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Vollständige Version anzeigen : Übungen für eine gute Verwurzelung



alac
27-12-2011, 22:15
Hallo,

Ich bin 16 Jahre alt und betreibe seit einigen Jahren Karate. In unserer Schule sind beim Sparring auch Ringen und Würfe erlaubt. Genau dort liegen jedoch meine SChwächen.

Mir ist aufgefallen, dass Viele der "Meister", zum Beispiel aus dem Tai chi einen extrem festen Stand haben, was ihnen vor allem beim Ringen sehr hilft.

Jetzt zu meiner Frage:
Ich habe leider momentan keine Zeit um noch zusätzlich eine Kung fu Schule zu besuchen. Könnt ihr mir daher einige Übungen empfehlen, mit denen ich eine gute Verwurzelung/guten Stand erreichen kann?

Klaus
28-12-2011, 00:10
Einfache Standübungen. Entweder nur stehen (ohne Anspannung, leicht gesunken, mit diversen Handhaltungen die man unter "Zhan Zhuang" finden kann), oder sowas:

YI QUAN JIAN WU - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Olyk_p-Av1M&feature=related)
Yi Quan - Jian Wu par Yao Zong Xun - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=8DIBX477XQg&feature=related)

Jeden Tag 20 Minuten ist ok.

Standbilder z.B. hier: http://taijiquan.npage.de/zhanzhuang_84714256.html ;)

Hongmen
28-12-2011, 08:36
Hallo alac!

Vielleicht hilft Dir das hier. Mir hats jedenfalls geholfen!

kHAUvltd6dI

Und dann übe das!

BMBcmTKGWSQ


Gruß
Hongmen

alac
28-12-2011, 10:03
Danke für die Tipps

Ich werde jetzt jeden Tag 20 min. Zhang Zhuang machen.

Shenming
28-12-2011, 11:00
Hi Alac,

die stehende Säule ist sicherlich der richtige Weg, um Wurzeln zu entwickeln. Jedoch bin ich der Meinung, dass ohne Haltungskorrektur, ohne ein wenig Tai Chi Hintergrundwissen und ohne das Wissen, wie man richtig loslässt / entspannt, diese Übungen auch nach hinten losgehen kann. Man kann sich eine falsche, angespannte Haltung angewöhnen, die einen sogar noch mehr von der Wurzel wegbringt und einem, wenn man wirklich 20 min jeden Tag steht, auch noch Rückenprobleme bereiten kann. Was ich schon gesehen habe, was für eine krumme, schiefe und verkrampfte Haltung Tai Chi Anfänger mit Kampfkunst-Hintergrund beim Stehen aufweisen können, da sträuben sich einem die Haare. Wenn man so jeden Tag steht und es nicht besser weiß, dann hat man damit auf Dauer keine Freude!

Hast du keine Möglichkeit dich in deiner Stadt mal von einem vernünftigen Tai Chi Lehrer korrigieren zu lassen? Das wäre zumindest mal ein Anfang!

Viele Grüße
Shenming

Dao
28-12-2011, 11:01
Hallo,

die Antwort ergibt sich selbstredend aus deinem Wort "Verwurzelung". Solange du mit dem Geist im Oberkörper, Hüfte, Oberschenkel, Knie, Unterschenkel, Sprunggelenk oder max. Fuß ankommst kannst du nicht verwurzelt sein. Erst wenn du dich in der Erde verwurzeln kannst wirst du auch wirklich den einfachen Begriff Verwurzelung körperlich umsetzen. Und entspannen und sinken ist nicht gleichzeitig alles fallenlassen! Setz dich mal mit der Spiraldynamik auseinander, das kann helfen.
Bei Fragen melde dich einfach.

alac
28-12-2011, 13:55
Hallo,

In meiner Nähe gibt es mit Sicherheit einen Tai chi Lehrer. Ich denke eine Korrektur sollte kein Problem sein.


Die Antwort von Dao verstehe ich nicht ganz.
Ich dachte man sollte bei solchen Übungen keine besonderen Vorstellungen haben, sondern einfach an garnichts denken ?

Dao
28-12-2011, 14:17
Hi alac,

es geht um Nachspüren (auch eine Form der Kontrolle), wie weit bin ich wirklich verwurzelt im Boden.
Du kannst ziemlich schnell feststellen, ob du im Körper Blockaden hast.

scarabe
28-12-2011, 14:38
Als Kinder hat und beim Ringen folgendes geholfen:

"mach dich schwer wie ein nasser Sack".
Also entspannen, und darauf auch bei Stehübungen etc achten. Denn es gibt einige, die trotz Stehens immer noch mit energie und Bewußtsein im Oberkörper bleiben und auch keine namhaften Wurzeln entwickelt haben.

Shenming
28-12-2011, 21:29
Hallo,

In meiner Nähe gibt es mit Sicherheit einen Tai chi Lehrer. Ich denke eine Korrektur sollte kein Problem sein.

[...]

Alles klar, das sollte dir schon mal helfen! Ansonsten kann ich dir nur Scarabes und meine Worte erneut ans Herz legen beim Stehen zu versuchen möglichst entspannt zu sein ohne die Haltung / Struktur zu verlieren!

Viel Erfolg beim Wurzeln schlagen ;)!

