Vollständige Version anzeigen : Bericht über Duanprüfungen im TQJ online
Hier der Bericht über unsere Duanprüfungen in Jiaozuo, China, im Sommer 2011 bei der CWA:
Taijiquan & Qigong Journal (http://www.tqj.de/Archiv/411/eventchina.html)
Die Prüfungen fanden noch (letztmals?) nach dem Alten System statt, das neue, standardisiertere System mit speziellen Formen, Pertnerformen und Anwendungen je Duan ist derzeit in Vorbereitung bzw Umstellung. Es wird dem "kämpferischen" Aspekt des Taijiquan etwas mehr Geltung verschaffen.
Yangshuo
21-12-2011, 22:48
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Das alte Sastem gibt es seit den 90er Jahren, wobei es schon viel früher in China Bewertungssysteme gab, die in etwa dem heutigen Dansystem in den Kampfkünsten etsprechen.
Das neue System, bzw. die Standardisierung hat man eingeführt, um einheitliche Bwertungskriterien in Anlehnung an andere Systeme zu haben und, um eben speziell auch den Kampfkunstaspekt besser überprüfen zu können.
Und nein, es ist tatsächlich so, daß im alten System kein Pushhands stattgefunden hat.
Warum auch immer. Ich hatte zwar sicherheitshalber die Anwendungen und Routinen vorbereitet, um gewappnet zu sein, es wurden aber noch keine Anwendungen geprüft.
Die Juroren haben sehr wohl Kraftübertragung und Fajins in den Bewegungen der Form bewertet (Punches, Ellbogenstöße, Tritte etc), aber kein Pushen.
Wer da zu wenig Effekt/"Wumms" zeigte oder die Bewegungen unkorrekt/unrealistisch machte, wurde genauso herabgestuft wie die, die von Lösen oder Sinken wenig hielten.
Auch wer seine Waffen "unrealistisch" handhabte, wurde herabgestuft.
Das neue System ist da anders, da gibts vom ersten bis zum höchsten Duan auch Anwendungen am Gegner, Partnerformen, und je Duan spezielle Bewegungen und Formen, die dann wesentlich kampforientierter sind.
Interessant war übrigens auch, daß die Dolmetscher uns auch im Auge behielten und unser Verhalten in Bezug auf Wude, Manieren etc bewachten- es gab mehrere Situationen, wo jemand z.B. plötzlich eine Waffe leihen mußte, den Weg zur Toillette nicht fand usw., das wurde genauso registriert, wie unsere Kommentare und Reaktionen auf das lange Warten, "nervige" Mitbewerber etc...
Yangshuo
22-12-2011, 01:04
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Trinculo
22-12-2011, 06:30
Die Juroren haben sehr wohl Kraftübertragung und Fajins in den Bewegungen der Form bewertet (Punches, Ellbogenstöße, Tritte etc), aber kein Pushen.
Wer da zu wenig Effekt/"Wumms" zeigte oder die Bewegungen unkorrekt/unrealistisch machte, wurde genauso herabgestuft wie die, die von Lösen oder Sinken wenig hielten.
Kraft"übertragung" ... an die Luft :) Wohl eher eine Frage der Wahl der passenden Vorführkleidung ;)
taiwandeutscher
22-12-2011, 08:58
Könnte man dann Duan 1 - 3 als Schülergrade bezeichnen? Oder gibt es auch solche Abstufungen?
Ohne wäre das aber wenig detailliert, für den langen Weg als Lernender.
Und wenn man mit dem auch von den Japanern benutzen chin. Zeichen stolz auf den 1. Duan verweist, würde man von einem echten Schwarzgurt ziemlich zugerichtet werden, oder?
Da tut man sich auf Dauer wohl eher doch keinen Gefallen, aber das interessiert nicht sonderlich.:ups:
Jochen Wolfgramm
22-12-2011, 09:58
Ich haue nicht gerne auf die Paucke, aber ich muss sagen, da waren unsere Schwarzgurtprüfungen (1ster und einziger Duan ;) ) anspruchsvoller. :ups:
Nicht vom Titel irritieren lassen! (http://bailung.blogspot.com/2011/12/jahresabschluss-und-weihnachtsfeier.html)
Simplicius
22-12-2011, 10:30
Kraft"übertragung" ... an die Luft :) Wohl eher eine Frage der Wahl der passenden Vorführkleidung ;)
Du glaubst nicht, dass man das als erfahrender Kampfrichter sehen kann?
Hier im Forum werden doch auch oft Vorführungen Videos anhand von optischem Eindruck als "knackig" oder ähnlich bezeichnet.
Wenn man kräftig mit dem Fuß auftampft, dann wirkt das auch sehr dynamisch.
Hab in den IMA bisher keine Bruchtests gesehen und wäre das die Lösung?
Wie müsste denn eine Prüfung aussehen, die IMA-Skills abprüft?
Könnte man dann Duan 1 - 3 als Schülergrade bezeichnen? Oder gibt es auch solche Abstufungen?
Ohne wäre das aber wenig detailliert, für den langen Weg als Lernender.
Und wenn man mit dem auch von den Japanern benutzen chin. Zeichen stolz auf den 1. Duan verweist, würde man von einem echten Schwarzgurt ziemlich zugerichtet werden, oder?
Wieso übel zugerichtet?
Weil der Schwarzgurt beleidigt ist?
Ich hab noch keine gefährlichen Kämpfe zwischen IMA-lern gesehen.
Auch bei den Japanern wird ein erster Dan teilweise als Schülergrad angesehen und lässt nur sehr bedingt einen Rückschluss auf die Kampfkraft zu.
Darüber hinaus kann man doch Graduierungen zwischen verschiedenen Stilen nicht wirklich vergleichen.
Oder gibt es auch "echte" Schwarzgurte in Taichi?
In Taiwan vielleicht?
Simplicius
22-12-2011, 10:38
Ich haue nicht gerne auf die Paucke, aber ich muss sagen, da waren unsere Schwarzgurtprüfungen (1ster und einziger Duan ;) ) anspruchsvoller. :ups:
Nicht vom Titel irritieren lassen! (http://bailung.blogspot.com/2011/12/jahresabschluss-und-weihnachtsfeier.html)
Eine Prüfung für Taiji, Mantis und Tongbei?
Haben die dann drei schwarze Gürtel?
Und wieso war der Taiji-Teil anspruchsvoller, wenn er dazu diente, die Nerven zu beruhigen?
Trinculo
22-12-2011, 10:57
Du glaubst nicht, dass man das als erfahrender Kampfrichter sehen kann?
Hier im Forum werden doch auch oft Vorführungen Videos anhand von optischem Eindruck als "knackig" oder ähnlich bezeichnet.
Wenn man kräftig mit dem Fuß auftampft, dann wirkt das auch sehr dynamisch. Yep, das meinte ich. Vieles sieht knackig aus, solange es nicht auf Widerstand trifft. Am Sandsack wirkt es dann schon oft eher unglücklich. Was man natürlich sehen kann: wenn es nicht einmal ohne Widerstand explosiv und gut koordiniert aussieht, klappt es am Sandsack selten besser :)
Hab in den IMA bisher keine Bruchtests gesehen und wäre das die Lösung?
