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Vollständige Version anzeigen : Trainingstipps nach dem Dan



Blackflower29
09-12-2011, 15:14
Xxxxx

Drops
09-12-2011, 15:20
In viereinhalb Jahren zum ersten Dan im Karate!?
Das nenn ich mal schnell.

Zu deiner Frage: Schau doch mal in das Buch "Kampfsport Solotraining" von Christoph Delp. Da findest du evtl was.

chun tian
09-12-2011, 15:52
Hab vor kurzem für iOS User eine App gefunden:
Heisst iKata Pro-für 26€ im Appstore kaufbar
Beinhaltet sämtliche Katas & Techniken, die man im Shotokan so braucht.

Hoffe dir hilfts, Grüße

Edit: Hinweis auf illegale Downloadmöglichkeit entfernt

LordPork
12-12-2011, 09:02
Ich versuche mir immer mal wieder kombinationen einfallen zu lassen. Mal mehr fokus auf körperbeherrschung, mal mehr auf kampf. Aber trotzdem: für sich selbst kombis erfinden ist im gegensatz zum training in der gruppe recht lahm. Meist bevorzuge ich sandsack (auch am boden) oder katatraining.

Und in 4 1/2 jahren zum ersten dan ist garnicht so besonders, finde ich. Ich selbst habe 3 1/2 gebraucht und kenne leute die es sogar in 3 geschafft haben. Mein problem ist aber nun ähnlich: durch fehlendes fortgeschrittenentraining im dojo (wir haben nur noch ne anfängergruppe) habe ich rost angesetzt... erst habe ich es nur durch solotraining versucht loszuwerden, ging auch solala. Aber jetzt wo ich zusätzlich noch mit einer partnerin kampftraining mache geht es halbwegs wieder.

2x die woche laufe ich alleine alle bekannten kata (die heians, 3 tekkis, kanku dai, unsu, jion, hangetsu, enpi, bassai dai).
1x die woche kampfreflextraining mit einer partnerin
Ansonsten natürlich alle std-blocks durchgehen und ein paar kombis sowie gleichgewichtsübungen.
1x die woche noch sandsack training

Alles in allem stelle ich dabei fest: mein karate wird zwar nicht besser, aber nun auch wenigstens nicht mehr schlechter. Ich bin wieder und bleibe nun auf altem niveau.

ZoMa
12-12-2011, 14:23
Nun, es gibt ja 3847 Möglichkeiten sich KK-mäßig alleine zu beschäftigen und gerade bei lediglich 5 Trainingsjahren kann man sicher noch an vielen Dingen arbeiten. Hast du Partner, die du hin und wieder mal einspannen kannst? Das maximiert keine Möglichkeiten enorm.

Grundsätzlich kann eine gute Anregung immer ein guter Lehrgang oder (für zwischendurch) Youtube sein. Wenn du bereits nen Dan hast, wirst du ja sicher schon einige Lehrgänge hinter dich gebraucht haben... kannst du davon vielleicht was in dein Training einbauen? Gibt es andere KK-Vereine die du nebenher noch besuchen kannst (Judo, JJ, etc.)?

Was du sonst noch tun kannst:

- Fitnessübungen (Tabata etc.)
- Flexibilität
- Neue Tritte / Techniken einüben (bspw. Gyaku Mawashi Geri)
- Kitae (Oberkörper, Arme, Oberschenkel usw.) - Geht gut mit nem Baseballschläger für Kinder
- Tameshiwari
- Reations- / Ausweichübungen z.B. mit nem (Tennis-) Ball gegen die Wand
- Distanztraining (z.B. mit einem von der Decke hängenden Ball)
- Kataabläufe (Stileigene und Stilfremde)
- Katavariationen (Spiegelverkehrt, einbeinig, einarmig, auf dem Boden, mit dem Rücken zur Wand, highspeed, slowmotion, rückwärts)
- Kata-Anwendungen
- Kobudo (machst du doch auch?)
- Sandsacktraining, auch am Boden (z.B. Guard od. Kneemount)

Vielleicht kannste damit schonmal was anfangen.

Vegeto
12-12-2011, 15:39
Als Dan Träger sollte Einzeltraining problemlos möglich und selbstverständlich sein. Ersetzt zwar keinen Partner, ist aber die beste Möglichkeit deine Schwachstellen zu trainieren, oder Sachen die im Training vernachlässigt wurden. Es bietet sich an:

- Krafttraining
- Makiwara, Sandsack etc.
- Seilspringen
- Kata, spiegelbildlich, rückwärts, nach DVDs von anderen Stilen
- apropo DVDs. Du kannst dir ein gute DVD Box kaufen wenn du eine findest um neue Eindrücke zu bekommen oder auf Youtube schauen. Am besten die nicht Mainstream Sachen. Als Schwarzgurt wirst du schon ein Gespür bekommen was Mist ist und was du assimilieren kannst.Ich empfehle Iain Abernethy und Lyoto Machida.
- Mediation
- Theorie: Geschichte des Karate usw., östliche Kultur
- Psychologie: Angstkontrolle, Stress

Ansonsten such dir Trainingspartner die was anderes wie Karate machen und mache Crosstraining.

