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Vollständige Version anzeigen : Bruchtest



Nicki
02-02-2004, 21:32
Hallo allerseits!

Ich würde gerne mal Bruchtests ausprobieren. Wer hat Erfahrung damit und wie kann man sich am besten darauf vorbereiten? (Welche Abhärtungsmaßnahmen, welches Holz, Konzentrationsübungen etc.)

Und übt ihr sowas auch bei euch im Verein?

Michael1
02-02-2004, 23:27
Hallo Nicki

Bei mir im Verein gehören Bruchtests nicht zu den Dingen die normalerweise geübt werden, es gibt aber den ein oder anderen der sich daran versucht. Meistens Fichtenbretter, aber auch Dachziegeln. Früher wohl auch Glasflaschen, aber das kenn ich auch nur vom hörensagen ;-)

Ich habe es bisher nur mit Holzbrettern gemacht, angefangen mit dem Ellenbogen, später mit Faust und Handkante.

Auf http://www.bruchtest.de/Theorie/theorie.html gibt es meiner Meinung nach brauchbare Infos.


Über eins solltest du dir aber im klaren sein: Gesundheitsfördernd sind Bruchtests sicher nicht...

King Karl
03-02-2004, 13:44
Die sind wirklich nicht gerade Gesundheitsfördernt, aber was sollen dir bringen?

Eigentlich gar nichts, außer blau Flecken und Schmerzen...


Ich persönliche halte das für ziemlich dumm.

Es ist zwar cool, Leuten zu zugucken, die das machen, aber trotzdem...

Aber machs bloß nicht mit Eisblöcken wie bei Karate Kid II :D

aw5k
03-02-2004, 14:09
Ob die gesundheitsschädigend sind, ist mir jetzt so nicht bekannt. Warum sollte es? Klar, wenn du dir einen Arm brichst, ist das nicht so toll - aber wenn man es richtig macht (Geschwindigkeit, Kime), dann sollte das ok sein. Und Abhärtung am Makiwara zum Beispiel gilt als gesundheitsfördernd (da Vitalpunktstimulation).

King Karl
03-02-2004, 14:26
Ja aber beim Makiwara gibt es immerhin ein Splitterschutz und das ist nicht zum durchschlagen gedacht.

Ich weiß nicht so genau, aber war es früher eigentlich üblich Bretter durchzuschlagen, oder kam das nur duch gewissen Hollywood Filme zum hervorschein?

Das ist ja nicht der Sinne des Karate und früher gab es ja nur Katas und noch keine einzelnen Techniken, die man hoch und runter läuft, wie es Heute üblich ist...

Sebastian
03-02-2004, 14:56
Wir machen keine Bruchtests.

Nicki
03-02-2004, 17:33
Hallo allerseits!

Vielen Dank erst mal für die netten Antworten. Der Link ist auch interessant.

Also ich habe mir auch überlegt, dass Bruchtests doch nicht gesundheitsschädigend sein können (vorausgesetzt man macht es richtig :D ;) ).
Der Hintergedanke, den ich dabei habe ist hauptsächlich, dass man sich ja dabei konzentrieren muss, einfach abschalten und sich wirklich nur auf seine innere Stärke konzentrieren muss. Auch dass man dadurch bewußter atmet, etc.
Daher ja auch die Frage, wie man sich am Besten darauf vorbereitet.

Zum anderen finde ich es schon wichtig, damit man auch merkt, welche Kräfte man (vielleicht) frei setzten kann.
Denn immer nur in die Luft hauen bringt da nicht so viel und was ist, wenn man wirklich mal zuhauen soll, aber gar kein Gefühl dafür hat, wie viel Kraft (oder auch nicht) in einer Technik ist?!

aw5k
03-02-2004, 18:00
Also "Bruchtest" gab es in dieser Art meines Wissens in Okinawa nicht direkt. Allerdings war Abhärtung ganz klar verbreitet und üblich. Bruchtests ist ja eigentlich nichts anderes als die Demonstration dieser Abhärtung bzw. Schnelligkeit und den anderen relevanten Faktoren.
Ich würde also empfehlen, zunächst einmal Abhärtung am Makiwara vorzunehmen, um dann später einmal am Bruchtest zu prüfen, ob es Wirkung zeigt.

