wie man Kraft und Kondition für sich definiert... zumindest vom Training mit Judoka weiß ich nämlich, dass vielen von denen die (Schlag-)Kraft und Kondi z.B. beim Kicken und Boxen genau so schnell ausgeht bzw. von Anfang an fehlt, wie einem Kick-Boxer umgekehrt beim ihm ungewohnten Werfen, Ringen und Groundfighting... wer hat also jetzt hier die "Kraft" oder "Kondition" ? :cool: Ansichtssache bzw. Definitionsfrage. Abgesehen davon, dass stilspezifische Kraft und Kondi im Ringen evtl. eine größere Rolle spielen als im Judo, aber da hab ich es eben halt noch nicht getestet, ich bezweifle aber dass das dort vom Prinzip her so viel anders wäre.
Auf jeden Fall werde ich den hier in meinem (womöglich schon traumatisch und idiosynkratisch belasteten ;) ) Empfinden wieder erneut aufgewärmten foreneigenen "Ringermythos" wahrscheinlich überall angreifen, wo er mir begegnet. :p Das ist jetzt eins meiner Hobbies :p. Der Threadstarter braucht das ja jetzt nicht so genau zu lesen, weil er die Hintergründe nicht kennt. Ich habe fertig.

Ansonsten hast du natürlich Recht. Überhaupt gar keine Frage. :)

***edit (Nachtrag)***


ch suche einen Kampfstil der besonders den Infight lehrt...
Ich habe gehört, das selbiger im WT unübertroffen sein soll. Jedoch suche ich einen Stil, bei dem man sich zwar effizient verteidigen kann, jedoch nicht gleich zuschlagen, oder gar seinen gegner verletzten muss...Eher würde ich gerne funktionierende Hebel und Würfe lernen. Ausserdem sollte er ruhig körperlich anstrengend sein, sprich konditions- und muskelaufbaufördernd!OK, was "Infight", "nicht gleich zuschlagen", "Würfe" und Kraft/Kondi angeht, ist Ringen wirklich eine gute Idee. Wundert mich dass ICH da nicht drauf gekommen bin... :D
Aaaaaber... was "sich effizient verteidigen" und "funktionierende Hebel und Würfe" angeht, gebe ich erneut zu bedenken, dass typische, wirklich ernsthafte bzw. gefährliche Angriffsformen in SV-Situationen im Ringsport meines Wissens (bin wie gesagt Anfänger... :) ) einfach NULL trainiert werden, z.B. keine Abwehr von Impulstechniken, dass vor allem Standhebel und Fixieren mittels Hebeltechniken meines Wissens null vorkommen, und dass die Würfe zwar kraftvoll sind, aber nicht gerade dem entsprechen, was in der SV als Alpha und Omega gelehrt wird, also nach dem Wurf selber aufrecht bleiben, im Stand fixieren... naja, diese Kritikpunkte kennt jeder der sich mit SV beschäftigt, braucht man hier nicht alles zu wiederholen (Groundfighting bei Angrifff von mehreren Personen, Waffeneinsatz etc)... :rolleyes:

roberto
04-03-2004, 12:30
@neutral

Ich verstehe nicht ganz, weshalb Du Dich so weigerst Ringen als SV anzusehen. Meiner meinung nach sind alle KKs, die Dich lehren zu Kämpfen realistischer als solche, die sich auf die Meisterung sog. "Standard SV-Situationen" spezialisieren.

Ich möchte an dieser stelle ein zitat des bekannten Ving Tsun Meisters Wong Shun Leung bezüglich SV beifügen:

"Self-defense is only an illusion, a dark cloak beneath which lurks a razor-sharp dagger waiting to be plunged into the first unwary victim.

Whoever declares that any weapon manufactured today, whether it be a nuclear missle or a .38 special, is created for self-defense should look a little more closely at his own image in the mirror. Either he is a liar or is deceiving himself.

Wing Chun kung fu is a very sophisticated weapon--nothing else. It is a sciense of combat, the intent of which is the total incapacitation of an opponent.