Holzkeule
12-12-2011, 21:41
@ ZoMa

Wie lauft ihr denn Kata auf dem Boden ?

Ansonsten das wichtigste Heimtraining ist doch hier im Forum zu fechten. :D
Auch wenn das bei manchen Senseis verpönt ist aber dabei lernt man Nervenstärke , Rhetorik und Argumentieren.
Sehr wichtig in der " Street ". (find ich )

ZoMa
12-12-2011, 22:15
@ ZoMa

Wie lauft ihr denn Kata auf dem Boden ?


Naja, du legst dich z.B. auf den Rücken und machst die Kata. Die Techniken sollte man dann möglichst auch auf "bodentaugliche Techniken" umbauen / anpassen.

HauWeg
15-12-2011, 08:31
Vieleicht sehe ich das ja falsch,aber als Schwarzgurt sollte man doch selber darauf kommen was man machen kann, und wie man sich verbessern kann.

denn genau das macht doch einen Schwarzgurt aus?.

KoryukanChemnitz
15-12-2011, 09:05
Hallo,

HauWeg hat mit seinem Kommentar nicht ganz unrecht. Allerdings kann man auch als Schwarzgurt immer etwas dazulernen und somit ist die Frage hier im Forum sicher gut platziert.

@Blackflower29: Leider gibst Du in Deinem Posting nicht an, welche(s) Ziel(e) Du mit dem Heimtraining erreichen möchtest. Somit ist es recht schwierig - zumindest für mich - kurz zu antworten.

Wenn es Dir um technische Sauberkeit geht, dann ist intensive Wiederholung der zu trainierenden Techniken bzw. Technikfolgen eine Möglichkeit.

Willst Du Deine Grundlagenausdauer und/oder Kraftausdauer steigern so sind ausgedehnte Crossläufe und/oder TacFit/CrossFit/FighterFitness/... eine gute Wahl. Auch der Tabata-Ansatz ist hierfür sehr effektiv.
Wenn Du gleichzeitig noch an Deiner Schlagkraft und Variabilität arbeiten willst, so ist Equipmenttraining (Sandsack, Makiwara, frei hängender Ball, ...) eine gute Sache.

Da Du ja auch Kobudo trainierst, kannst Du auch den Umgang mit den verschiedenen Waffen allein üben. Gerade für das Körpergefühl und die Körperdynamik ist das Waffentraining sehr gut geeignet und ein gutes Körpergefühl wirkt sich dann ja auch positiv auf die waffenlose Kunst aus.

Viele Grüße

Sven

Inumeg
15-12-2011, 10:09
Hallo,

HauWeg hat mit seinem Kommentar nicht ganz unrecht. Allerdings kann man auch als Schwarzgurt immer etwas dazulernen

Eigentlich sollte es so sein, dass mit dem ersten Dan das Lernen erst richtig anfängt. Es heißt nicht umsonst Shodan = Anfangsstufe. Neben dem technischen Training sollte jetzt die Vertiefung des Wissens einen relevanten Teil des Trainings einnehmen. Videos schauen, Bücher lesen, Lehrgänge (auch gerne mal Stilfremde) besuchen, neue Katas lernen und verstehen (Bunkai), alte Katas auffrischen, etc...

kanken
15-12-2011, 14:18
Man sollte sich vlt. mal fragen, warum die Leute nicht wissen, was nach dem Erreichen der Anfängerstufe machen sollen? Von Shu-Ha-Ri scheint man dann ja noch nicht viel gehört zu haben (und ich meine nicht den Esoterikquatsch der darüber geschrieben wurde). Mit dem ersten Dan hat man nur die absoluten Grundlagen gelernt, sprich die Bewegungen, danach geht es um andere Dinge, die einem jedoch von einem Lehrer gezeigt worden sein sollten.

Wer jedoch noch in seinem "Technikdenken" und "Katasammeln" verhaftet ist (siehe den aktuellen Faden "Karatetechniken"), wird sich mit Sicherheit fragen, was er als Anfänger (nichts anderes ist ein Shodan) tun sollte. Videos gucken, neue Kata lernen oder Crosstraining ist es mit Sicherheit nicht...