Wie müsste denn eine Prüfung aussehen, die IMA-Skills abprüft?Mein Punkt war eigentlich nur, dass ich es nicht Kraft"übertragung" nennen würde, bewerten kann man die Formen natürlich trotzdem. Für eine IMA-Skill-Prüfung habe ich auch keine guten Ideen, habe aber auch nicht lange darüber nachgedacht.
Jochen Wolfgramm
22-12-2011, 11:46
Eine Prüfung für Taiji, Mantis und Tongbei?
Haben die dann drei schwarze Gürtel?
Und wieso war der Taiji-Teil anspruchsvoller, wenn er dazu diente, die Nerven zu beruhigen?
Haha, nein nein, bei uns gibt es nur eine Gesamtprüfung, im Kung Fu eben. Und da gehört Taiji dazu, wie eben auch Sanda. Schwerpunkt ist aber Tang Lang und Tong Bei.
Anspruchsvoller? Das war wohl der Eindruck der schreibenden Schülerin und nicht so gedacht. Das Taiji bei uns ist mitnichten Anspruchsvoll ;)
Yangshuo
22-12-2011, 12:34
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Simplicius
22-12-2011, 12:35
Haha, nein nein, bei uns gibt es nur eine Gesamtprüfung, im Kung Fu eben. Und da gehört Taiji dazu, wie eben auch Sanda. Schwerpunkt ist aber Tang Lang und Tong Bei.
gut, verstehe.
sieben Stunden Kleingruppenprüfung unter den Augen des eigenen Lehrer ist sicher einem Meistergrad und einer Lehrberechtigung (?) angemessener als zweimal fünf Minuten Formlauf.
Ich denke, Scarabe hätte auch gerne mehr gezeigt.
T. Stoeppler
22-12-2011, 13:44
Für eine IMA-Skill-Prüfung habe ich auch keine guten Ideen, habe aber auch nicht lange darüber nachgedacht.
Das ist doch kein Problem. Als Prüfer muss man einfach mal mit dem Prüfling pushen, sich hebeln/werfen/hauen lassen (z.B. durch eine Pratze oder einen Kickshield... wenn da noch ausreichend fieser Impuls durchkommt ists ok) also MIT dem Prüfling zusammen üben und dann bewerten.
So unglaublich bahnbrechend ist die Idee jetzt aber nicht. Ich weiss erst dann, was ein Praktiker kann, wenn ich mit dem geübt/gespielt habe. Vom reinen zusehen werd ich nicht schlau.
Eine akademische Prüfung besteht ja auch nicht nur aus einem Monolog seitens des Prüflings.
Gruss, Thomas
Ja, grins, selbstverständlich hätte ich gern mehr gezeigt, schon, um mir einige Kommentare hier zu ersparen ;-)
Generell entspricht der 3. Duan etwa dem Schwarzgurt.
Vor den ersten beiden Duans gibts noch zwei Panda-Abzeichen, die ich nicht erwähnt hatte, weil bei uns, soweit ich weiß, keiner diese Prüfung machte.
Der 4. Duan entspricht etwa dem 2. + 3. Duan in anderem KS, ab dem 5. Duan darf der Inhaber dann selbst Prüfungen bis zum 3. Duan abnehmen. Das ist in anderem KS meist ab dem 4. Duan möglich.
So in etwa der Vergleich, auch wenn man nur von einem ungefähren Vergleich ausgehen kann.
Ab dem 7. Duan beginnen die "Großmeister"-Duans (die wirklich hohen Oberstufen-Duans), die in der Regel nur an Leute mit besonderen Verdiensten/Erfolgen vergeben werden, also etwa besondere nationale Meister ab einem gewissen Alter, langjährig auf hohem Niveau sehr erfolgreiche Trainer etc.
Mein Trainer und ich hatten extra eine Mischform aus Yilu und Erlu zusammengestellt, die neben meditativ-langsamen Bewegungen, sauberer Gewichtung, Lösen und Sinken, auch einen schnellen und explosiven Paochui-Teil zeigte, mit Punches, Tritten, Sprung etc.
auch die Schwertform war schwungvoll und soztusagen am praktischen "Klingeneinsatz" orientiert.
Die Kleidung spielte dabei weniger eine Rolle, denn es sind bei diesen offiziellen Prüfungen traditionelle Taiji-Anzüge genauso vorgeschrieben, wie Tasseln an den Schwertern, d.h., wir waren alle gleich gekleidet/hatten gleiche Voraussetzungen.
Und selbstverständlich ist es einem erfahrenen Juror, wie z.B. Herrn Kang oder GM Chen Zhenglei möglich, festzustellen, ob jemand ohne Kraftübertragung und Verwurzelung einfach nur in der Luft herumfuchtelt oder ob die Aktionen Substanz haben. (Man hatte ja ohnehin manchmal das intensive Gefühl, als wäre man nicht allein im eigenen Körper, so nah schienen die Juroren da irgendwo drüben auf ihren Bänken plötzlich zu sein)
Das- unrealistische Bewegungen ohne wirkliche Kraft/Verwurzelung- wurde ja auch bei vielen kritisiert, weswegen am zweiten Tag dann Wang Haijun (mehrfacher nat. chin. Champion und einer der erfolgreichsten Trainer) auch extra Fakins, Spirale, Fersendruck etc demonstrieren mußrte- für all die, die eben "leer" getreten oder gestoßen hatten.
Das war auch mit ein Grund, warum doch einige Anwärter für einen 4., 5. und 6. Duan letztendlich "nur" mit einem Dritten heimgingen.
Die Übersetzer waren übrigens keineswegs plump nahe, sondern lockere Studenten, mit denen man sich gut unterhalten konnte und die auch gelegentlich selbst über die langen Reden und Erfahrungen "maulten". Daß sie uns im Auge behalten hatten, erfuhr ich erst am Ende, als nämlich die Jury komischerweise genau Bescheid wußte über das, was wir so "angestellt" und von uns gegeben hatten.
Irgendwie auch logisch, wie sonst sollte das Wude mit überprüft werden...?
Jedenfalls, wenn in einigen Jahren mein 5. Duan dran ist, wird das neue System aktiv sein und darin enthalten ist dann auch genug "Kämpferisches", so daß zumindest dann die heute noch verständlichen Beschwerden und Zweifel nicht mehr nötig sein werden.
Aber mit einfach mal nett ein Förmchen laufen ist es auch heute lange nicht getan!
swisswushu: Swiss Wushu Federation (http://www.swisswushu.ch/duanwei-system/)
Hier ist dazu auch nochmal eine deutsche Seite mit Erklärungen von Sun Jianguo/Wuyuan; diese Schule arbeitet mit der Deutschen Wushu Federation zusammen, wo es in absehbarer Zeit ebenfalls Duanprüfungen geben soll- auch wenn auf deren Website bisher leider nichts dergleichen zu sehen ist. :-(
Wushu Dan-System - WuYuan München (http://wuyuan.de/wushu/dan-system.html)
(allerdinsg sind die Infos hinsichtlich Prüfungen nicht mehr ganz aktuell, siehe Schweiz oben)
Yangshuo
23-12-2011, 00:40
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taiwandeutscher
23-12-2011, 07:42
Also, wenn ein 3. Duan einem Scharzgurt entspricht, dann müsste man sich auch mit solchen anderer Stile messen können, oder? Und könnte schon etwas gefährlich werden, nein?