Viele Grüße
Shenming

Hongmen
28-12-2011, 21:41
Alles klar, das sollte dir schon mal helfen! Ansonsten kann ich dir nur Scarabes und meine Worte erneut ans Herz legen beim Stehen zu versuchen möglichst entspannt zu sein ohne die Haltung / Struktur zu verlieren!

Viel Erfolg beim Wurzeln schlagen ;)!

Viele Grüße
Shenming

Stehende Säule sollte man allerdings nicht überbewerten. Leute die das nicht praktizieren haben dadurch nicht den geringsten Nachteil. Verwurzeln in Bewegung ist auch viel sinnvoller und effektiver!

Trinculo
28-12-2011, 22:06
Verwurzeln in Bewegung ist auch viel sinnvoller und effektiver!

Wie auf deinen Videos :p?

Natürlich ist die "Wurzel" nur im Moment der Kraftausübung wichtig, regungsloses Festwachsen am Boden bringt im Kampf wenig. Hilfreich sind auch die Bilder/Methoden von Torsten Kanzmeier, hier wird die Mobilität nicht der Wurzel geopfert.

@Hongmen: Sei mir nicht böse (bist du hoffentlich ohnehin nicht, bzw. wärst du wohl schon längst auch ohne die folgende Bemerkung :D): ich glaube, du kennst noch nicht alle Wege/Ziele des Stehens :) Ich stimme aber völlig mit dir überein, dass erzwungenes Stillstehen als Durchhalteübung aus meiner Sicht ebenfalls sinnlos ist ;)

Stehen kann nur ein Anfang sein, ob das Rooting passt, merke ich in Partnerübungen. Je nach festgestelltem Problem muss ich zunächst vielleicht wieder "in Stille" korrigieren.

Hongmen
28-12-2011, 22:17
Wie auf deinen Videos :p?

Natürlich ist die "Wurzel" nur im Moment der Kraftausübung wichtig, regungsloses Festwachsen am Boden bringt im Kampf wenig. Hilfreich sind auch die Bilder/Methoden von Torsten Kanzmeier, hier wird die Mobilität nicht der Wurzel geopfert.

@Hongmen: Sei mir nicht böse (bist du hoffentlich ohnehin nicht, bzw. wärst du wohl schon längst auch ohne die folgende Bemerkung :D): ich glaube, du kennst noch nicht alle Wege/Ziele des Stehens :) Ich stimme aber völlig mit dir überein, dass erzwungenes Stillstehen als Durchhalteübung aus meiner Sicht ebenfalls sinnlos ist ;)

Stehen kann nur ein Anfang sein, ob das Rooting passt, merke ich in Partnerübungen. Je nach festgestelltem Problem muss ich zunächst vielleicht wieder "in Stille" korrigieren.

Ich glaube sogar, Du bist einer der es zumindest versucht mich zu Verstehen!;)

Aber Zitieren solltest Du mich Bitte im Ganzen. Bitte nicht die eigentliche Aussage negieren.

Stehende Säule sollte man allerdings nicht überbewerten. Leute die das nicht praktizieren haben dadurch nicht den geringsten Nachteil.

Gruß
Detlef

Trinculo
28-12-2011, 22:19
Ich glaube sogar, Du bist einer der es zumindest versucht mich zu Verstehen!;)

Du bist es auch wert, verstanden zu werden ;)

Hongmen
28-12-2011, 22:25
Du bist es auch wert, verstanden zu werden ;)

Küssen werde ich Dich dafür nicht! Aber herzlichen Dank.:)

Richard22
30-12-2011, 11:35
Hallo Alac,

was Klaus und Hong Dir freundlicher Weise gezeigt haben ist wichtiger Grundbestandteil jeder Kata. Was Du beim Kommando "Yoi" in schnell übst ist eigentlich genauso wichtig wie der folgende Inhalt der Kata.

Mache also folgendes, wenn Du alleine übst.

-Füße zusammen, Handflächen an Beinaußenseiten.
-Gewicht auf den rechten Fuß verlagern. Staindbein, rechts, sinkt. Hände beginnen zu steigen- Mache dies langsam.
-Schwerpunkt gleitet über den rechten Fuß nach links. Hände kreuzen vor der Stirn. Linken Fuß heben. Mache dies langsam.
-Linker Fuß setzt auf, Hände sinken. Mache dies langsam.
-Beide Füße fest auf dem Boden. Hände kreuzen vor dem Körperschwerpunkt. Mache dies langsam.
-Sinke im Stand etwas mit dem unteren Rückrat. Halte den Schwerpunkt tief. Ateme ohne einen Einfluß auf Ein- oder Ausatemen zu nehmen. Entspanne Dich so gut du kannst.
-Verbleibe 2 bis 10 Miunten im diesem Stand.
-Führe die Kata durch.

Das ist heute wohl verloren gegangen, weil die Katas als Turnübungen betrachtet werden.

Fechtergruß

Muy fa
30-12-2011, 17:36
Stehende Säule sollte man allerdings nicht überbewerten. Leute die das nicht praktizieren haben dadurch nicht den geringsten Nachteil. Verwurzeln in Bewegung ist auch viel sinnvoller und effektiver!

Dann sollte der TE aber gleich ein ganzes Set an Bewegungen lernen, was dann wiederum einen Lehrer erfordert.

