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derLichtschalter
11-01-2012, 23:03
Guten Abend liebe Forianer,

denLichtschalter nennt man mich - was aber keinen Kampfkunstbezug hat, bevor jemand mir unterstellt, ich würde anderen das Licht ausknipsen. Ich bin 91er-Jahrgang und wohne in Trier. Dort studiere ich gerade die Rechtswissenschaften.

1998 habe ich auf Betreiben meiner Eltern mit Judo begonnen, seit einigen Jahren schaffe ich es aber auch ohne ihr Drängen ins Training. Im Sommer 2009 habe ich angefangen, mich zusätzlich intensiv mit Aikido zu beschäftigen. Und dann kam eins zum anderen: Die Schwertkampf-Elemente des Aikido haben mich so fasziniert, dass ich seit 2011 auch Kendo trainiere. Hin und wieder besuche ich auch mal ein BJJ- oder Jujutsu-Training.
Und wie es so kommt: Die Arbeit mit dem Kendo-Bambus fand ich so faszinierend, dass ich mich nach einem Seminar in der letzten Woche nun entschieden habe, das Escrima-Rattan dazuzunehmen. Gerade diese (kurze) Stocklänge, die man im Aikido ja nicht kennt, hat mich für sich eingenommen. Auf dem Seminar wurde Escrima im Rahmen einer Wing-Tsun-Trainingseinheit allerdings nur recht knapp eingebaut. Wie das Training selbst wird, werde ich ja dann sehen...

Besonderes Interesse habe ich an der Verknüpfung der Kampfkünste - warum auch sonst sollte ich mehrere parallel betreiben? Dabei kommt es mir aber insbesondere auch darauf an, dass die Prinzipien der Kampfkünste entweder Gemeinsamkeiten aufweisen, oder sich nahtlos miteinander verzahnen lassen.
Aikido und Judo haben meines Erachtens beispielsweise kaum unmittelbare Gemeinsamkeiten, lassen sich aber hervorragend miteinander verzahnen. Allein die Distanzen sind schon unterschiedlich; Aikido kennt kaum "Bodenarbeit", dafür lernt man extrem schnelle und weite Bewegungen auf Knien; Judo kennt eine Vielzahl an Fußwürfen, Aikido vermittelt eine Vielzahl an Handgelenkhebel-Techniken usw.
Kendo scheint mir (nach bisher erst kurzem Studium) tatsächlich eher auf die Judo-Seite zu gehören - aber das mag am Wettkampfsport-Charakter liegen.
Wie ich dagegen Escrima in dieses Räderwerk integrieren soll, weiß ich noch nicht so genau. Ich hoffe, auch dieses Forum kann mir dabei helfen, wenn ich mal nicht mehr weiterweiß.

Warum ich mich hier aber eigentlich angemeldet habe: Ich wollte endlich mal die angehängten Bilder sehen. Die Strategie ist also aufgegangen! ;-)

Ich schreibe ein Blog (http://blog.derLichtschalter.de), in dem immer wieder auch mal etwas über Kampfkünste steht.

Viele Grüße

derLichtschalter

Chen-Xin Danny
12-01-2012, 00:23
Ich vermute mal, du nimmst dir zu viel vor. ;)

Chen-Xin

Chen-Xin Danny
12-01-2012, 07:03
1998 habe ich auf Betreiber meiner Eltern mit Judo begonnen.

Sehr verantwortungsvolle Eltern hast du da.

;)

Chen-Xin

ryoma
12-01-2012, 11:33
...Kendo scheint mir (nach bisher erst kurzem Studium) tatsächlich eher auf die Judo-Seite zu gehören - aber das mag am Wettkampfsport-Charakter liegen.

Willkommen. Kannst du das bitte noch etwas ausführen, warum du meinst, Kendô gehört "eher auf die Judo-Seite"?
Ich kann mir bei dieser Erklärung rein gar nichts darunter vorstellen.

