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Vollständige Version anzeigen : Die Kampftauglichkeit der Lehrer



openmind
14-02-2012, 10:50
Grüß Gott, die Damen.

Eine andere Meinung, die man immer mal wieder hört:
"Man sollte sich eher die Schüler als den Leherer anschauen, wenn man wissen will, ob eine Schule was taugt."

Als Beispiel wird dann auch öfter Cus D’Amato genannt, den man natürlich nicht selber in den Ring gegen einen Schwergewichtsweltmeister hätte stellen können, der aber mit Mike Tyson einen der größten hervorgebracht hat.

Prinzipiell kann ich diese Meinung unterschreiben. Ist im Fußball oder anderswo ja auch nicht anders. Dort sind Athletik, Kraft und Körperbau sehr wichtige Attribute. Das ist der entscheidende Differenzierungspunkt.

Ich frage mich nun aber, ob man diese Meinung unbedingt auch auf die IngUng-Stile beziehen kann, die mit "Weichheit" oder "Kraft des Gegners borgen und gegen ihn wenden" werben. Dort spielen diese Attribute deren Meinung nach ja keine Rolle. Daher sollte doch auch ein Lehrer, der das System gut beherrscht, in der Lage sein, gute und kräftige Schläger zu besiegen?

Oder gibt es da andere Meinungen?

Gast
14-02-2012, 11:15
Ist die Frage was du unter "Weichheit" und "Kraft des Gegners borgen" verstehst.

plaz
14-02-2012, 11:19
/edit

Pyriander
14-02-2012, 11:33
1 Ich frage mich nun aber, ob man diese Meinung unbedingt auch auf die IngUng-Stile beziehen kann, die mit "Weichheit" oder "Kraft des Gegners borgen und gegen ihn wenden" werben. Dort spielen diese Attribute deren Meinung nach ja keine Rolle.

2 Daher sollte doch auch ein Lehrer, der das System gut beherrscht, in der Lage sein, gute und kräftige Schläger zu besiegen?

Oder gibt es da andere Meinungen?

Was hat das eine mit dem Anderen zu tun, wäre die Frage, die erst geklärt werden müsste und die hier im Forum nicht auf Einigung rteffen wird; weil die einen meinen, Weichheit und Kraft borgen sind nur nettes Armschach und die anderen meinen, damit könne man kämpfen

*Edit:

Aber wenn wir diese Diskussion mal ausklammern: Auch im BJJ können körperlich sehr deutlich unterlegene körperlich überlegene verknoten und besiegen, ABER immer nur in gewissen Grenzen / bei Gewissem Ausmaß der körperlichen Unterlegenheit - technischen Überlegenheit. Und der Faktor ist im Stand noch mal anders; da ist es schwieriger, körperliche Unterlegenheit auszugleichen.

mykatharsis
14-02-2012, 11:53
Aber wenn wir diese Diskussion mal ausklammern: Auch im BJJ können körperlich sehr deutlich unterlegene körperlich überlegene verknoten und besiegen, ABER immer nur in gewissen Grenzen / bei Gewissem Ausmaß der körperlichen Unterlegenheit - technischen Überlegenheit. Und der Faktor ist im Stand noch mal anders; da ist es schwieriger, körperliche Unterlegenheit auszugleichen.
Achtung! Geheimnis! Das ist überall so.

Pyriander
14-02-2012, 13:26
Ja, Danke.




Am Boden ist es halt ausgeprägter als im Stand. So wars gemeint. Steht ja auch irgendwie dort ;-)

hw75
14-02-2012, 13:35
Grundsätzlich ist ja nicht unmittelbar wichtig, ob der Lehrer in dem Moment gut kämpfen kann, sondern ob er jemand kampfbereit machen kann, d.h. "ein guter Trainer ist", und der Schüler bei ihm gute Fortschritte macht.

Natürlich kann es nur von Vorteil sein, wenn dieser Kampferfahrung hat, d.h. sein Zeugs auch von ihm selbst praxiserprobt ist.