Ich schliesse mich dem Wort von Shenming an...
Ohne direkte Korrektur von einer kundigen Person kann das Vorwärtskommen ein unnötiger Umweg sein.

Kamenraida
30-12-2011, 18:28
Dann sollte der TE aber gleich ein ganzes Set an Bewegungen lernen, was dann wiederum einen Lehrer erfordert.

Ich schliesse mich dem Wort von Shenming an...
Ohne direkte Korrektur von einer kundigen Person kann das Vorwärtskommen ein unnötiger Umweg sein.

Ich gehe auch mit und erhöhe um das hier: Stehübungen sind ohne gute Anweisung - und insbesondere berührende Haltungskorrekturen - in der Regel Zeitverschwendung. Ein Gefühl für das Öffnen der Gelenke und die Durchlässigkeit des Körpers muss von einem Lehrer vermittelt werden. Die Chancen, selbst drauf zu kommen, worum es eigentlich geht, sind sehr, sehr klein.

Richard22
31-12-2011, 01:09
Schon klar - willst Du hinfahren uns es ihm zeigen?

Manche Menschen haben eine Begabung, andere sind weniger begabt - das muß er selber herausfinden.

Fechtergruß

alac
31-12-2011, 18:20
Hallo,

Ich hab nicht gedacht, dass man bei so einer Grundübung so viel beachten muss. Ein paar mal hab ich das Zhang Zhuang jetzt ausprobiert, und ich spüre vor allem im Schulter und Oberarmbereich sowas wie eine starke Verspannung.

Sobald es möglich ist werde ich mich von einem Tai chi Lehrer korrigieren lassen.

Euch allen nochmal Danke für die ganzen Tipps.

Klaus
01-01-2012, 00:38
Auch ein Taiji-Lehrer ist kein Garant für eine 100% korrekte Ausführung. Über die Gründe breite ich mal den Mantel des Schweigens. Ich würde Dir daher _einfache_ Übungen vorschlagen, die Du selbst machen kannst. Wenn Du das Geld hast mal bei Chen Xiao Wang einen ZZ-Kurs mitzumachen, tue es. Oder auch gleich einen mit ner Kurzform, das reicht für Deinen Zweck völlig aus, wenn Du das jeden Tag auch ne halbe Stunde machst.

Ansonsten mache erst mal folgendes: stell Dich gerade hin, einen Fuss gerade nach vorne zeigend, den anderen 90° verdreht mit der Innenseite nach vorne mittig davor (quasi "Ballett"). Die Füsse bilden so ein T, darum heisst das auch T-Stance/Stand. In dem Stand sinkst Du jetzt ein bischen in die Knie, und zwar so dass das Gewicht auf den Knien schwebt, und Du nicht gross Kraft in den Oberschenkeln fühlst. Beide Knie werden etwas vor der gedachten Linie der Zehen sein, lass Dich davon nicht irritieren oder Dir irgendwas einreden das wäre gefährlich oder falsch oder was auch immer. Versuche nicht so tief wie irgendmöglich zu gehen, nur so dass es sich gut anfühlt. Das innere Knie darf ruhig gegen die andere Wade lasten, soll auch. Dann dreht man den Oberkörper in der Richtung in der der vordere Fuss zur Seite zeigt von diesem nochmal 45° weg, dass man quasi nach schräg hinten sieht. Und das mit dieser Armhaltung:
http://pakuachangjournal.com/articles/circleWalk/Millstone%20posture.jpg

Wenn Du mit dem Oberkörper nach rechts drehst, ist auch der rechte Arm der der nach vorne zeigt, der linke ist am Körper.

In der Haltung stehst Du dann einfach ein paar Minuten rum, nicht kämpfen. Wenn es nicht mehr geht, aufhören. Lieber ein bischen später weitermachen wenn es wieder geht, oder auch erst nach ner halben Stunde. Die Übung in beide Richtungen machen.

Darauf aufbauend kann man nach ein paar Wochen dann das ganze in Bewegung machen, zunächst indem man auf einem gedachten Quadrat geht. Die Ferse des hinteren Beins steht quasi auf einer Ecke eines Schachbretts, der vordere Fuss wird dann mit der Ferse auf die nächste Ecke gestellt und mit dem Fuss auf die Linie 90° davon weg. Man geht also im Viereck auf diesem Schachbrett mit der Ferse auf den Ecken, und dreht dabei immer den Oberkörper wieder in die neue Richtung.

Als nächstes machst Du einfach die Übungen in diesem Video. Das ist Mike Martello, quasi der Einzige von dessen Bagua-Videos ich bisher wirklich angetan bin. Leider ist der Mann zu früh verstorben. In dem Video siehst Du auch kurz ansatzweise die von mir beschriebene Armhaltung.

M6zKXUChm-E

Solche praktischen Übungen haben den Vorteil, dass die Laberei ein bischen minimiert ist.

Jadetiger
02-01-2012, 00:52
Ich persönlich bin ja ein großer Fan von Alltagsübungen.
Hier eine einfache Übung, die mein Rooting sehr verbessert hat:

Stell dich in U-Bahn/S-Bahn/Zug einfach hin, Füße etwas mehr als schulterbreit auseinander. Jetzt versuche auf die Gewichtsveränderungen in deinen Fußsohlen zu "lauschen", die durch das Anfahren/Abbremsen des Zuges entstehen. Wenn du diese Aufmerksamkeit in den Füßen trainierst, verringerst du damit sozusagen die Reaktionszeit, die du im Training brauchst, um auf pötzliche Krafteinwirkungen zu reagieren.