Hier in TW gab es früher nur Prüfungen, die einem zum eigenständigen Lehren berechtigten, und zwar in einer Martial Arts Association Taiwan (MAAT), wo ich nach 3 Std. schriftlicher Prüfung am Vormittag nachmittags dann vor meinem Lehrer, einem alten Golden Eagle-Meister und einem Shaolin-Meister praktisch 60 Min durchgeknetet wurde. 20 Min Form (warum sollten die das nicht verstehen, wenn sie fähig sind?), 20 Min. Anwendung an einem passiven Partner, 20 Min. gegen einen dagegen haltenden Lehrerausbilder, wo kurze schnelle Phasen immer wieder unterbrochen und analysiert wurden. Natürlich muss Taiji-Gongfu gegen alle anderen Systeme ran, und als der Sparring Partner zu sanft war, hat mich der Adler-Typ durchgeklopft, lol.
Heute geht man einen anderen Weg: Es gibt 7 Schüler-Grade, der 1. Duan ist danach schon richtig was wert, da hat man auf jeden Fall schon eine Menge PHs-Erfahrung, fixiert und mit Schritten, kennt auch Sanshou. Bis inkl. 4. Duan geht es dann auch um Waffen, Didaktik, trad. Heilverfahren, Neigong sowie Wettkampfzeugs, Mannschaftsführung und und und, das wird alles geprüft. Ab dem 5. Duan wird erst martial, wu und zivil, wen unterschieden, das sind die Meister und Großmeistergrade für Verdienste im nicht-martialischen Bereich wie langjährige Verbandsarbeit, Publikationen, Preise aus dem Ausland oder vom Staat etc.
Durchgesetzt hat sich das auch nicht, und es ist immer ein besonderes Vergnügen, irgend einen hohen Duan-Träger (für Goldmedaille in Soloform Asienspiele z. B.) auf die Matte zu knallen.
Letztendlich zählt halt doch nur das Gongfu.
1. Ich habe den Link aus informativen Gründen aufgeschaltet, weil schon in den ersten paar Beiträgen wieder einige Falschinformationen enthalten waren.
2. Ist es mir egal, was in den japanischen Künsten üblich ist, es handelt sich um ein chinesisches System (ok dem Deutschen aus Taiwan zuliebe: ein VR China-spezifisches System)
3. Haben wir den Rest in einem ziemlich langen Thread vor ca. 2 Jahren scon mal diskutiert, ohne das etwas Gescheites heraus gekommen ist. Das tue ich mir nicht noch einmal an und halte mich in der Folge nobel zurück.
Simplicius
23-12-2011, 10:28
Also, wenn ein 3. Duan einem Scharzgurt entspricht, dann müsste man sich auch mit solchen anderer Stile messen können, oder?
Zum Messen braucht man keinen Gurt.
Die Erfahrung zeigt, dass es auch zwischen Schwarzgurten des gleichen Stils, ja der gleichen Schule, erhebliche Leistungsunterschiede gibt.
Wenn sich ein Vertreter eines kampfbetonten Stils mit einem Vertreter eines nicht kampfbetonten Stils misst, wird es für den letzteren wohl immer "gefährlich".
Da sich die meisten Vertreter des VRC-Taiji wohl nicht in Wettkämpfen messen und das auch nicht für die Graduierungen gefordert wird, sagt eine derartige Graduierung also eventuell etwas über stilspezifische Bewegungsqualität aus, nicht aber über kämpferische.
Richard22
23-12-2011, 12:07
Dan-Prüfungen gibt es nicht in der KK - sondern im Budo, daß heute Kampfsport ist.
Früher wurden Offiziere sehr hart in der KK geprüft (Ming-Zeit). Wir kennen ja auch die Gesichte von Chen Wangting dazu, wo er den Prüfer erschoss.
Der Grund war einfach: Offiziere bildten nicht selten ihren Truppenausbilder selber aus, die wiederum die Truppen unterrichteten.
Was die Chinesen da machen, daß ist genau daselbe, was Leung Ting im Ing Un einführte: Das japanische Dan-System, daß man wunderbar verkaufen kann.
Damals haben ihm viele Gong Fu'ler vorgeworfen, daß er wegen Geld die Japaner kopierte (für einen Chinesen eine schwere Beleidigung).
Ting schieb aber selber, daß er vom Erfolg (in den 70'ern) des Karate sehr beeindruckt war.
KK-Prüfungen müssen sich um Kampffähigkeiten drehen.
Turnen - das Bodenturnen ist eine eigenständige Sportart, die nunmal keine Prüfungen und "Dan"-Stufen kennt.
Fechtergruß
PS: Einge meiner Schüler kamen als Karate Danträger - und sahen schnell ein, daß sie buchstäblich nichts konnten, was die KK anging. Ähnliches hat man zuhauf im Ing Un erlebt. Im Taiji ist es noch viel schlimmer, als im Karate, Karateleute sich zumeist recht gut in Ausdauer und Beweglichkeit.
Richard. Du hast völlig recht! Dem ist nichts entgegenzusetzen. Wer das nicht verstanden hat, versteht garnichts. Jedenfalls nichts was mit IMA zu tun hat.
Besten Gruß
Detlef
Über die Geschichte chinesischer Prüfungssysteme stehen in dem oben von mir geposteten Link von Wuyuan ein paar recht interessante Sachen- aus Zeiten lange vor Chen Wangting- nur so zur Info, falls es jemanden interessiert...
Daraus könnte man beinahe folgern, das japanische Dan-System habe sich aus dem Chinesischen entwickelt ;-)
Die recht großen Prüfungsgremien stellen außerdem sicher, daß auch immer hohe Meister der Stile, die geprüft werden, im Gremium sitzen, um auf o.g. Problematik einzugehen.
Die Frage hingegen, welcher Duan im Taiji welchen Dan in anderer KK besiegen kann oder nicht oder umgekehrt.... geht bei einer KK ein bißchen am Thema vorbei- genausogut könnte man die uralte Frage erörtern, welcher Stil einem anderen über- oder unterlegen ist. Das führt zu nichts.
Dementsprechend diente der von mir genannte Vergleich also nur den Abstufungen, bezog sich aber nicht auf die in unterschieldichen Stilen ohnehin unterschiedlichen Kampfkriterien.
Vgl. Wuyuan, 1.-3- Duan vgl. Gürtelprüfungen weiß bis schwarz- nur, daß es mehr Gürtelfarben gibt
ab dem 5. Duan dürfen selbst Duanprüfungen 1-3 abgenommen werden (Heping- richtig, ab dem 5., nicht 6.?), was in den meisten anderen Sprotarten ab dem 4. Dan erlaubt ist
und die Oberstufenduans werden vergeben an besonders verdiente Leute, die hohe Leistungen gezeigt haben und die laut Wuyuan als "große Meister" bezeichnet werden.
