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Vollständige Version anzeigen : Externe Prüfung, wie?



Handkerchief
30-01-2012, 22:41
'nAbend,

ich hätte da wieder eine Frage. Wie neulich schonmal hier gesagt habe ich vor ein paar Tagen die Prüfung zum 9. Kyu gemacht.

Nun sind aber bald Semesterferien und da hab ich endlich mal wieder frei (erstmals seit Weihnachten 2010). Und da ich dann alle Zeit der Welt habe um zu trainieren, würde ich gern sobald wie möglich auch gleich den gelben Gurt machen.

Daher zwei Fragen:

1. Wie sieht es mit der Wartezeit aus?
Ich hab zwar mal in die Verfahrensordnung des DKV geschaut, versteh aber nicht ganz wie das dort gemeint ist.
Man kann doch eigentlich den 9. und 8. Kyu zusammen machen. Tut man das aber nicht (wie ich), hat man dann 3 Monate Wartezeit bis zu 8. Kyu ?

2. Mein Trainer wird bestimmt nicht so bald wieder eine Prüfung machen, daher würde ich die Prüfung ggf. extern machen müssen.
Wie läuft sowas eigentlich? Wie und wo kommt man an so eine externe Prüfung? Hab da leider noch nicht viel Ahnung. Ich werd natürlich bei nächster Gelegenheit mal meinen Trainer drauf ansprechen, aber vielleicht kann mir hier schonmal jemand was dazu sagen.

Schönen Gruß,
Handkerchief

Michael1
30-01-2012, 23:43
Formal gehören da wohl die 3 Monate Vorbereitungszeit zwischen. Auch wenn das nicht so richtig einleuchtet wenn man den 9. Kyu ohne Vorbereitungszeit ablegen kann...

Für eine "externe" Prüfung brauchst du einen Verein (dem du nicht angehörst) der eine Prüfung (mit einem Prüfer des DKV) anbietet.
Öffentlich ausgeschrieben werden diese vor allem auf Lehrgängen. Termine dafür findest du im entsprechenden Forum, aber auch auf der Homepage von Bundes- und Landesverband oder auf Internetseiten der ausrichtenden Vereine.

Du solltest ggf. dafür sorgen dass du deinen Ausweis mitbringst, evt. ist auch Prüfungsmarke+Urkunde selbst mitzubringen.
Und dein Trainer wird sich sicher drüber freuen wenn du ihm vorher bescheid sagst was du vor hast :-).

Inumeg
31-01-2012, 07:32
Die Urkunden und Prüfungsmarken besorgt normalerweise der Prüfer oder der ausrichtende Verein. Der Prüfling selber muss nur seinen DKV-Pass mit eingeklebter Jahressichtmarke für das aktuelle Jahr zur Prüfung mitbringen.

Wenn man tatsächlich zu einer "kleinen" Prüfung in einem anderen Verein gehen will, sollte man unbedingt sich dort vorher anmelden, und zwar rechtzeitig. Für gewöhnlich besorgt der Prüfer dort nur soviele Urkunden/Prüfungsmarken, wie er auch Prüflinge hat. Das ist dann etwas doof, wenn dann da ein Weißgurt zuviel in der Reihe steht.
Bei Prüfungen auf Lehrgängen, die entsprechend ausgeschrieben sind, ist eine Anmeldung zur Prüfung im Vorfelde nicht nötig, da die Prüfer da immer genug Material dabei haben. Sollte dennoch eine Anmeldung beim Lehrgang nötig sein, steht das in der Ausschreibung drinne.

Werden 8ter und 9ter Kyu getrennt geprüft, gelten natürlich auch die 3 Monate Wartezeit. Die Klausel wegen "herausragender Leistung", welche eine Verkürzung der Wartezeit erlaubt, bezieht sich dabei auf Sachen wie "aktiver, erfolgreicher Wettkämpfer" oder andere Dinge, die jenseits des eigenen technischen Vorankommens stehen.

Und auch ich rate dazu, den eigenen Trainer vorher über das Vorhaben zu informieren. Nicht weil er deine Entscheidung beeinflußen könnte, sondern allein aus Höflichkeit und um ggf entsprechendes Feedback einzuholen. Ein guter Trainer wird dir dann sagen, dass es OK ist oder er wird dir sagen, dass du ggf noch warten solltest, weil du noch XY üben musst. Ein schlechter Trainer wird dich anpflaumen oder es dir verbieten (was er nicht darf).

Handkerchief
31-01-2012, 08:06
Gut, danke für die Infos. Meinem Trainer werde ich natürlich Bescheid sagen, das versteht sich ja von selbst.

Ich überlege immer noch wegen den 3 Monaten. Wie auch Michael1 gesagt hat, viel Sinn würde das nicht ergeben. Daher könnte es m.E. auch so gemeint sein daß man bis zur Gelb-Prüfung 3 Monate (dann wohl seit Vereins-Eintritt) trainieren muß und sie dann zusammen mit Weiß ablegt - oder eben Weiß alleine machen kann, ohne 3 Monate trainiert zu haben.

Naja, vielleicht wäre es sinnvoll einfach mal beim DKV zu fragen. Ich werd wohl später mal ne Mail schreiben.

Inumeg
31-01-2012, 08:18
Die Verfahrensordnung für Kyu-Prüfungen ist der Stelle schon eindeutig: Die Wartezeit ZWISCHEN zwei Prüfungen beträgt drei Monate. Einzige Ausnahme ist die gleichzeitige Prüfung auf Weiss und Gelb. Wenn du dazu noch einen Kommentar von offzieller Seite haben möchtest, würde ich dir als Ansprechpartner eher den Prüfungsreferenten deines Landesverbandes empfehlen. Die Mädels in der DKV-Geschäftsstelle haben mit dem Thema eher wenig bis garnichts zu tun.

Karätin
31-01-2012, 09:16
Ich würde Deinen Trainer nicht nur Bescheid sagen, sondern auch um schriftliche Erlaubnis bitten. Wird auf vielen Lehrgängen für die Prüfung vorausgesetzt, steht aber dann auch in der Ausschreibung drin...

Michael1
31-01-2012, 10:17
Die Verfahrensordnung ist an der Stellle tatsächlich eindeutig - wenn getrennt geprüft wird dann gehören da 3 Monate zwischen. Wenn der Prüfer im Vorfeld vom der Fragestellung weiss und Zweifel haben sollte wird der selbst beim Landesprüferreferenten nachfragen.
Auf eine mündliche Aussage eines potentiellen Prüflings würde ich mich an der Stelle jedenfalls nicht verlassen ;-).

Verkürzung durch "herausragende Leistungen" wird meines Wissens und meiner Erfahrung nach üblicherweise auch bei (erfolgreichen) Wettkämpfern nicht angewandt. Mehr oder weniger erfolgreiche Wettkämpfer gibt es so viele, das wäre keine Ausnahme mehr ;-).
Das ist eine Regelung über deren Anwendung ich mir als Trainer und Prüfer praktisch keine Gedanken mache.

Was sonst noch gebraucht wird oder eben nicht muss man wohl im Einzelfall klären.
Prüfungsmarken, Urkunden ... stellt manchmal der ausrichtende Verein, mal der Prüfer, mal muss es vom Teilnehmer mitgebracht werden.
Die "schriftliche Erlaubnis vom Trainer" kommt meines Wissens im wesentlichen aus einer bestimmten "Strömung" innerhalb des DKV, wenn es verlangt wird muss man die eben liefern.

ciao
31-01-2012, 13:12
Wieso muss man bei vielen Vereinen die Erlaubnis des Trainers für das teilnehmen einer Prüfung haben?
Bei Kindern kann ich mir das noch erklären, aber Erwachsene sollten doch in der Lage sein sich selbst einschätzen zu können.
Wenn die halt auf die Idee kommen eine Prüfung zu machen, obwohl sie noch nicht bereit sind, dann fallen sie halt durch. Ist ihr Pech und etwas rausgeschmissenes Geld.
Wenn der Prüfling dagegen besteht, dann ist es doch toll für ihn.

Wieso hat der Trainer da überhaupt Mitspracherecht? Klar kann man den Trainer informieren, aber um Erlaubnis bitten (betteln)?

Inumeg
31-01-2012, 13:23
Zumindest im DKV hat der Trainer kein Mitspracherecht, weder bei Kindern noch bei Erwachsenen. Warum er das für sich in einigen Vereinen einfordert, kann verschiedene Gründe haben. Mir fallen da Dinge ein wie:
- Das war schon bei meinem Trainer damals so und bei dessen....
- Ich hab hier das sagen und wer nicht Bescheid sagt, untergräbt meine Authorität
- Ich bin der einzige, der euch prüft, denn dadurch verdien ich mir Geld
- Ich hab mich in den letzten 10 Jahren selber nicht weitergebildet und ich bringe euch eigentlich nur Mist bei. Andere Prüfer würden euch durchfallen lassen, und das weiss ich, also lasst es.

ciao
31-01-2012, 13:27
...

Den Verdacht habe ich da auch immer. Schade das es solche Vereine überhaupt noch gibt.