Misanthropist
14-02-2012, 15:27
Dem post von hw75 würde ich mich anschließen.


Ich frage mich nun aber, ob man diese Meinung unbedingt auch auf die IngUng-Stile beziehen kann, die mit "Weichheit" oder "Kraft des Gegners borgen und gegen ihn wenden" werben...

Erst mal ein Hinweis:
Die Wortwahl "Weichheit" oder die Formulierung "Kraft des Gegners borgen und gegen ihn wenden" kommen aus schlecht übersetzten Mottos. Das funktioniert als Werbung eigentlich recht gut, das ist es ja was die Leute in ihren feuchten Träumen sich wünschen. So überlegen zu sein, dass man den Gegner durch schief angucken besiegen kann.

Allerdings ist es nicht nur Werbung, wenn man die hinter diesen seltsamen Aussagen steckenden Mottos versteht. Arm jeder, der glaube wing chun zu machen, aber das Zusammenspiel von Weichheit und Härte, der eigenen Kraft und der des Gegners, die wiedergeborene Kraft ja den Taoismus nicht versteht. Diese Leute machen hübsche Bewegungen aber kein wing chun.


...Dort spielen diese Attribute deren Meinung nach ja keine Rolle.
Die Rolle von gegebenen Faktoren (Kraft, Gewicht, Reichweite, Schnelligkeit...) soll minimiert werden, das ist ein Ziel des wing chun Trainings. Wer aber behauptet, dass sei keine Rolle spielen, hat ernsthaft einen an der Waffel. Und ich kann mich auch nicht erinnern, solch abartige Behauptungen in den vergangenen Monaten hier gelesen zu haben. Aber mir ist trotzdem klar, wem du mit diesem Thread vermutlich ans Bein pinkeln willst.


Daher sollte doch auch ein Lehrer, der das System gut beherrscht, in der Lage sein, gute und kräftige Schläger zu besiegen?

Oder gibt es da andere Meinungen?

Das hoffe ich nicht. Das widerspricht auch nicht dem post von hw75, welcher mit den Worten "Grundsätzlich ist ja nicht unmittelbar wichtig" einleitet (nur als kleine Erinnerung an all die Leute hier, die sich immer nur einen Teil einer Aussage nehmen und ihn zerlegen.

Aber wenn einer nicht in der Lage ist, sich zu verteidigen, dann war schon sein eigener Lehrer schlecht, und er hätte selbst nie Lehrer werden sollen. Aber man sollte hier schon differenzieren: "in der Lage sein, gute und kräftige Schläger zu besiegen" muss heißen in einer SV Situation. Von einem wing chun Lehrer kann und soll man nicht erwarten, dass er Wettkämpfe macht. Wenn er es macht, toll, noch mehr Erfahrung die er weiter geben kann. Aber die Wettkampferfahrung ist sicher nicht annähernd so relevant für wing chun wie die Erfahrung mit "Straßenkämpfen".

Nun zu meiner Gegenfrage: wer ist Dein Lehrer und wie sieht es bei ihm aus mit Kampferfahrung? Oder bist du selbst Lehrer (Ich hoffe nicht, falls du dich privat auch so aufführst wie hier) und lernst bei niemandem mehr?

Warum glaubst du persönlich, dass Kampferfahrung oder zumindest Kampffähigkeit keine große Rolle für einen Boxtrainer spielt? Nur weil der Trainer von Tyson nicht mehr aktiv war als er den trainiert hat, oder gibt es dafür auch nachvollziehbare Argumentation?

Hintergrund meiner Frage: ich glaube, dass es prinzipiell und in jedem Stil schlecht ist, wenn der Lehrer keine Kampferfahrung hat. Insbesondere wenn er den Unterricht nicht 1 zu 1 so macht, wie er selbst unterrichtet wurde, sollte der Lehrer sogar aktuelle Kampferfahrung haben, nicht 10 Jahre zurückliegende. Denn im 10 Jahresrückblick erscheint alles viel einfacher und man kann sich oft nicht mehr an die ganzen Details erinnern, wo etwas vielleicht total knapp oder riskant war was man gemacht hat. Man kann sich oft nur noch daran erinnern, dass es gut ausgegangen ist.