@Nikki: Ja, du hast recht. Leer in die Luft schlagen bringt es wirklich nicht. Makiwara-Training ist hocheffektiv, hier lernt man richtige Kime-Übertragung und ein Gefühl für den Schlag. Man sollte also dies schon ernsthaf in Betracht ziehen.

hashime
03-02-2004, 21:34
hi niki,

wir machen bruchtests fast immer nur bei gürtelprüfungen und dann immer mit etwa 2,5 cm starken fichtenholzbrettern...meistens wird seiken (also mit der faust) geschlagen

tipps:
Vorbereitung funktioniert sehr gut mit einem blatt papier oder einer kerzenflamme...damit kann man kime üben, ohne sich die hand zu zerdeppern...

liegestütz auf den fäusten härten ab

beim bruchtest musst du immer "hinter" das brett schlagen...
bei meinem ersten (unvorbereiteten) bruchtest hat mir der damalige halter des brettes zugeflüstert: "schlag genau auf meinen bauch (also hinter das brett) dann kann gar nichts schiefgehen"....und so wars dann auch

konzentrieren und gedanklich vorbereiten, einige male ansetzen und dann am besten mit kiai die volle energie hinausströmen lassen....

in diesem sinne, viel glück und tu dir nicht weh

barbara

Nicki
04-02-2004, 19:58
Hi Barbara!

Super Tipps - danke! :)

Zingultas
14-03-2004, 17:21
liegestütz auf den fäusten härten ab

barbara

Ganz meiner Meinung,
Liegestütze auf den Fäusten auf harten boden nur auf Seiken machen. Das härtet die Knöchel ab, führt zu hornhautbildung und kräftigt die Handgelenke. Außer dem ist es gut für weitere Muskel ergo du wirst kräftiger und ist günstiger als sich ein Makiwara anzuschaffen und sicherer als sich die Hände an einer Wand oder ähnlichen kaputt zu machen

Mit freundlichem Gruß

Oss

Budo_Kai
17-03-2004, 15:57
Moin.

Zunächst möchte ich ein paar grundlegende Dinge zum Bruchtest erläutern, da sie möglicherweise von einigen Lesern als durchaus interessant erachtet werden.

Meinen Informationen zufolge resultiert der Bruchtest vor allem aus den Null-Kontakt-Kampfsportarten, da die Praktizierenden jenes Kampfsports von Zeit zu Zeit testen müssen, ob ihre Techniken sich überhaupt als wirksam erweisen.

Mir sind insgesamt drei theoretische Methoden bezüglich des Bruchtests bekannt, zwei davon faszinieren mich ganz besonders.

Die erste Methode: Das Ziel sehen und es vernichten wollen; einfach die Technik mit aller Kraft durchführen, quasi ohne Rücksicht auf Verluste.

Die zweite Methode (erfreut sich vor allem bei den Shaolin-Mönchen größter Beliebtheit): Vor dem Bruchtest eine Meditationsphase einleiten, in deren Zuge man sich im Geiste klarmacht, dass das Material überhaupt nicht exisitiert, d.h. man sammelt Chi und stellt sich vor, einfach durch die Luft zu schlagen, ohne dass es einen nennenswerten Widerstand gibt.
Sprachlich vielleicht nicht ganz vorbildlich ausgedrückt, ich hoffe der Sinn wird dennoch klar.

Die dritte Methode (ich vermute, dass sie überwiegend bei Steinen, also härterem Material usw., verwendet wird): Man schlägt schneller, als das Materiel Widerstand leisten kann ...