(die CWA hat dann auch extra eine Internetseite eingerichtet, in der die Träger von den hohen Duans 7-9 namentlich und mit Prüfungsdatum aufgführt sind.)
Einge meiner Schüler kamen als Karate Danträger - und sahen schnell ein, daß sie buchstäblich nichts konnten
Dies könnte aber auch daran liegen, dass sie sich das von dir haben suggerieren lassen. Wobei das natürlich nicht unbedingt für ihre Wehrhaftigkeit spräche ;-)
Aber werde doch mal konkret:
Wie testest und bewertest du jemands SV-Fähigkeit?
Dass das nicht über ein "freundschaftliches Sparring" laufen kann, darüber sind wir uns glaube ich einig. Denn das wäre ja "nur" Sport. Bestenfalls, wenn man sich ansieht, was alles so als Sparring läuft.
Richard22
25-12-2011, 00:05
Scara, in der Ming-Zeit bekamen Soldaten, die nicht nachweislich mindestens eine Gegner getötet haben, keinen oder nur eingeschränkten Sold.
Hohe Meister - das ist einfach traurig. Bitter.
Es gibt keine Schärpenfarben als Rangsystem in China. Klar ist, daß Japan ein Rezipient der Chinesischen Kultur ist, niemand wird das bezweifeln.
Was Dir zu denken geben sollte, bei aller Liebe: Das Karate Dan-System ist untrennbar mit dem Japanischen Faschismus und Militarismus verbunden.
Das ist ungefähr so, als ob ich im HF dann WK2 Panzernahmkampfabzeichen vergeben würde. Ich lehne Militarismus in jedem Gewand ab. Ich mag KK, auch militärische KK, aber eben nicht den Wahnsinn des Militarismus.
Die KP findet Rangsystem gesellschaftlich gut und fördert sie - auch das sollte einem zu denken geben. Genauso wie die KP Wushu - reine Verlade - fördert. Solange die KP jeden Chinamann niederknüppeln kann ist denen das sogenannte "Wushu" (heißt eigentlich Kriegskunst) herzlich egal. Mit dem Wushu-Gehüfte ist man ein gutes Ziel - mehr nicht.
Nur weil die Chinamänner irgend einen Dumfug aus Gründen des Umsatzes machen heißt das nicht, das man dem nacheifern sollte.
Mabu, ich habe meine Danträger einfach kampfunfähig gemacht. Das mehrmals. Was sollte da nicht klar sein - wenn ich die Helden wiederholt in unter 10 Sekunde töten könnte. Umgekehrt war es nicht so.
SV, man sollte es nicht glauben, übt man im Kampf. Man kämpfe nunmal so, wie man übt. Gerade die kurzen Systeme sind dafür bestens geeignet. Lange Systeme wie Taiji sind nur dahingehend problematisch, daß man den Gegner meisten doch ringen muß.
Fechtergruß
scarabe
Alles Geldmache und Kontrollversuch- irgendwo steckt immer die chin. Regierung dahinter.
Muß man nicht unterstützen.
scarabe
@ Heping:
meinst Du wirklich, die CWA ist unabhängig von der Regierung?
Hast Du Dich drüber schlau gemacht, wieviele Schulen sie angeschrieben oder angegangen haben mit ihrem Duan-System, um alles unter ihre Kontrolle zu kriegen?
Abgesehen davon bezweifle ich wirklich den Qualitätsbeweis einer solchen Prüfung....
scarabe
Das Problem hat mit den Chinesen früher oder später jeder. Da man aber nicht nur an seinen KK-Fähigkeiten, sondern auch an seinem Ego und Charakter arbeiten soll, ist sowas eine gute Gelegehnheit, seinen Stolz zu reduzieren.
Trotzdem sollte man meiner Meinung da nicht mitmachen, auch den Chinesen würde es nämlich nicht schaden, an ihrem Charakter und ihrem Ego mal zu arbeiten...
Hallo und Frohe Wheinachten
Wollte nur mal Fragen wie der Sinneswandel kommt????
Grüsse
Gabe
Das ist die Flexibilität, die im Tai Chi geschult wird, nicht nur in körperlicher, sondern auch in geistiger Hinsicht :D
Ja wird wohl so sein.:D
Hab ganz Vergessen das man so flexibel sein kann:rolleyes:
T. Stoeppler
25-12-2011, 19:50
Politik hat hier im KKB nichts verloren.
Gruss, Thomas
Ich persönlich finde ja auch die Formulierung "Chinamann" etwas respektlos.....aber das muss ja jeder für sich selber entscheiden.
Gruß,
Gong Fu
Chinamann ist für mich die Bude um die Ecke wo's Rindfleisch mit Zwiebeln für 4,50 gibt.
Ich sehe immer noch nicht, was an heutigen D(u)anprüfungen im Vergleich so schlimm sein soll, nur weil da niemand unter 10 Sekunden ermördert wird. Wen's interessiert der geht hin, wen nicht, der nicht.
Habe nichts gegen Prüfungen, braucht es ja auch für den Sport und Wettkampf.
Aber wie kommt das scarabe aufeinmal dafür ist? Obwohl die gleiche Person ja ziemlich dagegen war...
Frohe Festtage
Gabe
Yangshuo
25-12-2011, 22:51
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na, ich kann mich aber an einige Threads erinnern, wo ich das Duansystem verteidigt habe gegen viele andere Meinungen- auch wenn ich bei gewissen Wettkämpfen und Verbandesprüfungen durchaus auch skeptisch bin.
Hallo und Frohe Wheinachten
Wollte nur mal Fragen wie der Sinneswandel kommt????
Grüsse
Gabe
das Thema wurde viel diskutiert, in dessen Verlauf kamen einige Argumente, die auch FÜR das Duansytem sprechen:
1. es ist die einzige weltweit einheitliche Qualitätsprüfung
2. sie wird nicht von irgendwelchen selbsternannten Gurus, sondern von einem ganzen Stab weltklasse Meistern abgehalten, wie man sie sonst selten auf einem Fleck findet
3. es werden wirklich Qualität und Verständnis des Taiji und nicht nur Akrobatik oder tolle Sprünge bewertet
4. speziell mit dem neuen, verbesserten Duansystem haben die Entwickler ein recht feines System auf die Beine gestellt und sich viel Arbeit gemacht
5. Ob nun irgendein Verband mit Prüfungen Kohle macht oder ob die chin. Regierung eine chin. KK prüft, macht letztendlich auch nicht so viel Unterschied- die Großmeister im Gremium sind wenigstens außerordentlich kompetent und die Prüfungen weltweit gültig.
6. Ich hatte die Meckereien und Unterstellungen, mein Taiji sei nicht gut genug, um sowas zu bestehen, satt und wollte herausfinden, was Sache ist.