WCBX
14-02-2012, 15:50
Ich hatte in meinem Leben schon einige Trainer/Lehrer aber die mit Kampferfahrung waren auch die Besten. Besonders dann wenn die Jungs auch noch an der Tür gearbeitet haben ;) !!

openmind
14-02-2012, 17:00
Nun zu meiner Gegenfrage: wer ist Dein Lehrer und wie sieht es bei ihm aus mit Kampferfahrung? Oder bist du selbst Lehrer (Ich hoffe nicht, falls du dich privat auch so aufführst wie hier) und lernst bei niemandem mehr?


Gerne möchte ich an dieser Stelle bemerken, dass ich nicht derjenige bin,
der behauptet, er, sein Lehrer oder seine Mitschüler würden egal welchem
Gegner die Schayce aus dem Leib prügeln.

Da gibt es hier andere Leute, die diese Rolle mit Hingabe ausfüllen.
Ich hörte da von einer Geschichte mit zwei Skinheads in Wien...

Misanthropist
14-02-2012, 17:36
Gerne möchte ich an dieser Stelle bemerken, dass ich nicht derjenige bin,
der behauptet, er, sein Lehrer oder seine Mitschüler würden egal welchem
Gegner die Schayce aus dem Leib prügeln.

*** edit ***

TheUnknown
14-02-2012, 17:56
Die Frage ist, was man von einem Lehrer will.

Man kann man mit dem Lehrer reden.

Wenn man kämpfen lernen will und der Lehrer mit Taoismus und Konfuzius ankommt, passt der Lehrer nicht.

Wenn man fernöstliche Life-Balance-In-Motion sucht und der Lehrer mit Cross-Sparring und Bodenkampf ankommt, passt der Lehrer nicht.

Falls der Lehrer im Gespräch einen passenden Eindruck macht, kann man die weiteren Qualitäten nur sehr schwer feststellen, ohne aktiv beim Lehrer zu trainieren.

openmind
14-02-2012, 18:34
*** edit ***

Ma Shao-De
14-02-2012, 19:37
Nur noch persönliches Geplänken und Anfeindungen? Nix von Gehalt? ** closed ***

Wie immer PN. Danke..

Ma Shao-De
14-02-2012, 21:19
Auf netten Wunsch mal auf Zusehen hin "wiedereröffnet"...

Bitte bleibt beim Thema. Verstösse gegen die Forenregeln werden verwarnt!

Danke

Raging Bull
14-02-2012, 22:17
Vielen Dank für´s Re-Opening! :)

Ich finde das eine sehr interessante und auch stilunabhängige Frage.

Sicher ist, ein guter Kämpfer kann ein schlechter Lehrer sein.
Aber ist der Unkehrschluss, also ob ein schlechter Kämpfer auch ein guter Lehrer sein kann richtig?

Ich würde mich da nicht so sehr am Boxen festbeißen. Wir haben da unbestreitbar einen recht großen Fokus auf Physis. Da kann ein guter Sportlehrer mit weniger guten Skills schon auch ein ganz passabler Trainer sein.

Allerdings fehlt denen meist das Verständnis für den Kampf und man hört unsinniges Zeugs a la "Wenn er das macht, machst Du das etc etc"
Den wirklich guten Trainer erkenn ich dann eher an den Tipps im Sparring und im Kampf. So ist beispielsweise Michael Timm (Trainer von Dimitrenko) in meinen Augen ein sehr schlechter Trainer, da er es nicht vermag auf die individuellen Stärken Dimitrenkos eine passende Strategie zuzuschneiden und ihm im Kampf entsprechend zu "beraten".