---

Dem Bruchtest-Neuling empfehle ich für den Anfang dünnes Holz, nicht allzu hart, mit einer möglichst glatten Oberfläche, sodass keine nennenswerten Verletzungen auftreten, mal ganz abgesehen von der einen oder anderen Schramme auf der Haut.

In diesem Sinne.

Oss.
Kai

Kamikaze
18-03-2004, 16:03
Hallo Allerseits,

@Budo Kai

Sehr interessante Theorien. Gibt es irgenwo eine Quelle in der man sich etwas tiefer einlesen bzw. Trainingsmethoden ansehen kann?

Vor ein paar Jahren war bei Wetten Dass einer der hat zig Kieselsteine innerhalb kürzester Zeit halbiert. Ich glaube der machte Taekwondo, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.
Auf jeden Fall sehr beeindruckend die Leistung.

Mein Verstand akzeptiert den Bruchtest bei Holz aber bei Steinen kann ich mir das einfach nicht vorstellen selber mal sowas hinzubekommen. Vielleicht ist auch dies das Hinderniss.

Wöre sehr interessant sich mal die Trainingsmethoden von den Steinbrechern anzusehen.

cu

Budo_Kai
18-03-2004, 20:34
Moin.

Nähere Quellen kann ich dir leider nicht geben, die meisten Dinge habe ich mündlich gehört, vor allem wenn die Shaolin-Mönche durch Deutschland touren usw., wobei sie ein großes Geheimnis daraus machen.


Mein Verstand akzeptiert den Bruchtest bei Holz aber bei Steinen kann ich mir das einfach nicht vorstellen selber mal sowas hinzubekommen. Vielleicht ist auch dies das Hinderniss.

Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik kann die Hummel beispielsweise überhaupt nicht fliegen. Sie weiß es aber nicht und fliegt trotzdem.

Näheres kann ich dir leider auch nicht erläutern, du musst einfach bei Gelegenheit einen Großmeister daraufhin ansprechen oder so, wobei die Steinklopper sicherlich auch mit Holz beginnen ... Fang einfach klein an, sammel Erfahrung und mit viel Fleiß und Geduld kannst du vielleicht in vielen, vielen Jahren einen Stein zerschlagen.
Es ist eben diese Angst, die dich blockiert, die natürliche Angst vor Verletzung. Du musst dich daher vor allem auch in der Mediation schulen, um solche Ängste zu überwinden.

Oss.
Kai

Cheeseburgerking
18-03-2004, 20:35
@hashime
wie meinst du "hinter das Brett" schlagen???

kortduorsch
18-03-2004, 20:50
Stell dir einfach vor das Brett wäre nicht da und du würdest auf einen Punkt hinter dem Brett schlagen.

Budo_Kai
19-03-2004, 18:11
Stell dir einfach vor das Brett wäre nicht da und du würdest auf einen Punkt hinter dem Brett schlagen.

In Hamburg befindet sich eine Nebenstelle des shaolin-Tempels. Seinerzeit hat dort ein Mönch eine solche Übung nach demselben Prinzip aufgeführt, wobei er zuvor jedoch erst meditiert hat. Deswegen möchte ich noch anfügen: Versuche das Prinzip durch Meditation umzusetzen!

Oss.
Kai

Ryushin
24-03-2004, 13:17
Meinen Informationen zufolge resultiert der Bruchtest vor allem aus den Null-Kontakt-Kampfsportarten, da die Praktizierenden jenes Kampfsports von Zeit zu Zeit testen müssen, ob ihre Techniken sich überhaupt als wirksam erweisen.