Grüße

Kanken

Vegeto
15-12-2011, 14:33
danach geht es um andere Dinge, die einem jedoch von einem Lehrer gezeigt worden sein sollten.
[...] Videos gucken, neue Kata lernen oder Crosstraining ist es mit Sicherheit nicht...
Warum deutest du es nur an statt auszuschreiben?
Was sind die anderen Dinge?

kanken
15-12-2011, 15:39
Shu-Ha-Ri hatten wir hier doch auch schon oft und ich bin die ewigen Streitigkeiten darüber leid.

Ich finde es nur schade wenn Leute, die ihren 1. Dan bekommen haben, in ein schwarzes Loch fallen, weil ihnen nicht vorgelebt und erklärt wurde, was im Karate danach kommt und wie sie Karate an sich anpassen können.

So etwas kann man nicht "mal eben" in einem Forum niederschreiben, dass muss man vorgelebt bekommen. "Techniken" sind nur schlechte Krücken für grundlegende Bewegunsmuster und Prinzipien, so wie Kata keine Aneinanderreihung von Techniken ist oder ein Kampf gegen imaginäre Gegner, aber auch das hatten wir schon einmal zu oft hier.

Als nächstes werden die üblichen Verdächtigen übner mich herfallen und mich zerreißen, auch das ist vorhersehbar.

Warum ich das dennoch schreibe? Vlt. weil ja einer mal aus der Masse ausbricht und anfängt sich Gedanken zu machen, was Karate früher (vor Japan) mal war und wofür es gedacht war. Die Geschichte des Karate ist der Schlüssel. Wer sich dann auf die Suche nach Lehrern einer okinwanischen Richtung macht wird dann evtl. auch das Loch nach dem Dan schließen können.

Grüße

Kanken

k.surfer
15-12-2011, 16:37
... Die Geschichte des Karate ist der Schlüssel. Wer sich dann auf die Suche nach Lehrern einer okinwanischen Richtung macht wird dann evtl. auch das Loch nach dem Dan schließen können.
...
Kanken

Scheint ja ziemlich geheimnisvoll zu sein. Was ist mir bisher entgangen?

DerLenny
15-12-2011, 16:52
Ist eigentlich gar nicht geheimnisvoll. Nur machen sich einfach nur wenige die Mühe, mal das eine oder andere Buch zu lesen, oder seinen Lehrer zu fragen. Bzw. fragen ihren Trainer, der sich diese Frage bisher auch noch nicht gestellt hat...

Holzkeule
16-12-2011, 05:27
Als nächstes werden die üblichen Verdächtigen übner mich herfallen und mich zerreißen, auch das ist vorhersehbar.



Die da wären ?

Wo hat denn der Threadersteller gesagt daß er in ein schwarzes Loch fällt ?

Dein Problem ist einfach daß du Kritik und andere Meinungen nicht vertragen kannst. Schwafelst viel über das vermeintliche Ego anderer Leute ohne dir mal an die eigene Nase zu packen.
Ja ja , Internetkrieger ich weiß.Du und deine 2 Freunde seid hier in den normalen Foren einfach am falschen Platz. Das sind keine Orte für Monologe sondern zum Diskutieren. Wenn ihr das nicht könnt oder wollt müssen sich die anderen bestimmt nicht für ihr Geschreibsel entschuldigen.

Ach ja übrigens , bei uns ist die Kata ein imaginärer Kampf. In " deinem " Karate vielleicht nicht aber das wirst du wohl nie begreifen.
Wenn der Gibukai " technisches " Karate macht hat er wohl auch Techniken die es nicht gibt , hm ? Na vielleicht frag ich ihn mal.


Tschuldigung Mods , aber diese ständige Selbstgerechtigkeit geht mir zunehmend auf den Sack.

kanken
16-12-2011, 07:09
Ach Keulchen, du bist so süß berechenbar, alleine dafür lohnt es sich hin und wieder was zu schreiben!

Ich habe übrigens nichts gegen Kritik, nur sollte sie fundiert sein, dass ist sie in den allermeisten Fällen leider nicht.

Grüße

Kanken

Inumeg
16-12-2011, 07:32
Wer jedoch noch in seinem "Technikdenken" und "Katasammeln" verhaftet ist (siehe den aktuellen Faden "Karatetechniken"), wird sich mit Sicherheit fragen, was er als Anfänger (nichts anderes ist ein Shodan) tun sollte. Videos gucken, neue Kata lernen oder Crosstraining ist es mit Sicherheit nicht...


Karate ist und war zu allererst eine Bewegungsform. Philosophische Aspekte kommen on top. Die Stufen des Shu-Ha-Ri werden durch Training erklommen und natürlich gehört als integraler Bestandteil das Nachfragen und Verstehen dessen, was man da macht, dazu. Aber dennoch muss man es machen und nicht nur drüber reden.