Karätin
31-01-2012, 14:53
Also ich kenne nur Konstellationen, in denen der ausrichtende Verein die Erlaubnis fordert, nicht aber der Verein des externen Prüflings. Insofern können die Gründe von Inumeg ja insoweit nicht zutreffen....Wobei ich nicht ausschließen will, dass es genügend solcher Trainer gibt :D

ciao
31-01-2012, 15:03
Also ich kenne nur Konstellationen, in denen der ausrichtende Verein die Erlaubnis fordert, nicht aber der Verein des externen Prüflings. Insofern können die Gründe von Inumeg ja insoweit nicht zutreffen....Wobei ich nicht ausschließen will, dass es genügend solcher Trainer gibt :D

Stimmt da hast du Recht :D Ist mir am Anfang gar nicht aufgefallen.

Ich hab jedoch schon Vereine gesehen bei denen der Trainer bestimmt wann eine Prüfung gemacht wird. Unabhängig davon wie gut der jeweilige Schüler ist.

Sensei-T
31-01-2012, 15:16
Hiho,


Zumindest im DKV hat der Trainer kein Mitspracherecht, weder bei Kindern noch bei Erwachsenen.

Naja, steht soweit ich weiß nirgends von daher..., jedoch:




Warum er das für sich in einigen Vereinen einfordert, kann verschiedene Gründe haben. Mir fallen da Dinge ein wie:
- Das war schon bei meinem Trainer damals so und bei dessen....

Ist da wieder so ein Punkt wie: "Das ist so und basta, erklären, kann ich und brauch ich das nicht..."




- Ich hab hier das sagen und wer nicht Bescheid sagt, untergräbt meine Authorität

Siehe oben; Es gehört einfach zum guten Ton den eigenen Trainer zu fragen, auch wenn er es nicht verbieten kann. Abgesehen davon gibt es Punkte, die man als Trainer und Prüfer mit auf den Weg geben kann, wie z. B. "der Prüfer xy achtet ein wenig mehr auf Freikampf oder dieses und jenes" oder wird gar als "scharfer Hund" bezeichnet (auch doof, kommt aber vor)




- Ich bin der einzige, der euch prüft, denn dadurch verdien ich mir Geld

Wer so denkt, hat etwas grundlegendes verkehrt gemacht. Ich bin selbst Prüfer und habe lt. Kosten- und Verfahrensordnung das Recht, pro Stunde einen bestimmten Satz zu erheben. Mache ich jedoch nicht. Die Dojos setzen die Prüfungsgebühr bei der Prüfung fest, und wenn da der Betrag an mich ausgezahlt werden soll, geht er gleich wieder in Richtung Jugendkasse des Dojo zurück.




- Ich hab mich in den letzten 10 Jahren selber nicht weitergebildet und ich bringe euch eigentlich nur Mist bei. Andere Prüfer würden euch durchfallen lassen, und das weiss ich, also lasst es.

Mitunter liegt hier vieleicht(!!!) nicht im ersten Satz das Problem, sondern eher im zweiten Satz: Leider gibt es immer mehr Politik im Karate. Es gehört hier nicht hin, jedoch habe ich von einem Bekannten gehört, wie ein externer Prüfer mal gesagt haben soll, dass er (als Dojoleiter) bei einer weiteren Prüfung bei ihm als Prüfer und auch die Schüler meines Bekannten durchfallen werden... Und das fand ich persönlich zum :wuerg: Da nimmt sich ein Prüfer ungeachtet der Leistung des Prüflings das Recht raus zu sagen "Du bestehst nicht...", ohne die Leistung gesehen zu haben. Nur weil ihm die Nase des Dojoleiters nicht passt.

Andererseits muss man sagen, dass sich auf Dauer auch eine gewisse Betriebsblindheit einstellt und der Dojo-interne Prüfer auch mal ein Auge mehr zudrückt als ein externer. Ich persönlich wäre dafür, ab einer gewissen Graduierung externe Prüfer einladen zu müssen.

@Karätin: Ich bin im übrigen auch dafür, dass der Prüfling eine "Erlaubnis" seines eigenen Trainers mitbringt***. Letztenendes ist das Ergebnis der Prüfung uach immer wieder eine Reflektion auf den Trainer. Fällt der Prüfling durch ist u. U. schnell mal das "Image" des Trainers beschädigt. Zumindest wäre ich als Dojoleiter gerne bei der Prüfung meiner Schüler dabei. Nicht um zu intervenieren, sondern um mir die Leistung anzusehen. Auch wenn ich meine Leute kenne, ist das Prüfungsding eine andere Sache.

Abgesehen davon sollte sich der Prüfling nicht nur bei dem ausrichtenden Dojo melden, sondern sollte wenn möglich auch mal einige Einheiten unter den zukünftigen Prüfern absolvieren, zum gegenseitigen Beschnuppern. Nichts ist für den Prüfling schlimmer, als bei der Prüfung druchzurasseln, obgleich man die Inhalte ja kann, z. B. wg. "Lampenfieber". Und der Prüfer weiß dann auch, dass er eigentlich das Zeug dazu hat. Selbst auf Grund des Alters gestandene Schüler haben mitunter Bammel vor der Prüfung.


@ciao: Das hat wohl eher organisatorische Gründe.


So, ich gleub das war's... ich offe ihr steigt durch ;)

***Oder zumindest, gebe ich den Hinweis, dass die Prüflinge bitte ihren Trainer über die Prüfung informieren mögen.

Gruß

Michael1
31-01-2012, 16:03
Eine Einverständniserklärung des Heimatvereins bestätigt dem Prüfer dass aus Sicht des Heimatvereins keine Gründe dagegen sprechen sich der Prüfung zu unterziehen.
Da Graduierung eine Einstufung von Prüfungsleistungen innerhalb einer Bezugsgruppe darstellen kann das durchaus von Interesse sein.

Auch wenn es ein einheitliches Prüfungsprogramm gibt können sich die Anforderungen an den Prüfling von Prüfer zu Prüfer durchaus unterscheiden. Man nehme einen Teilnehmer der innerhalb eines Vereins auf Grund der gestellten Ansprüche im Verein nicht zur Prüfung zugelassen wird (bzw. dort "durchgefallen" ist). Ursache könnte neben der Technik z.B. auch unregelmäßige Trainingsteilnahme o.ä. sein. Jetzt tritt diese Person bei einer externen Prüfung an und besteht dort auf Grund anderer Ansprüche an den Prüfling.
Dann kommt er zurück in den Heimatverein, und trägt eine Graduierung deren Vereinsinterne Ansprüche er jedoch nicht erfüllt.

Einige Prüfer wollen das gerne vermeiden und verlangen deshalb von den Leuten die von ihnen geprüft werden wollen die Einverständniserklärung.

Karätin
31-01-2012, 16:16
Finde ich auch mehr als sinnvoll...wir hatten bei uns mal einen weißgurt, der wegen ungebührlichen Verhaltens von der Prüfung ausgeschlossen worden ist....wenn der aus einem anderen Verein mit einem gelben zurückgekommen wäre...:rolleyes:

kaffeegeniesser
31-01-2012, 21:25
Hallo,

mal meine Sicht zum Thema Einverständniserklärung:

Ich habe im zarten Alter von 40+ mit dem Karatetraining begonnen. Es ist für mich ein Hobby, das ich in einem e. V. betreibe. Ich sehe nicht ein, mir in meinem Alter für ein Hobby von irgendjemand einen Wisch abzuholen, damit ich mich zu einer Prüfung anmelden kann. Ich habe 4 Kyu- Prüfungen auf Lehrgängen abgelegt. Die Lehrgänge und den Prüfer habe ich danach ausgesucht, dass eine Einverständniserklärung nicht verlangt wurde. Sollte so etwas usus werden, würde ich sofort auf weitere Prüfungen verzichten.



Man nehme einen Teilnehmer der innerhalb eines Vereins auf Grund der gestellten Ansprüche im Verein nicht zur Prüfung zugelassen wird (bzw. dort "durchgefallen" ist). [...]Dann kommt er zurück in den Heimatverein, und trägt eine Graduierung deren Vereinsinterne Ansprüche er jedoch nicht erfüllt.

Ich kenne die Prüfungsordnung des DKV nicht auswendig, kann mich aber nicht erinnern, dort gelesen zu haben, dass ich "vereinsinterne Ansprüche" erfüllen muss, um eine Prüfung zu bestehen. Gerade e. V., die von der öffentlichen Hand Unterstützung (z. B. in Form von Hallenzeiten) erhalten, sollen m. E. für die Mitglieder da sein. Und nicht ich als Mitglied für die Befriedigung der Ansprüche von Vereinsvorständen oder Spartenleitern.

Gruß
Jochen

Michael1
31-01-2012, 23:55
Ich kann da durchaus beide Sichtweisen nachvollziehen, habe mich persönlich aber entschieden selbst keine entsprechende Erklärung zu verlangen und bin damit wohl auf der "Linie" der meisten Prüfer.
In der DKV-Prüfungsordnung steht aussser den Namen der Techniken praktisch gar nichts, entsprechend gross ist der Einfluss der Prüfer. Entsprechend kann sich jeder Prüfling zumindest theoretisch einen zu ihm passenden Prüfer aussuchen. Mit oder ohne Einverständniserklärung, unterschiedliche Präferenzen und sicher auch unterschiedliches Niveau.

Für einen Trainer können externe Prüfungen aber durchaus ein Problem darstellen. Sie sind unter anderem ein Instrument mit dem man motivieren und auch sanktionieren kann. Es stellt eine Leistungsüberprüfung dar deren erfolgreiches bestehen mit einem neuen Gurt belohnt wird. Und wenn dann jemand unter Umständen ohne die Leistung zu bringen die gleiche Belohnung bekommt kann das den Wert einer Graduierung verringern und ebenso die Motivation.
Bei Erwachsenen sieht das meiner Meinung nach noch etwas anders aus, die Motivation ist häufig eine andere als bei Kindern oder Jugendlichen.

