Vollständige Version anzeigen : Kampfkunst und Wissenschaft
Hallo zusammen,
im Wing Chun Forum ist mir aufgefallen, das oft mit dem Begriff "Wissenschaftlich" umgegangen wird, oder das Begriffe verwendet werden, die man sonst nie in Zusammenhang mit Kampfkunst bringen würde.
Ich finde diese Herangehensweise an das thema Kampfkunst oft etwas zu verkopft.
gibts das auch in anderen KK´s? Oder ist das ein wing chun Typisches Phänomen?
beste grüße
redroi
Big Bart II
08-12-2011, 23:05
Ist mir persönlich eigentlich nur im Wing Chun aufgefallen und auch da nur bei einem Verband.
Und die Wissenschaftlichkeit halte ich in dem Fall ehrlich gesagt für fraglich.
Ist mir persönlich eigentlich nur im Wing Chun aufgefallen und auch da nur bei einem Verband.
Und die Wissenschaftlichkeit halte ich in dem Fall ehrlich gesagt für fraglich.
@ TE
Also nein ist auch kein Wing Chun Phänomen sondern ein WT Phänomen.;)
@Maddin.G
Am häufigsten ist das sicherlich bei WT. Beim WC und VT wird der Begriff "Wissenschaft" bzw. "Science" aber auch verwendet, auch wenn es hier, meines wissens nach, nicht zu total verkopften Texten führt. Daher habe ich das von der Formulierung mal allgemein gehalten. Ausserdem firmieren einige ehemalige WT ler unter anderen Kürzeln, daher halte ich die allgemeine Formulierung für sinnvoll.
Beim WC und VT wird der Begriff "Wissenschaft" bzw. "Science" aber auch verwendet, auch wenn es hier, meines wissens nach, nicht zu total verkopften Texten führt.
Wer und Wo??
Ausserdem firmieren einige ehemalige WT ler unter anderen Kürzeln, daher halte ich die allgemeine Formulierung für sinnvoll.
Nein, die Bezeichnung "WT und Derivate" wäre angebracht.
Wer und Wo??
Wing Chun - The Science Of In-Fighting (Wong Shun Leung) PART 3 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=xIGXaNdmHBQ)
http://www.amazon.com/Wing-Chun-Fighting-Wong-Leung/dp/B000089781
Nein, die Bezeichnung "WT und Derivate" wäre angebracht.
Wäre auch ne möglichkeit gewesen, allerdings haben einige wt derivate einflüsse aus anderen Linien die nicht auf Leung Ting und KRK zurück gehen.
Im großen und ganzen hast du aber recht, es ist am häufigsten bei der LT Linie. Mir geht es auch garnicht so sehr un den begriff "Wissenschaftlich" (wie in dem Beispiel hier) sondern darum, was da teilweise für Kopfgeburten bei rumkommen und ob es das wo anders auch gibt.
Beste Grüße
redroi
Im großen und ganzen hast du aber recht, es ist am häufigsten bei der LT Linie. Mir geht es auch garnicht so sehr un den begriff "Wissenschaftlich" (wie in dem Beispiel hier) sondern darum, was da teilweise für Kopfgeburten bei rumkommen und ob es das wo anders auch gibt.
Beste Grüße
Hmm glaube weniger, scheint wie gesagt ein WT Phänomen zu sein.
Hmm glaube weniger...
Was glaubst du weniger?
...scheint wie gesagt ein WT Phänomen zu sein
Naja, WT ist auch Wing Chun! Aber genug von dem Thema. Ich weis was du meinst und ich denke, du weisst auch was ich meine.
mir geht es hier eh um ganz andere Stile, nicht um wing chun!
Was glaubst du weniger?
Ich glaube, dass es weniger in anderen Stilen vorkommt. Mir ist es zumindest noch nicht untergekommen. dass Karateka oder MTler ihren Stil quasi wissenschaftlich erklärt haben.
Ist mMn. ne Werbemasche ala "schaut bei usn alles wissenschaftlich getestet und geprüft".
Die meisten testen wohl im direkten Vergleich was geht.
Ich glaube, dass es weniger in anderen Stilen vorkommt
Achso, alles klar.