Wie man neue Erkenntnisse erlangt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Das können auch Videos sein, wenn es die richtigen sind. Ebenso kann eine neue Kata Einblicke in Prinzipien gewähren, wenn man die Kata entsprechend erklärt bekommt (Oder selber drauf kommt).

DerLenny
16-12-2011, 08:33
Ach ja übrigens , bei uns ist die Kata ein imaginärer Kampf. In " deinem " Karate vielleicht nicht aber das wirst du wohl nie begreifen.
Wenn der Gibukai " technisches " Karate macht hat er wohl auch Techniken die es nicht gibt , hm ? Na vielleicht frag ich ihn mal.


Welches Karate wäre das denn?
In mehreren Karatestilen die nicht direkt aus Okinawa kommen ist dies in der Tat so. Es gibt nur eine definierte Bunkai für bestimmte Abfolgen. Was nicht bedeutet, dass man nicht auch andere Anwendungen dafür finden kann, wenn man die Abfolgen mit höherer Granularität splittet.

Cillura
16-12-2011, 09:25
Ich versuche mir immer mal wieder kombinationen einfallen zu lassen. Mal mehr fokus auf körperbeherrschung, mal mehr auf kampf. Aber trotzdem: für sich selbst kombis erfinden ist im gegensatz zum training in der gruppe recht lahm. Meist bevorzuge ich sandsack (auch am boden) oder katatraining.

Und in 4 1/2 jahren zum ersten dan ist garnicht so besonders, finde ich. Ich selbst habe 3 1/2 gebraucht und kenne leute die es sogar in 3 geschafft haben. Mein problem ist aber nun ähnlich: durch fehlendes fortgeschrittenentraining im dojo (wir haben nur noch ne anfängergruppe) habe ich rost angesetzt... erst habe ich es nur durch solotraining versucht loszuwerden, ging auch solala. Aber jetzt wo ich zusätzlich noch mit einer partnerin kampftraining mache geht es halbwegs wieder.

2x die woche laufe ich alleine alle bekannten kata (die heians, 3 tekkis, kanku dai, unsu, jion, hangetsu, enpi, bassai dai).
1x die woche kampfreflextraining mit einer partnerin
Ansonsten natürlich alle std-blocks durchgehen und ein paar kombis sowie gleichgewichtsübungen.
1x die woche noch sandsack training

Alles in allem stelle ich dabei fest: mein karate wird zwar nicht besser, aber nun auch wenigstens nicht mehr schlechter. Ich bin wieder und bleibe nun auf altem niveau.


Ich hatte ein ähnliches Problem wie du: Ich hatte meine Gürtelprüfung geschafft und danach hatte ich das Gefühl, dass mein Solotraining Samstag-Vormittag nichts mehr bringt. :ups: Ich gerade so mein Niveau halte, aber nicht wirklich besser werde.

Was mir geholfen hat:

Ziel suchen, denn nur so ist zielgerichtetes Training überhaupt erst möglich.
Werde dir deiner Fähigkeiten bewusst und erlange ein realistisches Bild von dem was du kannst und was du nicht kannst. Meist sieht man nur das was man nicht kann und ist immer unzufrieden mit sich.
Erstelle dir auf Basis der Punkte 1 und 2 einen Trainingsplan, um deine Schwächen zu beseitigen. Diesen Plan solltest du auch in regelmäßigen Abständen aktualisieren und an neue Bedingungen anpassen.
Überlege dir, wie für dich vernünftige Trainingseinheiten auszusehen haben ala Erwärmung, Techniktraining, Partnerübung, Auspowern, Dehnen oder was auch immer. Und halte dich an deine Struktur. Bei mir war das immer ein kleines Problem, da ich gern alles gleichzeitig trainieren wollte :D
Und ganz wichtig. Habe Spaß an der Sache. Setze dich nicht unter Druck. Alles braucht Zeit und wenn der Sport dann zum Streß ausartet, dann hast du irgendwann keine Lust mehr und dann geht dir die Motivation verloren und irgendwann magst du deinen Sport nicht mehr, weil du immer unzufrieden bist. :)


Mach unbedingt Partnerübungen, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Was nutzt dir die sauberste Karatetechnik, wenn du sie am Partner nicht anwenden kannst, weil er bei der Technikausführung irgendwie "stört" :D Außerdem machen Partnerübungen Spaß und mit dem Spaß kommt auch die Motivation.

Und ganz Wichtig!
Sehe auch kleine Erfolge und greif nicht ständig nach den Sternen. Es ist gut hohe Ziele zu haben, aber versuche über kleine Schritte ans Ziel zu kommen und mache dir auch kleine Erfolge bewusst und freue dich darüber. So denkst du nicht ständig, dass du auf der Stelle trittst.