Have fun!

Yangshuo
02-01-2012, 06:16
.

Muy fa
02-01-2012, 07:32
Ich persönlich bin ja ein großer Fan von Alltagsübungen.
Hier eine einfache Übung, die mein Rooting sehr verbessert hat:

Stell dich in U-Bahn/S-Bahn/Zug einfach hin, Füße etwas mehr als schulterbreit auseinander. Jetzt versuche auf die Gewichtsveränderungen in deinen Fußsohlen zu "lauschen", die durch das Anfahren/Abbremsen des Zuges entstehen. Wenn du diese Aufmerksamkeit in den Füßen trainierst, verringerst du damit sozusagen die Reaktionszeit, die du im Training brauchst, um auf pötzliche Krafteinwirkungen zu reagieren.

Have fun!

Die Übung ist klasse, kann ich bestätigen! Ausserdem ist sie sehr einfach und man kann da kaum was falsch machen.
seit ich das für mich entdeckt hab, steh ich nur noch in Trams, U-Bahnen und Zügen :)

Rhodos
02-01-2012, 10:12
Busse auf hügeligen Landstraßen sind dann Hardcore-Modus oder wie :D

Jadetiger
02-01-2012, 10:32
@Muy Fa
Danke für das Lob :)

@Rhodos
Deswegen habe ich für den Anfang nur Sachen auf Schienen empfohlen :D
Mein Trainer schafft das mit dem Stehenbleiben im Bus tatsächlich, ich selbst bin da aber noch meilenweit davon entfernt. Also wie immer: trainieren, trainieren, trainieren :D

@Yangshuo
Ich halte Zhang Zhuang (Stehende Säule) mit Dantien-Rotation und Spiralkraft für einen Anfänger, der aus dem Karate kommt und keinen Lehrer für diese Übungen hat, ehrlich gesagt für zu komplex. Wenn man keinen Lehrer für die Korrektur der Körperstruktur hat, stößt man im Zhang Zhuang ohnehin sehr schnell an seine Grenzen bzw. hat keinen echten Trainingseffekt.

Yangshuo
02-01-2012, 11:49
.

Klaus
02-01-2012, 14:11
Ich frage mich wo ihr im Stand eure Rotation herzaubert. Aber, hier geschehen halt noch Wunder, und der Laie ...

Yangshuo
02-01-2012, 15:06
.

unimog
02-01-2012, 15:44
Hehe da kommt einer an fragt nach ner einfachen Übung und hier wird mit Dantien Übungen hantiert. Ne is klar rotier einfach mit dem Dantien in den Boden. Ich mach das jetzt auch so.

Jadetiger
02-01-2012, 15:45
@Klaus
Wo kommt denn eigentlich das Gerücht her, dass man sich im Zhang Zhuan nicht bewegt? Den Löwenanteil der Bewegungen sieht man von außen nur schwer aber an Mikrobewegungen passiert da ne ganze Menge.

@Yangshuo
Immer langsam mit den jungen Pferden. Wir müssen uns nun wirklich nicht wegen sowas bashen.

Dao
02-01-2012, 17:05
ganz ruhig bleiben bei den jungen ungestümen Pferden.
Wir wollen auch morgen noch miteinander reden können.

~stay cool all together now~

Traumfänger
02-01-2012, 18:17
Nimm irgendeine Position ein. Betrachte es als ZhanZhuang, rotiere das dantiem und simuliere verschiedene Krafteinwirkungen. Durch die Rotation des Dantiem schraubst du deine Beine in den Boden, Achte dabei auf deine Fussstellung, Knie und all den Rest.

Damit es am Partner funktioniert brauchst du auch einen Partner, um zu lernen den Partner mit deinen eigenen Aktionen so zu manipulieren, dass er meint er drücke voll, du ihn aber neutralisierst. (Dantiem Rotation schraubt in die Arme und wirkt auf den Gegner ein)


YS

Sorry, das ist für einen Laien die schlechteste Anleitung. Da plädiere ich für die U- und S-Bahn Version, mache ich auch bei jeder Gelegenheit.

Mich würde mal interessieren wie so eine Dantienrotation praktisch aussieht. Und warum sich Beine in den Boden schrauben müssen.

Klaus
02-01-2012, 18:40
Mich interessiert hier langsam nichts mehr. Gar nichts mehr.

Yangshuo
02-01-2012, 18:56
.

Heping
02-01-2012, 19:03
Ich habe den Eindruck, dass YS Zhanzhuang und Chansijing/Chansigong durcheinander bringt. Ansonsten habe ich's mit Klaus.

Traumfänger
02-01-2012, 19:10
Chen Style Silk Reeling 01.flv - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=CnePBBnt1kc)

Das macht man auch mit den Beinen. So entsteht die Struktur im Chen.

(Wen es nicht interessiert hat bestimmt auch nicht bis 6:30 geschaut.)

YS

Wie Du schon schreibst, so entsteht die Struktur im Chen.
Mein Ansatz ist ein anderer.

Yangshuo
02-01-2012, 19:14
.

Kamenraida
02-01-2012, 20:28
Wie Du schon schreibst, so entsteht die Struktur im Chen.
Mein Ansatz ist ein anderer.