Hi,

Bruchtest, oder auch Tameshiwari, haben sich in den japanischen waffenlosen Kampfsystemen analog zu den Schnitt-, Stich- und Hiebtests der waffenführenden Systemen entwickelt. Das hat mit Null-Kontakt-Sportarten nix zu tun. Hier geht es darum, die Effektivität und Effizienz einer oder mehrerer Techniken möglichst präzise zu testen, ohne Schaden an Leib und Leben einer Person zu verursachen.
Die Test in den waffenführenden Systemen wurden üblicherweise an lebenden, zum Tode verurteilten Verbrechern (welche durch die Teilnahme zumindest zum Teil ihre Ehre wieder herstellen konnten) oder an Leichen schon Hingerichteter vorgenommen. Hierauf beruhen übrigends auch einige Namen berühmter Waffen, z.Bsp. Schwerter (e.g. "Schnitt-durch-fünf-Leiber").
In den waffenlosen Kampfsystemen werden Tameshiwari heute gerade in den Vollkontakt-Varianten umfangreich geübt. Im Kyokushin beispielsweise sind sie fester Bestandteil des Prüfungsprogramms.
Wie gesagt, es geht darum, Effektivität und Effizienz von Techniken zu testen. Und das kann frau/man meines Erachtens mit Tameshiwari auf unglaublich einfache Weise.
Noch ein kurzses Wort zu der "Gesundheitsfrage" : Sie sollte beim Thema Kampfsport / Kampfkunst tunlichst vermieden werden. Körpereinsatz, welcher entwickelt wurde, um das eigene Leben zu retten, kann und wird einer solchen Betrachtung nie standhalten. Auf den Punkt gebracht: Um mein Leben im entscheidenden Moment zu retten, bezahle ich den Preis möglicher gewisser gesundheitlicher Beeinträchtigungen bei der exzessiven Übung der dafür notwendigen Techniken. Oder wie mein alter Kumite-Trainer es sagte: "Spielt ihr Tischtennis oder macht ihr Karate ?"

Rgds,
Ryushin

Budo_Kai
24-03-2004, 18:13
Bruchtest, oder auch Tameshiwari, haben sich in den japanischen waffenlosen Kampfsystemen analog zu den Schnitt-, Stich- und Hiebtests der waffenführenden Systemen entwickelt. Das hat mit Null-Kontakt-Sportarten nix zu tun. Hier geht es darum, die Effektivität und Effizienz einer oder mehrerer Techniken möglichst präzise zu testen, ohne Schaden an Leib und Leben einer Person zu verursachen.

Sag ich ja ... im übertragenem Sinne ... ^^

CeKaVau
25-03-2004, 07:57
Hallo Ryushin,


Wie gesagt, es geht darum, Effektivität und Effizienz von Techniken zu testen. Und das kann frau/man meines Erachtens mit Tameshiwari auf unglaublich einfache Weise.



Das stimmt leider nicht so ganz.

Ein Bruchtest hat mit Effektivität und Wirksamkeit von Techniken für einen realen Kampf nichts zu tun, weil man dort keinerlei Konzentrationphase hat.

Auf einen Bruchtest kann man sich mental vorbereiten, sich in Ruhe konzentrieren und zuschlagen, wenn man dann endlich soweit ist. All das ist in einer tatsächlichen Auseinandersetzung nicht möglich.

Will man aus einer hektischen und dynamischen Situation hart zuschlagen hilft nur, genau das auch zu üben.

Tschüssi
Ike

Dojokun
25-03-2004, 08:13
Ein Bruchtest hat mit Effektivität und Wirksamkeit von Techniken für einen realen Kampf nichts zu tun, weil man dort keinerlei Konzentrationphase hat.

Auf einen Bruchtest kann man sich mental vorbereiten, sich in Ruhe konzentrieren und zuschlagen, wenn man dann endlich soweit ist. All das ist in einer tatsächlichen Auseinandersetzung nicht möglich.


Jupp, dem schließe ich mich 100%ig an!!!


Oss

Dojokun

Ryushin
25-03-2004, 09:32
Ein Bruchtest hat mit Effektivität und Wirksamkeit von Techniken für einen realen Kampf nichts zu tun, weil man dort keinerlei Konzentrationphase hat.

Auf einen Bruchtest kann man sich mental vorbereiten, sich in Ruhe konzentrieren und zuschlagen, wenn man dann endlich soweit ist. All das ist in einer tatsächlichen Auseinandersetzung nicht möglich.