Üben, Üben, Üben. :D

Holzkeule
16-12-2011, 11:49
Ach Keulchen,


Zieh doch mal von deinem Karate deine Qi Gong und TCM Ausbildung , euer weiches taiwanesisches Kranichkungfu ( und die Navy Sealausbildung von euren amerikanischen Freunden ? ) ab,
was bleibt dann ??

Wenn du krampfhaft versuchst das Karate von 1850 zu rekonstruieren dann sei dir das unbenommen aber hör doch bitte auf daß zum Maßstab von allen anderen zu machen. Wobei du ja glaub ich eigentlich Tode machst dann kann dir das andere ja auch wurscht sein.
Wem Karate zu hart ist der hatt doch alle Möglichkeiten der Welt mittlerweile Kungfu zu machen. Ob das immer original ist und die Trainer chinesisch sprechen weiß ich allerdings nicht.

Holzkeule
16-12-2011, 11:55
Welches Karate wäre das denn?


Das Uechi Karate. Immerhin einer der 4 häufigsten Stile auf der Insel hab ich mir sagen lassen. Sicher üben wir dabei auch " Konzepte " aber ist das irgendwas Besonderes ??
Immer wenn man sich bewegt übt man Bewegungsprinzipien egal ob ich spazieren gehe , einen Stift aufhebe ,in die Tastatur haue oder im Stehen pinkel.

Und das Shangria-Land. Wie schön , aber doch auch was Selbstverständliches wenn ich mal die konfuzianische Philosophie beiseite laß.
Ein Mensch der Geige übt wird nach 20 Jahren auch ein Gefühl des Glückseelichseins erreichen indem er nicht mehr nachdenkt sondern einfach drauf losspielt.

DerLenny
16-12-2011, 12:43
Seisan wäre also ein Kampf gegen einen oder mehrere Gegner? Das wäre mir neu - aber ich mache auch kein Uechi ryu. Hast du mir da weitergehende Infos? Über Uechi Ryu weiss ich so gut wie nichts. Und meinen Horizont ein bisserl erweitern finde ich immer gut.

Vegeto
16-12-2011, 13:26
@Holzkeule und Kanken Ab sofort macht ihr eure Differenzen bitte nur noch per PN oder in der Prügelecke aus

Holzkeule
16-12-2011, 20:24
Seisan wäre also ein Kampf gegen einen oder mehrere Gegner? Das wäre mir neu

Kommt halt drauf an wie man das definiert. Sobald man den Begriff erwähnt kommt ja von manchen dann immer gleich die Belehrung daß ja im Kampf so keiner angreift. Macht auch nicht unbedingt einer aber dafür ist es ja auch eine Form.Wenn man sich dieses Bild (;) ) vor Augen hält tut man das ja vor allem für sich selbst, um eine Technik ( oder auch die gesamte Kata ) mit Kraft und Kampfgeist auszuführen.

13 bedeutet sie ja wohl bei allen ,

auf Wiki Uechi Eng. steht dazu

" 5.Seisan (十三?): Literally translated, it means "13". Usually interpreted as "Thirteen modes of attack and defense" or "13 positions to attack/defend from".) "

Oder eine der mythischen 36 Kammern der Shaolin aber da sollen sich die Historiker drum streiten.

analog dazu

" 8.Sanseiryu (三十六?): Literally translated,tiger coming down from mountain also it means simply "36". Usually interpreted as "thirty-six modes of attack and defense" or "36 positions to attack/defend from. "

Ok die Sanchin ist keine Kampfkata. Da wird man zu Eisen.

kanken
17-12-2011, 22:32
Zieh doch mal von deinem Karate deine Qi Gong und TCM Ausbildung , euer weiches taiwanesisches Kranichkungfu ( und die Navy Sealausbildung von euren amerikanischen Freunden ? ) ab,
was bleibt dann ??


Du machst doch Uechi-ryu? Zieh doch da mal das Qigong ab und das Kranichkungfu... ;)

Im Ernst, Kanbun Uechi hat doch Qigong und u.a. White Crane in China gelernt und du behauptest doch immer allen Ernstes, dass es kein Qigong im Karate gibt? Breyette und McCarthy schreiben da aber etwas anderes:
Hat Shu Shi Wa (der Lehrer von Uechi) nicht Kranich und Tiger Quanfa gemacht und auch Weigong und Neigong?

Wie kommt es, dass du es nicht gelernt hast? Schau dir doch mal die Sanchin in den chinesischen Stilen an...

@Mods
Auch wenn ich mich mit Keule gerne käbbel, so ist dieses Thema doch nicht OT, da eben diese Inhalte für das Grundverständnis eines kontinuierlichen lernens essentiell sind.