Es gibt durchaus echte Forschung in dem Bereich. Das findet aber in Sportwissenschaftlichen Studien statt. Da vor allem olympische Disziplinen wie Boxen, Judo, TKD (in Korea), ...
Da gehts aber vor allem um Trainingslehre und dergleichen.
Es gibt auch andere sehr verkopfte Systeme. Da probiert man langsam rum und kommt drauf, was man so alles mit dem Körper anstellen kann. Dann gibts tolle Theorien.
Nur unter Stress ists dann leider ziemlich unmöglich genau diesen tollen Punkt zu treffen.
Allein wenn ich immer Unterstufenphysik oder noch besser E=mc² lese greif ich mir an den Kopf. Oder Erklärungen basierend auf Trigonometrie. Ebenso tolle Hebelkräfte.
Den Leuten die solche Theorien aufstellen fehlt schlichtweg das Wissen über den menschlichen Körper. Wenn mal jemand mit einem normal abgeschlossenen sportwissenschaftlichen Studium aus Deutschland was dazu schreibt, lese ich mir das gerne durch. Nur verstehe ich das dann wahrscheinlich (ebenso wie alle in seinem Verband) nicht. Sollte es sowas von Seiten der KK, die mit wissenschaftlichkeit werben geben, bitte ich um einen Link, die ISBN oder eine andere Art, wie man es beziehen könnte. Gibt ja auch noch die Unibib.
Raging Bull
09-12-2011, 01:30
Hallo?
KRK hat nen Professor und 2 Doktortitel....natürlich ist das "wissenschaftlich"...
:)
Hallo?
KRK hat nen Professor und 2 Doktortitel....natürlich ist das "wissenschaftlich"...
:)
Wer ist KRK und wieso ist er relevant?
DeepPurple
09-12-2011, 06:35
Wer ist KRK und wieso ist er relevant?
www.wingtsunwelt.com (http://www.wingtsunwelt.com/artikel.php?id=789)
Zum Thema:
Ja, mir ist es auch zu verkopft. Das Problem ist dass auf dem Sektor, wo das stattfindet, weniger bis gar nicht gekämpft und mehr bus nur theoretisiert wird. Ist halt ein anderer Fokus.
"Science of Infighting" seh ich etwas anders, schaus halt mal an.
Im Übrigen ist das Thema "Verwissenschaftlichung" kein Manko, wenns gut und sorgfältig und seriös gemacht wird.
Man darf das "Pseudo"-wissenschaftlche nicht überbewerten, sie meinen es ja gut.
mykatharsis
09-12-2011, 06:39
Im Verhältnis zu irgendwelchen Tier-Kung-Fu-Stilen ist *ing *un auch wissenschaftlich.
DerLenny
09-12-2011, 08:31
Hallo zusammen,
im Wing Chun Forum ist mir aufgefallen, das oft mit dem Begriff "Wissenschaftlich" umgegangen wird,
Ich kenne das Problem, gibts aber nicht nur um WC.
Generell habe ich da ja nichts dagegen. Problematisch wird es für mich, wenn die KK zur Wissenschaft erklärt wird. Anstatt zum Studienobjekt der Wissenschaften.
Biomechanik, Kinesiologie und Sportwissenschaften sind alles Fachbereiche, aus denen man gute Informationen für die KK beziehen kann. Wenn ich hier einen fachbereich vergessen habe, so möchte ich mich direkt mal entschuldigen.
Ich kenne es aus US Foren, dass gerne etwas pseudo-wissenschaftliches Gebrabbel benutzt wird, um Humbug an den Mann zu bringen. Beim WC habe ich das bisher noch nicht so beobachtet. Da gibt es ja bestenfalls mal Diskussionen über die Reaktionszeit bei taktilen Reizen ;)
"Science of Infighting" seh ich etwas anders, schaus halt mal an.
Hab ich schonmal gesehen, ist aber schon ne ganze Weile her. Ging mir auch nur darum, das der Begriff nicht nur von der EWTO, und Abspaltungen dieser, verwendet wird. Aber ich könnt mir den Film echt nochmal angucken.