It is straightforward, efficient and deadly. If you're looking to learn self-defense, don't study Wing Chun. It would be better for you to master the art of invisibility"


-- Wong Shun Leung

Ich denke Wong hat es auf den Punkt gebracht. Meiner Meinung nach ist Ringen sehr wohl geeignet sich aus brikären Situationen zu behelfen. Und wer glaubt ein Ringer könne nicht wie jeder andere Mensch auf Erden zuschlagen, der irrt. Ringer sind stark, schnell und haben enen hohen Kampfwillen ... was braucht es denn viel mehr?!

Ciao

Roberto

Chan
04-03-2004, 13:53
Ich selbst habe nie Ringen gemacht. Ich kenne aber einen. Der Kerl hat die Statur eines Panzers. Von dem wollte ich nicht überrollt werden.

Krafttraining macht soviel ich weiß einen Hauptbestandteil im Ringertraining aus. Es gibt zwar immer noch viele Leute, die behaupten, dass man im Kampf keine Kraft braucht. Aber meine Meinung ist, dass sie sehr wohl enorme Vorteile bringt. Die Angriffe sind einfach brachialer und ein robuster Körper kann auch mehr einstecken.

Deshalb glaube ich, dass sich Ringen auch als SV eignen könnte, obwohl ich jetzt nicht allzu viel Ahnung vom Ringen habe. ;)

VG

P.S. Viele Straßenschlägereien enden ja auch auf dem Boden. Da ist ein Ringer als Gegner bestimmt auch sehr unangenehm.

Franz
04-03-2004, 14:28
P.S. Viele Straßenschlägereien enden ja auch auf dem Boden. Da ist ein Ringer als Gegner bestimmt auch sehr unangenehm.

Aber die meisten Schlägereien fangen im Stand an!

neutral
04-03-2004, 19:51
"Self-defense is only an illusion, a dark cloak beneath which lurks a razor-sharp dagger waiting to be plunged into the first unwary victim.

Whoever declares that any weapon manufactured today, whether it be a nuclear missle or a .38 special, is created for self-defense should look a little more closely at his own image in the mirror. Either he is a liar or is deceiving himself.

Wing Chun kung fu is a very sophisticated weapon--nothing else. It is a sciense of combat, the intent of which is the total incapacitation of an opponent.

It is straightforward, efficient and deadly. If you're looking to learn self-defense, don't study Wing Chun. It would be better for you to master the art of invisibility"


-- Wong Shun Leung@roberto
wirklich, sehr hübsch ;) wenn du mir noch einen Tipp geben könntest, warum du diesen WC-Werbetext hier reinkopiert hast ?
a dark cloak beneath which lurks a razor-sharp dagger waiting to be plunged into the first unwary victimdiese tolle Metapher kann man auch einfach wörtlich nehmen, dann hat man wieder ein sehr gängiges Argument GEGEN Ringen als SV. :o
Whoever declares that any weapon manufactured today, whether it be a nuclear missle or a .38 special, is created for self-defense should look a little more closely at his own image in the mirror. Either he is a liar or is deceiving himself. dumpfe Polemik, die keines ernsthaften Kommentares würdig ist, zieht sich diese Diskussion doch mindestens seit den Sophisten des alten Griechenlands durch die Weltgeschichte (Waffe oder Selbstverteidigung... Henne oder Ei... gähn...)
Wing Chun kung fu is a very sophisticated weapon--nothing else. It is a science of combat, the intent of which is the total incapacitation of an opponent.