Will man aus einer hektischen und dynamischen Situation hart zuschlagen hilft nur, genau das auch zu üben.


Hi Ike, Dojokun,

diese Argumentation halte ich nicht für ganz stimmig. Zum einen würdet ihr damit einem Großteil des "normalen" Karatetrainings mit Kihon, Kata und Kumiteübungen ebenfalls die Fähigkeit zur Vorbereitung auf einen mögliche physische Auseinandersetzung absprechen. Na gut, darüber könnte man vielleicht noch diskutieren ... :D
Zum anderen sind die genannten Konzentrationsphasen vor Tameshiwari häufig, um nicht zu sagen immer, hauptsächlich Show. Es geht sonst alles viel zu schnell, gerade wenn es vorgeführt wird. Die Zuschauer sollen ja was sehen ...
Wer schon mal Massenbruchtests mit verschiedenen Materialien (z.Bsp. Bretter, Ziegel und Baseballschläger - nacheinander) absolviert hat, wird bestätigen: da is nix mit großer Konzentrationsphase, da geht es um exaktes, hartes und punktgenaues Zuschlagen / Treten / Treffen. Und was ist dabei nun so viel anders als im realen Kampf ?
Aber, um die Kirche im Dorf zu lassen, ich argumentiere ja garnicht für das ausschließliche Üben von Tameshiwari als alleinig glückselig machende Vorbereitung aufs Kämpfen. Ich denke, wie schon gesagt, es ist eine sehr gute Ergänzung und Bereicherung eines auf dieses Ziel ausgerichteten Trainings.
Hier sind übrigends ein paar ganz schöne Beispiele : http://www.kyokushin.at/deutsch/mpgs/tameshiwariDemo.htm

Rgds,
Ryushin

Budo_Kai
25-03-2004, 18:55
Das stimmt leider nicht so ganz.

Ein Bruchtest hat mit Effektivität und Wirksamkeit von Techniken für einen realen Kampf nichts zu tun, weil man dort keinerlei Konzentrationphase hat.

Auf einen Bruchtest kann man sich mental vorbereiten, sich in Ruhe konzentrieren und zuschlagen, wenn man dann endlich soweit ist. All das ist in einer tatsächlichen Auseinandersetzung nicht möglich.

Will man aus einer hektischen und dynamischen Situation hart zuschlagen hilft nur, genau das auch zu üben.

Tschüssi
Ike

Ganz bestimmt haben sich die Zeiten geändert, aber früher haben sich zwei Kampfkünstler teilweise auch ziemlich lange belauert, ehe es überhaupt erst zu einer Technik kam.

CeKaVau
26-03-2004, 09:00
Hallo Ryushin,


diese Argumentation halte ich nicht für ganz stimmig. Zum einen würdet ihr damit einem Großteil des "normalen" Karatetrainings mit Kihon, Kata und Kumiteübungen ebenfalls die Fähigkeit zur Vorbereitung auf einen mögliche physische Auseinandersetzung absprechen.

So ist es auch. Kata, Kihon und Kumiteübungen haben auch nicht die Aufgabe DIREKT auf einen Kampf vorzubereiten. Es sind nur Übungsformen, die zur Technikschulung und Reflexbildung dienen.
Das ist zwar nützlich aber nicht ausreichend, um einen Kampf führen zu können. Jedenfalls wenn man Wert darauf legt zu gewinnen.


Wer schon mal Massenbruchtests mit verschiedenen Materialien (z.Bsp. Bretter, Ziegel und Baseballschläger - nacheinander) absolviert hat, wird bestätigen: da is nix mit großer Konzentrationsphase, da geht es um exaktes, hartes und punktgenaues Zuschlagen / Treten / Treffen. Und was ist dabei nun so viel anders als im realen Kampf ?