Vegeto
18-12-2011, 09:01
So lange es themenrelevant ist kann es stehen bleiben, aber beschränkt euch auf die Fakten. Lasst einfach die persönlichen Seitenhiebe raus. Diesen "Drahtseilakt" schafft ihr beide.

Holzkeule
18-12-2011, 11:18
Du machst doch Uechi-ryu? Zieh doch da mal das Qigong ab und das Kranichkungfu... ;)


Mach ich , dann hab ich noch das Tiger- und Drachenkungfu ( wie immer das auch im Original vor Shushiwa ausgesehen hat ) und die eisernen Hände.(ohne Reisschale )
Aber ich behaupte auch nicht daß das Karate so sein muß oder erst recht bei allen so ( halb ) weich sein muß nur weil es bei uns so ist.

Mag sein daß da Teile vom Qi Gong drin sind aber ich bezeichne deswegen Karate nicht so und schon gar nicht als " pures " Qi Gong.
Kann mich gerne noch mal im Kungfuunterforum schlau machen aber in der chinesischen Gesellschaft vor Mao sind doch die Begriffe des Qi und des Dao durchaus esoterischer Natur oder nicht ?
Und geht die TCM nicht grundsätzlich davon aus daß der Mensch sich vom Zustand seiner natürlichen gesunden Lebensweise entfernt hat egal ob er Buchhalter beim Kaiser ist oder als Hilfsarbeiter im Steinbruch sein Dasein fristet ? Von daher muß Kungfu ja gesund sein. :rolleyes:
Ich hab keine TCM gelernt , der Kanei anscheinend auch nicht , ich versuch mich einfach auf meinen Stil zu konzentrieren so wie er jetzt ist.
Das Konglomerat von Chou Tsu-Ho wird auch anders aus gesehen haben als das was seine Lehrer einzeln gelernt haben.
Und woher weiß ich daß das was der Higaonna Kanryō und unser Stilvater in Fujian gelernt haben vollständig war ?

Wenn man seinen Stil ( und es ist ja einer sonst würde man keinen Namen dafür verwenden ) besser versteht indem man das aus seiner Sicht der zusätzlichen Qi Gongausbildung betrachtet muß doch was im Stammbaum auf der Strecke geblieben sein. Beim Budostudienkreis scheint ja die Situation ähnlich zu sein.
Ich hab jedenfalls vor deinen ersten Beiträgen hier im Forum und ich bin immerhin schon seit 2003 hier noch nie etwas von Qi Gong gelesen.

Wie schon gesagt wenn das Kungfu für alle Shotokanenttäuschten das goldene Kalb ist warum lern ich dann nicht gleich in Deutschland Praying Mantis , Hung Gar oder Shaolin Quan beim Herrn Kronmüller. Die haben soweit ich das aus meinen Kungfuwebmag-Magazinen noch in Erinnerung habe unter der Woche eigene Trainingsstunden für " pures " Qi Gong .

Im Übrigen ist unsere Sanchin von allen noch am chinesischsten, was ich so hier mitbekommen habe.
Geschlossene Fäuste behindern nämlich den Qi-Fluß. :p

kanken
18-12-2011, 12:55
Qi ist nix esoterisches, kann es aber sein, da hast du Recht, es kommt Artur an,in welchem Kontxt man es sieht. Der Daoismus liegt halt der TCM zugrunde, aber Esoterik kann ein sehr weites Feld sein...

Das, was ich im Karate als Qigong kennengelernt habe war durchaus in sich rund, vom Standpunkt des medizinisches Qigongs gibt es halt keinen großen Unterschied auch wenn es im Karate nicht explizit so genannt wird, die Bilder sind die gleichen.

Ich unterrichte kein Qigong getrennt im Karate, Karate ist Karate und Qigong Qigong, sie haben eben eine große Schnittmenge, die man gut nutzen kann. Die Sanchin eignet sich z. B. hervorragend dafür.

Nur weil man etwas nicht Qigong nennt, muss es nicht zwangsläufig kein Qigonig sein ;) . Alle speziellen Atemtechniken beinhalten zu einem großen Teil auch Qigong viele die ich getroffen habe wussten noch nicht einmal was das war, was sie da taten, geschweigedenn, was sie damit machen könnten.

Grüße

Kanken

Holzkeule
19-12-2011, 15:43
Nur weil man etwas nicht Qigong nennt, muss es nicht zwangsläufig kein Qigong sein ;)

Die Frage ist aber , macht man es in der Intensität daß es erwähnenswert ist.
Hat der Kranich ( der bei uns im Unterschied zum Toyama im Anfangspaket dabei war ( die Hiagonnalinie mal außen vor ) so einen großen Anteil an dem Schmelzpott daß man das immer wieder wie z. B. Schleifer erwähnen muß. Nebenbei gab es doch sicher auch " Unterarten " vom weißen Kranich. ?