7. Verbände, Meister, chin. Regierung: Geld verdienen sie ja doch alle mit ihren Prüfungen- aber wo kosten Prüfungen heute denn nichts?
Und da es ja keine Schande ist, wenn man neuen Erkenntnissen gegenüber offen bleibt, bin ich seit einiger Zeit Befürworterin des Duan-Systems.
Yangshuo
26-12-2011, 00:41
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das Thema wurde viel diskutiert, in dessen Verlauf kamen einige Argumente, die auch FÜR das Duansytem sprechen:
1. es ist die einzige weltweit einheitliche Qualitätsprüfung
2. sie wird nicht von irgendwelchen selbsternannten Gurus, sondern von einem ganzen Stab weltklasse Meistern abgehalten, wie man sie sonst selten auf einem Fleck findet
3. es werden wirklich Qualität und Verständnis des Taiji und nicht nur Akrobatik oder tolle Sprünge bewertet
4. speziell mit dem neuen, verbesserten Duansystem haben die Entwickler ein recht feines System auf die Beine gestellt und sich viel Arbeit gemacht
5. Ob nun irgendein Verband mit Prüfungen Kohle macht oder ob die chin. Regierung eine chin. KK prüft, macht letztendlich auch nicht so viel Unterschied- die Großmeister im Gremium sind wenigstens außerordentlich kompetent und die Prüfungen weltweit gültig.
6. Ich hatte die Meckereien und Unterstellungen, mein Taiji sei nicht gut genug, um sowas zu bestehen, satt und wollte herausfinden, was Sache ist.
7. Verbände, Meister, chin. Regierung: Geld verdienen sie ja doch alle mit ihren Prüfungen- aber wo kosten Prüfungen heute denn nichts?
Und da es ja keine Schande ist, wenn man neuen Erkenntnissen gegenüber offen bleibt, bin ich seit einiger Zeit Befürworterin des Duan-Systems.
Das Tragischste daran ist aber, dass ein wesentliches Prinzip des Taiji, nämlich die Kultivierung der eigenen Individualität dabei auf der Strecke bleibt.
Kamenraida
26-12-2011, 10:02
Das Tragischste daran ist aber, dass ein wesentliches Prinzip des Taiji, nämlich die Kultivierung der eigenen Individualität dabei auf der Strecke bleibt.
Ein schöner Gedanke, aber überraschend. Du wetterst doch ständig gegen alle, die ihre Individualität im Taichi in der Richtung kultivieren, dass sie sich für die kämpferischen Aspekte kaum interessieren. Oder darf es so frei dann doch wieder nicht sein?
Ich fand Klaus Post gut - macht es, wenn es euch gefällt. Lasst es, wenn nicht. Andererseits, ist es wirklich so einfach? Solche vermeintlichen, auch noch stilübergreifenden Prüfungen, bergen die Gefahr, völlig falsche Qualitätskriterien in die Welt zu setzen.
Wer wirklich wissen will, ob jemand gut ist, muss ihn anfassen. Das beantwortet alle Fragen.
Wer wirklich wissen will, ob jemand gut ist, muss ihn anfassen. Das beantwortet alle Fragen.
Moin :)
JA und auch ein wenig nein ;)
Denn es beantwortet, ob der eine gute Struktur hat, mit auf ihn einwirkenden Kräften umgehen kann usw. Ganz klar.
Es beantwortet aber nicht, ob er auch andere Qualitäten besitzt, die ein Mensch vielleicht im Speziellen sucht.
Nimm nur mal die Form. Es gibt Menschen, die haben nie eine vollständige Form gelernt und haben trotzdem all die tollen Aspekte (von wegen Kraft hören, damit arbeiten, umleiten, haften usw).
Wenn da aber jemand ist, der vorwiegend eben eine Form lernen möchte, um durch diese nach nen stressigen Alltag runter zu kommen, er einfach etwas für Körper und Geist tun möchte und ihm genau DIESE Art der Bewegung eben zu sagt... dem nützt es eben nichts, wenn er an jemanden gerät, der mit Kräften gut arbeiten kann. Er braucht jemanden, der eben AUCH eine Form laufen und entsprechend VERMITTELN kann.
Viele Grüße
Pilger
Leute, es geht um Taiji. Kraft "hören" kann auch jemand, der eine andere innere KK gut gelernt hat, das sagt nichts speziell über Taiji aus. Und gut kämpfen können auch einige, die kein Taiji machen ;-)
Deshalb gehen die Duanprüfungen eben auf die stiltypischen Merkmale im Taiji ein- und zwar keineswegs stilübergreifend, sondern es gibt für jeden Stil eigene Prüfungsanforderungen und -kriterien. (siehe Bücher- für jeden Stil sein eigenes)
Die sind- wie schon gesagt, auf hohem Niveau von verschiedenen anerkannten Meistern umsichtig und recht umfassend zusammengstellt- also keine Gefahr, daß irgendein selbsternannter Guru irgendeinen Blödsinn prüft oder ein Verband nur die eigenen Maßstäbe beurteilt und alles, was links und rechts davon liegt, außer acht läßt.
Trotzdem, die Individualität geht dabei keinesfalls verloren:
Es geht um Struktur und Prinzipien im Taijiquan, um stiltypische Merkmale, die ohnehin in jedem Stil bindend sind- also Voraussetzung, um den jeweiligen Stil korrekt auszuführen.
Die wegzulassen wäre zwar durchaus individuell, aber kein richtiges Taiji mehr im Sinne des eigentlichen Stils. Ich denke aber, auch in der heutigen Zeit sollte "das drin sein, was draufsteht"- wer also sagt, er unterrichtet Yang/Chen/Xy-Taiji, der sollte dann schon in der Lage sein, seinen Schülern auch diesen Stil zu vermitteln und nicht irgendeine "individuelle Eigenkreation", die objektiven Qualitätskriterien gar nicht mehr entspricht.
Hongmens Argument greift also nicht.
Denn es ist ja nicht so, als dürfte man nur noch die Prüfungsinhalte trainieren- man lernt Taiji in seiner ganzen Bandbreite wie bisher- das ist auch Voraussetzung- und nur dadurch ist man auch in der Lage, die verschiedenen Prüfungskriterien, die aus fast allem einiges aufgreifen, zu erfüllen. Wohin sich dann jemand "spezialisiert", das ist ihm selbst überlassen, er wird durch das Duansystem keinesfalls daran gehindert.
So gesehen ist es also durchaus individueller, als die üblichen Gürtelsysteme, wo je Grad ganz bestimmte Techniken unterrichtet werden und nichts anderes- das ist beim Taiji nicht so eng, weil es erstens breiter gefächert ist und zweitens als innere KK anderes Vorgehen erfordert.
Vergleichbar ist aber, daß je Duangrad bestimmte Anforderungen gestellt werden, bestimmte Qualitäten entwickelt sein müssen- aber der Weg dorthin bleibt individuell anpaßbar.
Deswegen lasse ich auch das Argument, "trade your passion against glory" nicht gelten- nur, weil man alle paar Jahre eine Prüfung macht und dadurch ja auch deutlich sieht, ob man bestimmte Qualitäten besitzt, wird man nicht an der Entwicklung gehindert. Eher umgekehrt, man sieht, ob man sich tatsächlich entwickelt hat, zumindest in dem objektiv überprüfbaren Bereich.