Der Unterschied zum realen Kampf ist gewaltig: Beim Bruchtest, auch beim "Massenbruchtest" kann man nicht sterben.
Eine Kampfsituation ist viel unübersichtlicher und dynamischer als jedes Kampftraining - von Bruchtests brauchen wir da gar nicht erst anfangen. Es gilt, in einer Alles-oder-Nichts-Stresssituation schnell, hart und entschieden zuzuschlagen - ohne sich vorher Gedanken gemacht oder gar meditiert zu haben.

Tschüssi
Ike

CeKaVau
26-03-2004, 09:05
Hallo Kai,


Ganz bestimmt haben sich die Zeiten geändert, aber früher haben sich zwei Kampfkünstler teilweise auch ziemlich lange belauert, ehe es überhaupt erst zu einer Technik kam.

Das hat nichts mit Konzentration zu tun.

Auch so eine Situation ist mit einem Bruchtest nicht zu vergleichen. Selbst wenn sich zwei Meister eine halbe Stunde gegenüber stehen bevor sie sich die Rübe einschlagen, ist es immer noch so, dass im Moment der Aktion eine dynamische Situation entsteht.

Beide bewegen sich, greifen an, weichen aus, schlagen zu oder blocken. Ein Ziegel oder Brett oder eine Flasche liegen da und warten darauf, zerschlagen zu werden.

Wenn wirklich jemand glaubt, ein Bruchtest wäre realitätsnah, kann er folgendes probieren:

Er sucht sich ein Brett aus, das er durchlagen möchte. Dann gibt er das einem Kumpel in die Hand und sagt: "Greif mich damit schnell, stark und kompromisslos an.".
Dann könnt ihr mal sehen, ob ihr dann immer noch locker "Bruchtests" hinkriegt.

Tschüssi
Ike

Budo_Kai
26-03-2004, 12:30
Das hat nichts mit Konzentration zu tun.

Überhaupt nicht. Die Jungs haben wohl einfach zu viel Freizeit ^^'. Nein, im Ernst: Du kannst mir nicht ernsthaft erzählen, dass das nichts mit Konzentration zu tun haben soll, wenn man sich stundenlang konzentriert.



Wenn wirklich jemand glaubt, ein Bruchtest wäre realitätsnah, kann er folgendes probieren:

Wer soll das denn bitteschön glauben?



Tschüssi
Ike

Tschöö :-)!

CeKaVau
26-03-2004, 14:23
Hallo Kai,


Überhaupt nicht. Die Jungs haben wohl einfach zu viel Freizeit ^^'. Nein, im Ernst: Du kannst mir nicht ernsthaft erzählen, dass das nichts mit Konzentration zu tun haben soll, wenn man sich stundenlang konzentriert.

Du setzt in Deinem Satz voraus, dass die KK-Meister stundenlang voreinander standen und sich aufeinander konzentrierten. Das ist aber nicht so.

Vielmehr ist der Trick, sich NICHT zu konzentrieren ohne jedoch unaufmerksam zu sein.

Tschüssi
Ike

Budo_Kai
26-03-2004, 20:57
Hallo Kai,



Du setzt in Deinem Satz voraus, dass die KK-Meister stundenlang voreinander standen und sich aufeinander konzentrierten. Das ist aber nicht so.

Vielmehr ist der Trick, sich NICHT zu konzentrieren ohne jedoch unaufmerksam zu sein.

Tschüssi
Ike

Naja, Tricks hin oder her, ich habe sowas in Büchern von Menschen nachgelesen, die dabei waren ;).

NOWISSIMON
28-03-2004, 18:48
also wir im taekwondo haben da so spezielle plastikteile zum zusammenstecken
mit denen kann man den bruchtest prima üben.

Ryushin
30-03-2004, 09:02
Der Unterschied zum realen Kampf ist gewaltig: Beim Bruchtest, auch beim "Massenbruchtest" kann man nicht sterben.
Eine Kampfsituation ist viel unübersichtlicher und dynamischer als jedes Kampftraining - von Bruchtests brauchen wir da gar nicht erst anfangen. Es gilt, in einer Alles-oder-Nichts-Stresssituation schnell, hart und entschieden zuzuschlagen - ohne sich vorher Gedanken gemacht oder gar meditiert zu haben.