Im Übrigen ist das Thema "Verwissenschaftlichung" kein Manko, wenns gut und sorgfältig und seriös gemacht wird.
Man darf das "Pseudo"-wissenschaftlche nicht überbewerten, sie meinen es ja gut.
Sehe ich auch so!
@ DerLenny
hört sich ja interessant an.
bei welchen Stilen bzw. in was für Foren haste das denn gesehen? haste eventuell nen Link?
Beste Grüße
redroi
Moin,
ich finde das auch seltsam. Klar, man kann eigentlich alles unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten analysieren. Ja und? Was macht da eine "wissenschaftliche" KK so besonders? Ich kann auch eine Studie über die Prozesse im Körper beim Nasepopeln erstellen....das mag dann auch "wissenschaftlich" sein.
Ich habe immer das Gefühl, "die Wissenschaft" wird gerne herangezogen, um Ausreden zu erschaffen, die angeblich schwerer zu widerlegen sind. So nach dem Motto: "Ja, aber rein theoretisch hätte ich jetzt auch....weil nach dem Prinzip xyz..."
Was soll "die Wissenschaft" oder die "wissenschaftliche KK" überhaupt sein? :p
Ich denke, beim Profiboxen gibt es auch genug sportwissenschaftliche Untersuchungen, aber ich habe noch nie was vom "wissenschaftlichen" Boxen gehört....:D
Gruß
DerLenny
09-12-2011, 09:03
Es gibt einen Kenpo Stil (Sublevel-4 Kenpo) der dafür berüchtigt ist.
Sub Level 4 Kenpo Concepts - American Kenpo, Ed Parker Kenpo (http://www.martialscienceuniversity.com/)
Man beachte die URL.
"Was" sie machen ist gar nicht schlecht. Das Mumbo-Jumbo drumherum ist allerdings... nicht gut.
DeepPurple
09-12-2011, 09:24
Moin,
... Ich kann auch eine Studie über die Prozesse im Körper beim Nasepopeln erstellen....das mag dann auch "wissenschaftlich" sein.
...
:D
Naja, solange es um physiologische Grundlagen geht, kommen ja auch Erkenntnisse bezüglich Training, Ernährung usw. raus.
Das "Kämpfen" an sich ist wahrscheinlich mehr auf psychologischer Ebene anzusiedeln.
Worums mir halt geht: Wenn schon wissenschaftlich, dann richtig. Und nicht so pseudowissenschaftliches Zeug raushauen, siehe aktuelle Diskussion im WC-Forum über "schnellere Reaktionen".
Ohne quantitative Angaben mit Vergleichen ist das schlicht und einfach wertlos.
@ DerLenny
Danke für den Link.
"Martialscienceuniversity" ist mal echt geilomat, das kann selbst ein "Weltkampfkunstkonzern" an Kreativität nicht toppen.
Zitat: DerLenny
"Was" sie machen ist gar nicht schlecht. Das Mumbo-Jumbo drumherum ist allerdings... nicht gut.
Das verhält sich im WT oft ähnlich.
Hm, um mal weg vom *ing *ung zu kommen :-P
Ich meine in jeder KK oder KS wird ja mit physikalischen Prinzipien gearbeitet. Liegt ja logischerweise in der Natur der Sache. Und manchmal kann man das doch dann auch mit solchen Prinzipien einleuchtend in die Köpfe der Leute bringen? Also Kraftverstärkung, Stand, Hebelgesetze etc.
Solche Arten von wissenschaftlicher Betrachtung finde ich schon sinnvoll, solange es nicht ausartet.
Gruß
Phelan
Im Verhältnis zu irgendwelchen Tier-Kung-Fu-Stilen ist *ing *un auch wissenschaftlich.
Und welche "Tier-Kung-Fu-Stile" meinst Du genau?
"Philosophie" gilt in dem zusammenhang nicht als Wissenschaftlich oder? :) Denn eigentlich sind viele KKs voll davon.
Zitat: Muy fa
Und welche "Tier-Kung-Fu-Stile" meinst Du genau?
Ich vermute er meinte den Fuchs und den Kranich.