Die Verbindung zum Vereins- oder Spartenleiter oder dem öffentlich unterstützten e.V. bekomme ich nicht hin. Mag zwar sein dass das auch um das Ego einzelner Leute oder Geld geht, ist aus meiner Sicht aber nicht das Hauptargument. Gerade wenn ein Prüfer nur in seinem Verein prüft dürfte Geld kaum ins Gewicht fallen.

Inumeg
01-02-2012, 07:44
Jemandem die nächste Kyu-Prüfung aufgrund von ungebührlichem Verhalten zu verweigern, sehe ich als zweischneidiges Schwert. Natürlich sollte mit dem technischen Fortschritt auch ein geistiger einhergehen. Die Frage ist nur, ab welchem Punkt man letzterem soviel Gewicht beimisst, dass man jemanden einen neuen Kyu verweigern könnte. Ich persönlich würde diesen Schnitt beim Eintritt in die Oberstufe machen. Wer einen braunen Gürtel haben will, muss auch die Grundzüge des "Do" verstanden haben und sich entsprechend verhalten.

Auf der anderen Seite ist Motivation natürlich auch wichtig. Wer für seinen Sport Geld bezahlt, will natürlich auch etwas dafür bekommen. Nur leider machen manche Erwachsene das an der Farbe ihres Gürtels fest. Da muss der Trainer dann entscheiden, ob er die Gefahr eingehen will, jemanden die Prüfung zu verweigern oder hinauszuzögern und damit ggf ein zahlendes Mitglied zu verlieren.

Das bisher gesagte bezieht sich auf Erwachsene. Bei Kindern ist es nochmals anders. Zum einen sind hier die ersten Prüfungen auf Gelb und Orange normalerweise Motivationsprüfungen, um die Kinder für aktive Teilnahme zu belohnen und sie im Verein zu halten. Zum anderen ist bei Kindern eher selten zu erwarten, dass sie auf eigene Faust zu einer externen Prüfung gehen.

Abschließend kann ich noch sagen: Ich als Trainer würde mich auch ein wenig verarscht fühlen, wenn einer, der es aus meiner Sicht nicht verdient hat (aus welchen Gründen auch immer) plötzlich mit einem neuem Gürtel im Training auftaucht. Als Prüfer muss ich allerdings sagen, dass ich fremde Leute nur anhand der gezeigten Leistung beurteilen kann. Erfüllen sie die Kriterien der Prüfungsordnung und meine eigenen technischen Qualitätsanforderungen und den Kyu-spezifischen Level an Etikette, dann bekommen sie auch den neuen Kyu.

Cillura
01-02-2012, 08:00
...
Abschließend kann ich noch sagen: Ich als Trainer würde mich auch ein wenig verarscht fühlen, wenn einer, der es aus meiner Sicht nicht verdient hat (aus welchen Gründen auch immer) plötzlich mit einem neuem Gürtel im Training auftaucht. Als Prüfer muss ich allerdings sagen, dass ich fremde Leute nur anhand der gezeigten Leistung beurteilen kann. Erfüllen sie die Kriterien der Prüfungsordnung und meine eigenen technischen Qualitätsanforderungen und den Kyu-spezifischen Level an Etikette, dann bekommen sie auch den neuen Kyu.

Dem kann ich nur zustimmen. Bei uns ist unser Trainer normalerweise auch unser Prüfer. Dennoch haben wir die Möglichkeit, extern eine Prüfung abzulegen.

Warum sollte man das tun, wenn der Prüfer im eigenen Dojo ist? Nun, zum einen, um eine externe Meinung zu erfahren. Zum anderen, weil ich beispielsweise zu einem bestimmen Prüfungstermin keine Zeit hatte und einen Ausweichtermin wahrnehmen möchte. Sollte der Prüfling jedoch an einer externen Prüfung teilnehmen, weil der eigene Trainer die Teilnahme an der Prüfung mangels Leistung verweigert, kann man sich ausrechnen, dass es entsprechend Streß vom Trainer geben wird. 1. Blamiert man sich mit einer durchgefallen Prüfung und auch den Trainer. 2. Zeigt man mit so einem Verhalten deutlich, was man von dem Trainer und dessen Meinung hält. Nämlich recht wenig.

Kein Wunder, dass da einige Trainer eklig drauf reagieren.

Sensei-T
01-02-2012, 08:45
Moin,



Ich habe im zarten Alter von 40+ mit dem Karatetraining begonnen. Es ist für mich ein Hobby, das ich in einem e. V. betreibe. Ich sehe nicht ein, mir in meinem Alter für ein Hobby von irgendjemand einen Wisch abzuholen, damit ich mich zu einer Prüfung anmelden kann.

Respekt... Trotz des Hobbies setzt Du Dich dennoch den Leistungsanforderungen jeder Prüfung aus. BTW: Kann man davon ausgehen ,dass Du bereits andere Erfahrungen in Sachen KK hast oder bis Du hier ganz ohne "Vorbildung" rangegangen?



... Prüfungsordnung des DKV ...
Gerade e. V., die von der öffentlichen Hand Unterstützung (z. B. in Form von Hallenzeiten) erhalten, sollen m. E. für die Mitglieder da sein. Und nicht ich als Mitglied für die Befriedigung der Ansprüche von Vereinsvorständen oder Spartenleitern.

Ähm: DIE Prüfungsordnung (PO) des DKV gibt es lediglich für das Stiloffene Karate, da diese auch vom DKV fesgelegt wird. Für alle anderen PO sind die Stilrichtungen selber verantwortlich. Die "vereinsinternen Ansprüche" stehen dort auch nirgends, es steht in der Shotokan-PO lediglich ein Passus, dass auch die "Etikette" als Bestandteil der Prüfung gesehen wird udn das ist m.E. nach nicht nur das Verhalten in oder während der Prüfung.

Wovon bisher die meisten mir bekannten Prüfer zur "Zulassung" zur Prüfung jedoch ausgehen, als "ungeschriebenes Gesetz" quasi, ist die Teilnahme an mindestens 2x wöchentlichem Training. Aber auch da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, denn das ist bei der Prüfung zu sehen, ob Trainingsrückstand besteht oder nicht. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen die Prüfung bis 7. maximal 6. Kyu seitens der Prüfer noch nicht ganz so verbissen gesehen wird. Interessant wird's erst danach, wenn mehr Techniken und ein größeres Verständnis für die Inhalte verlangt werden.

Das Ding mit den Ansprüchen "Mitglieder, e.V. und öffentliche Hand" hab ich auch nicht so ganz gepeilt. Vielleicht kannst Du hier nochmal ein paar erklärende Beispiele geben.


Entsprechend kann sich jeder Prüfling zumindest theoretisch einen zu ihm passenden Prüfer aussuchen.

Und das sehe ich persönlich als Gefahr... Denn ein "beide Augen zudrückender" oder persönlich bekannter Prüfer ist nicht gerade objektiv. Aber spätestens bei der nächsten Prüfung bei einem anderen Prüfer und bei Nichtbestehen werden einem dann die Augen geöffnet... und evtl. dann seitens der Prüflinge sogar beim "Heimattrainer" die Schuld für das Durchfallen gesucht. Auch wenn da die besagte Trainingsintensität der Prüflinge nicht da war oder man sein "Wissen" theoretisch aus Büchern und/oder Büchern bezogen hat.

Da waren andere wieder ein wenig schneller ;)

@Cillura: volle Zustimmung...

"Wer für seinen Sport Geld bezahlt, will natürlich auch etwas dafür bekommen. Nur leider machen manche Erwachsene das an der Farbe ihres Gürtels fest."

Warum sucht Man(n)/Frau sich dann nicht einen Sport, der Ausdauer/Kraft etc. miteinander verbindet, bei dem keine Gurtprüfungen abgehalten werden? Das kann man auch im Fitnessstudio, wo Geräte benutzt werden können und auch ein Trainer da ist; oder beim Boxen.

Ich verbinde im Zusammenhang mit Karate-Do mehr als das Bestreben nach Gürteln...

Karätin
01-02-2012, 09:05
Jemandem die nächste Kyu-Prüfung aufgrund von ungebührlichem Verhalten zu verweigern, sehe ich als zweischneidiges Schwert. Natürlich sollte mit dem technischen Fortschritt auch ein geistiger einhergehen. Die Frage ist nur, ab welchem Punkt man letzterem soviel Gewicht beimisst, dass man jemanden einen neuen Kyu verweigern könnte. Ich persönlich würde diesen Schnitt beim Eintritt in die Oberstufe machen. Wer einen braunen Gürtel haben will, muss auch die Grundzüge des "Do" verstanden haben und sich entsprechend verhalten.