Hi Ike,

demnach kann man nur im Kampf für den Kampf üben ? Da hätte ich dann die Frage: wie oft übst Du denn so ?

Rgds,
Ryushin

CeKaVau
31-03-2004, 08:16
Hallo Ryushin,


demnach kann man nur im Kampf für den Kampf üben ? Da hätte ich dann die Frage: wie oft übst Du denn so ?


Du hast leider Recht - Kampf lernt man nur durch Kampf. Eine echtes, absolut reales und extrem brutales Traning, wie es zur Vorbereitung auf eine Kampfsituation nötig wäre, findet nicht statt. Und das ist auch gut so - immerhin wollen wir alle lange leben und viel Spaß an unserer KK haben.

Alles was wir tun, um uns auf eine Kampfsituation vorzubereiten, sind im Prinzip Krücken, die die Verletzungsgefahr eindämmen sollen. Der Preis ist ein Verlust an Realität.

Das ist an sich gar nicht so schlimm, ABER: Man darf NIE diese abgespeckte Variante des Kampfes mit der Realität verwechseln. Das würde unweigerlich zum Verlieren in einer SV-Situation führen. Wer glaubt mit Age-Uke - Gyaku-Zuki, die Welt einreißen zu können, wird früher oder später einen gewaltigen Tritt in die Klönks bekommen.

Tschüssi
Ike

Ryushin
31-03-2004, 12:25
Wer glaubt mit Age-Uke - Gyaku-Zuki, die Welt einreißen zu können, wird früher oder später einen gewaltigen Tritt in die Klönks bekommen.

Hi Ike,

da kann ich Dir nur zustimmen - und leider finden sich solche Kampfsport-Esotheriker ziemlich viele im Shotokan. Ich denke, ein Training, welches alle - oder fast alle - Möglichkeiten des Schlagens, Tretens, Werfens, Hebelns usw. abdeckt, kann auch in einer "entschärften" Version - zum Schutze des Trainingspartners und meiner selbst - durchaus gut und aussreichend auf einen realen (Zwei)Kampf vorbereiten.

Dazu vielleicht ein kleines Schmakerl: Japanische Kampfkünste legen unglaublich viel Wert auf 100%ig korrekte Ausführung von Technik. Das hat sicher mit der Tatsache, daß Japaner absolute Perfektionisten (zumindest die schlimmsten die ich kenne) sind. Zum anderen zeigen z.Bsp. aber auch Berichte aus der Meiji-Periode, daß bei Duellen zwischen auf dem Schlachtfeld durch und durch kampferprobten Recken und das Kämpfen ausschließlich in einer Schwertkampffschule lernenden Adelszöglingen fast immer die Schwertkampffschüler gewannen. Zurückgeführt wurde es auf die überagende Technik der Schwertkampfschüler.

Rgds,
Ryushin

FireFlea
31-03-2004, 15:54
Also bei einer Schlägerei ist nix mehr mit sauberen Techniken; da braucht man sich nix vormachen.

captainplanet
07-01-2005, 21:13
hi niki,

wir machen bruchtests fast immer nur bei gürtelprüfungen und dann immer mit etwa 2,5 cm starken fichtenholzbrettern...meistens wird seiken (also mit der faust) geschlagen

barbara

Also Fichte, zweienhalb Zentimeter. Schön und gut. Das sagt aber noch nicht viel aus. Aber auf welcher länge liegen die auf? Wie gut liegen sie auf (hält die jemand oder sind sie auf Ziegelsteinen aufgelegt?)? Wie breit sind die Bretter? Stimmt es, daß solche Bruchtsts manchmal nicht quer, sondern längs(!!!) der Maserung des Holzes geschlagen werden???