Und auch wenn ich den Einfluß der Forschungen vom Henning auf das heutige Karate für überschätzt halte stellt sich die Sache bei ihm doch komplett anders da :
Vor der Fujian-Touristen-Periode Ende 19 Anfang 20. Jht gab es weder Qi Gong noch den Kranich im Te und mit den Bildern konnte er meines Wissens nach auch erst nichts anfangen.Die Auflösung hat das Karatenewspublikum dann ja leider nicht mehr mitbekommen.
Früher gab es wohl mehr Qi Gong weil man erst mal 3 Jahre lang die Sanchin üben durfte. ( mit Anwendungen meinetwegen aber die stell ich mir aus meiner Warte zumindest etwas minimalistisch vor ). Ist deswegen das heutige Karate minderwertig ?

Der Peter Schömbs meint daß das Qi Gong für die Kenntnis des Ninjutsus unerläßlich ist. Soll ich mal im Ninjutsuforum danach fragen ? Aus dem Bauch heraus würd ich sagen daß ich erst mal verständnislose Blicke ernte.
Aber die Ähnlichkeitsdiskussion hatten wir ja schon im KKF.
Wobei dann meine Vorschläge zumindest überdacht werden sollten bevor sich die Leute mit " Bussi " verabschieden.

califax
19-12-2011, 17:25
Der Peter Schömbs meint daß das Qi Gong für die Kenntnis des Ninjutsus unerläßlich ist. Soll ich mal im Ninjutsuforum danach fragen ? Aus dem Bauch heraus würd ich sagen daß ich erst mal verständnislose Blicke ernte.


Solche Blicke kriegt man überall. Zumindestens für das Bujinkan ist aber ziemlich gut bekannt, daß ein Haufen Qi Gong und Mikkyo drinsteckt.
Inwieweit das im Westen dann auch gelehrt wird, ist wieder eine andere Frage. Sammeljutsu mit Technikdenken ist auch im Bujinkan eine sehr verbreitete Krankheit.

Holzkeule
19-12-2011, 20:03
Sammeljutsu oder Schmelztopfjutsu das ist hier die Frage.

kanken
19-12-2011, 20:32
@Holzkeule

Sicher gibt es nicht DAS Hequan, sondern diverse Unterarten und viele Einflüsse auf das KK Leben auf Okinawa, da auch schon früher wohl ein reger Austausch stattfand. Ebenso mit dem Lohanquan, dem Xingyi und diversen anderen CMA. Schau dir an, was diese KK ausmacht und frage dich dann, ob dieses Wissen wohl nicht auch nach Okinawa gelangt sein kann?
Ich habe Qigong sowohl im Naha-te, als auch, wenn auch nicht so differenziert, im Shuri-te kennengelernt, teils halt mit anderen Umschreibungen. Ich weis nicht, wie du darauf kommst Toyama hätte das alles von seinem Aufenthalt auf Taiwan? Wie kommt es dann z.B. in die Naifanchi oder Sanchin?

Was reitest du da eigentlich immer auf dem BSK rum? Mit dem hatten wir nur sehr kurz zu tun und das ist schon ewig her. Die Wege trennten sich recht zügig und zwar schon 93/94.

Holzkeule
19-12-2011, 21:13
Ich weis nicht, wie du darauf kommst Toyama hätte das alles von seinem Aufenthalt auf Taiwan?


Natürlich nicht alles aber ich meine gelesen zu haben daß er die Wurzeln der Kranichrichtung dort weiter erforschen wollte.
Unabhängig davon ist es ein Einfluß der euer Karate vielleicht noch weicher und " innerer " gemacht hat als andere ?

Und auf dem BSK reite ich nicht wegen euch herum sondern weil gewisse Analogien da sind.
Die Gabi Lind hat doch eine Tai Chi , Qi Gong und Heilpraktiker - Ausbildung gemacht , Sinologie und TCM studiert. Von daher ist es doch nachträglich reinprojeziert , restauriert oder ausgegraben.
Und Bilder hin oder her , im klassischen Sinne arbeitet man doch mit der Vorstellung eines Qi Flusses den man durch Gedankenkraft steuert oder gibts das nicht mehr bei der aufgeklärten Variante ?

Zu dem Sammeljutsu nochmal :

Wie kommt ihr eigentlich darauf daß einer der genauso lange und häufig wie ihr trainiert dann im Gegensatz zu euch noch bewußt nachdenken muß was er macht ??