Das Problem war, dass dieser Kandidat (Teenager) jeglichen Respekt ggü Training und Trainer hat vermissen lassen. Für viele Übungen war er sich zu fein/zu bequem. Null Bock halt. Er hat ständig Anweisungen und Übungen angezweifelt, die er für falsch/unter seiner Würde hielt. Partnerübungen mit ihm waren eine Zumutung (für den Partner) weil er grundsätzlich nicht mit vollem Einsatz trainiert hat und die Übungen für den Gegenüber total nutzlos waren. (Ma abgesehen davon, dass er nicht viel von gewisser Körperhygiene hielt) Noch schlimmer war es, wenn sich mal ein (weiblicher) Blaugurt die Anfänger rausgepickt hat, um Kata zu üben oder so...Von einem ebenfalls weiblichen Teenager was erklären lassen? Nöööö...das kann Papi (Danträger) besser. Außerdem war er grundsätzlich frech und respektlos ggü unserem Trainer....dem hat's dann eben irgendwann gereicht :D

ciao
01-02-2012, 09:24
Außerdem war er grundsätzlich frech und respektlos ggü unserem Trainer....dem hat's dann eben irgendwann gereicht :D

Wie wurde der Teenager von eurem Trainer behandelt? Also nach dem klar war, dass sich das Verhalten nicht mehr so schnell ändern würde. Es also nicht nur daran lag, dass der Schüler einfach ein paar schlechte Tage hatte.

Wurde er während des Trainings weiter verbessert und korrigiert, oder wurde er mehr oder weniger links liegen gelassen?

Ist man einmal dermaßen bei dem eigenen Trainer in Ungnade gefallen, dann muss es für den Schüler extrem schwierig sein das alles wieder zurechtzurücken. Besonders wenn der Trainer entschieden hat das es keinen Sinn hat ihm irgendwas erklären zu wollen. Was ja dann zwangsläufig dazu führt das Fortschritte nur noch sehr schwer zu erreichen sind.

Würde mich interessieren, da ich es mir für den Trainer schon schwer vorstelle mit so einer Person umzugehen, wie dieser darauf reagiert.
Falls ihr Trainer seid ... wie geht ihr damit um? Hat man bei euch trotzdem noch die Chance alles wieder in Ordnung zu bringen (seitens des Schülers)?

cross-over
01-02-2012, 09:29
Das Problem war, dass dieser Kandidat (Teenager) jeglichen Respekt ggü Training und Trainer hat vermissen lassen. Für viele Übungen war er sich zu fein/zu bequem. Null Bock halt. Er hat ständig Anweisungen und Übungen angezweifelt, die er für falsch/unter seiner Würde hielt. Partnerübungen mit ihm waren eine Zumutung (für den Partner) weil er grundsätzlich nicht mit vollem Einsatz trainiert hat und die Übungen für den Gegenüber total nutzlos waren. (Ma abgesehen davon, dass er nicht viel von gewisser Körperhygiene hielt) Noch schlimmer war es, wenn sich mal ein (weiblicher) Blaugurt die Anfänger rausgepickt hat, um Kata zu üben oder so...Von einem ebenfalls weiblichen Teenager was erklären lassen? Nöööö...das kann Papi (Danträger) besser. Außerdem war er grundsätzlich frech und respektlos ggü unserem Trainer....dem hat's dann eben irgendwann gereicht :D

Da hat man ja als Trainer doch Möglichkeiten solche Leute in die Spur zu bringen :devil:
Thema Körperhygiene: Hier habe ich auch schon Leute während des Trainings rausgeschickt zum Füße waschen ;) Sind es nicht nur die Füße würde ich ihn auch zum Duschen schicken. Zur Not auch allein Kihon laufen. Selbstverständlich muß man ihn vorher auf sein Hygiene Problem unter vier Augen ansprechen

Sensei-T
01-02-2012, 10:11
Nöööö...das kann Papi (Danträger) besser.

Papa auch Trainer im selben Dojo? Warum trainiert er nicht dort? Weil Papa selbst probleme mit ihm hat?

Jeder hat die Chance, sich nach einem Querschlag wieder einzunorden. Wenn jedoch auch dann wieder Atackken gegen den Trainer gefahren werden:
- links liegen lassen (vielleicht besinnt er sich ja, denn ermöchte ja nur Aufmerksamkeit haben, die er dann nicht mehr bekommt)

- wenn gar nichts mehr geht: ein (bisher) zahlendes Mitglied gehen lassen durch ein "freundliches" Gespräch mit ihm und dem Papa, mit dem Hinweis, dass das wahrscheinlich eher keinen Sinn hat.

Auch ein einzelner kann schonmal ne ganze Truppe "kaputt machen". Abgesehen davon, dass

ZoMa
01-02-2012, 11:04
Hey,

immer schön zu lesen, dass einige meinen sie hätten ein Recht auf Prüfungen, nur weil sie Beiträge bezahlen oder schon soundso alt sind. Funktioniert das mit dem Alter im Job? Oder in anderen Sportarten wie Fußball ("unsere Mannschaft hat das höhere Durchschnittsalter, also steht uns der Pokal zu")?

Das ist der Unterschied zu Leuten, die in einem Sportverein bei einem Trainer trainieren im Gegensatz zu denen, die in einem Dôjô bei einem Sensei lernen. Auch letzeres kann durchaus ein e.V. mit Hallenzeiten sein, der unterschied liegt aber zum einen beim Trainer, zum anderen aber auch beim Schüler. Wer seine Dojobeiträge bezahlt, hat erstmal nur das Recht mitzutrainieren. Punkt. Alter oder Geld sagen nichts über Qualität des Trainings oder Prüfungszeiträume aus. Man kann sich damit nichts erkaufen. Wer das glaubt, steht in keinem wirklichen Lehrer/Schüler Verhältnis, sondern bezahlt einen Animateur. Und wer glaubt seinen Sensei umgehen zu können in dem er sich einfach mal das Recht rausnimmt und woanders hingeht um den Ego-Pusher zu erwerben, tut sich im Endeffekt nicht unbedingt einen Gefallen damit. Das bedeutet noch nicht, dass der Trainer den "zahlenden Kunden" links liegen lässt, sondern nur dass er sich vielleicht weniger Mühe gibt. Dieses merkt der "zahlende Kunde" vielleicht nichtmal, ist u.U. aber dennoch vorhanden.

Ich bin Trainer in meinem und einem anderen Verein und in letzterem gab es bzgl. Prüfungen interessante Ansätze, die sich leider im Endeffekt als Bumerang erwiesen haben. Z.B. folgendes:

1) Prüfungen werden im Dôjô bis Gelb gemacht, danach auf Lehrgängen.
Dies hat leider dazugeführt, dass einige sich wirklich von Prüfung zu Prüfung hangeln und dann auf einem DKV Lehrgang ihren nächsten Gurt bekommen, weil weil es fast unmöglich ist bei Kyû-Prüfungen durchzufallen. Glaubt mir, ich habe schon die ein oder andere erschreckende Prüfung gesehen.
Da es ja auch den ein oder anderen bekannten "Durchwinker", der zugleich auch ein Bundestrainer ist gibt, haben sich die Probanden ziemlich auf diesen Prüfer(in) eingeschossen. Dies sogar hin bis zur "gewonnenen" Dan-Prüfung. Das Niveau, das dich teilweise eingeschlichen hat, ist beängstigend und teilweise 3-4 Grade unter der aktuellen Graduierung.

2) Prüfungen beim Vereinslehrgang in der Mittagspause
Gute Idee.. dachte ich da, bis nach der Mittagspause der Lehrgang um einige Prüflinge ärmer war, die sind nämlich nach bestandener Prüfung (war ein Durchwinker-Lehrgang) einfach nach hause gefahren..

Cillura
01-02-2012, 11:23
...
2) Prüfungen beim Vereinslehrgang in der Mittagspause
Gute Idee.. dachte ich da, bis nach der Mittagspause der Lehrgang um einige Prüflinge ärmer war, die sind nämlich nach bestandener Prüfung (war ein Durchwinker-Lehrgang) einfach nach hause gefahren..

Bei uns sind Prüfungen grundsätzlich nach dem Lehrgang. Wobei der Trainer/Prüfer während des Lehrgangs guggt, was kann der Prüfling, was nicht? Wie verhält er sich, wie nicht? Wie ist die Trainingsmoral. So kann man sich schon mal ein gewisses Bild es Prüflings machen. Für die, die unter Prüfungsangst leiden, ist das ne feine Sache. Für die, die immer faul sind oder stören müssen nicht unbedingt (trifft aber meist nur auf Kinder zu). :)

kaffeegeniesser
01-02-2012, 11:41
Hallo,


Respekt... Trotz des Hobbies setzt Du Dich dennoch den Leistungsanforderungen jeder Prüfung aus. BTW: Kann man davon ausgehen ,dass Du bereits andere Erfahrungen in Sachen KK hast oder bis Du hier ganz ohne "Vorbildung" rangegangen?

Das Ding mit den Ansprüchen "Mitglieder, e.V. und öffentliche Hand" hab ich auch nicht so ganz gepeilt. Vielleicht kannst Du hier nochmal ein paar erklärende Beispiele geben.

Ich verbinde im Zusammenhang mit Karate-Do mehr als das Bestreben nach Gürteln...

Vor etwa 2.5 Jahren kam ich zum Training wie die Jungfrau zum Kinde. Ein guter Freund von mir hat dort schon trainiert und mich genervt, ich solle doch mal mitgehen. Das habe ich gemacht, es hat mir Spaß gemacht und ich bin dabeigeblieben. "Vorbildung" hatte ich keine.

Unter "Interne Ansprüche" würd ich jetzt z. B. verstehen, wenn der Dojoleiter nach dem Motto verfährt: 'Wer zur Prüfung des n. Kyu antreten will, muss mindestens so gut sein, dass er auch die Prüfung zum (n+1). Kyu besteht'. Oder die Tatsache, dass nur einmal pro Jahr Prüfung im eigenen Dojo abgehalten wird, weil der Durchschnitt eben so lange braucht, um die nächste Prüfung zu bestehen.

