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Vollständige Version anzeigen : Trainingszeit: Morgen vs. Abend



Yangshuo
15-02-2012, 20:30
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scarabe
15-02-2012, 20:55
Interessante Frage. Kann ich auch nicht beantworten, was Du schreibst ist aber naheliegend- Folgendes fällt mir dazu ein:
Laut Qi Gong ist die Energie in der Natur während der Dämmerung am stärksten und wie Du schreibst, hat ein Morgentraining einen positiven Effekt auf den Tagesablauf. ZZ Stehen ist auch bei Sonnenauf- und Untergang nochmals effektiver, als irgendwann anders.
Man kann auch sein Abendtraining so gestalten, daß man schlafen kann, aber dann muß man eben aufpassen, was man übt.
In China ist einiges anders, z.B. wird gerne abends nach der Arbeit geduscht statt morgens, es wird auch abends oft schneller dunkel, was evt. bei Parktraining stören könnte... und viele Leute treffen sich auch zu Geselligkeiten, Tanz etc am Abend auf der Straße.Trotzdem habe ich auch in China Leute getroffen, die auch abends und sogar nachts trainiert haben.

yiquanberlin
15-02-2012, 22:19
ZZ Stehen ist auch bei Sonnenauf- und Untergang nochmals effektiver, als irgendwann anders...

Empfinde ich genauso…am Morgen macht mich das ZZ vitaler und wacher, am Abend kann ich besser schlafen, wenn ich vorher noch eine kurze Zeit stehen kann.
Allgemein übe ich ganz gerne am Morgen die ruhigeren und sensibleren Sachen, wie langsames Jibengong, ZZ & andere Neigong Übungen…und am Abend gerne das aktivere, physischere Programm…nur leider hat man nicht immer die notwendige Zeit dafür, zweimal am Tag aktiv zu sein:(.

Von einigen traditionellen Lehrern, die auch die TCM berücksichtigen, wurde mir auch gesagt, dass man nicht zwischen 12:00 – 14:00 (Winterzeit 11:00 – 13:00) üben sollte, da sich während dieser Zeit der Blutdruck verändert und das Herz und die Blutgefäße langfristig bei regelmäßigem hartem Training während dieser Zeit geschädigt werden könnten…

Shenming
15-02-2012, 22:20
Ich kann nur sagen, dass bereits in unserem System von Huang Sheng Shyan gesagt wurde, dass eine Stunde Üben am Morgen soviel wie vier Stunden am Nachmittag ist. Gründe gibt es dafür sicherlich einige.

Viele Grüße
Shenming

wudangdao
15-02-2012, 22:39
Also ich habe auch schon über längere Zeit Qigong zum Sonnenaufgang gemacht und hatte danach stets energiereiche, fröhliche Tage. Wenn man sich so früh aus dem Bett quälen kann, bringt das echt was :)

Grüße
wudangdao

shin101
16-02-2012, 08:37
Ich finde da die Leute in Parks in China nicht als Maß der Dinge. Gibt einige die Nachts trainieren. Kommt halt drauf an wie mein Tagesrhytmus eingestellt ist.
Wenn ich natürlich die Wahl habe würde ich morgens ganz klar vorziehen. Bin dabei so gut wie immer besser in den Tag gestartet.


Liebe Grüße,
Shin

va+an
16-02-2012, 09:51
Morgens:
Mit stillen Übungen beginnen, aufhören mit bewegten Übungen.
Abends umgekehrt. Kann man so als Faustregel so stehen lassen.

Das morgendliche Üben bringt Power für den Tag.
Wer Zeit in der Mittagspause hat, kann dann vielleicht noch 5-10Minuten stehen.

Grüße

pilger
16-02-2012, 13:28
Hallo zusammen,

also ich halte es während der Woche wie folgt:

Morgens, direkt nach dem Aufstehen und der heißen Dusche gehe ich an die frische Luft und stehe erst für ein paar Minütchen und mache dann herrlich erfrischende und anregende Daoyin-Qigong Übungen.
Die bringen meinen Körper und Geist in Schwung und machen ihn wunderbar munter.
Kaffe, ... , was ist das? :D

Abends nach der Arbeit mache ich dann mein Formen- und Kräftigungstraining. Aber auch so, wie bereits oben erwähnt. Erst die schnelleren Sachen, dann die ruhigeren, zum Schluss die Übungen in Stille (stehen, sitzen).


Am Wochenende verhält es sich ein wenig anders. Da gehe ich meist direkt nach dem Aufstehen in den Wald und mache mein komplettes Programm. Angefangen mit Aufwärmübungen, gefolgt von Daoyin-Übungen und Formentraining und zum Schluss die stillen Sachen.