Wie ist das nun in Kampfkünsten?
Nun, um Anfängern Hebel und Techniken zu zeigen braucht es wohl einen guten Didakten, der mit gutem Auge auf saubere Techniken achtet. Kampferfahrung braucht er meines Erachten hier noch nicht. Die kommt erst im Sparring und später im Wettkampf zum Tragen.

Wenn also eine Kampfkunst gar kein Sparring/Wettkämpfe macht, ist die Kampffähigkeit des Lehrers Nebensache. Er kommt eigentlich nicht dazu sie einzubringen. Strategien und Taktiken kann man sich anlesen und ohne den Kämpfertyp des Schülers zu kennen (den lernt man nunmal erst bei hartem Sparring/Wettkampf kennen) kann man da auch individuell zuschneiden.

Im Boxen wird je nach Entwicklungsstufe der Trainer völlig selbstverständlich gewechselt. Ähnlich sehe ich es in anderen Kampfkünsten auch. Ein Lehrer, der selbst nie gekämpft hat, wird mich nur bis zu einem gewissen Level bringen können. Danach ist er allenfalls noch als Co-Trainer zu gebrauchen.

Allerdings muss mein Trainer nicht unbedingt selbst Weltmeister gewesen sein, um ein gutes Verständnis für den Kampf zu haben. Zu mannigfaltig sind da die Hinderungsgründe, seien sie physischer oder psychischer Art.

Mist...ich bin jetzt doch zu sehr ins Boxen abgedriftet. Aber ich denke, es ist klar, was ich meine.

Bezüglich WT würde ich einen Stefan Crnko einem Oliver König trotz Doktortitels vorziehen.

Misanthropist
15-02-2012, 08:30
weder vom einen noch vom anderen wirst du wing chun lernen, nur etwas das ein wenig so aussieht.

Sam V
15-02-2012, 08:57
Meine Meinung: (aus persönlich geprägter Sichtweise ;) )

Was ein Lehrer braucht ist zuerst mal Erfahrung. Was nützt mir der übelste Straßenschläger, der mir ein System, dass er erst ein halbes Jahr trainiert beibringen soll. Er mag sich damit gut prügeln können, aber das liegt nicht an seinem System, sondern an seinen übrigen persönlichen Eigenschaften. Und die sind eben persönlich.

Wenn er das System irgendwann über Jahre hinweg trainiert hat, ist er aber älter geworden. Das heißt, das er mit Sicherheit keine Straßenschlägereien mehr hat. Dann haben ihm das die jüngeren Gegner, die Gerichte und die abnehmende Heilungsfähigkeit des Körpers ausgetrieben.

Dazu kommt, dass ein aktiver (Wett-) Kämpfer in der Regel ein recht kleines Repertoir an Techniken hat, die aber außergewöhnlich gut sitzen. Ein Lehrer muß aber ein sehr breites Repertoir haben, damit sich die Schüler eben ihre Moves daraus aussuchen können.

Es gibt keinen Kampfsportler der bis ins höhere Alter im Kampfsport geblieben ist, der keinen Spaß am Kämpfen hat. Nur wird das eben nicht mehr unnötig auf der Straße ausgelebt. Wenn man sich einen Lehrer sucht, der noch selber in der Pubertät ist, mag es Sinn machen, wenn das ein Straßenprügler ist. Ich würde aber eher einen nehmen, der schon Erwachsen ist. Und so jemand erzählt seine Jugendsünden in der Regel nicht weiter.

Misanthropist
15-02-2012, 09:01
@Sam das ist mal ein wirklich guter post!

Raging Bull
15-02-2012, 12:21
weder vom einen noch vom anderen wirst du wing chun lernen, nur etwas das ein wenig so aussieht.

Deswegen schrieb ich WT und nicht WC. Wer da wie wo näher an Yip Man dran ist, ist ne ganz andere Diskussion


Meine Meinung: (aus persönlich geprägter Sichtweise ;) )

Was ein Lehrer braucht ist zuerst mal Erfahrung. Was nützt mir der übelste Straßenschläger, der mir ein System, dass er erst ein halbes Jahr trainiert beibringen soll. Er mag sich damit gut prügeln können, aber das liegt nicht an seinem System, sondern an seinen übrigen persönlichen Eigenschaften. Und die sind eben persönlich.