Zitat: Phelan
Hm, um mal weg vom *ing *ung zu kommen :-P
Hast recht, ich geh ja selber dauernd OT.
Ich vermute er meinte den Fuchs und den Kranich.
Sowas wie "Fuchs" kenn ich nicht.
Und was Kranich anbelangt...ist damit evt.White Crane gemeint?
Ja, da kann das zutreffen. Die Jungs, die ich von diesem Stil bislang kennen gelernt habe, sind weder Akademiker, noch Bücherwürmer noch "Wissenschaftler". Ihre Bridge hat Power, ihr Rooting ist stark und ihre Schläge haben Wumms, und für einen Kampf genügt das (für eine Promovierung natürlich nicht).
DeepPurple
09-12-2011, 12:44
"Philosophie" gilt in dem zusammenhang nicht als Wissenschaftlich oder? :) Denn eigentlich sind viele KKs voll davon.
Für mich zumindest nicht, aber da bin ich Banause :o
Und doch kommt Sie vor :) Ich merk das sehr sehr stark beim Capoeira wie sehr auch die Kultur der Brasilianer mit reinspielt. Auch davon lernt man viel. Alleine schon was das Sifu-Schüler Verhältnis angeht. Mich würd mal interessieren obs dafür Psychologische Belege gibt....wo wir eh schonmal beim Thema Wissenschaft und KK sind :D
Ich muss zugeben das ich mich mit Chinesischer bzw. Brasilianischer Philosophie nicht wirklich gut auskenne aber ich wette man lernt doch ne menge davon sehr indirekt ohne es benennen zu können.
Ist es nicht so wie alles? Zu viel oder zu wenig... man polarisiert und schon hat die Diskussion eine Schieflage...
Wissenschaftlichkeit ist eigentlich eine kluge Sache - auch im Kampfsport. Anders herum gedacht: Wissenschaftlichkeit ist natürlich für diejenigen ein "Dorn im Auge", die ihre Brötchen mit der Verbreitung von Nonens verdienen...
So finde ich beispielsweise die Gegenüberstellung von Angriffs- und Verteidigungszeit im Kontext einer steigenden Anzahl von Angriffsmöglichkeiten sehr interessant...zumindest auch im HInblick auf so manche Diskussionen, in denen z. B. Würfe gegen Schlagtechniken bestehen wollen.
Ich sage:
09-12-2011, 17:04
Wissenschaftlichkeit ist natürlich für diejenigen ein "Dorn im Auge", die ihre Brötchen mit der Verbreitung von Nonens verdienen... Wie hat KK nur ohne Wissenschaft funktioniert, frage ich mich:ups:
Wissenschaftlichkeit ist natürlich für diejenigen ein "Dorn im Auge", die ihre Brötchen mit der Verbreitung von Nonens verdienen...
... oder willkommenes Blendwerk für die, die das Wort Wissenschaft vergewaltigen, um Nonsens zu verbreiten.
Das ist weitaus häufiger der Fall.
@ Muy fa
hier der Fuchs und der Kranich in Bewegung:
WingTsun by IUEWT/UFEWT (www.iuewt.com/www.ufewt.com) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=M-NRVlANK5I)
ab ca. 2:10 min
beste grüße
redroi
DeepPurple
10-12-2011, 08:25
Und doch kommt Sie vor :) Ich merk das sehr sehr stark beim Capoeira wie sehr auch die Kultur der Brasilianer mit reinspielt. Auch davon lernt man viel. Alleine schon was das Sifu-Schüler Verhältnis angeht. Mich würd mal interessieren obs dafür Psychologische Belege gibt....wo wir eh schonmal beim Thema Wissenschaft und KK sind :D
Ich muss zugeben das ich mich mit Chinesischer bzw. Brasilianischer Philosophie nicht wirklich gut auskenne aber ich wette man lernt doch ne menge davon sehr indirekt ohne es benennen zu können.
Das kommt darauf an, was man als solches betrachtet. Aber prinzipiell richtig, vieles kommt unterschwellig mit.