Und wenn ich wirklich viel Zeit habe, mache ich dann am Abend noch mal eine schöne entspannende Form bei bzw kurz vor Sonnenuntergang. Ist eine schöne Atmosphäre um diese Zeit.

Grüße
Pilger

john_doe
16-02-2012, 16:33
Kaffe, ... , was ist das? :D

Das ist diese heiße braune Flüssigkeit, die, wenn Du sie mit Zucker vermischst, macht, daß der Zucker nicht mehr so süß schmeckt ... ;)


Schöne Grüße,
john_doe

Jadetiger
16-02-2012, 17:35
In China ist einiges anders [..] es wird auch abends oft schneller dunkel, was evt. bei Parktraining stören könnte... Das liegt daran, weil China ja im Osten liegt. Da geht die Sonne früher unter. In den USA ist es deswegen abends auch viel länger hell als bei uns.
;)

Back to topic:
Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen.
Qigong morgens zum Wachwerden mag ich sehr gern. Auch leichte Leibesertüchtigung ala Yoga-Sonnengruß finde ich gut.
Mit sportlichen Morgen-Trainingsgruppen habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht, weil die Schüler da meist noch bewegungsfaul und noch nicht so aufmerksam sind.

Laut sportwissenschaftlichen Studien hat der menschliche Körper am frühen Abend den Gipfel seiner körperlichen Leistungsfähigkeit. Deshalb mag ich Kampfkunsttraining direkt nach Feierabend. Macht den Kopf frei und man keine großen Probleme mit Dehnung usw.

Das ist natürlich alles nur meine persönliche Meinung.

Yangshuo
16-02-2012, 23:03
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Simplicius
17-02-2012, 01:55
Kann man das einer Gruppe hierzulande schmackhaft machen?


möglich ist alles.
Allerdings möchte ich frühmorgens lieber alleine Trainieren als in der Gruppe.
Das ist ja das schöne (hierzulande?) am Morgentraining: Man ist meist allein und die Welt ist noch still.



Btw, gibt es in der TCM nicht irgenwas wie eine Organuhr? Macht es Sinn sich das mal genauer anzuschauen?


Dann willst Du die Übungen nach den Organtätigkeiten auswählen?
Eine erste Anpassung ist:
Morgens mit stillen Übungen beginnen und eine Bewegte anschließen, abends umgekehrt.

Eventuell ist es sinnvoll, sich mit Chronobiologie zu beschäftigen.

Du kannst dann Deine Teilnehmer per Gentest auswählen:
Chronobiologie: Trost für Eulen und Lerchen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,542770,00.html)

va+an
17-02-2012, 08:04
?

Btw, gibt es in der TCM nicht irgenwas wie eine Organuhr? Macht es Sinn sich das mal genauer anzuschauen?

Scheinen ja doch die Meisten positive Erfahrunge mit Morgentraining gemacht zu haben, jetzt stellt sich mir noch die Frage ob das auch bei Anfängern der Fall sein wird, oder ob es evtl. sinnvoller ist auf Fortgeschrittene zu setzen die den positiven Effekt vom Training kennen und morgens missen.
(Habe irgenwie die Befürchtung, dass Anfänger schnell mal keine Lust mehr haben und einfach nicht kommen..)

YS

Die Übungen die man macht, sollte man für sich heraus suchen was gerade Sinn gemacht. Diese Balancieren schließlich den Körper. Zu empfehlen sei hier z.B. das Balancieren über der Neuro-lymphatischen Zonen aus der Kinesiologie. Aber das muß jeder für sich entscheiden.
Morgens sitzen, anschließend Stehen ist bei mir im Grundprogramm. Das beeinflußt das gesamte System positiv. Danach entscheide ich dann spontan worauf ich "Bock" habe. Daoyin, Louhan Gong usw.

Wenn du mit jemandem gemeinsam übst, würde ich immer einen Fortgeschrittenen bevorzugen. Das abgucken korrigiert die eigenen Bewegungen. (Er sollte nat. es schon richtig machen :))

Bei Anfänger die von 0 auf 100 in Nullkommanix los legen, wird die Lust wahrscheinlich schneller vorüber gehen, aber der der wirklich was für sich tun möchte, der zieht das durch! Ist bei allem so :)

VG

pilger
17-02-2012, 08:30
Das ist diese heiße braune Flüssigkeit, die, wenn Du sie mit Zucker vermischst, macht, daß der Zucker nicht mehr so süß schmeckt ... ;)


Schöne Grüße,
john_doe


Hihi :)
Ich kenne nur diese etwas bittere braune Masse, die durch Zucker schön süß und wohlschmeckend wird. Das ist meine kleine Droge ... Schokolade :)

Sorry für´s offtopic.