Meinen Do verbinde ich auch nicht nur mit Gürteln. Bei mir hatte es praktische Gründe, dass ich schnell weiter kommen wollte. Ich bin von Anfang an auch auf Lehrgänge gefahren. Dafür muß ich Zeit und Geld investieren. Und da macht es ein einfach keinen Spaß und bringt mir wenig, wenn ich mit 40+ am Ende der Reihe hinter Grundschulkindern stehe und Patnerübungen mit 8jährigen Kindern mache. Also hab ich mit Vorbereitungszeiten von 6-9 Monaten und 2-3maligen Training die Woche auf Lehrgängen Prüfungen abgelegt, damit ich ans andere Ende der Reihe komme oder auf einem Lehrgang mit meinem jetzt 5. Kyu mal vorsichtig beim Referenten anfragen kann, ob er mich in der Oberstufe mittrainieren läßt.

Gruß
Jochen

kaffeegeniesser
01-02-2012, 11:59
Hey,

immer schön zu lesen, dass einige meinen sie hätten ein Recht auf Prüfungen, nur weil sie Beiträge bezahlen oder schon soundso alt sind.

Hallo,

und welches Recht bildest Du Dir ein zu haben, daß Du als Vereinstrainer mir vorschreiben könntest, dass ich am kommenden Samstag nicht auf einen Lehrgang fahren dürfte, um dort € 12.- auf den Tisch zu legen und zu einer Prüfung anzutreten? Wenn Du genug Leute findest, die Dein Gesenseihere mitmachen und sich von Dir so etwas verbieten lassen, schön für Dich. Ich hab's damit nicht so.

Wie gesagt, für mich ist's ein Hobby. Mir ist das wichtigste, das ich Spaß an der Sache habe und zweimal die Woche anständig Bewegung bekomme. Und da wo ich trainiere, erwartet auch keiner von mir, dass bücklings vor ihm oder ihr rumlaufe und senseihere.

Gruß
Jochen

Michael1
01-02-2012, 13:24
Wenn man will kann man Gürtelprüfungen mit der Manschaftsaufstellung im Fussball vergleichen:
Da entscheidet der Trainer wer spielt, wer auf der Bank sitzt und wer auf der Tribüne. Wer die Entscheidungen für Falsch und damit den Trainer offenbar für nicht fähig hält das zu beurteilen kann sich natürlich einen anderen Verein suchen und für den spielen. Aber für den einen Verein spielen, im anderen (dessen Trainer man aber für nicht ausreichend Kompetent hält) trainieren - das dürfte in der Regel schief gehen.

Wobei ich glaube viele Karatetrainer haben recht wenig Probleme damit wenn eigene Leute auf externe Prüfungen fahren - vorrausgesetzt die Leute sind gut genug dafür.

Sensei-T
01-02-2012, 13:29
Hallo Jochen,


Meinen Do verbinde ich auch nicht nur mit Gürteln. Bei mir hatte es praktische Gründe, dass ich schnell weiter kommen wollte. Ich bin von Anfang an auch auf Lehrgänge gefahren. Dafür muß ich Zeit und Geld investieren. Und da macht es ein einfach keinen Spaß und bringt mir wenig, wenn ich mit 40+ am Ende der Reihe hinter Grundschulkindern stehe und Patnerübungen mit 8jährigen Kindern mache. Also hab ich mit Vorbereitungszeiten von 6-9 Monaten und 2-3maligen Training die Woche auf Lehrgängen Prüfungen abgelegt, damit ich ans andere Ende der Reihe komme oder auf einem Lehrgang mit meinem jetzt 5. Kyu mal vorsichtig beim Referenten anfragen kann, ob er mich in der Oberstufe mittrainieren läßt.

Kann Deine Argumentation nachvollziehen und würde Dich als Schüler diesbezüglich auch unterstützen. Durch den ersten Beitrag wurde das nicht so klar. Allerdings muss ich dennoch mal sagen, dass Du das jeweils mit Deinem Dojoleiter abklären solltest. Es geht an dieser Stelle nicht darum, eine Erlaubnis einzuholen, sondern eher eine Meinung und/oder Tipps. Dein Dojoleiter kennt Dich und sicherlich die meisten der auf Lehrgängen aktiven Prüfer und kann Dir da mit auf den Weg geben, ob es bei dem einen Teil noch hakt oder eher weniger oder wo bei welchem Prüfer auf was zu achten ist...
Leider ist die Einsicht einiger Schüler dahingehend nicht so groß...

Hab schonmal sowas gehört wie: "Nächste Woche ist Prüfung zum 2. Kyu, werd teilnehmen. Kann das und das zwar nicht, aber das lerne ich morgen."
Lehrer: "Häh?!? Karate-Do ist kein Auswendiglernen irgendwelchen Vokabulars. Es ist ein Handwerk, für das die Lehrer meist lange gelernt haben und sich nicht über Nacht beigebracht haben!" Derjenige Schüler ließ sich nicht von seiner Überzeugung abbringen (war ja auch schon über 40 und hatte einen ca. 35 jährigen Dojoleiter, ist angetreten uuuuuunnnnndddddd: durchgefallen. Übrigens auf einer externen Prüfung!!!
Der Prüfer, hat sich dann mal den Dojoleiter geschnappt und ihn mal stramm-stehen lassen - war wohl nicht so lustig, der kam nämlich ziemlich zerknirscht wieder vom Treffen mit dem Prüfer :(

Soviel dazu...

Und nun zum Thema Deines Beitrags von eben zum Beitrag von ZoMa - sorry: Karate-Do beginnt und endet mit Respekt, den lässt Du hier mal i-wie ganz weit außen vor :( Das ist das Thema "Etikette", welches mitgeprüft wird! Und das bezieht sich nicht nur auf das Verhalten im Dojo oder bei einer Prüfung, sondern auch außerhalb.

Was würdest Du tun, wenn Du durch die Prüfung rasselst? Suchste den fehler bei Dir oder...?

Cillura
01-02-2012, 13:34
Hallo,

und welches Recht bildest Du Dir ein zu haben, daß Du als Vereinstrainer mir vorschreiben könntest, dass ich am kommenden Samstag nicht auf einen Lehrgang fahren dürfte, um dort € 12.- auf den Tisch zu legen und zu einer Prüfung anzutreten? Wenn Du genug Leute findest, die Dein Gesenseihere mitmachen und sich von Dir so etwas verbieten lassen, schön für Dich. Ich hab's damit nicht so.

Wie gesagt, für mich ist's ein Hobby. Mir ist das wichtigste, das ich Spaß an der Sache habe und zweimal die Woche anständig Bewegung bekomme. Und da wo ich trainiere, erwartet auch keiner von mir, dass bücklings vor ihm oder ihr rumlaufe und senseihere.

Gruß
Jochen

Natürlich kann dir dein Trainer nicht verbieten, dass du dich extern prüfen lässt. Allerdings kannst du im Gegenzug auch nicht von deinem Trainer erwarten, dass er hinter dir steht, wenn du es trotz gegenteiligem Rat versemmelst. Tja und wenn einmal das Vertrauen kaputt ist ... ich denke es trägt nicht zu einer positiven Stimmung im Training bei.

ETARAK
01-02-2012, 13:47
Und nun zum Thema Deines Beitrags von eben zum Beitrag von ZoMa - sorry: Karate-Do beginnt und endet mit Respekt, den lässt Du hier mal i-wie ganz weit außen vor :( Das ist das Thema "Etikette", welches mitgeprüft wird! Und das bezieht sich nicht nur auf das Verhalten im Dojo oder bei einer Prüfung, sondern auch außerhalb.


Will nicht lang stören...aber widerspricht das nicht dem, was der Verband vorgibt und sollte das nicht dann auch an den gerichtet werden und nicht an den Prüfling?

Der Prüfling bewegt sich doch nur in einer Verbandsvorgabe, der Ihr Euch als Trainer unterworfen habt?

Mir eh zu viel Politik...aber der Verband würde, wenn er Deinen Ansprüchen folgen würde, externe Prüfungen grundsätzlich untersagen oder nur mit "Führungszeugnis" des Trainers erlauben.

Wo liegt der Fehler?

Gruß!

SKA-Student
01-02-2012, 13:50
Eine Frage an den Fred-Starter:

Warum möchtest du dich denn schon prüfen lassen?
Was für Vorteile erhoffst du dir konkret von einem 8. anstelle des 9. Kyu?

Michael1
01-02-2012, 14:05
...
Der Prüfling bewegt sich doch nur in einer Verbandsvorgabe, der Ihr Euch als Trainer unterworfen habt?

Mir eh zu viel Politik...aber der Verband würde, wenn er Deinen Ansprüchen folgen würde, externe Prüfungen grundsätzlich untersagen oder nur mit "Führungszeugnis" des Trainers erlauben.
...

Als Prüfling oder Prüfer unterwerfe ich mir den entsprechenden Vorgaben des DKV welche Prüfungen betreffen, als Trainer nicht unbedingt.
Schließlich steht es jedem Trainer frei im Training vollkommen von der Prüfungsordnung abweichende Ansprüche zu stellen. Dies ist nur (im Hinblick auf Prüfungen nach DKV-Regelwerk) nicht Zielführend.