Wie hat KK nur ohne Wissenschaft funktioniert, frage ich mich:ups:
Tja, gute Frage die man sicherlich auch auf das eine oder ander - ebenfalls - eher lebenspraktische Detail umsetzen kann, wie z. B. Straßenverkehr, Energie, Erziehung usw. Alles hat vorher auch ohne Wissenschaft bestens funktioniert... :ups:
Im Übrigen wirfst du damit eine Grundsatzfrage auf: Wofür nutzt die Wissenschaft überhaupt?
Kritiker würden sich auch hiermit nicht zufrieden geben und sagen: "...okay, Wissenschaft hat da tatsächlich zu neuen Erkenntnissen geführt - was aber hat es gebracht?" Jow... da wären wir dann wieder bei der Grundsatzfrage und dem "und überhaupt...- Argument"
Ich sehe das so: Wissen ist etwas, was einfach nur da ist und was man sich teilen kann. Es kann genutzt werden, oder nicht. Tragisch finde ich derartige Diskussionen, weil Bildung in unserem "zivilisierten" Deutschland heutzutage von vielen als "besonderes Gut" angesehen wird, zu dem nicht mehr alle Zugang haben (wollen?).
Warum also gegen Bildung diskutieren und nicht jedem selbst überlassen, wie er davon profitiert?
Simplicius
10-12-2011, 10:21
Wissenschaftlichkeit ist eigentlich eine kluge Sache - auch im Kampfsport. Anders herum gedacht: Wissenschaftlichkeit ist natürlich für diejenigen ein "Dorn im Auge", die ihre Brötchen mit der Verbreitung von Nonens verdienen...
mit wissenschaftlicher Herangehensweise kann man einige Meister auf den Boden der Tatsachen holen.
mit wissenschaftlicher Herangehensweise kann man genauso die pseudowissenschaftlichen Aussagen mancher Kampfkünstler als BlaBla entlarven.
und mit wissenschaftlicher Herangehensweise kann man seine eigene Kampfkunst effektiver gestalten.
Ich sehe das so: Wissen ist etwas, was einfach nur da ist
Wissen ist nicht einfach nur da.
Das Wissen muss erst einmal von jemand erworben werden, und genau das
ist die Aufgabe von Wissenschaften.
Vielle KK die sich einen wissenschaftlichen Anspruch geben, benutzen nur teilweise falsch verstandenes Halbwissen um irgendwelche Thesen zu untermauern.
DeepPurple
10-12-2011, 11:38
@ Simplicius
Die obigen Sätze unterschreibe ich mit "möglicherweise".
Außerdem denke ich, dass hauptsächlich Naturwissenschaften gemeint sind.
Auch die haben ihre Grenzen.
Tatsächlich wäre meiner Meinung nach grad auf dem Sektor "Kampf" eine Beschäftigung mit Psychologie und Philosophie angebrachter.
Simplicius
10-12-2011, 11:54
Tatsächlich wäre meiner Meinung nach grad auf dem Sektor "Kampf" eine Beschäftigung mit Psychologie und Philosophie angebrachter.
Philosophie?
Mit welchem Ziel?
DeepPurple
10-12-2011, 11:58
Ethik und Moral beispielsweise.
Irgendwie hängt der Begriff Wissenschaft mit Judo zusammen. Man muss den Schwerpunkt des Gegners brechen, den besten Winkel bei den Fußfeger. Aber auch nur am Rande :P
@Simplicius
Insgesamt stimme ich dir zu, allerdings kurz noch zum Verständnis: Das Wissen nicht im luftleeren Raum entsteht, ist wohl klar? Ich bezog mich auch eher darauf, dass es Wissen gibt und jeder sich bedienen kann - oder nicht.
Ich sage:
10-12-2011, 14:13
Ich sehe das so: Wissen ist etwas, was einfach nur da ist und was man sich teilen kann. Es kann genutzt werden, oder nicht. Tragisch finde ich derartige Diskussionen, weil Bildung in unserem "zivilisierten" Deutschland heutzutage von vielen als "besonderes Gut" angesehen wird, zu dem nicht mehr alle Zugang haben (wollen?).
Warum also gegen Bildung diskutieren und nicht jedem selbst überlassen, wie er davon profitiert?
Aber Wissen-schaft ist doch nicht Bildung (was ist eigentlich "Bildung"?).