Denn wer seine Lerninhalte beim Taiji beherrscht, kann die Prüfungsformen und -aufgaben der jeweiligen Niveaus relativ schnell und leicht lernen, bzw. beherrscht Bewegngen und Anwendungen ja sowieso schon und braucht sich dann also nur noch zu merken, was er in welcher Reihenfolge zu zeigen hat.
Wer natürlich kein entsprechendes Training hatte, für den wird es schwierig, aber der wird dann wenigstens auf seine Lücken aufmerksam gemacht und bekommt so die Chance, das Verpaßte nachzuholen.
Denn welche individuelle innere entwicklung der Kampfkünstler auch immer anstrebt- eine korrekte äußere Grundlage gehört nunmal zu jeder Kampfkunst mit dazu.
(abgesehen davon, daß die Großmeister im Gremium selbst besser Hören" und wahrnehmen können, als die meisten von uns, also jede Menge Hintergründiges über den Prüfling mitkriegen, was dem normalen Praktizierenden gar nicht in den Sinn kommt)
Frohe Weihnachten übrigens! :)
Simplicius
26-12-2011, 13:58
Leute, es geht um Taiji. Kraft "hören" kann auch jemand, der eine andere innere KK gut gelernt hat, das sagt nichts speziell über Taiji aus. Und gut kämpfen können auch einige, die kein Taiji machen ;-)
Die Frage ist allerdings umgekehrt:
Können das auch die Taijiler?
abgesehen davon, daß die Großmeister im Gremium selbst besser Hören" und wahrnehmen können, als die meisten von uns, also jede Menge Hintergründiges über den Prüfling mitkriegen, was dem normalen Praktizierenden gar nicht in den Sinn kommt)
Ja, klar, die Prüfer haben übersinnliche Fähigkeiten, deshalb reichen 10 min Vortanzen zum Feststellen der Lehrbefähigkung aus.
Und ihr wundert euch bei solchen Nebelkerzen, dass Taiji von ernsthaften Kampfsportlern außerhalb der Esoecke nicht ernst genommen wird?
Richard22
26-12-2011, 15:16
Scara,
Duan, das ist derselbe Dummfug wie im Karate - es wird dieselben vernichtenden Auswirkungen haben.
Schade, daß man das Taiji auf den Weg des Karate befördert.
Fechtergruß
Yangshuo
26-12-2011, 16:16
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Ja, was ist daran vernichtend? Daß einige nicht bestehen? Oder daß neben der "Eigenkreativität" auch speziell festgelegte Skills überprüft werden?
[QUOTE=Simplicius;2704254]
Ja, klar, die Prüfer haben übersinnliche Fähigkeiten, deshalb reichen 10 min Vortanzen zum Feststellen der Lehrbefähigkung aus.
[QUOTE]
Deine Uhr geht irgendwie anders als Meine, bei mir war das Datum hinterher ein bißchen weiter...
Außerdem scheinst Du speziell die Anforderungen des neuen Duansystems nicht mitgekriegt zu haben?
Mal noch eine Frage an alle, die gegen Prüfungen, speziell Gürtel- oder Duanprüfungen wttern: Habt Ihr selbst mal eine mitgemacht?
Und habt Ihr den Grad, den Ihr erreichen wolltet, auch bestanden?
Für die, die noch keine Prüfung gemacht haben: Habt Ihr wenigstens mal eine miterlebt?
Yangshuo
26-12-2011, 17:28
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@Yangshuo
Ganz deiner Meinung... Für die, die es brauchen ist es bestimmt eine gute Sache.
@scarabe
Danke für die Antwort.
Übrigens netter Bericht gefällt mir.
Als Qualitätssicherung, denke ich geht es nur wenn die Prüfer über mehrere Tage prüfen. Ansonsten denke ich das nur der Lehrer/Meister selber entscheiden kann, ob jetzt jemand Unterrichten kann oder nicht....
Man muss ja auch die Sache vermitteln können. Der beste Kämpfer/Formenläufer muss nicht der beste Lehrer/Meister sein (kann aber).
Aber wie schon scarabe sagt für die "Standart" Stile ist es bestimmt gut.
Da man so ein Internationales Level hat, wie zum Beispiel die Abfolge einer Form u.s.w.
na ja, für unsere Prüfung waren zwei Tage vorgesehen, letztendlich haben wirs dann in einem geschafft, der aber gute 10 Stunden dauerte und an dem man uns ordentlich unter Druck setzte. Das neue System wird wohl länger brauchen, wobei die meisten Prüflinge unseren Prüfern ja schon aus den Wettkämpfen (5 Tage) bekannt waren.
Yangshuo: genau da liegt das Problem. Wer ist als Lehrer oder gar Meister befähigt sowas festzustellen? Immerhin haben wir in Jiaozuo ja festgestellt, daß so manch in Europa akzeptierter oder gar hoch gelobter Lehrer/Meister dann nicht bekommen hat, was er/sie sich erhofft hatte- das sind aber die Leute, die in Europa ihre Schüler zu Prüfungen schicken (und die sich wenigstens selber auch hin getraut haben!).... der höchste, an einen Westler in Jiaozuo vergebene Duan war der 4., nur ein paar Asiaten bekamen einen höheren, deren Taiji war aber auch ... wow!!! (hatten ja auch seit Kindheit heftigst trainiert)
Verschenkt wurde also gewiß nichts.
Das war aber auch keine Schul- oder Verbandesprüfung- also die Prüfer kamen nicht auf Einladung irgendwohin, sondern hielten anläßlich des Wettbewerbs international für JEDEN zugängliche Prüfungen ab, egal, von welchem Meister jemand gelernt hatte oder nicht.
Natürlich, wenn ein Meister wie Chen Bing jemanden zu einer Prüfung schickt, dann kann man davon ausgehen, daß ER schon den Durchblick hat, beurteilen zu können, ob der Schüler eine Chance hat oder nicht- aber nicht alle Nicht-chinesischen Lehrer haben das Niveau und das Urteilsvermögen eines Chen Bing, siehe oben. Der hat natürlich auch aufgrund seiner Abstammung und seiner Erfolge in Wettbewerben usw. nicht nötig, einen Duan zu machen- andere weltbekannte Meister haben ihn gemacht: Chen Huixian z.B. oder Wang Haijun, viele andere auch.
Da aber bei uns im Westen das Niveau durchaus anders ist, als in China, ist es schon eine gute Sache, daß es nun die Möglichkeit gibt, sich verbandesunabhängig prüfen zu lassen- denn so stellt sich schnell heraus, auf welchem Niveau jemand tatsächlich ist.
Und noch etwas "typisch Westliches":
Als ich zu Chen Bing gegangen war und dort bestimmte Formen lernte und meine Prüfungen vorbereitete, sagten mir doch tatsächlich ein paar deutsche Trainer, daß Chen Bing ja nicht die Erfahrung seines Onkels habe, weil er ja noch so jung sei- und deshalb könne Chen Bing ja gar nicht richtig beurteilen, ob ich schon weit genug sei, diese Dinge zu lernen (!!!)