Der Verband bzw. die Landesverbände haben Teilweise die Gültigkeit der Prüfungslizenzen beschränkt, ebenso die Anzahl der Prüfer.
Der Prüfling allerdings ist in seiner Entscheidung frei.

Cillura
01-02-2012, 14:20
...
Schließlich steht es jedem Trainer frei im Training vollkommen von der Prüfungsordnung abweichende Ansprüche zu stellen. Dies ist nur (im Hinblick auf Prüfungen nach DKV-Regelwerk) nicht Zielführend.
...


Das ist nicht unbedingt der Fall. Es kommt hier sehr stark aufs Training an. Ich bin in einem anderen Verband und unsere Prüfungsanforderungen sind "relativ frei". Es gibt schon Vorgaben vom Verband, aber nicht so starr wie die vom DKV. Unser Training weicht von dem des DKV dahingehend ab (logischerweise). Ich habe mir die DKV-Prüfungsordnung angesehen und muss sagen, dass ich mir jeder Zeit ohne extra Prüfungsvorbereitung zutraue, meinen akutellen Gurt prüfen zu lassen. Man muss also nicht ständig Grundschule hoch und runter laufen, damit man eine Prüfung besteht. Man muss nur vernünftiges Training machen und üben üben üben.

Das soll jetzt hier nicht angeberisch rüber kommen oder so, sondern nur ein Beispiel sein, dass man nicht unbedingt die Anforderungen der PO als Basis für das Training nehmen muss. :o

Handkerchief
01-02-2012, 14:56
Eine Frage an den Fred-Starter:

Warum möchtest du dich denn schon prüfen lassen?
Was für Vorteile erhoffst du dir konkret von einem 8. anstelle des 9. Kyu?

Naja, wie gesagt - ich habe demnächst einfach viel Zeit um mich dem Karate zu widmen und ich will diese Zeit nutzen um etwas "vorwärts zu kommen". Auch was die Gürtelfarbe angeht. Konkrete Vorteile erhoffe ich mir davon keine.

Ich vermute hinter deinen Fragen steckt die Absicht irgendwas in die Richtung: "Gürtel sind nicht so wichtig. Kannst ruhig damit warten, etc." zu sagen. Aber jedes Argument in dieser Richtung würde sich auf jede Gürtelprüfung zu jeder Zeit anwenden lassen und daher das System gleich komplett in Frage stellen.

By the way, ich vermute daß unser Trainer der Idee vielleicht durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen könnte. Nach der Gürtelprüfung letzte Woche kam nämlich im Vereinsheim kurz die Diskussion auf ob man den Leuten ab einem bestimmten Kyu nicht sogar vorschreiben sollte die Prüfungen extern zu machen. Allerdings hab ich das Gespräch nur nebenbei am Tisch mitgehört. Jedenfalls ging es irgendwie darum daß es nicht so gut sei die Prüfungen immer nur Dojo-intern zu machen, weil sonst vielleicht zu lasch geprüft werde.

kaffeegeniesser
01-02-2012, 14:59
Karate-Do beginnt und endet mit Respekt, den lässt Du hier mal i-wie ganz weit außen vor :( Das ist das Thema "Etikette", welches mitgeprüft wird! Und das bezieht sich nicht nur auf das Verhalten im Dojo oder bei einer Prüfung, sondern auch außerhalb.

Was würdest Du tun, wenn Du durch die Prüfung rasselst? Suchste den fehler bei Dir oder...?

Hallo,

Ich denke ich respektiere jedermann/frau im Training. Ich verbeuge mich vor dem Weißgurt, der das erste Mal im Training ist, vor Partnerübungen genauso wie vor dem Dojoleiter. Ich benehme mich im Training wie sonst auch in meinem Leben. Und da hat noch nicht einmal jemand etwas beanstandet.

Mal eine kleine Story zum Respekt: Unlängst war ich auf einem Lehrgang, Einheiten aufgeteilt in Unter-, Mittel- und Oberstufe, zeitlicher Ablauf ebenso. Zum Ende des Unterstufentrainings haben alle aus dem Mittelstufentaining vor der Halle das Ende abgewartet. Ca. 20 Minuten vor Ende des Mittelstufentrainings hat sich dann ein Teil der Halle mit den Herren und Damen des Oberstufentrainings gefüllt. Da ging's dann im Hintergrund mit Aufwärmübungen, Rumgehample (ups sorry Superdupertechniken), Gesprächen, Geschrei wie am Stammtisch los und zwar derart, daß ich vom Referenten wegen des Lärmpegels kein Wort mehr verstanden habe. Ist das der Respekt, den Du meinst? Gilt respektieren nur von unten nach oben oder für alle? Nach der Einheit habe ich mir dann als Grüngurt erlaubt, zum lautesten der schwarzen Herren hin zu gehen und ihm ins Gesicht zu sagen, daß ich sein Benehmen zum kotzen finde. Da gab's dann lange Gesichter und ich war natürlich der respektlose. Was erlauben Struz he?

Natürlich bin ich Schuld, wenn ich durch eine Prüfung falle. Wer sonst? Ist bisher nicht passiert, v. a. wohl deshalb, weil mich zweimal der Referent und Prüfer selbst während des Lehrgangs aufgefordert hat, am Ende zur Prüfung anzutreten. Wenn er mich schon auffordert, kann er mich dann schlecht durchfallen lassen. Und außerdem- beim dem besteht sowieso jeder, hab ich mir dann sagen lassen.

Gruß
Jochen

Michael1
01-02-2012, 15:26
Ich sprach speziell vom DKV-Regelwerk, allerdings ohne mich dabei explizit auf die Shotokan-Prüfungsordnung (PO) zu beschränken. Es gibt eben diverse Stile und PO im DKV, ausserdem sind die Prüfungsordnungen nicht die einzigen Regeln denen man sich als Prüfer oder Prüfling im DKV zu unterwerfen hat (--> Verfahrensordnung).

Und unabhängig vom Regelwerk glaube ich das die Leistungen generell besser sind wenn ich mich auf eine Prüfungssituation und die Anforderungen des Prüfers (körperlich und mental) vorbereite. Alleine schon um seine eigene Kraft und Ausdauer einteilen zu können oder auch zu wissen worauf der Prüfer wert legt.
Mag sein dass es auch ohne Vorbereitung geht und man besteht. Aber mit einer spezifischen Vorbereitung sollte eine Leistungssteigerung drin sein, sonst läuft was in der Trainingsgestaltung falsch.
Wenn ich all die Dinge die ich für die Prüfung brauche sowieso in jedem Training mache brauche ich eine spezielle Prüfungsvorbereitung sicher weniger als wenn ich üblicherweise anders übe (Pratzen und Sandsack statt Kihon, ...) und die in der Prüfung verlangten Übungen sonst kaum absolviere.

Davon das man sich z.T. (mit zunehmender Graduierung) auch überlegen muss was man denn eigentlich zeigen will mal ganz abgesehen.

Eine weniger starre Prüfungsordnung findet man (auch als Shotokan'ler) im DKV in der "offenen Stilrichtung"

Sensei-T
01-02-2012, 16:13
Hallo,

um eines vorweg zu nehmen: Respekt gehört sowohl aus der einen als auch aus der anderen Richtung und gehört nicht nur ins Training!!!

Aus Deinem:

"...und welches Recht bildest Du Dir ein zu haben, daß Du als Vereinstrainer...
Wenn Du genug Leute findest, die Dein Gesenseihere mitmachen .... Ich hab's damit nicht so."

geht dies nicht so hervor. Du hast eine ziemlich direkte Art Deine Meinung zu vertreten, würde ich sagen. Ist auch gar nicht schlecht, nur: "so wie man in den Wald reinruft, so schallt es auch wieder heraus".



Da ging's dann im Hintergrund mit Aufwärmübungen, Rumgehample (ups sorry Superdupertechniken), Gesprächen, Geschrei wie am Stammtisch los ...

Auch da hat wohl jemand (die Oberstufe) nicht verstanden, wie man sich in einer Halle, in der Karate-Do praktiziert wird zu benehmen hat = Etikette.




daß ich sein Benehmen zum kotzen finde. <- genau so?



Wenn er mich schon auffordert, kann er mich dann schlecht durchfallen lassen.

dann is doch jut...

Und ich teile die Meinung von ZoMa:
- Beiträge zahlen = Prüfung = NEIN
- Leistung (achtung: Trainingsfleiß, Etikette, etc) erbringen = Prüfung = ja

Wer bei mir zwei Tage vor der Prüfung ankommt und Prüfung machen will, obwohl er wochenlang weder von mir noch von einem anderen ÜL bei unserem Training als Aktiver gesehen wurde, macht bei mir keine Prüfung und auch bei den anderen Prüfern unseres Dojo nicht.

gruß

SKA-Student
01-02-2012, 16:19
Naja, wie gesagt - ich habe demnächst einfach viel Zeit um mich dem Karate zu widmen und ich will diese Zeit nutzen um etwas "vorwärts zu kommen". Auch was die Gürtelfarbe angeht. Konkrete Vorteile erhoffe ich mir davon keine.

Ich vermute hinter deinen Fragen steckt die Absicht irgendwas in die Richtung: "Gürtel sind nicht so wichtig. Kannst ruhig damit warten, etc." zu sagen. Aber jedes Argument in dieser Richtung würde sich auf jede Gürtelprüfung zu jeder Zeit anwenden lassen und daher das System gleich komplett in Frage stellen.