Wissen-schaft ist eine Form Wissen zu erlangen. Ebenso wie Theologie o.ä.
Duden sagt
Wissenschaft:
Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich
Also könnte man doch sagen
Wissenschaft schafft neues Wissen und
Bildung bildet altes Wissen
ist ... und war noch nie eine Wissenschaft ... und Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln - ist so - war so - und
wird immer so bleiben
Raging Bull
11-12-2011, 05:01
Ich denke, beim Profiboxen gibt es auch genug sportwissenschaftliche Untersuchungen, aber ich habe noch nie was vom "wissenschaftlichen" Boxen gehört....:D
Gruß
Hallo?
Dr.es Wladimir und Vitali Klitschko....glaubst Du das ist Zufall?
Dr. Christine Theis (ok...Kickboxen, aber mal nicht kleinlich sein)
Mimitrenko (Anwalt der Durchfallgeplagten)
Felix Sturm (ok...der ist nur Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtungen...)
:D
Lieber RB,
das ist Intelligenz gepaart mit guter Technik und Taktik ... und guten Trainern :D
Desweiteren kommen noch ein paar Angstgegner und Fallobst dazu ...
Aber Wissen-schaft ist doch nicht Bildung (was ist eigentlich "Bildung"?).
Wissen-schaft ist eine Form Wissen zu erlangen. Ebenso wie Theologie o.ä.
Jetzt wird es aber kleinlich...;)
Wissenschaft schafft Wissen... jenes Wissen, dass entweder Fachleute in ihrer Profession nutzen und/oder gut für die Allgemeinheit ist. Man erinnere sich nur daran, was Wissenschaftler im Bereich von Erkrankungen an Wissen geschafft haben, welches sowohl für den Arzt als auch für den Patient von Vorteil ist. Eine grundlegende Regel: Erst kommt die Wissenschaft, dann die sich daraus (z. B. aus Berechnungen und Versuchen) ergebenen Erkenntnisse, dann wird das Wissen verbreitet. Das ist wie mit einem Virus und dessen Bekämpfung: Immer gibt es zuerst das Virus, danach ein Mittel dagegen.
Im Kampfsport geht es - weiß Gott - nicht nur um "AUA-machen"... damit würde man zwar eines der "herrlichsten" Klischees erfüllen, wäre allerdings genauso ein Irrläufer...
Wie ich oben z. B. schon erklärte, kann die Wissenschaft z. B. die Schnelligkeit einer Angriffs- und Abwehrhandlung berechnen. Dass z. B. ein Verteidiger durch einen ansatzlosen Punch (auch Biu-Gee) aus ca. einem Meter Entfernung (und auf jeden Fall darunter) - rein biologisch/mathematisch - von vornerein schon getroffen wird, lässt sich z. B. anhand der Nervenreizleitergeschwindigkeit, einer festen biologischen Größe, erklären. Bedeutet: Diese Nervenreizleitergeschwindigkeit wird nur dem Verteidiger "zum Verhängnis", denn er ist es, der reagieren muss. Wenn der Verteidiger dem Angriff zuvor kommt, wird er selbst zum Angreifer, im Prinzip ändert sich dadurch aber nichts, weil dann der vorheriger Angreifer zum Verteidiger wird, der wiedrum reagieren muss.
Das ist Wissen durch Wissenschaft. Aus meiner Sicht ist dies auch Elementarwissen in der Kampfkunst und der Grund dafür, enteder einen guten Abstand zum Gegner zu halten oder selbst zum Angreifer zu werden. Eine Relevanz sollte dieses Wissen auf jeden Fall für das taktische Vorgehen in einem Ernstfall haben.
Im Übrigen gibt es ja auch die Theorie der "Überfütterung". Diese besagt, dass die Trefferquote steigt, je mehr Angriffe in einer Zeit auf den Verteidiger niederprasseln. Im VC, VT, WT, WC, ... aber auch im Jun Fan Kung-Fu und im JKD ein Grund für die Kettenfauststöße. Ich weiß nicht, ob dies auch schon einmal wissenschaftlich untersucht wurde, auf jeden Fall kann ich diesem Wissen folgen, weil es ebenso eine Relevanz für den Ernstfall hat.