Wenn er das System irgendwann über Jahre hinweg trainiert hat, ist er aber älter geworden. Das heißt, das er mit Sicherheit keine Straßenschlägereien mehr hat. Dann haben ihm das die jüngeren Gegner, die Gerichte und die abnehmende Heilungsfähigkeit des Körpers ausgetrieben.

Dazu kommt, dass ein aktiver (Wett-) Kämpfer in der Regel ein recht kleines Repertoir an Techniken hat, die aber außergewöhnlich gut sitzen. Ein Lehrer muß aber ein sehr breites Repertoir haben, damit sich die Schüler eben ihre Moves daraus aussuchen können.

Es gibt keinen Kampfsportler der bis ins höhere Alter im Kampfsport geblieben ist, der keinen Spaß am Kämpfen hat. Nur wird das eben nicht mehr unnötig auf der Straße ausgelebt. Wenn man sich einen Lehrer sucht, der noch selber in der Pubertät ist, mag es Sinn machen, wenn das ein Straßenprügler ist. Ich würde aber eher einen nehmen, der schon Erwachsen ist. Und so jemand erzählt seine Jugendsünden in der Regel nicht weiter.

Ich möchte widersprechen. Ein guter Wettkämpfer hat in der Regel nicht nur ein kleines Technikrepertoir. Ein guter Wettkämpfer sollte über die Fähigkeit verfügen sich anzupassen. Dazu benötigt man ein großes Technikrepertoir.

Im Kampf gegen Sam Peter (2) konnte man sehen, dass Wladimir Klitschko sehr wohl Uppercuts schlagen kann. Das er es oft nicht tut, liegt an seiner Dominanz auf der langen Distanz. Nichtsdestotrotz kann er es.

Guckt man sich die ganz Großen an, wie Ali, Roy Jones jr oder Floyd Mayweather so zeichnet die gerade die gute Fähigkeit sich anpassen zu können aus.

Misanthropist
15-02-2012, 12:54
*** edit ***

bin mit dem edit überhaupt nicht einverstanden, ich habe geschrieben dass das eine unterstellung ist, so etwas habe ich nie behauptet. war da sonst noch was?

Misanthropist
15-02-2012, 12:55
Deswegen schrieb ich WT und nicht WC. Wer da wie wo näher an Yip Man dran ist, ist ne ganz andere Diskussion

was hat das bitte mit yip man zu tun? ist dir nicht bekannt, dass die schreibweise wing chun alle lineages meint?

Misanthropist
15-02-2012, 12:57
Gerne möchte ich an dieser Stelle bemerken, dass ich nicht derjenige bin,
der behauptet, er, sein Lehrer oder seine Mitschüler würden egal welchem
Gegner die Schayce aus dem Leib prügeln.

Ich wiederhole: unterlasse gefälligst solche unterstellungen, so etwas habe ich nie behauptet.

Misanthropist
15-02-2012, 12:58
*** edit ***

Pyriander
15-02-2012, 13:13
was hat das bitte mit yip man zu tun? ist dir nicht bekannt, dass die schreibweise wing chun alle lineages meint?

Hast Du das beschlossen, so als alter Hase hier im KKB?

;-))

MaFyA
15-02-2012, 13:18
@misantroph

ich finde es gerade nicht, aber es ist nicht sehr lange her wo du geschrieben hast das eine mitschülerin von dir so manche 4.tg mal so richtig mit ihrem kung fu auseinander genommen hat und diese leute keine schnitte gegen sie hätten

Howlin
15-02-2012, 14:12
Nun will ich nach langer Zeit auch mal meinen Senf zugeben, weil ich denke das der Gedanke sicher ein richtiger ist.

Ich habe was ***g **un schon mittlerweile eine menge Schulen gesehen und kann zumindest für mich mitnehmen, dass ich immer dort besonders viel mitgenommen habe, wo die Schüler auf einem hohen Niveau waren.