Man kann Kendô auf verschiedene Arten ausüben. Da gibts denn knallharten Wettkampf-SPORT aber man Kendô sehr wohl auch als Kampfkunst trainieren (obwohl einem da natürlich das Regelwerk etwas im Weg steht).
Genauso wie es eben auch verschiedene Arten gibt, Jûdô zu trainieren...

Sven K.
12-01-2012, 11:41
Schön, dass du da bist. Willkommen im KKB.

Schaue dich in Ruhe um. Schaue, ob Deine Fragen nicht schon
beantwortet wurden und nutze die Suchfunktion (http://www.kampfkunst-board.info/forum/search.php) bevor du Themen erstellst.
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Viel Spaß im KKB ! :D ;)

derLichtschalter
12-01-2012, 12:37
Chen-Xin: Möglich, dass es zu viel ist. Aber solange ich mir der Tatsache bewusst bin, dass ich das nicht ewig so machen kann und vielleicht irgendwann auch mal kürzer treten muss, sollte das kein allzu großes Problem sein. Meinen Eltern bin ich für dieses Betreiben und ganz besonders dafür, dass sie mich nicht ins Fußball geschickt haben, wo die meisten Kinder unseres Dorfes hingegangen sind, bis heute sehr dankbar ;)

ryoma: Nun, ich bezog mich ganz direkt auf das Kendo-Training, welches ich genieße. Was ich mit meiner Aussage meine, ist die Art, wie trainiert wird. Ein Judo-Training besteht ja doch meist zu 50 % aus Technik-/Kata-Training und zu 50 % aus Randori-Training. Ähnlich beobachte ich das bisher im Kendo.
Ich möchte aber darauf hinweisen, dass das wirklich nur ein Eindruck ist - ganz besonders weil ich ja erst seit letztem Jahr Kendo trainiere und daher keineswegs irgendwelche absoluten Aussagen treffen kann, möchte und darf. Deswegen auch die eher vage Ausdrucksweise in meinem Eingangspost. Ich lasse mich also durchaus gerne eines besseren belehren.
Sicherlich kann man Kendo und Judo auch als Kampfkunst trainieren. Vielmehr bin ich sogar der Meinung, dass auch ein eher Wettkampf-bezogenes Training durchaus eine Form bzw. ein Unterbereich von Kampfkunst ist, wenn auch nicht im klassischem Sinne, dass es also gar nicht möglich ist, Kendo oder Judo explizit nicht als Kampfkunst zu trainieren.
Ich glaube, dass der Unterschied zwischen Kampfkunst und Sport auch gar nicht so groß ist, wie man vielleicht glauben möchte. Oder etwas weniger provokant ausgedrückt: Zumindest ist der Grat sehr schmal, den man beschreitet, wenn man nur das eine oder nur das andere üben möchte. Gar kein Interesse am Kampfkunst-Aspekt einer Kampfkunst zu haben ist vermutlich genauso schwer wie gar kein Interesse am Wettkampf-Aspekt eines Wettkampfsports zu haben. Ebenso schwer, wie es sein dürfte, eine Kampfkunst zu trainieren ohne das Bedürfnis zu haben, sich auch mal mit anderen zu messen - zumindest in meinem Alter, sieh mir das bitte nach ;) Auch im Aikido, das ja zumindest in der Aikikai-Richtung keinen Wettkampf kennt, finden durchaus mal Rangeleien statt. Aber auch Kano selbst hat ja schon konstituiert, dass der Wettkampf-Aspekt eminenter Bestandteil des Judo ist. Genauso fand er es aber schade, dass der Wettkampf-Sport überhand nimmt und Profilierungs- und Sieg-orientiertes Gedankengut den Kampfkunst-Gedanken mehr als nur schleichend verdrängt (bei Gelegenheit gebe ich auch gerne eine Literaturstelle dazu an, falls das gewünscht ist). Ein Gedankengang, den ich auch und gerade heute für zutreffend halte. Aber man sieht: Es geht um Gedanken, es ist also zunächst einmal eine Kopfsache. Erst dann kommt das Training.
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kampfkunst (im Sinne von Selbstverteidigung, Kultivierung von Geist und Körper) und Wettkampfsport (im Sinne von Herausfinden, wo die eigenen Grenzen liegen, das Sich-Messen mit anderen in einem reglementierten Rahmen), dürfte ein erstrebenswertes Ziel sein. Vielleicht nicht das erstrebenswerte Ziel, aber zumindest ein mögliches. Mein Ziel!
Eine Grundsatzdiskussion über Kampfkunst und Wettkampfsport möchte ich damit aber bitte nicht lostreten, darum geht es mir beileibe nicht. Das ist ein schon zu umfassend breitgetretenes Thema, zu dem eigentlich schon zu viel gesagt wurde - aber doch wieder nicht genug, denn jeder hat ja seine Meinung dazu. Da das hier aber "mein" Thread ist, habe ich mir diese Frechheit einfach mal herausgenommen ;)
Allerdings dürfte meine Antwort so ziemlich das sein, was man von einem "Juristen" erwarten darf: ein "Es kommt darauf an!" :D