Wenn man also genauer hinschaut, gibt es so vieles in der Kampfkunst, dass bereits wissenschaftlich untersucht wurde. Wie es immer so ist, bedient sich der eine diesem Wissen, der andere nicht.
Dinge sind so, wie sie sind und so, wie sie sind, sind sie gut...
Ich bleib dabei ... KK hat nichts mit Wissenschaft zu tun - wohl aber mit Philosophie :
Zen-Buddhismus und Kampfkünste (http://www.jiujitsu-karate.de/taitetao/Zen-Buddhismus.htm)
hier ist eine kleine Abhandlung ... Meister Takuan ist übrigends lesenswert .....
Pyriander
11-12-2011, 14:15
Ich hab ein bisschen den Eindruck, als würden hier viele Leute über Wissenschaft schreiben, ohne davon viel Ahnung zu haben. Das finde ich etwas schade, weil im gleichen Zug Wissenschaft auch diskreditiert wird. Unnötigerweise, siehe erster Satz.
Vielleicht sollten wir den Disput hier beenden - vom Prinzip her sind die Standpunkte ja dargestellt worden ! ;)
Ich bleib dabei ... KK hat nichts mit Wissenschaft zu tun - wohl aber mit Philosophie :
Zen-Buddhismus und Kampfkünste (http://www.jiujitsu-karate.de/taitetao/Zen-Buddhismus.htm)
hier ist eine kleine Abhandlung ... Meister Takuan ist übrigends lesenswert .....
Philosophie ist eine Geisteswissenschaft...
Warum sollten wir die Diskussion beenden... Das es hier einen Disput gibt, ist doch kein Beinbruch. Ich würde aber gerne noch einmal andere Stimmen dazu lesen...
... mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa ... :)
Was für ein sinnloses Gelaber hier!
Natürlich ist Wissenschaft an und für sich etwas Gutes. Und jede Sache, die vom einem Erkenntnisgewinn profitiert, profitiert auch von Wissenschaft.
Da gibt es überhaupt gar nichts zu diskutieren.
Die Frage ist allerdings, ob die ganzen Affen und Verbandschefs in den Kampfkünsten, die sich für große Wissenschaftler halten, nicht einfach nur versuchen ihren Geltungsdrang zu befriedigen, oder ob sie mit guten Intentionen und jeder Menge Selbstüberschätzung einfach nur scheitern, wissenschaftliche Methoden korrekt anzuwenden.
gab hier im kkb auch mal einen thread über eine slawische kk, welche "wissenschaftlich" betrachtet wird.
hiess "kauka" o.s.ä.
konnte per sufu leider nix mehr finden :(. vielleicht hat jemensch hier ein besseres gedächtnis ;).
Im Übrigen gibt es ja auch die Theorie der "Überfütterung". Diese besagt, dass die Trefferquote steigt, je mehr Angriffe in einer Zeit auf den Verteidiger niederprasseln. Im VC, VT, WT, WC, ... aber auch im Jun Fan Kung-Fu und im JKD ein Grund für die Kettenfauststöße. Ich weiß nicht, ob dies auch schon einmal wissenschaftlich untersucht wurde, auf jeden Fall kann ich diesem Wissen folgen, weil es ebenso eine Relevanz für den Ernstfall hat.
Wenn man also genauer hinschaut, gibt es so vieles in der Kampfkunst, dass bereits wissenschaftlich untersucht wurde. Wie es immer so ist, bedient sich der eine diesem Wissen, der andere nicht.
Natürlich, wenn man 10 Schläge kassiert, ändert sich bei einem etwas (in psychologischer Hinsicht). Genauso, wie sich etwas ändert, wenn man 2 Schläge kassiert, die einen plätten. Oder Blocks, bei denen jegliche Kampfeslust verschwindet oder die Extremitäten kurz kapitulieren.
Oder Wischer, die Übelkeit aufkommen lassen. Oder Würfe, die sitzen...Bei allen gibts gewisse Wirkungen auch auf das psychische Befinden.