It is straightforward, efficient and deadly. If you're looking to learn self-defense, don't study Wing Chun. It would be better for you to master the art of invisibilitysehr interessant... wenn das deine Empfehlung für WC als WT-Alternative (und damit ein Beitrag zum Thema) sein sollte, kann man nichts sagen (außer die inneren Werte dieses Textes anzweifeln) . Aber ich begreife nicht was das mit meinem Beitrag zu tun haben soll, ist doch eine komplett andere Party ? :cool:
Meiner meinung nach sind alle KKs, die Dich lehren zu Kämpfen realistischer als solche, die sich auf die Meisterung sog. "Standard SV-Situationen" spezialisieren.jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber, mit Verlaub, wenn man das so pauschal bringt wie du jetzt, halte ich das nicht für hilfreich.
Ich denke Wong hat es auf den Punkt gebracht. Hat er. Nur liegt der Punkt neben dem Ziel.
Meiner Meinung nach ist Ringen sehr wohl geeignet sich aus prekären Situationen zu behelfenaus einigen gewiss.
Und wer glaubt ein Ringer könne nicht wie jeder andere Mensch auf Erden zuschlagen, der irrtwenn ein Ringer nicht besser zuschlagen könnte als "jeder andere Mensch auf Erden", dann wäre das ein Teil des Problems, nicht ein Teil der Lösung. Allerdings sehe ich das nicht so pessimistisch :), soo schlecht sind Ringer auch wieder nicht, oder ? :p Hatten wir übrigens schon einen Thread "American Football, Eishockey oder Rugby als WT-Alternative ?"

roberto
04-03-2004, 20:00
@neutral

Ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, dass Ringen als SV sehr wohl eine Alternative ist. Für mich ist SV die Kunst sich seiner Haut zu erwehren und mehr nicht. Zudem habe ich in meinem post keinerlei sarkastischen Andeutungen gemacht (im gegensatz zu Dir) und deshalb ... wenn wir sachlich diskutieren wollen bin ich dabei, wenn du stattdessen die sachliche Linie lieber verlässt und mich anpissen möchtest, können wir beide das auch anders klären! Sag mir einfach bescheid!

Roberto

neutral
04-03-2004, 20:34
wenn wir sachlich diskutieren wollen bin ich dabei, wenn du stattdessen die sachliche Linie lieber verlässtich konnte in deinem ersten Post leider keinen Ansatz eines Versuches sachlicher Diskussion auffinden. Daher der Sarkasmus.

und mich anpissen möchtest, können wir beide das auch anders klären! Sag mir einfach bescheid :rolleyes:
Insider-Witz : Sagt ein User zu einem Moderator "Wie alt bist du eigentlich ?"

***offtopic - Ende***

Franz
04-03-2004, 20:48
@neutral: Bitte wieder einen Gang runterschalten.
Danke!

roberto
04-03-2004, 20:50
Nö passt schon, ich mach das mit ihm jetzt via PN klar! Wie es ausgeht ist seine Entscheidung, gehört aber nicht in dieses Forum.

Ciao

Roberto

andreas222
05-03-2004, 09:22
@Roberto,


wo siehst im Vergleich beider Kuenste Vor./Nachteile oder Gemeinsamkeiten ?

Lassen sich Techniken Deines Escrima-Stiles mit den Arte Marziale Italiana Techniken verbinden.. oder gibt es wie man sagt verwaesserter Wein ?

Ich finde es sehr interessant, dass nach u. nach mehr Infos ueber Martial Art auch aus dem alten Europa populaer oder sagen wir eher bakannt werden...

Vielen Dank fuer Inofs
Andreas

roberto
05-03-2004, 17:47
@andreas222

Hallo,

beide Künste lassen sich nur z. T. verbinden. ich habe festgestellt, dass die techniken des ital. Kurzstockes (manganello) sich mit einigen philippinischen Systemen (z. B. mit serrada und balintawak) verbinden lassen könnten. Es besteht zum einen jedoch nicht die Notwendigkeit (den beide Wege sind in sich gut), zum anderen sind die ital. Stock-Systeme sehr kurz und focusiert. Die Gefahr würde darin bestehen, dass man sie durch Hinzugabe von neuen Techniken in Charakter und Zweck verändern würde.

Beim Messer wird es noch deutlicher! Natürlich verwendet man beim ital. Messer auch Schnitte zur Hand, jedoch haben sie nicht den gleichen Stellenwert wie bei den FMA. Der Focus ist ein anderer, die Bewegungsabfolgen unterscheiden sich zum Teil sehr, die Prinzipien und der Focus differenzieren und der Lehrweg ist gänzlich anders. Also, ich würde sie nicht gerne vermischen!

Ciao

Roberto