In den Boden schrauben heißt nicht gegen den Boden schrauben - kleiner, feiner Unterschied, der vielleicht vermitteln kann?

scarabe
02-01-2012, 20:34
Das Doofe an einer inneren KK ist halt, daß man tatsächlich lernen muß, lange Zeit still und ruhig zu stehen, weil man sonst nicht die richtige "Stille" entwickelt, um die Geschehnisse im Körper wahrzunehmen und zu steuern.
Nix gegen aktive Meditationen etc, aber wer selbst immer redet (aktiv ist), hört nicht zu und kriegt das Wesentliche deshalb auch nicht mit.

Ein Beispiel: Warum muß ich mir einbilden, meine Beine in den Boden zu schrauben, wo doch nach entsprechender Stehpraxis, wo man hauptsächlich nur "zuhört/in sich reinhört", löst und sinkt, sowieso von selbst eine spiralige Energie entsteht, die sich durch die Beine und schließlich in den Boden hineinschrabut, als wärens die Beine selbst- und das fühlt sich dann auch ganz anders an, als man es sich in seiner Einbildung vorstellt, wenn man versucht, mit zu viel Verstand und Aktivismus an die Sache ranzugehen.
Einschließlich des dritten Beins, das durch den Dammbereich nach unten "wächst" und sich in die Erde , genauso wie nach oben in den "Himmel" schraubt.V
oraussetzung dafür ist zwar, daß ich meinen Körper durch Form und Seidenfaden entsprechend konditioniert habe, aber wer klassisch an die Kampfkunst herangeht, sie sich erarbeitet und keinen abgekürzten "Königsweg" sucht, tut das ja sowieso.

Manche Entwicklung muß man einfach geschehen lassen, so wie bei einem Kind das Wachstum- man kann es zwar durch gute Ernährung und gesunde Bewegung unterstützen, aber es "kommt "letztendlich von selbst. Allzu starker Focus auf die falschen Dinge zur falschen Zeit kann u.U. eine anstehende Entwicklung sogar behindern.

Abgesehen davon, daß sich auch ein Taiji-Körper, mit entsprechend entwickelter Tiefenmuskulatur, jederzeit zu öffnenden Gelenken, starkem Energiefluß, Struktur etc. nicht von heute auf morgen erzwingen läßt, erst recht nicht alleine durch sportliches äußeres "Leistungstraining". Man braucht von allem etrwas, aber die Mischung sollte eben stimmen, so oder so- und es dauert ein paar Jährchen!


Wer das nicht schafft- das innerlich ruhig werden, Zeit vergehen lassen, "hineinfühlen", oder die Geduld nicht hat, verfällt leicht in eine Art "inneren Aktivismus"- nur ja nicht einfach mal eine Stunde dastehen und nichts tun/denken, sondern einfach beobachten, was geschieht- aber genau das ist für die meisten die größte Hürde- und erst, wenn die genommen ist, machen auch all die anderen schönen Übungen wirklich Sinn, weil man nun endlich Dinge fühlt und wahrnimmt, ohne die man gewisse Skills einfach nicht entwickeln kann.
Das ist dann das wirkliche Innen, während all die Übungen im und am Körper letztendlich doch nur das Außen reflektieren.

Dürfte für Krankenkassen aber zu "hoch" sein... ;)

Klaus
02-01-2012, 21:21
Gut, dass ein Chenler meine Gedanken formuliert, zu denen ich einfach keine Lust mehr hatte. ;)

Traumfänger
02-01-2012, 22:06
In den Boden schrauben heißt nicht gegen den Boden schrauben - kleiner, feiner Unterschied, der vielleicht vermitteln kann?

Es wird nichts geschraubt, auch nicht in den Boden. Mein Ansatz ist immer noch ein anderer.

Hilft vielleicht: Link (http://www.biokinematik.de/html/Inhalt/Schmerzen/fussohle.html)

Yangshuo
02-01-2012, 23:29
.

scarabe
03-01-2012, 02:11
Wir könnten den Raupengang jetzt mit der Stehenden Säule kombinieren, der Übung einen spannenden Namen geben und das Ganze dann als teuren Gesundheitskurs verkaufen...?

va+an
03-01-2012, 08:28
Das Doofe an einer inneren KK ist halt, daß man tatsächlich lernen muß, lange Zeit still und ruhig zu stehen, weil man sonst nicht die richtige "Stille" entwickelt, um die Geschehnisse im Körper wahrzunehmen und zu steuern.
Nix gegen aktive Meditationen etc, aber wer selbst immer redet (aktiv ist), hört nicht zu und kriegt das Wesentliche deshalb auch nicht mit.

Ein Beispiel: Warum muß ich mir einbilden, meine Beine in den Boden zu schrauben, wo doch nach entsprechender Stehpraxis, wo man hauptsächlich nur "zuhört/in sich reinhört", löst und sinkt, sowieso von selbst eine spiralige Energie entsteht, die sich durch die Beine und schließlich in den Boden hineinschrabut, als wärens die Beine selbst- und das fühlt sich dann auch ganz anders an, als man es sich in seiner Einbildung vorstellt, wenn man versucht, mit zu viel Verstand und Aktivismus an die Sache ranzugehen.
Einschließlich des dritten Beins, das durch den Dammbereich nach unten "wächst" und sich in die Erde , genauso wie nach oben in den "Himmel" schraubt.V
oraussetzung dafür ist zwar, daß ich meinen Körper durch Form und Seidenfaden entsprechend konditioniert habe, aber wer klassisch an die Kampfkunst herangeht, sie sich erarbeitet und keinen abgekürzten "Königsweg" sucht, tut das ja sowieso.