Ich vermute dass es einfach daran liegt, dass ein guter Trainingspartner die Lücken und Fehler sucht und einen auf seine Fehler sicher besser und konstanter aufmerksam macht als ein Trainer, der letztlich nur einen Bruchteil seiner Zeit mit der Korrektur oder dem Ausbau eines einzelnen Schülers beschäftigt ist. Besonders spielten bei mir auch immer der körperliche Zustand meines Trainingspartners eine Rolle. Es ist nunmal ein unterschied ob man mit einem durchtrainierten, schnellen und robusten einsteck,- und austeilfreudigen Partner auch mal gas gibt oder ob man ein talentfreien Sportanfänger in den fortgeschrittenen Jahren vorgesetzt bekommt.

Ich würde die Leistung des Trainers aber nicht unterschätzen. Ich hatte schon mit "Trainern" zutun, die von ihrer Meinung absolut überzeugt waren und keine Alternativen zuließen. Diese Art von Trainer habe ich immer vermieden, es ist eine der wesentlichen Leistungen eines guten Trainers auch zusehen, was bei dem Schüler individuell funktioniert und was nicht und entsprechend das System auf die körperlichen Fähigkeiten optimiert. Wobei hier natürlich auch zusagen ist, dass diese Aufgabe eigentlich primär vom Schüler selber ausgehen sollte (was leider oft vergessen wird), aber wenn nix kommt muss der Trainer eingreifen.

openmind
15-02-2012, 14:12
*** edit ***

Wieso? Ich wurde doch auch zensiert...

Kampfkauz
15-02-2012, 17:37
Ich möchte widersprechen. Ein guter (Wett)Kämpfer hat in der Regel nicht nur ein kleines Technikrepertoir. Ein guter (Wett)Kämpfer sollte über die Fähigkeit verfügen sich anzupassen. Dazu benötigt man ein großes Technikrepertoir.

Hab eine Kleinigkeit verändert, bin sonst voll und ganz deiner Meinung. Nur weil man sein "Lieblingsspielplan" (Reduktion des eigenen Stils auf wenige für einen sehr effektive Techniken) hat, heißt das nicht, dass man Andere nicht kennt oder nicht kann. Wichtig ist, dass man akzeptieren muss, dass der eigene Spielplan, nicht für jeden das Richtige sein muss.

Raging Bull
15-02-2012, 22:25
was hat das bitte mit yip man zu tun? ist dir nicht bekannt, dass die schreibweise wing chun alle lineages meint?

Lies nochmal den Verlauf.

mykatharsis
16-02-2012, 18:01
ist dir nicht bekannt, dass die schreibweise wing chun alle lineages meint?
Es gibt keine allgemeingültigen Regeln. Die Schreibweise "Wing Chun" muss noch lange nicht alle Lineages beinhalten. WT und Derivate sogar ganz explizit nicht.

Wenn alles abdecken willst, musste das so ausdrücken: **ng *un* :D

gatos
17-02-2012, 00:42
Grüß Gott, die Damen.

Eine andere Meinung, die man immer mal wieder hört:
"Man sollte sich eher die Schüler als den Leherer anschauen, wenn man wissen will, ob eine Schule was taugt."

Als Beispiel wird dann auch öfter Cus D’Amato genannt, den man natürlich nicht selber in den Ring gegen einen Schwergewichtsweltmeister hätte stellen können, der aber mit Mike Tyson einen der größten hervorgebracht hat.

Prinzipiell kann ich diese Meinung unterschreiben. Ist im Fußball oder anderswo ja auch nicht anders. Dort sind Athletik, Kraft und Körperbau sehr wichtige Attribute. Das ist der entscheidende Differenzierungspunkt.