Es gibt da zwei Wege, diese Dige herauszufinden. Entweder schwerpunktmässig theoretisch oder praktisch; ich für meinen Teil bevorzuge zweiteres. Ich denke auch, dass ein Grossteil der Kampfkünste/KS mehr von praktischem Wissen lebt. Das würd ich so nicht mit "Wissenschaft" gleichsetzen im gängigen Sinn.
Delbaobao
18-12-2011, 15:03
gab hier im kkb auch mal einen thread über eine slawische kk, welche "wissenschaftlich" betrachtet wird.
hiess "kauka" o.s.ä.
konnte per sufu leider nix mehr finden :(. vielleicht hat jemensch hier ein besseres gedächtnis ;).
Hallo Big X,
ich denke Du meinst NAUKA
Chaîne de NaukaTraining - YouTube (http://www.youtube.com/user/NaukaTraining?feature=guide)
Viele Grüße
Delbaobao
Jetzt wird es aber kleinlich...;)
Wissenschaft schafft Wissen... jenes Wissen, dass entweder Fachleute in ihrer Profession nutzen und/oder gut für die Allgemeinheit ist. Man erinnere sich nur daran, was Wissenschaftler im Bereich von Erkrankungen an Wissen geschafft haben, welches sowohl für den Arzt als auch für den Patient von Vorteil ist. Eine grundlegende Regel: Erst kommt die Wissenschaft, dann die sich daraus (z. B. aus Berechnungen und Versuchen) ergebenen Erkenntnisse, dann wird das Wissen verbreitet. Das ist wie mit einem Virus und dessen Bekämpfung: Immer gibt es zuerst das Virus, danach ein Mittel dagegen.
Könnte man Jiu-Jitsu, BBT usw. als Beispiel nehmen?! Die frühen Meister haben ja den menschlichen Körper "studiert" und dadurch die Wege zur Heilung sowie auch die Zerstörung des Körper herausgefunden. Oder?
Im Kampfsport geht es - weiß Gott - nicht nur um "AUA-machen"... damit würde man zwar eines der "herrlichsten" Klischees erfüllen, wäre allerdings genauso ein Irrläufer...
Wie ich oben z. B. schon erklärte, kann die Wissenschaft z. B. die Schnelligkeit einer Angriffs- und Abwehrhandlung berechnen. Dass z. B. ein Verteidiger durch einen ansatzlosen Punch (auch Biu-Gee) aus ca. einem Meter Entfernung (und auf jeden Fall darunter) - rein biologisch/mathematisch - von vornerein schon getroffen wird, lässt sich z. B. anhand der Nervenreizleitergeschwindigkeit, einer festen biologischen Größe, erklären. Bedeutet: Diese Nervenreizleitergeschwindigkeit wird nur dem Verteidiger "zum Verhängnis", denn er ist es, der reagieren muss. Wenn der Verteidiger dem Angriff zuvor kommt, wird er selbst zum Angreifer, im Prinzip ändert sich dadurch aber nichts, weil dann der vorheriger Angreifer zum Verteidiger wird, der wiedrum reagieren muss.
Das ist Wissen durch Wissenschaft. Aus meiner Sicht ist dies auch Elementarwissen in der Kampfkunst und der Grund dafür, enteder einen guten Abstand zum Gegner zu halten oder selbst zum Angreifer zu werden. Eine Relevanz sollte dieses Wissen auf jeden Fall für das taktische Vorgehen in einem Ernstfall haben.
Sehe ich auch so. Ich finde es aber auch spannend zu sehen was die Physik und die Mathematik herausfinden. Es ist erstaunlich was der Mensch in der Lage ist zu können und was für Kräfte zu widerstehen oder zu produzieren!
Siehe: Fight Science Stealth Fighter Part 1 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=YQLtuBH6ecY&feature=results_video&playnext=1&list=PL7883D601DBB41BEE)
Crane Style Kung Fu - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=MEFTdGTQ-bU)
NATIONAL GEOGRAPHIC CHANNEL Menschlicher Körper als Waffe - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=41-CY_5Q5rg)
Aggression
18-12-2011, 16:37
wissenschaft ist evident, nicht jede kk ist evident, nicht jede kk ist
wissenschaft
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