Manche Entwicklung muß man einfach geschehen lassen, so wie bei einem Kind das Wachstum- man kann es zwar durch gute Ernährung und gesunde Bewegung unterstützen, aber es "kommt "letztendlich von selbst. Allzu starker Focus auf die falschen Dinge zur falschen Zeit kann u.U. eine anstehende Entwicklung sogar behindern.

Abgesehen davon, daß sich auch ein Taiji-Körper, mit entsprechend entwickelter Tiefenmuskulatur, jederzeit zu öffnenden Gelenken, starkem Energiefluß, Struktur etc. nicht von heute auf morgen erzwingen läßt, erst recht nicht alleine durch sportliches äußeres "Leistungstraining". Man braucht von allem etrwas, aber die Mischung sollte eben stimmen, so oder so- und es dauert ein paar Jährchen!


Wer das nicht schafft- das innerlich ruhig werden, Zeit vergehen lassen, "hineinfühlen", oder die Geduld nicht hat, verfällt leicht in eine Art "inneren Aktivismus"- nur ja nicht einfach mal eine Stunde dastehen und nichts tun/denken, sondern einfach beobachten, was geschieht- aber genau das ist für die meisten die größte Hürde- und erst, wenn die genommen ist, machen auch all die anderen schönen Übungen wirklich Sinn, weil man nun endlich Dinge fühlt und wahrnimmt, ohne die man gewisse Skills einfach nicht entwickeln kann.
Das ist dann das wirkliche Innen, während all die Übungen im und am Körper letztendlich doch nur das Außen reflektieren.

Dürfte für Krankenkassen aber zu "hoch" sein... ;)

eines deiner besten Posts :D
:halbyeaha

Traumfänger
03-01-2012, 18:07
@ Yangshuo

Nein, ich meine die Funktion der Füße und Fußsohlen.


@ Scarabe

Du könntest den Raupengang mit der stehenden Säule verbinden und als teuren Gesundheitskurs verkaufen. UND mir danken für die tolle Geschäftsidee.:D

Du könntest auch aus lauter Experimentierlust das einfach mal ausprobieren und hier Deine Erfahrungen schildern.

Aber das Wichtige im Artikel, worauf ich hinaus wollte, ist Dir wohl entgangen.:rolleyes:

Hongmen
03-01-2012, 18:38
Das Doofe an einer inneren KK ist halt, daß man tatsächlich lernen muß, lange Zeit still und ruhig zu stehen, weil man sonst nicht die richtige "Stille" entwickelt, um die Geschehnisse im Körper wahrzunehmen und zu steuern.


Das stimmt nicht. Es hat niemand einen Nachteil im Taiji, innere Erfahrungen zu machen, der ZZ nicht übt.
Man muss nicht Stillstehen um Stille zu entwickeln. Lieber eine abgeschlosse Sequenz am Rande des Einzelbildes üben, da werden die funktionalen Vorgänge wesendlich deutlicher und haben gleich einen Bezug zur Praxis!

scarabe
03-01-2012, 20:40
Das ist außen, nicht innen. Auch was in Deinem Körper geschieht, wenn ein Muskel zieht oder eine Verspannung wahrgenommen wird, dann ist das AUSSEN.
Nach innen gehen und innere Vorgänge wahrnehmen, das ist etwas ganz anderes. Und ganz offenbar hast du diesem Thema bisher beim Training wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

T. Stoeppler
03-01-2012, 20:44
Könnt ihr aus dem ganzen "aussen" "innen" Zeug nicht mal rauswachsen? das wär total toll.

Und natürlich gibt es eine ganze Reihe von Übungen um die Aufmerksamkeit zu trainieren, Stehen ist EINE aber nicht die EINZIGE.

Gruss, Thomas

scarabe
03-01-2012, 20:55
Es geht doch nicht nur darum, die Aufmerksamkeit zu trainieren- diese ist doch nur eine Voraussetzung, um eine feinere Wahrnehmung zu bekommen, mit welcher man wieder gewisse Skill der IMA entwickeln kann.
Es ist völlig wurscht, ob Du stehst oder sitzt, wichtig ist das meditative nach-Innen -Gehen, ohne daß man jedesmal irgendwelche Bewegungsübungen des Körpers dranhängt. Einfach mal Ruhe geben und abwarten, was einem der Körper oder die Psyche so mitteilen, bzw., was der Körper an Energien, Spiralen etc. anbietet, wenn man ihn einfach mal läßt. Leise Töne hört man eben nur, wenns still ist und man sich nicht von sich selbst ablenkt durch irgendwelche Dauer-Aktivitäten.

Traumfänger
03-01-2012, 21:20
Energien werden nicht angeboten, Energien müssen erzeugt werden.
Erzeugt werden sie durch Bewegung, seien sie auch noch so klein. Still sitzen ohne Bewegung ist Entspannungsmeditation.