Ich frage mich nun aber, ob man diese Meinung unbedingt auch auf die IngUng-Stile beziehen kann, die mit "Weichheit" oder "Kraft des Gegners borgen und gegen ihn wenden" werben. Dort spielen diese Attribute deren Meinung nach ja keine Rolle. Daher sollte doch auch ein Lehrer, der das System gut beherrscht, in der Lage sein, gute und kräftige Schläger zu besiegen?

Oder gibt es da andere Meinungen?Der Lehrer sollte Ahnung haben von dem was er da zeigt und gut lehren können. Er sollte also schon mal genau das gemacht haben was es auch verlangt.

Extreme in jede Richtung sind nicht gut. Einen Klopper der nichts von Lehrmethodig verstehst kannst Du nicht gebrauchen. Einen Trainer der mal technisch gut war aber keine Kampferfahrung hat kannst du z.B. nicht auf einem Wettkampf oder in der Vorbereitung gebrauchen. Genau so wenig muss der Lehrer bis an sein Lebensende alle anderen vermöbeln können. Meiner Meinung nach ist das ein Mythos aus falsch verstandenem Respekt.

Misanthropist
17-02-2012, 07:41
Es gibt keine allgemeingültigen Regeln. Die Schreibweise "Wing Chun" muss noch lange nicht alle Lineages beinhalten. WT und Derivate sogar ganz explizit nicht.

Wenn alles abdecken willst, musste das so ausdrücken: **ng *un* :D

Nein. In der Literatur wird wing chun (oder gar gleich die chinesischen Zeichen) für alle Stile benutzt. Die komischen Auswüchse mit Sternchen und so weiter gibt es nur in boards wie diesen hier. Wenn du ein bestimmtes wing chun meinst, musst du es benennen, also zum beispiel Leung Ting Wing Tsun oder Eight Pattern Wing Chun usw.

Genausowenig wie VT für philip steht, genausowenig steht WC für eine bestimmte Linie und heutzutage auch WT nicht mehr.

marius24
17-02-2012, 08:13
Wenn wir von Kampftauglichkeit sprechen, begrenzen wir uns dann nur auf den Stil oder ist das allgemein gemeint?

Mar

FCVT
17-02-2012, 11:28
Nein. In der Literatur wird wing chun (oder gar gleich die chinesischen Zeichen) für alle Stile benutzt. Die komischen Auswüchse mit Sternchen und so weiter gibt es nur in boards wie diesen hier. Wenn du ein bestimmtes wing chun meinst, musst du es benennen, also zum beispiel Leung Ting Wing Tsun oder Eight Pattern Wing Chun usw.

Genausowenig wie VT für philip steht, genausowenig steht WC für eine bestimmte Linie und heutzutage auch WT nicht mehr.

Und auch das ist falsch. Für IpMan´s stil soll eigentlich "V" T benutzt werden, weil er es so wollte. "Ving Tsun Athletic Asspciation"

StefanB. aka Stefsen
17-02-2012, 11:30
Und auch das ist falsch. Für IpMan´s stil soll eigentlich "V" T benutzt werden, weil er es so wollte. "Ving Tsun Athletic Asspciation"

Hmm...na dann is doch alles tutti! :biglaugh:

Misanthropist
17-02-2012, 12:12
Und auch das ist falsch. Für IpMan´s stil soll eigentlich "V" T benutzt werden, weil er es so wollte. "Ving Tsun Athletic Asspciation"

Nein. Yip Man hat das in Wirklichkeit nicht die Bohne interessiert wie wir Westler das schreiben (er war sich ja selbst unsicher wie er es umschreiben soll). Für Ip Man's Stil gilt NUR die chinesische Schreibweise. Aber das ist total irrelevan, weil der sieht nämlich schon eine Weile lang den Gänseblümchen von unten beim Wachsen zu.

FCVT
17-02-2012, 21:28
Nein. Yip Man hat das in Wirklichkeit nicht die Bohne interessiert wie wir Westler das schreiben (er war sich ja selbst unsicher wie er es umschreiben soll). Für Ip Man's Stil gilt NUR die chinesische Schreibweise. Aber das ist total irrelevan, weil der sieht nämlich schon eine Weile lang den Gänseblümchen von unten beim Wachsen zu.