Icewing
12-01-2012, 13:03
Wie ich dagegen Escrima in dieses Räderwerk integrieren soll, weiß ich noch nicht so genau. Ich hoffe, auch dieses Forum kann mir dabei helfen, wenn ich mal nicht mehr weiterweiß.


Versuchs mal damit: Eskrido (http://en.wikipedia.org/wiki/Eskrido) (auch einfach mal bei Youtube suchen).

Es gibt gerade bei dem FMA diverse unterschiedliche Stilrichtungen - da gibt es sicher einige, die für dich passen (und andere, die sich vielleicht nicht so einfach in deinen Horizont "einpassen" lassen).

Im Zweifelsfall im FMA-Forum posten oder unterschiedliche Trainings ausprobieren...gerade die Escrima-Linien, die enger Verbindung mit anderen KK gelehrt werden haben streckenweise den Ruf nicht die ganze Bandbreite der FMA wiederzuspiegeln.

...um es mal höflich auszudrücken.

Viel Erfolg bei der Suche und beim Training - und viel Spass im Forum.

derLichtschalter
12-01-2012, 13:15
Hallo Icewing,

Eskrido klingt ja durchaus interessant, aber ich bin mir gerade nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe: Gehört Eskrido nun zu den Escrima-Linien, die den zweifelhaften Ruf haben, oder ist es eine Ausnahme davon? Im Übrigen ist das aber wohl etwas, was für viele sogenannte Kampfkünste gilt, die angeblich die besten Elemente aus "klassischen" Kampfkünsten vermengen. Zumindest entsteht der Eindruck häufig, wenn man sich diverse Angebote verschiedener "Lehrer" mit einem 10. Dan im Ich-kann-was-Do ansieht.

Allerdings ist für mich direkt abgreifbar mangels eigener Karre ohnehin nur ETF Combat Escrima, weswegen ich in der Richtung wohl vorerst keine "Probleme" bekomme...

Aber danke für den Hinweis!

Icewing
12-01-2012, 13:27
Cacoy und "sein" Eskrido ist was gutes (kenne das leider aber auch nur bruchstückhaft) - viele FMA-Stile sind ja eine "Vermengung" anderer KK und beinhalten einen guten Teil an Schlägen, Tritten, Hebeln und Würfen...

Mit deinem Hintergrund in anderen KK solltest du ja relativ schnell merken, ob das gezeigt in sich "rund" ist oder ob dir Mist erzählt wird ;)

derLichtschalter
12-01-2012, 13:33
Nun, FMA spielen seit einigen ja auch im deutschen Jujutsu eine gewisse Rolle. Ganz natürlich ist es ja auch so, dass jemand, der mehrere Kampfkünste trainiert, etwas aus der einen Kampfkunst mit in die andere Kampfkunst bringt. Aber gut. Sollte ich die Gelegenheit haben, mir Eskrido anzusehen, dann lasse ich mir das garantiert nicht entgehen!