Ontopic:

Ich glaube, es ist schwer, Gruppen für den frühen Morgen zu bekommen. Dafür dürften die meisten doch glaube ich zu träge sein.
Ich für mich habe auch morgens lieber die Zeit für mich alleine und genieße die herrliche Luft und Atmosphäre mit mir selbst
Mit einer Gruppe zu üben, finde ich abends irgendwie angenehmer.

Grüße
Pilger

Yangshuo
17-02-2012, 08:36
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Alpensahne
17-02-2012, 08:52
Yangshuo,

so eine Art Organuhr gibt es nicht nur in der TCM,
sondern auch bei uns.
ob es jetzt tatsächlich so ist keine Ahnung, aber es stimmt was die Organzuordnung anbelangt fast überein.
kannst Dir mal den sogenannten Mondkalender anschauen.
es werden da jeder Doppelstunde eine Sternzeichen; und dem wiederum ein Organ zugeordnet z.B.
zwischen 3 und 5 Uhr der Lunge zugeordnet
demnach währe die "Idealzeit" für Qigong von 3 - 5 Uhr früh.
aber jeder reagiert da ein bißchen anders;
einfach selbst ausprobieren und auf den Körper hören.

Zhenwu-Ahlen
17-02-2012, 12:02
Was Alpensahne und Yiquanberlin schon gesagt haben, so gibt es für den Qi-Fluss jeweils Uhrzeiten, die verschieden Organen zugeordnet sind. D.h. in dieser Zeitspanne ist es entweder sehr förderlich (Lunge / 3-5h) oder hinderlich (Herz / 11-13h) zu trainieren. Mit hinderlich ist hier insbesondere hartes Qi Gong oder z.B. harte Schläge zur Brust gemeint, so etwas sollte dann vermieden werden. Ferner sollen Himmelsrichtung und Jahreszeit auch beachtet werden.

Schönen nachmittag!

scarabe
18-02-2012, 13:45
und Wetter/ Wind, außerdem die Umgebung, enorm wichtig, nicht in einem Betonklotz voller Gifte und Elektrosmog zu trainieren! (ich weiß ich weiß, aber in China läßt sich das manchmal ja nicht vermeiden)

Dieses Aufnehmen von Energien aus der Umwelt hat am frühen Morgen noch einen Aspekt: Gerade städtische Umgebung ist noch nicht so "zugestreßt". Der Tag beginnt erst, die Schwingungen sind noch anders als später am Tag, wenn Staus, Streß und Smog sich überall breit gemacht haben. (fällt mir gerade wieder ein, hab ich in einem Qi Gong Buch von irgendeinem Shaolinmeister mal gelesen)

pilger
20-02-2012, 09:46
und Wetter/ Wind, außerdem die Umgebung, enorm wichtig, nicht in einem Betonklotz voller Gifte und Elektrosmog zu trainieren! (ich weiß ich weiß, aber in China läßt sich das manchmal ja nicht vermeiden)

Dieses Aufnehmen von Energien aus der Umwelt hat am frühen Morgen noch einen Aspekt: Gerade städtische Umgebung ist noch nicht so "zugestreßt". Der Tag beginnt erst, die Schwingungen sind noch anders als später am Tag, wenn Staus, Streß und Smog sich überall breit gemacht haben. (fällt mir gerade wieder ein, hab ich in einem Qi Gong Buch von irgendeinem Shaolinmeister mal gelesen)


Wohl war!
Erschließt sich aber auch durch den "gesunden" ;) Menschenverstand.
Morgens habe ich schöne frische und unverbrauchte Luft/Energie. Es qualmen noch nicht so viele Schornsteine (und Menschen), noch nicht so viele Autos unterwegs usw.

Daher mache ich ja auch morgens anregende Daoyin-Übungen, selbstverständlich an der frischen Luft.
Denke aber, dass das so ziemlich jedem klar sein dürfte, die Übungen nicht in stickiger Umgebung zu machen ..., odda?? ;)

Und Abends warte ich entweder so lange, bis sichalles wieder gelegt und beruhigt hat oder ich gehe direkt nach Feierabend auf ne grüne Wiese bzw in den Wald, solange noch etwas Tageslicht da ist. Auch herrlich zum Üben.

Da hat der Shaolinmeister aus deinem Buch doch tatsächlich die gleiche Meinung wie wir, wie das nur kommt ;) :)

LG
Pilger