IpMan selbst wollte V wegen "Victory" aber egal! Du meinst ja, du weisst alles. :rolleyes:

Jetzt müsste Nananom hier dir einen erzählen...

mykatharsis
17-02-2012, 22:56
Nein. In der Literatur wird wing chun (oder gar gleich die chinesischen Zeichen) für alle Stile benutzt. Die komischen Auswüchse mit Sternchen und so weiter gibt es nur in boards wie diesen hier. Wenn du ein bestimmtes wing chun meinst, musst du es benennen, also zum beispiel Leung Ting Wing Tsun oder Eight Pattern Wing Chun usw.

Genausowenig wie VT für philip steht, genausowenig steht WC für eine bestimmte Linie und heutzutage auch WT nicht mehr.
WT steht definitiv nicht für WC und VT. Dafür hat KRK gesorgt. Leider kann man es anders rum nicht so behaupten.

Btw, die komischen Auswüchse sind die ohne Sternchen. ;)

Nananom
17-02-2012, 23:15
IpMan selbst wollte V wegen "Victory" aber egal! Du meinst ja, du weisst alles. :rolleyes:

Jetzt müsste Nananom hier dir einen erzählen...

1.Das stimmt

2.Was sollte ich ihm erzählen? Da gibt es nur zusagen, wenn man WT macht sollte man es auch so benennen.;)

FCVT
17-02-2012, 23:23
1.Das stimmt

2.Was sollte ich ihm erzählen? Da gibt es nur zusagen, wenn man WT macht sollte man es auch so benennen.;)

da isser ja... :D

Na das eben, weil du meistens ein wenig mit Quellen um dich schmeisst... ich bin zu faul... ^^

Misanthropist
18-02-2012, 14:30
ich kenn die alte story, wer kennt die nicht, aber da ging es nur um die VTAA, und deren westliche schreibweise. ich bin mir sicher, yip man selbst schrieb das auf chinesisch und hätte auch ein W oder was weiß ich was genommen. Und das mit der VTAA wurde ja ohnehin nix.

Ghaza
18-02-2012, 14:41
yip man selbst schrieb das auf chinesisch und hätte auch ein W oder was weiß ich was genommen. .

Aha..was hätte er den sonst noch nehmen können? F? Fing Tsun?

Und woher weisst du so genau das er das "W" genommen hätte? Steht das in eurem Buch?

openmind
18-02-2012, 15:11
selfedit:egal

Nananom
18-02-2012, 15:13
ich kenn die alte story, wer kennt die nicht, aber da ging es nur um die VTAA, und deren westliche schreibweise. ich bin mir sicher, yip man selbst schrieb das auf chinesisch und hätte auch ein W oder was weiß ich was genommen. Und das mit der VTAA wurde ja ohnehin nix.

1. Hongkong war eine Britische Kolonie.

2. Auf grund der steigenden Popularität in Hongkong, betitelten Kontrahenten den Stil als WC (Water Closet/Toilet Fist). Yip Man und Wong Shun Leung entschlossen sich letztendlich für die Schreibweise VT (Victory Fist).

3. "wing chun" ist keine "allgemeingültige" Schreibweise für alle Stilrichtungen, hat sich aber mehr oder weniger im englischsprachigen Raum etabliert.

FCVT
18-02-2012, 17:43
@Nananom
Genau das meinte ich. :D muhaha... bin einfach zu faul. Danke. ^^

Friedensengel
18-02-2012, 18:07
Seid ihr hier nicht vom Thema abgekommen ? Ich dachte es geht darum, dass oder ob Schüler die Qualität der Schule repräsentieren oder der Lehrer.
Wieder die Diskussion um die Schreibweise von Wing Tsun, Ving Tsun, Wing Chung oder wie auch immer. GGM Yip Man lebt nicht mehr, also können wir ihn nicht fragen. Ist die Scheibweise nicht völlig irrelevant ? Der Inhalt ist wichtig.