Als ich noch bei einem DJKB-Club trainiert habe, hatte ich 2 ganz konkrete Gründe voran zu kommen:
1. Partnertraining wurde (und wahrscheinlich wird noch immer) zu 99% mit gleicher Graduierung gemacht. Das war sowas von ätzend!
Und das kann man auch anders machen. Bei SKA laufen nach dem angrüßen die Hälfte der Braun- bis Schwarzgurte schon zum warm machen ans andere Ende der Reihe, damit bei Partnerübungen gleich gut gemischt ist.
2. Bestimmte Trainingstermine erst ab x. Kyu.

Wenn das in deinem Verein nicht so ist, dann ist's mE wirklich egal, was du um den Bauch hast.
Lieber ein guter Weißgurt als ein schlechter "Bunt-Gurt"!

SKA-Student
01-02-2012, 16:26
Mal eine kleine Story zum Respekt: Unlängst war ich auf einem Lehrgang, Einheiten aufgeteilt in Unter-, Mittel- und Oberstufe, zeitlicher Ablauf ebenso. Zum Ende des Unterstufentrainings haben alle aus dem Mittelstufentaining vor der Halle das Ende abgewartet. Ca. 20 Minuten vor Ende des Mittelstufentrainings hat sich dann ein Teil der Halle mit den Herren und Damen des Oberstufentrainings gefüllt. Da ging's dann im Hintergrund mit Aufwärmübungen, Rumgehample (ups sorry Superdupertechniken), Gesprächen, Geschrei wie am Stammtisch los und zwar derart, daß ich vom Referenten wegen des Lärmpegels kein Wort mehr verstanden habe. Ist das der Respekt, den Du meinst? Gilt respektieren nur von unten nach oben oder für alle?

Unmögliches Verhalten.
Warum hat sich der Trainer das gefallen lassen?


Nach der Einheit habe ich mir dann als Grüngurt erlaubt, zum lautesten der schwarzen Herren hin zu gehen und ihm ins Gesicht zu sagen, daß ich sein Benehmen zum kotzen finde.
Im Prinzip richtig, aber ineffektiv weil zu spät. Die muss man gleich während des Trainings (erstmal freundlich) um Ruhe bitten.

Und was den Respekt angeht, ich würde sagen: Alter sticht Gurtfarbe! ;)
Zumindest bei sowas...

Handkerchief
01-02-2012, 17:32
Wenn das in deinem Verein nicht so ist, dann ist's mE wirklich egal, was du um den Bauch hast.
Lieber ein guter Weißgurt als ein schlechter "Bunt-Gurt"!

Also ich will natürlich keinen Gurt der überhaupt nicht meinen Fähigkeiten entspricht, das ist schon klar. Aber ich komme ja auch gerade jetzt auf diese Idee, weil ich bald genügend Zeit zum trainieren habe (Semesterferien).
Das was du beschreibst gibt es bei uns im Verein aber tatsächlich nicht. Dafür aber ein paar andere Dinge. Es gibt eine Anfänger-Gruppe, in der momentan 9. und 8. Kyu vertreten sind, sowie Leute noch komplett ohne Prüfung. Da sind aber hauptsächlich kleine Kinder, so zwischen etwa 6 und 13 Jahre alt. Nur drei Erwachsene. Außer mir noch ein Mann und eine Frau in ihren 50ern.
Kumite mit den Kids ist schon lustig - die kommen mit einem Oi-Zuki Jodan ja nichtmal über meinen Age-Uke drüber :D
In der Fortgeschrittenen-Gruppe ist dann alles ab Orange (jedenfalls gab es in letzter Zeit nur einen Orangenen und der war in dieser Gruppe).

Ich würde mir schon wünschen möglichst flott für die Fortgeschrittenen-Gruppe fit zu werden, schon alleine wegen dem Alters- und Größenunterschied.

SKA-Student
01-02-2012, 20:43
... Es gibt eine Anfänger-Gruppe, in der momentan 9. und 8. Kyu vertreten sind, sowie Leute noch komplett ohne Prüfung. Da sind aber hauptsächlich kleine Kinder, so zwischen etwa 6 und 13 Jahre alt. Nur drei Erwachsene. Außer mir noch ein Mann und eine Frau in ihren 50ern.

Das sind gute Gründe!
Wenn man gar keinen zum kloppen hat is ja langweilig. :D

kaffeegeniesser
01-02-2012, 20:52
<- genau so?

Genau so in meiner feinsten bayerischen Mundart, wie mir der Schnabel gewachsen ist und wie ich das vom Bau her gewohnt bin.

kaffeegeniesser
01-02-2012, 21:03
Und ich teile die Meinung von ZoMa:
- Beiträge zahlen = Prüfung = NEIN
- Leistung (achtung: Trainingsfleiß, Etikette, etc) erbringen = Prüfung = ja

Wer bei mir zwei Tage vor der Prüfung ankommt und Prüfung machen will, obwohl er wochenlang weder von mir noch von einem anderen ÜL bei unserem Training als Aktiver gesehen wurde, macht bei mir keine Prüfung und auch bei den anderen Prüfern unseres Dojo nicht.

gruß

Hallo,

ich denke, da habe ich mir nichts vorzuwerfen. 2011 an allen Trainings bis auf vier teilgenommen. Einmal wichtiger beruflicher Termin, einmal zwei Tage zuvor im Training einen Finger verbogen, zweimal wegen Todesfall in der Familie. Ist das Trainingsfleiß genug?

Gruß
Jochen

ZoMa
01-02-2012, 22:53
Hallo,

und welches Recht bildest Du Dir ein zu haben, daß Du als Vereinstrainer mir vorschreiben könntest, dass ich am kommenden Samstag nicht auf einen Lehrgang fahren dürfte, um dort € 12.- auf den Tisch zu legen und zu einer Prüfung anzutreten? Wenn Du genug Leute findest, die Dein Gesenseihere mitmachen und sich von Dir so etwas verbieten lassen, schön für Dich. Ich hab's damit nicht so.

Wie gesagt, für mich ist's ein Hobby. Mir ist das wichtigste, das ich Spaß an der Sache habe und zweimal die Woche anständig Bewegung bekomme. Und da wo ich trainiere, erwartet auch keiner von mir, dass bücklings vor ihm oder ihr rumlaufe und senseihere.

Gruß
Jochen

Jeder der mich, die anderen Trainer oder unser Dojo kennt weiß, dass sich bei uns niemand etwas auf seinen Gurt oder Status einbildet. Das ist zum einen Dojo und zum anderen Stilbedingt. Auch der deutsche Verstreter und (Verbands-) „Instructor oft he Year“ ist nicht „Sensei, sondern einfach nur „Olaf“ und pennt auch bei dir auf der Couch, wenn er einen Lehrgang gibt 
Dennoch willst du (!) etwas von Mir (sofern du mein Schüler bist) und um das zu bekommen musst du dich eben an die Dojoregeln halten – oder mit den Konsequenzen leben. Wenn dir diese nicht gefallen und du lieber das nächste KU-Dojo besuchen willst, bitte. Das ist 150 – 200km entfernt.

Wenn du auf die Meinung deines Trainers (bezgl. Prüfungen) keinen Wert legst, warum soll er sich die Mühe machen dir überhaupt noch etwas beibringen?

Und wenn du trotz gegenteiliger Empfehlung trotzdem zu einer Prüfung gehst und ein schlechtes Bild abgibst, fällt das sofort auf deinen Trainer und dein Dojo zurück.



Will nicht lang stören...aber widerspricht das nicht dem, was der Verband vorgibt und sollte das nicht dann auch an den gerichtet werden und nicht an den Prüfling?

Der Prüfling bewegt sich doch nur in einer Verbandsvorgabe, der Ihr Euch als Trainer unterworfen habt?


Der Verband gibt bei uns kein Training, das tun die Trainer..



Nach der Einheit habe ich mir dann als Grüngurt erlaubt, zum lautesten der schwarzen Herren hin zu gehen und ihm ins Gesicht zu sagen, daß ich sein Benehmen zum kotzen finde. Da gab's dann lange Gesichter und ich war natürlich der respektlose. Was erlauben Struz he?

Deine Handlung war natürlich begründet, allerdings reicht in dolchen Fällen meist ein Blick, kurzer Pfiff und die Geste des Zeigefingers vorm Mund. Funktioniert meist sofort und keiner fühlt sich hinterher doof (angemacht). Ok, man(n) kann so nur leider nicht alle wissen lassen, dass man kein Niveau, aber dafür riesen Cojones hat.

cross-over
02-02-2012, 07:39
Da ging's dann im Hintergrund mit Aufwärmübungen, Rumgehample (ups sorry Superdupertechniken), Gesprächen, Geschrei wie am Stammtisch los und zwar derart, daß ich vom Referenten wegen des Lärmpegels kein Wort mehr verstanden habe.

So ein Verhalten habe ich auch schon bei einem norddeutschen Instructor des DJKB erlebt auf einem Ochi Lehrgang. Beim Abknien lautstark in die Halle gegangen während ALLE Danträger vor der Halle gewartet haben :mad:. Seit dem ist der bei mir unten durch.

ドミニク
02-02-2012, 16:51
Servus Leute,

ich habe mal eine Frage, ob in euren Augen eine externe Prüfung vertrettbar wäre (ohne erlaubnis des Trainers).