Um aus dem ganzen "aussen" "innen" Zeug mal rauszuwachsen, sollte man mal darüber nachdenken, das jede Bewegung mit einem anderen Muskeltonus ausgeführt werden kann.

@Scarabe
Kannst Du mir so einen inneren Vorgang schildern, den Du wahrnimmst?

Yangshuo
03-01-2012, 23:29
.

JuJon
04-01-2012, 09:46
um mal zurück zum thema zu kommen (denn ich denke nicht, dass der TE an meditationsarten interessiert ist, sonst hätte er danach gefragt): würde es ihm was bringen, seine ihm bekannten karate-stände lange zu halten in sachen verbesserung der verwurzelung?

kanken
04-01-2012, 10:18
Wenn sie ihm mit den richtigen Bildern und der richtigen Körpermechanik gezeigt wurden sicher. Den Mabu gibt es im Karate, die von Klaus beschriebene Übung gibt es im Karate (u.a. in der Bassai) etc. Gerade das Naha-te lebt von seiner Verwurzelung.

Da diese Dinge im deutschen Karate jedoch nur sehr selten unterrichtet werden (können), denke ich, der TE sollte sich lieber einen guten IMA-Lehrer suchen.

Grüße

Kanken

Jadetiger
04-01-2012, 13:17
Würde es ihm was bringen, seine ihm bekannten karate-stände lange zu halten in sachen verbesserung der verwurzelung?Grundsätzlich stimme ich kanken zwar zu, trotzdem sollte man aber nicht erwarten, dass man die supertolle Verwurzelung erreicht, wenn man stundenlang im bewegungslos im Kiba Dachi (= Horse Stance) rumsteht.
Kräftigung der Beinmuskulatur ist zwar wichtig, aber Training der Verwurzelung lebt aus meiner Sicht viel von äußeren Einflüssen. Daher mein Vorschlag oben mit Bus und Bahn.

Eine andere Methode, die ich mal beim Systema gesehen habe funktioniert folgendermaßen:
Man stellt sich in eine Stellung (Zenkutsu Dachi, Kiba Dachi, völlig egal) und dann schiebt ein Trainingspartner aus einer beliebigen Richtung erst vorsichtig, dann kräftiger gegen den Körper oder die Arme. Nach ein paar Sekunden wird dann die Schieberichtung geändert, die Stellung bleibt gleich. Wenn man das langsam steigert, kann man seine Stabilität dadurch deutlich verbessern.
Wichtig ist immer, dass der Trainierende dabei "nach innen lauscht" und versucht wahrzunhemen, was sich im Körper tut.

scarabe
04-01-2012, 16:44
@Scarabe
Kannst Du mir so einen inneren Vorgang schildern, den Du wahrnimmst?

Du stehst z.B. da und fühlst nicht nur Deinen Körper, sondern auch den Deines Meisters, wie er dasteht, wie er sich bewegt.
Oder bei einem Schüler eine Blockade, einen Haltungsfehler... oder seinen mentalen/emotionalen Zustand

Oder Du fühlst deutlicher den rechten, linken oder mittleren Kanal durch den Körper gehen, wie drei fast senkrechte flexible Rohre, die durch den Körper laufen, innerhalb derer Du dann lösen und durchsinken/durchrutschen kannst auch durch die Gelenke- so daß der Rumpf nicht mehr so vorgebeugt werden muß etc. (beim Übertragen in der Form dann)
Das Dantien wird immer deutlicher fühlbar, irgendwann fängt im Körper das spiralige Kreisen an, erst ums DanTien, dann auch durch die Gliedmaßen, schraubt sie heran oder in den Boden, hebt und hält sie, uvm.

Vieles davon kann man auch bei anderen Übungen trainieren, aber ein optimales Ergebnis wird erst durch das Mischen aller Komponenten erreicht.
So eine Armspirale, die den Arm hebt und ranzieht zB. kann erst mal nur entstehen, indem Du den Arm nicht wegbewegst. Später dann hast Du all diese Dinge auch in der Bewegung, aber die Intensität ist eine andere!

Auch gewisse feine, tieferliegende Verdichtungen und Verspannungen fühlt man nur, wenn man nicht dauernd durch Bewegung abgelenkt ist. Das Bewußte Schicken von Energie in gewisse Körperteile, z.B. sich so "aufzupumpen", daß die Arme von Energie hochgehalten werden, kann man auch besser im Stehen üben, wenn man diese "energien" fühlen kann. Praktischer Nutzen: Zusätzliche Kraft, irgendwann auch in Bewegung oder im Kampf.

Diejenigen, die sagen, etwas wäre überflüssig, sind meist die, die das nie gern gemacht haben, es nicht genug entwickelt haben, und dadurch auch gar nicht wissen, was sie "verpaßt" haben. Auch wenn sich auch bei denen selbstverständlich da, wo sie genug üben, gewisse Pränomene und Skills entwickelt haben.

Traumfänger
04-01-2012, 17:45
Danke sehr für diese ausführliche Erklärung.:)

Wir haben ähnliche Ziele, doch sehr unterschiedliche Wege um sie zu erreichen.

Jadetiger
04-01-2012, 18:03
Danke sehr für diese ausführliche Erklärung.:)

Wir haben ähnliche Ziele, doch sehr unterschiedliche Wege um sie zu erreichen.Yupp, sehe ich genauso. Wär ja auch totlangweilig, wenn es anders wäre, oder nicht?