Deshalb solle ich die nicht lernen, weil gemäß Verbandesgepflogenheiten dürfe man das erst lernen, wenn...... und überhaupt, wieso mein Geld denn zu Chinesen tragen, es gebe doch in D inzwischen genug hochkarätige Trainer....
Meine Ansicht: wenn ich mein Geld schon "wohin trage", dann doch bitte dahin, wo ich echt was beigebracht bekomme, wenn ich mich entsprechend reinhänge!
Tatsächlich waren das Leute, die zwar einige Jahre älter sind, als der knapp 40-jährige Chen Bing- die aber weder an Taiji-Jahren, noch an Niveau in irgendeiner Hinsicht mit Chen Bing mithalten können. Da besteht also (bei manchen) schon noch Aufklärungbedarf!
Yangshuo
26-12-2011, 19:39
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@scarabe
Verbandsunabhängig ähh nein schau doch nochmals auf dein Zertifikat.
Da steht Chinese Wushu Association...
Ansonsten muss ich dir recht geben.
Ja und was hier teils als hohes Niveau Verkauft wird, da kommt mir manchmal das grauen...
Habe da auch selber schon manches erlebt.
Mmmh ich denke die Westler die sowas zu dir sagen, wollten doch nur das du bei denen lernst und nicht direkt an der Quelle:rolleyes:
Die verlangen meist auch mehr als ein Chen Bing für Privatunterricht.
Bei meinen Meister damals musste ich dafür die Klasse Unterrichten.
Die guten sind meist gar nicht so teuer.
Vor allem das gelaber von wegen erst nach XX Jahren,
oder bevor man keine grauen Haare hat ist man nicht gut geht mir auch ziemlich auf den Sack. Aber damit finde ich Punkt 6 bisschen widersprüchlich, damit Unterstützt du die, die meckern.
Und das mit den "schlechten" Lehrer gibt es bestimmt auch in China.
Auch wenn nicht so oft wie hier, und meist sind es auch die hier bekannten(denke ich muss aber nicht sein).
Es ist ja längst nicht jeder gute Kampfkünstler/Meister bekannt.
Ach ja, ich Gratuliere dir zur bestandenen Prüfung.
@Yangshuo
Ja dein Tipp ist super... In einem Freundschaftlichen Sparring/Pushen um Belehrung bitten:D:fight:
Jep, guter Tip :-) und danke für die Gratulation.
verbandesunabhängig- damit meinte ich, egal, bei wem jemand zuhause trainiert oder bei welchem Meister/Verband.
Daß man seinen Meister trotzdem mit Bedacht wählen sollte, ist klar- ich erlebe selber gerade, wie eine mir bekannte Chinesin nach ein paar Unterrichtsstunden im Urlaub und ein paar DVDs versucht, Taiji-Unterricht aufzuziehen und sich als "Meisterin" bezeichnet- und, wetten, da werden einige Deutsche hingehen...
Aber im Zeitalter des Internets kann man sich auch über chinesische Meister informieren- wenn man will.
Ich denke nicht jeder ist übers Internet auffindbar jedenfalls nicht als Meister von dies oder das. Aber übers Internet kann man sich ein gutes Bild machen was gut und nicht so gut ist. Das Stimmt....
Es gibt aber natürlich auch viele Blender im Internetzeitalter
Yangshuo
26-12-2011, 22:53
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Ist das nicht ein Problem jeder KK?
Das mit der grossen Verbreitung hat immer auch Negativ folgen.
Vor allem sind doch ja auch all die "Wellness" Kampfkünstler ja ganz zufrieden mit dem was sie bekommen. Jede Kampfkunst ist mit harte Arbeit verbunden, und nicht jeder mag hart Arbeiten.
taiwandeutscher
27-12-2011, 06:12
Gab doch in der Diskussion von vor 2 J. schon mal ein Vid-Beispiel für irgend einen Duan, oder? Soweit ich mich erinnern kann, war das nicht gerade berauschend, was da als Prüfungsinhalte vorgeführt wurde.
Vielleicht kann S. dazu nochmal was zeigen, verlinken?
Hallo Alfie (scarabe),
lieben Dank für deinen Bericht über deine Duan Prüfung in China.
Wird dem einen oder anderen vielleicht die Angst nehmen, für seine eigene Duanprüfung in China!?
Speziell wird ihm durch deinen kleinen Bericht deutlich vor Augen geführt, dass ohne ausreichende Vorbereitung diese Prüfung ganz schön in die Hosen gehen kann.
Allgemein sehe ich solche Prüfungen mit sehr gemischten Gefühlen. Wo soll das hinführen? frage ich mich dabei - einige Systeme haben ganz deutlich gezeigt, dass über die Kategorisierung (Schublade auf und Schüler rein) hinaus nicht mehr viel passiert.
Dann werden die Werbetrommeln angeworfen und jeder zeigt sich mit seinen Zertifikaten von seiner Schokoladenseite (die Schulen müssen ja auch Geld abwerfen).
Die Frage ist eher, wer kontrolliert und konzipiert dieses System und will ich mich diesem System unterordnen.
Insgesamt braucht es schon etwas Mut diesen Schritt zu gehen.
Den hast du jedenfalls bewiesen und du hast für dich sicher wieder den einen oder anderen Schritt gemacht auf deinem Taiji-Lebensweg!
Mabu, ich habe meine Danträger einfach kampfunfähig gemacht. Das mehrmals. Was sollte da nicht klar sein - wenn ich die Helden wiederholt in unter 10 Sekunde töten könnte. Umgekehrt war es nicht so.
SV, man sollte es nicht glauben, übt man im Kampf.
Lass doch mal die Luftblasen beiseite, Richard. Sonst gleichst du ja immer mehr denjenigen, die du selbst kritisierst. Wen sollen solche Sprüche denn beeindrucken, Jungs auf dem Schulhof?
Ich frage im Gesamtzusammenhang dessen, was du hier im Forum zum Thema SV-Fähigkeit schon so alles vom Stapel gelassen hast. Du lässt es da an apodiktischen Be- und Verurteilungen ja nicht mangeln. Dagegen hab ich im Prinzip nichts. Nur wenn man dann etwas von dir aufgreift und mal tiefer nachhakt, kommt da nichts Entsprechendes mehr. Bleibt alles ziemlich flach und plattitüdenhaft.
Nochmal, das war meine letzte Frage:
Aber werde doch mal konkret:
Wie testest und bewertest du jemands SV-Fähigkeit?
Dass das nicht über ein "freundschaftliches Sparring" laufen kann, darüber sind wir uns glaube ich einig. Denn das wäre ja "nur" Sport. Bestenfalls, wenn man sich ansieht, was alles so als Sparring läuft.