Wenn Techniken Krücken sind ist dann auch die Bruchrechnung für die Lösung einer Differentialgleichung nur eine Krücke oder nicht doch lebensnotwendiger Bestandteil ?
Wenn ich etwas kann kann ich es , aber wie komm ich denn dahin ?

califax
20-12-2011, 00:08
Zu dem Sammeljutsu nochmal :

Wie kommt ihr eigentlich darauf daß einer der genauso lange und häufig wie ihr trainiert dann im Gegensatz zu euch noch bewußt nachdenken muß was er macht ??


Darauf komme ich gar nicht. Mit Sammeljutsu meine ich die Methode, möglichst viele Bewegungsabläufe als Partnertanz einstudieren zu wollen, ohne die zugrundeliegenden Prinzipien zu studieren.

Um Deine Mathematikmetapher aufzugreifen: Bruchrechnung folgt Prinzipien.
Sammeljutsu ist es, wenn man 500 supertolle Beispielrechnungen auswendig lernt und als Tabelle im Hirn abspeichert, sich aber nicht dafür interessiert, was man durch diese Beispiele und Übungsaufgaben eigentlich lernen und verinnerlichen sollte. Und dann am besten auch noch lautstark verkündet, es gäbe da gar keine Algorithmen und Gesetzmäßigkeiten in der Bruchrechnung.

SKA-Student
20-12-2011, 07:09
Um Deine Mathematikmetapher aufzugreifen: Bruchrechnung folgt Prinzipien.
Sammeljutsu ist es, wenn man 500 supertolle Beispielrechnungen auswendig lernt und als Tabelle im Hirn abspeichert, sich aber nicht dafür interessiert, was man durch diese Beispiele und Übungsaufgaben eigentlich lernen und verinnerlichen sollte. Und dann am besten auch noch lautstark verkündet, es gäbe da gar keine Algorithmen und Gesetzmäßigkeiten in der Bruchrechnung.

Schönes Beispiel!

DerLenny
20-12-2011, 08:54
Ganz kurz noch für den TE:

Solotraining – Kampfsport alleine trainieren - SpecialMove.de das Kampfsport und Fitnessblog (http://www.specialmove.de/solotraining/solotraining-kampfsport-alleine-trainieren/)

Könnte evtl. helfen ;)

KeineRegeln
20-12-2011, 09:20
OT
@Lenny: wann gibts denn wieder nen neuen Tellerand-Block von dir?

Holzkeule
20-12-2011, 17:16
..und als Tabelle im Hirn abspeichert, sich aber nicht dafür interessiert, was man durch diese Beispiele und Übungsaufgaben eigentlich lernen und verinnerlichen sollte.

Vielleicht kommen ja die Schüler drauf. ( durch Fühlen ? )
Das Schöne an vielen Techniken ist doch daß man mehrere Sachen kennenlernt , ausprobiert und sich dann spezialisieren kann auf das was einem gefällt.
Manche sammeln Techniken andere Katas.
Andrerseits , nur Sanchin " laufen " ist ja auch etwas monoton für den Geist...

Und der Zustand wo es egal ist welche Techniken man macht kommt doch erst am Ende. Wenn man mit dem 1. Dan ein Anfänger ist wohl noch etwas später. ( was heißt schon egal , wenn ich boxen lerne werd ich nicht Bodenkampf im Ernstfall einsetzen )

Ich find den BSK ja nicht unbedingt schlecht das Einzige was mich auf Anhieb ein bischen abtörnt ist die übertriebene Etikette und Philosophie die laß ich lieber aus meinem Melting Pot draußen. Jeder wie er mag.

WingChun77
20-12-2011, 19:32
Hallo und Gratulation zum 1. DAN!

Direkter Vorschlag:
Raus aus dem Verein und deinen eigenen Weg gehen bzw. dein KarateDo finden. Dies kann zum Beispiel damit beginnen, dass du die gelernten Kata auf deine subjektive Meinung hin analysiert (Schlagwort: Bunkai) und im Extremfall anpasst.

Mach dich frei von deinem Floß, welches dich zum 1. Dan geführt hat, denn du brauchst es auf deinem weiteren Weg nicht mehr...


LG

Günther

DerLenny
20-12-2011, 22:25
OT
@Lenny: wann gibts denn wieder nen neuen Tellerand-Block von dir?

Hab Doch grad heute einein gepostet - KFM, Judo und Southern Praying Mantis :)

@Califax:
Ganz so stimmts im Sammeljutsu auch nicht. Zwar gab es so Dinger (zB. Kippstreck und Seitstreckhebel, die beide eigentlich nur Varianten des Jujigatame sind), die sind aber eher selten gestreut.
Problematisch ist eher das Reckstangenturnen, also das agieren an einem überaus willigen Partner, an dem man sein Zeug abspulen kann.

KeineRegeln
21-12-2011, 15:35
Hab Doch grad heute einein gepostet - KFM, Judo und Southern Praying Mantis :)


:o oh.. hab den post erst jetzt gesehen..