Wir machen bei uns im Training keine Bruchtests. Aber zuhause zerdepper ich manchmal so spaßhalber ein paar alte Brettln und es würde mich einfach interessieren, was unter "Profis" so üblich ist...

Grüße Georg

whiteTiger
09-01-2005, 09:39
na dann zerdepper mal ^^"....

habe ich auch noch nie gemacht, jedoch will mich jemand dazu "verdonnern" nachdem ich trainingseinheit etwas übermotiviert durchgeführt habe....bei einer vorstellung werde ich also evtl in den nächsten tagen erfahrung sammeln - sollte dem so sein kann ich vielleicht paar infos geben........

und ich würde einen bruchtest genauso machen wie ich kata optimal "kämpfe" bzw. bunkai anwende....in gedanke ist dort kein brett und am wichtigsten ist die gradlinigkeit/schnelligkeit der technik in kombination mit effiziens

weudl
09-01-2005, 11:09
habe ich auch noch nie gemacht, jedoch will mich jemand dazu "verdonnern" nachdem ich trainingseinheit etwas übermotiviert durchgeführt habe....bei einer vorstellung werde ich also evtl in den nächsten tagen erfahrung sammeln - sollte dem so sein kann ich vielleicht paar infos geben........

Na dann, viel Glück. Wichtig ist jedenfalls, einfach durch das Brett durchzuschlagen und nicht nur 'auf' das Brett zu schlagen. Und wenn die Bretter trocken gelagert wurden, sollte es da eigentlich keine Probleme geben...

an_st_co
10-01-2005, 10:28
Man sollte niemals vergessen, dass das menschliche skelett nur eine gewisse stabilität aufweist. will sagen, selbst ein geübter kampfsportler kann nun mal gewisse physikalische grenzen nicht überwinden.

auch das erkennen seiner grenzen ist ein wichtiger bestandteil eines jeden kampfsportes und früher oder später erkannt jeder, wann diese grenze erreicht ist!

ich möchte auch davon abraten, seine kräfte an einem massiven stein zu messen !!!

Sven K.
10-01-2005, 17:27
Man sollte niemals vergessen, dass das menschliche skelett nur eine gewisse stabilität aufweist. will sagen, selbst ein geübter kampfsportler kann nun mal gewisse physikalische grenzen nicht überwinden.

auch das erkennen seiner grenzen ist ein wichtiger bestandteil eines jeden kampfsportes und früher oder später erkannt jeder, wann diese grenze erreicht ist!

ich möchte auch davon abraten, seine kräfte an einem massiven stein zu messen !!!


Ich sach ja auch immer das bei den meisten Bruchtest getrickst wird. Dennoch !
Kennst Du auch (Kraft = Masse x Beschleunigung) ?

Nomarior
10-01-2005, 20:58
Ich sach ja auch immer das bei den meisten Bruchtest getrickst wird. Dennoch !
Kennst Du auch (Kraft = Masse x Beschleunigung) ?

Nur weil an_st_co davon abrät, sich an Steinen zu versuchen (und dem schliesse ich mich an!), heisst das nicht, dass bei allen Bruchtests getrickst wird.
Es ist aber so, dass man anfangs Materialien nimmt, die man mit Sicherheit zerschlagen kann. Dann kann man steigern, mehr Einheiten vom gleichen Material oder ein anderes Material versuchen.
Dabei sind besonders Holzbretter immer wieder für Ueberaschungen gut, weil einige fallen fast von alleine auseinander, während andere erstaunlich stabil sind.

Grüsse
Nomarior

Sven K.
11-01-2005, 09:21
Moin



Also ! Einen Bruchtest kann grundsätzlich jeder machen. Es kommt aber schon
auf die Erfahrung,die körperliche Verfassung, die verwendeten Materialien usw.
an. Als Anfänger sollte man das aber nicht machen. Die Fähigkeit ergibt sich
vielmehr aus dem "normalen" Training. Wer da mehr zu lesen möchte, den
verweise ich gerne auf meine Seite ;)