"Kampf":
Was für Kämpfe, Richard?! Für manch einen ist ja schon ein lockeres Box-Sparring ein Kampf mit SV-Aussagekraft. Oder meinst du Freikämpfe? Wenn ja, wie frei sind die denn bei dir bzw. welchen Einschränkungen unterliegen sie noch? Und wie laufen diese Kämpfe ab? Als klassisches Duell? Und dabei könntest du deine Dan-Träger immer "unter 10 Sekunden töten." Wenn ich, hätt' ich, tät ich ...
(Stellen sich deinen Dan-Trägern solche Fragen eigentlich nicht? Dann leiden sie vielleicht auch am verbreiteten "Meistersyndrom". Da kann man dann natürlich nur noch "nichts können", "hoffnungslos" versagen und ständig unter 10 Sekunden von dir getötet werden.)
Ich möchte gerne noch etwas deutlicher auf das neue Duansystem eingehen und darauf, wieso ich mich dem quasi "unterordne".
Zunächst, was ist Unterordnung? Ich muß ja nichts aufgeben, lerne weiter, wie bisher, bin bei denselben Meistern und kann, wenn ich möchte, alle paar Jahre eine Prüfung machen oder es bleiben lassen.
Gut ist, daß ich nicht ewig Mitglied bei irgendeinem Verband (hier der CWA) sein muß, um meinen Duan zu machen oder zu behalten- man muß nämlich -zumindest bisher- gar kein Mitglied der CWA sein.
Mein Duan verfällt auch nicht, wenn ich nicht jedes Jahr mindestens soundsoviele Lehrgänge bei demunddem Verband mache und ich muß auch nicht alle paar Jahre für teures Geld meine Prüfung wiederholen.
Kurzum:
Die zwanghafte Kundenbindung, die ich an anderen Verbänden kritisiert habe (wenn du nicht bei uns Mitglied bleibst, pro Jahr soundsoviele Stunden in UNSEREM Verband nimmst und nicht alle paar Jahre Deine Prüfung für teures Geld wiederholst, verfällt sie und Du stehst nach all den Jahren und Mühen wieder mit leeren Händen da....) entfällt.
Das ist im Duansystem wie gesagt anders, Du kannst lernen, bei wem Du willst und bist nicht gezwungen, dauernd Prüfungen zu machen oder Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. (Hoffe, das bleibt auch so)
So gesehen bezieht sich die Unterordnung also nur auf die Prüfungsinhalte und die sehr erfahrenen Prüfer.
Diese habe ich nun- speziell was das neue System beinhaltet- genauer angesehen und für gut befunden:
Kein Wunder, wenn erfahrene Meister, wie CXW, CZL usw. mitgewirkt haben:
geprüft werden u.a. typische Bewegungen auf den verschiedenen Niveaus- und es sind Bewegungen dabei, die in D auch z.T. gerne "vereinfacht" werden, weil Balance oder Beweglichkeit nicht reichen. Oder Fajin-Bewegungen, die bei vielen nicht kraftvoll genug sind. usw.
Aber wer einen ernsthaften Anspruch an eine KK stellt, bzw. von sich sagen will, diese auf höherem Niveau zu beherrschen, sollte schon eine gewisse Mindest-Beweglichkeit und -Balance samt Kraftübertragung etc. mitbringen, denn wie soll er denn sonst diese Bewegungen korrekt weitergeben?
Dann gibt es Bewegungsfolgen, die fürs Verständnis dessen, was man tut, wichtig sind. Auch sehr sinnvoll als Prüfungsinhalt.
Dann gibt es, angepaßt an den Schwierigkeitsgrad, eigens entworfene Kurzformen, die gewisse Mindestanforderungen an den Skill des Prüflings stellen. Diese Formen finde ich zwar nicht so "schön", wie die Klassiker, aber sie machen Sinn, weil sie wichtige Inhalte zusammenfassen.
Dann gibts die Partnerformen, die zeigen, daß jemand auch verstanden hat, welche Kampfbedeutung seine Formenbewegungen haben.
Es gibt Anwendungen, wo man die Bewegungen der Form am Gegner beweisen muß, also Würfe, Kicks etc.
und dann natürlich die normalen Faust- und Waffenformen.
Auch wenn man vielleicht noch etwas mehr "kämpfen" könnte, ist das ein Prüfungssystem, dem ich mich gerne unterordne, weil es die verschiedenen Inhalte des Taiji sehr gut wiederspiegelt und meiner Meinung sehr umfassend zusammengestellt ist und keinesfalls einseitig.
Damit hat sichs dann auch schon mit der Unterordnung, denn ansonsten lerne ich weiter wie bisher, ohne daß mein Lernen durch das Duansystem abgeändert oder negativ beeinträchtigt worden wäre.
Im Gegenteil, eigentlich war das Ganze auch eine tolle Motivation, sich auch weiterhin reinzuhängen, denn irgendwie ist es ja auch eine Belohnung für die Mühen, wenn man sieht, daß man gewisse internationale Standards durchaus erfüllt.
Ich möchte hier aber auch mal die Eigenverantwortung der Praktizierenden ansprechen:
Zwar gibt es Viele, die wir hier auch schon oft kritisiert haben, die aus Taiji eine Wischiwaschi-Gesundheits- und Berührungskunst gemacht haben, die mit KK nicht mehr viel zu tun hat- aber es gibt auch Leute, die es ernsthaft betreiben.
Ein Lehrerdiplom in D kann sehr viel oder absolut nichts bedeuten, bei der Vielfalt hier und irgendwie ist doch jeder von sich und seinem System überzeugt und vermarktet es entsprechend. Aber selbst wenn nicht- wer würde potenzielle Kunden schon woanders hinschicken, weil es da besser ist? Und das oft von Leuten, die noch nicht mal eine Form halbwegs korrekt laufen können!
Natürlich ist das Duansystem nicht allein seeligmachend, aber es zeigt doch gewisse Qualitätskriterien auf, die einen äußeren Rahmen bilden. Und der ist für korrektes Taiji schon sehr zu empfehlen.
So gesehen stellt es Mindestanforderungen und zeigt, daß der Geprüfte diese erfüllt.
So ähnlich wie der TÜV beim Auto: Es ist zumindest verkehrssicher, das ist schon mal was- und kann für Kunden etwas sehr Wichtiges sein.
Daß man darüber hinaus trotzdem an der eigenen entwicklung arbeiten muß und seine KK feilen sollte, ist klar- aber wer das nicht macht und nur stur die vorgegebenen Übungen runterturnt, wird auch im neuen Prüfungssystem spätestens bei Form und Anwendungen von den Prüfern "entlarvt" werden....
Was nun das Entwickeln der eigenen Persönlichkeit betrifft, innere Arbeit, Meditation, mehr oder weniger Energiefluß, ZZ etc-
das liegt dann doch stark in der eigenverantwortung der Praktizierenden/Lehrenden- denn es läßt sich durch Prüfungen schwer festmachen.
aber das macht mit oder ohne Duansystem keinen großen Unterschied- ein ernsthafter Kampfkünstler wird daran arbeiten, einer, der nur oberflächlich interessiert ist oder Geld machen will, wird es in Zukunft genauso zu umgehen versuchen, wie bisher....
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