Richard22
05-01-2012, 13:08
Stehen ist eine hervorragende Übung. Nur kommt dabei kein Gegner vor.

Gegner haben die unangenehme Eigenschaft sich zu bewegen.

Fechtergruß

scarabe
05-01-2012, 13:28
Bevor Du Dauerlauf machen kannst, mußt du auch erst mal lernen, zu stehen und erste Schritte zu machen.

Bevor Du "innere Geschichten" im Kampf einsetzen kannst, mußt du sie erst mal in Ruhe entdecken und den Umgang mit ihnen schulen.

In jedem Sport und allen anderen Bereichen ist es völlig logisch, daß sich der Mensch erst eine Basis erarbeiten muß, bevor er anspruchsvollere Übungen machen kann, nur in der IMA denken Viele, man kann gleich damit loskämpfen, kaum, daß man ein bißchen Theorie kennt...

T. Stoeppler
05-01-2012, 14:25
nur in der IMA denken Viele, man kann gleich damit loskämpfen, kaum, daß man ein bißchen Theorie kennt...

Ich denke, es ist genau andersrum.

Gruss, Thomas

scarabe
05-01-2012, 14:41
Wie auch immer, die Geduld für ausreichende, aber langwierige Vorarbeit fehlt jedenfalls viel zu oft.

T. Stoeppler
05-01-2012, 14:51
Die fehlt überall. Zum Beispiel fehlt sie auch in Foren - wenn nicht mal der Eingangspost gelesen wird, kommen Threads sehr schnell Off Topic.

Das bemerkenswerte daran ist die Analogie zum IMA Training an sich.

Gruss, Thomas

scarabe
05-01-2012, 21:34
na ja, der Ausgangspost gibt das Thema vor, aber ein einmal eingeschlagener Weg kann sich u.U. ändern. Im Forum ist halt die Versuchung groß, auf andere Gedankengänge und Themen einzugehen, wenn es sich aus dem ursprungsthema heraus ergibt.

Dao
05-01-2012, 22:43
Ausgangsfrage!

Könnt ihr mir daher einige Übungen empfehlen, mit denen ich eine gute Verwurzelung/guten Stand erreichen kann?

BiGF00T
06-01-2012, 07:57
Ausgangsfrage!

Könnt ihr mir daher einige Übungen empfehlen, mit denen ich eine gute Verwurzelung/guten Stand erreichen kann?

Ich habe das Gefühl, dass "mit geschlossenen Augen auf einem Beim stehen" meine Standsicherheit erhöht. Nach einer Weile sind die Beinmuskeln in alle Richtungen am Ausgleichen und Arbeiten aber man wird besser. Ohne Sehen kommt man schnell ins Schwanken aber später, wenn man wieder die Augen auf hat, kann man (so meine Empfindung) von der besseren Standfestigkeit profitieren. Bin mir aber nicht sicher, ob ich dadurch Verwurzelung übe oder einfach nur meine Beinmuskulatur und das Ausgleichen meiner Wackeligkeit trainiere. Oder ob Verwurzelung genau das eben meint :gruebel:.

Eine nette Übung zumindest, für die man nicht viel können muss.

Primo
06-01-2012, 09:18
Bin mir aber nicht sicher, ob ich dadurch Verwurzelung übe oder einfach nur meine Beinmuskulatur und das Ausgleichen meiner Wackeligkeit trainiere. Oder ob Verwurzelung genau das eben meint :gruebel:.



Interessante Frage !


Gruss

Richard22
06-01-2012, 09:44
Im tiefen Stand stehen ist klassische Übung im Gong Fu/ Karate.

Wichtig ist, bei zunehmender Standtiefe nicht in das Hohlkreuz zu gelangen, also das Becken zu lösen. Das Gewicht sollte in der Fußmitte liegen, also nicht auf Ferse oder Hacke.

Bewegungen kennen kein innen und außen, nur zweckdienlich oder unsinnig.

Das meiste, was Dir im Taiji angebotenwird, fällt unter die zweite Kategorie, weil sich nunmal keiner im Taiji (außer sehr wenigen) wirklich mit mehr als sich selber beschäftigt. Im D-Land Karate ist es wohl genauso schlimm . . .

Der tiefe Stand dient nur dem Kraftüben - Du wirst keinen Kampf dadurch bestehen, weil Du tief stehen kannst.

Fechtergruß

BiGF00T
06-01-2012, 09:50
Interessante Frage !


Gruss

Hab mal einen Thread (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f52/verwurzelung-139984/#post2712575) dazu aufgemacht, um den mühsam aufgegleisten Thread hier nicht wieder entgleisen zu lassen:

Muy fa
06-01-2012, 11:48
Der tiefe Stand dient nur dem Kraftüben


Nein,



wenn sie (ihm) mit den richtigen Bildern und der richtigen Körpermechanik gezeigt wurden (Zitat von Kanken)
....dann hat das sehr wohl mit Verwurzelung zu tun.

rudongshe
07-01-2012, 04:07
Wirklich spezielle Übungen mache ich nicht. Wobei es eventuell an der Definitionen für Rooting liegt. Das was ich übe ist die Gewichtung auf einem Bein, das Spielen mit dem Prinzip hollow chest und das Vermeiden von Härten/Verspannungen.