Naja bis letzte Woche hätte ich sowas gar nicht in erwägen gezogen, da mir schon erklärt wurde, dass der Haupttrainer das "Prüfungsanrecht" verteilt, auch wenn er dabei nicht als Prüfer auftritt. Daran wollte ich mich auch eigentlich halten, doch es gibt ein paar Dinge die mich stören.

Dazu gehört, dass man als Gelbgurt bei uns nur "vereinfachte" Khionbahnen läuft und dementsprechen, gefühlt, kaum etwas beigebracht bekommt. Ich würde mir auch öfters eine korrektur wünschen (also wenn ich was falsch mache :D ). Jetzt haben wir mehrere Trainer und da wir ein Verein sind, der fast nur aus der Oberstufe besteht, liegt auch so des öfteren der Schwerpunkt. Zwei Trainer bekommen die Balance gut hin, aber beim Haupttrainer vermisse ich das manchmal. Dazu kommt die Fahrtkosten betragen fast das 100x des Jahresbeitrags (ja das hundertfache). Deswegen würde ich vielleicht wechseln wollen.

In der "vereinslosen Zeit" bzw. in der Übergangsphase würde ich gerne meinen 7. Kyu machen. Das Programm kann ich und ein anderer Trainer aus dem Verein würde mich auch warscheinlich Prüfung machen lassen, er ist halt der Kindertrainer (und lässt noch diesen Monat welche diese Prüfung machen, die mit mir angefangen haben und nur 1x die Woche trainieren zum vgl. ich bin 3 1/2 bis 5 Stunden pro Woche meist im Training, letzte Woche waren es dank Lehrgang sogar 10). Auf einen Lehrgang wurde ich sogar gelobt, jetzt ist die Frage: Setzte ich mich einfach über meinen (noch) Trainer hinweg, wenn ich vermutlich eh wechsel, oder warte ich auf die Erlaubnis des neuen Trainers ?
(Wäre vielleicht sogar Tunierrelevant, falls ich starten möchte/darf)
(Prüfungslehrgang wäre sogar die Woche noch bzw. in nächster Zeit vorhanden :) )

Michael1
02-02-2012, 17:05
Ich denke das Hauptproblem ist eigentlich nicht die Prüfungsfrage sondern deine Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation.

Grundsätzlich würde ich dir Empfehlen über die Probleme in aller Ruhe und unter 4 Augen mit den Trainern (in dem Fall mit dem Haupttrainer) zu reden. Nur dann hat ein Trainer eine Chance etwas dazu zu lernen oder etwas zu verändern. Ohne die Zustimmung (oder auch gegen den ausdrücklichen Wunsch des Trainers) zu einer Prüfung zu gehen ist natürlich auch eine Form dem Trainer zu sagen dass du auf seine Meinung nicht allzu viel gibst ;-). Aber es ist sicher nicht die konstruktivste Methode ...

ドミニク
02-02-2012, 21:19
Ich denke das Hauptproblem ist eigentlich nicht die Prüfungsfrage sondern deine Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation.
[...]

Joa kann sein, dass ich mich jetzt nur am Gürtel aufziehe. Die letzte Woche hab ich mal angefangen mein Training zu reflektieren, dazu hatte ich gestern mein "1-Jähriges" im Karate :) und kann jetzt vermutlich die Qualität besser als früher beurteilen.

Probetraining in einen anderen Verein hat mir mal wieder unglaublich Spaß gemacht. Der Verein liegt dazu viel näher als mein aktueller Verein und Karate macht mir super viel Spaß. Das hat mich jetzt in meinen Zweifeln etwas bestärkt und ich denke einfach ein Gürtel ist unwichtig solang er das Training nicht beeinträchtigt. Doch wenn der Fall eintrifft, solte man Prüfungen vom Können und vom Fleis abhängen machen und nicht von der Zeit.

Der Wechsel wäre vielleicht deshalb gut für meine sportliche Entwicklung, denn nach dem was mir ein bekannter Erzählte haben scheinbar schon über 30 Leute nach dem Anfänger Training aufgehört. Ein Beispiel, was mich eben abschreckt, ist ein Grüngurt nach 3 1/2 Jahren :ups: Dabei wurde mal zu mir gesagt von einen anderen Trainer, er denkt ich könne innerhalb von 3 Jahren Braun werden. Es ging in den Gespräch aber nicht um Prüfungen ansich.

Deswegen denke ich sind externe Prüfungen an sich Sinnvoll, auch wenn ich jetzt doch keine machen würde. Man kann dadurch diese persönliche Einstellung des Trainiers zum Thema Graduierung/Prüfung umgehen, wenn man unzufrieden ist. Wobei ein einheitliche Reglung zur Zulassung auch schon vom Vorteil wäre :) .

Michael1
02-02-2012, 23:12
Welche Graduierung einzelne Personen in einem Verein nach einer bestimmten Zeit erreicht haben sagt meiner Meinung nach nicht viel über den Verein (geschweige denn über die Qualität) aus. Bestenfalls kann man sich anschauen wie lange die Leute im Durchschnitt brauchen, aber selbst das halte ich nicht wirklich für wichtig.
Das Leute nach einer gewissen Zeit aussteigen kann schon ehr ein Hinweis sein wie die "Stimmung" im Verein ist. Allerdings gilt eben auch dass nicht jeder einen Sport über Jahre betreiben will, manche haben nach einer Weile einfach Lust auf was anderes/neues oder stellen einfach fest dass das Karatetraining nicht das richtige ist. Gerade im Kinder/Jugendbereich ist das oft zu beobachten, ich finde das auch nicht problematisch. Kinder und Jugendliche wollen sich ausprobieren, neues erleben.
Und nicht zuletzt motiviert es auch Leute die am Karate Spass haben mal etwas neues (oder etwas auf andere Art) zu machen, ein Erlebnis das man am auf Lehrgängen oder beim Training in anderen Vereinen erleben kann.

Aber wenn du dich woanders besser aufgehoben fühlst, sei es weil dir die Art der Leute oder Trainer mehr liegen, weil dir die inhaltliche Ausrichtung des Trainings besser gefällt, weil das Training für dich leichter zu erreichen ist, weil die Trainingspartner besser zu dir passen oder weil du den Eindruck hast dass das Niveau besser zu dir passt - all das sind gute Argumente sich für oder gegen einen Verein zu entscheiden.

KeineRegeln
03-02-2012, 20:49
....
Eine weniger starre Prüfungsordnung findet man (auch als Shotokan'ler) im DKV in der "offenen Stilrichtung"

Das ist so ein Punkt wo ich für das DKV den Daumen hoch mache. Oft wird die DKV-PO kritisiert, dabei wird aber von den Kritikern außer Acht gelassen, dass (meines bescheidenen Wissens nach) dass der DKV seinen Mitglieds-Dojos die freie Wahl lässt "offene Stilrichtung" zu wechseln.

Kann jetzt sein, dass da ein paar Fehler aus Unwissenheit dabei sind. Aber wenn dem so ist, liegt es letztlich nur am Dojo-Leiter ob er wechselt oder nicht.

Gruß
KeineRegeln

Michael1
04-02-2012, 10:06
Es muss nicht einmal das komplette Dojo wechseln. Die Stilrichtungen werden Einzelpersonen zugeordnet und spielen meines Wissens nach auch für den Prüfling keine Rolle, lediglich für die Zuordnungen innerhalb des DKV.

Entscheidend ist nach welchem Programm man geprüft wird, und das steht dem Prüfling (und dem Trainer) frei, die entscheiden frei. Ein Wechsel ist ebenso möglich wie das Prüfung Ablegen von Prüfungen in mehreren Stilen.

Garv
28-02-2012, 00:49
Beim Thema Prüfungen scheinen gerne Sätze zu fallen wie "Gürtel/Prüfungen nicht wichtig etc. Zeit lassen etc..."

Ich muss sagen ich sehe das entschieden anders. Die Übungen der Unterstufen sind "inkomplette Vorstufen" der eigentlichen späteren Techniken. Ziel ist es die Bewegungen immer um kleine Elemente zu erweitern.

Um das ganze mal am Beispiel Kumite zu verdeutlichen:

Das Standard Kihon Ippon Kumite hat meiner Meinung nach lediglich folgende Ziele: - richtige Abwehr x für Angriff y kennen
- die Hüfte muss vage in die richtigen Richtungen eiern
- die diffuse Erkenntnis das Block und Gegenangriff irgendwie was miteinander zu tun haben

Das ganze muss überhaupt nicht perfekt sein, es muss nur das Verständnis zu sehen sein worauf es ankommt. Wenn das vorhanden ist tackert man dem Schüler ne andere Farbe an die Hüfte damit der Trainer weiß das er die nächsten Elemente hinzufügen muss. Um beim Bsp. Kumite zu bleiben wird die Technik erweitert um: seitlich rausgehen, Schwerpunktverlagerung, Suri Ashi etc. Dann ist man langsam im Braungurtbereich und kann wirklich anfangen das bis zum Umfallen zu üben.

Ich halte langes Aufschieben von Prüfungen in den unteren Gürtelbereichen für sehr kontraproduktiv, genau das züchtet meiner Meinung nach die ganzen kihonfixierten Holzklotzkaratekas ran.

Wenn ich schreiben lerne dann übe ich auch nicht erst 10 Jahre wie man nen Stift hält...(na gut, wer weiß, in Japan vlt. schon :) )